Das Rating für die Bewertung von Lieferanten



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Transkript:

Das Rating für die Bewertung von Lieferanten In vielen Branchen ist die Beziehung zwischen einkaufendem Unternehmen und Zulieferern sehr eng. Beispiele hierfür sind Unternehmen, die komplexe und speziell zugeschnittene Zulieferkomponenten für einen eigenen Auftrag benötigen. Die termingerechte Lieferung in der erforderlichen Qualität der Zulieferteile ist entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg des eigenen Auftrags. Wie wichtig solche Zulieferbeziehungen für Unternehmen sind, zeigt sich daran, dass solche Unternehmen häufig Fachkräfte in Zulieferunternehmen entsenden, um den Produktionprozess dort zu unterstützen und zu überwachen. Bei schwierigen Projekten kann diese Unterstützung helfen. Der Alptraum eines jeden Unternehmens ist jedoch die Meldung, das Zulieferunternehmen habe Insolvenz angemeldet. Dies bedeutet nicht nur eine konkrete Bedrohung der Erfüllung des aktuellen, kritischen Auftrags, sondern zusätzlich enorme Such- und Verhandlungskosten mit neuen Lieferanten oder aber große finanzielle Anstrengungen, um das betroffene Zulieferunternehmen zu retten. Das Handelsblatt schrieb dazu: Beispiele solcher Hilfe gibt es schon.bereits vor zwei Jahren hatten mehrere Autohersteller wie Porsche, VW, Daimler und BMW den Zulieferer Peguform mit einem Darlehen von mehr als 100 Mill. Euro vor dem Aus gerettet. Der Kunststoffverarbeiter, der - von einem US-Investor ausgeplündert 2002 Insolvenz angemeldet hatte, wurde damit über Wasser gehalten und steht jetzt vor dem Verkauf. 1 Diese Fälle gilt es durch eine rechtzeitige Bewertung von Lieferanten zu vermeiden. Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Unternehmen von der Insolvenz eines Lieferanten betroffen ist? Dies hängt vor allem davon ab, um welche Industrie es sich handelt. Die durchschnittliche Insolvenzwahrscheinlichkeit reicht von 0,28 % in der Öl- und Gasbranche bis zu 4 % in der Automobilbranche. Diese Werte beziehen sich auf Unternehmen die von der Ratingagentur Moody s weltweit in der jeweiligen Industrie gerated sind. 2 Zweitens hängt es davon ab, in welchem Land die Zulieferunternehmen angesiedelt sind. Die durchschnittliche Insolvenzrate ist in einzelnen Ländern unterschiedlich. Sie liegt mit 1,3% in Deutschland und 2,88% in Österreich in beiden Ländern über dem EU Durchschnitt. 3 Drittens hängt es davon ab, wie gut sich ein Unternehmen vorbereitet. Je besser das Rating des Zulieferunternehmens, desto geringer die Insolvenzwahrscheinlichkeit. Um diese Information zu erhalten stehen einfach anzuwendende und gut funktionierende Ratingmodelle zur Verfügung, mit denen Unternehmen zu bewertet werden können. Bevor auf die Möglichkeiten zur Lieferantenbewertung eingegangen wird, soll kurz dargestellt werden, wie stark Unternehmen das Risiko von Zuliefererpleiten mindern können. Hierzu wird zuerst dargestellt welche Risikosituation ein Unternehmen ohne aktives Risikomanagement in den Zulieferbeziehungen besitzt. Danach wird dargestellt wie das geminderte Risiko aussieht. Bei einem Unternehmen, das kein aktives Lieferanten-Risikomanagement betreibt, wird sich die allgemeine Risikosituation der Industrie auch im eigenen Lieferantenportfolio 1 Handelsblatt Nr. 123 vom 29.06.04 Seite 12 2 Quelle: Moody s Default Report 2006. Streng genommen handelt es sich nicht nur um Unternehmensinsolvenzen, sondern auch um andere Zahlungsausfälle. 3 Insolvenzen in Europa 2005/2006, Creditreform

widerspiegeln. Die Risikosituation wird bestimmt durch die Situation wie viele der Zulieferunternehmen jeweils ein bestimmtes Rating aufweisen und zweitens, welche Ausfallwahrscheindlichkeit dieses Rating impliziert. Für diese Beispielrechnung werden Daten der Ratingagentur Moody s verwendet. Ein Unternehmen das kein aktives Risikomanagement im Zulieferbereich betreibt, ist aller Wahrscheinlichkeit nach mit der durchschnittlichen Risikosituation der Industrie konfrontiert. Ein Unternehmen ohne Lieferanten Risikomanagement kann also damit rechnen, dass innerhalb von drei Jahren 4,65% der Zulieferunternehmen ausfallen. Dieses Risiko ist wesentlich zu hoch, vor allem wenn man die großen finanziellen Belastungen betrachtet die daraus resultieren. Quelle: Moody s Default Report 2006 Was kann ein Unternehmen gegen diese Situation aktiv unternehmen? Wie die Tabelle zeigt, weisen über 30% der Unternehmen ein Rating auf, dass dem spekulativen Bereich zugeordnet ist. Schon der Name zeigt an, dass das Risiko dieser Unternehmen auf Insovenz so hoch ist, dass nur spekulative Investoren in diese Unternehmen investieren würden. Eine Lieferanten- Kunden Beziehung sollte jedoch auf festerem Grund stehen. Daher steht als erste Lösung im Raum, kritische Lieferantenbeziehungen nur zu Unternehmen zu unterhalten, die ein Investmentgrade-Rating aufweisen. In diesem Fall würde die Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten drei Jahre von der Insolvenz eines Zulieferunternehmens negativ betroffen zu sein, auf nur 1,19% sinken das Risiko hätte sich also fast geviertelt! Oftmals ist eine solche harte Lieferantenauswahl jedoch nur sehr schwer umzusetzen, und falls ja, können Lieferantenbeziehungen meistens nur mittel- und langfristig verändert werden. Es gibt jedoch eine Reihe von Maßnahmen die in diesen Fällen überbrückend eingesetzt werden können: Gewähren Sie keine Anzahlungen/Projektfinanzierungen bei Lieferanten mit hoher Insolvenzwahrscheinlichkeit (Grenze mindestens bei Rating BBB-). Folgen Sie der Faustregel: Je schlechter das Rating meiner Lieferanten, desto höher die Notlagerhaltung bzw. desto mehr parallele Lieferantenbeziehungen.

Sprechen Sie Zulieferfirmen mit schlechtem Rating an. Lassen Sie sich über geplante Stabilisierungsmaßnahmen informieren. An erster Stelle für das aktive Risikomanagement in Lieferantenbeziehungen muss jedoch stehen, dass Risiko der Lieferanten zu messen. Dies ist die notwendige Grundlage um das Risiko überhaupt durch zielgerichtete Maßnahmen managen zu können. Üblicherweise liegen Ratings nur für Großunternehmen vor, die an den Kapitalmärkten aktiv sind. Sollte Ihr Lieferant zu dieser Gruppe zählen, können Sie meistens das Rating der Website oder dem Geschäftsbericht des Unternehmens entnehmen. Die große Masse der mittelständischen Unternehmen ist jedoch nicht von einer der führenden Ratingagenturen wie Moody s, Standard&Poor s oder Fitch gerated. In diesen Fällen stehen Ihnen grundsätzlich folgende Maßnahmen zur Identifizierung des Risikos zur Verfügung: 1. Unternehmensreport: Es gibt mehrere Informationsanbieter, die zu Unternehmen Informationsreports anbieten. Ein Vorteil dieser Reports ist, dass diese kostengünstig im Internet erworben werden können. Ein Nachteil ist darin zu sehen, dass solche Reports erstens nicht für alle Unternehmen existieren, und zweitens die Risikoinformation in den meisten Fällen nur eine recht allgemeine Bewertung darstellt, d.h. nicht statistisch validiert die Ausfallwahrscheinlichkeit in Prozent angibt. 2. Analyse durch den Wirtschaftsprüfer/Steuerberater: Grundsätzlich ist es möglich, dass eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder ein Steuerberater das Zulieferunternehmen analysiert. Notwendig hierfür ist es, dass ein oder besser mehre Jahresabschlüsse des Unternehmens vorliegen. Eine solche Analyse bietet den Vorteil, dass das Ergebnis sicherlich eine sehr vertrauenswürdige Analyse darstellt. Ein Nachteil ist, dass dieses Vorgehen zeitaufwendig und kostenintensiv ist. Das Ergebnis der Analyse ist ein guter Indikator für die Stabilität des Zulieferunternehmens, besitzt jedoch keine statistisch validierte Aussage hinsichtlich der Ausfallwahrscheinlichkeit in Prozent (Ausser der Steuerberater/WP wendet eine Bilanzratingsoftware an). 3. Bankenrating: Banken erstellen inzwischen für Unternehmen bei der Kreditvergabe eigene Ratings. Es ist daher möglich, das Zulieferunternehmen zu bitten, den Ratingreport, den die Hausbank erstellt hat, zur Verfügung zu stellen. Die Qualität dieser Reports ist sehr gut und die Aussage ist die gewünschte Ausfallwahrscheinlichkeit in Prozent. Ein Nachteil ist jedoch, dass erstens das Zulieferunternehmen einbezogen werden muss und zweitens, dass nicht alle Banken die Ratingreports an Ihre Kunden herausgeben. 4. Bilanzrating: Eine sinnvolle Alternative ist, mit Hilfe einer Bilanzratingoftware ein fundiertes Rating des Zulieferunternehmens selbst zu erstellen. Es gibt mittlerweile Bilanzratingsoftware am Markt, die die Qualität der von Banken verwendeten Modelle erreicht. Der Vorteil dieser Möglichkeit ist, dass das Rating grundsätzlich für alle Unternehmen erstellt werden kann, dies relativ kostengünstig möglich ist und das Ergebnis der Analyse eine validierte Ausfallwahrscheinlichkeit in Prozent darstellt. Es ist sicherlich wünschenswert, dass die zur Bestimmung des Risikos der Zulieferunternehmen angewendete Löung folgende Kriterien erfüllt: Klare Interpretierbarkeit und Vergleichbarkeit des Ergebnisses. Dies ist eigentlich nur bei einer Angabe des Risikos in einer Ratingnote mit klar zugeordneter Ausfallwahrscheinlichkeit in Prozent gegeben. Einfache und kostengüntige Anwendung, so dass auch eine große Anzahl an Zulieferunternehmen analysiert werden kann. Anwendbarkeit bei allen Zulieferunternehmen, komplette Marktabdeckung.

Diese Kriterien sind am besten bei der Anwendung einer Bilanzratingsoftware gegeben. Zur Problematik, dass für die Anaylse des Risikos des Zulieferunternehmens Jahresabschlüsse vorliegen müssen, kann angemerkt werden, dass dies nicht wirklich ein Problem darstellt. Treten Sie mit Ihren Zulieferunternehmen in einen Dialog zu diesem Thema. Erreichen Sie Verständnis dafür, dass für Ihr Unternehmen das Risiko ein Punkt ist, der für Sie bedeutsam ist, und den Sie daher aktiv managen. Die wünschenswerte Lösung ist, dass Ihre Zulieferunternehmen Ihnen regelmäßig ihre Jahresabschlüsse zur Verfügung stellen. Alternativ können Sie die Jahresabschlüsse jedoch auch bequem online erwerben. Grundsätzlich sind fast alle Unternehmen veröffentlichungspflichtig. Anbieter wie das Bureau van Djiek, die Creditreform oder Genios, bieten Unternehmensdaten bequem online zum Kauf an. P.S.: Die dargestellte Form des Risikomanagements in Lieferantenbeziehungen ist auf ähnliche Weise übrigens auch für das Management Ihrer Kundenbeziehungen relevant. Es empfiehlt sich analog zur Analyse der wichtigen Zulieferunternehmen auch Ihre wichtgsten Kunden zu analysieren. Fallen 1.000 Euro an Kundenforderungen aus, muss dies bei einer Umsatzrendite von 2% durch einen Mehrumsatz von 50.000 Euro kompensiert werden. Autor: Lutz Glandorf, riskperform software gmbh

Lutz Glandorf ist Gründer und Geschäftsführer der riskperform software gmbh und verantwortet den Bereich Business Development. Er studierte Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Finanzierung und Bankbetriebslehre und Organisation an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Herr Glandorf arbeitet vor der Gründung der riskperform software gmbh als Senior Research Analyst bei McKinsey & Company im Center of Competence Risk Management. Er unterstützte Beraterteams zu Fachfragen des Risikomanagements, Basel II und Ratingsystemen. Die riskperform software gmbh geht zurück auf eine Gruppe von Unternehmensberatern mit langjähriger Erfahrung in der Entwicklung IRB-fähiger Kreditrisikomodelle für international führende Geschäftsbanken. Basierend auf den dabei gewonnenen Erkenntnissen bietet die riskperform software gmbh heute Unternehmen unter anderem die Software RP Performance Advisor an. Diese Software enthält unter anderem ein Ratingtool das nach den Basel II Kriterien entwickelt wurde und einen Zinsrechner für die Bestimmung des Basel II Zinses eines Kredits. Die Ratingsoftware ist auch für die Bewertung für Lieferanten und Kunden geeignet. Riskperform software gmbh Schopperweg 30 60322 Kufstein www.riskperform.com