Die Gesundarbeiter- Studie belegt die stressreduzierende Wirkung des audiovisuellen brainlight- Entspannungssystems



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Die Gesundarbeiter- Studie belegt die stressreduzierende Wirkung des audiovisuellen brainlight- Entspannungssystems Minas Salib 1, Rebecca Weisser 1, Chantal Töpfer 1, Anne Jenner 1, Katharina Schwarze 1, Melissa Viloria 1, Julia Weisser 1, Irina Kolokolov 1, Nina Baldassi 1, Dennis Norman 1, Stefen Saier 1, Prof. Dr. MaPhias Kohl 1 In der Studie Die Gesundarbeiter wurde getestet, ob sich Stress durch eine audio- visuelle S;mula;on in Kombina;on mit einer Shiatsu- Massage minimieren lässt. Es wurde dafür das System der Firma brainlight verwendet. Um den Stresslevel der Probanden zu ermijeln, wurde der Stressindex nach Banzer et all (1), verwendet. Der Stressindex wurde auf der Basis von fünf minü;gen Herzratenvariabilitäts (HRV)- Messungen berechnet. Die Ergebnisse der Studie zeigen eine signifikante Reduzierung des Stresslevels der Probanden nach der Behandlung. Stress spielt in der heuqgen, leistungsorienqerten GesellschaR eine immer größer werdende Rolle. Viele Menschen fühlen sich den Anforderungen, die an sie gestellt werden, unterlegen und haben dadurch einen erhöhten Stressindex. In einer von der Hochschule Furtwangen geführten Studie wurden bei 34 Probanden jeweils vor und nach der Therapie ein 5- minüqges HRV aufgezeichnet und der Stressindex berechnet. Das Ziel dieser Studie war es, die stressreduzierende Wirkung des audiovisuellen brainlight- Systems bei gesunden Probanden durch die Analyse der Herzratenvariabilität (HRV) zu untersuchen. Die Studie wurde in eine Pilot- und Hauptstudie aufgeteilt. Das Ziel der Pilotstudie war es offene Fragestellungen und eine Fallzahl für die Hauptstudie im vorab zu klären. An der Hauptstudie nahmen 34 Probanden aus verschiedenen TäQgkeitsfeldern teil. Das durchschnipliche Alter der Probanden beträgt 40 Jahre. Die Kurzzeit- HRV Messung erfolgte vor und nach einer 40- minüqgen Behandlung mit dem brainlight Entspannungssystem. Physiologie des Stresses Stress entsteht durch Stressoren, welche über eine neuronale Weise oder auf eine direkte Weise auf den Körper einwirken. Die Signale der Stressoren werden über das Rückenmark und die aufsteigende Bahn zum ZNS geleitet und verarbeitet. Dort ist das limbische System als neurobiologische Schaltzentrale besonders wichqg für die StressreakQon (2). Dauerstress oder Traumata führen zur Schädigung neuronaler Systeme, die mit der Verarbeitung in Zusammenhang stehen, wodurch es zu vorübergehenden oder auch sogar zu irreversiblen Erkrankungen kommen kann (2). Um angepasst auf Stress reagieren zu können, setzt der Organismus in StresssituaQonen Die NeurotransmiPer Adrenalin, Noradrenalin und CorQsol ein. Diese gehen aus verschiedenen Stress- Hormonachsen hervor, die eine differenzierte Stressantwort gewährleisten. Zum einen ist dies die SAM- Achse, die aus dem sympathischen Nervensystem und dem Nebennierenmark besteht. Sie wird sofort akqviert und verursacht durch CRH, Adrenalin und Noradrenalin physiologische ReakQonen wie VasokonstrikQon, eine verbesserte Versorgung des Herzmuskels und gesteigerte Glykogenolyse. Zum anderen ist die HPA- Achse vor allem bei chronischem Stress entscheidend. Sie setzt sich aus Teilen des Hypothalamus, der Hypophyse und der Nebennierenrinde zusammen. Durch AkQvierung von CRH und AVP, wird ACTH ausgeschüpet, welches wiederum die SekreQon von CorQsol akqviert. Dadurch kann die HerzkontrakQlität gesteigert werden, aber auch der Blutzuckerspiegel wird erhöht und Entzündungen gehemmt. Aber erst durch eine Verknüpfung aller Signalwege kann eine effekqve Stressantwort aufgebaut werden. Die physiologische Stressantwort spielt beim Stress am Arbeitsplatz eine wichqge Rolle. Indem der Organismus langandauerndem Stress ausgesetzt wird, ändert sich der neurobiologische und neuroendokrine Stoffwechsel. Durch diese Umstellungen können sich aus Stress pathologische Zustände entwickeln. Dies wiederum kann sich in Hypertonie oder Depressionen äußern. Um das zu 1 Molekulare und Technische Medizin, Hochschule Furtwangen University 1

verhindern, sollten StresssituaQonen vermieden und dem Körper Zeit zum Erholen gewährt werden (2, 3). Die Herzratenvariabilität Das Herz hat einen Einfluss auf das zentralen Nervensystems indem es über afferente Nervenfasern die AkQvität des Gehirns beeinflussen kann (4). Dadurch ist das Herz in der Lage, sofort über die Änderung der Herzschlagfrequenz auf die emoqonalen und physiologischen Bedürfnisse zu reagieren. Das Herz hat also dann die Möglichkeit sich den Anforderungen anzupassen. Werden hohe Anforderungen gestellt schlägt es schneller, bei geringen Anforderungen langsamer. Daher lässt sich sagen, dass das Intervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Herzschlägen nie gleich ist, da das Herz sich an die jeweilige SituaQon anpasst (5). Diese Veränderung ist sehr wichqg, da es ein Zeichen für ein gesundes funkqonierendes Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus ist und zeigt, dass der Körper in der Lage ist, auf geänderte Anforderungen zeitgemäß zu reagieren (6). Die Herzratenvariabilität oder auch Herzfrequenzvariabilität genannt, ist der variable Abstand zwischen den einzelnen Herzschlägen. Im EKG ist dies durch die R- Zacke bzw. den Abstand zwischen zwei R- Zacken gegeben, was in Abbildung 1 dargestellt ist. Der Abstand zwischen zwei R- Zacken wird RR- Intervall genannt (7). Abbildung1 : EKG zur Darstellung der variablen Abstände zwischen den einzelnen Herzschlägen Eine geeignete Methode für die Stressmessung Das Prinzip der Herzratenvariabilitätsmessung beruht darauf, dass man versucht das System aus dem Gleichgeweicht zu bringen, um die ReakQon des Organismus darauf zu beobachten bzw. zu messen. Es sind heute entsprechend der Variabilität des Herzschlages präzise Aussagen über den Stresspegel, die regulaqve Balance und eine zuverlässige InterpretaQon möglich, inwieweit der Körper des Probanden auf Reize jeder Art, posiqv oder negaqv, antwortet. Je nachdem wie intensiv diese Antwort ausfällt, kann darauf geschlossen werden, wie gut der Körper diesen Reizeinfluss wieder regulieren kann und wie lange er hierfür braucht (8). Somit ist es eine gute Herzratenvariabilität wichqg für die Gesundheit. So ist auch wissenscharlich bewiesen, dass Menschen mit einer schlechten HRV eine höhere Mortalität nach einem Myokardinfarkt aufweisen als Menschen mit einer guten HRV (9). Auch Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen haben eine schlechte messbare HRV. Das heißt, dass die Herzratenveriabilität auch ein Indikator für eine Psyche- Herz- InterakQon ist. Es ist zudem ein Erklärungsansatz für den Zusammenhang pathophysiologischer InterakQonsmechanismen zwischen depressiven und kardiovaskulären Erkrankungen. Tatsächlich können depressive Zustände das neuro- kardiale Steuerungsvermögen beeinflussen können, indem sie den vagalen Einfluss hemmen (10). Ein Vorteil der Stressmessung mipels eines Herzratenvariabilitätsscanners ist es, dass es sich hierbei um ein nichqnvasives, relaqv leicht anzuwendendes und schnelles Verfahren handelt, bei dem keinerlei Nebenwirkungen oder Gefahren bestehen. Das brainlight- System brainlight selbst wirbt mit den Begriffen Shiatsu- und VibraQonsmassagen, TiefensuggesQon und Traumreisen, Wellness- und Trancemusik und Mental- und Visualisierungstechniken. Von diesen 2

gehören die ersten zwei Methoden zur physischen Entspannung, während die restlichen auf eine geisqge Entspannung abzielen, welche durch audiovisuelle SQmulaQon erreicht werden soll. Audiovisuelle S;mula;on Audiovisuelle SQmulaQon geschieht mit Hilfe sogenannter Mind Machines, also Maschinen, die das Gehirn in einen besqmmten Bewusstseinszustand bringen. Dafür nutzt BrainLight wie die meisten Mind Machines eine Spezialbrille mit Leuchtdioden, die Lichtblitze in der gewünschten Frequenz erzeugt, und Kopmörer, die ebenfalls diese Frequenz wiedergeben, meist in Form von binauralen Beats eingebepet in beruhigende Musik. Mind Machines wirken aufgrund der FrequenzfolgereakQon, was bedeutet, dass sich das Gehirn nach und nach der Frequenz der SQmulaQon anpasst. So können besqmmte Bewusstseinszustände, wie beispielsweise Entspannung, hervorgerufen werden. Material und Methoden Für die Studie wurden 34 Probanden mit verschiedenen beruflichen TäQgkeiten ausgewählt. Für die audiovisuelle Behandlung nahmen die Probanden jeweils 7 bis 10 mal für 40 Minuten auf einem BrainLight Entspannungssessel platz. Vor und nach der Therapie wurde mipels des BioSign HRV- Scanner ein Kurzzeit HRV aufgenommen. Die Kurzzeit HRV wurde durch EKG- Elektroden und einem Pulssensor am Ohr ermipelt. Über eine SoRware konnte man die Pulswellenlatenzzeit und den Stressindex berechnen. Studiendesign Für die BesQmmung eines geeigneten Parameters wurde vorab eine Pilotstudie mit acht Probanden mit je sechs Therapieeinheiten durchgeführt. Des Weiteren dient die Pilotstudie zu der Berechnung der Fallzahl für die Hauptstudie. In der Hauptstudie wurden 34 Probanden jeweils 7-10 mal mit dem audio- visuellen BrainLight Entspannungssystem behandelt. Zur Durchführung sollten die Arbeitnehmer aus verschiedenen TäQgkeitsfeldern im Probandenpool repräsenqert sein, um so die Abhängigkeit der Wirkung des Systems besser einschätzen zu können. Messung Zum HRV- Scanner gehören zwei Elektrodenklammern, die man jeweils an den Handgelenken des Probanden anschließt. Der Scanner wird mit einem Computer mit passender SoRware verbunden, sodass die gemessenen Werte auch gleich berechnet und ausgewertet werden können. Es folgt eine fünf- minüqge EKG- Messung der Probanden in einer LiegeposiQon mipels des Programms Kurzzeit- HRV, welches im Anschluss an die Messung durch die EKG Auswertung verschiedene Parameter wie den Stressindex liefert. Der Stressindex ist ein Parameter, der nach einer Messung angegeben wird und mit dem der Stresslevel der Probanden eingeschätzt und auch verglichen werden kann. Folgende Gleichung 1 liegt der SoRware des HRV- Scanners zu Grunde: Gleichung 1: Gleichung 1: SI ist die Abkürzung des Stressindexes. Das DichtemiPel (D) ist der in einer gegebenen dynamischen Reihe am häufigsten anzutreffende Wert des RR- Intervalls. Die Häufigkeit (nd) repräsenqert die Anzahl der dem Modalwert entsprechenden RR- Intervalle aller Messwerte einer SQchprobe von besqmmten RR- Intervallen. Die Variabilitätsbreite (MaxRR MinRR) zeigt den VariaQonsgrad der Werte der RR- Intervalle in der untersuchten dynamischen Reihe an. Sie lässt sich anhand der Differenzen zwischen den maximalen und minimalen Werten der RR- Intervalle [s] ermipeln (1). Ergebnisse 3

Die Ergebnisse der Pilotstudie zeigten allgemein bei den Probanden eine Reduzierung des Stresslevels nach der Entspannungstherapie. Dabei zeigte unser Hauptparameter Stressindex einen deutlichen Abfall nach der Therapieeinheit. Die Fallzahlplanung auf der Basis dieser Ergebnisse ergab eine Fallzahl von 26 bei einer Power von 90% und einem Signifikanzniveau von 5%. Ausgehend von einer Ausfallquote von 10-20% wurde der Einschluss von wenigstens 30 PaQenten für die Hauptstudie vorgesehen. Ein niedriger Stressindex deutet in diesem Fall auf eine gesunde Variabilität der Herzfrequenz hin. Desweitern konnten wir über die Messungen hinweg eine deutliche Verbesserung des allgemeinen Biofeedbacks der Probanden feststellen, welches eine Langzeitwirkung der Therapie belegt. Ein Vergleich der Therapiedauer von jeweils 20 und 40 Minuten zeigte nach Auswertung der Pilotstudie keine großen Unterschiede hinsichtlich der Kurzzeitmessung. Eine Vorher- Nachher Messung der Kurzzeit HRV ist die geeignetste Methode die Entspannung direkt nach der Therapie im Vergleich zu vorher zu messen (11). Die Ergebnisse der Pilot- Studie haben sich in der Hauptstudie bestäqgt. Es zeigte sich eine hochsignifikante RedukQon des Stressindex auf 80% des Ausgangswertes. 22 der 27 Probanden (81,5%) zeigten im MiPel eine Reduzierung des Stressindex nach der Behandlung (12). Die folgende Abbildung 2 zeigt einen Vergleich des Rang- Diagramms sowie ein RR- Histogramm vor und nach der Therapieeinheit. Wie im Rang- Diagramm ist auch im Histogramm eine deutliche Verbesserung der Herzratenveriabilität zu sehen, was auf ein gesundes Biofeedback zu deuten ist. a b c d Abbildung 2 (a) Rang- Diagramm eines Probanden vor der Therapieeinheit (b) Rang- Diagramm vom selben Probanden nach der Therapieeinheit. Betrachtet man den Stressindex zwischen a) und b) so ist eine Verbesserung des Stressindex in Prozent festzustellen. (c) Histogramm eines Probanden vor der Therapieeinheit (d) Histogramm vom selben Probanden nach der Therapieeinheit. Hier ist eine deutliche Verbesserung der RR- Intervalle zu erkennen. Eine geringe Streuung und eine hohe Anzahl deuten auf eine schlechte Herzratenvariabilität und damit auf ein Ungleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus hin, was sich als Stress äußert 4

Diskussion Laut aktuellen Forschungsbefunden lassen sich Gehirnwellen in vier Frequenzgruppen unterteilen, die Beta-, Alpha-, Theta-, und Delta- Wellen, die in einem EEG- Frequenzspektrum je nach mentalem AkQvierungszustand zwischen 0,5 und 50 Hertz beobachtet werden (13). Jeder äußere Sinnesreiz rur eine elektrische Potenzialänderung, in diesem Fall als evoziertes (=hervorgerufenes) Potenzial bezeichnet, hervor. Nimmt das Ohr beispielsweise ein akusqsches Signal wahr, so ist nach Weiterleitung über Hörnerv, nach etwa 10 ms eine elektrische Potenzialänderung im Gehirn messbar (14). Beschallt man das Ohr nun in regelmäßigen Abständen mit einem Ton, so passen sich die Hirnwellen der Frequenz dieses äußeren Signals an, dies bezeichnet man als FrequenzfolgereakQon oder auch als Brainwave- Entrainment. Ein Problem bei dieser Methode liegt darin, dass die Frequenzen der Hirnwellen nicht im für den Menschen hörbaren Bereich liegen, deswegen ist es nicht möglich einfach besqmmte Töne der jeweiligen Frequenz vorzuspielen (das menschliche Ohr kann nur Frequenzen von etwa 30 bis 18.000 Hz wahrnehmen). Jedoch ermöglichen einfache physikalische Effekte die benöqgten Frequenzen zu erzeugen. Monaurale und Binaurale Beats Monaurale Beats machen sich das physikalische Phänomen der Schwebung zu Eigen. Es werden zwei unterschiedlich, aber sehr nah beieinander liegende Frequenzen abgespielt. Durch Überlagerung und Auslöschung der Amplituden bei den entstehenden Phasenverschiebungen, entsteht eine Schwebungsfrequenz, die der Differenz der beiden Grundfrequenzen entspricht. Sind beide Frequenzen gleich laut, entsteht eine Erklärung der stressreduzierenden Wirkung des brainlight Systems. Werden die Töne per Kopmörer einzeln in je ein Ohr gespielt, erzeugt man Binaurale Beats. Dadurch kann es vorm Eintreten ins Gehör nicht zur Schwebung kommen. Das Gehirn versucht nun diese beiden Töne zu überlagern, wodurch ein eigener Ton im Nucleus olivaris superior erzeugt wird. Binaurale Beats haben die geringste Effizienz bei der Erzeugung von AEPs, was auf ihre geringe ModulaQonsQefe zurückzuführen ist, diese liegt bei 3 db (14). Ein besonderer Effekt der binauralen Beats ist die Hemisphären SynchronisaQon, die nur bei dieser Tonart zu beobachten ist. Hemisphären Synchronisa;on Die Hemisphären- SynchronisaQon basiert auf der FrequenzfolgereakQon, nach der die Gehirnwellen sich der äußeren Frequenz anpassen. Sie wird durch binaurale Beats erzeugt. Während die linke GehirnhälRe für Logik, Verstand und Analyse verantwortlich ist, arbeitet die rechte HälRe intuiqv, emoqonal und unkontrolliert. Dazu passend sind Beta- und Alpha- Wellen vornehmlich in der linken Hemisphäre zu finden, wohingegen sich Theta- und Delta- Wellen eher in der rechten Hemisphäre lokalisieren. Bei stark unterschiedlicher Verteilung der Frequenzen in den GehirnhälRen fühlt sich die Person meist unausgeglichen und wenig belastbar (15). Bei Depressionen beispielsweise ist die emoqonale rechte Hemisphäre deutlich akqver, als die für Logik verantwortliche linke HälRe, was zu irraqonalen und überzogenen ReakQonen auf harmlose Ursachen führt (16). Umgekehrt steigert eine Hemisphären- SynchronisaQon die geisqge Klarheit und führt damit zu Leistungs- und KonzentraQonssteigerung, aber auch ein gesteigertes Selbstbewusstsein kann festgestellt werden (15). Durch eine Hemisphären- SynchronisaQon arbeiten Herz und Verstand also Hand in Hand. 5

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