Vorbereitung und Durchführung der mündlichen Abiturprüfung im Fach Gemeinschaftskunde



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Transkript:

Vorbereitung und Durchführung der mündlichen Abiturprüfung im Fach Gemeinschaftskunde Simone Bub-alb / Jürgen alb 1. Ziele und Inhalte der mündlichen Abiturprüfungen Im Fach Gemeinschaftskunde gibt es zwei unterschiedliche Arten der mündlichen Prüfung: 1- Mündliches Prüfungsfach Gmk (Vorbereitete Präsentation mit Prüfungsgespräch): für Schülerinnen und Schüler aus dem 2-stündigen urs oder aus dem Neigungsfach Gemeinschaftskunde; 2- Mündliche Prüfung in einem schriftlichen Prüfungsfach (Zusatzprüfung: urzvortrag mit Prüfungsgespräch): für Schülerinnen und Schüler aus dem Neigungsfach, sofern sie ihr Neigungsfach Gemeinschaftskunde als schriftliches Prüfungsfach gewählt haben. Somit entfällt die bisherige ombinationsprüfung Gmk/E. Gemeinschaftskunde ist in beiden Prüfungsarten alleiniges Prüfungsfach. Die Schülerinnen und Schüler treffen die Entscheidung über ihr mündliches Prüfungsfach am Ende von 13.1. Eine vergleichende Darstellung über die wesentlichen allgemeinen Hinweise zur Gestaltung und Durchführung der neuen mündlichen Abiturprüfung ermöglicht einen schnellen Überblick über die Neuerungen der Prüfung im Mündlichen Prüfungsfach. Bei der Prüfung im Mündlichen Prüfungsfach sollen die Schülerinnen und Schüler nachweisen, dass sie über fachliches Wissen verfügen und dieses angemessen darstellen können. In der vorbereiteten Präsentation und im anschließenden Prüfungsgespräch sollen sie zeigen, dass sie selbstständig recherchieren und Materialien aufbereiten können, sowie über die Fähigkeit zur Problemlösung verfügen. Auch bei der Mündlichen Prüfung in einem schriftlichen Prüfungsfach (Zusatzprüfung: urzvortrag mit Prüfungsgespräch) sollen die Schülerinnen und Schüler ihr fachliches Wissen und die Fähigkeit, dieses angemessen dazustellen, demonstrieren. Sie erhalten Gelegenheit - auf der Basis einer vorgelegten Aufgabenstellung - unmittelbar und situationsbezogen auf eine gegebene Problemstellung zu reagieren. 1

Allgemeine Hinweise zur Gestaltung und Durchführung der mündlichen Abiturprüfung 1 Formen der mündlichen Abiturprüfung: - Fächer der schriftlichen Abiturprüfung und ein weiteres gewähltes Fach (Mündliches Prüfungsfach) - Das Mündliche Prüfungsfach kann durch eine besondere Lernleistung ersetzt werden. Ziele und Inhalte Prüfung im Mündlichen Prüfungsfach (Vorbereitete Präsentation mit Prüfungsgespräch) - Nachweis fachlichen Wissens und der Fähigkeit, dieses angemessen darzustellen; - Gelegenheit, die Ergebnisse selbstständiger Recherche und die Fähigkeit zur Aufbereitung von Materialien und zur Problemlösung zu demonstrieren; - alle Themen des Lehrplans einschließlich Module; = Sowohl fachliche Leistung und Transferfähigkeit als auch ommunikationsfähigkeit und Methodenkompetenz Struktur - Sch. legen 4 Themen spätestens 2 Wochen vor der Prüfung im Einvernehmen mit der Lehrkraft schriftlich vor; - Leiter des Fachausschusses wählt Prüfungsthema aus; - Mitteilung an die Sch. etwa eine 1 Woche vor der Prüfung; - Prüfungsthemen sollen Raum für selbstständige Bearbeitung bieten, klar definiert, dem zeitlichen Rahmen der Vorbereitung angemessen und so offen wie möglich formuliert sein; Mündliche Prüfung in den Fächern der schriftlichen Abiturprüfung (Zusatzprüfung: urzvortrag mit Prüfungsgespräch) - Nachweis fachlichen Wissens und der Fähigkeit, dieses angemessen darzustellen; - Gelegenheit, unmittelbar und situationsbezogen auf vorgelegte Problemstellung zu reagieren; - keine Wiederholung der schriftlichen Prüfung, sondern Ergänzung. Alle Themen des Lehrplans einschließlich Module; = Sowohl fachliche Leistung und Transferfähigkeit als auch ommunikationsfähigkeit und Methodenkompetenz - Prüfungsaufgaben werden im Rahmen des Fachlehrplans vom Leiter des Fachausschusses auf Grund von Vorschlägen der Fachlehrkraft ausgewählt; - 20min Vorbereitungszeit; - Aufgabenstellung soll eine selbstständige Problemlösung und Darstellung ermöglichen, d.h. die vorgelegte Aufgabe sollte offen und mehrdimensional strukturiert sein; - I.d.R Einzelprüfung - Einzelprüfung; 1 M Baden Württemberg 45-6615.31-2004/1; vgl. 23 NGVO 2

Gestaltung der Präsentation - Dauer etwa 20 Minuten je Prüfungsfach und Prüfling; Gruppenprüfung: - (Begrenzungen: Gruppengröße, Themenstellungen) individuelle Leistung muss eindeutig erkennbar sein; - jeder Sch. muss ca. 10 min für die selbstständige Präsentation zur Verfügung haben; - im anschließenden Prüfungsgespräch wird nicht notwendigerweise jeder Prüfling jeweils exakt weitere 10 min geprüft; Ablauf: - Präsentation: vom Prüfling vorbereiteter zusammenhängender Vortrag (ca. 10 min); - Prüfungsgespräch: Charakter eines olloquiums, beschäftigt sich im Wesentlichen mit den präsentierten Inhalten und ihrem unmittelbaren Umfeld (z.b. Rückfragen, vertiefende und problematisierende Fragen, anwendungsbezogene Weiterführungen, ggf. Diskussion über die angewandten Methoden). - ontextbezogene Ausweitung auf weitere Lehrplanthemen ist erwünscht - ein kleinschrittiges Abfragen weiterer Lehrplaninhalte!!! - Der Leiter des Fachausschusses bestimmt den Gang der Prüfung und kann selbst prüfen. - Prüfungsdauer etwa 20min; Ablauf: - Selbstständiger Schülervortrag: Präsentation der Lösung der gestellten Aufgabe in ca. 10 min; - Prüfungsgespräch: unmittelbare Rückfragen und Erweiterungen des Umfelds der Prüfungsaufgabe und vor allem Prüfung weiterer Lehrplaninhalte; - Intention: Eher Nachweis der Breite als der Tiefe des Gelernten; - Das Abfragen nicht zusammenhängender Inhalte ist nicht intendiert; - Der Leiter des Fachausschusses bestimmt den Gang der Prüfung und kann selbst prüfen. - Begriff ist offen und als Oberbegriff zu verstehen; - ein Propagieren eines Medieneinsatzes um jeden Preis (ohne Qualitätsverlust: entsprechend vorbereiteter und gestalteter Vortrag) - Präsentation kann medienunterstützt sein (z.b. Tischvorlage, Folien, Wandtafel, Flipchart, Präsentationssoftware); - Medienausstattung und Organisationsmöglichkeiten der Schule, Prinzip der Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler sind zu berücksichtigen; - Präsentation muss den grundsätzlichen Anforderungen an eine strukturierte Darstellung genügen (z.b. Problembeschreibung gegliederte Darstellung Lösungen Bewertungen Zsf. Schluss) 3

2. Prüfung im mündlichen Prüfungsfach (vorbereitete Präsentation mit Prüfungsgespräch Die Prüfungsordnung sieht vor, dass die Schülerin/der Schüler spätestens zwei Wochen vor der Prüfung vier Themen für die Präsentation im Einvernehmen mit der Lehrkraft schriftlich vorlegt. Die Auswahl des Prüfungsthemas erfolgt durch den Leiter des Fachausschusses (Prüfungsvorsitzender). Etwa eine Woche vor der Prüfung wird dem Schüler/der Schülerin das Thema der Präsentation mitgeteilt. Die Prüfung dauert etwa zwanzig Minuten, wofür ca. 10 Minuten für die vorbereitete zusammenhängende Präsentation vorgesehen sind. Das Prüfungsgespräch sollte den Charakter eines olloquiums tragen und sich im Wesentlichen mit den präsentierten Inhalten und ihrem unmittelbaren Umfeld beschäftigen. Eine kontextabhängige Ausweitung ist erwünscht. Die Handreichung zur mündlichen Abiturprüfung im Fach Gemeinschaftskunde verdeutlicht fachspezifisch die einzelnen Prüfungselemente sowie deren Einflussfaktoren (z.b. Bildungsplan und Unterricht). Eine besondere Bedeutung kommt dabei auch dem sich an die Schüler/innen-Präsentation anschließenden Prüfungsgespräch zu, welches insbesondere die Ebenen der ategorialen Beurteilung, der inhaltlichen Ausweitung und des Transfers umfassen sollte. Daneben ergeben sich unter Umständen auch Fragen zur Struktur der Präsentation, zur Reflexion des Medieneinsatz bzw. zur Recherche. Es sollte allerdings beachtet werden, dass insbesondere Fragen zu Recherchen und Methoden der Präsentation häufig einen hohen Reflexionsanspruch in sich bergen. Sie sind daher als Einstieg in das Prüfungsgespräch nur bedingt geeignet.

Handreichung zur mündlichen Abiturprüfung im Fach Gemeinschaftskunde Präsentation des Schülers / der Schülerin - ca. 10 Minuten Anforderungen des Bildungsplans Vorausgegangener ursunterricht.roortxlxp ² 3U IXQJV JHVSUlF Prozess / Recherche: (Methode) a) Quellen, -kritik, (Authentizität)/ Recherche, Planung, etc. b) Wahrheitsgehalt/ Ideologiekritik c) bei Gruppenprüfung: Aufgabenverteilung, soziale ommunikation Präsentation / Produkt: a) inhaltlich - Breite - Tiefe b) formal - Strukturierung -Verständlichkeit - Medieneinsatz/ Reflexion des Medieneinsatzes ategoriale Beurteilung / Ausweitung/ Transfer: a) Wissen b) Verstehen (Sachurteil) c) Beurteilen (Werturteil) ategorien des Politischen: a) Form, z.b. Recht, Politischer Handlungsrahmen, (polity) b) Inhalt d. Problems, inhaltliches Handlungsprogramm (policy) c) Willensbildungs- und Entscheidungsprozess (politics) Urteilsbildung: Freiheit/ Gerechtigkeit/ Frieden/ Legitimität / Folgen / onsens/ Gemeinwohl bzw. Gesamtinteresse/ Partizipation/ Effizienz/ etc. 6

2.1 Themenfindung und Beratung Auswahl und Formulierung des Präsentationsthemas sollte durch den Schüler/die Schülerin erfolgen. Diese anspruchsvolle Aufgabe bedarf der gründlichen Vorbereitung, Beratung und Hilfestellung im Unterricht. Die riterien zur Auswahl und Formulierung geeigneter Themen für die Mündliche Prüfung im Fach Gemeinschaftskunde können dazu eine wesentliche Orientierung bieten. Sie sollten jedoch bereits frühzeitig mit den Schülerinnen und Schülern besprochen werden. riterien zur Auswahl und Formulierung geeigneter Themen für die Mündliche Prüfung im Fach Gemeinschaftskunde Aktualitätsbezug angemessene omplexität ontroversität und Problematisierung (keine reine Deskription) Möglichkeit zur Transferleistung (vom onkreten zum Abstrakten oder umgekehrt) Lehrplanbezug /-anbindung / -orientierung Methodenkompetenz (Materiallage und Recherchemöglichkeiten) 2.2 Prüfungsgespräch Die Vorbereitung und Durchführung des Prüfungsgesprächs erfordert von den Prüferinnen und Prüfern Flexibilität, da sie angemessen auf die vorgetragene Präsentation reagieren bzw. das Prüfungsgespräch im Vorfeld ohne enntnis der Präsentation vorbereiten müssen. Die Handreichungen für ein Prüfungsgespräch zeigen, welche Aspekte hierbei Gesprächsanlässe bieten können. Eine wichtige Hilfestellung für Unterrichtsgestaltung, Präsentationsstruktur und Prüfungsgespräch bietet das Modell des Politikzyklus als Analysemodell, sowie die dazu gehörenden ategorien und Schlüsselfragen. 7

Handreichungen für ein Prüfungsgespräch im Anschluss an eine Präsentation Aspekt: ategorien Inhaltliche Breite und Tiefe (Blatt 2) im Fach Gemeinschaftskunde Å7HPD.RQIOLNW)DOOEHLVSLHO BETEILIGTE / ATEURE soziale Gruppenzugehörigkeit sozio-kultureller Hintergrund pol-ökonom. Einfluss/ Macht Tradition Normen / Werte / Weltanschauungen etc. ADRESSAT / -EN Machthaber / Exekutive Institutionen / z.b. Legislative Gerichte Öffentlichkeit gesellschaftliche Gruppen Wahlen etc. MACHTMITTEL Überzeugung / Meinungsbildung Recht / Verfassung legitimierte Gewalt Medien Organisations- und onfliktpotential Gewalt (pol-ökonmilitärisch) strukturelle Gewalt ERGEBNISSE / LÖSUNGEN Friede, Freiheit, Gerechtigkeit Legitimation Integration oexistenz ompromiss Durchsetzung / Unterdrückung anderes WER? WARUM? AN WEN? WARUM? WOMIT? WANN? WIE? WARUM? WELCHES ERGEBNIS? WARUM? PROZESS o vorher o während o nach dem onflikt *(635b&+6$1/b66( onsequenzen / Schlussfolgerungen / Handlungen PROZESS o vorher o während o nach dem onflikt 8

Der Politikzyklus als Analysemodell Akteure und Beteiligte Interessen Verfassung Machtverhältnisse Problem Auseinandersetzung Rechtslage Lösungsentwürfe Bewertung und Entscheidung Reaktion Institutionen Situation osten und Nutzen Werte und Ideologien Erfahrungen nach: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Politikdidaktik kurzgefasst. Bonn 1995, S. 37-40 9

ategorien und Schlüsselfragen zum Modell des Politikzirkels Sequentielle ategorien Schlüsselfragen Problem Einflusskategorien Verfassung Rechtslage Institutionen Erfahrungen Ideologie Werte Akteure und Beteiligte Interessen Machtverhältnisse Situation Lösungsentwürfe osten und Nutzen Auseinandersetzung Einflusskategorien Verfassung Worin besteht das Problem und welche Aufgabe hat die Politik zu lösen? Was wirkt auf das Problem ein? Welche Verfassungsprinzipien beeinflussen das Problem? Welche Rechtslage hat zu dem Problem geführt bzw. tangiert das Problem? Welche Institutionen sind bei der Problemformulierung beteiligt und beeinflussen sie? Welche Erfahrungen liegen dem Problem zugrunde? Welche Ideologien beeinflussen die Problemformulierung? Welche Werte beeinflussen sie? Welche Akteure und Beteiligte sind von dem Problem betroffen und beteiligen sich an der Problemformulierung? Welche Interessen werden durch das Problem berührt? Welche Machtverhältnisse spiegeln sich in der Problemformulierung wider? Welche Situation hat zu dem Problem geführt? Welche Lösungsentwürfe existieren zum Problem? Welche osten (soziale und finanzielle) verursacht das Problem? Wie verläuft die Auseinandersetzung (Strategien, Taktiken. Etappen, Wendepunkte)? Was wirkt auf die Auseinandersetzung ein? Was sind die verfassungsrechtlichen und verfassungspolitischen Bedingungen der Auseinandersetzung? Rechtslage Institutionen Erfahrungen Was sind die rechtlichen Rahmenbedingungen? Welche Institutionen beeinflussen die Auseinandersetzung? Welche aktuellen und historischen Erfahrungen spielen eine Rolle? Werte und Ideologien Welche Wertvorstellungen und Ideologien beeinflussen die Auseinandersetzung? 10

die Auseinandersetzung? Akteure und Beteiligte Interessen Machtverhältnisse Situation Lösungsentwürfe osten und Nutzen Entscheidung Einflusskategorien Interessen und Wertvorstellungen osten und Nutzen Bewertung und Reaktionen Einflusskategorien Institutionen Akteure und Beteiligte Erfahrungen Interessen Werte und Ideologien Neue Probleme Welche Ziele verfolgen die Akteure, haben die Beteiligten? Welche Interessen haben die Akteure, die Beteiligten, welche Interessenkonflikte existieren? Wie sind die Machtverhältnisse und Durchsetzungschancen, und was beeinflusst sie? Was kennzeichnet die Situation? Welche Lösungsentwürfe werden diskutiert? Mit welchen osten, welchem Nutzen wird gerechnet? Zu welchen Ergebnissen hat die Auseinandersetzung (Willensbildungs- und Entscheidungsprozess) geführt? Welche Einflussfaktoren spiegeln sich in der Entscheidung? Welche Interessen und Wertvorstellungen sind in der Entscheidung stärker berücksichtigt, weniger berücksichtigt, unberücksichtigt geblieben? Welche Problemsicht spiegelt die Entscheidung wider? Welche sozialen und finanziellen osten folgen aus der Entscheidung? Welcher Nutzen? Wie wird die Entscheidung bewertet und welche individuellen und kollektiven Reaktionen lassen sich erkennen? Wovon sind die Bewertung und die Reaktionen abhängig und zu welchen neuen Problemen können sie führen? Welche Institutionen bewerten die Entscheidung positiv, welche bewerten sie negativ? Welche Akteure (gesellschaftliche Gruppen, Individuen), welche Betroffenen bewerten die Entscheidung negativ, welche positiv? Welche individuellen und kollektiven Erfahrungen gehen in die Bewertung ein? Von welchen Interessen wird die Bewertung geprägt? Welche Wertvorstellungen und Ideologien beeinflussen die Bewertung? Welche neuen Probleme können sich aus der Entscheidung und aus den Reaktionen darauf ergeben? nach: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Politikdidaktik kurzgefasst. Bonn 1995, S. 37-40 11

2.3 Vorschläge für Beurteilungskriterien Die fachspezifischen riterien zur Beurteilung der Mündlichen Prüfung im Fach Gemeinschaftskunde decken sich mit den riterien zur Auswahl und Formulierung geeigneter Themen. Auch sie sollten mit den Schülerinnen und Schülern bereits im Unterricht besprochen sein. Fachspezifische riterien zur Beurteilung der Mündlichen Prüfung im Fach Gemeinschaftskunde Aktualitätsbezug angemessene omplexität ontroversität und Problematisierung (keine reine Deskription) Möglichkeit zur Transferleistung (vom onkreten zum Abstrakten oder umgekehrt) Lehrplanbezug /-anbindung / -orientierung Methodenkompetenz (Materiallage und Recherchemöglichkeiten) 2.4 Vorbereitung der Prüfung im Unterricht Die Forderung nach der eigenständigen Themenformulierung, die inhaltliche Gestaltung und Strukturierung der Präsentation, die Aspekte der Problemorientierung und ontroversität, sowie die Ausrichtung des Prüfungsgesprächs auf Analysemodelle haben onsequenzen für die Unterrichtsgestaltung im Vorfeld. Einige wesentliche Thesen zur Vorbereitung der neuen mündlichen Prüfungsform und deren onsequenzen für den Gemeinschaftskundeunterricht finden sich in den Handreichungen. Vorbereitung der neuen mündlichen Prüfungsform / onsequenzen für den Unterricht Zur selbstständigen Themenfindung benötigen Schülerinnen und Schüler ein inhaltliches, kategoriales Rüstzeug der politischen Bildung. Dies erwerben sie im vorausgegangen ursunterricht durch exemplarisches Lernen, auch und gerade durch die Lehrerdemonstration, d.h. durch gelenktes, entdeckendes Lernen. Auf die Vermittlung von ontroversität und Bewertungsproblemen ist besonders zu achten. Selbständige Recherche muss den Schülern gelehrt und vermittelt werden. Gerade die Internetrecherche bedarf der unterrichtlichen Vorbereitung. Daneben bleiben Broschüren, Tages- und Wochenzeitungen als Quellen e- benso unverzichtbar wie Bücher. Quellenkritik muss gelehrt werden. 12

Die selbstständige Präsentation durch die Schüler muss gelehrt und eingeübt werden. GFS (gleichwertige Feststellung(en) von Schülerleistungen) sollten dazu genutzt werden. Deren Vorbereitung ähnelt der Vorbereitung der neuen mündlichen Prüfungsform und verändert deshalb den ursunterricht von Anfang an. Andererseits kann gerade der strukturierte, problemorientierte Lehrervortrag den Schülerinnen und Schülern als Demonstration für gelungene Präsentationen dienen. Nicht nur wegen des sich an die Präsentation anschließenden Prüfungsgesprächs, auch wegen der vorausgehenden selbstständigen Recherche der Schülerinnen und Schüler ist auf die ommunikationsfähigkeit und soziale ompetenz besonderes Gewicht zu legen. Offene Unterrichtsformen sollten deshalb weit größeren Raum im ursunterricht einnehmen, als das bisher im Durchschnitt der gymnasialen Bildung stattgefunden hat bzw. stattfinden konnte. Die Vermittlung von Methodenkompetenz tritt neben die Vermittlung von Inhalten als wesentlicher Bestandteil der gymnasialen Bildung. 3. Mündliche Prüfung in den Fächern der schriftlichen Abiturprüfung (Zusatzprüfung: urzvortrag mit Prüfungsgespräch) Im Fach Gemeinschaftskunde kann diese Prüfungsart nur von Schülerinnen und Schülern des Neigungsfaches gewählt werden, sofern im Neigungsfach Gemeinschaftskunde die schriftliche Prüfung absolviert wurde. Der bzw. die Fachausschussvorsitzende (Prüfungsvorsitzende/r) wählt Prüfungsaufgaben auf der Grundlage von Vorschlägen der Fachlehrkraft aus, welche dem Schüler/der Schülerin vorgelegt werden. Innerhalb von zwanzig Minuten bereiten sich die Schüler/innen auf die Prüfung vor. Auch die eigentliche Prüfungszeit beträgt zwanzig Minuten. Eine vergleichende Darstellung über die wesentlichen allgemeinen Hinweise zur Gestaltung und Durchführung der neuen mündlichen Abiturprüfung ermöglicht einen schnellen Überblick über die Mündliche Prüfung in den Fächern der schriftlichen Abiturprüfung. 3.1 Aufgabenstellung Auswahl und Formulierung der Aufgabenstellung erfolgt durch die Fachlehrkraft. Die riterien zur Auswahl und Formulierung geeigneter Aufgaben für die Zusatzprüfung im Fach Gemeinschaftskunde: urzvortrag mit Prüfungsgespräch können dazu eine wesentliche Orientierung bieten. Sie sollten jedoch bereits frühzeitig mit den Schülerinnen und Schülern besprochen werden. 13

Die Aufgabenstellung soll eine selbstständige Problemlösung und Darstellung ermöglichen, d.h., die vorgelegte Aufgabe sollte offen und mehrdimensional strukturiert sein. Ein zu kleinschrittiges Vorgehen in den Leitfragen ist nicht erwünscht. riterien zur Auswahl und Formulierung geeigneter Aufgaben für die Zusatzprüfung im Fach Gemeinschaftskunde: urzvortrag mit Prüfungsgespräch angemessene omplexität ontroversität und Problematisierung (keine reine Deskription) Aktualitätsbezug Möglichkeit zur Transferleistung (vom onkreten zum Abstrakten oder umgekehrt) Lehrplanbezug /-anbindung / -orientierung 3.2 Prüfungsgespräch Die Vorbereitung des Prüfungsgesprächs erfordert von den Prüferinnen und Prüfern Flexibilität, da sie angemessen auf den vorgetragenen urzvortrag reagieren müssen. Dennoch kann eine Prüfung dieser Art wesentlich stärker von der Lehrkraft gelenkt werden. Dabei ist auch auf angemessene Transfermöglichkeiten zu achten. An den zehnminütigen urzvortrag schließen sich unmittelbare Rückfragen, erweiternde Fragen im Umfeld der Aufgabenstellungen sowie die Prüfung weiterer Lehrplaninhalte an. Die Handreichungen für ein Prüfungsgespräch im Anschluss an einen urzvortrag im Fach Gemeinschaftskunde zeigen, welche Aspekte hierbei aufgegriffen werden können. Eine wichtige Hilfestellung für Unterrichtsgestaltung, Präsentationsstruktur und Prüfungsgespräch bietet das Modell des Politikzyklus als Analysemodell, sowie die dazu gehörenden ategorien und Schlüsselfragen. 14

. - +, * () ' J C C B A@?>= "! L Handreichungen für ein Prüfungsgespräch im Anschluss an einen urzvortrag im Fach Gemeinschaftskunde 4 < * 5 5;:* 944,.8 67 543 2 /10 BETEILIGTE / ATEU- RE soziale Gruppenzugehörigkeit sozio-kultureller Hintergrund pol-ökonom. Einfluss/ Macht Tradition Normen / Werte / Weltanschauungen etc. ADRESSAT / -EN Machthaber / Exekutive Institutionen / z.b. Legislative Gerichte Öffentlichkeit gesellschaftliche Gruppen Wahlen etc. &&$ " #$ $% MACHTMITTEL Überzeugung / Meinungsbildung Recht / Verfassung legitimierte Gewalt Medien Organisations- und onfliktpotential Gewalt (pol-ökonmilitärisch) strukturelle Gewalt IH GF DE ERGEBNISSE / LÖ- SUNGEN Friede, Freiheit, Gerechtigkeit Legitimation Integration oexistenz ompromiss Durchsetzung / Unterdrückung anderes WER? WARUM? AN WEN? WARUM? WOMIT? WANN? WIE? WARUM? WELCHES ERGEBNIS? WARUM? PROZESS o vorher o während o nach dem onflikt M Q N N VU T SN QR PO MN TRANSFER: onsequenzen/schlussfolgerungen Handlungen PROZESS o vorher o während o nach dem onflikt 15

3.3 Vorschläge für Beurteilungskriterien Die riterien zur Beurteilung der Mündliche Prüfung im Fach Gemeinschaftskunde: urzvortrag mit Prüfungsgespräch decken sich weitgehend mit den riterien zur Auswahl und Formulierung geeigneter Themen. Auch sie sollten mit den Schülerinnen und Schülern bereits im Unterricht besprochen sein. riterien zur Beurteilung der Mündliche Prüfung im Fach Gemeinschaftskunde: urzvortrag mit Prüfungsgespräch angemessene omplexität ontroversität und Problematisierung (keine reine Deskription) Transferleistung (vom onkreten zum Abstrakten oder umgekehrt) Lehrplanbezug /-anbindung / -orientierung Aktualitätsbezug Methodenkompetenz (angemessene Darstellung) 3.4 Vorbereitung der Prüfung im Unterricht Die Forderung nach unmittelbarer und situationsbezogener Reaktion auf vorgelegte Aufgabenstellungen, die Aspekte der Problemorientierung und ontroversität in der Prüfung, sowie die Ausrichtung des Prüfungsgesprächs auf Analysemodelle haben onsequenzen für die Unterrichtsgestaltung im Vorfeld. Einige wesentliche Thesen zur Vorbereitung der neuen mündlichen Prüfungsform und deren onsequenzen für den Gemeinschaftskundeunterricht finden sich in den Handreichungen. 4. Aufgabenvorschläge 4.1 Prüfung im mündlichen Prüfungsfach (vorbereitete Präsentation mit Prüfungsgespräch Die Themenliste Vorschläge für geeignete Themenformulierungen ist nicht für die Hand der Schülerinnen und Schüler gedacht, sondern dient lediglich der Veranschaulichung der zugrunde gelegten Auswahlkriterien für die Fachkolleginnen und - kollegen. 16

Prüfung im mündlichen Prüfungsfach Gemeinschaftskunde (vorbereitete Präsentation mit Prüfungsgespräch): Vorschläge für geeignete Themenformulierungen Gesellschaft 1 Eintrag gleichgeschlechtlicher Partnerschaften Werteverfall oder Ausdruck notwendigen gesellschaftlichen Wandels? 2 Ist der Generationenvertrag ein Auslaufmodell? Eine kritische Diskussion unterschiedlicher Modelle zur Alterssicherung der Gesellschaft Wirtschaft 3 Die Tobin-Tax ein Instrument zur Steuerung internationaler Finanzströme? 4 Die Rolle des IWF in der Finanzkrise eines Schwellenlandes. Eine kritische Analyse und Beurteilung. Politisches System der Bundesrepublik Deutschland 5 Verbot der NPD eine Maßnahme im Sinne der wehrhaften Demokratie? 6 Trennung von Amt und Mandat bei Bündnis 90/Die Grünen Ausdruck innerparteilicher Demokratie? Internationale Politik 7 ampf gegen den internationalen Terrorismus - Für und Wider eines militärischen Schlags gegen den Irak 8a 8b 8c Strategien gegen den Terror (I): eine kritische Betrachtung der Reaktion der USA Strategien gegen den Terror (II): eine kritische Betrachtung der Reaktion der UNO Strategien gegen den Terror (III): eine kritische Betrachtung der Reaktion der NATO 4.2 Mündliche Prüfung in den Fächern der schriftlichen Abiturprüfung (Zusatzprüfung: urzvortrag mit Prüfungsgespräch) Die Aufgabenvorschläge für die Mündliche Prüfung im Fach Gemeinschaftskunde sind Gegenstand des ca. zehnminütigen urzvortrags. Daran schließen sich unmittelbare Rückfragen, erweiternde Fragen im Umfeld der Aufgabenstellungen sowie die Prüfung weiterer Lehrplaninhalte an. 17

Aufgabenvorschlag zur Mündliche Abiturprüfung im schriftlichen Prüfungsfach Gmk M 1: M 2: GG, unkommentierte Ausgabe http://www.destatis.de/basis/d/solei/soleitab7.htm Sozialbudget 1998-2000 Gegenstand der Nachweisung Einheit 1998 1999 2000 1 Sozialbudget 2 Deutschland Sozialleistungen insgesamt Mill. EUR 646 834 668 031 680 185 pro opf EUR 7 885 8 131 8 269 Sozialleistungsquote 3 v.h. 33,4 33,7 33,5 Leistungen nach Institutionen Allgemeine Systeme Mill. EUR 428 389 439 594 445 787 davon: Rentenversicherung Mill. EUR 204 080 210 091 217 431 - Pflegeversicherung Mill. EUR 15 676 16 305 16 665 - rankenversicherung Mill. EUR 126 130 129 753 132 046 - Unfallversicherung Mill. EUR 10 665 10 643 10 835 - Arbeitsförderung Mill. EUR 68 109 69 193 64 961 - indergeld 4 Mill. EUR 70 86 106 - Erziehungsgeld Mill. EUR 3 659 3 523 3 743 Sondersysteme Mill. EUR 5 121 5 194 5 206 Leistungssysteme des öff. Dienstes Mill. EUR 47 468 49 017 49 459 Arbeitgeberleistungen Mill. EUR 49 994 52 351 53 140 Entschädigungen Mill. EUR 8 099 7 125 6 560 Soziale Hilfen und Dienste Mill. EUR 47 774 48 356 49 093 Direkte Leistungen insgesamt Mill. EUR 586 842 601 637 609 246 Indirekte Leistungen Mill. EUR 59 992 66 394 70 939 dar.: Familienleistungsausgleich Mill. EUR 25 554 29 502 31 649 Leistungen nach Funktionen Ehe und Familie Mill. EUR 87 385 93 381 97 132 Gesundheit Mill. EUR 212 395 219 299 218 970 Beschäftigung Mill. EUR 82 032 82 901 62 036 Alter und Hinterbliebene Mill. EUR 240 898 247 985 241 807 Übrige Funktionen Mill. EUR 24 124 24 465 24 954 1 Vorläufiges Ergebnis. 2 Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung, Bonn. 3 Sozialleistungen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt. 4 Ab 1.1. 1996 ist das indergeld im Rahmen des Familienleistungsausgleichs neugeregelt worden. Siehe hierzu auch Institution Familienleistungsausgleich. Quelle: http://www.destatis.de/basis/d/solei/soleitab7.htm Aktualisiert am 22. Januar 2002 Analysieren und beschreiben Sie die Entwicklung des Sozialbudgets 1998-2000 ( M 2). Zeigen Sie auf, welche Probleme sich hieraus für die Politik ergeben. Die Teilbereiche des Systems der sozialen Sicherung in der BRD sind unterschiedlich geregelt. Stellen Sie die dabei angewandten Prinzipien an je einem Beispiel dar. 18

Es werden in der gesellschaftlichen Diskussion immer wieder Forderungen nach einem Umbau des Sozialstaats erhoben. Erläutern und bewerten Sie diese Forderungen mit Hilfe von Beispielen. Vorschlag zur Prüfung weiterer Lehrplaninhalte im Anschluss an den urzvortrag zum Thema Sozialbudget 1998-2000 (vgl. 4.2a) Gliederung und Entwicklungstendenzen der Berufsstruktur Beschreiben Sie thesenartig Entwicklungstendenzen der Berufsstruktur. Worin liegen Ursachen und Folgen des Strukturwandels? Welche gesellschaftlichen und individuellen Chancen und Risiken ergeben sich aus dem Strukturwandel? Migration in die BRD Ursachen für Migration: In der Forschung unterscheidet man zwei unterschiedliche Faktoren, die Migration auslösen können. Welche? Prüfen Sie: Ist Deutschland ein Einwanderungsland? Beschreiben Sie die Entwicklung der Einwanderung nach Deutschland bis heute. Differenzieren Sie hierbei auch in unterschiedliche Zuwanderungsgruppen. Zeigen Sie an einem Beispiel Perspektiven und Probleme der vermehrten Zuwanderung. Erörtern Sie politische Lösungsansätze. (z.b. Bildungspolitik, Arbeitserlaubnis, Green Card) 19

Aufgabenvorschlag zur Mündlichen Abiturprüfung im schriftlichen Prüfungsfach Gmk M 1: GG, unkommentierte Ausgabe M 2: Zuwanderung: arlsruhe ist am Zug, StZ 21.6.02 Zuwanderung: arlsruhe ist am Zug Rau unterzeichnet umstrittenes Gesetz - Union kündigt lage beim Verfassungsgericht an 5 10 15 20 25 30 Nach zwei Monaten Bedenkzeit hat Rau das umstrittene Gesetz gestern unterzeichnet. Eigentlich soll es am 1. Januar 2003 in raft treten. Am 22. März war es im Bundesrat zu Tumulten gekommen, als die Länderkammer über das neue Zuwanderungsrecht abstimmte. Das Votum Brandenburgs blieb unklar. Hessen, Bayern und Thüringen, wo die Union regiert, kündigten unmittelbar nach Raus Entscheidung Verfassungsklage an. Der Präsident selbst hatte zuvor erklärt, er halte eine verfassungsrechtliche Prüfung für wünschenswert. Rau betonte, dass er als Staatsoberhaupt nur dann ein Gesetz nicht unterzeichnen dürfe, wenn "zweifelsfrei und offenkundig" ein Verfassungsverstoß vorliege. "Zu dieser Überzeugung bin ich im vorliegenden Fall nicht gekommen", sagte er. Scharf kritisierte Rau das Verhalten der Parteien. Sie hätten den Streit über das Gesetz zu einer "Machtprobe" ausarten lassen. Der Eklat im Bundesrat am 22. März habe "auf viele Menschen einen verheerenden Eindruck gemacht" und die "Politikverdrossenheit verstärkt". Ausdrücklich rügte Rau Brandenburgs Ministerpräsidenten Manfred Stolpe (SPD) und dessen Stellvertreter Jörg Schönbohm (CDU). Bei der Abstimmung in der Länderkammer sei "eine Verfahrensvorschrift in gewagter Weise ausgereizt und damit eine politische ampfsituation auf die Spitze getrieben worden". Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sagte, er habe die Entscheidung des Präsidenten "mit großem Respekt zur enntnis genommen, und das gilt auch für die kritischen Anmerkungen, die er gemacht hat". Die Union hielt sich mit ritik an Rau zurück. Der anzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) lobte, dass der Bundespräsident ein Verfahren in arlsruhe für richtig halte. Er kündigte an, die Union werde das Gesetz im Fall eines Wahlsiegs im September ohnehin ändern. Saarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU), Sprecher der Zuwanderungskommission seiner Partei, begründete die lage gegen das Gesetz damit, dass es den "Makel der Verfassungswidrigkeit" in sich trage. Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) sagte, eine Verweigerung der Unterschrift unter das Gesetz hätte der ontrollfunktion des Bundespräsidenten besser entsprochen. Der thüringische CDU-Ministerpräsident Bernhard Vogel versicherte: "Wir klagen nicht gegen den Bundespräsidenten." Innenminister Otto Schily (SPD) warnte die Union davor, Fremdenhass zu schüren. "Ich warne davor, Feuerchen anzuzünden", sagte er. Die Grünenchefin Claudia Roth lobte Rau, da er den "Erpressungsversuchen" der Union widerstanden habe. [...] StZ 21.6.02 Beschreiben Sie kurz die Phasen des Gesetzgebungsprozesses in der BRD. Erläutern Sie ausgehend von dem in M 2 beschriebenen Fall die Gewaltenteilung und Gewaltenverschränkung im politischen System der BRD. Vergleichen Sie dieses mit dem System der Gewaltenteilung und Gewaltenverschränkung in den USA. 20

Vorschlag zur Prüfung weiterer Lehrplaninhalte im Anschluss an den urzvortrag zum Thema Zuwanderung: arlsruhe ist am Zug (vgl. 4.2b) Der politische Meinungs- und Willensbildungsprozess These (T. Evers, 1991): Der Bürger ist in der Demokratie der BRD auf die Rolle des bloßen Zuschauers beschränkt. Erläutern und beurteilen Sie diese Aussage unter Einbeziehung des GG. Welches Demokratieverständnis liegt der These zugrunde? Zeigen Sie, welche Möglichkeiten zur politischen Partizipation das GG eröffnet. Welches Demokratiemodell liegt dem GG zugrunde? Belegen Sie. Erörtern Sie: Soll das GG um plebiszitäre Elemente erweitert werden? (Differenzierung: Befragung, Entscheid) Beschreiben Sie die Funktionen der Parteien im politischen System der BRD. These: Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags sind in besonderer Weise demokratisch legitimiert. Erläutern Sie diese These und setzen Sie sich mit ihr auseinander. / Überprüfen Sie ihre Gültigkeit am Beispiel der andidatenaufstellung. Nennen Sie Ursachen aktueller Parteien- und Politikverdrossenheit. Setzen Sie sich mit Lösungsvorschlägen auseinander. Gibt es Auswege aus dem Dilemma? Vielfach wird behauptet, die Integrationsfähigkeit der etablierten Massenparteien ließe nach. Setzen Sie sich mit dieser Behauptung auseinander. (Beispiele, welche Erscheinungen könnten sie belegen, welche widerlegen?) Stellen Sie die Aufgaben der Interessenverbände im politischen Willensbildungsprozess dar. Vergleichen Sie sie mit den Aufgaben der Parteien. Definieren Sie die Begriffe Lobbyismus und orporatismus. orporatismus eine Gefahr für die pluralistische Demokratie? Setzen Sie sich mit der Frage auseinander. F. Traxler 1988: Die Verbände sollten in die Formulierung und Vollziehung staatlicher Politik einbezogen werden. Erläutern Sie, auf welche Weise dies geschehen könnte. Erörtern Sie! 21