Strom aus Wind eine Investition in unsere Zukunft Windkraft in Bayern Entwicklung, Nutzung, Potentiale Vortrag zum Praxisforum Windenergie 23. April 2013 Regierung von Oberbayern Maximilianssaal
Inhaber der Firma: Günter Beermann Diplom-Ingenieur BEERMANN ENERGIESYSTEME Ingenieurbüro für regenerative Energieanwendung Sollner Straße 10, 81479 München Tel.: 089 / 791 36 53 FAX: 089 / 791 34 80 E-mail. info@beermann-energiesysteme.de Internet: www.beermann-energiesysteme.de Landesvorsitzender im: BWE Bundesverband Windenergie e.v. Landesverband Bayern www.wind-energie.de
Gliederung des heutigen Vortrages: 1. Beitrag und Ziele der Erneuerbaren Energien 2. Entwicklung der Windenergie in Deutschland und Bayern 3. Lohnt sich Windkraft in Bayern? 4. Potentiale in Bayern 5. Was sagen die Bürger zum Ausbau der Windenergie? 6. Wie geht der Ausbau der Windenergie weiter.
1. Beitrag und Ziele der Erneuerbaren Energien
Beitrag und Ziele der Erneuerbaren Energien Ziele EEG 1 (2) Geplante Steigerung bis 2020 12 % Steigerung in den letzten 8 Jahren 13 %
Veränderung des Primärenergieverbrauchs 2012 Januar bis Dezember 2012 Veränderungen in % Quelle: AGEB
2. Entwicklung der Windenergie in Deutschland und Bayern
Entwicklung der Windenergie Soviel sollen in BY bis 2020 gebaut werden Status des Windenergieausbaus am 31.12.2012
Entwicklung der Windenergie Kumulierte installierte Leistung und Anlagenanzahl Wenn Bayern sein Ziel 1.500 Anlagen bis 2020 erreichen will, müssen noch 940 Anlagen gebaut werden. Das sind 2,7 Anlagen pro Woche
Entwicklung der Windenergie Windenergiezubau im Jahr 2012 Bayern liegt mit 76 Anlagen an 6. Stelle im Länderranking
Entwicklung der Windenergie Installierte Leistung und Zubau
Entwicklung der Windenergie Entwicklung der durchschnittlichen Leistung in Deutschland
Entwicklung der Windenergie Durchschnittlichen Nabenhöhe des Zubaus 2012
3. Lohnt sich Windkraft in Bayern?
Ist der Wind in Norddeutschland wirklich soviel besser? Schauen wir uns doch einmal die Betriebsdaten einer Anlage in Oberfranken an und vergleichen diese mit den Daten aller gemeldeten Anlagen in Deutschland und Bayern:
Spez. Monatsertrag [kwh/m 2 ] Betriebsdaten einer Anlage in Wirsberg / Oberfranken 1.000,0 Windkraftanlagenvergleich Ertrag pro m 2 Rotorfläche im Vergleich zu allen gemeldeten Anlagen in Deutschland bzw. Süddeutschland 900,0 800,0 Spez. Ertrag BRD Spez. Ertrag Süddeutschland 700,0 600,0 500,0 400,0 300,0 200,0 100,0 0,0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Inbetriebnahme: 28.06.2002 1
Ist der Wind in Norddeutschland wirklich soviel besser? Vergleichen wir einmal Windenergieanlagen gleichen Typs an der Küste und in Bayern:
Jahresstromproduktion [kwh] Vergleich Binnenland mit Küste 4.500.000 4.000.000 3.500.000 3.000.000 Hamburg (Harburger Berge); E70; RD70; NH 65 Frankenwald; E70; RD70; NH 98 Allgäu Alpenvorland; E70; RD70; NH 98 Hallertau;E70; RD70; NH 98 Neustadt a.d. Aisch E70; RD 70; NH113; Inbetriebnahme 10-2005 2.500.000 2.000.000 1.500.000 1.000.000 500.000 0 2002 2003 2004 2005 2006 Jahr
Jahresstromproduktion [kwh] Vergleich Binnenland mit Küste 1.200.000 Hamburg (Harburger Berge); E40; RD40; NH50 Oberpfälzer Wald (Gipfellage); E40; RD40; NH50 1.000.000 800.000 600.000 400.000 200.000 0 2002 2003 2004 2005 2006 Jahr
Jahresstromproduktion [kwh] Vergleich Binnenland mit Küste 3500000 3000000 Schleswig-Holstein (Geest); S70; RD70; NH65 Allgäu; S77; RD77; NH96,5 2500000 2000000 1500000 1000000 500000 0 2002 2003 2004 2005 2006 Jahr
Jahresstromproduktion [kwh] Vergleich Binnenland mit Küste 1.200.000 1.000.000 Bremen (Wesermarsch); E40; RD40; NH65 Hahnenkamm; E40; RD40; NH65 Fränkische Alb; E40; RD44; NH78 800.000 600.000 400.000 200.000 0 2002 2003 2004 2005 2006 Jahr
Was ist der Hintergrund dieser erstaunlichen Ergebnisse?
Die Entwicklung der Windenergie zu modernen, binnenlandoptimierten Anlagen und die Möglichkeit durch große Nabenhöhen die ungestörten hohen Windströmungen zu erreichen.
So sieht das Windprofil in Deutschland vom Meer bis zu den Alpen aus:
Windprofil vom Meer bis zu den Mittelgebirgen
Windprofil von den Mittelgebirgen bis zu den Alpen
Der Schlüssel liegt also in modernen, leistungsfähigen Anlagen mit großen Rotordurchmessern und in großen Nabenhöhen
4. Potentiale in Bayern
Die Fraunhofer (IWES) Studie kommt zu folgendem Ergebnis:
Die Fraunhofer (IWES) Studie kommt zu folgendem Ergebnis: Insgesamt kann das 2% Ziel als realistisch angesehen werden. Bei Nutzung von 2% der Fläche jedes Bundeslands ergeben sich 198 GW installierbare Leistung. Das Flächenpotential ist in ganz Deutschland vorhanden und beschränkt sich nicht auf die schon heute genutzten nördlichen Bundesländer. Die Erträge liegen zwischen 1600 Volllaststunden (Flächen mit geringeren Erträgen wurden ausgeschlossen) und 4.996, im Mittel 2071 Volllaststunden. Daraus ergeben sich 390 TWh (potenzieller Energieertrag). Das sind 65% des deutschen Bruttostromverbrauchs von 603 TWh im Jahr 2010.
Die Fraunhofer (IWES) Studie kommt zu folgendem Ergebnis: Anteil der nutzbaren Fläche an der Landesfläche in % 5,6%
Die Fraunhofer (IWES) Studie kommt zu folgendem Ergebnis: Potential Bundesländer: 3.950 km² = 5,6 % der Landesfläche Nutzbare Flächen in den Bundesländern für verschiedene Szenarien in km²
Die Fraunhofer (IWES) Studie kommt zu folgendem Ergebnis: Energie- und Leistungspotential bei Nutzung von 2% der Landesflächen Potential Bayern [GW] [GW] Bayern: 13.600 Anlagen Potential an der Stromerzeugung bei 2% Szenario: 80 TWh Gesamtstromerzeugung Bayern 2010: 92 TWh
Potentiale in Bayern Die vom IWES ermittelten Potentiale können in Bayern durch die Regionalplanung nur zu einem kleinen Bruchteil genutzt werden. Bayern ist geprägt von Bergen, Hügeln, Tälern, Wäldern, Ortschaften und Weilern. Die Geländestrukturen sind sehr stark ausgeprägt. Es gibt nur wenige große zusammenhängende Flächen mit einer guten Windanströmung in denen Windparks errichtet werden können.
Potentiale in Bayern Durch die Vorgaben der meisten Regionalplan-Fortschreibungen, dass zur Vermeidung einer Verspargelung Windenergieanlagen in Parks von mindestens 3 Anlagen zusammengefasst werden sollen, geht ein großes Potential verloren. Der Flächenbedarf bei Windparks beträgt je nach Rotordurchmesser zwischen 11 und 15 ha pro Anlage. Grund: Die BayBO bzw. die DIBt-Richtlinie schreibt einen Mindestabstand der Anlagen zueinander von 5-fachem Rotordurchmesser vor!
Flächenbedarf pro WEA in Parkkonfiguration = 11 bis 15 ha Flächenbedarf für eine Windparkkonfiguration bestehend aus 6 WEA der in Bayern gängigen Größen à 3 MW mit 101 m Rotordurchmesser = 67,3 ha Grundlage: Mindestabstand der Anlagen zueinander = 5-facher Rotordurchmesser gem. DIBt-Richtlinie 5-facher Rotordurchmesser 5-facher Rotordurchmesser 505 m 505 m 606 m 67,3 ha Rotordurchmesser D 1.111 m
Die erforderliche Windgeschwindigkeit Die mittlere Windgeschwindigkeit sollte möglichst über 5,5 m/s liegen.
5. Was sagen die Bürger zum Ausbau der Windenergie?
Akzeptanz
Akzeptanz
Gesellschaftliche Akzeptanz Erneuerbarer Energien in der Nachbarschaft 75% 75% 63% 2010 2011 2012
Akzeptanz Eine so hohen Zustimmung der Bürger spricht für sich möge ein jeder daraus seine eigenen Schlüsse ziehen, wenn von Bürgerprotestbewegungen gesprochen wird!
6. Wie geht dem Ausbau der Windenergie weiter?
Weiterer Ausbau Um die Ziele zu erreichen, müsste in Bayern alle 2,6 Tage eine Windenergieanlage gebaut werden. Davon sind wir weit entfernt!
Weiterer Ausbau Die nahezu unüberwindlichen Hemmnisse durch die Regionalplanung den exzessiv gehandhabten Artenschutz die lange Planungs- und Genehmigungsdauer die Verweigerungshaltung einiger Netzbetreiber bremsen den Ausbau massiv aus!
Weiterer Ausbau Das derzeit größte Problem ist die Verunsicherung durch die Bundespolitik. 1. Die Minister Altmaier und Rösler haben es geschafft, das fast alle Investitionen in die Windenergie gestoppt wurden.
Weiterer Ausbau Kein vernünftiger Kaufmann setzt zweistellige Millionenbeträge ein, wenn er nicht sicher sein kann, dass sich sein Investment rentiert! Keine Bank finanziert ein Investment, bei dem die Erträge nicht sicher sind!
Weiterer Ausbau Das derzeit größte Problem ist die Verunsicherung durch die Bundespolitik. 2. Der Entwurf des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB-E) In erster Lesung bereits durch den Bundestag führt zum Aus der Bürgeranlagen
Grundlage: Weiterer Ausbau AIFM-Richtlinie der EU (Richtlinie 2011/61/EU über die Verwalter alternativer Investmentfonds) KAGB = Bestandteil des AIFM Umsetzungsgesetzes (AIFM UmsG) Ziel: Regulierung des bisher nicht geregelten sog. grauen Kapitalmarktes insbesondere vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise Umsetzungsfrist: 22. Juli 2013
Weiterer Ausbau Folgen: Wenn das KAGB bzw. das AIFM Umsetzungsgesetzes (AIFM UmsG) in der Form kommt, sind Bürgeranlagen in der bisherigen Gestaltung nicht mehr möglich. Als Investoren können wenn überhaupt- nur noch bankähnliche Großunternehmen auftreten.
Fazit Die Energiewende ist zu Ende!!
So schön könnte es aussehen, wenn die Bundespolitik die Energiewende ernst nähme. Hier einige Beispiele unserer Arbeit:
Fröttmaning bei München
Denkendorf
Denkendorf (ein anderer Blickwinkel)
Luftkurort Wirsberg in Oberfranken
Schweitenkirchen - Hueb
Schweitenkirchen - Sünzhausen
Bidingen/Allgäu
Großnottersdorf (Markt Titting)
Neustadt an der Aisch
Wirsberg-Sessenreuth (Waldstandort in Bau)
Wirsberg-Sessenreuth (Waldstandort in Bau)
Windpark Maierfeld Lkr. Eichstätt
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit! www.beermann-energiesysteme.de www.beermann-windkraft.de www.wind-energie.de