Ausbildung für Ärzte in Weiterbildung KKRN- Institut für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie



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Transkript:

Ausbildung für Ärzte in Weiterbildung KKRN- Institut für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie Gebietsdefinition: Die Anästhesiologie umfasst die Allgemein- Regional- und Lokalanästhesie einschließlich deren Vor- und Nachbehandlung, die Aufrechterhaltung der vitalen Funktionen während operativer und diagnostischer Eingriffe sowie intensivmedizinische, notfallmedizinische und schmerztherapeutische Maßnahmen. Auf einen Blick: Weiterbildungsermächtigungen im Anästhesie- Institut KKRN: Weiterbildungsermächtigungen Prof. Dr. Haeseler (Leitung KKRN Anästhesie- Institut) St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten 3 Jahre zum Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin Im Verbund mit Marien-Hospital Marl und St. Sixtus-Hospital Haltern am See Volle Weiterbildungsermächtigung (5 Jahre) zum Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten 1 Jahr fakultative Zusatzweiterbildung Spezielle Schmerztherapie Weiterbildungsermächtigung Dr. Wilhelm Marien-Hospital Marl 4 Jahre zum Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin Im Verbund mit St. Elisabeth- Krankenhaus Dorsten und St. Sixtus-Hospital Haltern am See Volle Weiterbildungsermächtigung (5 Jahre) zum Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin Weiterbildungsermächtigung Dr. Reidt (Stellv. Leitung KKRN Anästhesie- Institut) St. Sixtus- Hospital Haltern am See 4 Jahre zum Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin Im Verbund mit St. Elisabeth- Krankenhaus Dorsten und Marien- Hospital Marl Volle Weiterbildungsermächtigung (5 Jahre) zum Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin 1

Ziel des Ausbildungskonzeptes für den Arzt in Weiterbildung: Das folgende Kurzkonzept strukturiert die 5- jährige Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin innerhalb der Holding Katholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord (KKRN). Allgemeine Struktur und Zielsetzung der Operativen Medizin des Katholischen Klinikums Ruhrgebiet Nord (KKRN) Der Klinikverbund KKRN der Kliniken St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten, Marienhospital in Marl, St. Sixtus-Hospital in Haltern am See und Gertrudis-Hospital in Herten-Westerholt ist mit 1000 Krankenhausbedarfsbetten und 2200 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber im Kreis Recklinghausen. Über 33 000 Patienten werden jährlich vom Klinikverbund versorgt, der vorgehaltene operative Fächerkanon mit über 15 000 operativen Eingriffen pro Jahr, die operative Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin an den Standorten ermöglicht eine vielseitige Weiterbildung für Anästhesiologie im Rahmen eines Rotationssystems innerhalb der Kliniken der Holding. Das Leitbild des katholischen Trägers der Holding legt besonderen Wert auf die menschliche Zuwendung zu Patienten und Angehörigen und einen respektvollen kollegialen Umgang der Mitarbeiter untereinander- Medizin mit Menschlichkeit Diese institutionalisierte Umsetzung christlicher Ziele im Klinikalltag bildet ein gemeinsames ethisches Fundament für medizinische Entscheidungen in Grenzsituationen. Aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen werden in den formulierten Standards der Kliniken berücksichtigt und sind im Intranet allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugänglich. Die Holding hält ein umfangreiches Weiterbildungsangebot für Pflegende und Ärzte vor. Wichtige Aspekte der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements werden von der Holding konsequent verfolgt. Die angeschlossenen Häuser verfügen über ein einheitliches elektronisches Krankenhaus-Informations-System (ORBIS) welches eine transparente OP- Planung und eine Weitergabe essentieller Informationen über den Patienten an Behandler von jedem Arbeitsplatz aus ermöglicht. Besonderheiten bei der Prämedikation und Anordnungen für die Vorbereitung der Operation und der Anästhesie werden in ORBIS elektronisch eingegeben und können jederzeit abgerufen werden. Derzeit bauen die Kliniken ein Risiko- Managementsystem auf. Die operativen Kliniken an den Standorten St. Elisabeth- Krankenhaus und Marienhospital Marl haben gemeinsam mit dem Institut für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie eine Plattform für mehr Patientensicherheit in der perioperativen Phase geschaffen. Folgende Massnahmen sind an diesen und teilweise an weiteren Standorten neu entstanden oder ausgebaut worden: Klinik- übergreifende Vereinheitlichung von Standards und Leitlinien 2

Veröffentlichung der wichtigsten Standards für dringliche Entscheidungsfindung im Bereich präoperative Diagnostik und Vorbereitung/ postoperative Schmerztherapie inkl. Problembehebung/ Prävention postoperativer Übelkeit und Erbrechen/ schwere Blutungskomplikation/ Geburtshilfliche Anästhesie/ Kinderanästhesie/ postoperative Intensivmedizin im Intranet der Kliniken Vereinheitlichung von pharmakologischen Zubereitungen kreislaufwirksamer Medikamente und Spritzenkennzeichnungen Einführung einer Orbis- basierten OP- Checkliste in der elektronischen Patientenakte zur Sicherstellung aller notwendigen Schritte in der Patientenvorbereitung inkl. Präoperative Diagnostik, Therapieoptimierung, Risikostratifizierung, Aufklärung, Patientenband zur Identitätssicherung, OP-Feld-Markierung Einführung eines Bronchoskopie-Wagens mit Instrumenten zum Management des schwierigen Atemwegs (Intubations-Larynxmaske, Bonfils Intubations-Bronchoskop, Videolaryngoskop) Einführung eines Algorithmus der die Rahmenbedingungen für die sichere Einarbeitung neuer ärztlicher Mitarbeiter in der Anästhesiologie regelt Maschinen- lesbares Anästhesie-Dokumentationssystem, welches die elektronische Speicherung und Verarbeitung von Behandlungsmaßnahmen, Besonderheiten im Anästhesie-Verlauf und Komplikationen zulässt. Der anonymisierte maschinenlesbare Patienten-Fragebogen unterstützt eine automatisierte Erfassung der Patientenzufriedenheit und ermöglicht das Erkennen von systemischen Unzulänglichkeiten aus Sicht der Patienten. Papier-basiertes Maschinen- lesbaren Intensivdokumentationssystems an den Betriebsstätten Dorsten und Haltern am See mit transparenter Standardisierung durch hinterlegte Therapiepakete und Medikamentenliste der Apotheke, Möglichkeit zur täglichen Verlaufsdokumentation mit automatisierter Arztbrieferstellung sowie Erlössicherung durch System- unterstützte Ermittlung der SAPS- und TISS-Scores, automatisierter Erfassung von Blutprodukten und Beatmungszeiten. Am Marien- Hospital Marl ist eine Umstellung auf eine rein elektronische Intensivdokumentation in Vorbereitung. 3

Struktur des Anästhesie- Institutes der KKRN und Weiterbildungsermächtigung: Die Kliniken für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am St. Elisabeth- Krankenhaus Dorsten, Marien- Hospital Marl, Gertrudis- Hospital Westerholt und St. Sixtus- Hospital in Haltern am See wurden 2011 unter der organisatorischen Leitung von Frau Prof. Haeseler zum Institut für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie der KKRN zusammengeführt. Frau Prof. Haeseler hat auch die chefärztliche Leitung der ersten 3 Kliniken, die Klinik am St. Sixtus- Hospital in Haltern am See wird von Herrn Chefarzt Dr. Reidt geleitet der auch die stellvertretende Leitung des fusionierten Anästhesie-Institutes innehat. Die Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie wird nur an den Standorten Dorsten, Marl und Haltern am See durchgeführt, am Gertrudis-Hospital in Westerholt sind derzeit nur Fach- und Oberärzte für Anästhesiologie tätig. Gemeinsam haben die Chefärztin Frau Prof. Haeseler, ihr Stellvertreter am Marien- Hospital Marl Herr Dr. Wilhelm und der Chefarzt Dr. Reidt im Rahmen einer Verbund- Weiterbildung die volle Weiterbildungsermächtigung zum Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Frau Prof. Haeseler hat darüber hinaus die Weiterbildungsermächtigung Spezielle Schmerztherapie an der Betriebsstätte St. Elisabeth- Krankenhaus Dorsten für ein Jahr. Das Anästhesie-Institut legt jährlich ein von der Ärztekammer zertifiziertes Fortbildungs-Curriculum mit internen und externen Referenten auf. Darüber hinaus findet an jedem zweiten Mittwoch im Monat eine interdisziplinäre Fallkonferenz Schmerztherapie am St. Elisabeth- Krankenhaus Dorsten statt. Die Konzentration medizinischer Leistungen an bestimmten Standorten der KKRN hat zu einer Einsparung an apparativ aufwändiger Diagnostik und Therapie bei gleichzeitiger Verbesserung der Versorgungsqualität geführt. Diese Konzentration von Leistungen ist auch für die klinische Schwerpunktbildung im Bereich des Institutes für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie von Bedeutung. Struktur der Weiterbildungs- Kliniken im Einzelnen St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten Das St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten ist Krankenhaus der Regelversorgung mit derzeit 323 Planbetten. Die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des Hauses betreut die jährlich c.a. 5000 operativen Patienten der Fachdisziplinen Allgemein- Viszeralund Unfallchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hals- Nasen- und Ohrenheilkunde, organisiert die perioperative Intensivmedizin, die ambulante und stationäre Schmerztherapie und stellt die Transfusionsverantwortliche und Leiterin des Blutdepots des Krankenhauses. Der Rettungsdienst der Stadt Dorsten wird von der Klinik für Anästhesiologie organisiert und auch überwiegend personell besetzt. Besondere Schwerpunkte für die Weiterbildung am Standort Dorsten sind Schmerztherapie bei akuten und chronischen Schmerzzuständen, die Geburtshilfliche Anästhesie (c.a. 650 Entbindungen / Jahr), die Umsetzung von Fast-Track- Konzepten in der Viszeralchirurgie sowie die perioperative Intensivmedizin mit einem besonderem Focus auf Beatmungstherapie mit Weaning. Die Klinik betreut c.a. 200 Patienten pro Jahr zur postoperativen Akutschmerztherapie mit Nerven- oder Epiduralkathetern und 250 chronisch schmerzkranke Patienten stationär. Für die Akutschmerztherapie wurde ein 4

Pflege- basierter ärztlich supervidierter Akutschmerzdienst eingerichtet. Die Chefärztin Frau Prof. Haeseler ist ermächtigt zur ambulanten Behandlung chronisch schmerzkranker Patienten (150-200 Patienten pro Quartal) und nimmt an der Qualitätssicherungsvereinbarung Schmerztherapie der KVWL teil. Die Einrichtung besitzt die Anerkennung als schmerztherapeutische Einrichtung der KVWL. Die Intensivmedizin verfügt über folgende interne oder kurzfristig erreichbare externe Dienstleistungen: Innere Medizin, Chirurgie, Neurologie (als Konsiliardienst), Neurochirurgie (als Konsiliardienst bzw. Verlegung nach extern), Labormedizin, Radiologie / Neuroradiologie, Blutbank / Blutdepot (kontinuierlich), sowie Physiotherapie, Pathologie und Mikrobiologie (während Regelarbeitszeit). Folgende Verfahren stehen rund um die Uhr zur Verfügung: Apparative Beatmung (invasiv und nicht-invasiv), Punktions- Tracheotomie, hämodynamisches und respiratorisches Monitoring inklusive PICCO-Technologie, intrakranielle Druckmessung nur in Ausnahmefällen, Nierenersatzverfahren in Zusammenarbeit mit der Klinik für Nephrologie in Marl, Bronchoskopie und Echokardiographie. Derzeit verfügt die Intensivstation am St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten über 14 interdisziplinäre Betten. Die Station ist im Jahr 2011 baulich und apparativ komplett modernisiert worden. Marien- Hospital Marl Zum Marien-Hospital Marl mit rund 300 Betten gehören die Fachabteilungen Allgemein- und Viszeralchirurgie, Urologie, Anästhesie, Allgemeine Innere Medizin, Kardiologie sowie eine Klinik für Nephrologie und Dialyse. Am Marien-Hospital Marl werden ca. 4500 Narkosen für die operativen Fachgebiete durchgeführt. Zu den weiteren Aufgaben der Klinik gehören die Versorgung der operativen Patienten auf der komplett modernisierten Intensivstation, perioperative Schmerztherapie sowie die Teilnahme am Notarztdienst der Stadt Marl. Der leitende Oberarzt Dr. Wilhelm besitzt derzeit eine Weiterbildungsermächtigung zum Facharzt für Anästhesiologie für vier Jahre. Besondere Schwerpunkte für die Weiterbildung am Standort Marl sind die Betreuung großer chirurgischer Eingriffe in der Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie in der Urologie inkl. Roboter- unterstützter Verfahren, die Kinderanästhesie insbesondere in der Urologie (derzeit c.a. 200 Anästhesien/ Jahr bei Kindern < 5 Jahren), sowie die perioperative Intensivmedizin mit einem besonderen Focus auf invasivem hämodynamischem Monitoring und Organersatzverfahren in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Inneren Medizin und Nephrologie. Die 2007 komplett modernisierte Intensivstation am Marienhospital in Marl betreibt 15 Betten, 7 davon sind chirurgisch. Die Intensivmedizin verfügt über folgende interne oder kurzfristig erreichbare externe Dienstleistungen: Innere Medizin, Chirurgie, Neurologie und Neurochirurgie (als Konsiliardienst), Labormedizin, Radiologie / Neuroradiologie, Blutbank / Blutdepot (kontinuierlich), sowie Physiotherapie, Pathologie und Mikrobiologie (während Regelarbeitszeit). Folgende Verfahren stehen rund um die Uhr zur Verfügung: Apparative Beatmung (invasiv und nicht-invasiv), hämodynamisches und respiratorisches Monitoring inklusive PICCO-Technologie, intrakranielle Druckmessung nur in Ausnahmefällen, Nierenersatzverfahren, Bronchoskopie und Echokardiographie. St. Sixtus-Hospital Haltern am See 5

Im Sixtus-Hospital werden auf c.a. 220 Planbetten Patienten der Fachabteilungen Innere Medizin (Gastroenterologie und Kardiologie), Allgemein- und Unfallchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie der Belegabteilungen Orthopädie und Hals- Nasen- und Ohrenheilkunde versorgt. Die Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin führt im Jahr c.a. 4000 Narkosen für die operativen Abteilungen durch und betreut einen Teil dieser Patienten intensivmedizinisch. Darüber hinaus organisiert die Abteilung einen Pflege- basierten Akutschmerzdienst, stellt den Transfusionsverantwortlichen und ist an der Organisation des Notarztdienstes der Stadt Haltern am See maßgeblich beteiligt. Besondere Schwerpunkte für die Weiterbildung am Standort Haltern am See sind Ultraschall- gestützte Regionalanästhesieverfahren mit Katheter-Techniken in der Orthopädie, Chirurgie und Unfallchirurgie, die Geburtshilfliche Anästhesie (c.a. 300 Entbindungen / Jahr) und die Kinderanästhesie (in erster Linie in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde). Klinische Schwerpunkte sind Ultraschall- gestützte Regionalanästhesie- Verfahren mit Kathetertechnik zur Schmerztherapie und stationäre Akutschmerztherapie. Personalstruktur der Anästhesie- Abteilungen Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie CA OA FOA FA WBA St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten 0,5 3,5 2 4 Marien- Hospital Marl 0,4 3 2 3 St. Sixtus- Hospital Haltern am See 1 1 3,75 1,75 Gertrudis- Hospital Westerholt 0,1 1,5 1 Legende: CA (Chefarzt), OA (Oberarzt), FA (Facharzt), FOA (Funktionsoberarzt), WBA (Weiterbildungsassistent) Operatives Spektrum der Weiterbildungs- Kliniken aus 2010 Anzahl Anästhesien 2008 Gesamt ACH UCH GEB Sectio HNO/ MKG SPA/ PDA NK/ ASD Amb. Kind < 5 J. Intrathorak. Eingr. St. Elisabeth- Krankenhaus Marien- Krankenhaus Sixtus- Hospital 5087 2850 426 218 742 352 150 950 17 33 4061 1234 - - - 81 62 211 220 2 4350 1698 241 125 580 867 130 1045 156 12 6

Gesamtzahl 13 498 5782 667 343 1 322 1 300 226 2206 359 47 Legende: ACH (Allgemein- und Viszeralchirurgie), UCH (Orthopädie und Unfallchirurgie), GEB (Geburtshilfe), HNO (Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde), MKG Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, PDA (Periduralanästhesie), SPA (Spinalanästhesie), NK (peripherer Nervenkatheter oder Nervenblockaden), ASD (Perioperative Akutschmerztherapie) Notfallmedizin Die Leitenden Ärzte der Kliniken für Anästhesiologie und Intensivmedizin verfügen über die Zusatzbezeichnung Rettungsmedizin und die Weiterbildungsermächtigung Rettungsmedizin. Herr Dr. Jung (Ltd. OA St. Elisabeth-Krankenhaus), Herr Dr. Reidt und Herr Dr. Wilhelm sind leitende Notärzte. Die Klinik am Standort Dorsten organisiert und besetzt überwiegend den Rettungsdienst der Stadt Dorsten. Die Kliniken an den Standorten Marl und Haltern am See beteiligen sich am Rettungsdienst der Stadt. Alle Assistenzärzte in Weiterbildung werden auf freiwilliger Basis die Möglichkeit haben, sich für den Rettungsdienst zu qualifizieren und daran teilzunehmen. 7

Tätigkeitsspektrum und Stellenbeschreibung Durchführung aller Anästhesieverfahren unter Anwendung der unten aufgeführten Techniken Behandlung der Patienten auf der Intensivtherapie- und IMC- Station unter Einsatz der unten aufgeführten Verfahren Behandlung von akuten und chronischen Schmerzzuständen In der Anfangszeit (c.a. 6 Monate 1 Jahr arbeitet die Assistenzärztin/ der Assistenzarzt unter Anleitung (s. u.) Die neue Mitarbeiterin/ der neue Mitarbeiter wird täglich von einer erfahrenen Fachärztin / einem erfahrenem Facharzt im OP begleitet die / der den ganzen Tag über als Mentorin/ Mentor deren/ dessen Arbeit begleitet. Die Mentorin/ der Mentor strukturiert die eigene Tätigkeit im OP so dass sie/ er jederzeit für die Anfängerin/ den Anfänger ansprechbar ist und ausnahmslos bei jeder Narkoseeinleitung und -ausleitung anwesend sein kann. Notfalls müssen Verzögerungen zu Gunsten der Patientensicherheit in Kauf genommen werden. Wenn die Chefärztin und ihre Vertreter sich davon überzeugt haben dass die Assistenzärztin/ der Assistenzarzt die wichtigsten Techniken der Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie beherrscht kann sie/ er im Bereitschaftsdienst eingesetzt werden und im Rahmen ihrer/ seiner erworbenen Kompetenzen selbständig arbeiten. Die Oberärztin/ der Oberarzt ist aber in Rufweite und kann in schwierigen Situationen anleiten und unterstützen. Weiterbildungsablauf und Weiterbildungsinhalte Jahr 1-3 Inhalte: Einsatz wahlweise im Zentral- OP der 3 Kliniken Perioperative Risikoeinschätzung und Voruntersuchungen (Leitlinie im Intranet) Perioperative Medikation Verfahren der Akutschmerztherapie Verfahren der Allgemeinanästhesie inkl. allgemeines Atemwegsmanagement, endotracheale Intubation, Legen von i.v. Zugängen Zentralvenöse Katheterisierungen Arterielle Katheterisierung Management des schwierigen Atemweges (Intubations-Larynxmaske, fiberoptische Intubation, Videolaryngoskopie) Rückenmarksnahe Regionalanästhesie Regionalanästhesie über Nervenkatheter Kombinationsanästhesie (PDA und Allgemeinanästhesie) Fast-Track-Konzept in der Viszeralchirurgie und Urologie 8

Geburtshilfliche Anästhesie (fakultativ, EKD und SHH) Infusions- und Hämotherapie Gerinnungsmanagement Einsatz Fremdblut- sparender Verfahren (Maschinelle Autotransfusion, nur EKD) Spezielle Verfahren bei Roboter- gestützten Eingriffen (fakultativ, MHM) Anästhesie bei Kindern < 5 Jahren (fakultativ, MHM und SHH) Jahr 3-4 Inhalte: Jahr 4-5 Inhalte: Intensivmedizin wahlweise EKD oder MHM Maßnahmen zur Behandlung von Patienten mit Funktionsstörungen von mindestens 2 Organsystemen Besonderheiten des geriatrischen Krankengutes Delirprophylaxe und- Therapie Respiratortherapie Minimal-invasive Beatmungstechniken (fakultativ, EKD) Pleurapunktionen mit Probengewinnung Legen von Thoraxdrainagen Therapeutische Bronchoskopie mit Probengewinnung Technik der Dilatations-Tracheotomie (fakultativ, EKD) Prophylaxe und Therapie einer postoperativen Pneumonie oder Sepsis Transfusions- und Blutersatztherapie Parenterale Ernährung und Bilanzierung Enteraler Kostaufbau Prophylaxe / Behandlung einer postoperativen Darmatonie Gewinnung und Verwertung von Laborbefunden Behandlung von Stoffwechselstörungen Zentralvenöse Katheterisierungen Arterielle Katheterisierung und invasives Hämodynamisches Monitoring Infusionstherapie nach Bilanz und Kreislaufparametern Katecholamintherapie Algorithmen und Techniken der Reanimation Organersatzverfahren (fakultativ, nur MHM) Schmerztherapie bei akuten und chronischen Schmerzzuständen, (fakultativ, nur EKD) Akutschmerztherapie unter Einsatz von Kathetertechniken oder systemischen Opiaten Ambulante und stationäre Schmerztherapie chronisch schmerzkranker Patienten inkl. multimodale Schmerztherapie Konsiliarische Mitbetreuung von Schmerzpatienten in einer Palliativsituation 9