Flüchtlinge* Flüchtlinge * Nach Herkunftsstaaten in abso Nach Herkunftsstaaten in abso luten Zahlen, Ende 2008 luten Zahlen, Ende 2008



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Transkript:

Flüchtlinge * Nach Herkunftsstaaten in absoluten in Zahlen, Zahlen, Ende 2008 Ende 2008 Flüchtlinge nach Herkunftsstaaten, in abs. Zahlen Afghanistan 2.833.100 Irak ** 1.903.500 Somalia 561.200 Sudan 419.200 Kolumbien Demokratische Republik Kongo besetzte palästinensische Gebiete *** Vietnam 373.500 368.000 340.000 328.200 * Flüchtlinge und Personen in flüchtlingsähnlichen Situationen, die von UNHCR geschützt oder unterstützt werden (ohne Binnenvertriebene und Asylsuchende). *** ausschließlich Flüchtlinge, die von UNHCR unterstützt werden. Weitere 4,7 Millionen palästinensische Flüchtlinge werden von der UNRWA betreut. Burundi 281.600 Türkei 214.400 0 250 500 750 1.000 1.250 1.500 1.750 2.000 2.250 2.500 2.750 3.000 Tsd. Lizenz: Creative Commons by-nc-nd/3.0/de Bundeszentrale für politische Bildung, 2010, www.bpb.de Seite 62

Flüchtlinge * Nach Aufnahmestaaten in absoluten in Zahlen, Zahlen, Ende 2008 Ende 2008 Flüchtlinge nach Aufnahmestaaten, in abs. Zahlen Pakistan 1.780.900 Syrien ** 1.105.700 Iran 980.100 Deutschland 582.700 Jordanien ** Tschad 330.500 500.400 * Flüchtlinge und Personen in flüchtlingsähnlichen Situationen, die von UNHCR geschützt oder unterstützt werden (ohne Binnenvertriebene und Asylsuchende). Tansania 321.900 Kenia 320.600 China 301.000 Großbritannien ** 292.100 0 250 500 750 1.000 1.250 1.500 1.750 2.000 2.250 2.500 2.750 3.000 Tsd. Lizenz: Creative Commons by-nc-nd/3.0/de Bundeszentrale für politische Bildung, 2010, www.bpb.de Seite 63

Flüchtlinge Fakten Nach Angaben des United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) lag Ende 2008 die Zahl der gewaltsam vertriebenen Personen bei etwa 42 Millionen. Davon waren 15,2 Millionen Flüchtlinge, 827.000 Asylsuchende und 26 Millionen Menschen, die innerhalb ihres Landes vertrieben wurden (Binnenvertriebene). Von den rund 15 Millionen Flüchtlingen bzw. Personen in flüchtlingsähnlichen Situationen wurden 10,48 Millionen durch UNHCR geschützt oder unterstützt. Ausgehend von Informationen über 8,8 Millionen Flüchtlinge leben nach UNHCR etwa vier Fünftel aller Flüchtlinge in den ökonomisch sich entwickelnden Staaten. Schätzungsweise die Hälfte aller Flüchtlinge hält sich dabei in städtischen Gebieten auf, ein Drittel lebt in Flüchtlingslagern. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den Regionen: Im subsaharischen Afrika lebten beispielsweise rund 70 Prozent aller Flüchtlinge in Flüchtlingslagern. Bezogen auf die von UNHCR geschützten oder unterstützten Flüchtlinge ist Pakistan der Staat, der Ende 2008 absolut die meisten Flüchtlinge aufgenommen hatte (1,78 Mio.). An zweiter Stelle stand Syrien (1,11 Mio.), an dritter der Iran (0,98 Mio.). Auf die zehn Staaten, die Ende 2008 absolut die meisten Flüchtlinge aufgenommen hatten, entfielen zusammen 62,2 Prozent aller Flüchtlinge. Gut die Hälfte aller von UNHCR geschützten oder unterstützten Flüchtlinge stammten aus Afghanistan (2,83 Mio.), Irak (1,90 Mio.) und Somalia (0,56 Mio.). Dabei verteilten sich die Flüchtlinge aus Afghanistan auf 69 Staaten, die Flüchtlingsbewegungen aus dem Irak konzentrierten sich hingegen auf die Nachbarstaaten. Wird die Anzahl der aufgenommenen Flüchtlinge ins Verhältnis zur Wirtschaftskraft gesetzt, ergibt sich ein anderes Bild als bei den absoluten Zahlen: Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und unter Berücksichtigung der Kaufkraft war 2008 die Belastung durch aufgenommene Flüchtlinge in Pakistan am höchsten (733 Flüchtlinge je 1 US-Dollar BIP pro Kopf). Es folgten die Demokratische Republik Kongo (496 Flüchtlinge), Tansania (262), Syrien (257), Tschad (230), Kenia (211), Uganda (144), Nepal (116), Jordanien (102) und Äthiopien (98). Unter den 25 Staaten mit der höchsten Anzahl aufgenommener Flüchtlinge je 1 US-Dollar BIP pro Kopf sind ausschließlich ökonomisch sich entwickelnde Staaten, darunter sogar 15 ökonomisch am wenigsten entwickelte Staaten. Erst danach folgt mit Deutschland ein Staat aus der Gruppe der ökonomisch entwickelten Staaten (Rang 26, 16 Flüchtlinge je 1 US-Dollar BIP pro Kopf). Unter den Menschen, die von gewaltsamer Vertreibung betroffen sind, bilden die Binnenvertriebenen die größte Gruppe. Nach Schätzungen von UNHCR lag die Zahl der Personen, die innerhalb ihres Landes vertrieben wurden, Ende 2008 bei 26 Millionen Menschen, die sich auf 52 Staaten verteilten. Weitere 27 Millionen Menschen flohen im selben Jahr innerhalb ihrer Länder vor Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen. Von den 26 Millionen Binnenvertriebenen, die vor Krieg und Verfolgung flohen, wurden Ende 2008 14,41 Millionen von UNHCR geschützt oder unterstützt. Bezogen auf diese Gruppe findet mit geschätzten drei Millionen Binnenvertriebenen eine der größten humanitären Krisen Seite 64

Flüchtlinge in Kolumbien statt. Im Irak waren Ende 2008 rund 2,65 Millionen Binnenvertriebene registriert fast die Hälfte von ihnen floh in den vorangehenden drei Jahren. Die Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo und in Somalia ließ die Zahl der Binnenvertriebenen dort bis Ende 2008 auf 1,46 bzw. 1,28 Millionen anwachsen. Im Sudan gab es, vor allem wegen der Konflikte in der Provinz Darfur, 1,2 Millionen Binnenvertriebene. Auch in Uganda (850.000), Côte d Ivoire (680.000), Aserbaidschan (600.000) und Sri Lanka (505.000) lag die Zahl der Binnenvertriebenen Ende 2008 bei mehr als einer halben Million. Nach Angaben von UNHCR lebten Ende 2008 insgesamt 5,7 Millionen Menschen bereits seit fünf Jahren oder länger im Exil, ohne eine Aussicht auf eine rasche Veränderung ihrer Situation zu haben. Daneben gab es im selben Jahr insgesamt zwei Millionen Rückkehrer, die von UNHCR geschützt oder unterstützt wurden. Davon 604.000 Flüchtlinge (17 Prozent weniger als 2007) und 1,4 Millionen Binnenvertriebene (minus 34 Prozent). Der Rückgang gegenüber 2007 hängt insbesondere mit der schlechten Sicherheitslage in Afghanistan und Somalia zusammen. Allerdings war die Zahl der rückkehrenden Binnenvertriebenen die zweithöchste der letzten 15 Jahre. Nach Schätzungen von UNHCR kehrten innerhalb der letzten zehn Jahre 11 Millionen Flüchtlinge in ihr Heimatland zurück, die Mehrzahl von ihnen mit Unterstützung durch UNHCR. Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Nach internationalem Recht ist ein Flüchtling eine Person, die ihr Heimatland verlassen hat, weil sie eine wohlbegründete Furcht vor Verfolgung auf Grund ihrer Rasse, Religion, Nationalität, politischen Meinung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe hat. Das wichtigste internationale Übereinkommen zum Flüchtlingsschutz ist die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951, die 1967 durch ein Protokoll ergänzt wurde. Bezogen auf die Grafik sind Personen in flüchtlingsähnlichen Situationen ehemalige Flüchtlinge, die außerhalb ihres Heimatlandes vorübergehend Schutz gefunden haben, aber nicht den vollen Rechtsstatus eines Flüchtlings erhalten haben. Binnenvertriebene und Asylsuchende sind nicht aufgeführt. Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR United Nations High Commissioner for Refugees) schützt und unterstützt Flüchtlinge auf der ganzen Welt. UNHCR wurde 1951 von der UN-Generalversammlung gegründet, um in der Folge des Zweiten Weltkriegs Millionen von europäischen Flüchtlingen zu helfen. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Aufgabengebiet stetig erweitert. Datenquelle United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR): Global Trends 2008, Statistical Yearbook 2008, www.unhcr.de Seite 65

Nach Herkunfts- und Aufnahmestaaten in absoluten Zahlen, Ende 2008 Flüchtlinge nach Herkunftsstaaten, in abs. Zahlen Afghanistan 2.833.100 Irak** 1.903.500 Somalia 561.200 Sudan 419.200 Kolumbien 373.500 Demokratische Republik Kongo 368.000 besetzte palästinensische Gebiete*** 340.000 Vietnam 328.200 Burundi 281.600 Türkei 214.400 Flüchtlinge nach Aufnahmestaaten, in abs. Zahlen Pakistan 1.780.900 Syrien** 1.105.700 Iran 980.100 Deutschland 582.700 Jordanien** 500.400 Tschad 330.500 Tansania 321.900 Kenia 320.600 China 301.000 Großbritannien** 292.100 * Flüchtlinge und Personen in flüchtlingsähnlichen Situationen, die von UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) geschützt oder unterstützt werden (ohne Binnenvertriebene und Asylsuchende). *** ausschließlich Flüchtlinge, die von UNHCR unterstützt werden. Weitere 4,7 Millionen palästinensische Flüchtlinge werden von der UNRWA betreut. Seite 66