FAKULTÄT FÜR MATHEMATIK DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT MÜNCHEN Aktionsprogramm ReformFakultäten gefördert in den Jahren 1999-2002 vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft aus Mitteln der Heinz Nixdorf Stiftung www.ma.tum.de/reform/ Im Mai 1999 wurde die Fakultät für Mathematik der TUM als eine von 5 ReformFakultäten ausgezeichnet, als einzige in Bayern, und als einzige Fakultät aus den Bereichen Mathematik, Physik, Chemie, Biologie. Das Gesamtziel des Projektes bestand darin, Exzellenz in Forschung und Lehre im Rahmen eines zukunftsorientiertes Gesamtkonzeptes zu fördern. Im einzelnen wurden 34 Teilprojekte zu den folgenden Feldern umgesetzt: Evaluation, Optimierung der Leitungsstrukturen, leistungsorientierte Verteilung von Ressourcen, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, Studium, Lehre und Weiterbildung, Internationalisierung, Verbesserung der Schnittstelle von Schule und Hochschule sowie Verbesserung der Schnittstelle von Hochschule, Praxis und Öffentlichkeit. Aus einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 23. Mai 2000: "Großes Lob hat der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft an die Reformfakultäten verteilt, die in einem Aktionsprogramm drei Jahre lang mit jeweils 500 000 Mark gefördert werden. Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury, die kürzlich Zwischenbilanz zog, von den Mathematikern der Technischen Universität München: Mit berufsbezogener Lehre will die Fakultät weg vom weltfremden Image der Mathematik." Projektbeschreibung Teilprojekt: John-von-Neumann-Professur www.ma.tum.de/vonneumann/ Zur Intensivierung des wissenschaftlichen Austauschs mit anderen europäischen und außereuropäischen Hochschulen wird eine Gastprofessur eingerichtet, die jeweils für ein akademisches Jahr (oder Halbjahr) vergeben wird und deren Inhaber/in Vorlesungen und Seminare in englischer Sprache oder einer anderen wissenschaftlichen Fachsprache abhält. Neben dem Knüpfen neuer und der Intensivierung bestehender wissenschaftlicher Kooperationen können hierdurch einerseits herausragende auswärtige Wissenschaftler/innen zur Lehre (insbesondere auch zur Doktorandenausbildung) an unserer Hochschule gewonnen werden, deren Lehrangebot die Attraktivität auch für ausländische B.A. und M.A. Studenten erhöht. Andererseits würde nach der Rückkehr der Gastprofessoren/innen ein Multiplikatoreffekt an den jeweiligen Heimatuniversitäten entstehen. Zur Dokumentation ihrer Bedeutung soll die Gastprofessur einen Namen tragen: John-von-Neumann-Professur, nach einem Ehrendoktor der Fakultät für Mathematik.
A: Regularien zur Besetzung der John-von-Neumann-Professur 1. Das Search Komitee besteht aus 3 Professoren/innen der Fakultät für Mathematik. Das Gründungs-Search Komitee besteht aus den Professoren Czado, Gritzmann und Scheurle. Alle folgenden Search Komitees werden durch den Fachbereichsrat für Mathematik eingesetzt; sie sollen fachlich ausgewogen besetzt sein. Es wird angestrebt, dass genau eines der Mitglieder des Search Komitees des Vorjahres auch Mitglied des neuen Auswahlausschusses ist, um auf diese Weise Kontinuität zu erreichen. 2. Das Search Komitee entscheidet über die Auswahl des/der John-von-Neumann- Professors/in. Hierzu wird eine Liste von Kandidaten erstellt, die in der angegebenen Reihenfolge gefragt werden sollen. Hierbei ist die Fakultät insoweit zu beteiligen, als Nominierungen entgegengenommen werden sollen. Die Entscheidung über die Liste fällt in die alleinige Kompetenz des Search Komitees. 3. Das Search Komitee berichtet dem Fachbereichsrat über die erfolgte Auswahl. Es sorgt ferner für die Einbindung des/der John-von-Neumann-Wissenschaftlers/in in die Fakultät; insbesondere wird eine Betreuungsperson benannt, der den/die John-von-Neumann- Wissenschaftler/in unterstützt (u.a. bei der Beschaffung einer Gästewohnung). 4. Das Search Komitee sorgt für die entsprechende Öffentlichkeitsarbeit; insbesondere wird die Verleihung der John-von-Neumann-Professur in den einschlägigen Organen (Mitteilungen der DMV, Notices der AMS, DUZ, Forschung & Lehre, etc.) bekannt gegeben. 5. Der Vorsitzende des Search Komitees bereitet in Absprache mit den Betreuern des/der John-von-Neumann-Professors/in gegebenenfalls Zielvereinbarungen mit der Hochschulleitung vor mit dem Ziel, die Rechtsposition des John-von-Neumann-Gastes adäquat zu fixieren (hierzu gehört auch die Frage der Prüfungsberechtigung) sowie die Arbeitsbedingungen adäquat zu gestalten. 6. Das Gründungs-Search Komitee bereitet auch eine Zielvereinbarung mit der Hochschulleitung vor mit dem Ziel, die Fortsetzung des John-von-Neumann-Programms über den Förderzeitraum des Stifterverbandes hinaus zu garantieren. Dieses geschieht in Absprache mit den Leitern anderer relevanter Reformprojekte (z.b. Internationalisierung). 7. Das Search Komitee bereitet eine "Festliche Inauguration" des/der John-von-Neumann- Professors/in innerhalb weniger Wochen nach seinem Eintreffen vor. Hierzu sollte dieser/diese im Rahmen des Mathematischen Kolloquiums eingeführt werden, einen Vortrag halten und anschließend entweder bei einem kurzen Empfang oder einem gemeinsamen Abendessen von der Fakultät begrüßt werden. 2
Ausschreibungstext für die John-von-Neumann-Professur: The Department of Mathematics at the the University of Technology, Munich, Germany invites applications for the John-von-Neumann Distinguished Visiting Professorship 200x The John-von-Neumann Distinguished Visiting Professorships have been established in 1999 through an award of the "Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft". The aim of this visiting professorship program is to foster international connections and cooperations between distinguished researchers and the faculty and students of the Mathematics Department at the Munich University of Technology. This award is endowed with a grant of up to 35,000 (which can be supplemented by sabbatical funds) to support a half year or a full year stay at our department. The John-von-Neumann Distinguished Visiting Professor will have to deliver the John- von-neumann Lectures (4 hours per week for one semester or 2 hours per week for two semesters). The John- von-neumann Lectures are given within the framework of the English section of our graduate program. Hence excellent English profiency is required; native English speakers will be given preference. Munich University of Technology is an equal opportunity employer and particularly encourages applications of women. Applications (including CV, bibliography, 3 letters of recommendation, a short description of research projects and a list of possible topics for the John- von-neumann Lectures) should be sent to the chairman of the Department of Mathematics Technische Universitaet Muenchen 80290 Munich Germany phone: +49-89-289-17583 fax: +49-89-289-17584 email: dekanat@ma.tum.de 3
C: Bisherige John-von-Neumann-Professuren an der Fakultät für Mathematik der TUM September 2001-März 2002: Prof. Peter J. Brockwell Dept. of Statistics Colorado State University Fort Collins Theory and Applications of Non-linear Time Series Models September 2001-Juli 2002 Prof. Rosemary A. Renaut Dept. of Mathematics Arizona State University Tempe Developments in Total Least Squares März 2003-August 2003 Prof. Bernd Sturmfels University of California Berkeley Algebra & Geometry of Statistical Models D: Ergebnis Neben den bestehenden Kontakten auf Professorenebene wurden insbesondere neue Beziehungen zwischen den Gastprofessoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern sowie zu den Hörern ihrer Vorlesungen aufgebaut. Hierdurch ergaben sich Forschungsaufenthalte von TUM- Studenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern an den Heimatuniversitäten der jeweiligen Gastprofessoren. Es wurden bereits mehrer Diplomarbeiten von Studierenden der TUM von den genannten Gastprofessoren betreut. Die Austausche auf Mitarbeiterebene mit den Heimatuniversitäten der Gastprofessoren wurden nach Ablauf deren Lehrtätigkeit an der TUM weiter intensiviert. Ansprechpartner für Rückfragen: Dr. Christian Kredler, Fachbereichsreferent Email: kredler@ma.tum.de 4
John-von-Neumann Gastprofessuren an der Fakultät für Mathematik der Technischen Universität München 2001/2002: Rosemarie Renaut, Arizona State University 2001/2002: Peter Brockwell, Colorado State University 2003: Bernd Sturmfels University of California