Die IT-Arbeitswelt bei Ford - zwischen Outsourcing und Offshoring Hans Lawitzke Betriebsrat
IT @ Ford - ein historischer Abriss LowCostCountry-Sourcing - Erfahrungen Process des Sourcings
IT @ Ford - ein historischer Abriss Bis zur Nachvereinigungskrise 93 : nur in-house Entwicklung mangels Alternativen Personalaufbau um Produktivitätsgewinne zu realisieren (in 10 Jahren von ~330 auf ~700 Beschäftigte in Deutschland) Fokus auf (Personal-) Kosteneinsparung im Fachbereich IT als Rationalisierungsmaschine Relativ wenige Agenturkräfte in Form von Freelancern und Werkverträgen (<150) In der Krise: Abbau um 30% Erstes Outsourcing : Ersatzteilwesen
IT @ Ford - ein historischer Abriss Erste Globalisierunsgversuche ( Mitte der 90er ) Erste Globale IT Projekte vor allem technische Systeme (C3P, Cray ) und Re-Regioalisierung Verstärkte Einführung europäischer Geschäftssyteme.com Hype / e-anything Externe IT Projekte für Handelsbörsen, Portale,.. Intranet, Web 1.0 überall.com als neues Geschäftsfeld ( statt Autos?) Erhöhter Personalaufwand ohne Neueinstellungen / Qualifikationsmangel ~ 500 Ford, 500 Nicht-Ford (kaum noch Freelancer große Partner)
IT @ Ford - ein historischer Abriss Y2K Riesenaufwand zero risk Strategie Mangel an verfügbarem Personal (auch Green Card in US) Angebote der Großen IT Unternehmen (IBM, Compuserv) für Code conversion Testing in Indien Extreme Spitzen im Arbeitsvolumen ohne Neueinstellungen ~ 500 Ford, 1200 Nicht-Ford (on-site), plus Pakete für Indien
IT @ Ford - ein historischer Abriss Europäische IT Multi-Brand (bis 2005) Euro Umstellung Integration Jaguar, LandRover,Volvo, AstonMartin IT zunehmend als Kostenfaktor gesehen Endgültiger Wandel zu buy over make Negative Erfahrungen in Y2K und Indien-Projekten führt zu Diskussion um eigene Processfähigkeit ( Capability Maturity Model - CMM) insb. auch im Umfeld der Sarbaynes Oxley Zertifizierung Relative Stabilität auf Vor-Y2K-Niveau ~450 Ford und ~450 Nicht-Ford Erste Integration von Kolleginnen und Kollegen in Indien - FITSI
IT @ Ford - ein historischer Abriss Krise 2005 & One Ford Abfindungsprogramm 2005 Demografisch bedingter Personalabgang (ATZ-Welle) Verkauf und Separation von AstonMartin, Jaguar, LandRover, Volvo Konzentration auf die Marke Ford und Globalisierung ALLER Funktionen Scharfe Kostenkontrolle - laser focus on cost Zuckerbrot und Peitsche für Verlagerung von IT Arbeiten zu FITSI Halbierung der deutschen Ford-IT ~300 Ford und ~150 Nicht-Ford
LowCostCountry-Sourcing - Erfahrungen Phase 1 - Funktionsverlagerung IT Helpdesk (Callcenter) in Bukarest War schon länger Servicevertrag, aber on-site und mit Ford-Beschäftigten integriert Erfahrung: Mängel im Service per Design Funktional besser als vorher - preiswerter Buchhaltung nach Indien Übergabe der kompletten Europäischen Buchhaltung Erfahrungen: Preiswerter Es funktioniert aber deutlich langsamer durch hohe Prozesstreue und Geschäftsferne Fazit: Nicht wirklich gute Lösung und so sicher nicht auf andere Bereiche übertragbar
LowCostCountry-Sourcing - Erfahrungen Phase 2 Vergabe von Arbeitspaketen nach Indien (hauptsächlich IT aber zunehmend auch Produktentwicklung) Definition und Übertragung von Arbeitsmodulen zu eigenständigen Abarbeitung Erfahrung: Gerade Anfangs hohe Fehlerrate Business-integrierte IT <-> externe Entwickler Kulturelle und sprachliche Gräben Unterschiedliche CMM Level FITSI war deutlich stärker modularisiert höhere Arbeitsteilung höhere Fluktuation klarer dokumentiert Fazit: Ganz ok, vor allem gemessen an den Kosten aber so nicht stabil genug und nicht generalisierbar
LowCostCountry-Sourcing - Erfahrungen Phase 3 Organisatorisch integrierte aber global verteilte IT Schaffung einer einheitlichen IT Organisation über alle Regionen Process & Technology Group (Beratung und Accountmanagement) beim Kunden Solution Delivery Spezifizieren, Architekten und Technologen in EU und US Dokumentieren, Codierung und Testen bei FITSI SolutionService&Support PC- und Rechenzentrumsinfrastruktur beim Kunden Application-Support und Level-1-Server-Admin FITSI Fazit: Scheint zu funktionieren
Process des Sourcings IT-Fachbereich definiert Bedarf in Jobprofilen möglichst aus bestehendem Katalog:.NET-Entwickler, LAN-Planer und gibt Dauer und Menge an Competency Center sucht unter preferred Partnern die aus, die Kapazitäten frei haben Fachbereich wählt dann aus vorgeschlagenen Individuen aus Einkauf verhandelt Stundensätze vorab für Standard Jobprofile oder bei Bedarf Alles Werkverträge! Neuester Hit in der Produktentwicklung : B2B : Wir versteigern Aufträge wer bietet weniger!
Vielen Dank Hans Lawitzke