Hilfen von A-Z für Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen und/oder



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Hilfen von A-Z für Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen und/oder Behinderungen Überblick über das Spektrum von Hilfsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in Schule und Berufsvorbereitung Referentin: Rita Wagner ( StRin/FS) Schule an der Heckscher-Klinik / München Kloster Irsee 10.Oktober 2012 Ablauf 1. Grundlagen: Diagnostik und Förderung 2. Relevanz von Entwicklungsstörungen/ tö Auffälligkeiten in der Schule 3. Aktuelle Informationen zu Entwicklungen des Förderschulwesen in Bayern 4. Welche Unterstützung brauchen Kinder/Jugendliche mit Entwicklungsstörungen in der Schule und danach? 1

Multiaxiale Diagnostik Klassifikation nach ICD-10 Achse I: Klinisch-psychiatrisches Syndrom Achse II: Umschriebene Entwicklungsstörung Achse III: Intelligenzniveau Achse IV: Körperliche Symptomatik Achse V: aktuelle abnorme psychosoziale Umstände Achse VI: Globale Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus 2

Klassifikation ICD-10 F 80 Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache F 80.0 Artikulationsstörung F 80.1 Expressive Sprachstörung F 80.2 Rezeptive Sprachstörung F 80.3 Erworbene Aphasie Klassifikation ICD -10 F 81 Entwicklungsstörungen schulischer h Fertigkeiten it - F81.0 Lese- und Rechtschreibstörung - F81.1 Isolierte Rechtschreibstörung - F81.2 Rechenstörung - F81.3 Kombinierte Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten 3

Autismus Spektrum Störungen (ASS) In der aktuellen Literatur wird der Begriff Autismus Spektrum Störungen verwendet. z.b..kinder mit ASS. Diese Kategorie umfasst den: - Frühkindlichen Autismus - das Asperger Syndrom - den atypischen Autismus Rita Wagner Schule an der Heckscher-Klinik Zusammenschau: Medizin/Diagnostik - Pädagogik Eine medizinisch-entwicklungs- psychiatrische i h Diagnostik ist als Grundlage einer effektiven Förderung von Kindern mit Entwicklungsstörungen / Behinderungen unabdingbar notwendig! Austausch zwischen Medizin und Pädagogik unerlässlich!!! 4

Förderschwerpunkte in Bayern Sprache Lernen emotionale-soziale Entwicklung Sehen Hören Geistige Entwicklung Motorische Entwicklung Schule für Kranke Arbeitsgrundlage in der Arbeit mit Kindern mit Entwicklungsstörungen Was müssen wir über das Kind wissen? (Di Diagnose, Befunde, Testungen etc.) Welches theoretische Wissen ist hilfreich? (grundlegendes Wissen über die Störungsbilder) Habe ich bereits Erfahrungen mit diesem Störungsbild gemacht? Welchen Förderbedarf hat das Kind/Jugendlicher? Wie fördere ich? 5

Grundfrage Wo muss auf die Behinderung Rücksicht genommen werden und wo muss eine Anpassungsleistung angestrebt werden? Konfliktpotential Rita Wagner Schule an der Heckscher-Klinik Was erleben Eltern? Vorwürfe? Schuldgefühle? Unsicherheit? Kämpfe an vielen Fronten? Hilflosigkeit? Sorgen? Ängste?. 6

Welche Diagnosen / Auffälligkeiten haben Kinder? Beschreibung psychischer Störungen Leichte Störungen der psychischen Entwicklung ( Daumenlutschen, Nägelbeißen..) Leichte Störungen des Sozialverhaltens ( abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle z.b. Lügen,Stehlen,Zündeln..) 7

Hyperkinetische Störung (ADHS/ADS) Motorische Unruhe Aufmerksamkeitsstörung Impulsives Verhalten Aggressivität/Dissozialität Störungen des Sozialverhaltens 8

Essstörungen Anorexie Bulimie Risikoträchtiges Verhalten/Parasuizidalität Fliegender Robert 9

Psychiatrische Krankheitsbilder, die im Struwelpeter noch nicht beschrieben sind. Frühkindliche Regulationsstörungen (Schrei-Schlafstörungen) Schlafstörungen) Bindungsstörungen Tiefgreifende Entwicklungsstörungen (Autismus) Posttraumatische Belastungsstörungen Emotionale Störungen des Kindesalters ( Ängste, Phobien) Mutismus Ticstörungen Enuresis, Enkopresis Sprachstörungen( rezeptiv, expressiv) Teilleistungsstörungen Psychische Erkrankungen bei Kindern unter 12 Jahren Anzahl Patienten in Bayern 2010 30 000 davon : 18 3000 Entwicklungsstörungen 5300 ADHS 3000 Emotionale Störungen 2400 Anpassungsstörungen 1600 Angststörungen SZ vom Januar 2012/ Quelle TK 10

Aktueller KMK- Bericht 2012 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Sockel der Chancenlosen 15 %-20% ohne Schulabschluss aufgrund von Lese- und Sprachproblemen (v.a. bei Migrationshintergrund) Fakten Sprache und Lesen und Schreiben als zentrale Funktionen im schulischen Erfolg ( siehe KMK Bericht : Sockel der Chancenlosen ( SZ 23.6.2012) 2012) Nachteilsausgleich LRS 1999 Meilenstein im Umgang mit Legasthenie Frühe und vernetzte Hilfen als Voraussetzung für professionelles Handeln und Verhindern von psychischen Beeinträchtigungen 11

Wie entwickeln sich Kinder mit einer Legasthenie? Jugendliche erreichen ein im Verhältnis zu ihren kognitiven Möglichkeiten ein zu geringes g Schulabschlussniveau Legasthene Kinder und Jugendliche haben nur zu 7%-9% einen Realschulabschluss, ein gymnasialer Abschluss wird nur von 2% erreicht ( vgl.haffner et al 1998) Bis zu 66 % der Legastheniker müssen eine Klasse wiederholen ( Zahlen des BVL) Rate der Arbeitslosigkeit bei Legasthenikern deutlich erhöht ( vgl. Esser 2002) Psychische Auffälligkeiten bei Schulkindern (Remschmidt 1997) Gymnasium : 7,1 % Realschule: 8,5 % Förderschule: 23,4 % Grundschule: 16,6% Hauptschule: 16,3% Kinder die mit 8 Jahren psychisch auffällig Kinder, die mit 8 Jahren psychisch auffällig waren, sind dies zu großen Anteilen auch noch mit 18 Jahren! 12

Aktuelle Zahlen Im Jahr 2010 besuchen 58 500 Schüler in Bayern ein Förderzentrum ( 4,5 % aller Schüler) Die Förderquote liegt deutschlandweit bei 5,8 %( FS und allgemeine Schulen) 49,6 % der Schüler in Förderzentren werden dem Förderschwerpunkt Lernen zugeordnet 9,4 % der Förderschüler werden dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung zugeordnet Kinder mit Migrationshintergrund besuchen doppelt so häufig Förderzentren Ein Förderschüler kostet ca. 12 800 pro Jahr / ein GS/HS Schüler 4100 ) ( aus Bildungsbericht Bayern 09 und KMK Bericht 08) 3. Neuere Entwicklungen im Förderschulbereich Professionalität Inklusion Kooperation 13

14

Rechtsgrundlagen GG/Artikel 3: ( Verfassungsänderung 1994) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. Ziel: Teilhabe der behinderten Menschen an allen Prozessen, selbstverständlich am Bildungsprozess. Bay. EUG / Art.2 Die sonderpädagogische Förderung ist im Rahmen ihrer Möglichkeiten Aufgabe aller Schularten. Grundgedanke: Integration durch Kooperation N i l T ilh b t tt h kti Neu:.. soziale Teilhabe statt vorher aktive Teilnahme Keine Lernzielgleichheit mehr!! 15

UN- Behindertenrechtskonvention Seit 26.März 2009 in Deutschland verbindlich Zitat:. Die Vertragsstaaten gewährleisten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen ( inclusive education system at all levels) Inklusionauftrag für alle Bildungseinrichtungen Kernaussagen Ziel: gemeinsames Leben und Lernen von Menschen mit und ohne Behinderung Inklusion erfordert ein Bildungssystem, das sich an die Menschen mit Behinderungen anpasst Inklusion umfasst alle Schularten und Bildungsbereiche Die Förderschulen sind als Lernorte und Kompetenzzentren bei der Umsetzung der Inklusion unverzichtbar Der Elternwille ist ausschlaggebend für den Förderort eines Kindes mit Behinderung 16

Neue Aufgaben der Sonderpädagogik Unterrichten und Erziehen von Kindern und djugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf auch außerhalb der Förderschulen Wissen und Können im Umgang mit einzelnen Störungsbildern muss in alle Schularten gelangen Beratung Vernetzung Kooperation Begriffe von A-Z aus der sonderpädagogischen Schullandschaft AsA (Alternatives Schulisches Angebot) Sonderpädagoge arbeitet ca. 5 Stunden die Woche an GS/HS zur Prävention, Intervention und Beratung bei schwierigen Schülern mit der Lehrkraft aus der Volksschule zusammen Beratungszentrum ( für spezielle Förderschwerpunkte an Förderzentren für alle Schularten) BayEUG verbindliche Rechtsgrundlage für die Organisation und Arbeit aller Schularten DFK Diagnose- und Förderklasse ( drei Jahre für zwei Jahre GS) Orientierung am individuellen Förderbedarf des Kindes Förderschwerpunkt entspricht dem sonderpädagogischen Förderbedarf eines Kindes / kennzeichnet die Hauptarbeit des jeweiligen Förderzentrums 17

A-Z / 2 Förderunterricht Spezieller Unterricht in Kleingruppen oder mit einzelnen Kinder, in dem Förderschwerpunkte ausgeglichen werden sollen Förderverein zunehmende Bedeutung an vielen Schulen, Verein, der die Schule durch Sponsorenarbeit finanziell unterstützen soll ( v.a. aus der Wirtschaft) HFL/HPU Förderlehrerinnen zur Unterstützung an Förderzentren Inklusionsschulen neu in 2010/11/ ausgewählte Schulen in Bayern mit neuem Profil und besserer personeller Versorgung JADE ( Kooperation zwischen Schulen, Arbeitsagentur und der Stadt Mü zur Förderung der Berufsfindung und Orientierung ( ab 8.Kl.) A-Z /3 Kooperationsklassen In einzelnen Klassen an GS und HS werden Schüler/innen mit und ohne sonderpäd.förderbedarf zusammen unterrichtet. Ein Sonderpädagoge ist mit ca. 5 Stunden zugeordnet MSD ( Mobile sonderpädagogische Dienste) Sonderpädagogen kommen an GS/HS um Lehrer und Eltern zu unterstützen. Sie haben die Aufgabe zu diagnostizieren, zu beraten und zu fördern. MSH ( Mobile sonderpädagogische Hilfe) HPU oder Lehrkräfte FÖZE fö d d b t i Ki ( P ä ti ) aus FÖZE fördern und beraten in Kigas ( Prävention) Partnerklassen Klasse eines FöZe ( meist GB) sind an GS/HS/RS verortet. Behinderte und nicht behinderte Kinder gestalten gemeinsames Schulleben 18

A-Z/ 4 SFZ ( Sonderpädag.Förderzentrum) S mit ausgeprägtem sonderpäd.förderbedarf v.a. mit den Schwerpunkten Lernen, Sprache und sozio-emotionale Entwicklung werden erzogen und unterrichtet SVE (Schulvorbereitende Einrichtung) an Förderschulen für Kinder im Vorschulalter,Vorbereitung auf Einschulung durch HFL/HPU Trainingsraumkonzept ( S, die den Unterricht massiv stören verlassen zeitweise den Klassenraum und reflektieren mit einer diensthabenden Lehrkraft ihr Verhalten) Funktionen von Schule Alte Vorgabe: Vermittlung von Fähigkeiten und Wissen Vergabe von Zugangsberechtigungen bei Prüfungen und Abschlüssen Neu: Inklusion : Keine Lernzielgleichheit l i it mehr in homogenen Gruppen, sondern im Mittelpunkt steht die soziale Teilhabe 19

Stichwort: Nachteilsausgleich Zunahme von Anträgen auf einen sachgerechten Nachteilsausgleich ( = Maßnahmen zur Kompensation der durch die Behinderung entstehenden Nachteile in der Institution Schule ) ( Vgl. Legasthenie institutionalisierte Maßnahmen wie Notenschutz und Zeitzuschläge ) Maßnahmen des Nachteilsausgleichs Schulorganisatorische Maßnahmen (Raum, Rückzugsmöglichkeit, Klassengröße, Ansprechpartner, Patensystem, Notfallplan ) Technische Hilfen ( PC, Kopiervorlagen, Strukturhilfen,.) Didaktisch - methodische Maßnahmen (Klare Unterrichtsstruktur, Materialwahl, Einsatz aller sonderpädagogischen Prinzipien.) Nachteilsausgleich bei Leistungsfeststellungen: ( mehr Zeit, Pausen, Themenwahl, Wahl des Arbeitsplatzes, Modalität der mündlichen Prüfung ) Rita Wagner Schule an der Heckscher-Klinik 20

Stichwort: Integrationshelfer Vermehrter Bedarf an Schulbegleitern zur 1:11 Betreuung feststellbar t ( Leistung im Sinne einer Eingliederungshilfe um Defizite im Zshg. mit der Behinderung auszugleichen) Notwendigkeit bei vielen Behinderungsarten absolut erforderlich!! Phasen der Anerkennung von Problemen 1. Stufe : es wird lächerlich gemacht 2. Stufe: es wird daran gearbeitet 3. Stufe: es wird selbstverständlich 21

4.Welche Unterstützung brauchen Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen in der Schule? Schule sollte..ein Schulklima gestalten, das fördert und nicht nur fordert einen Konsens darüber haben, dass gerade beeinträchtigte Schüler Unterstützung und Erfolge brauchen.. wissen wie, wie Förderung und Hilfe organisiert werden kann 22

Welche Lehrer brauchen die Eltern? Lehrer, die sich mit Eltern austauschen Lehrer, die Informationen ausgewogen bewerten können Lehrer, die kompetent urteilen Lehrer, die verständnisvoll, ehrlich und wertschätzend beraten Lehrer, die ihre Grenzen klar formulieren Lehrer, die benennen, wann zusätzliche Hilfe benötigt wird Möglichkeiten der Hilfen In der Schule: Kollegiale l Beratung Beratungslehrer Ressourcen im eigenen Haus nutzen Förderunterricht / Ganztagsangebote Schulsozialarbeit Notenschutz/Nachteilsausgleichsmaßnahmen 23

Sonderpädagogische Förderprinzipien Prinzip der Individualisierung Pi Prinzip i der Differenzierungi Prinzip der Hürdenhilfe Prinzip der Verstärkung positiven Verhaltens Prinzip der Strukturierung Prinzip der Motivation Motto der Sonderpädagogik: Schatzsuche vor Defizitrecherche Was ist nach der Schule? Frühe Hilfen auch im Übergang zur Berufsfindung bei Jugendlichen mit Entwicklungsstörungen notwendig! Brückenfunktion der Schulen Belastbarkeit realistisch einschätzen helfen Ressourcenorientierung Frühe Kontakte zu Jugendamt und Arbeitsagentur 24

Was muss realistisch beurteilt werden? Alltagspraktische Fertigkeiten Grad der Selbständigkeit Soziale Fähigkeiten Motorisch-körperliche Belastbarkeit Besondere Stärken und Interessen Wie Bayerns Schulen auf den Beruf vorbereiten Mittelschule: Berufsorientierung in drei Zweigen: Technik Wirtschaft Soziales Kennenlernen der jeweils typischen Berufsfelder ( Werkräume, Projektarbeit, Prüfungsprojekt) Ausbilder in die Schule (Praxisbezug), Praktika, Kontakte zu wohnortnahen Betrieben pflegen etc. 25

Wie Bayerns Schulen auf den Beruf vorbereiten Wirtschaftsschule: Arbeit mit Übungsfirmen,d.h. von Schülern gegründete Firmen vertreiben bestimmte Produkte und wickeln Geschäftsvorgänge wie richtige Firmen ab. Berufseinstieg wird mit weiteren Maßnahmen gestützt ( Bewerbungstraining, Lebenslauf etc.) Wie Bayerns Schulen auf den Beruf vorbereiten Realschule: Berufliche Orientierung als fächerübergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel Training für Bewerbungsmappen, Bewerbungstraining mit Hilfe örtlicher Unternehmen,Praktika auch in den Ferien,Berufseinstiegstests, Eignungstests, etc. 26

Wie Bayerns Schulen auf den Beruf vorbereiten Fachoberschule: verpflichtend sind 20- wöchige Praktika, Fachrichtungen ht nach Neigungen im Vorfeld entschieden, Grundausbildung ( z.b. 6 Wo Metallarbeit) an der FOS Berufseinstieg/bzw. Studienwahl sehr praktisch unterstützt Wie Bayerns Schulen auf den Beruf vorbereiten Gymnasium: Vorbereitung auf StudiendBerufswelt als Ziel und Praktikum im Rahmen von Wirtschaft und Recht in der 9.Jgst. P-Seminar in der Oberstufe des G-8 27

Wie Bayerns Schulen auf den Beruf vorbereiten Förderzentren: - Schulabschlüsse hlü im Rahmen der Möglichkeiten des Förderbedarfs - Individuelle Unterstützung notwendig/externe Abschlüsse ermöglichen - Vorbereitung eines Hauptschulabschlusses mit reduzierten Prüfungsinhalten im Föschwerp. Lernen Den richtigen individuellen Weg einschlagen! BVJ Werkstätten / Unterbringung in Wohngruppen BBW Spezielle regionale Initiativen nutzen: z.b. Jade Maut BI Zunehmend Schulsozialarbeit und freiwillige Unterstützer ( z.b. Bewerbercoaching/ Patenarbeit) 28

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Anzeichen einer Lesestörung Auslassen, ersetzen, verdrehen und hinzufügen von Buchstaben, Worten oder Wortteilen Verlangsamte Lesegeschwindigkeit Startschwierigkeiten beim Vorlesen, langes Zögern oder Verlieren der Zeile im Text, stockendes Lesen von Wort zu Wort, aber auch von Buchstabe zu Buchstabe, ungenaues nicht sinnhaftes Betonen beim Lesen Vertauschen von Wörter im Satz oder Buchstaben in den Wörtern Unfähigkeit, Gelesenes wiederzugeben Fallbeispiel Maxi Durchschnittliche Intelligenz Leichte Sprachstörung im rezeptiven und expressiven Bereich ADHS Massive Lese-Rechtschreibstörung Schwere emotionale Belastung 30

Maxi 2.Kl.Wh Förderplanung Lernstandsanalyse Was kann das Kind schon? Was muss es als nächstes lernen? Welche Hilfen braucht es? Wer macht was? 31

Handzeichen Arbeitsprobe aus der LRS Therapie 32

Beispiel einer legasthenietypischen Schullaufbahn 2002/03 1.Klasse Grundschule 2003/04 2.Klasse GS 2004/05 Wiederholung der 2.Klasse (Diagnose/intensive Förderung) 2005/06 3.Klasse Förderzentrum 4.Klasse Förderzentrum 2006/07 5.Klasse Hauptschule Kooperationsklasse 2007/08 6.Klasse Hauptschule Kooperationsklasse ab 2008/09 7.Klasse Hauptschule Ausblick M-Zweig Ziel: Mittlerer Schulabschluss 2009/10 8.Klasse 2010/11 9.Klasse Quali 2011/12 M 10 Grundprinzipien im Umgang mit Entwicklungsbeeinträchtigungen Frühes Erkennen Frühe Behandlung Klare Förderziele Regelmäßige Behandlung/Übung Einzelbehandlung vor Gruppenbehandlung / angemessene Inhalte Erfolge ermöglichen Zusammenarbeit der Helfer 33

Gmeäss eienr Stduie der elgnihscen Unveirtsiät Cmaribdge mahct es nihtcs aus, in weclher Rihenefgole die Bhcusbaten in eniem Wrot agnoerdent snid,das enizig wigitche ist,dass der estre und lztete Bhucsbate am rchitiegn Paltz snid. Bekannte Legastheniker Walt Disney Agatha Christie John Lennon John F.Kennedey Tom Cruise König Carl Gustav und Victoria aus Schweden Lukas Podolski 34

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