Forum Medizinrecht Münster. Möglichkeiten, Grenzen und Chancen der ambulanten. Palliativversorgung am Beispiel der praktischen Arbeit

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Transkript:

Forum Medizinrecht Münster Möglichkeiten, Grenzen und Chancen der ambulanten Palliativversorgung am Beispiel der praktischen Arbeit Dr. med. Ulrike Hofmeister 1

Definition der DGP Die Palliativmedizin widmet sich unheilbar kranken Menschen mit fortgeschrittenem Leiden unabhängig von der Diagnose. Sie trägt dazu bei, dem Schwerkranken ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Sie unterstützt auch die Angehörigen der Schwerstkranken. Dies erfordert eine möglichst ganzheitliche, individuelle Behandlung, Pflege und Begleitung zur Linderung der körperlichen Beschwerden und Unterstützung auf psychischer, spiritueller und sozialer Ebene. 2

1967 - Cicely Saunders, Gründung des St. Christopher`s Hospiz 1975 - erste Palliativstation in Montreal/Kanada 1983 - erste Palliativstation an der Universitätsklinik Köln, finanziell unterstützt von Deutscher Krebshilfe 90`er Jahre - Bundesministerium unterstützt Einrichtung von 12 Palliativstationen 1994 - Gründung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin 2005 - Weiterbildungsordnung für Ärzte / Zusatzbezeichnung Palliativmedizin 2005 - Integration der Palliativmedizin im Krankenhausabrechnungssystem (DRG) 2007 - Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) ( 37b SGB V) 3

Ziele Würdiges selbstbestimmtes Leben in schwerer Krankheit Leben und Sterben individuell in der gewünschten Umgebung ermöglichen Versorgung und Verbesserung der Lebensqualität für Menschen mit unheilbaren Erkrankungen Unterstützung und Begleitung der Angehörigen im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer Vernetzung, damit das Lebensende nicht vom Zufall bestimmt wird 4

Palliativversorgung erfolgt interdisziplinär und multiprofessionell, das heißt, basiert auf der Kooperation von Ärztinnen/Ärzten unterschiedlicher Fachgebiete, Pflegenden, Vertretern weiterer Berufsgruppen und Ehrenamtlichen, die mit der ambulanten und stationären Behandlung und Begleitung unheilbar Kranker befasst sind. 5

2006 Palliativnetz Münster e.v. 2 Palliativmediziner 1 Palliativ Care Pflegefachkraft Johanneshospiz Hospiz Lebenshaus Ambulante Hospizbewegung 1 Apotheke 2008 Palliativnetz Münster e.v. 3 Palliativmediziner 2 Palliativ Care Pflegefachkräfte 1 Bürofachkraft Ambulante Hospizbewegung Johanneshospiz Hospiz Lebenshaus 1 Apotheke 2 Palliativpflegedienste Palliativstation Herz-Jesu-Krankenhaus Palliativstation Franziskushospital Hausärzteverbund Münster HVM 1 Sanitätshaus Krebsberatungsstelle onkologische Facharztpraxen 2007 Palliativnetz Münster e.v. 3 Palliativmediziner 2 Palliativ Care Pflegefachkräfte Ambulante Hospizbewegung Johanneshospiz Hospiz Lebenshaus 1 Apotheke 2 Palliativpflegedienste Palliativstation Herz-Jesu-Krankenhaus Hausärzteverbund Münster HVM 1 Sanitätshaus 2009 Palliativnetz Münster e.v. 4 Palliativmediziner 4 Palliativ Care Pflegefachkräfte 1 Bürofachkraft Ambulante Hospizbewegung Johanneshospiz Hospiz Lebenshaus 1 Apotheke 2 Palliativpflegedienste Palliativstation Herz-Jesu-Krankenhaus Palliativstation Franziskushospital Hausärzteverbund Münster HVM 1 Sanitätshaus Krebsberatungsstelle onkologische Facharztpraxen 6

2010 PKD Münster Palliativnetz Münster e.v. 7 Palliativmediziner / 2 hauptamtlich 5 Palliativ Care Pflegefachkräfte 2 Bürofachkräfte 120 teilnehmende Haus-/Fachärzte 2 Ambulante Hospizdienste Johanneshospiz Hospiz Lebenshaus 1 Apotheke 8 Palliativpflegedienste Palliativstation Herz-Jesu-Krankenhaus Palliativstation Franziskushospital Hausärzteverbund Münster HVM 1 Sanitätshaus Krebsberatungsstelle onkologische Facharztpraxen 7

Ambulanter Hospizdienst der CBM Münster Arbeitskreis ambulante Pflegedienste AG Palliativpflege Hospiz lebenshaus Münster Palliativstation Palliativstation 8

Je weiter eine unheilbare Krankheit fortschreitet, desto individueller stellt sich die jeweilige Situation dar. Der Umgang mit dieser Situation wird beeinflusst von: dem familiären Umfeld den persönlichen Einstellungen der kulturellen Prägung der sozialen Rolle religiösen Bindungen finanziellen Gegebenheiten 9

Dieser Vielfalt an Bedürfnissen kann kein einheitliches Betreuungsangebot gegenübergestellt werden. Vielmehr gilt es, ein flexibles Konzept zu entwickeln und dann umzusetzen. 10

Wie arbeitet unser Palliativteam? 11

Die Aufgaben des ambulanten Palliativ-Care-Teams Beratungsleistung (z.b. Telefonberatung für Betroffene/Angehörige) Koordination der Versorgung (Beratung sowie min. ein Hausbesuch nötig) Additiv unterstützende Teilversorgung (Paradebeispiel: Versorgung mit Schmerzpumpe) Vollständige Versorgung 12

Koordination Hausbesuche Krisenintervention 24-stündige Erreichbarkeit tägliche Fallbesprechungen 14-tägige multidisziplinäre Teamsitzungen 13

Absprache und Dokumentation des Patientenwillens Notfallbogen B e h a n d l u n g s w u n s c h i m N o t f a l l Name, Vorname des Patienten Geburtsdatum Wesentliche Diagnosen / Grundkrankheit: 1. 2. Ansprechpartner: Angehöriger/Bevollmächtigter (Telefonnummer) Palliativmediziner Adresse Hausarzt Patientenverfügung vorhanden? Ja nein Vorsorgevollmacht vorhanden? Ja nein Folgendes Vorgehen wurde vereinbart: Reanimation (Wiederbelebung) ja nein das vorliegende Dokument entspricht dem aktuell geäußerten Willen des Patienten Palliative Sedierung ja nein das vorliegende Dokument gilt als Ergänzung zur Patientenverfügung Bemerkungen: das vorliegende Dokument entspricht dem mutmaßlichen Patientenwillen Ort, Datum, Unterschrift Patient/Bevollmächtigter Unterschrift Hausarzt Unterschrift zuständige Pflegekraft Unterschrift Palliativmediziner 14

Kooperation von Palliativnetzwerk und Rettungsdienst Voraussetzung: bestehendes lokales Palliativnetzwerk 24/h Erreichbarkeit des Palliativmedizinischen Konsiliardienst (PKD) Schnittstellen müssen definiert sein eine Schnittstelle ist der Rettungsdienst SOP Palliativmedizin & Rettungsdienst Schulungen & Erfahrungsaustausch etabliertes Rückmeldesystem (QM) 15

SOP Palliativsituationen im Rettungsdienst 16

Fallbeispiel 1: Herr K., 59 Jahre, lebt mit Ehefrau und Tochter in gemeinsamer Wohnung Diagnosen: Hypopharynxkarzinom rechts, ED 04/2011 17

Erstkontakt zum Palliativnetz Dezember 2011 Schon im Erstgespräch klare Willensäußerung des Patienten, dass keine weitere Krankenhauseinweisung, keine lebensverlängernden Maßnahmen gewünscht werden. Zwei Tage nach dem Erstbesuch ausführliches Gespräch im Beisein der Angehörigen über die möglichen Notfallsituationen (Blutung, Erstickungsanfälle) Erstellung des Medikamentenplans/incl. Notfallmedikamente Erstellung einer Patientenverfügung Erstellung des Notfallbogens Ausführliches Aufklärungsgespräch über die Möglichkeit der palliativen Sedierung. Im Einverständnis mit dem Patienten schriftliche Information der Rettungsleitstelle in Münster mit Angaben zur Diagnose, zu erwartende Notfälle (Blutung, Erstickungsanfälle) Information über den Patientenwillen. 18

Von Dezember bis Anfang März zeigte sich eine stabile häusliche Situation. Anfang März 2.00 Uhr erstmalig Alarmierung des Palliativdienstes aufgrund einer Tumorblutung. Die Ehefrau hatte bereits die besprochenen Maßnahmen durchgeführt, beim Eintreffen der Palliativschwester war die Blutung schon gestoppt. Anfang April 17.00 Uhr Notfallmeldung an den Palliativdienst akute starke Tumorblutung. Durch den Palliativdienst Alarmierung der Rettungsleitstelle mit der Bitte um Unterstützung. Der Notarzt war innerhalb von 15 Minuten vor Ort, die Blutung konnte mit den vorhandenen Medikamenten gestillt werden. 19

Fallbeispiel 2: Frau S., 92 Jahre, Patientin lebt in einer stationären Altenpflegeeinrichtung, in den letzten 8 Wochen 4malige Krankenhausaufenthalte. Diagnosen: Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern, Z. n. intracerebraler Blutung, Demenz Freitag Nachmittag Alarmierung des Notarztes durch Pflegepersonal bei zunehmender Dyspnoe und Bewusstseinseintrübung. Nach Erstversorgung durch den Notarzt und Einschätzung der Situation durch den Rettungsdienst Anfrage beim Palliativnetz mit der Bitte um Unterstützung. Die Patientin verstarb 2 Tage später ihren Wünschen entsprechend in der gewohnten Umgebung. 20

Sicherheit für die Patienten Kooperationserfahrungen Münster im Notfall schnelle Hilfe und trotzdem Pflege im häuslichen Umfeld oder zu Hause versterben zu können Sicherheit für das Palliativteam im Notfall schnelle Hilfe für Patienten mit sehr belastenden Symptomen (Dyspnoe, Blutung, Schmerzen etc.) Sicherheit für den Rettungsdienst weitere Anbindung der Patienten nach notärztlicher Therapie in der palliativen Situation 21

Patientenzahlen 500 482 400 300 200 217 248 304 398 100 0 84 2006 2007 2008 2009 2010 2011 22

Palliativnetz / PKD Münster Sterbeorte 350 300 250 200 150 100 50 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Sterbeort Klinik Sterbeort zuhause Sterbeort Hospiz 23

Palliativnetz / PKD Münster Geschlecht Anteil männlich 43.21% weiblich 56.73% 24

Herausforderungen 1. Patienten mit Nicht-Tumor-Erkrankungen 2. Implementierung palliativer Strukturen in Einrichtungen der stationären Altenpflege 3. Palliative Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung 25

Herausforderungen Sicherstellung der Finanzierung Qualitätssicherung 26

Palliativmedizin als Chance Vieles erreicht noch viel zu tun Es ist ein anerkanntes gesellschaftliches Ziel, dem Wunsch der Menschen zu entsprechen, in Würde und möglichst in der eigenen häuslichen Umgebung zu sterben. Dieses Ziel wird bisher in Deutschland nicht in einer diesem humanitären Anspruch genügenden Weise erreicht. 27

Statistik Westfalen-Lippe 2010 2010 Patientenzahl verstorben Sterbeort Klinik zuhause Hospiz Summe 6201 3537 13% 71% 16% Sterbeort 16%- Hospiz 13%- Klinik 71%- zuhause 28

Statistik Westfalen-Lippe 2011 2011 Patientenzahl verstorben Sterbeort Palliativstation Klinik zuhause Hospiz Summe 7469 6415 2% 9% 70% 19% 19% 2% 9% Palliativstation Klinik zuhause Hospiz 70% 29

Westfalen-Lippe 30

Das Sterben eines Menschen bleibt als wichtige Erinnerung zurück bei denen, die weiterleben. Aus Rücksicht auf sie, aber auch aus Rücksicht auf den Sterbenden ist es unsere Aufgabe, einerseits zu wissen, was Schmerz und Leid verursacht, andererseits zu wissen, wie wir diese Beschwerden effektiv behandeln können. Was immer in den letzten Stunden eines Menschen geschieht, kann viele bestehende Wunden heilen, es kann aber auch als unerträgliche Erinnerung verbleiben, die den Weg durch die Trauer verhindert. Cicely Saunders 31