Weiterbildungskonzept Radioonkologie UniversitätsSpital Zürich



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Transkript:

Weiterbildungskonzept Radioonkologie UniversitätsSpital Zürich Die Klinik für Radio-Onkologie ist eine Weiterbildungsstätte der Kategorie A für den Facharzt Radioonkologie/Strahlentherapie. Wir bieten eine Klinik, die technisch hervorragend ausgerüstet ist, eine Patientenbetreuung, die das gesamte Spektrum der onkologischen Indikationen umfasst, ein akademisch stimulierendes Umfeld in einer Universität mit internationaler Strahlkraft und innerhalb der Klinik eine systematisch Tumorentitäten-orientierte Struktur der Weiterbildung. Die Inhalte der Weiterbildung und des Weiterbildungskonzepts orientieren sich ausserdem an den aktuellen Richtlinien der Schweizerischen Gesellschaft für Radio-Onkologie (SRO) sowie der Foederatio Medicorum Helveticorum (FMH). Weiterbildungsmöglichkeiten Die Klinik und Poliklinik für Radio-Onkologie des UniSpitals Zürich bietet Assistenzärztinnen und Assistenzärzten die Möglichkeit zur Weiterbildung in verschiedenen Fachrichtungen: Facharzt-Weiterbildung in Radio-Onkologie und Strahlentherapie Fremdjahr bei anderer onkologischer oder nicht-onkologischer Facharzt- Weiterbildung Weiterbildungsstätte Die Klinik verfügt über einen Poliklinik zur ambulanten Patientenbetreuung, eine eigene radio-onkologische Bettenstation zur Supportivtherapie und zur simultanen Radiochemotherapie sowie eine der Radioonkologie angegliederte Palliativ-Care Abteilung. Die Klinik bietet sämtliche moderne Techniken der perkutanen Radiotherapie an, wie zum Bsp. Intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT), Volumetric Arc (VMAT), intrakranielle stereotaktische Radiotherapie und Radiochirurgie (Einzeitbestrahlung), extrakranielle Körperstereotaxie (SBRT, stereotactic body radiotherapy), bildgeführte Bestrahlung (image-guided radiotherapy, IGRT). Die Klinik verfügt über vier moderne Linearbeschleuniger von denen drei mit integrierter Cone Beam Computertomographie ausgestattet sind. Zwei der vier Linearbeschleuniger sind für stereotaktische Behandlungen ausgestattet. Für die Hochpräzisions-Radiotherapie steht ausserdem ein Calypso 4D Lokalisatons System zur Verfügung. An Brachytherapie Methoden stehen ein Applikator für Brachytherapie mit hoher Dosisrate sowie die Seedimplantation zur Behandlung des Prostatakarzinoms mit niedriger Dosisrate zur Verfügung. Zur Behandlung von oberflächlich gelegenen sowie gutartigen Tumoren wird ein Röntgengerät zur Behandlung mit KV Röntenstrahlen verwendet. Für die Bestrahlungsplanung haben wir einen eigenen Computertomographen mit 4D Technologie sowie mehrere moderne Planungsrechnungssysteme. Facharzt Radio-Onkologie Die Facharztausbildung Strahlentherapie beinhaltet zurzeit 5 Weiterbildungsjahre, davon 4 fachspezifische und 1 nicht-fachspezifisches. In dieser Weiterbildungsstätte der Kategorie A können maximal 3 der vorgeschriebenen 4 fachspezifischen Jahre absolviert werden. Mindestens 1 fachspezifisches Jahr muss an einer anderen Klinik

absolviert werden. Die Palliativmedizin ist als nicht-fachspezifisches Fachgebiet anerkannt. Des Weiteren besteht die Möglichkeit nach vorheriger Rücksprache mit der Titelkommission 6 Monate Forschungstätigkeit (in der Klinik oder im Labor für Molekulare Radiobiologie) an die nicht-fachspezifische Weiterbildung anzurechnen. Organisation der Weiterbildung zum Facharzt Radio-Onkologie: Die Behandlung der Patienten erfolgt an der Klinik für Radio-Onkologie in organzentrierten Ärzteteams. Es arbeiten jeweils ein Kaderarzt und ein Assistenzarzt als Team zusammen. Diese Teams betreuen und behandeln die Patienten mit entsprechenden Diagnosen systematisch vom Tumorboard, der Poliklinik, Bestrahlungsplanung, Radiotherapie bis hin zur Nachsorge. Die Assistenzärzte rotieren zwischen den Teams in halbjährlichen Abständen. Während der dreijährigen fachspezifischen Weiterbildung rotieren die Assistenten durch alle Teams und erlangen so eine umfassende fachärztliche Ausbildung. Grundsätzlich soll zuerst die Behandlung von "einfacheren" Entitäten bzw. die Durchführung von einfacheren Bestrahlungen erlernt werden. Gegen Ende der vierjährigen Rotationszeit liegt der Fokus auf komplexere Behandlungen wie z.b. HNO Tumore. Innerhalb der Teams erfolgt ein systematisches Erlernen aller relevanten Schritte in der Therapiekette: Festlegung des Therapiekonzepts am Tumorboard, Aufklärung des Patienten in der Poliklinik, Konturierung auf Planungs CT, Abnahme und Beurteilung eines Bestrahlungsplans, Betreuung der Patienten auf der Poliklinik für die Dauer der Behandlung, ärztlich supervisionierte bildgesteuerte Bestrahlung am Bestrahlungsgerät (IGRT). Jeder Assistenzarzt wird ausserdem für die Dauer von 6 Monaten auf der Bettenstation eingesetzt, meist initial, also vor Beginn der Rotation. Des Weiteren besteht für Interessierte die Möglichkeit einer Rotation auf die Palliative Care Abteilung. Organteams der Klinik für Radio-Onkologie: 1. Kopf-Hals Tumore, Sarkome 2. Thorakale Tumore, Gastrointestinale Tumore, Hepato-pancreato-biliäre Tumore 3. Neuroonkologie 4. Urologische Onkologie, Hauttumore, 5. Gynäkologische Tumore, pädiatrische Onkologie, Lymphome. 6. Schädelbasistumore, Hypophysentumore Lernziele Die Lernziele lehnen sich an den FMH-Katalog an und beinhalten die Themen: Strahlenphysik, Strahlenschutz, Strahlenbiologie, Tumorbiologie, Apparatekunde, Radioanatomie, Radiotherapie-Planung/-Durchführung und Überwachung der Durchführung. Die Assistenten haben bei uns die Möglichkeit modernste Techniken und verschiedene Spezialkenntnisse wie zum Beispiel extra und intrakranielle stereotaktische Bestrahlungen inklusive Radiochirurgie, intrakavitäre und interstitielle Brachytherapie und Ganzkörper-Bestrahlung zu erlernen.

Lernziele für die ambulante Betreuung der Patienten Die Assistenzärztinnen und -Ärzte können die zur Radiotherapie zugewiesenen Patientinnen und Patienten über Krankheit, die Ergebnisse der zuvor durchgeführten Untersuchungen informieren, sie klinisch untersuchen und eine Krankengeschichte anlegen. Sie können das Therapiekonzept nach Rücksprache mit dem zuständigen Kaderarzt erstellen und den Betroffenen erklären. Sie können Patientinnen und Patienten den praktischen Ablauf der Vorbereitungen sowie der Bestrahlung erklären und über die Wirkung ionisierender Strahlen aufklären. Sie können nach Rücksprache mit dem zuständigen Kaderarzt über die Wirkung sowie potenzielle Risiken einer Radiotherapie (Nebenwirkungen, Komplikationen) Auskunft erteilen und diese Besprechungen in der elektronischen Krankengeschichte dokumentieren. Sie lernen klinische Spezial-Untersuchungen (ORL-Status einschliesslich Fiberendoskopie, gynäkologische Untersuchung mit Spekulum und manueller Austastung, Rektalpalpation bei gynäkologischen, urologischen und intestinalen Tumoren) selbständig durchzuführen und mittels einer Skizze zu dokumentieren. Sie kennen die akuten Strahlenreaktionen der bei einer Radio(chemo)therapie exponierten Normalgewebe und können supportive Massnahmen anordnen und durchführen. Sie betreuen die ihnen anvertrauten ambulanten Patientinnen und Patienten während der Zeit der Behandlung und stellen die Nachbetreuung einschliesslich einer Rücküberweisung und Berichterstattung sicher. Sie kennen die häufigsten Tumorerkrankungen und deren Prognose und können die Nachkontrollen entsprechend den individuellen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten kompetent anordnen und durchführen. Sie kennen mögliche Spätkomplikationen einer Radiotherapie einschliesslich deren Auswirkungen und Therapiemöglichkeiten. Sie können die Indikation, Durchführung und den Verlauf einer radioonkologischen Behandlung in einem Brief an Hausärzte und an mitbetreuende Kollegen und Kolleginnen schriftlich zusammenfassen. Gegenüber Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen zeigen sie in Allem eine offene und empathische Grundhaltung. Lernziele für die Therapieplanung und -Durchführung: Die Kandidatinnen und Kandidaten können selbständig Zielvolumina für die häufigsten Tumor-Situationen definieren, mit MTRA sowie Physikern die Pläne begutachten und Optimierungen besprechen. Sie können mögliche Fehlerquellen bei einer Bestrahlung hinsichtlich der Auswirkungen auf die applizierte Dosis (Feldgrösse, Abstand zur Quelle, Energie, Weglassen von Lamellen, Verwechseln von Keilfiltern, Weglassen von Bolus, Dosisunterschiede infolge unterschiedlicher Durchmesser im bestrahlten Volumen) einschätzen und Massnahmen zur Vermeidung von Fehlern ergreifen.

Sie können bei kritischen Situationen der Bestrahlung die Lagerung, Feldeinstellung und Dokumentation beurteilen und Einstell-Kontrollaufnahmen sowie Cone-Beam-Computer-Tomografien bewerten. Lernziele für die stationäre Betreuung von Patienten Sie können die Patientinnen und Patienten aufnehmen, untersuchen, weitergehende Abklärungen anordnen und die Grundversorgung mit Medikamenten und anderen Massnahmen nach Rücksprache mit dem zuständigen Kaderarzt einleiten. Sie können Patientinnen und Patienten über die Krankheits-Situation und das Behandlungs-Konzept informieren und Angehörigen kompetent Auskunft geben. Sie erfassen auf den täglichen Visiten die anstehenden Probleme und fassen diese sowie die getroffenen Massnahmen an Rapporten, interdisziplinären Fallbesprechungen sowie auf Chef- und Oberarzt-Visiten zusammen. Sie sind bei einer konsiliarischen Beurteilung durch Spezialistinnen und Spezialisten anderer Fachrichtungen anwesend und stellen den Kontakt und Informations-Austausch sicher. Sie führen mit schriftlichen Einträgen zum Verlauf die Krankengeschichte und sind für die Austrittsplanung einschliesslich der Organisation einer Nachbehandlung, Überweisung in eine andere Klinik sowie für den Kontakt zum Hausarzt verantwortlich. Sie können Patientinnen und Patienten mit palliativ behandlungsbedürftigen Tumorkrankheiten kompetent im interdisziplinären Kontext behandeln und betreuen. Sie kennen die Möglichkeiten der Schmerztherapie und weitere Interventionen zur Symptomkontrolle. Sie können bei Visiten und Therapieverordnungen auf Beobachtungen und Anregungen der Pflegenden eingehen. Sie kennen die gebräuchlichsten Chemotherapeutika und machen sich mit den Grundsätzen der Radiotherapie vertraut. Sie können mit Einfühlungsvermögen Betroffene über schwierige Situationen informieren und ihnen beistehen. Sie zeigen Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen gegenüber in Allem eine empathische und offene Grundhaltung. Facharzt-Weiterbildung in einer anderen onkologischen Disziplin: Im Rahmen der Weiterbildung in Medizinischer Onkologie oder anderer onkologischer Subspezialisierungen kann unter Umständen ein Jahr Radio- Onkologie angerechnet werden. Dies ist mit der jeweiligen Weiterbildungs-Ordnung abzuklären. Kandidatinnen und Kandidaten werden je nach Vorkenntnissen und Neigung bevorzugt im stationären oder ambulanten Bereich eingesetzt. Weiterbildung in Palliativ Care Im Rahmen der Weiterbildung besteht auch die Möglichkeit auf die Abteilung für Palliative Care, die der Klinik für Radio-Onkologie angegliedert ist, zu rotieren. Alle Assistentinnen und Assistenten kommen kontinuierlich mit Themen der Palliative Care in Berührung, da bei der täglichen Patientenbesprechung, bei der alle Ärztinnen

und Ärzte anwesend sind, regelmässig auch Patienten von der Palliativ Care Station besprochen werden. Des Weiteren werden in der klinikinternen Fortbildung regelmässig Themen der Palliative Care vorgestellt und diskutiert. Facharzt-Weiterbildung mit nicht-onkologischer Ausrichtung: Eine Anstellung an der Klinik und Poliklinik für Radio-Onkologie für ein Fremdjahr wird vor allem Kolleginnen und Kollegen empfohlen, die ein spezielles Interesse an Arbeiten mit Tumor-Patienten haben (z. B. im Rahmen der Weiterbildung für Allgemeine Medizin oder Innere Medizin). Kolleginnen und Kollegen, die sich in diesem Jahr für eine Weiterbildung in Radio-Onkologie entscheiden können unter Anrechnung dieses Jahres in das Fach-Curriculum wechseln. Supervision Das Erlernen von Wissen und Fertigkeiten wird von den zuständigen Teamoberärzten kontinuierlich beobachtet und regelmässig gemeinsam besprochen. Es wird mindestens alle 6 Monate ein Gespräch mit den Assistenzärztinnen und Ärzten geführt als gegenseitige Rückmeldung und um Ausbildungsziele regelmässig zu überprüfen und festzulegen. Des Weiteren werden gemäss FMH Richtlinien dreimonatlich Supervisonen von klinischen Fertigkeiten am Patienten inklusive Patientengespräche (Mini-CEX, Mini-Clinical Evaluation Exercise) sowie von radioonkologisch technischen Fertigkeiten (DOPS, Direct Observation of Procedural Skills) durchgeführt. Alle Assistentinnen sind angehalten ein FMH Logbuch zu führen. Interdisziplinäre Tumorboards Interdisziplinäre Tumorboards finden für verschiedene onkologische Subspezialitäten am USZ statt und können im Rahmen der fachspezifischen Weiterbildung in allen Weiterbildungsjahren besucht werden. Obligatorisch ist für Assistenten das Besuchen von Tumorboards des eigenen Organteams. Besuchen von externen Weiterbildungen Assistentinnen und Assistenten stehen 5 Weiterbildungstage pro Jahr zur Verfügung. Es soll jedes 2. Jahr ein nationaler oder deutschsprachiger (CH, A, D), jedes 2. Jahr ein internationaler Weiterbildungskurs der Europäischen Gesellschaft für Radio- Onkologie (ESTR) und einmal während der Ausbildung ein internationaler Kongress (z.b. ESTRO oder ASTRO annual meeting) besucht werden. Das Besuchen dieser Veranstaltungen wird von der Klinik finanziell unterstützt. Darüber hinaus können selbstverständlich weitere Veranstaltungen besucht werden, wenn die/der AÄ/AA als Erstautor wissenschaftliche Ergebnisse präsentiert. Klinikinterne Fortbildungen:

Radio-onkologische Fortbildung: Diese findet jeden Montag um 16:15 statt und wird von externen Referenten und Kaderärzte der Klinik für Radio-Onkologie bestritten. Auch Assistenten dürfen hier eigene Projekte / Themen vorzustellen. Journal Club: Der Journal Club für Assistentinnen und Assistenten findet jeweils am Mittwoch nach dem Mittagsrapport statt. Strahlenphysik für Kliniker: Finde einmal wöchentlich am Freitag nach dem Morgenrapport statt Clinical Research Meeting: Dieses findet einmal im Monat, jeweils am Freitag statt. Es gibt jeweils einen oder mehrere klinikinterne Referenten. Dabei werden klinikinterne sowie nationale oder internationale Forschungsprojekte und Studien vorgestellt und diskutiert. Grundlagen-der medizinischen Physik und Strahlenbiologie: Innerhalb von drei Jahren werden in 4-wöchentlichen Fortbildungen die Grundlagen der medizinischen Physik sowie der Strahlenbiologie gelehrt. Neben den klinik-internen Fortbildungen gibt es wöchentlich zahlreiche onkologische und nicht-onkologischen Fortbildungen am Universitätsspital Zürich, die von den Assistentinnen und Assistenten besucht werden können. Zürich, 1. August 2014 PD Dr. med O. Riesterer Prof. Dr. med. M. Guckenberger