Schriftliche Kleine Anfrage



Ähnliche Dokumente
Schriftliche Kleine Anfrage

Schriftliche Kleine Anfrage

Schriftliche Kleine Anfrage

Schriftliche Kleine Anfrage

Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode. Drucksache 6/914

Sei dabei und schau nicht nur zu! -Freiwillige an die Schulen

Konzeption & Umsetzung eines länderübergreifenden IKZM - Prozesses

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode

Bewerbungsformular für das Förderprogramm Teamwork gefragt! Beteiligung von Personen aus anderen Kulturen in der Gemeinde

Integrationskurse Was ist ein Integrationskurs? Wer darf am Integrationskurs teilnehmen? Wer muss an einem Integrationskurs teilnehmen?

Schriftliche Kleine Anfrage

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele

Thorsten Sett-Weigel Berlin, den 28. März 2012 Finowstraße Berlin

Bürgerhilfe Florstadt

HPCV-Studie: Hospizliche Begleitung

Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Das kleine 3 x 3: Wege für Flüchtlinge in Praktikum, Ausbildung, Arbeit

Einführung von D im Land Bremen

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode

Wichtiges Thema: Ihre private Rente und der viel zu wenig beachtete - Rentenfaktor

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe. Mehrwert der Fusion. Das Wichtigste vorab:

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Übergangsquoten auf berufliche Gymnasien im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 20/ 20. Wahlperiode

Kostenübernahme für den Einsatz von Gebärdendolmetscherinnen und Gebärdendolmetschern in Schulen

Antrag'auf'Hilfeleistungen'aus'dem'Fonds'Sexueller'' Missbrauch'im'familiären'Bereich' '' A)'Zweck'des'Fonds'Sexueller'Missbrauch'

Sichere Anleitung Zertifikate / Schlüssel für Kunden der Sparkasse Germersheim-Kandel. Sichere . der

Flüchtlinge und Asylsuchende

Übersicht über den geplanten Ablauf des Workshops Inklusion an Gesamtschulen

Das Freiwillige Soziale Jahr. Der Bundes-Freiwilligen-Dienst

Welche Staatsangehörigkeit(en) haben Sie?... Mutter geboren?...

Integrationsempfehlungen Flüchtlinge als Arbeits- und Fachkräfte

Auslobung des Hessischen Familienpreises 2016

Anleitung über den Umgang mit Schildern

Das Bildungsund Teilhabepaket in der Stadt Hamm. mehr Chancen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

Dann zahlt die Regierung einen Teil der Kosten oder alle Kosten für den Dolmetscher.

Vorlage für die Sitzung der staatlichen Deputation für Soziales, Kinder und Jugend am

Der BeB und die Diakonie Deutschland fordern: Gesundheit und Reha müssen besser werden. So ist es jetzt:

Personal der Frankfurter Pflegeeinrichtungen 2005

Interkulturelle Kompetenz im Personalmanagement Referent: Stephan Westermaier, Personal- und Organisationsreferat, Personalentwicklung (Tel.

Qualitätsbereich. Mahlzeiten und Essen

Mobile Intranet in Unternehmen

Individuelle Lernbegleitung für Jugendliche. Ehrenamtliche geben ihre Kompetenzen weiter

Schriftliche Kleine Anfrage

3. Welcher Bedarf an Pflegekräften in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen

Ambulant betreutes Wohnen eine Chance!

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Selbstständigkeit und Existenzgründung von drittstaatsangehörige Personen

Kostenübernahme für den Einsatz von Gebärdendolmetscherinnen und Gebärdendolmetschern in öffentlichen Schulen

Sonderrundschreiben. Arbeitshilfe zu den Pflichtangaben in Immobilienanzeigen bei alten Energieausweisen

WinVetpro im Betriebsmodus Laptop

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

bagfa ist die Abkürzung für unseren langen Namen: Bundes-Arbeits-Gemeinschaft der Freiwilligen-Agenturen.

Evaluation des Projektes

Versetzungsregeln in Bayern

Schulung: Familienbegleiter

So gelingt Ihre Online-Bewerbung!

Landtag Brandenburg Drucksache 5/ Wahlperiode

Häufig gestellte Fragen

Flüchtlinge Zugang zu Praktikum, Ausbildung und Arbeit

Umgang mit Schaubildern am Beispiel Deutschland surft

FIW Forschungs-Institut Würtenberger Fragebogen Hauptbefragung bodylife Award bodylife AWARD Fragebogen. 0 Ja, sofort 0 Ja, später 0 Nein

Was ist Peer-Beratung?

Der Pflegefall tritt ein was tun?

Fragen und Antworten: zusätzlicher Beitragssatz

2. Besonderheit Teilnehmereinkommen für ALG II - Empfänger:

Xpert Business-Kurse mit Durchführungsgarantie

Werden Sie Multiplikator/in für den Stuttgarter Bürgerhaushalt

Einzelheiten zum Bundes-Teilhabe-Gesetz

Musikprojekt. Start: Schuljahr 2013/2014. Warum?

100 Mikrokredite und Abschluss der Pilotphase. Ruedi Winkler, Präsident Verein GO! Ziel selbstständig

ad: auf einen Blick Unser Angebot

Drei Theorie <-> Praxis-Fragen an die Zukunft des Hochschulombudswesens in Österreich. Josef Leidenfrost Tagung Klagenfurt 2.

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode

Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück

Studierendenwettbewerb Innovate Teaching! Umsetzungsplan

Anleitung für die Online-Bewerbung über LSF auf Lehrveranstaltungen aller Lehramtsstudiengänge

Stand 15. Oktober Fragen und Antworten

Thüringer Landtag 5. Wahlperiode

Modellprojekt Familienstützpunkte am Beispiel des Landkreises Regensburg -Karl Mooser- Informationsveranstaltung

Test: Sind Sie ein Unternehmertyp?

Rechtswidrige Abschiebepraxis in Bremen? Umgehung amtsärztlicher Krankschreibungen mit Hilfe externer Mediziner

I N F O R M A T I O N

Was bedeutet Inklusion für Geschwisterkinder? Ein Meinungsbild. Irene von Drigalski Geschäftsführerin Novartis Stiftung FamilienBande.

Chancen und Grenzen der ehrenamtlichen Unterstützung für Flüchtlinge

Drucksache 17 / Kleine Anfrage. 17. Wahlperiode. des Abgeordneten Joschka Langenbrinck (SPD)

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir?

Die Entwicklung der Privatschulen in Baden-Württemberg

Beschäftigung und Qualifizierung

Fragebogen zur Kooperation und Hilfeplanung

Sachstandsbericht aus den Kitas Pestalozzistraße, Liebigstraße, Lessingstraße und Taubhaus

Wege zur Patientensicherheit - Fragebogen zum Lernzielkatalog für Kompetenzen in der Patientensicherheit

Schriftliche Kleine Anfrage

II. Zum Jugendbegleiter-Programm

Informationen zur Prüfung Geprüfter Handelsfachwirt (IHK)/Geprüfte Handelsfachwirtin (IHK)

Haben Sie über elektronisches Schließfachmanagement nachgedacht? Ein Schließfach ist ohne ein solides Schloss nicht komplett.

Mitteilung zur Kenntnisnahme

Outlook. sysplus.ch outlook - mail-grundlagen Seite 1/8. Mail-Grundlagen. Posteingang

Ausgangssituation und Schulentwicklung

EBC*L Europäischer Wirtschaftsführerschein

Transkript:

BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/1748 21. Wahlperiode 06.10.15 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Karin Prien (CDU) vom 29.09.15 und Antwort des Senats Betr.: Erlernen der deutschen Sprache durch Flüchtlinge in Hamburg Im Zuge der nach wie vor ansteigenden Flüchtlingszahlen in Hamburg nimmt auch der Bedarf an Sprachförderung für Flüchtlinge, die für eine gelungene Integration unabdingbar ist, immer weiter zu. Ähnlich wie bei der Aufnahme und Versorgung der Flüchtlinge leisten viele Ehrenamtliche einen großen Beitrag zur Sprachförderung der Flüchtlinge. Zusätzlich zu den von der Arbeitsagentur angebotenen Sprachkursen stellen ehrenamtliche Sprachkurse eine wichtige Erweiterung des professionellen Angebots dar. Vor diesem Hintergrund sollte sich die Politik die Frage stellen, wie sie diese Ehrenamtlichen in ihrer wichtigen Arbeit unterstützen kann. In Bayern unterstützt das Sozialministerium ehrenamtlich durchgeführte Sprachkurse mit jeweils 500 Euro. Diese Pauschale dient nicht der Bezahlung der Kursleitung, sondern vielmehr der Finanzierung der Sachkosten, die bei der Organisation der Sprachkurse entstehen. Zusätzlich werden im Rahmen der Finanzierung auch Schulungen und Erfahrungsaustausche für die Ehrenamtlichen angeboten. In Hamburg gibt es ebenfalls ein großes gesellschaftliches Engagement zur Unterstützung der Flüchtlinge in ihrem Deutscherwerb. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die nachfolgenden Ausführungen beschränken sich auf die Sprachförderangebote für erwachsene Flüchtlinge. Zur Beschulung und Sprachförderung für Flüchtlingskinder siehe Drs. 21/1330 und 21/1532). Nicht für alle Angebote werden monatliche Daten statistisch erfasst. Soweit möglich, sind die Monatsdaten ausgewiesen. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen unter Berücksichtigung der Auskünfte von f & w fördern und wohnen AöR, verikom (Verbund für interkulturelle Kommunikation und Bildung e.v.), der Hamburger Volkshochschule, der Hamburger Bücherhallen (Bücherhallen Medienprojekte ggmbh) und Sprachbrücke-Hamburg e.v. wie folgt: 1. Welche hamburgweiten beziehungsweise bezirklichen Angebote beziehungsweise Kurse für Flüchtlinge zum Erlernen der deutschen Sprache werden derzeit vonseiten der Freien und Hansestadt Hamburg durchgeführt? Die zuständigen Fachbehörden BSB und BASFI fördern folgende Sprachförderangebote, die sich an Flüchtlinge richten: Projekt Deutschkurse für Flüchtlinge, BASFI, (vergleiche http://www.fz-hh.de/de/ projekte/deutschkurse.php)

Drucksache 21/1748 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 21. Wahlperiode Chancen am FLUCHTort/Teilprojekt PerLe, ESF-Projekt, verikom Verbund für interkulturelle Kommunikation und Bildung e.v. (vergleiche http://www.verikom.de/ projekte/perle-perspektiven-fur-ein-leben-in-hamburg/) Speziell für Flüchtlinge bietet die VHS seit Herbst 2014 Kurse zur Erstorientierung und Sprache (EOF) an. Ein EOF-Kurs dauert jeweils acht Wochen und umfasst insgesamt 100 Unterrichtseinheiten. Offenes Kursangebot Deutsch als Fremdsprache Hamburger Volkshochschule VHS (vergleiche http://www.vhs-hamburg.de/kurse/kurse/deutsch-145) Projekt Dialog in Deutsch, Bücherhallen Medienprojekte ggmbh, (vergleiche https://www.buecherhallen.de/ehrenamt-dialog-in-deutsch) Darüber hinaus führt die VHS im Auftrag der für Bildung zuständigen Behörde derzeit an 45 Hamburger Grundschulen Sprachkurse Deutsch für Mütter. Das Angebot richtet sich an die Mütter der jeweiligen Schule und steht allen betroffenen Müttern mit Migrationshintergrund unabhängig vom Aufenthaltsstatus offen. Eine Erfassung des Aufenthaltsstatus erfolgt nicht und gemäß Rückmeldung der Kursleitenden sind bisher keine Flüchtlinge in diesen Kursen vertreten. Daher werden bei den Folgefragen keine Angaben zu diesem Angebot gemacht. Es ist beabsichtigt, an weiteren Schulen mit hohem Anteil an Flüchtlingskindern zusätzliche Sprachkurse für Mütter einzurichten. An diesen Schulen werden dann voraussichtlich auch Mütter mit Flüchtlingshintergrund erreicht. a. Wie viele Teilnehmer hatten die Sprachangebote 2014 und 2015? Bitte für 2015 monatlich ausweisen. Sprachförderangebot Teilnehmende 1. Projekt Deutschkurse für Flüchtlinge 882 896 (Stand 31.08.2015) 2. Chancen am FLUCHTort/Teilprojekt PerLe 45 61 (Stand 30.09.2015) 3. Erstorientierung für Flüchtlinge - EOF 1 72 02/2015: 72 03/2015: 40 05/2015: 110 06/2015: 18 09/2015: 182 4. Deutsch als Fremdsprache - VHS 2 5.448 1/2015: 105 2/2015: 2261 3/2015: 110 4/2015: 204 5/2015: 17 6/2015: 325 7/2015: 83 8/2015: 35 9/2015: 1937 5. Bücherhallen-Projekt Dialog in Deutsch, BASFI 3 26.663 16.181 (Stand 30.09.15) b. Wie viele Mitarbeiter waren im Rahmen Sprachangebote 2014 und 2015 beschäftigt? Bitte für 2015 monatlich ausweisen. 1 Die Monatsangaben beziehen sich auf die Starttermine der Kurse. 2 Eine Angabe der Anzahl der Flüchtlinge ist nicht möglich, da der Status der Teilnehmenden nicht erfasst wird. 3 Eine Angabe der Anzahl der Flüchtlinge ist nicht möglich, da der Status der Teilnehmenden nicht erfasst wird. 2

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 21. Wahlperiode Drucksache 21/1748 Sprachförderangebot 1. Projekt Deutschkurse für Flüchtlinge 2. Chancen am FLUCHTort/ Teilprojekt PerLe 3. Erstorientierung für Flüchtlinge - EOF 4. Deutsch als Fremdsprache - VHS 5. Bücherhallen-Projekt Dialog in Deutsch, BASFI Sprachförderangebote 1. Projekt Deutschkurse für Flüchtlinge 2. Chancen am FLUCH- Tort/Teilprojekt PerLe 3. Erstorientierung für Flüchtlinge - EOF 4. Deutsch als Fremdsprache - VHS 5. Projekt Dialog in Deutsch Mitarbeitende Die Projekt-Teilnehmer nehmen über das Projekt am Integrationskursprogramm des Bundes teil. Über die Anzahl der Mitarbeiter in den Integrationskursen des Bundes liegen weder der BASFI noch dem BAMF statistische Erkenntnisse vor. Einsatz und Umfang des Einsatzes von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Integrationskursen obliegt allein der Absprache/vertraglichen Regelung zwischen Kursträger und Mitarbeitenden. 2 Kursleitende (Honorarkräfte) 1. Halbjahr: sowie 3 Angestellte 4 auf 1,5 Stellen sowie 3 Angestellte auf 1,5 Stellen 2 Kursleitende (Honorarkräfte) 2. Halbjahr: 6 Kursleitende (Honorarkräfte) sowie 4 Angestellte auf 2,25 Stel- 4 Kursleitende (Honorarkräfte) sowie 3 Angestellte auf 0,8 Stellen 50 Kursleitende (Honorarkräfte), 8 Angestellte auf 3,4 Stellen 198 Ehrenamtliche, eine hauptamtliche Projektleitung (100%), drei Bundesfreiwilligendienstleistende len 01/2015: 4 Kursleitende (Honorarkräfte) sowie 3 Angestellte auf 0,7 Stellen 03/2015: 5 Kursleitende (Honorarkräfte) sowie 3 Angestellte auf 0,9 Stellen 06/2015: 7 Kursleitende (Honorarbasis) sowie 3 Angestellte auf 0,9 Stellen 09/2015: 9 Kursleitende (Honorarbasis) sowie 3 Angestellte auf 1,1 Stellen 210 Ehrenamtliche, eine hauptamtliche Projektleitung (100%), drei Bundesfreiwilligendienstleistende c. Welche Voraussetzungen oder Qualifikationen müssen die Kursleiter erfüllen? Qualifikationsanforderungen an Kursleitende Vgl. http://www.bamf.de/de/infothek/traegerintegrationskurse/organisatori sches/zulassung/zulassung-node.html Studium in Sprachlehrforschung, Deutsch als Fremdsprache (DaF)/ Deutsch als Zweitsprache (DaZ) o.ä., Erfahrung in der Durchführung von Deutschunterricht für Erwachsene Abgeschlossenes Studium in Sprachlehrforschung, DaF/DaZ oder ähnliches, Erfahrung im Erteilen von DaF-Unterricht, gewünscht ist Erfahrung mit der Zielgruppe. Abgeschlossenes Studium in Sprachlehrforschung, DaF/DaZ oder ähnliches, Erfahrung im Erteilen von DaF-Unterricht. Es sind für die ehrenamtlich tätigen Gesprächsgruppenleitenden keine speziellen Voraussetzungen notwendig. Ein differenziertes Auswahlverfahren filtert geeignete Bewerbungen heraus, permanente spezifische Schulungen (Interkulturelle Kompetenz, Gruppenbildung, Moderation etc.) sichern die Qualifikation der Ehrenamtlichen und damit die Qualität der Sprachförderung. 4 Die Angestellten haben ein über den Deutschunterricht hinausgehendes Aufgabenprofil: Kursorganisation, Infoveranstaltungen, Einstufungsverfahren, Profiling, begleitende berufs- und arbeitsmarktorientierende Beratung, Workshops, Computerkurse et cetera. 3

Drucksache 21/1748 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 21. Wahlperiode d. Welches Kursleiter-Teilnehmer-Verhältnis hatten die Sprachangebote 2014 und 2015? Bitte für 2015 monatlich ausweisen. Sprachförderangebote Kursleiter-Teilnehmer-Verhältnis 1. Projekt Deutschkurse für bis 1:20 bis 1:20 Flüchtlinge 2. Chancen am FLUCHTort/ bis 1:20 bis 1:20 Teilprojekt PerLe 3. Erstorientierung für Flüchtlinge - bis 1:20 bis 1:20 EOF 4. Standardkurse - VHS 1:19,5 01/2015 1:21 02/2015 1:22,4 03/2015 1:18,3 04/2015 1:17 05/2015 1:17 06/2015 1:16,3 07/2015 1:16,6 08/2015 1:17,5 09/2015 1:19,2 5. Projekt Dialog in Deutsch 2:8 2:9 2. Welche darüber hinausgehenden ehrenamtlichen oder anderen Angebote beziehungsweise Kurse, die das Erlernen der deutschen Sprache zum Ziel haben, sind dem Senat bekannt? Der zuständigen Fachbehörde sind 70 ehrenamtlich getragene Angebote zur Sprachförderung mit Kurscharakter bekannt, davon 13 Angebote in Zentralen-/und Erstaufnahmeeinrichtungen, 41 Angebote in den f & w-wohnunterkünften sowie 16 Angebote in den Stadtteilen, die insbesondere von Sprachbrücke e.v. durchgeführt werden (Stand: Mai 2015). a. Gibt es ein zentrales Register oder Vergleichbares, in dem ehrenamtliche oder andere nicht direkt von der Freien und Hansestadt Hamburg durchgeführte Sprachangebote erfasst werden? Wenn ja, bitte spezifizieren bei welcher Behörde dieses angesiedelt ist. Ein zentrales Register, in dem alle ehrenamtlichen Sprachförderangebote von einer Behörde der Freien und Hansestadt Hamburg erfasst werden, besteht nicht. Die ehrenamtlichen Sprachförderangebote sind mit Ausnahme von Dialog in Deutsch und den Angeboten von Sprachbrücke e.v. als lokale Projekte direkt an Einrichtungen angebunden und werden dort registriert, wo sie ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewinnen, zum Beispiel bei den f & w-wohnunterkünften. b. Gibt es ein Genehmigungs- oder Zulassungsverfahren für ehrenamtliche oder andere Sprachangebote? Wenn ja, wie sieht dieses aus? Eine spezielles Genehmigungs- oder Zulassungsverfahren für ehrenamtliche Sprachförderangebote besteht nicht. Ansonsten siehe Drs. 21/915. c. Wie viele Teilnehmer hatten die im Rahmen der ehrenamtlichen oder anderen Sprachförderung stattfindenden Kurse 2014 und 2015? Bitte für 2015 monatlich ausweisen. Die Teilnehmerzahlen an ehrenamtlichen Sprachförderangeboten werden statistisch nicht erfasst. 4

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 21. Wahlperiode Drucksache 21/1748 d. Wie viele Ehrenamtliche oder Andere waren im Rahmen der ehrenamtlichen oder anderen Sprachförderung stattfindenden Kurse 2014 und 2015 beschäftigt? Bitte für 2015 monatlich ausweisen. Sprachförderangebot Ehrenamtliche im Bereich Sprachförderung 1. Sprachbrücke Hamburg e.v. 51 127 (Stand 30.09.15) 2. Ehrenamtliche, die in den Einrichtungen von f & w im Bereich Sprachförderung tätig sind. Ca. 100 (Stand 31.12.14; aus technischen Gründen ist keine genauere Angabe möglich) 286 (Stand 30.09.15) Monatliche Statistiken werden hierzu seitens der genannten Institutionen nicht geführt. e. Welche Voraussetzungen oder Qualifikationen müssen die Kursleiter von ehrenamtlichen oder anderen Sprachangeboten erfüllen? Siehe Drs. 21/915. Darüber hinaus gibt es bei f & w kein festgelegtes Anforderungsprofil bezüglich der Qualifikation der Ehrenamtlichen. f. Werden die Kursleiter vor Beginn der Kurse geschult? Wenn ja, wie sehen diese Schulungen aus? Die Qualifizierung von ehrenamtlichen Kursleiterinnen und Kursleitern wird projektintern gesteuert. Beispielsweise müssen im Projekt Sprache im Alltag bei Sprachbrücke-Hamburg e.v. Kursleitende ein mehrstufiges Verfahren durchlaufen, welches ein Einführungs- und Informationsabend, eine Einzelberatung, mindestens eine Hospitation, eine zweite Beratung mit Entscheidung für einen konkreten Einsatzort sowie eine Einführung in die Tätigkeit am konkreten Einsatzort umfasst. Die BASFI wird zeitnah Qualifizierungsangebote für ehrenamtliche Kursleiter/-innen anbieten. Diese Angebote werden freiwillig sein, um formale Hürden zu vermeiden, die gegebenenfalls das Engagement einschränken würden. Im Übrigen siehe Drs. 21/915. g. Werden ehrenamtliche oder andere Kursleiter seitens der Freien und Hansestadt Hamburg oder anderen Organisationen vergütet? Wenn ja, bitte für beide Fälle gesondert ausweisen. Nein, im Übrigen siehe Drs. 20/12430. h. Werden die ehrenamtlichen oder anderen Kursteilnehmer durch die Freie und Hansestadt Hamburg anderweitig in ihrer Arbeit unterstützt? Wenn ja, bitte spezifizieren. Benötigte Materialien werden bei Bedarf erstattet. Außerdem steht pro Einrichtung in der Regel ein Gruppenraum für alle Angebote der Ehrenamtlichen zur Verfügung. Weitere Unterstützungsangebote sind in Planung. i. Welches Kursleiter-Teilnehmer-Verhältnis hatten die von den Ehrenamtlichen oder Anderen durchgeführten Sprachangebote 2014 und 2015? Bitte für 2015 monatlich ausweisen. Ein solcher Wert wird nicht systematisch erfasst. Erfahrungsgemäß reicht das Verhältnis von Einzelunterricht bis zur Sprachförderung in Kleingruppen (maximal zehn Personen). 3. Schätzt der Senat die bisherigen seitens der Freien und Hansestadt Hamburg durchgeführten Sprachangebote als ausreichend ein? 5

Drucksache 21/1748 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 21. Wahlperiode 4. Ist die Freie und Hansestadt Hamburg derzeit in der Lage, ohne ehrenamtliche oder andere Sprachangebote eine ausreichende Sprachförderung für die Flüchtlinge zu gewährleisten? Die stark ansteigende Zahl von Asylsuchenden in Hamburg führt analog zu einem stark ansteigenden Bedarf an Sprachförderangeboten. Die Angebotsplanung berücksichtigt diese Entwicklung, indem die Landesmittel für Sprachförderung aufgestockt werden, siehe Drs.21/1395. Bislang bietet der Bund Integrationskurse gemäß 43 fortfolgende AufenthG nur für Flüchtlinge mit gesichertem Aufenthaltsstatus an. Hamburg ist eines der wenigen Länder, die Sprachförderungen auch für Flüchtlinge bei guter Bleibeperspektive mit einer Duldung oder Aufenthaltsgestattung freiwillig anbieten. Nach den jüngsten Beschlüssen auf dem Flüchtlingsgipfel wird der Bund sein Sprachförderangebot erweitern. Die genauen Regularien sind noch nicht konkretisiert. Ehrenamtlich Angebote sind und bleiben eine wichtige Ergänzung zu den professionellen Sprachförderangeboten. Sie können aber eine professionelle Sprachförderung nicht ersetzen. 6