No#allnarkose bei Kindern 1 Paulino - System Anwenderschulung Autor : U. Trappe, 2015, alle Rechte vorbehalten
Beispiel Balkonsturz Einsatzmeldung: August ca 16.00 Tyler, 1 Jahr alt, Sturz vom Balkon 30 km von Kiel en#ernt Einsatzbild: Neubau Kind im Schlafzimmer im ElternbeO Foto: google Anamnese: Kind auf der Terrasse liegend gefunden, vom Balkon gefallen Unfall nicht beobachtet
Traumaalgorithmus A frei und sicher, SPffnec wird toleriert B SäSgung bei RaumluT: 98 %, ausk. o.b. C Re- Cap- Zeit: < 2 sec., HF: ca. 120 bpm, RR: 80/40 D AVPU: V/P GCS: 10 schläfrig, toleriert iv- Zugang, erbricht im RTW E vermutet: Sturz aus dem ersten OG auf Terrasse
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Wie schwer ist Tyler? Körperlängenmessung: Band an der Ferse anlegen und bis zur Scheitelhöhe messen an der Scheitelhöhe = Gesamtkörperlänge lassen sich nun ablesen Körperlänge in cm Farbe SchätzGewicht in Kg Buchstabe Tyler ist ist 80 cm lang- Wie viel Kg wiegt Tyler? Wofür sind die anderen Informationen? * das Kind auf dem Foto ist viel älter als Tyler
Ergebnis Tyler wiegt ca. 11 kg das Gewicht ist eine Schätzung. Farbe LILA / Buchstabe I Das Paulino- System ist in Gewichtsklassen unterteilt. LILA und GELB (10-14 kg ) befinden sich im gleichen AbschniO H- L Viele Apps beziehen sich auf die Farb- Codes stao auf kg Die Buchstaben machen deutlich, dass das Gewicht geschätzt ist H L Hinweis: wenn das exakte Körpergewicht des Kindes bekannt ist, sollte dies als Grundlage der Therapie genommen werden. Ausnahmen sind erhebliche Abweichungen von der Normalverteilung. Dann bildet das Schätzgewicht die bessere Grundlage.
Einschätzung der Vitalparameter A/B: SäSgung: 98 % OK C: Herzfrequenz: 120 Schläge/Minute Wie ist der Referenzwert im Paulino- System? C: RR: 80/40 Wie ist der Referenzwert im Paulino- System? Antwort: 120 Schläge/min. kripsche Blutdruckgrenze im Paulino- System? D: verminderte ReakPon auf Reize ( P= Schmerzreiz/pain) Antwort: 90/60 mm Hg Antwort: 70 mm Hg syst. Hinweis: Leider sind Blutdruck und Puls bei kleinen Kindern kein früher Anzeiger für einen Schock kleinen Kinder erscheinen von den Monitor werten lange stabil und rauschen dann ganz plötzlich ab. evtl. werden sie dann bradykard, was Ausdruck eines schweren Schocks sein kann Die Rekapilarisierungszeit ist ein früher und verlässlicher Indikator für einen Schock Bei Tyler zeigt die Rekap. zeit von < 2 sec., dass der Kreislauf momentan OK ist. Aufgrund von Unfallmechanismus und D-Problem soll eine Narkose begonnen werden
Bereite Equipment zur Narkose vor Equipment: Beatmungsmaske- Grösse? Larynxtubus- Grösse? Endotrachealtubus geblockt- Grösse? AZV-? AMV-? Beatmungsfrequenz-? Ziel CO 2 :?
Equipment zur Narkosevorbereitung Ergebnis: Equipment: Spatelgrösse: 1 er, 2 er- Spatel Beatmungsmaske- Grösse Larynxtubus- Grösse 2 1 Hinweis: Druckschäden und Schleimhautschwellungen möglich, daher Cuffdruck wenn möglich reduzieren, solange der LT dicht ist, AlternaPven ( Lama, Beatmungsmaske) nutzen Endotrachealtubus geblockt- Grösse 4 mm ID Hinweis: zusätzlich auch einen 3,5 mm ID vorbereiten, Achtung Cuffdruck muss nach IntubaPon kontrolliert werden, da Gefahr der Druckschädigung der Trachea AZV-? ca. 88 ml AMV-? 2,2 l/ min Beatmungsfrequenz-? 30 Ziel CO 2 : 35-40 mm Hg
Medikamente zur Narkose Medikamentenauswahl immer abhängig von der persönlichen Erfahrung und PaPentenzustand Prüfen Sie, ob die Ampullengrössen in Ihrem Bereich den Angaben im Paulino- System entsprechen Bereiten folgende Medikamente zur Einleitung und Aufrechterhaltung der i.v.- Narkose vor: Fentanyl Propofol Succinylcholin Midazolam- Perfusor
Medikamente zur Narkose Propofol: Wie viel ml ziehen Sie in welche Spritze? Verdünnen Sie? Fentanyl: Wie viel ml ziehen Sie in welche Spritze? Verdünnen Sie? Succinylcholin Wie viel ml ziehen Sie in welche Spritze? Verdünnen Sie? Midazolam- Perfusor Wie viel ml ziehen Sie in welche Spritze? Verdünnen Sie?
Medikamente zur Narkose- Lösung Propofol: unverdünnt in eine 20 ml Spritze aufziehen Fentanyl: unverdünnt in eine 10 ml Spritze aufziehen Succinylcholin unverdünnt in eine 5 ml Spritze aufziehen Midazolam- Perfusor 1 ml Midazolam (5 mg) werden mit 49 ml NaCl 0,9% auf 50 ml in einer PerfusorSpritze aufgezogen
Narkosemedikamente für Tyler: 1. Propofol: Wie viel ml soll Tyler gespritzt bekommen? 2. Fentanyl: Wie viel ml soll Tyler gespritzt bekommen? 3. Succinylcholin: Wie viel ml soll Tyler gespritzt bekommen? 4. Midazolam- Perfusor: Wie soll der Perfusor bei Tyler nach IntubaPon eingestellt werden? In welcher Reihenfolge werden die Medikamente gespritzt?
Narkosemedikamente für Tyler- Lösung: 1. Propofol: 4 ml (40 mg) 2. Fentanyl: 1 ml (0,05 mg) langsam über 20 sec. 3. Succinylcholin: 1 ml (20 mg) 4. Midazolam- Perfusor: 11 ml/ h Reihenfolge: 2 (langsam), 1, 3, 4 ( nach IntubaPon)
Aktionsplan Sichere Notfallnarkose Bitte sämtlich laut vorlesen und bei Vollständigkeit abhaken! Kritischer Abfall von Sauerstoffsättigung und Kreislauf sind vermeidbar! Alle Teammitglieder handeln vorausschauend und äußern jederzeit Bedenken und erkannte Gefahren! 1. Narkoseindikation absolut oder relativ? Erfolg ist abhängig von der Expertise der Durchführenden Ist Unterstützung verfügbar? Hinweise auf schwierigen Atemweg oder Muskelerkrankung? 2. Lege einen sicheren Zugang zum Kreislauf (iv/io) und prüfe ihn z.b. Bolus 2-5 ml/kg (Vollelektrolyt-Lsg.) 3. Plane die Narkose, nutze Merkhilfen (z.b. Paulino-System ) Dosis geklärt: Analgetikum/Narkotikum/Muskelrelaxans/Sedativum Kristalloid-Bolus/Atropin/Adrenalin Größen geklärt: Maske/Spatel/Guedel-/Trachealtubus Larynxtubus oder maske (LMA <10 kg KG) Ziel-Werte geklärt: HF, RR, AZV, etco 2 : 35-40 mm Hg 4. Vermeide Medikationsfehler 4-Augen-Prinzip angewendet Spritzen gekennzeichnet (z.b. RETTiketten ) 5. Präoxygeniere 3 min. (100 % O 2 ) und Equipmentcheck Absaugung komplett, funktioniert und läuft/sauerstoff läuft EKG/SpO 2 mit Pulston/Kapnographie/RR (3 min. Intervall) Guedel-/Trachealtubus (mit Führungsstab)+ kleinere Größe Larynxtubus oder -maske (<10 kg KG) Kopf liegt in Neutralposition (ggf. Schulterrolle bei Kindern) Jedes Teammitglied kennt seine Aufgabe (manuelle In-Line Fixierung der HWS anstelle HWS-Orthese für die Dauer der Narkoseeinleitung beim Traumapatienten) 6. Medikamente: (keine halben Sachen) Ausreichende Narkosetiefe mit Muskelrelaxierung schafft bessere Intubationsbedingungen! (vgl. Punkt 3) appliziere alle Medikamente gemäß Planung/ Vorbereitung 7. Bei Kindern immer: Sanfte Maskenbeatmung bei RSI ist sicher und sorgt für gute Sauerstoffsättigung! ca. 20-30 sec. bis zur vollen Medikamentenwirkung 8. A- /B-Probleme? Denke und Handle vorwärts: sanfte Zwischenbeatmung mit Beutel/Maske <15 cm H 2 O A-Problem: variiere Kopfposition/Esmarch-Griff/doppelter C-Griff/ Larynxtubus oder -maske (LMA <10 kg KG) B-Problem: entlaste Magen/checke Narkosetiefe/Pneumothorax? 9. Intubation - Unter Sicht ist Pflicht! Videolaryngoskop verfügbar? 10. Bei Problemen: Reevaluation nach A B C D E und D O P E S Airway Dislokation (laryngoskopische Tubuslagekontrolle) Breathing Obstruktion (Tubus abgeknickt/sekret etc.) Circulation Pulmo (Pneumothorax/Erguß/Infiltrat) Defizit Equipment (nutze Beatmungsbeutel zum Test) Exposure Stomach (Magen absaugen), Sonstige 11. Erhalte die Narkose aufrecht, beatme protektiv AZV: 6-8 ml/kg, Ziel-SpO 2 : min. 94%, FiO 2 titrieren etco 2 : 35-40 mm Hg Respiratorbeatmung erst >10 kg KG kontinuierliche Aufrechterhaltung der Narkose mit Perfusor 12.Temperaturkontrolle vermeide akzidentelle Hypothermie Abkürzungen: et: endtidal AZV: Atemzugvolumen RR: Blutdruck HF: Herzfrequenz KG: Körpergewicht LMA: Larynxmaske RSI: Rapid-Sequence-Induction Autor: U.Trappe
BRAVO GUT GEMACHT Vielen Dank für Ihre Teilnahme bei Fragen oder Problemen nutzen Sie bioe das Kontak#ormular auf www.paulino- system.de Hinweis Nur zu Schulungszwecken für das Paulino- System zu verwenden, alle Rechte vorbehalten, VervielfälPgung bedarf schritl. Genehmigung keine Gewähr