OTC-x Research by. Schweizer Kursaal- und Casinogesellschaften «Rien ne va plus geht hier wirklich nichts mehr?» Branchenanalyse



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Transkript:

Branchenanalyse Schweizer Kursaal- und Casinogesellschaften «Rien ne va plus geht hier wirklich nichts mehr?» Bild: Grand Casino Bern Weitere Informationen zu ausserbörslich gehandelten Nebenwerten finden Sie unter «www.otc-x.ch» und auf «nebenwerte.schweizeraktien.net»

Branchenanalyse Branche: Kursaal- und Casinogesellschaften Datum: 05.11.2013 Autoren: Thorsten Grimm, Björn Zern Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung... S. 2 Geschichtlicher Hintergrund... S. 4 Branchenüberblick... ab S. 6 Schweiz... S. 6 Deutschland... S. 16 Österreich... S. 17 Bewertung & Fazit... ab S. 19 Umfrageergebnisse Casinos 2013... S. 23 Kurzanalysen... ab S. 28 Congress Centre Kursaal Interlaken AG... S. 28 Stadtcasino Baden AG... S. 29 Kongress + Kursaal Bern AG... S. 30 Kursaal-Casino AG Luzern... S. 31 Casino de Montreux SA... S. 32 Zusammenfassung Die Aufbruchstimmung in der Schweizer Spielbankenbranche ist nach zehn Jahren verflogen, denn die Bruttospielerträge (BSE) steigen schon seit fünf Jahren nicht mehr. Im vergangenen Jahr lagen die Erträge der Casinos aus dem Spiel bei 757 Mio. CHF und fielen damit unter den Wert von 2004. Kein Wunder, dass angesichts dieses rasanten Zerfalls der Erträge die meisten Casinodirektoren wenig optimistisch in die Zukunft blicken. Ausnahmslos alle der von uns befragten 15 Casinos sagen aus, dass sich die heutige Situation gegenüber derjenigen von vor zehn Jahren verschlechtert habe. Die grössten Herausforderungen für die Branche sind und bleiben das strenge Sozialkonzept, die hohen regulatorischen Anforderungen, die hohe Casinodichte sowie die Konkurrenz durch illegales Glücksspiel. Gerade in den grenznahen Casinos haben sich auch der starke Schweizer Franken sowie die verschärfte Konkurrenzsituation negativ ausgewirkt. Die Betriebe reagierten auf die herausfordernde Situation, indem sie einerseits ganz massiv auf die Kostenbremse getreten sind und andererseits damit beginnen, neue Angebote zu lancieren, Beteiligungen an anderen Casinos einzugehen und in Bereiche wie Events und Gastronomie zu diversifizieren. Die Aktienkurse der ausserbörslich gehandelten Kursaal- und Casinotitel sind in den letzten drei Jahren ebenfalls stark unter Druck geraten. Dabei ist die Entwicklung der Gesellschaften sehr heterogen: Während das Grand Casino in Baden in diesem Jahr einen Einbruch des BSE um fast ein Viertel auf 70 Mio. CHF hinnehmen muss, läuft das Geschäft in Bern stabil. Baden hat Ende letzten Jahres mit der Neueröffnung eines Casinos in Zürich einen neuen Wettbewerber erhalten. Das Grand Casino in Luzern leidet ebenfalls unter dem Casino in Zürich. Auch das Casino in Interlaken kann sich dem Negativ-Trend nicht entziehen und «Aufbruchstimmung ist nach zehn Jahren verflogen.» «Aktienkurse sind seit drei Jahren unter Druck.» OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 2

rechnet für dieses Jahr mit einem weiteren Rückgang des BSE. Zum Verhängnis wird den Kursaal-Gesellschaften, dass sie in den guten Zeiten mit den hohen Erträgen aus dem Casinogeschäft das kostenintensive Veranstaltungsgeschäft und das dünnmargige Gastronomiegeschäft quersubventioniert haben. Zwei Chancen ergeben sich aus der aktuellen Situation: Entweder sie fokussieren sich vor allen Dingen auf das attraktive Geschäft mit dem Glücksspiel. Oder sie positionieren ihre Zusatzangebote zum Spielbereich (Gastronomie, Events usw.) so, dass diese profitabel werden und positive Deckungsbeiträge zum Gruppenergebnis beisteuern. Dass sich auch mit geringen BSE gute Umsatzrenditen erzielen lassen, zeigen die Zahlen von Casinos wie Crans-Montana oder Courrendlin. Das Umfeld wird auch in den kommenden Jahren für die Casinobranche nicht einfacher. Es ist damit zu rechnen, dass die Regulation eher noch verschärft wird. So soll 2018 ein neues Geldspielgesetz in Kraft treten, welches das bisherige Spielbankengesetz und das Lotteriegesetz zusammenfasst. Zudem wächst das Geschäft mit dem Glücksspiel nicht mehr, wie auch Zahlen aus Deutschland zeigen. Selbst in Macau wird das Wachstum im Glücksspielmarkt vorwiegend durch chinesische Gäste getrieben. Konkurrenz aus dem Internet und das damit verbundene Verhalten der jüngeren Generation fordert die Casinos ebenfalls heraus. Allerdings stellt das aktuelle Umfeld auch eine Chance für die Unternehmungen dar. Sofern sie rechtzeitig mit neuen Angeboten und einer verbesserten Kosteneffizienz auf die Veränderungen reagieren, könnten sie in einer sich abzeichnenden Konsolidierung des Schweizer Casino-Marktes eine wichtige Rolle übernehmen. Derzeit werden sämtliche Casino-Aktien mit Ausnahme der Titel der Casino de Montreux S.A. mit einem kräftigen Abschlag auf den Buchwert gehandelt. Die Dividendenrendite, die sich aufgrund der hohen Gewinnreserven auch in Zukunft als stabil erweisen sollte, ist mit 9.6% (Casino de Montreux S.A.), 5.3% (Stadtcasino Baden AG) oder 4.4% (Kursaal-Casino AG Luzern) attraktiv. Auch in Bern dürfte die Dividendenzahlung für 2013 wieder aufgenommen werden. Bei den aktuellen Bewertungen sind die Marktrisiken wohl grösstenteils eingepreist. Im internationalen Vergleich erscheinen die Titel sogar sehr günstig bewertet; allerdings wachsen bspw. in Macau die Spielerträge noch zweistellig, während sie hier rückläufig sind. Aktien von Schweizer Casinogesellschaften stellen daher eine Art Turnaround-Spekulation dar. Rasche Kursgewinne sind zwar nicht zu erwarten. Wer allerdings auf die grossen, gut finanzierten und breit aufgestellten Gesellschaften wie Stadtcasino Baden AG, Casino de Montreux und Kongress + Kursaal Bern AG setzt, dürfte bei einem erfolgreichen Meistern der aktuellen Herausforderungen überproportional profitieren. Die Wahrscheinlichkeit für einen (Kurs-)gewinn erscheint hier jedenfalls grösser als am Roulettetisch oder am Glücksspielautomaten. «Das Veranstaltungs- und Gastrogeschäft wird oft quersubventioniert.» «Ein neues Geldspielgesetz könnte die Regulation noch verschärfen.» «Schweizer Casino-Aktien stellen eine Art Turnaround-Spekulation dar.» OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 3

Geschichtlicher Hintergrund Die historischen und sprachlichen Wurzeln des «Casinos» liegen im Venezianischen. Das Wort «Casino» im eigentlichen Wortsinne ein «kleines Haus» bezeichnete ursprünglich die privaten Räumlichkeiten, die die frühen, zu Geld und Ansehen gekommenen venezianischen Kaufleute («nobili») in der Nähe des Dogenpalastes unterhielten, um dort ihre Amtstrachten anzulegen. Diese «nobili» selbstbewusst im Auftreten und nicht mit dem klassischen Adel europäischer und auch italienischer Prägung vergleichbar waren zum venezianischen Parlament, dem Grossen Rat, seinen Gremien und Regierungsämtern zugelassen und wählten den Dogen und alle anderen Regierungsbeamten aus ihren Reihen. Diese «Casinos» wurden später über ihren offiziellen Charakter hinaus auch zu Orten der Geselligkeit und des Vergnügens. Von Giacomo Casanova ist überliefert, dass er zeitweise in einem «Casino» gelebt haben soll. Das erste öffentliche Casino Venedigs wurde bereits 1638 eröffnet. Dieses sogenannte «Ridotto» markiert die Geburtsstunde des Casinos. Mitte des 17. Jahrhunderts soll es in Venedig bereits mehr als 100 Casinos gegeben haben, die überwiegend von den «nobili» betrieben wurden. Schon damals benötigten Casinos eine Konzession als Betriebserlaubnis. Zum Ende der Venezianischen Republik 1797 gab es 136 Casinos, doch dann setzte auch im alten Venetien flankiert von politischen Veränderungen unter ständig wechselnder Herrschaft ein langer und schleichender Niedergang der «Casino-Industrie» ein. Mal gehörte Venedig zu Österreich, mal zu Frankreich, dann wieder zu Österreich und später zu Italien. Die wechselvolle Geschichte Italiens bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts führte auch dazu, dass das klassische Casino-Geschäft immer stärker unter Druck geriet. Offenbar war der kleine venezianische Markt früher ein Hotspot des Glücks am Ende auch in hohem Masse übersättigt, und es kam zu weitreichenden Bereinigungen und Betriebsaufgaben. Seit 1945 gibt es in Venedig, der historischen Hauptstadt des Glücksspiels, nur noch ein einziges Casino: Das Casino di Venezia (www.casinovenezia.it) «Ridotto» im historischen Palazzo Vendramin-Calergi (Ca Vendramin Calergi). Diese Spielstätte gilt heute als ältestes konzessioniertes Casino der Welt. Eine glanzvolle Blütezeit erlebte die sich erst etablierende europäische «Casino-Industrie» im 18. Jahrhundert. Insbesondere in Residenzstädten, in Kurbädern und Küstenbadeorten, aber auch auf Jahrmärkten und an Adelsbällen wurde das Glück bemüht und «gespielt». «Das erste öffentliche Casino wurde bereits 1638 eröffnet.» «Eine Blütezeit erlebten die europäischen Casinos im 18. Jahrhundert.» Im Jahr 1720 wurde die erste Spielbank in Deutschland gegründet (Bad Ems). Nachdem die Französische Revolution zu einer Schliessung sämtlicher Casinos unter französischem Einfluss führte, verlagerte sich das europäische Glücksspiel ins östliche Nachbarland Deutschland, das zunächst keine Glücksspielregulierung kannte und sehr liberal mit Spielern umging. Deutschland wurde massgeblich von Franzosen initiiert zum institutionalisierten Mekka der Glückssucher Europas. Die Casinos Aachen, Baden-Baden und insbesondere Bad Homburg v.d.h. in der Nähe von Frankfurt erlebten ihre Blütezeit. Die vom Franzosen François Blanc 1841 gegründete Spielbank Bad Homburg galt als die erfolgreichste ihrer Zeit. Randnotiz für die auch an Literatur Interessierten: Dort ist 1866 OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 4

auch das Werk «Der Spieler» von Fjodor Michailowitsch Dostojewski entstanden. Seit 1871 bis ins Jahr 1933 herrschte in Deutschland ein offizielles Glücksspielverbot, was zum Niedergang vieler einstmals blühender Casinos und ihrer jeweiligen Standorte führte. War Bad Ems in der Nähe von Koblenz früher massgeblich auch bedingt durch sein Casino ein Kurort von zumindest europäischem Rang, so ist das Kurbad heute weitgehend in der Bedeutungslosigkeit versunken. Dieses Schicksal teilt Bad Ems mit vielen anderen Kur-, Bäder- und auch Casino-Betrieben der frühen Blütezeit. 1863 übernahm besagter François Blanc, berauscht von seinen Erfolgen in Deutschland, auf Initiative des monegassischen Fürstenhauses schliesslich für zunächst 50 Jahre die Konzession für das bis dahin erfolglose Casino von Monte Carlo. Blanc gründete dabei die bis heute bestehende und börsenkotierte Société des Bains de Mer et du Cercle des Étrangers à Monaco SA, die Casino-Gesellschaft des Fürstentums Monaco (ISIN MC0000031187). Noch heute ist das Casino von Monte Carlo eine Institution und gilt global als Synonym für Glücksspiel, Glanz und Glamour. «Von 1871 bis 1933 herrschte in Deutschland ein Glücksspielverbot.» «Das Casino Monte Carlo ist Synonym für Glücksspiel und Glamour.» Abb. 1: Spielcasinos in Macau Heutzutage liegen die grossen Glücksspielzentren in Fernost, insbesondere in der ehemaligen portugiesischen Kolonie Macau, aber auch in der bekannten «Spielermetropole» Las Vegas, die das Glücksspiel mit Erfolg zum wachstumsstarken (!) Geschäftsmodell und das Wüstendorf Las Vegas zur globalen Marke gemacht hat. «Heutzutage liegen die Glücksspielzentren in Fernost und Las Vegas.» Die nebenstehende Grafik, einer aktuellen Casino-Branchenstudie der Deutsche Bank AG Hongkong vom September 2013 entnommen und an die venezianische Quelle: Deutsche Bank AG/Hongkong Research. Glücksspielrepublik des 18. Jahrhunderts erinnernd, zeigt etwa die aktuelle Casino-Dichte in der nur 28 km 2 grossen chinesischen Sonderverwaltungszone Macau. Zum Vergleich: Basel-Stadt als kleinster Kanton der Schweiz und ebenfalls «Casino-Stadt» hat eine Fläche von 37 km 2. Allerdings gibt es in Basel nur einen Casino-Betrieb. Neben den konzessionierten und teilweise auch börsenkotierten Glücksspielkonzernen in Nordamerika und Asien gibt es unzählige illegale «Spielhöllen», die alle Arten des Glücksspiels fernab staatlicher Überwachung und Regulierung mit hohen Margen für die Betreiber anbieten. «Neben konzessionierten Konzernen gibt es unzählige illegale Spielhöllen.» OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 5

In der Schweiz wurden Touristen und Kurgästen erstmals im 19. Jahrhundert ausgehend vom «Glücksspiel-Boom» in Europa Glücksspiele zur Unterhaltung in Kursälen angeboten. Eine mit der Situation in Deutschland vergleichbare «Casino-Kultur» gab es zu dieser Zeit noch lange nicht. Ab dem Jahr 1928 untersagte die helvetische Verfassung die Errichtung und den Betrieb von Spielbanken. Erlaubt waren nur Glücksspiele mit einem Einsatz von höchstens fünf Franken. «Ab 1928 wurden Spielbanken in der Schweiz verboten....» Branchenüberblick: Schweiz Institutioneller Rahmen in der Neuzeit Der Betrieb von Casinos blieb bis ins Jahr 2000 in der Schweiz verboten. Gerade grenznahe Casinos wie etwa in der italienischen Exklave Campione d Italia, im österreichischen Bregenz oder im deutschen Konstanz erfreuten sich deshalb grosser Beliebtheit unter Schweizer Gästen und wurden gerne frequentiert. Von Konstanz ist etwa bekannt, dass die Mehrheit der Casino-Gäste lange Zeit aus der Schweiz stammte. Mit einem neuen und liberaleren Spielbankengesetz, das am 1. April 2000 in Kraft getreten ist, hatte sich das Blatt zunächst zugunsten der Schweizer Spielbanken-Industrie gewendet. Mit diesem neuen Gesetz war auf deutscher Seite das Casino Konstanz mit dramatischen Umsatzeinbussen durch einen Rückgang der Deutschschweizer Gäste konfrontiert. Insbesondere das Casino Baden grub dabei dem Casino Konstanz über viele Jahre und Jahrzehnte eine der «Hauptanlaufstellen» Schweizer Glückssucher und Hauptprofiteur des eidgenössischen Casino-Verbots das Wasser ab. Die Artikel 10 bis 14 des bereits 1998 verabschiedeten sogenannten «Bundesgesetzes über Glücksspiele und Spielbanken» kurz auch «Spielbankengesetz» oder «SBG» kodifizieren die inhaltlichen Voraussetzungen an die Erteilung einer Spielbankenkonzession in der Schweiz. Nach Artikel 10 SBG bedarf es sowohl einer Standortkonzession (Artikel 10 Abs. 1 SBG) als auch einer Betriebskonzession (Artikel 10 Abs. 2 SBG). Artikel 13 SBG regelt dabei die besonderen Voraussetzungen von Standort- und Betriebskonzession. Gemäss Artikel 11 SBG wird nur juristischen Personen des öffentlichen Rechts, Aktiengesellschaften nach schweizerischem Recht, deren Aktienkapital in Namenaktien (!) aufgeteilt ist und deren Verwaltungsratsmitglieder Wohnsitz in der Schweiz haben, sowie Genossenschaften nach schweizerischem Recht eine Konzession erteilt. «... und grenznahe Casinos wurden von Schweizern gerne frequentiert.» «Der rechtliche Rahmen wurde 1998 mit dem Spielbankengesetz geschaffen.» Zu den «Besonderen Voraussetzungen» gemäss Artikel 13 SBG zählen etwa eine Befürwortung der Gesuchstellung durch Standortkanton und Standortgemeinde (Art. 13 Abs. 1 Bs. a SBG), der volkswirtschaftliche Nutzen der Spielbank für die Standortregion (Art. 13 Abs. 1 Bs. b SBG), die Unabhängigkeit der Geschäftsführung gegen aussen und die Gewährleistung einer Überwachung des Spielbetriebes (Art. 13 Abs. 2 Bs. a SBG), ein Sicherheits- und Sozialkonzept (Art. 13 Abs. 2 Bs. b SBG i.v.m. Artikel 14 SBG), ein Wirtschaftlichkeitskonzept (Art. 13 Abs. 2 Bs. c SBG) sowie die ordnungsgemässe Veranlagung der Spielbankenabgabe (Art. 13 Abs. 2 Bs. d SBG). OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 6

A- und B-Casinos Hinsichtlich der Konzessionsvergabe sieht das Spielbankengesetz für die Schweiz A- und B-Casinos vor. Beide Kategorien müssen die gleichen Auflagen betreffend Trägerschaft, Transparenz und Sicherheit des Spielbetriebs, Sozialschutz und Verhinderung der Kriminalität erfüllen. Die wesentlichen Unterschiede zwischen A- und B-Casinos lassen sich wie folgt veranschaulichen: Abb. 2: Unterschiede A- und B-Casinos «Es gibt unterschiedliche Konzessionen für Schweizer Casinos.» Spielbanken in der Schweiz Quelle: eigene Darstellung Im Jahr 2012 gab es nach den beiden Casino-Neueröffnungen in Neuenburg (Eigentümer: Kongress + Kursaal Bern AG 98%) und Zürich (Eigentümer: Swiss Casinos Holding AG [Investorengruppe Hans Ulrich Rihs] 100%) schweizweit 21 Casinos, Branchenstudie davon 8 "Kursaal- Casinos und mit Casinogesellschaften A-Lizenz und 13 Casinos der mit Schweiz", B-Lizenz. 22. Der Oktober Schweizer Casino Verband spricht in einer Medienmitteilung im Mai 2013 von einem 2013, (c) Zern & Partner GmbH, CH-3011 Bern «gesättigten Markt». 2 Bruttospielerträge und Spielbankenabgabe Auf die 8 A-Casinos entfielen nach einer Analyse des Schweizer Casino Verbands dabei Bruttospielerträge (BSE) im Umfang von 451.0 Mio. CHF oder 59.6% aller Casino-Umsätze in der Schweiz. Unter Bruttospielertrag werden die Spieleinsätze abzüglich der ausbezahlten Gewinne verstanden. Die B-Casinos vereinten 40.4% der inländischen Umsätze auf sich, entsprechend 306.1 Mio. CHF. Insgesamt lag die gesetzlich vorgeschriebene Spielbankenabgabe aller Spielbanken im Jahr 2012 bei 373.5 Mio. CHF, wobei der Anteil der A-Casinos mit 63.7% etwas oberhalb ihres relativen Anteils an den Bruttospielerträgen lag. OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 7

In der Summe erwirtschafteten alle Schweizer Casinos 2012 Bruttospielerträge von 757.1 Mio. CHF und leisteten Spielbankenabgaben von 373.5 Mio. CHF, die gemäss dem entsprechenden Verteilschlüssel grösstenteils an die AHV entrichtet wurden. Damit sind die Spielbanken ein wichtiger Finanzierer der staatlichen Sozialwerke. «2012 erwirtschafteten alle Schweizer Casinos 757.1 Mio. CHF.» Casinos in Grenznähe verlieren am Stärksten Die gemessen am Bruttospielertrag grössten Casino-Betriebe der Schweiz waren im Jahr 2012 die Standorte Baden AG, Montreux VD und Basel BS, allesamt auch A-Casinos (siehe Tabelle 1). Unter den B-Casinos fallen die umsatzstarken Betriebe in Meyrin GE und Mendrisio TI ins Auge, die von ihrer Grenznähe profitieren dürften. Der Umsatz beider Betriebe liegt noch vor Bern BE und Lugano TI, die in einer isolierten Betrachtung nach Konzessionskategorie Ein unter den Blick A-Casinos hinter die BSE-Plätze die Kulissen 4 und 5 belegen. Allerdings haben die Casinos in Grenznähe gegenüber den Vorjahren sehr stark an BSE verloren. Tab. 1: Bruttospielerträge der Schweizer Casinos und ihre Eigentümer «Baden, Montreux und Basel waren 2012 die grössten Schweizer Casinos.» Doch wer steht hinter diesen Casino-Betrieben? Eine von der Grisonia Consult GmbH und Zern + Partner GmbH durchgeführte Einzelanalyse aller Schweizer Casinos liefert ohne Anspruch auf Vollständigkeit in den Minderheiten eine indikative Übersicht. 2012 Umsatz Delta in % (BSE Mio. vs. 2011 2012 SBA Kat. Casino / Standort Kt. CHF) Mio. CHF Eigentümerstruktur 1 A Baden AG 92,2-11,1 % 54,0 Stadtcasino Baden AG 100% (dav. Gemeinde Baden 51%; Gauselmann-Gruppe (D) 10%; Streubesitz 39%) 2 A Montreux VD 84,6-9,5 % 47,9 Cas. Montreux SA 100% (dav. Groupe Barrière [Fam. Desseigne-Barrière 60%/Fimalac* 40%] (F) 73,80%** ; Freie 26,20%** ) 3 A Basel BS 71,2-13,6 % 38,0 Groupe Tranchant SA (Frankreich) 100% 4 B Meyrin / Genf GE 66,0-2,0 % 34,4 Groupe Partouche SA (Frankreich) 40%; ISPAR Holding SA [Fam. Partouche] (CH) 60% 5 B Mendrisio TI 63,7-12,3 % 30,6 ACE Casino Holding AG / Novomatic AG (Österreich) 100% 6 A Bern BE 57,1-1,5 % 28,5 Kongress + Kursaal Bern AG 55%; Swiss Casinos Holding AG [Investorengruppe Hans Ulrich Rihs] (CH) 31,5% 7 A Lugano TI 53,8-21,1 % 26,5 Stadt Lugano 67%, Casinos Austria (Swiss) AG (CH) 29% (CH-Tochter der Casinos Austria AG) 8 A Luzern LU 44,9-6,9 % 21,1 Kursaal-Casino AG Luzern 100% (dav. Stadt Luzern 11%; Freddy Burger 5,0%; Luzener KB 5,0%; Kt. Luzern 3,7%; Übrige 75,3%) 9 A St. Gallen SG 36,9-8,9 % 16,7 Swiss Casinos Holding AG [Investorengruppe Hans Ulrich Rihs] (CH) 97,17% 10 B Pfäffikon SZ 36,7-12,5 % 16,7 Swiss Casinos Holding AG [Investorengruppe Hans Ulrich Rihs] (CH) 100% 11 B Fribourg FR 26,5-3,6 % 10,7 Groupe Lucien Barrière [Fam. Desseigne-Barrière 60% / Groupe Fimalac SA* 40%] (Frankreich) 100% ** 12 B Locarno TI 23,4-12,2 % 9,8 ACE Casino Holding AG / Novomatic AG (Österreich) 54,5% 13 B Bad Ragaz SG 21,1-10,3 % 8,8 Grand Resort Bad Ragaz AG 66,7%; ACE Casino Holding AG / Novomatic AG (Österreich) 33,3% 14 B Crans Montana VS 18,1-13,0 % 5,0 Groupe Partouche SA (Frankreich) 57% 15 B Courrendlin JU 18,0-3,6 % 7,4 Groupe Lucien Barrière [Fam. Desseigne-Barrière 60% / Groupe Fimalac SA* 40%] (Frankreich) 88,8% ** 16 B Schaffhausen SH 12,3-3,7 % 4,9 Swiss Casinos Holding AG [Investorengruppe Hans Ulrich Rihs] (CH) 100% 17 B Interlaken BE 12,1-0,3 % 4,9 Congress Centre Kursaal Interlaken AG 100% 18 B St. Moritz GR 3,1-9,8 % 0,8 Casinos Austria (Swiss) AG (CH) 100% (CH-Tochter der Casinos Austria AG) 19 B Davos GR 2,7-0,1 % 0,7 Stadtcasino Baden AG 90%, Destination Davos Klosters 10% 20 B Neuenburg (neu) NE 2,4-1,0 Kongress + Kursaal Bern AG 98% 21 A Zürich (neu) ZH 10,3-5,1 Swiss Casinos Holding AG [Investorengruppe Hans Ulrich Rihs] (CH) 100% Quellen: Grisonia Consult GmbH 2013, Geschäftsberichte, Schweizer Casino Verband. * Fimalac = Financière M arc Ladreit de Lacharrière SA; börsenkotiert in Paris (ISIN FR0000037947) ** Schätzung Grisonia Consult GmbH XXXXX XXXXX XXXXX OTC-kotiert über Muttergesellschaft indirekt OTC-kotiert über Mutter an ausländischer Börse kotiert (indirekt im Rahmen einer Konzernstruktur) Blau: Aktien der Gesellschaft werden auf OTC-X gehandelt, Beteiligung über OTC-X gehandelte Muttergesellschaft indirekt möglich Grün: im Rahmen einer Konzernstruktur an ausländischer Börse kotiert Dabei fällt auf, dass sich am Schweizer Casino-Markt in den letzten Jahren eine länderübergreifende Gruppen-Struktur etabliert hat. Im französischsprachigen Landesteil der Schweiz dominieren französische Konzerne, die sich in Schweizer Casino-Betriebe eingekauft haben bzw. diese teilweise aus Fusionen und Kooperationen (Groupe Barrière / Accor) übernommen haben. Groupe Partouche SA (F) mit den Casinos Lac du Meyrin und Crans- Montana sowie die mit der Groupe Lucien Barrière SA (F) [Casinos Montreux, Fribourg, OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 8 Courrendlin] gesellschaftsrechtlich eng verbundene FIMALAC SA (F) sind dabei sogar an der Pariser Börse kotiert. Die Schweizer Aktivitäten beider Gruppen spielen auf Konzernebene

Ein Blick hinter die Kulissen Doch wer steht hinter diesen Casino-Betrieben? Eine Einzelanalyse aller Schweizer Casinos liefert ohne Anspruch auf Vollständigkeit in den Minderheiten eine indikative Übersicht (siehe Tabelle 1, S. 8). Dabei fällt auf, dass sich am Schweizer Casino-Markt in den letzten Jahren eine länderübergreifende Gruppen-Struktur etabliert hat. Im französischsprachigen Landesteil der Schweiz dominieren französische Konzerne, die sich in Schweizer Casino-Betriebe eingekauft haben bzw. diese teilweise aus Fusionen und Kooperationen (Groupe Barrière / Accor) übernommen haben. Die Groupe Partouche SA (F) mit den Casinos Lac du Meyrin und Crans-Montana sowie die mit der Groupe Lucien Barrière SA (F) [Casinos Montreux, Fribourg, Courrendlin] gesellschaftsrechtlich eng verbundene FIMALAC SA (F) sind dabei sogar an der Pariser Börse kotiert. Die Schweizer Aktivitäten beider Gruppen spielen auf Konzernebene jedoch nur eine untergeordnete Rolle, so dass die Auswirkungen des Schweizer Geschäftsgangs auf die Aktienkurse dieser Konzerne sehr begrenzt sein dürfte. «Im Markt hat sich eine länderübergreifende Struktur etabliert.» Die privat gehaltene Groupe Tranchant SA (www.groupetranchant.com) gehört neben Groupe Partouche SA und Groupe Lucien Barrière SA zu den fünf grossen Casino-Gruppen Frankreichs. In der Schweiz gehört das Grand Casino Basel über die private Airport Casino Basel AG zur Gruppe. In Frankreich betreibt die Groupe Tranchant SA dagegen landesweit 16 Casinos. Auch Gesellschaften unter österreichischem Einfluss spielen eine wichtige Rolle im Schweizer Casino-Markt, namentlich die ebenfalls privat gehaltene Novomatic AG (www.novomatic.com) über ihre Casino-Tochtergesellschaft ACE Casino Holding AG (Mendrisio, Locarno, Bad Ragaz [33.3%]) sowie die Schweizer Tochtergesellschaft der in Wien beheimateten und ebenfalls nicht börsenkotierten Casinos Austria AG (www.casinos.at). Casinos Austria AG ist Österreichs grösster Casino-Betreiber mit aktuell zwölf nationalen Casino-Standorten (u.a. Baden, Bregenz, Graz, Innsbruck, Kitzbühel, Salzburg, Wien) und internationalen Casino-Beteiligungen (u.a Copenhagen, Canberra, Bukarest, diverse deutsche Spielbanken). In der Schweiz gehört das B-Casino St. Moritz zur Casinos Austria-Gruppe, ebenso Minderheitsbeteiligungen in Lugano und Bern. Doch es gibt auch Schweizer Casino-Gruppen: Die bedeutendste nationale Casino-Gruppe ist die massgeblich von Hans Ulrich Rihs, Bruder von Andy Rihs und Mitbegründer von Phonak (jetzt Sonova), gehaltene Swiss Casinos Holding AG. Nach Presseberichten aus dem Jahr 2012 soll Rihs 97% der Anteile besitzen. Zur Swiss Casinos Holding AG gehören Beteiligungen an drei A-Casinos (St. Gallen, Zürich, Bern [31.5%]) sowie zwei B-Casinos (Pfäffikon SZ, Schaffhausen). «Die bedeutendste nationale Casino-Gruppe ist Swiss Casinos.» Mit jeweils zwei Casino-Betrieben in der Schweiz zählen auch die beiden auf OTC-X gelisteten Stadtcasino Baden AG und Kongress+Kursaal Bern AG zu den bedeutenderen Akteuren im heimischen Markt. Keiner der genannten Gruppen lassen sich auch nicht auf Ebene ihrer OTC-X gelisteten Dachgesellschaften die beiden Casino-Betriebe in Luzern und Interlaken zuordnen. OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 9

Abb. 3: Gruppen-Struktur des Schweizer Casino-Marktes Groupe Tranchant SA (F) Stadtcasino Baden AG (CH) Luzern A Interlaken B Groupe Partouche SA (F) Basel A Baden A Davos B Kongress + Kursaal Bern AG (CH) Meyrin/Genf B (40%) Crans Montana B CH-Casinos Bern A (55%) Neuenburg B Groupe Barrière (FI Swiss Casino Holding AG (CH) Montreux A Fribourg B Courrendlin (Jura) B Casionos Austria (Swiss) AG (AT/CH) Novomatik AG (AT) St. Gallen A Pfäffikon SZ B Schaffhausen B Zürich A Bern A (31,5%) St. Moritz B Lugano A (29%) Bern (13,5%) Mendrisio B Locarno B Bad Ragaz B (35,3%) Quelle: Schweizer Casinos Verband, Darstellung: Grisonia Consult GmbH, CH-6045 Meggen. Italienische Casinobetreiber sind in der Schweiz nicht vertreten und spielen im heimischen Markt keine Rolle. Die deutsche Saarland Spielbanken GmbH war bis 2011 zu 20% an der Casino Interlaken AG beteiligt, verkaufte ihren Anteil jedoch an die heutige Congress Center Kursaal Interlaken AG. 2012 beteiligte sich der deutsche Automatenhersteller und Spielstätten-Betreiber Gauselmann-Gruppe (www.gauselmann.de) mit 10% als Minderheitsaktionär bei der Stadtcasino Baden AG. Die hinter diesem Engagement stehende Idee ist, im Rahmen einer Kooperation verschiedene Märkte insbesondere Deutschland und Österreich gemeinsam zu erschliessen, da sich die Stadtcasino Baden AG in einem gesättigten Markt die Expansion in die Nachbarländer auf die Fahnen geschrieben hat. «Italienische Casinobetreiber sind in der Schweiz nicht vertreten.» Ausserbörslich gehandelte Kursaal- und Casinogesellschaften Wie die vorstehenden Ausführungen ergeben haben, sind die Beteiligungsverhältnisse im Schweizer Casino-Sektor nicht in jedem Fall trivial. Viele Casino-Betriebe «hängen» als eigenständige 100%-Töchter unter einer Dachgesellschaft, die ihrerseits selbst im Einzelfall eine mehr oder weniger komplexe Aktionärsstruktur hat. An einzelnen Casino-Gesellschaften, die in der Praxis häufiger mit Kursaalund Event-Betrieben in einem «Paket» daherkommen, können sich im ausserbörslichen Aktienhandel der Berner Kantonalbank BEKB auch freie Aktionäre beteiligen. «An einzelnen Gesellschaften können sich auch freie Aktionäre beteiligen.» Bei anderen Casinos, wie etwa in Bad Ragaz, gibt es einen Mehrheitsaktionär mit Streubesitz (Grand Resort Bad Ragaz AG), während die Novomatic AG (Öster- OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 10

reich) als weiterer 33.3%-Aktionär des Casinos jedoch privat gehalten wird. Hier kommt es also im Bereich des Casinos auf Ebene der Dachgesellschaft durch die Beteiligung eines Dritten am Casino-Betrieb nochmals zu Verwässerungen, so dass die Auswirkungen des Spielgeschäfts nicht eins zu eins in die Bilanz der Mutter fliessen. Ein Effekt, den es bei der Analyse von Casinos zu berücksichtigen gilt. Die Casinos von Meyrin, Fribourg, Crans-Montana und Courrendlin sind ihrerseits ganz oder teilweise Teil einer ausländischen (französischen) und im Ausland börsenkotierten Casino-Gruppe. Aufgrund des geringen Einflusses der Schweizer Spielbetriebe auf das Gesamtergebnis der Gruppe sollen diese im Folgenden nicht weiter als «Beteiligungsmöglichkeiten am Schweizer Casino-Markt» gesehen werden und bleiben deshalb im Rahmen dieser OTC-Branchenstudie auch unberücksichtigt. Wirtschaftliche Situation heute und gestern Die wirtschaftliche Situation aller Schweizer Casinos hat sich auch im Jahr 2012 weiter verschärft. Der Umsatz der helvetischen Casinobranche reduzierte sich im Jahr 2012 gemäss der offiziellen Zahlen der Eidgenössischen Spielbankenkommission um 8.2% auf CHF 757 Mio. Kein einziges Casino konnte den Vorjahresumsatz halten. Am Härtesten traf es dabei das A-Casino von Lugano TI mit einem Rückgang des BSE von 21.1% im Vorjahresvergleich. Da es sich beim A-Casino Lugano um eines der grösseren Casinos der Schweiz handelt, ist der Rückgang auch in absoluten Grössen beträchtlich. 2012 gab es lediglich sieben Betriebe, deren Veränderung im Vorjahresvergleich unter 5% gelegen hatte (vgl. Tabelle 1, S.8). Bei acht Casinos war die negative prozentuale Veränderung zweistellig. Seit dem Jahr 2007, in dem die 21 konzessionierten Schweizer Spielbanken gesamthaft einen BSE von 1.02 Mrd. CHF erreichten, sind die Spielerträge um mehr als ein Viertel zurückgegangen (siehe Abb. 4). «Die wirtschaftliche Situation der Schweizer Casinos hat sich 2012 weiter verschärft.» «Seit 2007 ist der BSE um mehr als ein Viertel zurückgegangen.» Abb. 4: Entwicklung des BSE zwischen 2003 und 2012 in Mio. CHF 1200 1000 800 600 400 200 0 955 1020 992 769 874 936 868 824 757 561 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quelle: Jahresberichte 2007 bis 2012 der ESBK, www.esbk.admin.ch. Somit hat sich der BSE als wichtigstes Stimmungsbarometer der eidgenössischen Casino-Wirtschaft in den letzten 4 Jahren um fast 24% reduziert, in der 5-Jahresperiode seit 2007 liegt der Rückgang bei gut 26%. Doch viel entscheidender als die blosse Betrachtung der Spielerträge ist die Auswirkung der OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 11

rückläufigen Erträge auf die Gewinnsituation. Während die konsolidierten BSE in 2012 laut Jahresbericht der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) gegenüber dem Vorjahr nur um 8.1% zurückgegangen sind, lagen die konsolidierten Gewinne der 21 Spielbanken mit 71.7 Mio. CHF rund 23.1% unter dem Vorjahreswert. Im Jahr 2007, dem Rekordjahr der Schweizer Casinobranche, lagen die Gewinne noch bei 142.0 Mio. CHF. In den letzten fünf Jahren haben sich die Gewinne der Branche damit in etwa halbiert. «Die konsolidierten Gewinne der Casinos haben sich seit 2007 halbiert.» Diese Entwicklung zeigt sich auch bei den einzelnen Gesellschaften. Im Jahr 2012 mussten drei Betriebe sogar einen Verlust ausweisen (siehe Abb. 6). Allerdings haben die Gesellschaften auch unterschiedlich auf den Rückgang der BSE reagiert, was sich heute in der Rentabilität der Betriebe zeigt. Casinos wie Montreux erzielten auch 2012 noch EBIT-Margen von rund 30%, während andere Betriebe teilweise kräftige Einbussen bei der Gewinnentwicklung und somit auch bei den Margen hinnehmen mussten (siehe Abb. 5). Abb. 5: Veränderung BSE und Jahresgewinn 2007 bis 2013 in % 10 0 10 20 4.2 2.1 1.4 0.9 1.5 5.2 2.1 1.9 2.2 0.2 1.1 4.2 4.7 3.2 20.3 4.2 3.0 1.1 0.4 4.0 1.6 1.0 0.6 1.1 1.8 3.6 4.8 5.6 6.7 10.2 10.2 7.7 14.5 20.5 30 31.8 31.1 40 50 Veränderung BSE 60 Veränderung Jahresgewinn 59.2 70 Bad Ragaz Baden Basel Bern Courrendlin Crans-Montana Davos Granges-Paccor Interlaken Locarno Lugano Luzern 64.8 Mendrisio Meyrin Montreux Pfäffikon Schaffhausen St. Gallen St. Moritz Quelle: Jahresberichte 2007 bis 2012 der ESBK, www.esbk.admin.ch. Klar ist, dass der Kuchen im aktuellen Umfeld auch mit den neuen Betrieben nicht grösser wird. Er verteilt sich nur anders, was in der Konsequenz so zumindest der Schluss aus den vorliegenden Daten zu entsprechenden Kannibalisierungseffekten innerhalb des Sektors führt. Aktuell befindet sich der Casino-Sektor bei einer isolierten Betrachtung der Spielbanken ohne sonstige Geschäftsfelder, die im Einzelfall in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben und weiter gewinnen werden in einem weitreichenden und seit mehreren Jahren andauernden Schrumpfungsprozess. Was der eine gewinnt, verliert ein anderer. In der Summe verlieren aber alle Betriebe, weil der Kuchen insgesamt kleiner wird und die Casino-Branche unter anderem mit dem Problem der Kundenabwanderung ins Internet konfrontiert ist. Daneben gibt es weitere Faktoren, die den Casino-Betreibern das Leben erschweren. «Die Branche befindet sich seit Jahren in einem Schrumpfungsprozess.» OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 12

Abb. 6: Vergleich Jahresgewinn 2007 und 2012 in Mio. CHF 30 26.8 Jahresgewinn 25 2007 20 Jahresgewinn 2012 15 10 5 0 5 4.2 3.3 Bad Ragaz 12.4 10.9 Baden 14.1 8.9 9.0 6.9 Basel Bern 3.8 1.6 Courrendlin 6.8 4.6 Crans-Montana 0.1 0.3 Davos 5.3 3.4 Granges-Paccor 1.8 0.7 Interlaken 7.1 3.7 2.9 Quelle: Jahresberichte 2007 bis 2012 der ESBK, www.esbk.admin.ch. Locarno 1.1 Lugano 4.2 1.0 Luzern 6.5 Mendrisio 16.0 14.0 11.8 11.0 Meyrin Montreux 6.7 5.6 Pfäffikon 1.0 0.6 Schaffhausen 8.5 4.4 St. Gallen 0.8 0.8 St. Moritz Herausforderungen für die Schweizer Casino-Branche Die Zern & Partner GmbH hat im Oktober 2013 eine Umfrage unter 19 Schweizer Casinos durchgeführt (siehe S. 23) und wollte wissen, welche Herausforderungen der Branche am meisten Sorgen bereiten. An vorderster Stelle stehen das restriktive Sozialkonzept, die im Vergleich mit dem Ausland hohe Regulation, die Marktsättigung, die steuerliche Belastung sowie das 2008 eingeführte Rauchverbot (siehe Abb. 7). «Das Sozialkonzept und die hohe Regulation sind die grössten Sorgen.» Abb. 7: Nennen Sie die grössten Herausforderungen für die Casinobetriebe Sozialkonzept Regulation Marktsättigung Steuerbelastung Rauchverbot Konkurrenz durch illegales Glücksspiel Internetcasinos Ersatzinvestitionen Andere (n = 15 / 9 = Grösste) Quelle: Casino Umfrage 2013, Zern & Partner GmbH 7,2 6,87 6,53 5,8 5,07 4,93 4,87 2,4 1,33 0.00 1.00 2.00 3.00 4.00 5.00 6.00 7.00 8.00 9.00 Diese Herausforderungen sowie weitere Gründe, welche der Schweizer Casino Verband herausgefunden hat, können für den Rückgang der Spielerträge verantwortlich gemacht werden und werden den Betrieben auch in Zukunft zu schaffen machen. Rauchverbote Nach Inkrafttreten verschärfter Gesetze zum Nichtraucherschutz («Rauchverbote») 2008 in einzelnen Kantonen sind die Bruttospielerträge seither kontinuierlich gesunken, was der Branchenverband auf den hohen Raucheranteil (>50%) unter den Casino-Besuchern zurückführt. OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 13

Währungseinflüsse Die massive Aufwertung des Schweizerfranken im Sog der europäischen Schuldenkrise insbesondere seit 2010 bis in die Nähe der Parität im Sommer 2011 und auf ein Niveau knapp oberhalb der SNB-Grenze von 1.20 CHF/Euro hat die Umsätze in CHF verringert, da ein gutes Drittel der Bruttospielerträge originär aus dem Ausland stammten. «Spielen in der Schweiz» ist für unsere Nachbarn ein sehr teures Vergnügen geworden. «Spielen in der Schweiz ist für unsere Nachbarn ein teures Vergnügen.» Abwanderungen ins weniger streng regulierte Ausland, zu ausländischen Schattenanbietern und ins Internet (Online-Gambling) Im benachbarten Ausland sind neue, vermeintlich weniger streng regulierte und kontrollierte Wettbewerber entstanden, welche die konzessionierte Casino-Industrie fürchtet. Aufgrund der bereits vorgängig skizzierten, in diesem Fall umgekehrt wirkenden Währungsbewegung sind Aufenthalte in Casinos der Euro-Zone für Schweizer mit ihrer starken Währung relativ günstiger geworden, was entsprechende Abwanderungseffekte gerade in grenznahen Gegenden fördert. Auch ans Internet verliert die Casino-Branche immer mehr an Terrain, da dort weitgehend unkontrolliert und bequem von zu Hause aus zu jeder Tages- und Nachtzeit gespielt werden kann. Eine verschärfte Geldwäsche-Gesetzgebung hat das Geschäftsumfeld der etablierten Casino-Betreiber zusätzlich belastet. Die Konkurrenz durch Online-Casinos und kleinere «Spielhöllen» online wie offline jenseits der strengen Regulierung der hiesigen Casino-Landschaft dürfte tatsächlich für die Zukunft die zentrale Herausforderung der Branche sein. Für grosse Unsicherheit unter den konzessionierten Casinos sorgt die Diskussion um ein neues Geldspielgesetz, das ab 2018 in Kraft treten soll und das bisherige Spielbankengesetz sowie das Lotteriegesetz zusammenfasst. Details dazu sind bisher allerdings kaum bekannt. «Für grosse Unsicherheit sorgt ein neues Geldspielgesetz ab 2018.» Überkapazitäten Mit mittlerweile 21 Spielbanken in der Schweiz erscheint der Markt nicht nur für den Branchenverband mittlerweile «gesättigt». Wenn der gesamte Kuchen die Bruttospielerträge nicht wächst, sondern bestenfalls stagniert oder gar wie seit 2007 beobachtbar schrumpft, kommt es bei einer höheren Wettbewerberanzahl automatisch zu Kannibalisierungseffekten. Eine Marktbereinigung könnte der Branche langfristig helfen, verlorenes Terrain sukzessive zurückzugewinnen und den Kuchen gesünder zu verteilen. Doch ein solcher «Ausleseprozess» wird lange dauern, und er kann für die betroffenen Betriebe auch sehr schmerzhaft sein, da jedes Casino in den Regionen auch ein Wirtschaftsfaktor ist. Daneben gibt es nach unserer Analyse jedoch weitere Herausforderungen und Hausaufgaben für die Branche, die nicht explizit vom Branchenverband als Ursachen für die Schwierigkeiten der letzten Jahre genannt und auch nicht in unserer Umfrage erwähnt wurden. OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 14

zum Ziel und Zweck einer (Spiel-)Reise zu werden, wie dies etwa in Las Vegas oder in Macau der Fall ist, weil die Schweiz für andere Reiseschwerpunkte steht als Casino- Tourismus. Nachfolgend eine Graphik zum Besucherwachstum in Macau und ihrer Herkunft. Während selbst der Anteil internationaler Gäste sowie solcher aus Hongkong OTC-x Research in der Boom-City Macau in den letzten Jahren in der Tendenz rückläufig ist, profitiert Macau unverändert von einem immer noch steigenden Zustrom von Festland-Chinesen. Abb. 8: Jährliches Besucher-Wachstum in Macau Abb. 9: Besucher Mix in Macau Quelle: DSEC, Deutsche Bank Quelle: DSEC, Deutsche Bank Chinesische Besucher dominieren die Spielbanken in Macau und tragen zum Wachstum bei. Quelle: Deutsche Bank AG / Hongkong entnommen aus Sektor-Studie Hotels / Gaming / Leisure vom Quelle: Deutsche Bank AG / Hongkong entnommen aus Sektor-Studie Hotels / Gaming / Leisure vom 9.9.2013. 9.9.2013. Verändertes Freizeitverhalten in- und ausländischer Gäste In Macau oder auch in Las Vegas ist das Spiel das Ziel und nicht die schöne Landschaft, wie dies im Schweizer Auslandsreisetourismus meist der Fall ist. Gerade Chinesen assoziieren Glücksspiel automatisch mit Macau und da Casino nicht gleich Casino ist, macht es für Chinesen einen Unterschied, ob sie ihrer Spiellust zuhause in Macau nachgehen oder eben in Baden, Lugano, Interlaken, Crans- Offline-Casinos in Europa haben auch durch ein verändertes Freizeitverhalten viel von ihrer einstigen Bedeutung verloren. Heute gibt es in der immer kürzeren «Freizeit» viel mehr Beschäftigungsmöglichkeiten, und immer noch mehr Angebotswelten konkurrieren um ein immer knapperes Zeit- und Finanzbudget des Gastes. Casino-Besuche kosten nicht nur Geld, sondern mit Anreise und Aufenthalt insbesondere auch Zeit, die an anderer Stelle fehlt. Schweizer Casino-Betriebe, für Ausländer währungsbedingt teurer (siehe S. 13), sind zudem strukturell weit davon entfernt, zum Ziel und Zweck einer (Spiel-)Reise zu werden, wie dies etwa in Las Vegas oder in Macau der Fall ist, weil die Schweiz für andere Reiseschwerpunkte steht als für «Casino-Tourismus». Die obenstehende Grafik zeigt das Besucherwachstum in Macau und ihre Herkunft (Abb. 8+9). Während selbst der Anteil internationaler Gäste sowie solcher aus Hongkong in der «Boom-City» Macau in den letzten Jahren in der Tendenz rückläufig ist, profitiert Macau unverändert von einem immer noch steigenden Zustrom von Festland-Chinesen. In Macau oder auch in Las Vegas ist «das Spiel das Ziel» und nicht die schöne Landschaft, wie dies im Schweizer Auslandsreisetourismus meist der Fall ist. Gerade Chinesen assoziieren «Glücksspiel» automatisch mit «Macau», und da Casino nicht gleich Casino ist, macht es für Chinesen einen Unterschied, ob sie ihrer Spiellust «zu Hause» in Macau nachgehen oder eben in Baden, Lugano, Interlaken, Crans-Montana im Rahmen einer Europa-Reise, bei der sie andere Schwerpunkte setzen. Insofern ist es wahrscheinlich eine Illusion, die asiatischen und insbesondere die chinesischen Spieler in grossem Stil in Schweizer Casinos zu locken und zu entsprechenden Einsätzen bewegen zu können. Wenn der Chinese spielen möchte, macht er dies am liebsten immer noch in Macau und nicht in Meyrin oder Mendrisio. Die Schweiz ist in Asien vor allem für ihre Uhren bekannt, nicht für ihre Casinos. «Die Schweiz steht für andere Reiseschwerpunkte als Casinos.» «Die Schweiz ist in Asien für ihre Uhren bekannt, nicht für Casinos.» Doch nicht nur ausländische Gäste haben ein immer knapperes Zeitbudget: Auch im nationalen Markt ist dieses aufgrund geänderter Prioritäten rückläufig. OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 15

Spielbanken kämpfen zudem immer noch mit dem Malus, in manchen Kreisen «nicht gesellschaftsfähig» zu sein mit entsprechenden Auswirkungen auf das Freizeitverhalten gerade auch der jüngeren Generation. Regionale / kommunale Infrastruktur Ein Standort kann heute vermutlich gut auch ohne ein Casino leben, aber ein Casino kann nicht ohne seinen Standort leben. Standort und Casino verbindet in vielerlei Hinsicht eine Schicksalsgemeinschaft. Ein Casino ist im Erfolgsfall immer mehr als nur eine Spielbank und eingebettet in ein preislich wie qualitativ stimmiges Gesamtkonzept. Die (touristische) Attraktivität eines Ortes färbt im Idealfall auch auf sein Casino ab, wobei es keine Gesetzmässigkeit gibt, dass ein attraktiver Standort auch ein attraktives Casino-Geschäft bedeutet. Problematischer ist, wenn ein Standort aus welchen Gründen auch immer strukturell an Bedeutung verliert oder die Infrastruktur nicht länger gegeben ist. Deutschland Dunkle Wolken sind auch über der deutschen Casino-Branche aufgezogen, die inmitten einer schweren Krise steckt. Nach den zuletzt verfügbaren Informationen gibt es in Deutschland aktuell noch 71 Spielbanken. Im Jahr 2008, das von vielen in der Branche als Jahr der Zäsur gesehen wird, waren es noch 78. Die Casino-Betriebe gerade in kleineren Städten entfernen sich immer mehr vom eigentlichen Casino-Geschäft und suchen ihr Glück in teilweise fragwürdigen «Zusatzaktionen», um überhaupt Gäste anzulocken. Auch renommierte Spielbanken stehen vor dem Aus oder haben bereits geschlossen. «Die deutsche Casino-Branche steckt mitten in einer schweren Krise.» Der Trend zur Casino-Schliessung scheint sich angesichts dramatisch rückläufiger Spielerträge nochmals zu beschleunigen. Seit 2008 sind diese Spielerträge in Deutschland um 42% - und damit deutlich stärker als in der Schweiz (24%) gesunken. Aus dieser relativen Perspektive geht es den hiesigen Spielbanken noch immer vergleichsweise gut. Ein schwacher Trost für eine geplagte Branche. Bereits im September 2012 hat das traditionsreiche Casino Travemünde (Schleswig-Holstein) nach mehr als 200 Jahren (!) seine Türen geschlossen und ist nach Lübeck gezogen. Anfang August 2013 folgten in Mecklenburg Vorpommern die Casinos von Schwerin und Rostock. 2014 werden auch die Casinos in den bekannten Ferienorten Binz (Insel Rügen) und Heringsdorf (Insel Usedom) sowie in Stralsund schliessen. Danach gibt es in dem ostdeutschen Bundesland kein einziges Casino mehr, obwohl der deutsche Osten einst gerade in den Jahren nach der Wiedervereinigung als Eldorado für die Casino-Branche gegolten hatte. «Der deutsche Osten hatte einst als Eldorado für die Branche gegolten.» Der Druck auf die Branche kommt in Deutschland aus verschiedenen Richtungen, die in der Summe verstärkend wirken und die Abwärtsspirale in der Tendenz beschleunigen: Nichtraucherschutzgesetz, Glücksspielstaatsvertrag mit Werbeverbot für Casinos, strenge Zugangskontrollen, Verbot von Casino-Spielen durch lizenzierte Spielbanken im Internet und die wachsende Konkurrenz aus weitgehend unregulierten, wild wuchernden «Spielhöllen». OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 16

Hinzu kommen tausende von vermutlich in keiner Statistik erfassten «Schattenanbietern» von Glücksspielen aller Art. Längst hat sich sowohl on- und offline auch in Deutschland eine milliardenschwere Parallelwelt ausserhalb der schönen Fassaden der immer stärker kontrollierten Casino-Industrie entwickelt. Die Casino-Krise hat sich jenseits des Rheins zuletzt massiv verschärft, wobei die Gründe in Deutschland vielschichtiger und mit der Schweiz nicht 1 zu 1 vergleichbar sind. Gleichwohl gibt es Parallelen zwischen beiden Ländern. Nach unserer Analyse ist die deutsche «Casino-Krise» häufig auch eine Begleiterscheinung und «Nebenerkrankung» unterschätzter struktureller Krisen und Probleme aus teilweise ganz anderen Bereichen, die sehr vielfältig sind und oft über viele Jahre nur im Verborgenen blühten, nun aber in der Summe vieler sich überlagernder Effekte für die Branche eine dramatische und oftmals auch «letale» Wirkung entfalten. Dazu zählen Änderungen in der Gesundheitspolitik («Kurtourismus»), ein verändertes Individual- und Gruppenreiseverhalten in der Tourismusindustrie, Verschiebungen bei den Inlandsferienzielen, Änderungen in der Freizeitgestaltung, eine wachsende Alltags-Digitalisierung in Kombination mit demografischen Effekten, Wanderungsbewegungen zwischen Stadt und Land, ausbleibende Erneuerungsinvestitionen infolge Geldmangel, lokale Wirtschafts- und Strukturpolitik und vieles mehr. Es gibt für einen Gast heutzutage viele Gründe, keine Spielbank mehr aufzusuchen. Einiges, was für Deutschlands Casino-Landschaft gilt, trifft auch auf die Schweiz zu. Insofern ist es realistisch, dass es auch hierzulande auf Sicht von fünf Jahren zu Betriebsschliessungen oder sofern überhaupt sinnvoll auch zu Betriebszusammenlegungen kommen wird, da die Sättigungsgrenze erreicht scheint. «Es ist realistisch, dass es auch hierzulande zu Schliessungen oder Zusammenlegungen kommen wird.» Österreich Die Situation in Österreich präsentiert sich vordergründig operativ sehr viel stabiler als in der Schweiz und in Deutschland, wobei der österreichische Markt bei moderat höherer Einwohnerzahl mit aktuell nur zwölf Spielbanken, die alle zur Casinos Austria AG gehören, auch keine vergleichbare Übersättigungstendenz aufweist. Das faktische Spielbanken-Monopol der Casinos Austria AG zuletzt in vorsichtiger Aufweichung begriffen hat lange eine «Kannibalisierung» verhindert. So wirtschaften die zwölf Spielbanken der Gruppe seit Jahren vergleichsweise stabil und haben um das eigentliche Casino-Kerngeschäft erfolgreich ein erweitertes Rahmenprogramm von Gastronomie und Unterhaltung konzipiert, das teilweise auch preislich attraktive Pauschalangebote inklusive Übernachtung beinhaltet. OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 17

Tab. 2: Österreichische Casinos: Besucher 2012 Nr. Casino Nationale Gäste Internationale Gäste Gesamt 1 Wien 179.308 208.481 387.789 2 Bregenz 104.469 222.582 327.051 3 Linz 188.738 102.376 291.114 4 Baden 244.998 26.599 271.597 5 Velden 174.684 47.423 222.107 6 Innsbruck 142.331 75.429 217.760 7 Salzburg 112.448 75.465 187.913 8 Graz 148.673 39.119 187.792 9 Seefeld 37.484 79.739 117.223 10 Kitzbühel 28.578 25.453 54.031 11 Kleinwalsertal 3.804 38.586 42.390 12 Bad Gastein 8.144 9.156 17.300 Total 1.373.659 950.408 2.324.067 Quelle: Casinos Austria AG, Geschäftsbericht 2012. Das Jahr 2012 war operativ für die österreichischen Casinos sogar das zweitbeste Jahr seit Bestehen. Der Beobachter erkennt hier schnell den Widerspruch zur Situation in Deutschland und der Schweiz. Nach eigener Einschätzung der Casinos Austria-Gruppe liegt der Schlüssel zum erfolgreichen Casino-Betrieb da viele Herausforderungen wie regulatorische und strukturelle Veränderungen auch für Österreich gelten vor allem auch in einem erfolgreichen Kostenmanagement. «2012 war operativ für die österreichischen Casinos das zweitbeste Jahr.» Österreichs zwölf Spielbanken gemessen am gesamten Bruttospielertrag übrigens um ein Vielfaches kleiner bei höherer Profitabilität als die 21 Schweizer Pendants profitierten dabei allerdings auch 2012 von den ausländischen Gästen. Davon sind insbesondere in Bregenz mit einem Auslandsanteil von 68% am gesamten Gästeaufkommen wohl auch viele Schweizer und Gäste aus Deutschland. Das nicht sehr zentral gelegene, dafür aber traditionsreiche Casino Baden bei Wien, das gelegentlich als «Schönste Spielbank Europas» bezeichnet wird, hatte 2012 dagegen zu über 90% nationale Gäste und spielte international keine Rolle. National hatte kein AT-Casino 2012 mehr Gäste als Baden bei Wien, während das Casino insgesamt nur auf Rang 4 stand. Gemessen am Casino-Umsatz lag Baden bei Wien sogar nur auf Rang 6. Offenbar spielt zumindest in Österreich auch die «Schönheit» eines Casinos eine wichtige Rolle im Markt, lockt diese doch die Gäste auch wenn sie eher zum Schauen als zum Spielen zu kommen scheinen. Mittlerweile mehren sich die Signale, dass es mit der «Gemütlichkeit» im Biotop eines bisher gut geschützten österreichischen Casino-Sektors ab 2014 langsam zu Ende gehen könnte. Österreichs Casino-Landschaft könnte dann langfristig mit all jenen Problemen konfrontiert sein, den sich deutsche und Schweizer Betreiber auch schon heute stellen müssen. Dazu gehört insbesondere auch das Problem einer wachsenden Übersättigung bei einem nicht mehr wachsenden Markt. OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 18

Nach jüngsten Medienberichten u.a. in den Salzburger Nachrichten soll der unrentable Standort Bad Gastein das kleinste der 12 Casinos der Gruppe geschlossen werden, voraussichtlich zum Ende der Konzessionsdauer Ende 2015. Für diese frei werdende Konzession soll innerhalb des Bundeslands Salzburg eine neue Spielbank in Zell am See entstehen, die ganzjährig besser ausgelastet sein soll unter anderem mit Casino-Gästen aus Russland und Arabien, die in Zell am See gerne ihren Winterurlaub verbringen. Bad Gastein ist dagegen eine reine Sommerdestination. «In Zell am See soll eine neue Spielbank entstehen.» Gleichzeitig endete im Juni 2013 die Bewerbungsfrist für drei neue Casino-Lizenzen in Österreich, da das Monopol der Casinos Austria AG auf Druck der EU fallen soll. Lange Zeit wurden Casino-Lizenzen quasi freihändig an die Casinos Austria AG vergeben, ohne dass es zu entsprechenden europaweiten Ausschreibungen gekommen wäre. Unter den Bewerbern für die neuen Lizenzen sind neben den Casinos Austria AG als Bewerberin für alle drei Lizenzen auch die Schweizer Stadtcasino Baden AG in Kooperation mit ihrem Aktionär Gauselmann-Gruppe (10%) für das Palais Schwarzenberg, die dem Unternehmer Michael Tojner (Montana Tech Components AG) nahestehende Century Casinos Inc. und die auch in der Schweiz mit Casino-Beteiligungen in Locarno, Mendrisio und Bad Ragaz (siehe S. 13) vertretene Novomatic-Gruppe aus Österreich. Ab dem 1. Januar 2016 sollen an drei weiteren Standorten zwei in Wien und eine Spielbank im östlichen Niederösterreich die Kugeln rollen, so dass es im Anschluss 15 Casinos gibt, davon alleine 3 in Wien. Österreich holt auf. Bewertung & Fazit Wie aus den einleitenden Bemerkungen zur Geschichte der Spielbanken bereits deutlich wurde, war die Branche über die Jahrhunderte immer mit vielen Herausforderungen politischer, regulatorischer und auch ökonomischer Natur konfrontiert. Es gab in der Geschichte der Spielbanken immer Höhen und Tiefen. Spielbanken kamen, Spielbanken gingen und mit ihnen auch die jeweiligen Casino- Standorte, die an der Seite der Spielstätten ebenso ihre ganz eigenen Höhen und Tiefen erlebten. Spielbanken erlebten einen ständigen Prozess der Erneuerung und des Wandels, auch in ihren Geschäftsmodellen. Aus manch einer alten Spielbank ist heute ein moderner Hotel- oder Unterhaltungsbetrieb geworden, mit einer angeschlossenen Spielbank und nachlassender Bedeutung für das Gesamtgeschäft. «In der Geschichte der Spielbanken gab es immer Höhen und Tiefen.» Im Schumpeter schen Sinne ist die Geschichte der europäischen Spielbanken im Wandel der Jahrhunderte auch ein Prozess der «Schöpferischen Zerstörung». Alte Strukturen müssen hinterfragt und «zerstörerisch» durch neue Strategien und Strukturen ergänzt werden, damit überhaupt eine Neuordnung und Neuausrichtung stattfinden kann. Nur ein solch kreativer Prozess fördert das Leben und Überleben von Unternehmen in einem sich verändernden Umfeld. Das beste Beispiel für eine solche «Adaptionsstrategie» an einen sich veränderten Casino-Markt liefert im europäischen Kontext vielleicht das oft als «Mutter aller Casinos» angesehene 1863 neu gegründete Casino Monte Carlo (Monaco). «Bestes Beispiel einer Adaptionsstrategie ist das Casino Monte Carlo.» OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 19

Societe des Bains de Mer SA (Monaco; Casinogesellschaft, ISIN In den letzten neun Jahren ist dort der Anteil der Casinoumsätze am gesamten MC0000031187) - Umsatzaufteilung 2003/ 2004 vs. 2012/ 2013 in Mio. Euro Gruppenumsatz von 64% im Geschäftsjahr 2003/2004 auf nur noch 40 % (2012/2013) 250 gefallen (siehe Abb. 10). Der Anteil der Hotellerie erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 31% auf 51%. Gleichzeitig stieg der Umsatz in 216,2 dieser Zeit um 33% von 319 Mio 204,2 Euro auf zuletzt 424 Mio. Euro, was die relativ und absolut 2003/2004 (Gesamtumsatz: gewachsene 200 Bedeutung der Hotellerie-/Gastronomie-Sparte und die Wandlung 319 Mio. Euro) im Geschäftsmodell unterstreicht. 169,6 Nicht einmal das Casino Monte Carlo war vor einem kräftigen Rückgang bei den Spielerträgen gefeit, und nur der konsequente 2012/2013 (Gesamtumsatz: Wandel verhinderte stärkere Einbussen beim Geschäftsgang. 424 Mio. Euro) 150 Abb. 10: Société des Bains de Mer SA Umsatzaufteilung 2003/2004 vs. 2012/2013 in % 100 70,0 % 60,0 % 50 50,0 % 40,0 % 0 30,0 % 20,0 % 64 % 40 % 31 % 51 % 98,9 2003/2004 (Gesamtumsatz: 319 Mio. Euro) 2012/2013 (Gesamtumsatz: 424 Mio. Euro) 10,0 % 5 % 9 % Quelle: 0 % Abbildung Grisonia Consult GmbH 2013; Geschäftsberichte SBM SA. Gaming Hotellerie Andere Aktivitäten Von Casinogesellschaft den Zuwachsraten Monte Carlo, asiatischer (ISIN MC0000031187) Casinos, die auch in einer entsprechend hohen Bewertung der Quelle: Geschäftsberichte Aktien münden, SBM SA können europäische und Schweizer Unternehmen der Branche nur träumen. Von den Zuwachsraten asiatischer Casinos, die auch in einer entsprechend «Von Zuwachsraten und der hohen hohen Bewertung der Aktien münden, können europäische und Schweizer Bewertung wie in Asien können Einer bereits vorgängig eingeführten, aktuellen Studie der Deutsche Bank AG Hongkong haben Unternehmen der Branche nur träumen. Schweizer Casinos nur träumen.» wir folgende Peer Group-Matrix für börsenkotierte Unternehmen in Macau entnommen (Stand per Einer bereits 9.9.2013). vorgängig Die erwähnten, Deutsche aktuellen Bank Studie AG der Hongkong Deutsche Bank ermittelte AG im Schnitt ein EV/EBITDA um 12.0 Hongkong für haben 2014 wir folgende und 2015 Peer-Group-Matrix und hält dieses für börsenkotierte angesichts Unternehmen in Macau entnommen (Stand per 9.9.2013). des immer noch rasanten Wachstums des Sektors zumindest in Asien für sachgerecht. 16,0 38,2 Gaming Hotellerie Andere Aktivitäten Tab. 3: Bewertung von Casinogesellschaften in Macau Quelle: Deutsche Bank AG Hongkong, entnommen aus Sektor-Studie Hotels / Gaming / Leisure vom 9.9.2013. Quelle: Deutsche Bank AG Hongkong, entnommen aus Sektor-Studie Hotels / Gaming / Leisure vom 9.9.2013. OTC-X Research, Branchenanalyse Casinos, 05.11.2013 Seite 20 Hinsichtlich der historischen bzw. prognostizierten Spielumsatzentwicklung in Macau kommt die Deutsche Bank AG Hongkong zu folgenden Ergebnissen: