G. Höfler Institut für Pathologie Universität Graz



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Transkript:

MOLEKULARE TUMORGENESE G. Höfler Institut für Pathologie Universität Graz

Tumor Geschwulst Neoplasma (Neubildung) Abnorme Gewebsmasse, entstanden durch Vermehrung körpereigener Zellen Regulationsstörung - Zellteilung (Proliferation) - Zellverlust (Apoptose) Tumorwachstum: autonom - irreversibel, progressiv, nicht mit normalem Gewebe koordiniert - Invasion, Destruktion - Stoffwechselprodukte (Hormone) - Metastasen

Neoplasie Normal epithelium Basement membrane Dysplasia grade I Dysplasia grade II Dysplasia grade III Carcinoma in situ Invasive carcinoma Local progression Lymph node metastasis Metastasis via bloodstream gregor.gorkiewicz@meduni-graz.at

Mammakarzinom

Magenkarzinom

Gestielter Dickdarmpolyp

Tubuläres Adenom der Dickdarmschleimhaut (geringgradige intraepitheliale Neoplasie)

Invasion Verminderte Zell-Zell-Adhäsion Tumorzelle löst sich aus dem epithelialen Tumorverband Bindung Tumorzelle - Basalmembran Rezeptor-Liganden-Bindung induziert Prokollagenase IV Basalmembran fokal aufgelöst Tumorzelle wandert aktiv durch Basalmembran Fibronektinrezeptoren geben Halt im interstitiellen Bindegewebe

Adenokarzinom des Dickdarms

Colorectal cancer / molecular events Chromosomal instability Aneuploidy, LOH Mutations in tumorsupressor genes 85% Cancer Late Adenoma Adenoma Early Adenoma APC Normal mucosa K-ras 18q/ p53 DCC 15% DNA repair defects Hypermethylation / mutations in DNAmissmatch repair genes Robbins D.H, Itzkowitz SH Med Clin North Am, 2002

Aufbau Tumorparenchym Tumorzellen Tumorstroma Bindegewebe Gefäße Entzündungszellen: Lymphozyten, Makrophagen

Dignitätsbeurteilung Merkmal Benigner TU Maligner TU Wachstumsrate Lokale Ausbreitung Histologie Umgebung Langsam, wenige Mitosen Zusammenhängend Gut begrenzt Expansiv. Verdrängend Kapsel Hoher Differenzierungsgrad Meist monomorph Kompression Druckatrophie Hormonsekretion Langsam bis schnell, Mitosen ev. zahlreich, atypische Mitosen Schlecht begrenzt Invasiv, destruierend Differenzierungsverlust Zellatypien Invasion, Destruktion Rezidive Metastasen

Zelluläre Atypien (I) Zellpolymorphie: Variable Zellgröße, -form Anisonukleose (-karyose): Variable Kerngröße Kernpolymorphie Unterschiedliche Kernform Kernhyperchromasie: Vergröbertes, stärker anfärbbares Chromatin Erhöhter DNA-Gehalt

Zelluläre Atypien (II) Mitosefiguren Vermehrtes Auftreten Atypische Formen: tri-, tetrapolar Nucleolenvergrößerung Verschiebung der Kern/Plasma-Relation Zugunsten des Kerns Vermehrte zytoplasmatische Basophilie Vermehrte RNA Proliferation Polyploidie: [4N], [8N] Aneuplodie: Hyperdiploid [2,5N], triploid [3N]

Carcinoid

Großzellig anaplastisches Lymphom

Intraepitheliale Neoplasie (in-situ Karzinom) Präinvasives Karzinom Proliferation atypischer, neoplastischer Zellen innerhalb des ursprünglichen Epithelverbandes Entwicklung in (mikro-) invasives Karzinom Entfernung verhindert Enstehung eines metastasierungsfähigen Tumors

Krebsrisikofaktoren: Umwelt Chemische Verbindungen Zigarettenrauch: Lungenkarzinom Asbest: Pleuramesotheliom Aflatoxin (Schimmelpilz): Leberkarzinom Ernährung: Colonkarzinom Chronische Infektionen Helicobacter pylori: Magenkarzinom Hepatitis B, C: Leberkarzinom HPV: Cervixkarzinom Strahlen: UV: Basaliom, Plattenepithelkarzinom Ionisierende Strahlen: Schilddrüsenkarzinom

Helicobacter pylori

Krebsrisiko: Genetische Faktoren Angeboren: Keimbahnmutationen Erworben: Somatische Mutationen - Onkogene - Tumorsuppressorgene - Apoptosegene - Telomerasegene - DNA-Reparaturgene

Onkogene (Proto-Onkogene) Normale zelluläre Gene Genprodukte regeln - Proliferation - Differenzierung - Mobilität Mutationen führen zu konstitutiver Aktivierung, gain of function, dominante Mutation - z.b.: Aktivierung eines Wachstumsfaktor-Rezeptors

Onkogengruppen (I) Autokrine Wachstumsfaktoren Wenn Rezeptoren vorhanden autokrine stimulation - SIS: 92% Homologie zu PDGF ß-Kette - Astrozytom - FGF3, FGF4: Homologe des Fibroblasten-wachstumsfaktors - Magen, Blasenkarzinom, Melanom - Bombesin/GRP (gastrin releasing peptide) - Bronchialkarzinom Für maligne Transformation allein nicht ausreichend

Onkogengruppen (II) Wachstumsfaktorrezeptoren Extrazelluläre Ligandenbindungsdomäne Transmembranöse Region Intrazelluläre katalytische Domäne, meist mit Protein (Tyrosin-) Kinaseaktivität - erbb2(her-2/neu): Amplifikation - Mammakarzinom, Ovar, Magen - RET: Tyrosinkinaserezeptor - dominante Keimbahnmutation: MEN (multiple endokrine Neoplasie): - Somatische Mutation: papilläres Schilddrüsenkarzinom

Mammakarzinom: HER2 +++

Pathological examination - Immunohistochemistry G3 Positivity for estrogen & progesterone receptors [score: low, medium, high] Therapy: Tamoxifen (binds to and inhibits estrogen receptors and its proliferation promoting actions) gregor.gorkiewicz@meduni-graz.at

Pathological examination - Immunohistochemistry G3 Overexpression of ERBB2 (epidermal-growth factor receptor 2; HER2/NEU) [score: low, medium, high] Therapy: Trastuzumab (Herceptin) (Antibody directed against ERB2) gregor.gorkiewicz@meduni-graz.at

Pathological examination - Immunohistochemistry G4 Loss of expression of predictive markers (only the primitive marker androgen receptor is present Therapy: Polychemotherapy gregor.gorkiewicz@meduni-graz.at

Onkogengruppen (III) Signaltransduktionskette Molekulare Schalter, Signalverstärkung Rezeptor-Tyrosinkinasen - RAS: zentrale Position - in zahlreichen Neoplasien durch Mutation permanent aktiviert - Ras-GTP aktiv - 20% aller Tumoren zeigen Mutationen - Oft Inaktivierung zu RAS-GDP defekt

Signaltransduktionskette

Totals: 51264 Positive: 10841 21% Nature Rev Cancer 2007; 7: 295-308

Cancer Res. 2006 66(8):3992-5.

Tumorsuppressorgene Normale zelluläre Gene Second Hit Negative Regulation von wachstumsassoziierten Funktionen rezessives Verhalten bei Mutation - Retinoblastomgen First Hit - p53 Tumor

P53 Guardian of the Genome Nukleärer Transkriptionsfaktor Bei Auftreten eines genetischen Schadens hochreguliert, Aktivierung von Zielgenen: - Arretierung in G1 - Aktivierung von DNA-Reparaturmechanismen - Behebung des DNA-Schadens - Wenn irreparabel Apoptose Dickdarm-, Lungen-, Magen-, Mammakarzinom - Verlängerte Halbwertszeit, IH nachweisbar - Funktionsverlust - Akkumulation genetischer Schäden - Wachstumsvorteil - Blockade der Apoptose (u.a. Resistenz gegen Chemotherapie)

Aktivierungsmechanismen von Onkogenen Amplifikation: DNA-Vermehrung - N-MYC, Her2/NEU Chromosomale Translokationen (Rearrangement) - Philadelphia-chromosom t[9;22]: CML - BCL-2/IgH t[14;18]: follikuläres Lymphom - SYT/SSX1,2: Synovialsarkom Punktmutation - H-, Ki-, N-RAS, MEN1, RET Deregulierung der Onkogenexpression - Promotor-(De)Methylierung

Für die Praxis ein Beispiel Lynch Syndrom Henry T. Lynch (geb. 1928) amerikanischer Chirurg Häufigster erblicher Dickdarmkrebs: 2-3 % aller CRC Autosomal dominant vererbt - Häufig Tumorenstehung vor dem 50 Lebensjahr - Charakteristische Histologie und Lokalisation - Synonym: Hereditary Non Polyposis Colorectal Cancer Syndrom > HNPCC Syndrom

DNA Reparaturgene Reparatur von Basenfehlpaarungen, entstanden bei - DNA-Replikation - Mutagene Einflüsse Störung: genetische Instabilität - Mutatorphänotyp MutHLS-System (E.coli): Humane Gene: - hmsh2, hmsh6, hmlh1, hpms1, hpms2 Angeborene Defekte: Xeroderma pigmentosum, HNPCC

HNPCC Tumore Pathologische Charakteristika - Rechtsseitiges Kolon (Coecum, colon ascendens) - Mucinöses Adenokarcinom - Niedrig differenziert

Lifetime Cancer Risk bei Lynch Syndrom Colorectal cancer (men) 28-75% Colorectal cancer (women) 24-52% Endometrial cancer 27-71% Ovarian cancer 3-13% Gastric cancer 2-13% Urinary tract cancer 1-12% Brain tumor 1-4% Bile duct/gallbladder cancer 2% Small bowel cancer 4-7% 25% ohne Tumor aber Überträger! Vasen HFA et al., J Med Genet, 2007

Bei 30 000 Personen. werden 40 an Colonkarzinom druch Lynch S. erkranken

CRC - genetic disposition Sporadic CRC (65-85%) Familial; gene defect not known (10-30%) Hereditary non polyposis colorectal cancer (3-5%) Familial adenomatous polyposis coli (<1%) Rare hereditary CRC syndromes

Das Grundproblem Gesamte Erbinformation in jeder Zelle Wieviele Zellen hat ein Erwachsener? 100 Billionen (10 14 ) Jede Sekunde sterben 50 Millionen und werden zum Gutteil ersetzt (turnover) Fehlerfreie DNA Verdoppelung der Zellteilung ist überlebenswichtig!

Das Mismatch Repair System

2 Ereignisse sind für Reparaturenzymverlust notwendig Second Hit First Hit Tumor

DNA missmatch-repair Proteine - Immunhistochemie hmlh1 hmsh2 hmsh6 hpms2 Fehlen = Funktionsverlust hmlh1

Microsatelliteninstabilität PCR Reaktion aus TumorDNA mit normiertem Panel von 5 Mikrosatelliten 1. Alle Marker unverändert: Mikrosatellitenstabilität: MSS 2. 1/5 Markern verändert: MSI-low 3. 2-5/5 Marker verändert: MSI-high

HNPCC MSI-Analyse BAT 25 BAT26 D5 S346 (APC) D5 S346 (APC) Interner Standard NORMALGEWEBE NORMALGEWEBE TUMORGEWEBE: MSI-H TUMORGEWEBE: MSI-H

Was passiert nun? Hochgradiger Verdacht auf Lynch Syndrom Patient wird beraten und aufgeklärt Einverständniserklärung Blutabnahme -> DNA Isolation Sequenzierung der DNA-Reparaturgene aus Blut -> Beweis der Erblichkeit PCR für Familie gestrickt -> Screening

Konsequenzen für Patient und Angehörige nach kompletter Abklärung 5 FU-haltige Chemotherapie bei MSI-high nicht sinnvoll, da wenig wirksam bis wirkungslos Engere postoperative Kontrolle: Colonoskopie und Ultraschall Verwandte (Geschwister, Kinder) untersuchen Träger früh erkannt Karzinomentstehung durch Vorsorge verhindern / rechtzeitig erfassen Keine Mutation psychische Entlastung

Molecular cancer profiling Cancer associated genomic changes: DNA sequence abnormalities Copy-number aberrations Structural aberrations Epigenomic alterations adapt. from Chin L. and Gray J. W. Nature 452, 2008. gregor.gorkiewicz@meduni-graz.at

Die Zukunft ist schon hier Next Generation Sequencing (NGS) Technology Example ROCHE/454 Generates 400,000 reads per run with 500-base reads at 99.5% accuracy 200 million high-quality filtered bases per 7.5 hour run

Application of NGS in molecular oncology: Sequence capture technology: Finding new mutations in oncogenes Enrichment of genes of interest Next Generation Sequencing Bioinformatics analysis Meyerson M et al Nat Rev Genet 2010

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