Motive und Barrieren zur Blutspende in der Schweizer Bevölkerung. Bild 28.4 cm x 8 cm

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Transkript:

Gesundheit Motive und Barrieren zur Blutspende in der Schweizer Bevölkerung Peter Rüesch, Nicole Maeder, Thomas Volken ZHAW Fachstelle Gesundheitswissenschaften Swisstransfusion Jahreskongress 2011, 8.9. 2011, Fribourg Bild 28.4 cm x 8 cm

Blutspende: aktueller Wissensstand Befunde aus bisherigen Studien sind nicht eindeutig und teilweise widersprüchlich Forschungslücke bei Nichtspendenden: während Spendende regelmässig untersucht wurden, gibt es nur wenige Arbeiten zu Nichtspendenden Bisher keine umfassende nationale Untersuchung zur Blutspende für die Schweiz 2

Zielsetzungen Forschungsprojekt Allgemeine (Erkenntnis-)Ziele des Blutspendedienstes SRK Deckung des mittel- bis langfristigen Bedarfs in der Versorgung mit Blut und Blutstammzellen in der Schweiz Identifikation von Einflussfaktoren des Verhaltens in der Blut- bzw. Blutstammzellspende 3

Zielsetzungen Forschungsprojekt Allgemeine en Forschungsprojekt Welches Wissen besteht in der Bevölkerung bezüglich Blut- und Blutstammzellspende? Wie stellt sich die aktuelle Situation des Blut- und Blutstammzellspendeverhaltens in der Schweiz dar? Was sind Beweggründe zur Spende von Blut bzw. Registrierung für Blutstammzellspende? Welche Barrieren lassen sich bei der Blut- bzw. Blutstammzellspende identifizieren? Welche spezifischen soziodemographischen Merkmale haben Einfluss auf das Spendeverhalten? 4

Spezifische Fragen für diesen Beitrag Lassen sich in der Schweizer Bevölkerung trennscharfe Gruppen mit spezifischen Blutspendemotiven («Motivlagen») identifizieren? Wie verteilen sich diese Motivlagen nach soziodemografischen Merkmalen? In welchem Zusammenhang stehen die Motivlagen zum Blutspendeverhalten und zur Blutspendeabsicht? 5

Studiendesign Vorstudie Qualitative Teilstudie Quantitative Teilstudie Aufarbeitung Forschungsstand (Literaturreview) Konstruktion & Pretest Interviewleitfaden Semistrukturierte Leitfaden- Interviews Nicht-Spender Neu-Registrierte Erstspender (N=88) Standardisierte CATI Repräsentative Bevölkerungsbefragung (N=900) Disproportionale Schichtung (D, F, I) 2009 01/2010 06/2011 6

Quantitative Teilstudie: Stichprobe Stichprobe Repräsentative Bevölkerungsstichprobe der Schweiz Soll Ist Quoten % n % n Geschlecht Frauen 50 450 50.2 453 Männer 50 450 49.8 450 Altersgruppe 18-32 Jahre 50 450 49.9 451 33-45 Jahre 50 450 50.1 452 Region Deutsche Schweiz 33 300 33.3 301 Französische Schweiz 33 300 33.2 300 Tessin 33 300 33.4 302 Vorliegende Analyse: Personen, die gesundheitlich in der Lage sind, Blut zu spenden; N=726 (Frauen=307; Männer=419) 7

Messung BSP-Motive und -Barrieren Motive, 7 Skalen: Wohlbefinden, Sinnhaftigkeit, Nutzen, Selbstwirksamkeit, Spenderidentität, soziale/moralische Norm, Ethik Barrieren, 3 Skalen: Risikoaversion, strukturelle Barrieren, innere Barrieren Reliabilität der Skalen gut: a=.67-.83 8

Analyseansatz: Clusteranalyse Analyse über Personen auf der Basis der 10 Skalen : Hierarchische Clusteranalyse, Fusionierung nach Ward, Distanzmass=quadrierte euklidische Distanz Clusterlösung Empirisch optimale Lösungen: 2er-, 4er- oder 6er-Lösung Entscheid für 4er-Lösung (2er: inhaltlich unbefriedigend, nur Differenzierung nach geringer vs. starker Motivausprägung; 6er: zt. kleine Stichprobengrössen der Cluster, schwierig intepretierbar). 9

Lebenszeitprävalenz Blutspende (% pro Bevölkerungsgruppe) Blutspende in der CH-Bevölkerung 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 95%-Vertrauensintervall 18-32 J 33-45 J 18-32 J 33-45 J Deutsch Französisch Italienisch Männer Frauen Sprachregion Schweiz 10

Gruppen mit spezif. Spendemotivation Individuelle Barrieren Strukturelle Barrieren Risikoeinschätzung Ethische Grundsätze Soziale/moralische Norm C1 (N=95) C2 (N=219) C3 (N=165) C4 (N=211) n.s. 95%-K.I. des Gesamtmittelwerts Spenderidentität Selbstwirksamkeit Nutzen Sinnhaftigkeit Wohlbefinden 0-1.5-1.0-0.5 0.0 0.5 1.0 1.5 negative Ausprägung Z-standardisierte Skala positive Ausprägung 11

Charakterisierung der Motivtypen Zwei Prägnante Spender-Gruppen C1 C2 C3 C4 Motive + + + + + Barrieren + + + + + + +: positive Werte (z>0); negative Werte (z<0); Anzahl Symbole: 1=bis zu einem Drittel der Barrieren/Motive mit +/ Ausprägung, 2=zwei Drittel der Barrieren/Motive mit +/ Ausprägung, 3=alle der Barrieren/Motive mit +/ Ausprägung C1: gering motiviert, ausgeprägte Barrieren C - + C4: stark motiviert, geringe Barrieren C + - Zwei gemischte Spender-Gruppen C2: sowohl gering motiviert als auch geringe Barrieren C - - C3: durchschnittlich motiviert mit grösseren Barrieren C 0 + 12

Soziodemografie der Spendemotivation Verteilung Blustpendemotivations-Cluster nach soziodemografischen und geografischen Merkmalen C - + (C1) C - - (C2) C 0 + (C3) C + - (C4) 2 (p); CC Geschlecht Frau (N=292) 14.4% 16.4% 35.6% 33.6% Mann (N=398) 13.3% 43.0% 15.3% 28.4% Alter 18-32 Jahre (N=353) 17.0% 28.6% 24.1% 30.3% 33-45 Jahre (N=337) 10.4% 35.0% 23.7% 30.9% Bildung Volksschule (N=50) (24.0%) (16.0%) (26.0%) (34.0%) Berufslehre (N=357) 14.3% 31.4% 23.5% 30.3% Matura (Abitur) (N=87) (9.2%) 44.8% (18.4%) 27.6% Höhere FS, FH (N=122) (12.3%) 33.6% 24.6% 29.5% Universität (N=68) (8.8%) (23.5%) (32.4%) (35.3%) Sprachregion 67.9 (p<.001); CC=.299 7.7 (p=.052); CC=.105 21.1 (p=.049); CC=.173 gewichtete Daten Deutsche Schweiz 12.1% 26.6% 27.0% 34.4% CC=.146 Französische Schweiz 10.2% 36.2% 21.4% 32.2% Italienische Schweiz 17.9% 32.7% 23.4% 26.0% Stadt vs. Land gewichtete Daten Stadt 11.8% 30.7% 25.9% 31.6% CC=.061 Land 12.9% 26.1% 24.4% 36.7% Gesamt 13.8% 31.7% 23.9% 30.6% Werte in Klammern: Stichproben-N<30; CC: Kontingenzkoeffizient 13

Blutspendestatus und Motivation Aktive (N=114, 17%) 1.8% 42.1% 3.5% 52.6% C - + C - - C 0 + C + - Ehemalige/Inaktive (N=164, 24%) 11.6% 35.4% 22.6% 30.5% 2 =74.0***; CC=.314. Nichtspender (N=401, 59%) 18.0% 27.2% 30.2% 24.7% Gesamt 13.7% 31.7% 23.9% 30.8% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Anteil Personen 14

Prävalenz Motivation und Blutspendeverhalten bisher 55% 53.1% 50% 50.2% 1) Blutspendeprävalenz 12 Mte; 2 =62.1***; CC=.288. 2) Blutspendeprävalenz Leben; 2 =45.0***; CC=.247 45% 41.9% 40% 35% 30% 25% 24.2% 26.3% 26.7% 30.8% 20% 19.4% 15% 10% 5% 2.2% 5.5% 0% C - + (N=95) C - - (N=219) C 0 + (N=165) C + - (N=211) Gesamt 15

Blutspendeabsicht 6 Mte*. 1 2 3 4 5 Motivation und Blutspendeabsicht C - + C - - C 0 + C + - Motivationstypen -------- *) Blutspendeabsicht nächste 6 Monate: 1 'ausgeschlossen bis sehr unwahrscheinlich' 2 'eher unwahrsch.' 3 'offen' 4 'eher wahrsch.' 5 'sehr wahrsch. bis sicher' 16

Blutspendeabsicht nächste 6 Mte. Motivation Blutspendeverhalten? 5 4 3 2 Blutspende letzte 12 Mte. nein ja 1 C - + C - - C 0 + C + - Motivationstypen 17

Fazit 1 Vier Gruppen ( Typen ) von Personen mit je spezifischer Motivlage zur Blutspende identifiziert zwei prägnante ( konträre ) Gruppen: gering Motivierte mit starken Barrieren v.s. stark Motivierte mit geringen Barrieren zwei weniger eindeutige Gruppen: gering Motivierte mit geringen Barrieren, durchschnittlich Motivierte mit grösseren Barrieren Geschlechtsspezifische Ausprägung der Blutspendemotivation Männer häufiger gering motiviert und geringe Barrieren Frauen häufiger durchschnittlich motiviert und grössere Barrieren Kaum soziodemografische Unterschiede der Motivlage nach Alter, Bildung, Sprachregion und Stadt/Land 18

Fazit 2 Deutlicher Zusammenhang der Blutspendemotivation mit: Blutspendestatus, bisherigem Blutspendeverhalten und zukünftiger Blutspendeabsicht Die spendefreudigste Gruppe sind stark spendemotivierte Personen mit geringen Barrieren Aber: auch Personen mit mässiger Spendemotivation und zugleich geringer Risikoaversion spenden überdurchschnittlich häufig Ausschlaggebend scheint v.a. die Risikoeinschätzung zu sein, erst in zweiter Linie spielen motivierende Aspekte eine Rolle 19

Schlussfolgerungen Sowohl für Neu-Rekrutierung von Blutspendern als auch für Pflege des aktiven Spender-Pools: Andocken an spezifische Motivlagen wichtig Neu-Rekrutierung von Blutspendern: sowohl bei ehemaligen/inaktiven Spendern als auch bei Nicht-Spendern: primärer Fokus auf Veränderung der Risikoeinschätzung: * Korrektur von Fehlinformationen * Abbau von Ängsten sekundärer Fokus auf Förderung positiver Motivationen 20

Schlussfolgerungen Pflege der aktiven Spender Bindung durch Stützung positiver Einstellungen und Motivationen zum Blutspenden Spezifische Adressierung von Männern mit unauffälliger Motivlage? 21

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 22

Tabellen 1 Spendeabsicht und Spendeschwierigkeit in den nächsten 6 Monaten nach Spendemotivations-Typ (einfaktorielle ANOVA) C - + (C1) C - - (C2) C 0 + (C3) C + - (C4) ANOVA Scheffé Spendeabsicht 6 Mte. 1.5 (1.3-1.6) 3.0 (2.9-3.2) 2.3 (2.1-2.5) 3.9 (3.7-4.0) Spendeschwierigkeit 6 Mte. 2.0 (1.7-2.2) 3.3 (3.1-3.4) 2.5 (2.3-2.7) 3.7 (3.6-3.9) F=126.5; p<.001; Eta 2 =0.361 F=74.9; p<.001; Eta 2 =0.252 alle Einzelvergl p<.05 alle Einzelvergl p<.05 23

Tabellen 2 Blutspendeabsicht nächste 6 Monate in Abhängigkeit von Blutspendemotivation und Blutspendeverhalten letzte 12 Monate (2- faktorielle ANOVA) Faktoren F, p Eta 2 A: Cluster der Blutspendemotivation 26.3, <.001.106 B: Blutspende letzte 12 Monate 46.3, <.001.065 A B 2.3,.072.011 24