VERMARKTUNG VON STROM AUS BIOGASANLAGEN



Ähnliche Dokumente
Alternativen zur Spotvermarkung von Strom Kurzstudie. München, 2015

Flexibilisierung des Angebots Aktuelle Entwicklungen zur Anpassung des regulativen Rahmens

ecotrialog#5: Trampelpfade Neue Wege, um die Stromkosten von Datacenter-Betreibern zu senken!

Kosten durch Fehlprognosen. Serafin von Roon Energiewetterkonferenz Berlin, 17. September 2013

Yvonne Grimmer. Chancen und Potentiale an Kurzfristmärkten 18. Mai 2015

EIN VIRTUELLES KRAFTWERK FÜR DIE ENERGIEWENDE FLEXIBILITÄT AM STROMMARKT MIT NEXT KRAFTWERKE! Gemeinsam sind wir Megawatt!

Ihr Partner für die Direktvermarktung. Transparent. Marktgerecht. Ohne Umwege.

Vermarktungvon Flexibilitäten

Virtuelles Kraftwerk Next Pool

Möglichkeiten für Erneuerbare Energien an der EEX 4. Konferenz Erneuerbare Energien, , Leipzig

Dienstleistungen rund um die Direktvermarktung von Biogasanlagen. Dr. Ulli Arndt EWE VERTRIEB GmbH Friesoythe, Selsingen, Varel, März 2013

Direktvermarktung und Marktprämie

Direktvermarktung. So macht es die EnBW»

Regionalkonferenz für Gemeinderäte - Energiewirtschaft heute. Daniel-Klaus Henne, Geschäftsführer Südwestdeutsche Stromhandels GmbH

Crashkurs Stromhandel und Direktvermarktung

Erzeugung von BioErdgas und ökonomische

Erfahrungsbericht Direktvermarktung, Regelenergie. Bernhard Temmen Raiffeisen-Warengenossenschaft Emsland-Süd eg

Das Zusammenspiel von Direktvermarktung und dem Intraday Handel an der EPEX SPOT

Ökostromprodukte 2.0. Herkunftsnachweise, Regionalstrom und Genossenschaftsstrom. Vortragender: Andrés Acosta

Drittvermarktung: Ideen / Bericht der Bundesnetzagentur

Vermarktung von erneuerbaren Energien an der Börse ein Schritt in den Wettbewerb

EIN VIRTUELLES KRAFTWERK FÜR DIE ENERGIEWENDE FLEXIBILITÄT AM STROMMARKT MIT NEXT KRAFTWERKE! Wir handeln Ihre Energie.

Next Kraftwerke GmbH Gemeinsam sind wir Megawatt. Next Kraftwerke GmbH streng vertraulich

Energiewirtschaft im Wandel Liberalisierung ab 1998

Wir übernehmen für Sie die Direktvermarktung Ihres Ökostroms!

Markus Demary / Michael Voigtländer

Auftrag zum Fondswechsel

Erneuerbare Energien Direktvermarktung

Fremdwährungsanteil bei Tilgungsträgerkrediten bei 86 % eine Analyse der Fremdwährungskreditstatistik 1

Limitierte Gebote im Day-Ahead Handel als Maß für Liquidität und Preisaufschlag im Intraday-Markt

Zinssicherung im B2B Markt April 2010

Insiderwissen Hintergrund

Direktvermarktung: Neue Chancen für die Vermarktung von Biomethan?

Leitfaden. zur Einführung neuer Studiengänge

Bedeutung von Energiespeicher für den Strommarkt

Kontext Grundlast/residuale Last und Regelleistung

Merit-Order - Preisbildung an der Strombörse -

Gruppe Freiberger Land GbR

Sächsischer Baustammtisch

Tagung Recht & Finanzierung Erneuerbarer Energien Auswirkungen der EEG Novelle 2014

Rate (bzw. Preis), mit der zwei Währungen gegeneinander getauscht werden Mögliche Darstellung (z.b. bei und $)

Flexibilitätsprodukte an der EEX

Anleitung über den Umgang mit Schildern

3. Solarteurforum der Sparkasse Heidelberg Neuerungen / Hinweise 2013 für Einspeiseanlagen 4. Juli 2013

Lösungen mit Strategie


Aspekte zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit von. Sportboothäfen im Zeichen des demografischen Wandels

Pflegedossier für die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)

Energiepolitische Chancen der Marktprämie. 25.mai 2012 Berliner Energietage Eberhard Holstein

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Vorlage für die Sitzung der staatlichen Deputation für Soziales, Kinder und Jugend am

Schuldenbarometer 1. Q. 2009

Kritische Analyse des Regel- und Ausgleichsenergiemarkts in Österreich. Dr. Jürgen Neubarth :: Wien, 3. März 2015

Feiertage in Marvin hinterlegen

Analyse der Windstromvergütung im Vergleich zu den Strompreisen am Großhandelsmarkt

Bedeutung der Strompreis- und Gaspreisprognose für Energieversorgungsunternehmen

Zukunftstrends: Recyclingpapier und ökologische Nachhaltigkeit

Plus Strom. Das modulare System für Gewerbe, Handel und Industrie.

Finanzierungsvergleich. für. Anton Anschlussfinanzierung und. Amelie Anschlussfinanzierung Musterstraße 12, Eurostadt

Barmer GEK-Pflegereport 2010: Demenz und Pflege Vorstellung des Barmer GEK-Pflegereports 2010 am in Berlin

Markt- und Systemintegration Praktische Erfahrungen aus Sicht eines Händlers (RegModHarz)

Fragebogen zur Erhebung der Zufriedenheit und Kooperation der Ausbildungsbetriebe mit unserer Schule

RundumWärme NATÜRLICH WÄRME. Ihre passende Wärmelösung

Aktuelle politische Rahmenbedingungen für Biogasanlagen BioFit Schulungs-Seminar in Hannover

Positionspapier Kleinwasserkraft Österreich zur Festlegung von Tarifen auf Basis des Ökostromgesetzes 2012

Stand 15. Oktober Fragen und Antworten

Alternative Direktvermarktung Der Weg zum lokalen Stromversorger?! SPREEWIND,

Wir schenken Freiheit - das Späterzahlungsmodell der praxishochschule. Der Umgekehrte Generationenvertrag - Erst studieren. Später zahlen.

Rechtlicher Rahmen der Biogaseinspeisung und -nutzung

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Energiebericht für die Hochschule Sankt Georgen Frankfurt

Verpflichtende Direktvermarktung erneuerbarer Energien als richtiger und wichtiger Schritt in Richtung Wettbewerb?

Meine Energie: Strom aus Neuwied.

BHKW und Wärmepumpe von Endkunden fernsteuern

Daten sammeln, darstellen, auswerten

Ökostrom zum Tchibo Tarif Fair. Einfach. Zertifiziert.

Rechtsanwälte Dr. Reip & Köhler. Rechtsanwälte für Recht der Erneuerbaren Energien Jena Hildburghausen

Pressemitteilung. Energiegenossenschaften im Dialog mit Tarek Al-Wazir: Ausschreibung der EEG-Förderung vernachlässigt Bürgerbeteiligung

XONTRO Newsletter. Kreditinstitute. Nr. 18

Situa?onsbeschreibung aus Sicht einer Gemeinde

Aber zuerst: Was versteht man unter Stromverbrauch im Standby-Modus (Leerlaufverlust)?

Statement. Dr. Jens Sträter zeb/rolfes.schierenbeck.associates

IT-SICHERHEIT IM UNTERNEHMEN Mehr Sicherheit für Ihre Entscheidung

Zusatzprämientarif. Gültig ab 1. April 2013 (Version 5.0/2013)

Finanzwirtschaft. Teil II: Bewertung. Zinssätze und Renten

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

SWP-FONDSVERMITTLUNG. AKTUELLES: LEONIDAS XI - Windfonds Frankreich. Auszug aus dem Leonidas Newsletter vom 11. Februar 2013

Erweiterung der Aufgabe. Die Notenberechnung soll nicht nur für einen Schüler, sondern für bis zu 35 Schüler gehen:

Vermögensbildung: Sparen und Wertsteigerung bei Immobilien liegen vorn

EnERgioN ERNEUERBARE ENERGIE IN DER REGION NORD. Ergebnispräsentation Kanalpumpspeicher Wirtschaftlichkeit des Kanalpumpspeichers Thomas Kott

Strom günstiger einkaufen

Energiepreisentwicklung Energiepreis in Belieferungsperiode

Energie- und CO 2 -Bilanz für den Kreis Herzogtum Lauenburg

RATIONALE KOSTEN-NUTZEN- BETRACHTUNG, INFORMATIONSSTAND DER ANLAGENBETREIBER UND FOLGERUNG DER BEFRAGUNG

Mikroökonomik 9. Vorlesungswoche

Arbeitsblätter. Sinnvolle Finanzberichte. Seite 19

BDEW. Informationen zur Systematik der EEG-Umlage und ihre Entwicklung. BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.v.

Tertiärregelung mit E-Fahrzeugen

4. Das neue Recht der GmbH ein Überblick

Transkript:

VERMARKTUNG VON STROM AUS BIOGASANLAGEN 24. MÄRZ 2015, DORFMARK/BAD FALLINGBOSTEL LEUPHANA <INNOVATIONS-INKUBATOR>

PROGRAMM 19:00-19:15 Begrüßung und Einführung Prof. Dr. Heinrich Degenhart / Leuphana Universität Lüneburg Harm Grobrügge / Fachverband Biogas e.v. 19:15-19:45 Hinweise und Empfehlungen zur Direktvermarktung aus wirtschaftlicher Sicht Mathias Schneider, Daniela Wachter / Leuphana Universität Lüneburg 19:45-20:15 Hinweise und Empfehlungen zur Direktvermarktung aus technischer Sicht Christian Holdack / Dreyer & Bosse Kraftwerke GmbH ab 20:15 Diskussion Moderation: Harm Grobrügge / Fachverband Biogas e.v. anschließend: Abendlicher Ausklang 2

HINWEISE UND EMPFEHLUNGEN ZUR DIREKTVERMARKTUNG AUS WIRTSCHAFTLICHER SICHT LEUPHANA <INNOVATIONS-INKUBATOR> 24.03.2015

AGENDA Vorstellung Projekt Märkte Organisationsmodelle Vergütungsmodelle 4

Projektvorstellung Laufzeit: 01.04.2013 31.03.2015 Gefördert von: der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Land Niedersachsen im Rahmen des EU-Großprojektes Innovations-Inkubator Lüneburg Kooperations- und Projektpartner: Bremer Landesbank; Dreyer & Bosse Kraftwerke GmbH; Energy2market GmbH; Fachverband Biogas e.v.; Finteler Biogas GmbH & Co. KG; Landwirtschaftliche Rentenbank; Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung; PlanWerk.Agrar GmbH Biogas-Landwirte sollen Strom-Vermarktung bestmöglich organisieren und finanzieren können, um in einem geänderten Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben Hauptaugenmerk richtet sich auf die sich entwickelnden Kooperationen von Biogasanlagenbetreibern Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Anlagenbetreiber und Kreditinstitute 5

Märkte: Überblick Spotmarkt - für Deutschland an der EPEX SPOT in Paris: kurzfristiger und damit besser prognostizierbarer Lieferzeitraum geeignet für erneuerbare Energien Day-Ahead-Markt: durchschnittlicher monatlicher Börsenpreis ist Basis für Berechnung der Marktprämie Intraday-Markt: dient Stromhändlern zum kurzfristigen Ausgleich ihrer Bilanzkreise Reduktion des Einsatzes von Ausgleichsenergie; zunehmende Relevanz des Intraday-Handels zeigt sich im ständig steigenden Handelsvolumen Terminmarkt - an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig: Handel mit mittel- oder langfristige Stromliefervereinbarungen ( Terminkontrakte oder Futures ) mit Vorlaufzeiten von Wochen, Monaten, Quartalen oder Jahren Der hier gehandelte Strom stammt in der Regel aus konventionellen Kraftwerken mit langfristig planbarer Energieproduktion. OTC-Markt: Die meisten Strommengen in Deutschland werden im außerbörslichen, nicht standardisierten OTC-Handel ( over the counter = über den Ladentisch ) verkauft individuelle, meist langfristige, Verträge deshalb für den Handel mit Strom aus erneuerbaren Energien unwesentlich Regelleistungsmarkt: Es werden keine Strommengen, sondern Systemdienstleistungen angeboten - Frequenz soll bei 50 Hz gehalten werden Bedeutung als zusätzliche Erlösmöglichkeit für Biogasanlagenbetreiber stieg seit Beginn der Direktvermarktung ständig 6

03.07.2011 03.08.2011 03.09.2011 03.10.2011 03.11.2011 03.12.2011 03.01.2012 03.02.2012 03.03.2012 03.04.2012 03.05.2012 03.06.2012 03.07.2012 03.08.2012 03.09.2012 03.10.2012 03.11.2012 03.12.2012 03.01.2013 03.02.2013 03.03.2013 03.04.2013 03.05.2013 03.06.2013 03.07.2013 03.08.2013 03.09.2013 03.10.2013 03.11.2013 03.12.2013 03.01.2014 03.02.2014 03.03.2014 03.04.2014 03.05.2014 03.06.2014 03.07.2014 03.08.2014 03.09.2014 03.10.2014 03.11.2014 03.12.2014 03.01.2015 EUR/MW Märkte: Regelleistungsmarkt Leistungspreise Sekundärregelleistung (SRL) 2.000 Mittlere Leistungspreise SRL 1.500 1.000 500 0-500 -1.000-1.500-2.000-2.500 Mittlere Leistungspreise SRL negativ Mittlere Leistungspreise SRL positiv Trend (Mittlere LP SRL negativ) Trend (Mittlere LP SRL Positiv) 7

27.06.2011 27.07.2011 27.08.2011 27.09.2011 27.10.2011 27.11.2011 27.12.2011 27.01.2012 27.02.2012 27.03.2012 27.04.2012 27.05.2012 27.06.2012 27.07.2012 27.08.2012 27.09.2012 27.10.2012 27.11.2012 27.12.2012 27.01.2013 27.02.2013 27.03.2013 27.04.2013 27.05.2013 27.06.2013 27.07.2013 27.08.2013 27.09.2013 27.10.2013 27.11.2013 27.12.2013 27.01.2014 27.02.2014 27.03.2014 27.04.2014 27.05.2014 27.06.2014 27.07.2014 27.08.2014 27.09.2014 27.10.2014 27.11.2014 27.12.2014 EUR/MW Märkte: Regelleistungsmarkt Leistungspreise Minutenreserve (MRL) 50 Mittlere Leistungspreise MRL 0-50 -100-150 -200-250 Mittlere Leistungspreise MRL negativ Mittlere Leistungspreise MRL positiv Trend (Mittlere LP MRL negativ) Trend (Mittlere LP MRL positiv) 8

03.07.2011 31.07.2011 28.08.2011 25.09.2011 23.10.2011 20.11.2011 18.12.2011 15.01.2012 12.02.2012 11.03.2012 08.04.2012 06.05.2012 03.06.2012 01.07.2012 29.07.2012 26.08.2012 23.09.2012 21.10.2012 18.11.2012 16.12.2012 13.01.2013 10.02.2013 10.03.2013 07.04.2013 05.05.2013 02.06.2013 30.06.2013 28.07.2013 25.08.2013 22.09.2013 20.10.2013 17.11.2013 15.12.2013 05.01.2014 02.02.2014 02.03.2014 30.03.2014 27.04.2014 01.06.2014 29.06.2014 27.07.2014 24.08.2014 21.09.2014 19.10.2014 16.11.2014 14.12.2014 EUR/MW Märkte: Regelleistungsmarkt Leistungspreise Primärregelleistung (PRL) 10.000 Leistungspreise PRL 9.000 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 Maximale Leistungspreise PRL Mittlere Leistungspreise PRL Trend 9

Märkte: Regelleistungsmarkt Abrufe/Arbeitspreise SRL und MRL Arbeitspreise: Vergütung für die während des Angebotszeitraums tatsächlich geleistete Arbeit Mitte 2011 Ende 2013: mittlere Grenzarbeitspreise für positive SRL um 90,- EUR/MWh, für negative SRL um 10,- EUR/MWh; Tendenz: AP für positive SRL sinkend, AP für negative SRL gleichbleibend Mitte 2011 Ende 2013: mittlere Grenzarbeitspreise für positive MRL häufig um Null EUR/MWh oder 25,- bis 50,- EUR/MWh; mittlere Grenzarbeitspreise für negative MRL ähnlich; Tendenz: AP für neg. und pos. MRL gleichbleibend Abrufe Sekundärregelleistung: Wesentlich häufiger als bei Minutenreserve (SRL wird bereits bei kürzer andauernden Netzschwankungen aktiviert) Auch Abruf sehr kleiner Mengen (z.b. 0,5 MW pro Viertelstunde in einer Regelzone) Schätzung Stromhändler: 70 Stunden SRL pro Jahr (mit relativ hohen Arbeitspreis-Geboten) Abrufe Minutenreserve: Erfolgen nicht fast jede Viertelstunde, wie bei SRL, sondern nur einige Male am Tag Wenn Abruf, dann eher größere Menge (es sollen längere Störungen ausgeglichen werden) Schätzung Stromhändler: 30-40 Stunden MRL pro Jahr (mit mittelhohen Arbeitspreis-Geboten) Abrufhäufigkeit, als auch Arbeitspreisniveau können sich in den einzelnen Regelzonen unterscheiden 10

Märkte: Zusammenfassung und Empfehlungen Der Regelleistungsmarkt bietet derzeit interessante Erlös- und gute Kombinationsmöglichkeiten so können z.b. die Kombination von HT/NT-Fahrweise und SRL-Vermarktung sowie von MRL- und SRL-Vermarktung vorteilhaft sein. Hinsichtlich der verschiedenen Arten von Regelleistung ist festzuhalten, dass von PRL über SRL bis zur MRL die mittleren Leistungspreise sinken, die technischen Anforderungen an das BHKW jedoch auch. In der Vermarktung von SRL wird derzeit das größte Erlöspotential gesehen. Da die Entwicklung der Preise am Regelleistungsmarkt nur schwer abzuschätzen ist, sollten auch andere Vermarktungsformen betrachtet werden, wie z.b. die Erzeugung von Strom zu Spitzenpreis-Zeiten am Day-Ahead- oder Intraday-Markt. Die flexible Fahrweise wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Zudem führen mittelfristig aufgrund des politischen Drucks und auch als Möglichkeit der Erhöhung der Akzeptanz von Biogasanlagen bei der Bevölkerung, kein Weg an der zunehmenden Flexibilisierung vorbei. Die regionale Direktvermarktung und Stromvermarktung am zukünftigen Kapazitätsmarkt könnten mittel- bis langfristig interessante Erlösmöglichkeiten darstellen, jedoch bleibt bei beiden Vermarktungsformen noch die weitere Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen und Geschäftsmodelle abzuwarten. 11

Märkte: Direktvermarkter Die bereits begonnene Konsolidierung des Marktes wird in den nächsten Jahren weitergehen Wichtige Aspekte für zukünftige Entwicklung: Portfoliogröße breites Spektrum an Dienstleistungen Bonität bzw. deren Absicherung durch eine Bankbürgschaft (verpflichtenden Direktvermarktung, zusätzliches Unterscheidungskriterium zu angeglichenem Preisniveau unter Direktvermarktern) 12

Organisationsmodelle Kooperationsformen: (1) Vertragsverhältnis zwischen Anlagenbetreiber und Stromhändler (2) Formelle Erzeugergemeinschaft Stromhändler Derzeit sind ca. 32 Direktvermarkter auf dem Markt EVUs/Stadtwerke, (Grün-) Stromhändler, Zwischenhändler Anlagenbetreiber Organisator Erzeugergemeinschaft (3) Informelle Erzeugergemeinschaft Stromhändler Erzeugergemeinschaften Agieren bisher nicht eigenständig Dienen vornehmlich zur Verbesserung der Verhandlungsposition und zum Informationsaustausch zwischen den Anlagenbetreibern Zu hohe Hürden, um selbständig im Stromhandel zu agieren Zum Aufbau einer eigenen Handelsabteilung besteht derzeit keine Notwendigkeit (hoher Wettbewerbsdruck) Anlagenbetreiber Stromhändler Anlagenbetreiber sollten sich in Erzeugergemeinschaften zusammenschließen! 13

Vergütungsmodelle Vermarktung von kontinuierlich erzeugtem Strom (1) Modell 1: Betreiber trägt alle Risiken (Ausgleichsenergiekosten, niedrige Marktpreise) Betreiber zahlt Stromhändler Entgelt für Bilanzkreismanagement, Börsenzugang, etc. Stromhändler garantiert bisherige Einspeisevergütung als Deckel nach unten Modell 2: Betreiber erhält festen Anteil von der Managementprämie Stromhändler trägt Ausgleichsenergie- und Marktpreisrisiko Jahr 2013 515 kw 400 kw 530 kw 205 kw 191 kw Managementprämie 12.799 10.080 11.085 5.279 4.973 Börsenerlöse Referenzmarktwert -147-507 148-223 -241 Vermarktungskosten (0,05 ct/kwh) -2.133-1.680-1.848-880 -829 Ausgleichsenergiekosten -7.572-5.230-17.233-847 -1.277 Summe 2.947 2.664-7.847 3.330 2.626 Ergebnis Modell 1 (70% von Summe) 1.768 1.598 0 1.998 1.576 Ergebnis Modell 2 (70% der Managementprämie) 7.680 6.048 6.651 3.168 2.984 14

Vergütungsmodelle Vermarktung von kontinuierlich erzeugtem Strom (2) Variationskoeffizienten einzelner Biogasanlagen (links), Entwicklung des Variationskoeffizienten eines Portfolios bei einer steigenden Anzahl von Biogasanlagen (rechts). Ausgleichsenergiekosten sollten nicht direkt zugerechnet werden! 15

Vergütungsmodelle Vermarktung von bedarfsgerecht erzeugtem Strom (1) Modell 1: Betreiber zahlt Stromhändler Entgelt für Bilanzkreismanagement, Börsenzugang, Ausgleichsenergie etc. Betreiber erstellt selbst Fahrplan und behält sämtliche Zusatzerlöse Betreiber trägt Marktpreisrisiko Modell 2: Stromhändler erstellt Fahrplan Stromhändler garantiert bisherige Einspeisevergütung als Deckel nach unten Stromhändler erhält eine Beteiligung an den Zusatzerlösen 16

Vergütungsmodelle Vermarktung von bedarfsgerecht erzeugtem Strom (2) Einheit 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Spread: Peak 1) - Off-Peak 2) EUR/MWh 24,48 15,93 12,93 12,00 11,17 11,62 8,09 Maximaler Spread EUR/MWh 32,31 20,21 16,47 16,36 17,42 16,76 13,88 1) Peak: Stunde 9-20 2) Off-Peak: Stunde 1-8 & 20-24 Anlagenbetreiber sollten Fahrpläne selber erstellen! 17

Vergütungsmodelle Vermarktung von Regelleistung (1) Leistungspreis: Modell 1: Aufteilung der tatsächlich erzielten Erlöse nach einem festen Verhältnis Modell 2: Fester Prozentsatz vom Durchschnittswert der in einem Monat bezuschlagten Leistungspreisgebote Arbeitspreis: Modell 1: Fixer Arbeitspreis (darüber hinaus erzielte Erlöse behalten Stromhändler) Modell 2: Grundbetrag und variable Beteiligung an den Zusatzerlösen Weitere Unterschiede: Abrufreihenfolge Variante 1: solidarisch (alle abwechselnd oder gleichzeitig) Variante 2: niedrigster Arbeitspreis zuerst (gemäß interner Merit-Order) 18

Vergütungsmodelle Vermarktung von Regelleistung (2) Charakteristika Regelleistungsmarkt: - Pay as bid Auktion - Angebot und Nachfrage sind sehr volatil: - Hohe Infrastrukturkosten Stromhändler sollten die Preisstrategie festlegen und Zusatzerlöse fair aufteilen! 19

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit 20