BGI 505.55 (bisher ZH 1/120.55) Verfahren zur Bestimmung von cis- und trans-1,3- Dichlorpropen



Ähnliche Dokumente
BGI (bisher ZH 1/120.59) Verfahren zur Bestimmung von α-chlortoluol

Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften

BGI (bisher ZH 1/120.58) Verfahren zur Bestimmung von 2-Nitrotoluol

BGI Verfahren zur Bestimmung von Dimethylsulfat

BGI Verfahren zur Bestimmung von 2-Butanonoxim

BGI (bisher ZH 1/120.16) Verfahren zur Bestimmung von 1,2-Dibromethan

BGI (bisher ZH 1/120.32) Verfahren zur Bestimmung von 1,4-Dichlor-2-buten

BGI Verfahren zur Bestimmung von Thioharnstoff

Arbeitsanleitung. Ermittlung der Fettsäurezusammensetzung von Fetten

Skript zum Praktikum Instrumentelle Analytik der Universität Heidelberg im 4. Fachsemester Pharmazie

Verfahren zur Bestimmung von Chloropren

BGI (bisher ZH 1/120.4) Verfahren zur Bestimmung von Benzol

BGI (bisher ZH 1/120.26) Verfahren zur Bestimmung von 1,3-Butadien

Verfahren zur Bestimmung von 1,2-Epoxypropan (Propylenoxid)

1. HPLC-Pumpe (2-Kanal Gradient) Überprüfung der Flussrate und der Gradientenzusammensetzung. Einstellungen Mobile Phase entgastes Wasser

Verfahren zur Bestimmung von Nikotin im Tabakrauch in der Raumluft

BGI (bisher ZH 1/120.53) Verfahren zur Bestimmung von p-kresidin

BGI (bisher ZH 1/120.33) Verfahren zur Bestimmung von 1,3-Propansulton

BGI (bisher ZH 1/120.45) Verfahren zur Bestimmung von 2,4-Toluylendiamin

Chromatographie Version 04/2008

Als Grundlage für die Revision wird die Monographie gemäß HELV. mit folgendem Änderungsvorschlag herangezogen:

Verfahren zur Bestimmung von 1,2-Epoxybutan (Butylenoxid)

Protokoll zur Übung Ölanalyse

Chlorwasserstoffgas wirkt stark reizend bis ätzend auf die Haut, insbesondere auf die Augen und die oberen Atemwege.

BGI (bisher ZH 1/120.12) Verfahren zur Bestimmung von Vinylchlorid (VC)

Che1 P / CheU P Praktikum Allgemeine und Anorganische Chemie. Gasmessung. 15. September 2008

Schwermetalle Ph.Eur max. 20 ppm Methode F. Trocknungsverlust Ph.Eur max. 3,0% 80 C; 2 h. Sulfatasche Ph.Eur max.

Verfahren zur Bestimmung von Acrylnitril im Tabakrauch in der Raumluft

BGI Verfahren zur Bestimmung von Bisphenol A

BGI (bisher ZH 1/120.51) Verfahren zur Bestimmung von 3,3'-Dimethyl-4,4'- diaminodiphenylmethan

Protokoll: Hochdruck-Flüssigkeits-Chromatographie (HPLC)

B 2. " Zeigen Sie, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Leiterplatte akzeptiert wird, 0,93 beträgt. (genauerer Wert: 0,933).!:!!

FETTE & ÖLE. Bestimmung des Fettsäuremuster mittels Gaschromatographie

Application Bulletin

Berufspädagogisches Konzept

Zustandsformen der Materie Thermische Eigenschaften der Materie. Temperatur. skalare Zustandsgröße der Materie Maß für die Bewegung der Moleküle

Es soll eine schriftliche Ausarbeitung abgegeben werden (1 Exemplar pro Gruppe).

BGI Verfahren zur Bestimmung von Glykolethern und -estern

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

BGI Verfahren zur Bestimmung von 2-Nitronaphthalin

Wasserchemie und Wasseranalytik SS 2015

Vorgaben der DIN ISO Statistische Verfahren für Eignungsprüfungen durch Ringversuche

Technisches Pflichtenheft. für Aktivkohle in ABC-Schutzfiltern TPH Bundesamt für Bevölkerungsschutz Infrastruktur

Baldriantinktur, etherische Valerianae tinctura aetherea

Probenahme mit Pumpe und Abscheidung auf einem Filter, HPLC nach Desorption

Biochemisches Grundpraktikum

Versuch: Siedediagramm eines binären Gemisches

Analyse komplexer Proben mit multidimensionaler (Heart-Cut) GC-GCMS und LC-GCMS

Lernaufgabe Industriekauffrau/Industriekaufmann Angebot und Auftrag: Arbeitsblatt I Auftragsbeschreibung

BGI (bisher ZH 1/120.38) Verfahren zur Bestimmung von 4,4 -Methylen-bis(2- chloranilin)

Gewerbliches Geschirrspülen & Dosieren Stand: März 2007

Bestimmung des Stickstoffgehalts von Erde

Zugversuch. Laborskript für WP-14 WS 13/14 Zugversuch. 1) Theoretische Grundlagen: Seite 1

7. Bewässerung: Mehrmals pro Woche

Gussnummern-Lesesystem

Innere Reibung von Gasen

c C 2 K = c A 2 c B 2mol /l 2 0,5mol /l 2 4 mol /l K =4l /mol

Thermodesorption. Probeaufgabesysteme für GC und GC/MS zur Bestimmung organischer Komponenten in gasförmigen und festen Proben

12.2 Klebstoffberechnungen

Mean Time Between Failures (MTBF)

Physikalische Chemie SS Versuch 7 : Aufnahme einer Adsorptionsisothermen

Mischungsrechnen Berufskolleg Werther Brücke Wuppertal Autor: Hedwig Bäumer

Diskussionshilfe zum Thema: mit Ergebnissen der Wareneingangskontrolle

Beurteilungskriterien für den gemeinsamen Betrieb von Feuerstätte Wohnungslüftung Dunstabzugsanlage

Praktikum Physikalische Chemie I (C-2) Versuch Nr. 1. Bestimmung der Verbrennungsenthalpie

Stationsunterricht im Physikunterricht der Klasse 10

RIAG Zn 230. Cyanidisches Glanzzinkverfahren

Verfahren zur Bestimmung von Hydrazin

Bundesverband Flachglas Großhandel Isolierglasherstellung Veredlung e.v. U g -Werte-Tabellen nach DIN EN 673. Flachglasbranche.

BGI (bisher ZH 1/120.23) Verfahren zur Bestimmung von N-Nitrosaminen

Übungsaufgaben Tilgungsrechnung

Dezember 2015 meteorologisch gesehen

Info zum Zusammenhang von Auflösung und Genauigkeit

Webseiten mit fragwürdigen Aufrufen von "spy & track" - Unternehmen

Wie ist das Wissen von Jugendlichen über Verhütungsmethoden?

Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften

Chemilumineszenz, MALDI TOF MS, DSC Vergleichende Messungen an Polymeren

Titrationskurve einer starken Säure (HCl) mit einer starken Base (NaOH)

1.1 Auflösungsvermögen von Spektralapparaten

Spezielle Lebenslösung für die Grafts zum Aufbewahren - Songul Alci

MARCANT - File Delivery System

CTI SYSTEMS S.A. CTI SYSTEMS S.A. 12, op der Sang. Fax: +352/ L Lentzweiler. G.D.

Fragebogen zur Kooperation und Hilfeplanung

Produktinformation CompactGC für Gasodor S-Free und Spotleak Z

BGI (bisher ZH 1/120.39) Verfahren zur Bestimmung von 4,4 - Diaminodiphenylmethan (4,4 -Methylendianilin, MDA)

Sichere Anleitung Zertifikate / Schlüssel für Kunden der Sparkasse Germersheim-Kandel. Sichere . der

Aber zuerst: Was versteht man unter Stromverbrauch im Standby-Modus (Leerlaufverlust)?

DNA Sequenzierung. Transkriptionsstart bestimmen PCR

Haft- und Lesbarkeitsprüfung für Kennzeichnungsschilder

Auswertung des Jahresabschlusses Bilanzanalyse 2

Die Sch. kennen die Zusammensetzung von Luft und können die verschiedenen Gase per Formel benennen.

Praktikum Analytische Chemie SS 2008

Das neue Reisekostenrecht 2014

Biochemisches Grundpraktikum. Elektrophoretische Trennung von Proteinen

Dokumentation zeitgesteuerter -Versand mit Attachments. zum Projekt. Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Übung zum Thema. Abmaße ablesen und Toleranzen berechnen

Abflussreiniger. Eine chemische Untersuchung. 1. Die Bestandteile des Abflussreinigers. Material: Chemikalien: Durchführung:

Verfahren zur Erstellung eines Schnittmusters als 3D-Modellierung

Beispiele: Monocarbonsäuren, Di- und Tricarbonsäuren, gesättigte und ungesättigte Säuren, Hydroxycarbonsäuren

Transkript:

BGI 505.55 (bisher ZH 1/120.55) Verfahren zur Bestimmung von cis- und trans-1,3- Dichlorpropen Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften Fachausschuß "Chemie" November 1994 Erprobtes und von den Berufsgenossenschaften anerkanntes, diskontinuierliches Verfahren zur Bestimmung von cis- und trans-1,3-dichlorpropen in Arbeitsbereichen. Es sind personenbezogene oder ortsfeste Probenahmen für Messungen zur Beurteilung von Arbeitsbereichen möglich: 1. Probenahme mit Pumpe und Adsorption an Aktivkohle Arbeitsweise A: Gaschromatographie nach Desorption 1,3-Dichlorpropen 1 GC"; Arbeitsweise B: Dampfraum-Gaschromatographie nach Desorption "1,3-Dichlorpropen 1 DRGC" (Ausgabe November 1994). UPAC-Name: cis- und trans-1,3-dichlorpropen CAS-Nr.: 542-75-6

1. Probenahme mit Pumpe und Adsorption an Aktivkohle Arbeitsweise A: Arbeitsweise B: Gaschromatographie nach Desorption Dampfraum-Gaschromatographie nach Desorption Kurzfassung Mit diesem Verfahren wird die über die Probenahmedauer gemittelte Konzentration von 1,3- Dichlorpropen im Arbeitsbereich personenbezogen oder ortsfest bestimmt. Meßprinzip: Mit Hilfe einer Pumpe wird ein definiertes Luftvolumen durch ein Aktivkohleröhrchen gesaugt. Das adsorbierte cis- und trans-1,3- Dichlopropen (cis- und trans-1,3-dcpe) wird nach Desorption mit Schwefelkohlenstoff gaschromatagraphisch bestimmt (Arbeitsweise A) oder durch ein schwerflüchtiges Lösemittel desorbiert und mittels Dampfraum-Gaschromatographie erfaßt (Arbeitsweise B). Technische Daten Bestimmungsgrenze: Arbeitsweise A: Selektivität: Vorteile: Nachteile: Apparativer Aufwand: absolut: relativ: 2 ng cis-1,3-dcpe, 2 ng trans-1,3-dcpe, 0,1 mg/m 3 an cis-1,3-dcpe, 0,1 mg/m 3 an trans-1,3-dcpe für 16 l Probeluft, 5 ml Desorptionslösung und 5 µl Injektionsvolumen. Arbeitsweise B: Die relative Bestimmungsgrenze beträgt 0,8 mg/m 3 an cis-1,3-dcpe bzw. 0,8 mg/m 3 an trans-1,3-dcpe für 10 l Probeluft; das entspricht 8 µg cis-1,3 DCPe bzw. 8 µg trans-1,3-dcpe pro Aktivkohleröhrchen. Infolge Störkomponenten zu hohe Werte möglich, Störeinflüsse sind im allgemeinen durch Wahl einer anderen Säule eliminierbar. Personenbezogene und selektive Messungen möglich. Keine Anzeige von Konzentrationsspitzen. Pumpe mit Gasmengenzähler oder Volumenstromanzeiger, Aktivkohleröhrchen, Arbeitsweise A: Gaschromatograph mit Flammenionisations Detektor (FID), Arbeitsweise B: Dampfraum-Gaschromatograph mit FID.

Ausführliche Verfahrensbeschreibung Arbeitsweise A: Gaschromatographie nach Desorption A 1 A 1.1 Geräte, Chemikalien und Lösungen Geräte Für die Probenahme und Probenaufbereitung: Pumpe mit Volumenstromanzeiger oder Gasmengenzähler, geeignet für einen Volumenstrom von 40-50 ml/min: z.b. Adsorptionsröhrchen mit Aktivkohle: z.b. Compur-Pumpe 4903 der Firma Hartmann und Braun AG, Compur Monitors, München, Typ "G der Firma Dräger, Lübeck, 10-ml-Probengefäße mit Verschlußkappen aus Aluminium mit PTFE 1 -kaschiertem Septum und die dazugehörige Verschlußzange, Schüttelmaschine. Für die analytische Bestimmung: Meßkolben 5 ml, 50 ml, Gaschromatograph mit FID und Auswerteeinheit. A 1.2 Chemikalien und Lösungen Schwefelkohlenstoff, Reinheit mind. 99 %, cis-1,3-dcpe und trans-1,3-dcpe: Reinheit jeweils mind. 99 % (z.b. Firma Sigma Chemie, Deisenhofen), Trockeneis (CO 2 ) DCPe-Stammlösung: Lösung von ca. 100 mg cis- und 100 mg trans-1,3-dcpe in 50 ml Schwefelkohlenstoff. Ca. 0,1 g cis- und ca. 0,1 g trans-1,3-dcpe werden in einen 50-ml-Meßkolben eingewogen. Der Meßkolben wird mit Schwefelkohlenstoff zur Marke aufgefüllt. DCPe-Kalibrierlösungen: Lösungen von 2, 10, 20, 100, 200 µg cis bzw. trans-1,3-dcpe in 5 ml Schwefelkohlenstoff. 1, 5, 10, 50 und 100 µl der Stammlösung werden in 5 ml-meßkolben, in denen Schwefelkohlenstoff vorgelegt ist, gegeben. Die Meßkolben werden mit Schwefelkohlenstoff zur Marke aufgefüllt. Gase zum Betrieb des Gaschromatographen: Helium, Wasserstoff, synthetische Luft. 1 Polytetrafluorelhylen

A 2 Probenahme Ein Aktivkohleröhrchen wird geöffnet und mit der Pumpe verbunden. Pumpe und Röhrchen werden von einer Person während der Arbeitszeit getragen oder ortsfest verwendet. Das Meßverfahren wurde bis zu einem Probeluftvolumen von 20 l bei einem max. Volumenstrom von 45 ml/min überprüft. A 3 Analytische Bestimmung A 3.1 Probenaufbereitung und Analyse Der Inhalt des beladenen Aktivkohleröhrchens wird in ein 10-ml-Probengefäß gegeben, das 5 ml vorgekühlten Schwefelkohlenstoff (Trockeneis) enthält. Das Gefäß wird verschlossen und 30 min geschüttelt. 5 µl der überstehenden Lösung (Desorptionslösung) werden mit einer Injektionsspritze entnommen und in den Gaschromatographen eingespritzt. Um sicherzustellen, daß die verwendete Desorptionslösung und die Aktivkohle keine störenden Verunreinigungen enthalten, wird die Füllung eines unbeladenen Aktivkohleröhrchens mit 5 ml Schwefelkohlenstoff desorbiert und 5 µl in den Gaschromatographen eingespritzt (Leerwert). A 3.2 Gaschromatographische Arbeitsbedingungen Die in Abschnitt 5 angegebenen Verfahrenskenngrößen wurden unter folgenden Gerätebedingungen erarbeitet: Gerät: Gaschromatograph Hewlett-Packard 5890 mit FID. Trennsäule: Quarzkapillare, stationäre Phase OV 1, Länge 30 m, Innendurchmesser 0,32 mm, Filmdicke 1 µm. Temperaturen: Einspritzblock: 200 C, Detektor: 220 C, Ofen mit Temperaturprogramm: Anfangstemperatur 60 C, 3 min isotherm, Heizrate: 4 C/min bis 200 C, Endtemperatur: 200 C. Trägergas: Detektorgase: Make-up-Gas: Injektion: Injektionsvolumen: Helium (Volumenstrom ca. 2 ml/min). Wasserstoff, 30 ml/min, synthetische Luft, 300 ml/min. Helium, 30 ml/min. splitlos. 5 µl. A 4 A 4.1 Auswertung Kalibrierung Jeweils 5 ml der Kalibrierlösungen werden mit dem Inhalt eines unbeaufschlagten Aktivkohleröhrchens versetzt und 30 Minuten geschüttelt. 5 µl der überstehenden Lösung werden in den Gaschromatographen eingespritzt. Durch Auftragen der Peakfläche des cis- und trans-1,3-dcpe über die in 5 ml des jeweiligen Kalibriergemisches enthaltenen Massen an cis- und trans-1,3-dcpe in µg erhält man zwei Kalibrierkurven. Sie stellen unter den angegebenen Bedingungen Geraden dar.

A 4.2 Berechnen des Analysenergebnisses Es werden die Peakflächen von cis- und trans-1,3-dcpe ermittelt und aus den entsprechenden Kalibrierkurven die zugehörigen Werte für die Massen cis- und trans-1,3- DCPe in der Probe entnommen. Die Berechnung der Massenkonzentration erfolgt nach der Formel: Es bedeuten: c m = Massenkonzentration des cis- bzw. trans-1,3-dcpe in mg/m 3, m = die aus der entsprechenden Kalibrierkurve ermittelten Massen des cis- bzw. trans- 1,3-DCPe in der Probelösung in µg, V = Probeluftvolumen in l, n = Wiederfindungsrate. Für die Berechnung der Volumenkonzentration c v in ml/m 3 aus c m gilt, bezogen auf 20 C und 1013 hpa: c v = 0,22 c m (2) (1) A 5 Beurteilung des Verfahrens A 5.1 Genauigkeit Nach Aufgabe von 20, 100 und 200 µg eines Gemisches an cis- und trans-1,3-dcpe auf Sammelröhrchen wurde 16 l Luft mit einem Volumenstrom von 40 ml/min durch die Röhrchen geleitet. Dies entspricht einer Konzentration von 1,25 mg/m 3 bis 12,5 mg/m 3 an cis- und trans1,3-dcpe. Unter den angegebenen Arbeitsbedingungen ergaben sich aus je 10 Bestimmungen relative Standardabweichungen von 7,0 %, 4,5 % und 3,2 %. Die Wiederfindungsrate lag über 0,8. A 5.2 Bestimmungsgrenze Die absolute Bestimmungsgrenze liegt für beide Stoffe bei 2 ng cis1,3-dcpe und 2 ng trans-1,3-dcpe. Die relative Bestimmungsgrenze der Methode beträgt 0,1 mg/m 3 an cis- bzw. 0,1 mg/m 3 an trans-1,3-dcpe für 16 l Probeluft, 5 ml Desorptionslösung und 5 µl Injektionsvolumen. A 5.3 Selektivität Die Selektivität des Verfahrens hängt von der verwendeten Trennsäule ab. In der Praxis hat sich die angegebene Säule bewährt. Beim Vorliegen von Störkomponenten muß eine andere Trennphase verwendet werden.

Arbeitsweise B: Dampfraum-Gaschromatographie B 1 B 1.1 Geräte, Chemikalien und Lösungen Geräte Für die Probenahme und Probenaufbereitung: Pumpe mit Gasmengenzähler oder Volumenstromanzeiger, geeignet für einen Volumenstrom von 40-50 ml/min: z.b. Compur-Pumpe 4903, Firma Hartmann und Braun AG, Compur Monitors, München, 20-ml-Probengefäß mit PTFE 2 -kaschiertem Septum und Aluminiumverschlußkappe, Vorrichtung zum druckdichten Verschließen der Probengefäße, Adsorptionsröhrchen mit Aktivkohle: Typ NIOSH (standardisiert, bestehend aus zwei durch poröses Polymermaterial getrennten Aktivkohlefüllungen von ca. 100 mg und 50 mg: z.b. Firma Dröger AG, Lübeck, Firma Hartmann & Braun AG, Compur Monitors, München. Für die analytische Bestimmung: Gaschromatograph mit Flammenionisations-Detektor, ggf. mit Rückspüleinrichtung, Einrichtung zum automatischen Dosieren aus dem Dampfraum. Registrier- und/oder Auswerteeinheit: Kompensationsschreiber und/oder Rechnerintegrator. B 1.2 Chemikalien und Lösungen Benzylalkohol, Reinheit mind. 99 %, cis-1,3-dcpe und trans-1,3-dcpe, Reinheit jeweils mind. 99 % (z.b. Firma Sigma Chemie, Deisenhofen). DCPe-Stammlösung l: Lösung von 500 mg cis- und trans-1,3-dcpe in 25 ml Benzylalkohol. In einem 25-ml-Meßkolben werden 15 ml Benzylalkohol vorgelegt und je ca. 500 mg der Dichlorpropene, auf 0,1 mg genau gewogen, dazugegeben. Anschließend wird der Meßkolben mit Benzylalkohol bis zur Marke aufgefüllt. DCPe-Stammlösungen II: Lösungen von ca. 4 mg/ml, 2 mg/ml, 1 mg/ml und 0,4 mg/ml an cis- bzw. trans-1,3- DCPe in Benzylalkohol. Die DCPe-Stammlösung I wird 1:5, 1:10, 1:20 und 1:50 mit Benzylalkohol verdünnt. DCPe-Kalibrierlösungen: Lösungen von 40 µg/ml, 20 µg/ml, 10 µg/ml und 4 µg/ml cis- und trans-1,3-dcpe in 1 ml Benzylalkohol. Herstellung siehe Abschnitt B 4.1 "Kalibrierung". Gase zum Betrieb des Gaschromatographen: Helium, Wasserstoff, synthetische Luft. 2 Polytetrafluorethylen

B 2 Probenahme Ein Aktivkohleröhrchen wird geöffnet und mit der Pumpe verbunden. Pumpe und Röhrchen werden von einer Person während der Arbeitszeit getragen oder ortsfest verwendet. Das Meßverfahren wurde bis zu einem Probeluftvolumen von 20 l bei einem max. Volumenstrom von 45 ml/min geprüft. B 3 Analytische Bestimmung B 3.1 Probenaufbereitung und Analyse Der Inhalt eines beladenen Aktivkohleröhrchens wird in ein 20-ml-Probengefäß gegeben, 1 ml Benzylalkohol zugesetzt und mit Septum und Aluminiumkappe dicht verschlossen. Das Probengefäß wird im Probenthermostat mindestens 60 Minuten bei 90 C thermostatisiert (Probelösung). Anschließend wird automatisch ein konstantes Volumen aus dem Dampfraum in den Gaschromatapraphen dosiert und ein Gaschromatogramm angefertigt. Um sicherzustellen, daß der verwendete Benzylalkohol und die Aktivkohle keine störenden Verunreinigungen enthalten, wird ein Chromatogramm mit der Füllung eines unbeladenen Aktivkohleröhrchens mit 1 ml Benzylalkohol, wie zuvor beschrieben, erstellt (Leerwertlösung). B 3.2 Gaschromatagraphische Arbeitsbedingungen Die in Abschnitt 5 angegebenen Verfahrenskenngrößen wurden unter folgenden Gerätebedingungen erarbeitet: Gerät: Gaschromatograph Hewlett Packard 5890 mit FID und Head-Space- Sampler 1 9395 A. Dosierung: 1 ml Gasschleife, Split 1:5. Trennsäule: Quarzkapillare, stationäre Phase RT x-1 (Methylsilicon), Länge 50 m, Innendurchmesser 0,32 mm, Filmdicke 0,5 µm. Temperaturen: Injektor: 200 C, Ofen mit Temperaturprogramm: Anfangstemperatur 45 C, isotherm 4,5 min, Heizrate: 10 C/min bis 250 C, Detektor: 300 C, Probenthermostat: 90 C, Transferleitung: 120 C. Trägergas: Detektorgase: Make-up-Gas: Helium. Wasserstoff (30 ml/min), Luft (300 ml/min). Helium (30 ml/min).

B 4 B 4.1 Auswertung Kalibrierung Aus den DCPe-Stammlösungen II werden Kalibrierlösungen angesetzt. Dazu werden die Füllungen von unbeladenen Aktivkohleröhrchen in 20-ml-Probengefäße gegeben, mit je 1 ml Benzylalkohol und je 10 µl der jeweiligen DCPe-Stammlösung II versetzt, mit Septen und Aluminiumkappen dicht verschlossen. Die Kalibrierlösungen werden unter den in Abschnitt B 3.2 angegebenen Bedingungen analysiert. Aus den Peakflächen der einzelnen Komponenten und den zugehörigen Konzentrationen werden die Kalibrierkurven bestimmt. Die Kalibrierkurven sind unter den angegebenen Bedingungen linear. B 4.2 Berechnen des Analysenergebnisses Die Berechnung der Massenkonzentration erfolgt nach der Formel: Es bedeuten: c m = Massenkonzentration des cis- bzw. trans-1,3-dcpe in mg/m 3, m = die aus der entsprechenden Kalibrierkurve ermittelte Masse des cis- bzw. trans-1,3- DCPe in der Probelösung in µg, V = Probeluftvolumen in l, n = Wiederfindungsrate. Für die Berechnung der Volumenkonzentration c v in ml/m 3 aus cm gilt, bezogen auf 20 C und 1013 hpa: cv = 0,22 c m (2) (1) B 5 B 5.1 Beurteilung des Verfahrens Genauigkeit Jeweils 6 Sammelröhrchen wurden mit 8 µg, 26 µg und 50 µg cis- und trans-1,3-dcpe beaufschlagt, 10 l Luft durchgesaugt und anschließend unter den angegebenen Arbeitsbedingungen analysiert. Es ergaben sich relative Standardabweichungen von 10,0 %, 3,8 % und 4,1 %. Die Wiederfindungsrate lag über 0,9. B 5.2 Bestimmungsgrenze Pro Aktivkohleröhrchen können 8 µg cis-1,3-dcpe bzw. 8 µg trans-1,3-dcpe bestimmt werden. Das entspricht einer relativen Bestimmungsgrenze von 0,8 mg/m 3 an cis-1,3-dcpe bzw. 0,8 mg/m 3 trans-1,3-dcpe für 10 l Probeluft, 1 ml Desorptionslösung. B 5.3 Selektivität Die Selektivität des Verfahrens hängt von der verwendeten Trennsäule ab. In der Praxis hat sich die angegebene Säule bewährt. Beim Vorliegen von Störkomponenten muß eine andere Trennphase verwendet werden.