Chemie Protokoll. Versuch 2 6 (SBG) Säure Base Gleichgewichte. Stuttgart, Sommersemester 2012



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Transkript:

Chemie Protokoll Versuch 2 6 (SBG) Säure Base Gleichgewichte Stuttgart, Sommersemester 2012 Gruppe 10 Jan Schnabel Maximilian Möckel Henri Menke Assistent: Pauzar 6. Juni 2012

Inhaltsverzeichnis 1 Theorie 3 2 Versuchsdurchführung 4 2.1 Erster Teil: ph-wert Abschätzung und Bestimmung 4 2.2 Zweiter Teil: Verwendung geeigneter Indikatoren 6 2.3 Dritter Teil: Titration von Essigsäure 8 2.4 Vierter Teil: Berechnung einer Pufferlösung 10 Literatur 11 2

Theorie 1 1 Theorie Säure-Base-Theorien Im Allgemeinen unterscheidet man drei verschiedene Konzepte zur Beschreibung von Säure-Base- Reaktionen, das Älteste ist das, der Arrhenius-Theorie. Diese definiert eine Säure als H + -Donatoren und Basen als OH -Donatoren, wobei diese Theorie nur auf wässrige Lösungen beschränkt ist. Ein allgemeinerer Ansatz ist die Brönsted-Theorie, demnach sind Säuren als H + -Donatoren und Basen als H + -Akzeptoren definiert. Das allgemeingültige Konzept ist die Lewis-Theorie, hier sind Säuren als Elektronenpaarakzeptoren und Basen als Elektronenpaardonatoren definiert. Autoprotolyse von Wasser Als Beispiel für eine Säure-Base-Reaktion kann die Autoprotolyse von Wasser betrachtet werden: H 2 O+H 2 O H 3 O + + OH Betrachtet man die Seite der Edukte erkennt man, dass ein Wassermolekül als Säure und eins als Base fungiert. Auf der Produktseite bildet das H 3 O + die korrespondierende Säure zu dem Wassermolekül und das OH die korrespondierende Base. Diese Reaktion erklärt auch die geringe elektrische Leitfähigkeit von destilliertem Wasser. Der Zusammenhang lässt sich durch die Gleichgewichtskonstante K wie folgt beschreiben: K= [H+ ] [OH - ] [H 2 O] Da bei der Autoprotolyse die Konzentration von H 2 O groß ist im Gegensatz zu den H + und OH Ionen, kann diese als konstant angesehen werden und folgende Vereinfachung eingeführt werden: K [H 2 O]=K W =[H + ] [OH - ]=[H + ] 2 =[OH - ] 2 14 mol2 =10 l 2 Nun kann man noch die Wurzel ziehen und es ergibt sich: oder: [H + ]=[OH - ]= 7 mol K W =10 l log K W = log[h + ] [OH - ]= log[h + ] log[oh - ] pk W = ph+poh=2 ph=2 poh Man kann die Gleichgewichtskonstanten und damit die oben hergeleiteten Gleichungen aber auch allgemein für alle Säure-Base-Reaktionen definieren; somit gilt: K S = c(produkte) c(edukte) 3

2 Versuchsdurchführung Da die GleichgewichtskonstanteK S meist kleiner ist als0definiert man auch hier wieder: log K S = pk S Nach einer Einteilung der Säuren bzw. Basen nach dem pk S -Wert kann man diese in starke, mittelstarke und schwache unterteilen. Puffergemische Erhält man nach Zugabe einer Säure/Base in ein vorhandenes Gemisch keine Veränderung des ph-wertes, so spricht man von einem Puffer. Dieser besteht aus einer Mischung aus einer Säure und ihrer konjugierten Base beziehungsweise einer Base und ihrer konjugierten Säure. Puffersysteme werden durch die Henderson-Hasselbalch- Gleichung beschrieben die folgendermaßen lautet: pk S = ph log [A- ] [HA] Die Pufferkapazität beschreibt die Menge, die an Säure/Base zu einem Puffer gegeben werden kann ohne das sich der ph Wert des neuen Gemisches um mehr als eine Einheit (logarithmisch:»10 fache«) verändert. 2 Versuchsdurchführung 2.1 Erster Teil: ph-wert Abschätzung und Bestimmung Aufgabenstellung Bei diesem Versuch sollten die ph-werte verschiedener Lösungen abgeschätzt und danach bestimmt werden, um festzustellen welche Verbindungen in Wasser sauer, alkalisch oder neutral reagieren. Durchführung Zuerst wurden zehn Reagenzgläser mit folgenden Lösungen gefüllt: 0.1 molare Salzsäure 0.01 molare Salzsäure Leitungswasser demineralisiertes Wasser Natriumcarbonatlösung Natriumhydrogencarbonatlösung Natriumacetatlösung 4

Versuchsdurchführung 2 Kaliumnitratlösung Ammoniumchloridlösung Hydroxylammoniumchloridlösung Vor dem Versuch wurden die ph-werte der verschiedenen Lösungen abgeschätzt und in eine Tabelle eingetragen. Im Versuch wurde dann der ph-wert einmal per Indikatorpapier und einmal per ph-meter bestimmt und anschließend mit den geschätzten Werten verglichen. Beobachtungen Substanz Schätzung Indikatorpapier ph-meter 0.1 M HCl stark sauer 1 0.85 0.01 M HCl sauer 2 1.50 Leitungswasser neutral 6 7.05 demin. Wasser neutral 6 8.01 Na 2 CO 3 leicht basisch 11 10.78 NaHCO 3 basisch 8 8.04 NaCH 2 COO basisch 6 7.23 KNO 3 basisch 7 5.40 NH 4 Cl sauer 7 5.29 (NH 3 OH)Cl neutral 3 3.16 Auswertung Reaktionsgleichungen: HCl+H 2 O H 3 O + + Cl - H 2 O+H 2 O H 3 O + + OH - Na 2 CO 3 + H 2 O HCO - 3 + 2 Na+ + OH - NaCH 3 COO+H 2 O CH 3 COOH+OH - + Na + NaHCO 3 + H 2 O H 2 CO 3 + Na + + OH - KNO 3 + H 2 O K + + NO - 3+ H 2 O NH 4 Cl+H 2 O NH 3 + H 3 O + + Cl - (NH 3 OH)Cl+H 2 O NH 2 OH+H 3 O + + Cl - Zusatzaufgaben Welche pks-werte besitzen die oben genannten Substanzen? Substanz HCl H 2 O Na 2 CO 3 NaHCO 3 NaCH 2 COO KNO 3 NH 4 Cl (NH 3 OH)Cl pk S 7 1.74 10.33 6.35 4.75 1.37 9.25 5.8 5

2 Versuchsdurchführung Erklären Sie den leicht sauren ph-wert des demineralisierten Wassers. Das demineralisierte Wasser reagiert, wie auch ganz normales Leitungswassser, an der Wasseroberfläche mit dem CO 2 was in der Luft vorhanden ist und es bildet sich Kohlensäure. Im normalen Leitungswasser sind viele Mineralien, und viele weitere Stoffe, die vor allem als Ionen vorliegen und somit ähnliche Eigenschaften wie Puffer aufweisen und somit die entstehende Kohlensäure puffern. Diese Ionen sind im demineralisierten Wasser nicht vorhanden und damit erklärt sich der leicht saure ph-wert. Berechnen Sie die ph-werte von0.1 und0.01 molarer Salzsäure Da Salzsäure eine sehr starke Säure ist kann folgende Vereinfachung vorgenommen werden und für0.1 M HCl gilt: ph= log[h + ]= log[hcl] ph= log(0.1)=1 Und für0.01 M Salzsäurelösung ph= log(0.01)=2 2.2 Zweiter Teil: Verwendung geeigneter Indikatoren Aufgabenstellung Bei diesem Versuchsteil sollte herausgefunden werden, welche Indikatoren sich für bestimmte ph Bereiche eignen. Durchführung Um zur eigentlichen Versuchsdurchführung zu gelangen mussten zunächst die entsprechenden Lösungen hergestellt werden. Es wurden jeweils 0, 1 molare Lösungen an Salzsäure, Essigsäure, Ammoniaklösung und Natronlauge benötigt. Hierzu wurden die einzelnen Angaben in Massenprozent so ausgewertet und eingesetzt, dass die benötigte Menge an demineralisiertem Wasser ermittelt werden konnte, um jeweils eine 0, 1 molare Lösung zu erhalten. Nach Herstellung der Lösungen wurde mit Hilfe eines ph Meters der ph Wert dieser bestimmt. Hernach wurden die einzelnen Lösungen auf jeweils fünf Reagenzgläser verteilt, sodass in der Summe 20 gefüllte Reagenzgläser erhalten wurden. In diese Verteilung sollten nun fünf unterschiedliche Indikatorenlösungen gegeben werden und zwar so, dass jede Lösung (jeweils auf fünf Reagenzgläser aufgeteilt) mit jedem Indikator vermischt wurde. Dabei konnte man diverse Beobachtungen anstellen. Beobachtungen Man konnte nach Zugabe der Indikatoren bei jeder Lösung unterschiedliche Farbentwicklungen beobachten. Dabei war zu sehen, dass innerhalb einer Lösung (zum Beispiel HCL), je nach verwendetem Indikator, unterschiedliche Farbentwicklungen zustande kommen. Diese Farbentwicklungen wurden in Bildern festgehalten. 6

Versuchsdurchführung 2 Dabei wurden von links nach rechts betrachtet die folgenden Indikatoren dazugegeben: Methylorange, Phenolphthalein, Bromthymolblau, Methylrot und ein Universalindikator. 1 links:0.1 molare Salzsäure rechts:0.1 molare Essigsäure 2 links:0.1 molare Ammoniaklösung rechts:0.1 molare Natronlauge In tabellarischer Form konnten folgende Farben beobachtet und folgende ph Werte gemessen werden: HCL CH 3 COOH NH 3 NaOH ph Wert 1.09 2.81 11.73 13.43 Methylorange hellrot hellrot gelb-orange orange Phenolphthalein farblos farblos lila violett (dunkel) Bromthymolblau orange-gelb gelb-orange dunkelblau dunkelblau Methylrot rot rot (leicht violett) gelb gelb Universalindikator hellrot hellrot - orange dunkelblau dunkelblau Auswertung Den Umschlagbereich der im Versuch verwendeten Indikatoren wird durch folgende Tabelle illustriert: Hierbei nimmt der Universalindikator eine Sonderstellung ein. Dieser hat keinen genau definierten Umschlagbereich, sondern deckt ein breites Spektrum an ph Werten ab (mehr dazu siehe unten). Er umfasst konkret einen ph Bereich von 0 bis 14 und nimmt dabei der Reihenfolge nach folgende Farben an: Rot, orange/gelb, grün, blau und schließlich violett. [che12] 7

2 Versuchsdurchführung Indikator Umschlagbereich Farbe unterer ph Wert Farbe oberer ph Wert Methylorange 3.1... 4.1 rosa gelborange Phenolphthalein 8.2... 9.8 farblos rotviolett Bromthymolblau 5.8... 7.6 gelb blau Methylrot 4.5... 6.2 rotviolett bräunlichgelb Ein Universalindikator ist ein Indikator, der in einem sehr breitgefächerten ph Bereich Farbumschläge aufweist. Somit besteht ein Universalindikator aus mehreren Indikatorsubstanzen, die verschiedene Farben und verschiedene Umschlagbereiche aufweisen. Dabei ist die Mischung der unterschiedlichen Substanzen so abgestimmt, dass das Produkt mit jeder ph Einheit seine Farbe ändert. Eine denkbare Konstellation eines Universalindikators wäre eine Mischung unterschiedlicher Mengen Thymolblau, Bromthymolblau, Methylrot und Phenolphthalein. Universalindikatoren sind allerdings für den Einsatz bei Titrationen ungeeignet, da hierbei genau definierte Umschlagbereiche von Nöten sind. Mit Hilfe von Universalindikatorpapier kann man aber dagegen einen unbekannten ph Wert im Bereich von 0 bis 14 ungefähr bestimmen. [Wik12] 2.3 Dritter Teil: Titration von Essigsäure Aufgabenstellung Die Stoffmenge einer Essigsäurelösung unbekannter Konzentration sollte durch Säure-Base-Titration mit0.1 molarer Natronlauge bestimmt werden. Durchführung Als erstes musste die Probelösung hergestellt werden. Dazu wurde ein Kolben, der bereits eine Essigsäurelösung enthielt mit demineralisiertem Wasser bis zum Strich aufgefüllt und gut geschüttelt. Von dieser Probelösung wurden mit einer, mit der Probelösung durchgespülten Pipette (±0.03% Fehler), 25 ml in einen sauberen Erlenmeyerkolben gegeben. Um die Pipette komplett in den Kolben zu entleeren wurde die Pipette im45 Winkel auf die Glaswand gesetzt und nach dem vollständigen Entleeren noch 15 Sekunden in dieser Position belassen, damit durch die Adhäsion des Kolbens möglichst die gesamte Essigsäurelösung aus der Pipette entnommen wurde. In den Erlenmeyerkolben wurde demineralisiertes Wasser und zwei bis drei Tropfen Phenolphthalein als Inidikator dazu gegeben. Um eine möglichst genaue Messung zu gewährleisten wurde die Bürette zunächst mit NaOH Maßlösung durchgespült um eventuelle Verunreinigungen zu entfernen. Anschließend wurde die Bürette bis zum Strich mit Maßlösung befüllt. Bei der Titration wurden die ersten 5 ml etwas schneller abgelassen, da bei diesen Werten laut [Har12, S. 134] noch kein Farbumschlag zu erwarten war. 8

Versuchsdurchführung 2 Nach Ende der Titration wurden die übrig gebliebenen Lösungen gut verdünnt im Ausguss entsorgt und die Apparaturen mit demineralisiertem Wasser gereinigt. Maßlösung NaOH CH 3 COOH Phenolphthalein 25 ml CH 3 COOH + H 2 O schwenken 3 Versuchsaufbau Beobachtungen Die erste Titration war frustral, da übertitriert wurde. Nach 11.7 ml war eine deutlich tief-violette Färbung sichtbar. Die Rechnung mit diesem Wert bestätigte dies auch. Am Umschlagpunkt gilt nämlich: n(naoh)=n(ch 3 COOH) Also gilt mitc=n/v c(naoh) V(NaOH)=n(CH 3 COOH) (2.2) 0.1 mol l 11.7 ml=4.68 mmol (2.1) Bei der zweiten Titration wurde vorsichtiger vorgegangen und die Titration wurde nach 11.3 ml mit einer schwachen rosa Färbung beendet. Mit (2.2) ergab sich somit: 0.1 mol l 11.3 ml=4.52 mmol Der Literaturwert beträgt4.526 mmol. Fehlerbetrachtung 100% 4.52 mmol 4.526 mmol 100%=0.1326% 9

2 Versuchsdurchführung Gründe für den Messfehler sind zum einen ungenaues Ablesen der titrierten Natronlauge, zum anderen könnte die Probe infinitesimal übertitriert worden sein. Neutralisationspunkt Da eine schwache Säure mit einer starken Base titriert werden kann, kann Gleichung (22) aus [Har12, S. 131] angesetzt werden: ph=14 1 2 =14 1 2 =8.7026 [ ] pk B (CH 3 COOH) log(c(b)) [ ] 9.25 log(0.0452) Dieser Wert liegt im Umschlagbereich des Phenolphthaleins, wodurch der Neutralisationspunkt»sichtbar«gemacht werden kann. 2.4 Vierter Teil: Berechnung einer Pufferlösung Aufgabenstellung Bei diesem Versuch soll mit Hilfe der Henderson Hasselbach Gleichung eine Pufferlösung bestehend aus Natriumacetat Trihydrat Lösung und 0.1 molarer Essigsäure berechnet werden. Diese soll bei einem vorgegebenen ph-wert von5ihre maximale Pufferwirkung entwickeln. Rechnung Nach Gleichung (24) aus [Har12, S. 131] gilt: ph=pk S + log c(a ) c(ha) = pk S (CH 3 COOH)+log c(nach 3COO 3 H 2 O) c(ch 3 COOH) mit den gegebenen Werten pk S (CH 3 COOH)=4.76,c(CH 3 COOH)=0.1 mol l durch umformen c(nach 3 COO 3 H 2 O)=10 5=4.76+log c(nach 3COO 3 H 2 O) 0.1mol/l 5 4.76 0.1 mol l =0.17378mol l und ph=5 ergibt sich mit der Konzentration lässt sich die benötigte Masse für 10 ml Lösung berechnen (M wurde aus dem Periodensystem abgelesen) m(nach 3 COO 3 H 2 O)=M n=m c V =136.08 g mol 0.17378mol l 10 2 l=0.23648 g 10

Literatur [che12] chemiefachberater: Farbstoffindikatoren, 5. Mai 2012. http://www.chemiefachberater.de/downloads/farbstoffeindikatoren.pdf. [Har12] Hartenbach, I.: Praktische Einführung in die Chemie für Studierende der Fachrichtungen Technische Biologie und Physik. Universität Stuttgart, 2012. [MM07] Mortimer, C. und Müller, U.: Chemie Das Basiswissen der Chemie. Thieme Verlag, 9. Auflage, 2007. [Wik12] Wikipedia: Universalindikator, 5. Mai 2012. http://de.wikipedia.org/wiki/universalindikator. 11