Bericht. Blücherschule Europaschule. in Wiesbaden. Ganztagsgrundschule. zur Inspektion der. Schulbesuch: vom 13. bis 14.09.2011.



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Transkript:

Hessisches Kultusministerium Institut für Qualitätsentwicklung Bericht zur Inspektion der Blücherschule Europaschule Ganztagsgrundschule in Wiesbaden Schulbesuch: vom 13. bis 14.09.2011 Schulnummer: 3263 Inspektionsteam: Helen Conrad-Kehr, Mario Fuhrmann

2 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

Vorwort 4 1. Erhebungsmethoden und -instrumente 6 2. Ergebnisse der Schulinspektion im Überblick 11 2.1 Zentrale Ergebnisse mit Bezug zur ersten Schulinspektion 12 2.2 Profilschwerpunkt der Schule 14 3. Qualitätsprofil der Schule 17 3.1 Qualitätsbereich I: Bedingungen und Voraussetzungen der Schule 17 3.2 Qualitätsbereich II: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung 23 3.3 Qualitätsbereich III: Führung und Management 30 3.4 Qualitätsbereich IV: Professionalität 37 3.5 Qualitätsbereich V: Schulkultur 43 3.6 Qualitätsbereich VI: Lehren und Lernen 53 3.7 Qualitätsbereich VII: Ergebnisse und Wirkungen der Schule 70 4. Anhang 74 4.1 Systematik der Datensammlung und -auswertung 75 4.2 Verwendete Datenquellen zur Bewertung der Kriterien 76 4.3 Ergebnisse zu landesweit festgelegten Schwerpunkten 77 4.4 Ergebnisse der Unterrichtsbeobachtungen 82 4.5 Ausgewählte Ergebnisse der Onlinebefragung 84 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 3

Vorwort Ab dem Schuljahr 2010 / 2011 werden hessische Schulen nach der flächendeckenden Einführung der Schulinspektion im Jahr 2006 ein zweites Mal durch die Schulinspektion extern evaluiert, um die Schulqualität wiederholt und damit die Schulentwicklung im Längsschnitt zu beschreiben. Es werden damit zwei zentrale Ziele verfolgt, die in der Konzeption des Verfahrens berücksichtigt sind: 1. Die Schulinspektion gibt der Einzelschule durch eine schulspezifische Rückmeldung Impulse zur weiteren innerschulischen Entwicklung (Schulentwicklungsfunktion). 2. Die Schulinspektion gibt durch eine Zusammenfassung der Ergebnisse auf Landesebene Rückmeldungen auf der Systemebene (Monitoringfunktion). Die Schulinspektion ist als Evaluation aller hessischen Schulen über alle Qualitätsbereiche des Hessischen Referenzrahmens Schulqualität 1 (HRS) konzipiert und orientiert sich an ausgewählten (priorisierten) Kriterien, die eine Bandbreite schulischer Prozessqualitäten abdecken. Im vorliegenden Bericht werden die vom Evaluationsteam ermittelten Befunde dargestellt und der Blücherschule sowie der zuständigen Schulaufsicht übergeben. 2 Im ersten Teil werden die verwendeten Erhebungsinstrumente und -methoden der Schulinspektion beschrieben. Die Bewertung der Kriterien wird zu Beginn von Kapitel 2 tabellarisch als Gesamtergebnis im Überblick vorangestellt. Zudem werden in Kapitel 2 Rückmeldungen zu ausgewählten Schwerpunkten (zentrale Ergebnisse mit Bezug zur ersten Schulinspektion, optional: gewählter Profilschwerpunkt) gegeben. In Kapitel 3 erfolgt die ausführliche Beschreibung der Evaluationsbefunde der Qualitätsbereiche II bis VI, verbunden mit der schulspezifischen Erläuterung der Ergebnisse. Entsprechend der Fokussierung der Schulinspektion auf die Qualität der schulischen Prozesse erfolgen Rückmeldungen zu den Qualitätsbereichen I Bedingungen und Voraussetzungen und VII Ergebnisse und Wirkungen nicht wertend, sondern ausschließlich beschreibend unter Rückgriff auf Informationen aus vorliegenden Datenbeständen. Der Bericht wird im Anhang ergänzt durch eine Erläuterung zur Systematik der Datensammlung, eine Übersicht über die verwendeten Datenquellen, Ergebnisse der Unterrichtsbeobachtungen, Ausschnitte aus den Befragungsergebnissen der Onlinebefragung und die Ergebnisse zu landesweit festgelegten Schwerpunkten. 1 Hessischer Referenzrahmen Schulqualität (HRS). Qualitätsbereiche Qualitätsdimensionen Qualitätskriterien, Oktober 2008. http://www.iq.hessen.de 2 Der zuständige Schulträger erhält Kapitel 3.1 als Auszug aus dem Bericht. 4 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

Die Inspektionsergebnisse werden der Schule in Form einer ausführlichen Dokumentation der einzelnen Ergebnisse (Unterrichtsbeobachtungen, Onlinebefragung) im Ordner Dokumente des IQ auf der Austauschplattform des IQ zur Verfügung gestellt. Das Evaluationsteam bedankt sich bei der Schulgemeinde der Blücherschule für die freundliche Aufnahme und die Unterstützung dieser Evaluationsmaßnahme. Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 5

1. Erhebungsmethoden und -instrumente Das Evaluationsteam nutzt im Rahmen der Schulinspektion die bei Evaluationen im Bildungsbereich üblichen Datenerhebungsmethoden der Dokumentenanalyse, leitfadengestützter Interviews und standardisierter Fragebögen sowie Beobachtungen. Für die Rückmeldung schulstatistischer Daten im Qualitätsbereich I Bedingungen und Voraussetzungen sowie im Qualitätsbereich VII Ergebnisse und Wirkungen wird auf zentralstatistische Datenbestände zurückgegriffen, die von der Schulleitung geprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. 3 Schulportfolio Vor dem Schulbesuch bearbeitet der Schulleiter (gegebenenfalls unter Beteiligung weiterer Mitglieder der Schulleitung) das Schulportfolio. Das Inspektionsteam nutzt diese Informationen in erster Linie zur Vorbereitung des Schulbesuchs. Zudem basieren die schulstatistischen Rückmeldungen zu Qualitätsbereich I Bedingungen und Voraussetzungen sowie Qualitätsbereich VII Ergebnisse und Wirkungen in weiten Teilen auf den Angaben, die die Schulleitung zu schulstatistischen Daten im Schulportfolio macht. Das Schulportfolio umfasst: Grunddaten der Schule besondere Angebote und Einrichtungen an der Schule Angaben zu Schülerinnen und Schülern Angaben zum Personal Angaben zu Ergebnissen zentraler Leistungsüberprüfungen Dokumentenanalyse Die im Vorfeld eingereichten und vor Ort eingesehenen Dokumente der Schule werden im Hinblick auf die im Rahmen der Schulinspektion zu bewertenden Kriterien des HRS analysiert und fließen in die abschließende Bewertung der Kriterien ein. 3 Der Austausch zwischen IQ und dem KultusDataWarehouse (KDW) ist derzeit noch nicht möglich. Die Rückmeldung schulstatistischer Daten im Qualitätsbereich I Voraussetzungen und Bedingungen sowie im Qualitätsbereich VII Ergebnisse und Wirkungen basiert bis auf Weiteres auf Angaben der Schulleitung im Schulportfolio. 6 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

Grundlage des Berichts sind folgende Dokumente: Schulinspektionsbericht der ersten Schulinspektion Schulprogramm (2008), Unterlagen zur Fortschreibung des Schulprogramms Konzeptpapiere (Personalentwicklungs-, Förder-, Medien-, und Lesekonzept, Konzept Inklusive Schule, Konzept Sonderpädagogische Arbeit an der Blücherschule) Auszüge aus Protokollen (Steuergruppe, Gesamt-, Schul-, Fachkonferenzen, Elternbeiratssitzungen, Sitzungen Runder Tisch ) aktueller Fortbildungsplan Unterlagen und Protokolle bezüglich Kooperationen mit Institutionen im regionalen Umfeld der Schule (u. a. AG Schule/Amt für Soziale Arbeit, Stadtteilkonferenz, AG Kindertagesstätten/Grundschule) Beispiele individueller Förderpläne Zielvereinbarungen mit dem Staatlichen Schulamt (09.06.2008) Lehrberichte (Auswahl), Lernkontrollen der Schülerinnen und Schüler (Stichproben) Stunden-, Lehrer- und Raumpläne organisatorische Unterlagen: Teilnehmerliste Fachkonferenzen, Jahresterminplan, Geschäftsverteilungsplan, aktueller Funktions- und Deputatverteilungsplan Schulentwicklung: Aktionsplan Europaschule Fünfjahresplan, Ergebnisse der Fortbildung Zukunftswerkstatt, Evaluationsberichte im Rahmen des Europaschulprogramms zu den jährlichen Projekten seit dem Schuljahr 2007/2008, Jahresberichte Europaschule Verbindliche Vereinbarungen: Bewertungskriterien Mathematik sowie Raster zur Dokumentation des Lern- und Leistungsstandes in Mathematik; Curricula/Themenpläne: Sport, Sachunterricht, Mathematik, Religion, Musik; Lehrplan Deutsch als Zweitsprache; Methodencurriculum; Schulcurriculum; Curriculum zum Projekt Wir miteinander Weitere Unterlagen: Leseförderung, Schulhofumgestaltung, Förderverein CDs zu schulischen Aktivitäten (u. a. Sponsorenlauf, Projekt Körper und Bewegung, Projekt Tornadogruppe Wir sind Freunde), Videos zu schulischen Musicalaufführungen, Jahrbuch Blücherschule, Broschüren Schultheatertage Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 7

Schülerarbeiten: u. a. Broschüre mit Texten der Deutsch als Zweitsprache -Kinder, Schülerzeitung Broschüren zu Projekten mit den kooperierenden Kindertagesstätten (u. a. Vorlesepaten, Flyer zum Übergang Kindergarten Grundschule) zahlreiche Unterlagen, Dokumentationen und Veröffentlichungen im Rahmen der Hessischen Europaschulen (darin auch Beiträge der Schule); Materialien zu Aktivitäten innerhalb der Comenius-Kooperationen Interviews Mit den folgend genannten Mitgliedern der Schulgemeinde der Blücherschule Europaschule wurden einem Leitfaden folgend jeweils 30- bis 90-minütige Interviews geführt: dem Schulleiter und der stellvertretenden Schulleiterin sechs Lehrkräften (darunter die gewählte Abwesenheitsvertreterin, Mitglieder der Steuergruppe, Fachleitungen, eine Sonderpädagogin) fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Ganztagsangebot dem nichtpädagogischen Personal (die Verwaltungsangestellte) drei Schülerinnen und drei Schülern des Jahrgangs 4 (darunter eine Klassensprecherin) fünf Müttern und einem Vater mit Kindern in den Jahrgängen 2 bis 4 (darunter drei Klassenelternbeirätinnen, eine stellvertretende Klassenelternbeirätin, ein Schulkonferenzmitglied, die Vorsitzenden des Fördervereins) Fragebögen Zur Beurteilung der Schule werden Schulleiterin bzw. Schulleiter, Eltern, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler (ab der dritten Jahrgangsstufe) online befragt. Den Eltern werden dabei 32, den Schülerinnen und Schülern an Grundschulen 43, den Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I 51, den Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe II 54 und den Lehrkräften 110 Aussagen (Items) zu den Qualitätsbereichen des Hessischen Referenzrahmens Schulqualität vorgelegt. Schulleiterinnen und Schulleiter 8 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

werden mit 45 Fragen offen befragt und haben die Möglichkeit, sich in Freitextform zur schulischen Arbeit zu äußern. Ergänzt wird die Onlinebefragung der Schulleitung durch 48 geschlossene Fragen, die an jene der Lehrkräftebefragung angelehnt sind. Auf die Items kann mit festgelegten (aber wechselnden) Kategorien, wie z. B. trifft nicht zu, trifft eher nicht zu, trifft eher zu, trifft zu oder nie, selten, oft ; immer (je nach Art der Aussage und befragter Gruppe) reagiert werden, wobei den Einschätzungen Zahlenwerte von 1 = trifft nicht zu / nie bis 4 = trifft zu / immer zugeordnet werden. Allen Befragten ist es zudem möglich, die Kategorie weiß nicht / keine Angabe möglich auszuwählen. 80 Elternteile (die Zahl entspricht einer Beteiligungsquote von ca. 19 % der Elternschaft), 22 Lehrkräfte (ca. 81 % des Kollegiums) und 165 Schülerinnen und Schüler der Grundschule (ca. 85 % der Schülerschaft der befragten Jahrgangsstufen), beteiligten sich an der Onlinebefragung. 4 Die Durchführung der Befragung der jeweiligen Gruppen aus der Schulgemeinde wird unter Einbeziehung schulischer Gremien von dem Schulleiter verantwortlich organisiert. Eine Vollerhebung bei allen Befragungsgruppen wird angestrebt, über die Repräsentativität der tatsächlich befragten Personengruppen lassen sich keine Aussagen treffen. Unterrichtsbesuche Es wurden 21 Unterrichtssequenzen bei verschiedenen Lehrkräften beobachtet. Alle Jahrgänge sowie nahezu alle Fächer konnten berücksichtigt werden; eine zu den schulischen Gegebenheiten proportionale Verteilung wurde annähernd realisiert. Bei dieser Anzahl und Verteilung stellen die Unterrichtsbesuche eine zuverlässige Quelle für die Einschätzung der Unterrichtskultur an der Schule dar. Das Evaluationsteam dokumentiert während des Unterrichtsbesuchs auf einem standardisierten Unterrichtsbeobachtungsbogen, inwieweit verschiedene Unterrichtsaspekte, bezogen auf die Kriterien des Qualitätsbereichs VI des HRS, realisiert wurden. Dazu steht den Schulinspektorinnen und Schulinspektoren eine vierstufige Ausprägungsskala von 1 ( trifft nicht zu ), 2 ( trifft eher nicht zu ), 3 ( trifft eher zu ) bis 4 ( trifft zu ) zur Verfügung. 4 Bei der Bestimmung der prozentualen Beteiligung werden folgende Gesamtzahlen zu Grunde gelegt: Alle Stammlehrkräfte der Schule inklusive der Lehrkräfte im Angestelltenverhältnis sowie Lehrkräfte mit Abordnung an die Schule, alle Schülerinnen und Schüler der Schule (in Grundschulen und Förderschulen lediglich die Schülerinnen und Schüler ab der 3. Klasse); die angenommene Gesamtzahl der Eltern entspricht der Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler einer Schule. Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 9

10 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

2. Ergebnisse der Schulinspektion im Überblick Kriterium des HRS 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 II.1.3 Im Schulprogramm sind Entwicklungsvorhaben formuliert, an denen zielgerichtet gearbeitet wird. II.2.2 Die Schule führt zur Steuerung des Entwicklungsprozesses Evaluationen zu ausgewählten Schwerpunkten durch. II.2.3 Auf der Grundlage erhobener Daten benennt die Schule den erforderlichen Handlungsbedarf und plant konkrete Schritte für die Schul- und Unterrichtsentwicklung. III.1.2 Die Schulleitung orientiert sich in ihrem Führungshandeln am Prinzip der lernenden Schule. III.1.3 Die Schulleitung stellt die Unterrichtsentwicklung in den Mittelpunkt der Arbeit mit dem Kollegium. III.2.2 Die Schulleitung stellt durch übersichtliche Organisationsstrukturen und planvolles und zielgerichtetes Verwaltungshandeln den geregelten Schulbetrieb sicher. III.3.1 Die Schulleitung handelt auf der Grundlage eines ausgearbeiteten Personalentwicklungskonzepts zur professionellen Weiterentwicklung des schulischen Personals. IV.1.1 Die Lehrerinnen und Lehrer entwickeln ihre beruflichen Kompetenzen (v. a. Fachwissen, fachdidaktisches Wissen) durch Fort- und Weiterbildung. IV.2.3 Es gibt verbindliche Absprachen zur Arbeit in Lerngruppen und / oder Schulstufen (Unterrichtsinhalte, Standards, Erziehung). V.1.2 Der zwischenmenschliche Umgang ist auf allen Ebenen freundlich, wertschätzend und unterstützend. V.1.4 Die Schule eröffnet den Schülerinnen und Schülern Gestaltungsspielräume und fördert Verantwortungsübernahme. V.2.3 Die Eltern sind in die Gestaltung der Schule aktiv eingebunden. V.2.4 Die Schule verfügt über Beratungsangebote für die persönliche und schulische Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. V.2.6 Die Schule bietet ihren Schülerinnen und Schülern qualifizierte erweiterte Betreuungs-, Lern- und Freizeitangebote im Rahmen ihres Betreuungs- bzw. Ganztagskonzepts. V.3.2 Die Schule kooperiert mit ihrem Umfeld. VI.1.2 Der Unterricht sorgt für den systematischen Aufbau von Wissen unter Berücksichtigung von Anwendungssituationen, um den Erwerb fachlicher Kompetenzen zu ermöglichen. VI.1.5 Die Vermittlung von überfachlichen Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen ist Unterrichtsprinzip. VI.2.1 Der Unterricht ist inhaltlich und in seinem Ablauf klar strukturiert. VI.2.2 Ziele, Inhalte und Anforderungen des Unterrichts sind transparent. VI.2.5 Lernprozesse und Lernergebnisse werden reflektiert. VI.3.2 Die Lehrerinnen und Lehrer schaffen differenzierte Zugänge zum Erwerb von Kenntnissen und Kompetenzen im Regelunterricht. VI.3.4 Der Unterricht fördert selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen. VI.3.5 Der Unterricht fördert kooperatives Lernen. VI.3.6 Die Schule setzt ihren Förderauftrag erkennbar um. VI.4.1 Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler pflegen einen von wechselseitiger Wertschätzung, Höflichkeit, Fairness und Unterstützung gekennzeichneten Umgang miteinander. VI.4.3 Das Lernen wird durch Einhaltung von Regeln und altersgemäße Rituale unterstützt. VI.4.4 Die Lernumgebungen sind anregend gestaltet. Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 11

2.1 Zentrale Ergebnisse mit Bezug zur ersten Schulinspektion Im Folgenden werden zentrale Ergebnisse der zweiten Inspektion dargestellt und in Beziehung zu den im ersten Inspektionsbericht benannten Zentralen Stärken und Schwächen bzw. Stärken und Entwicklungsbedarfen gesetzt. Dabei werden nur diejenigen Stärken und Schwächen des ersten Berichtes aufgenommen, zu denen sich ausgehend von den Ergebnissen der zweiten Inspektion ein Bezug herstellen lässt. Schulentwicklung erfolgt nach wie vor sehr stringent und innovativ mit der gesamten Schulgemeinde im Sinne der Lernenden Schule, die Schulleitung nimmt hierbei eine zentrale Steuerungsfunktion ein. Das Schulprogramm wird, wie schon im ersten Bericht dargestellt, als Instrument zur Steuerung von Schulentwicklung genutzt. Organisationsabläufe sind äußerst gelingend durch die Schulleitung strukturiert, dies wurde auch im Rahmen der ersten Schulinspektion als Stärke hervorgehoben. Möglichkeiten zur Personalentwicklung werden durch die Schulleitung in vollem Umfang ausgeschöpft, sie sind sehr deutlich am Profil der Schule und den Schwerpunkten der schulischen Weiterentwicklung orientiert. Das Kollegium bildet sich weiterhin zielgerichtet zur Qualitätsverbesserung des Unterrichts, zu zentralen Handlungsfeldern der Schule als auch zu den Entwicklungsschwerpunkten im Rahmen des europäischen Qualitätsrahmens fort. Die schulischen Kooperationsstrukturen führen zu vielseitigen verbindlichen Absprachen, die für die gesamte Schule einen Orientierungsrahmen schaffen und die Lehrund Lernpraxis der Schule qualitativ unterstützen. Chancen und Möglichkeiten der Schule als Europaschule werden vorbildlich genutzt. Die gesamte Schulgemeinde nimmt ein sehr lebendiges und aktives Schulleben wahr, einhergehend mit einem sehr positiven Schulklima. Dieses wird wirksam durch Maßnahmen zur Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler, zum sozialen Lernen und zur Heranführung an Prinzipien der Demokratie unterstützt. Das Schulleben wird sehr aktiv durch die Elternschaft mitgestaltet. Im Unterrichtsgeschehen sind Möglichkeiten der Anwendungsorientierung sehr stark ausgeprägt. Das Unterrichtsklima wird überaus wirksam durch Regeln und Rituale unterstützt. Die Lernumgebung ist äußerst lernanregend und grundschuladäquat gestaltet. Der Unterricht wird durch die Lehrkräfte sehr klar strukturiert, was zu einer sehr deutlichen Orientierung der Schülerinnen und Schüler im Lernprozess führt. 12 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

Der Unterricht an der Schule zeichnet nach wie vor ein positives Bild im Bereich der Vermittlung von überfachlichen Kompetenzen sowie des selbstständigen und kooperativen Lernens. Für die Schülerinnen und Schüler werden umfangreiche Förderangebote bereitgehalten. Eine Entwicklungsmöglichkeit für die Schule besteht darin, die Schülerinnen und Schüler durch spezifische Lernarrangements zur Reflexion noch stärker in ihren individuellen Lernprozess einzubinden. Wie schon im ersten Inspektionsbericht positiv hervorgehoben, fördert die Schule sportliche, musikalische und künstlerische Kompetenzen in besonderer Weise und gestaltet durch vielfältige Angebote ein anregendes Schulleben. Die Entwicklung der Schule zur Ganztagsschule unterstützt dieses Profil der Schule im ganzheitlichen Sinne. Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 13

2.2 Profilschwerpunkt der Schule Die Schulleitung hat die Möglichkeit genutzt, einen Profilschwerpunkt zu benennen, und hat sich für den Schwerpunkt "Ganztagsangebot" entschieden. Die Rückmeldung basiert auf folgenden Prüffragen: Wie ist der angegebene Profilschwerpunkt institutionell eingebunden? (Institutionelle Einbindung) Wie ist das Thema des Profilschwerpunktes in der Praxis der Schule verankert? (Praxisgestaltung) Wie versichert sich die Schule der Wirkung und Wirksamkeit der Profilaktivitäten? (Wirkung und Wirksamkeit) Institutionelle Einbindung Die Arbeit am Profilschwerpunkt erfolgt in äußerst partizipativer Weise mit der gesamten Schulgemeinde. Die Steuerung und die sich daraus ergebende konzeptionelle Ausrichtung (Planung und Organisation) geschehen durch die intensive Arbeit der Steuergruppe, deren Mitglieder sich aus Kollegium, Schulleitung und Eltern zusammensetzen. Erarbeitete Bausteine der Steuergruppe zum Ganztagsangebot (z. B. Rhythmisierung) werden in den Gremien erörtert und verabschiedet. Die Thematik Ganztagsangebot ist kontinuierlicher Tagesordnungspunkt in den schulischen Sitzungen (z. B. Gesamt- und Schulkonferenz, Runder Tisch, Jahrgangskonferenzen). Die Schulleitung ist Mitglied der Steuergruppe und sehr lenkend an der strategischen Entwicklung des schulischen Arbeitsschwerpunktes Ganztagsangebot beteiligt. Die Implementierung wird durch den kontinuierlichen Austausch und verbindliche Absprachen in den Gremien (z. B. zur Rhythmisierung, zur Hausaufgabenpraxis) und die stetige Koordination, Kooperation und Leitung des Ganztagsangebotes durch die Schulleitung gesichert. Entscheidungen zur Personalentwicklung sind sehr klar am schulischen Profilschwerpunkt orientiert. Die Lehrkräfte bewerten das Engagement der Schulleitung, der Arbeit am Profilschwerpunkt einen hohen Stellenwert zuzumessen, als überaus intensiv. Die Bausteine des Profilthemas Ganztagsangebot sind in einer Konzeption (Beschreibung der aktuellen Praxis) schriftlich festgelegt und Bestandteil der sich entwickelnden Fortschreibung des Schulprogramms. Sie werden dementsprechend durch die Lehrkräfte im Vormittags- und Nachmittagsbereich sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ganztagsangebot umgesetzt. Absprachen (Rhythmisierung, Hausaufgabenpraxis) sind in den Protokollen der Gremien sowie in einer Präsentation schriftlich fixiert. Aus Sicht der Eltern im Interview besteht eine eng verzahnte organisatorische Zusammenarbeit zwischen Schu- 14 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

le und Ganztagsangebot. In Zukunft wird die neue Leitung des Ganztagsangebotes an der Steuergruppe und den Gesamtkonferenzen teilnehmen. Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Eltern bestätigen einheitlich sehr genau zu wissen bzw. informiert zu werden, welche Bausteine das Ganztagsangebot an der Schule bestimmen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Informationen im Rahmen ihrer Einwahl in die Angebote des Ganztagsangebotes sowie innerhalb der Arbeit der Schülervertretung. Eltern wird das Ganztagsangebot inklusive konzeptioneller Veränderungen durch schriftliche Mitteilungen, an Elternabenden, innerhalb der Gremienarbeit sowie an Informationsabenden vornehmlich für Eltern von Schulneulingen vor Schuljahresbeginn vorgestellt. Die Information an das Kollegium wird einerseits in den schulischen Gremien, den wöchentlichen Jahrgangskooperationen und darüber hinaus im Rahmen der täglichen Kurzdienstbesprechungen sichergestellt. Praxisgestaltung Die Umsetzung des Profilschwerpunktes im Unterricht zeigt sich zum einen in einer äußerst vielfältigen Auswahl an Arbeitsgemeinschaften im Nachmittagsbereich im Sinne unterrichtsergänzender, vertiefender und neigungsorientierter Angebote. Zum andern erfährt der Vormittagsbereich einhergehend mit der Gestaltung des Nachmittagsbereiches eine zeitlich aufeinander abgestimmte Rhythmisierung. Des Weiteren stellt die neue Handhabung der Hausaufgaben einen dritten unterrichtlichen Baustein dar; Hausaufgaben werden als Wochenplan gegeben (Montag bis Montag) und ganzheitlich gestaltet (enthält z. B. Vorschläge für die Freizeitgestaltung oder Arbeitsaufträge zur Vorbereitung einer Unterrichtsthematik); diese Praxis befindet sich in einer Pilotphase und fokussiert die Förderung selbstverantwortlichen und selbstständigen Lernens. Inhalte des Ganztagsangebotes bereichern im Rahmen von Veranstaltungen das Schulleben (z. B. durch die jährlichen Musicalaufführungen der Musical- und Chor AG) und zeigen sich im Schulalltag (Einsatz der Streitschlichterinnen und Streitschlichter der Streitschlichter AG, gute Orientierung im Tagesablauf für die Schülerinnen und Schüler durch die aufeinander abgestimmte Rhythmisierung des Vor- und Nachmittags). Die Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern sind in hohem Maße der Meinung, dass das Ganztagsangebot ein fester Bestandteil in vielen Bereichen des Schulalltags darstellt und in diesem Rahmen zahlreiche Angebote durch die Schule gestaltet werden. Für das nun im zweiten Jahr bestehende Ganztagsangebot sind sehr ansprechende und funktionale Räumlichkeiten eingerichtet, welche die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitung, Eltern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ganztagsangebotes als sehr Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 15

angenehm und gelungen beschreiben. Die Gestaltung erfolgte in sehr enger Abstimmung mit den Kräften im Ganztagsangebot. Wirkung und Wirksamkeit Die Nutzung des Profilschwerpunkts zur Außendarstellung der Schule erfolgt schwerpunktmäßig gegenüber der Elternschaft der Schule zur Verdeutlichung der pädagogischen Profilbildung (u. a. innerhalb von Elternabenden und Informationsveranstaltungen). Die Schulleitung engagiert sich durch eine intensive Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen im regionalen Umfeld der Schule (z. B. Netzwerkbildungen mit allen Bildungseinrichtungen, Kooperation mit dem Amt für Soziale Arbeit, Stadtteilkonferenz, Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat, Vereine), um die Bildungsangebote und die äußeren Rahmenbedingungen zum Ganztagsangebot sukzessive zu erweitern und zu optimieren. Der Profilschwerpunkt Ganztagsangebot wird von den Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrkräften und Schulleitung als wichtiger Bestandteil der Schule angesehen. Er ist kontinuierlicher inhaltlicher Schwerpunkt des Fünfjahresplans der Schule. Eltern, Schülerinnen und Schüler, Schulleitung sowie Lehrkräfte nehmen positive Auswirkungen des Profilschwerpunktes an der Schule wahr. Die Lehrkräfte bestätigen eine überzeugende Wirkung auf das Unterrichtsgeschehen. Die online befragten Schülerinnen und Schüler meinen, im Rahmen des Ganztagsangebotes viel zu lernen, dies entspricht auch der Rückmeldung der Eltern. Die Eltern im Interview heben positiv das engagierte Bemühen der Schule um Kinder mit wenig Unterstützung durch das Elternhaus im Rahmen des Ganztagsangebotes positiv hervor. Der Wirksamkeit der im Schuljahr 20010/2011 eingeführten Profilaktivitäten an der Schule vergewissert sich die Schule in diesem kurzen Zeitraum der Einführung bislang anhand stetiger mündlicher Bilanzierungen in den schulischen Gremien (Gesamt-, und Schulkonferenz, Elternbeiratssitzungen, Runder Tisch, Schülerrat) sowie innerhalb der Kooperation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ganztagsangebotes. Die dort erhaltenen Rückmeldungen werden sehr intensiv erörtert und führen im Falle von Handlungsbedarf zu Veränderungen der Konzeption bzw. Praxis (z. B. intensivere und frühzeitigere Elterninformation, Veränderungen in der Rhythmisierung). 16 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

3. Qualitätsprofil der Schule 3.1 Qualitätsbereich I: Bedingungen und Voraussetzungen der Schule Die Schulinspektion beurteilt ausschließlich die Kriterien der schulischen Prozessqualität, die im unmittelbaren Gestaltungsraum der Schule liegen. Entsprechend werden durch das Schulinspektionsteam keine Bewertungen der Bedingungen und Voraussetzungen der Schule vorgenommen. Grunddaten Grunddaten Schulnummer / Schulname: Schulform: Schulaufsicht / Dezernent/in: Schulträger: 3263 / Blücherschule - Europaschule Grundschule Frau Brand Städtisches Schulamt der Landeshauptstadt Wiesbaden Schulleitung und Funktionsstellen Schulleitung und Funktionsstellen Funktion Schulleiterin/Schulleiter Stellvertretende Schulleiterin/Schulleiter Name / oder vakant seit Roland Herrmann Monika Frickhofen Angebote und besondere Einrichtungen Besondere Angebote und besondere Einrichtungen Schulformangebote: Besondere Einrichtungen: Ganztagesangebote von / bis: Gemeinsamer Unterricht, Vorlaufkurs, Vorklasse, Europaschule Stadtteilbibliothek 07:30 Uhr 16:30 Uhr Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 17

Schülerinnen und Schüler / Klassen Schülerinnen und Schüler / Klassen pro Jahrgangsstufe VK E FL 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Anzahl der Schülerinnen und Schüler 10 102 112 104 101 Anzahl der Klassen 1 5 5 5 5 Schülerinnen und Schüler in den verschiedenen Schulformen Grundschule Förderschule Förderstufe Hauptschule / Hauptschulzweig Realschule / Realschulzweig IGS SEK I Gymnasium / Gymnasialzweig SEK I Gymnasiale Oberstufe (auch IGS) 429 Schülerinnen und Schüler Anzahl Ausländische Schülerinnen und Schüler 165 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund (geschätzt) 220 Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf Schülerinnen und Schüler in GU-Klassen mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf: Anzahl Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf durch Anzahl Lernhilfe 11 Beratungs- und Förderzentrum (BFZ) 7 Erziehungshilfe 1 Sprachheilambulanz 13 Sprachheilschule 1 Praktisch Bildbare 2 Kleinklasse für Erziehungshilfe: ab Schuljahr 11/12 nicht mehr an der Schule - Von den 76 online befragten Eltern geben 7 an, dass ihr Kind private Nachhilfe in Anspruch nimmt (entspricht ca. 9 %). Gemeinsamer Unterricht An der Schule eingerichtete GU-Klassen (z. B. 1a, 3c, ). 1c, 2c, 3c, 4c 18 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

Personal Personal des Landes Hessen / Lehrkräfte Anzahl Lehrkräfte in Vollzeit (im Beamten- und im Angestelltenverhältnis) 24 Lehrkräfte in Teilzeit (im Beamten- und im Angestelltenverhältnis) 2 Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst 2 Personal des Schulträgers / pädagogisches und nichtpädagogisches (z.b. Sozialarbeiter/innen, Sozialpädagogen/innen, Bibliothekar/in, Jobcoach, IT-Systemadministrator/in, Assistenzkräfte ) Wochenstunden Sozialpädagogin 23 Personal weiterer Träger / pädagogisches und nichtpädagogisches(z.b. Kirchliches Personal, Zivildienstleistende, Freiwilliges Soziales Jahr, Ein-Euro-Jobs, Erfahrung hat Zukunft, Assistenzkräfte, AG-Betreuung, Nachhilfekräfte, ) Wochenstunden Freiwilliges soziales Jahr 12 Kirchliches Personal 2 Ehrenamt Schule 40 Pädagogische Mitarbeiter im Nachmittagsbereich 400 36 Kooperationspartner Vereine und Eltern 12 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 19

Gebäude, Gelände und Ausstattung Die Mitglieder der Schulgemeinde (Schulleitung, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern) wurden im Rahmen der Onlinebefragung zur Ausstattung und zum Zustand der Schule befragt. In der nachfolgenden Tabelle sind die Einschätzungen der verschiedenen befragten Gruppen zusammenfassend dargestellt 5. Merkmale, zu denen die Gruppen in angepasster Formulierung befragt wurden Das Schulgebäude ist in einem sauberen, gepflegten Zustand. Die sanitären Anlagen der Schule sind in einem sauberen und gepflegten Zustand. Das Mobiliar der Schülerinnen und Schüler (Tische, Stühle, Regale, Ablageflächen) in den Klassenräumen entspricht den Erfordernissen. Die Mediothek / Schulbibliothek verfügt über angemessen viele und aktuelle Medien. N M SD 1 2 3 4 SL 1 2,00 L 22 2,86 0,81 1 6 10 5 E 80 3,28 0,65 2 3 46 29 GS 153 2,88 0,82 7 40 70 36 SL 1 3,00 L 22 2,32 0,63 2 11 9 E 66 2,53 0,96 11 20 24 11 GS 155 2,01 0,98 60 46 36 13 SL 1 4,00 L 22 3,64 0,57 1 6 15 E 81 3,58 0,65 1 4 23 53 GS 147 3,71 0,62 1 10 19 117 SL 1 4,00 L 18 3,22 0,85 1 2 7 8 GS 147 3,69 0,64 3 5 27 112 5 Die eingetragene Angabe der Schulleiterin, des Schulleiters entspricht der gewählten Antwortoption in der Onlinebefragung. Eine Mittelwertsberechnung erfolgt für diese Angabe daher nicht. Erläuterung der Abkürzungen: SL = Schulleitung, L = Lehrkräfte, E = Eltern, GS = Grundschülerinnen und Grundschüler, S1 = Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I, S2 = Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II, LH = Schülerinnen und Schüler an Lernhilfeschulen und sonstigen Förderschulen. 20 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

Merkmale, zu denen die Gruppen in angepasster Formulierung befragt wurden Der Schulhof bietet verschiedene Möglichkeiten zur Pausengestaltung (Spielangebote, Ruhezonen, gezielte Bewegungsförderung). Die Schule verfügt über zusätzliche Lernorte / Räume für selbstorganisiertes Lernen. Die Klassen- und Fachräume sind ganzjährig gut nutzbar (z. B. Sonnenschutz, Klimatisierung, Heizung). Anlage und Ausstattung (Lernmittel / Medien) der Klassenräume ermöglichen einen Unterricht nach aktuellen didaktischen und methodischen Konzepten. Anlage und Ausstattung der Fachräume ermöglichen einen Unterricht nach aktuellen didaktischen und methodischen Konzepten. Die Sporthalle ist mit Sportgeräten (Groß- und Kleingeräte) ausreichend ausgestattet, so dass Unterricht nach aktuellen didaktischen und methodischen Konzepten erfolgen kann. Die vorhandene Ausstattung (Hardware / Software) ermöglicht einen Unterricht nach aktuellen didaktischen und methodischen Konzepten. Die Größe des Lehrerzimmers ist in Relation zur Anzahl der Lehrkräfte angemessen. Das Mobiliar (Tische, Stühle, Regale etc.) des Lehrerzimmers entspricht den Anforderungen. Die Schule verfügt über ausreichend viele und angemessen ausgestattete (PC-)Arbeitsplätze für die Lehrkräfte. Die Schule verfügt über angemessene Räumlichkeiten für Besprechungen (auch z. B. Elterngespräche). Die Schule verfügt über ausreichend viele und angemessen ausgestattete (PC-)Arbeitsplätze für die Mitglieder der Schulleitung. N M SD 1 2 3 4 SL 1 4,00 L 22 3,86 0,34 3 19 E 80 3,66 0,50 1 25 54 GS 156 3,77 0,60 3 5 17 131 SL 1 4,00 L 22 3,00 0,85 1 5 9 7 SL 1 3,00 L 22 2,50 0,84 1 13 4 4 SL 1 4,00 L 22 3,23 0,73 1 1 12 8 SL 1 4,00 L 4 3,00 0,71 1 2 1 SL 1 4,00 L 5 2,40 1,20 2 2 1 SL 1 4,00 L 21 3,43 0,66 2 8 11 SL 1 4,00 L 21 3,86 0,35 3 18 SL 1 4,00 L 21 3,81 0,39 4 17 SL 1 3,00 L 21 3,05 0,95 1 6 5 9 SL 1 3,00 L 20 2,55 0,74 1 9 8 2 SL 1 4,00 Die Arbeitsräume der Schulleitung bieten die Möglichkeit für Besprechungen und Beratungen. Die Kapazitäten der Sporthalle reichen zur Abdeckung des Sportunterrichts aus. SL SL 1 4,00 1 1,00 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 21

Der Schulleiter wurde im Rahmen der Onlinebefragung zudem gebeten, mögliche Änderungen im Hinblick auf Bedingungen und Voraussetzungen seit der ersten Schulinspektion im Jahr 2007 zu beschreiben. Die entsprechenden Aussagen werden im Folgenden wörtlich wiedergegeben. Positive Veränderungen seit der ersten Schulinspektion Art der Veränderung Positive Veränderungen: Umbau einiger Kellerräume zu Betreuungsräumen. Einrichtung einer Schulküche.Fertigstellung der Umgestaltung des Schulhofes mit der gesamten Schulgemeinde. Neuer Anstrich in den Fluren auf Initiative der Schulleitung in Zusammenarbeit mit dem Wiesbadener Projekt "Wiesbaden engagiert". Neue Ausstattung des IT Bereiches und des Lehrerzimmers. Aufstellung eines Informationsschaukastens durch den Förderverein.Teilweise Sanierung der Schülertoiletten. Negative Veränderungen seit der ersten Schulinspektion Art der Veränderung Zustand der Bodenbeläge/Grundreinigung seit zwei Jahren nicht mehr möglich. Zustand der Fenster/Sonnenschutz. Grünschnitt. Zustand der Wasserleitungen / der Abflussrohre / elektrischen Anlagen. Sanierungsrückstau hat sich seit der letzten Inspektion vergrößert. unverändert seit der ersten Schulinspektion Bedingungen und Voraussetzungen Lehrertoiletten / Sonnenschutz / Bodenbeläge / Anstrich und Verputz im Haus / Turnhallenneubau / elektrische Anlagen / Fensterzustand/ 22 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

3.2 Qualitätsbereich II: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung In der nachfolgenden Abbildung 1 sind die abschließenden Bewertungen der Kriterien, die zu diesem Qualitätsbereich evaluiert wurden, dargestellt. Abb. 1 Veranschaulichung der Ergebnisse für den Qualitätsbereich II: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 Zielgerichtete Arbeit am Schulprogramm Evaluation Ableitung von Handlungsbedarf und Planung konkreter Schritte Differenzierte Darstellung der Ergebnisse Jede Bewertung eines Kriteriums basiert auf der Bewertung von verbindlich festgelegten Kerninformationen (siehe Erläuterungen zur Systematik der Datensammlung im Anhang). Die differenzierte Darstellung dieser Bewertungen ist den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen. Schulspezifische Erläuterungen der Ergebnisse werden jeweils im Anschluss angeführt. Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 23

II.1.3 Im Schulprogramm sind Entwicklungsvorhaben formuliert, an denen zielgerichtet gearbeitet wird. Das Schulprogramm enthält konkrete Pläne zur Umsetzung der aktuellen Entwicklungsvorhaben. Mitglieder der Schulgemeinde arbeiten kontinuierlich und zielgerichtet an den Schwerpunkten des Schulprogramms. Die Unterrichtsentwicklung ist Bestandteil des Schulprogramms. Themen der Zielvereinbarungen (im direkten Bezug zur Schulinspektion) sind in den Entwicklungsvorhaben des Schulprogramms enthalten 6. 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 Zur Schulentwicklung der Blücherschule als Europaschule liegen das Schulprogramm von 2008 (aufgebaut nach dem Curriculum Hessische Europaschulen), eine Schulprogrammsammlung zum aktuellen Stand der Schulentwicklungsarbeit (entspricht dem schulischen Arbeitsprogramm), ein Fünfjahresarbeitsplan (beginnend mit dem Schuljahr 2009/2010) sowie ein Jahresterminplan und eine Vereinbarung über Verantwortlichkeiten in der Schulleitung und im Kollegium vor. Entwicklungsvorhaben, an denen die Schule intensiv arbeitet, sind im Fünfjahresarbeitsplan im Sinne eines Aktionsplans aufgeführt (schuljahresbezogene Benennung der Projekte). Projektbezogene Fortschreibungen werden deutlich. Arbeitsschritte zur Umsetzung des Hauptentwicklungsschwerpunktes Ganztagsschule/Rhythmisierung werden in der Steuergruppe vorbereitet, in den Gremien erörtert und abgestimmt hauptsächlich in der Gesamtkonferenz und u. a. in der Schulprogrammsammlung dokumentiert. Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und Zeiträume sind definiert, vorgesehene Evaluationsmöglichkeiten noch nicht benannt. Maßnahmenpläne werden für dieses Vorhaben sowie für andere Projekte nicht eingesetzt, die Vorgehensweise wird jedoch allen Beteiligten u. a. über Jahresterminpläne und Pläne zur Verantwortungsübernahme bekannt gemacht. An der Schulentwicklung arbeiten alle Gruppen der Schulgemeinde (Eltern, Lehrkräfte, Schulleitung, anlassbezogen Schülerinnen und Schüler). Die Einbindung erfolgt über die Gremien (Gesamt- und Schulkonferenz, Elternbeiratssitzungen, Sitzungen Schülervertretung), die Steuergruppe und den Runden Tisch. Die Protokolle der Sitzungen schulischer Gremien belegen eine stetige und zielgerichtete Arbeit 6 Die Bewertungen der Kerninformationen zu den Zielvereinbarungen gehen nicht in die Berechnung des Kriteriumswerts für die Schule ein. 24 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

an Schulentwicklungsthemen, dies entspricht auch der Einschätzung der online befragten Lehrkräfte. Die Protokolle der Steuergruppe weisen eine kontinuierliche Schulentwicklungsarbeit aus, es werden Jahrestermin- und Themenpläne für die Sitzungen erstellt; die Gruppe arbeitet arbeitsteilig (z. B. Recherche best practice Rhythmisierung). Unterrichtsentwicklung ist ein ganz wesentlicher Bestandteil des Schulprogramms und der damit einhergehenden Konzepte und Pläne: u. a. Methodenlernen Entwicklung Methodenkonzept, Veränderung der Rhythmisierung und der damit verbundenen Unterrichtsgestaltung, Überarbeitung des Lesekonzeptes, Veränderung der Hausaufgabenpraxis Förderung selbstverantwortlichen Lernens, Förderung und Forderung, Inklusion. Themen der Zielvereinbarungen sind ausnahmslos in den Entwicklungsvorhaben des Schulprogramms enthalten bzw. werden zielgerichtet umgesetzt (Umwandlung der Schule in eine Ganztagsschule, Förderung der Eigenverantwortung und Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler, Hinführung zur Offenen Schule, kontinuierliche Weiterentwicklung der Schule im Sinne einer Lernenden Schule ). Die Einführung der Bildungsstandards ist expliziter Bestandteil des Schulprogramms, vor allem im Kontext mit der Darstellung der Bildungsbereiche im Europäischen Curriculum und der Übertragung auf das schuleigene Curriculum. 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 II.2.2 Die Schule führt zur Steuerung des Entwicklungsprozesses Evaluationen zu ausgewählten Schwerpunkten durch. Interne Evaluationen finden in relevanten Bereichen statt. Es werden dem Gegenstand angemessene Instrumente zur internen Evaluation eingesetzt. Bei internen Evaluationen sind Indikatoren für die Zielerreichung formuliert. Ergebnisse von Evaluationen werden dokumentiert und kommuniziert. Leistungsdaten werden zusammengetragen und aufbereitet. In bedeutsamen schulischen Bereichen werden kontinuierlich Evaluationen durchgeführt, die online befragten Lehrkräfte sehen diesen Bereich sehr positiv ausgeprägt. - Durch den Jahresbericht Europaschule und die Evaluationsberichte zu den jährlichen Europaprojekten (z. B. Wir miteinander Projekttage zum Sozia- Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 25

len Lernen, Planung und Durchführung einer Mathematik-Knobel-AG für mathematisch begabte und interessierte Schülerinnen und Schüler des 2. Schuljahres) werden zentrale schulische Handlungsfelder stetig evaluiert. - Zum Projekt Kooperation Kindergarten Schule hat eine Evaluation stattgefunden. - Die Schule hat mehrmals am Comenius-Programm teilgenommen und ist in diesem Kontext evaluiert worden. - Zur Umsetzung des aktuell priorisierten Arbeitsvorhabens Rhythmisierung/Ganztagsschule finden durch einen Terminplan festgelegte Zwischenbilanzierungen in der Steuergruppe statt, die in der Gesamtkonferenz und in den Stufen- und Fachkonferenzen vor- und nachbereitet werden. - Neben den Europaschulevaluationen ist es an der Schule gängige Praxis zu wichtigen Handlungsfeldern in den Gremien (vorrangig in der Gesamtkonferenz) zu bilanzieren: u. a. zur neu eingeführten täglichen Forder- und Förderzeit / neues Rhythmisierungsmodell, zur Praxis der Mediation und Streitschlichtung, zum Methodentraining. - Im Fünfjahresplan der Schule werden Bilanzierungen zu schulischen Arbeitsschwerpunkten nach Erprobungsphasen festgeschrieben, z. B. zum Methodencurriculum, zu den schuleigenen Curricula. Im Rahmen der jährlichen Evaluationsberichte zu den schulischen Europaprojekten finden unterschiedliche Instrumente und Methoden zur Evaluation Anwendung (z. B. gezielte Beobachtung, Fragebögen an Lehrkräfte und Eltern, Fragerunden, mündliche Befragungen, Lernkontrollen). Diese durch das Europaschulprogramm vorgegebene Praxis fördert aus Sicht der Schulleitung sehr wirkungsvoll die Implementierung von Evaluationsmöglichkeiten und -methoden an der Schule. Online befragte Lehrkräfte sehen die Nutzung von unterschiedlichen Verfahren und Instrumenten zur Evaluation als in angemessener Weise berücksichtigt. Eltern sehen sich in der Onlinebefragung teilweise nach ihrer Meinung zur schulischen Arbeit befragt und manchmal über Ergebnisse solcher Befragungen informiert. Die interviewten Eltern fühlen sich über Veränderungen an der Schule, die auf Befragungen und Bilanzierungen beruhen, kontinuierlich informiert (z. B. auf Elternabenden, durch Elternbriefe). Sie heben positiv eine durchgängige Praxis der Schule hervor, Eltern im Rahmen der obligatorischen schulischen Gremien und darüber hinaus im Förderverein sowie dem Runden Tisch Raum zu geben, ihre Anliegen 26 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

und Einschätzungen zur schulischen Situation zu äußern und dies auch gezielt zu fördern. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Möglichkeiten der Meinungsbekundung durch die Arbeit im Schülerrat und durch punktuelle Befragungen, beispielsweise zu Bücherwünschen für die Stadtteilbibliothek in der Schule. In den projektbezogenen Evaluationsberichten und den Jahresberichten zur Europaschule werden explizit Erfolgskriterien und -indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung und des Gelingens benannt, in weiteren Bereichen der schulischen Projektarbeit (außerhalb der Europaschulanforderungen) ist dies nur eingeschränkt erkennbar. Die Ergebnisse der Evaluationen innerhalb des Europaschulprogramms sind dezidiert in den jeweiligen Berichten dokumentiert. Resultate aus Bilanzierungen, beispielsweise zum Ganztagsangebot, werden in den Gremien kommuniziert, miteinander erörtert und führen bei Bedarf zu neuen Vereinbarungen/Veränderungen. Diese sind in den entsprechenden Protokollen festgehalten und werden gegebenenfalls auch durch weitere schriftliche Informationen oder Dokumentationen multipliziert. Die Lehrkräfte in der Onlinebefragung schätzen diesen Aspekt als insgesamt gelingend an der Schule ein, die Dokumentation sehen sie sehr konsequent gegeben. Die Schule nutzt eine Reihe schulinterner Möglichkeiten zur Ermittlung von Leistungsdaten: u. a. selbst entwickelter Schuleingangstest, Stolperwörtertest nach der Jahrgangsstufe eins, Mathematikwettbewerb "Känguru", jährlicher Vorlesewettbewerb für die Jahrgangsstufen 1 4, schulinterne Jahrgangsvergleichsarbeiten. Aus Sicht von Schulleitung und Lehrkräften im Interview wird diesen Möglichkeiten eine hohe Bedeutung beigemessen, da sie als wirkungsvolle Informationsquelle zur Ermittlung von Handlungsfeldern für die Unterrichtspraxis eingeschätzt werden. Im Fünfjahresplan sind jährliche Analysen der schulischen Vergleichsarbeiten vorgesehen. Die Ergebnisse der hessenweiten Lernstandserhebungen werden im betroffenen Jahrgang erörtert, Erkenntnisse in den Gesamtkonferenzen vorgestellt. Diese externe Erhebungsform von Leistungsdaten halten Schulleitung und Lehrkräfte für weniger relevant für die schulische Weiterentwicklung, da sie die Passung der Lernstandserhebungen zu einem Großteil der Schülerschaft als nicht gegeben ansehen. Die Aufbereitung und Auswertung von schulinternen sowie externen Leistungsdaten sehen die Lehrkräfte als überwiegend angewandte Praxis an. Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 27

II.2.3 Auf der Grundlage erhobener Daten benennt die Schule den erforderlichen Handlungsbedarf und plant konkrete Schritte für die Schul- und Unterrichtsentwicklung. Aus den Ergebnissen interner Evaluationen werden konkrete Maßnahmen abgeleitet. Aus der Auswertung schulischer Leistungsdaten werden konkrete Maßnahmen abgeleitet. Die Zielvereinbarungen (im direkten Bezug zur Schulinspektion) mit den Staatlichen Schulämtern basieren auf den Schulinspektionsergebnissen 8. Die Ergebnisse der Schulinspektion werden zur Planung konkreter Vorhaben genutzt. 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 An der Schule ist eine besonders ausgeprägte Kultur etabliert, Erkenntnisse aus den Evaluationen des Europaschulprogramms als auch schulinterner Bilanzierungen zur Weiterentwicklung und Optimierung der schulischen Arbeit zu nutzen (z. B. Curriculum Wir miteinander, Kooperation Kindergarten-Schule, Fortschreibung Lesekonzept, Weiterentwicklung des Rhythmisierungsmodells, Mediation / Einsatz der Streitschlichterinnen und -schlichter). Die Lehrkräfte sind sehr deutlich der Meinung, aus den Ergebnissen durchgeführter interner/externer Evaluationen und Bilanzierungen Handlungsschritte zur Schul- und Unterrichtsentwicklung abzuleiten. Die Analyse von internen Leistungsdaten und damit einhergehenden Erkenntnissen führt zu zahlreichen darauf aufbauenden Maßnahmen, u. a. Gestaltung von Klassenbüchereien, Einrichtung einer Lese- und Schreibwerkstatt, Einführung einer freien Lesestunde, Einführung einer Mathematik Knobel-AG, tägliche Förder- und Forderzeiten, Einbeziehung von externen Personen zur Unterstützung in der Leseförderung (Ehrenamt Schule). Die Resultate der Lernstandserhebungen im dritten Schuljahr geben Lehrkräften und Schulleitung nach deren Auskunft im Interview bedingt konkrete Hinweise für die Weiterarbeit. Die Lehrkräfte in der Onlinebefragung beurteilen das Ergreifen von konkreten Maßnahmen nach der Auswertung von Leistungsdaten als teilweise gegeben. Die Zielvereinbarungen mit dem Staatlichen Schulamt stehen sehr deutlich im Zusammenhang mit den Ergebnissen der ersten Schulinspektion. Die vordergründigste 8 Die Bewertungen der Kerninformationen zu den Zielvereinbarungen gehen nicht in die Berechnung des Kriteriumswerts für die Schule ein. 28 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011

Zielsetzung ist, erreichte und im Bericht festgestellte Qualitätsstandards in allen Qualitätsbereichen zu erhalten. Es sind jedoch auch Inhalte aus internen Schwerpunktsetzungen der Schule ohne Bezug zur ersten Schulinspektion in die Zielvereinbarungen aufgenommen worden. Entsprechend der Zielsetzungen in den Zielvereinbarungen sind spezifische Vorhaben geplant bzw. Maßnahmen eingeleitet worden: - Die Umwandlung der Schule als Ganztagsschule ist das zentrale Arbeitsvorhaben im Kontext mit der Zielsetzung Offene Schule, ein Konzept wurde erarbeitetet und wird derzeit erprobt. - Schulentwicklungsarbeit erfolgt nach wie vor in Zusammenarbeit mit der gesamten Schulgemeinde. - Die Eigenverantwortung und Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler wird durch unterschiedliche Projekte gefördert (Schülerrat, Streitschlichter, Vorleseprojekt im Kindergarten, Nutzung der Lese-Schreibwerkstatt und Bibliothek). Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011 29

3.3 Qualitätsbereich III: Führung und Management In der nachfolgenden Abbildung 2 sind die abschließenden Bewertungen der Kriterien, die zu diesem Qualitätsbereich evaluiert wurden, dargestellt. Abb. 2 Veranschaulichung der Ergebnisse für den Qualitätsbereich III: Führung und Management 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 Orientierung am Prinzip der Lernenden Schule Unterrichtsentwicklung Sicherstellung eines geregelten Schulbetriebs Personalentwicklungskonzept Differenzierte Darstellung der Ergebnisse Jede Bewertung eines Kriteriums basiert auf der Bewertung von verbindlich festgelegten Kerninformationen (siehe Erläuterungen zur Systematik der Datensammlung im Anhang). Die differenzierte Darstellung dieser Bewertungen ist den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen. Schulspezifische Erläuterungen der Ergebnisse werden jeweils im Anschluss angeführt. 30 Institut für Qualitätsentwicklung (IQ), September 2011