Neue Konzepte bei der cyanidfreien alkalischen Verzinkung



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Transkript:

1 Neue Konzepte bei der cyanidfreien alkalischen Verzinkung Dr. Rolf Jansen SurTec GmbH D-64673 Zwingenberg Alte Probleme und ihre Ursachen Neue Konzepte: 1 Zinkverfahren der dritten Generation 2 Anoden 3 Zinklöseabteil 4 Elektrochemische Prozeßregelung

Alte Probleme und ihre Ursachen 2 Verzögerte Flitterbildung die Zinkabscheidung ist in Ordnung, die Ware wird ausgeliefert, nach zwei bis drei Wochen platzt die Zinkschicht in kleinen Flittern ab Fehldosierung der Additive zu niedrige Badtemperatur Fremdmetalle machen Zinkschicht spröder (Vorbehandlung) Chromatierbarkeit von cyanidfreien alkalischen Zinkschichten fleckige, gelbstichige Blauchromatierungen Einbau von Fremdmetallen (Eisen!) graue, schillernde Gelbchromatierungen Überdosierung der Additive Aufhellung/Chromatierung falsch eingestellt Probleme bei der Badführung konstanter Zinkgehalt Stromverteilung im Bad Anreicherung von Fremdmetallen Elektrolyteinstellung per Hullzelle Zinköseabteil nicht effektiv oder zu klein Anoden (lösliche und inerte) werden passiv halbstarke Komplexbildner im Elektrolyten Unausgewogenes Additivsystem

Arbeitsbereich Anbrennungen Abscheidung im Diffusionsgrenzstrom 3 c c 0 Zn Zn I/mA 160 Zn 120 80 x 40 Nernst sche Diffusionsshicht U SHE /mv 0-1700 -1500-1300 -1100-900 Stromspannungskurven, 20 mv/s, rotierende Au-Scheibenelektrode, 0,196 cm 2, 1600 U/min, cyanidfreier alkalischer Elektrolyt (10 g/l Zn, 120 g/l NaOH) mit herkömmlichen Grundzusatz ohne Zusatz -40

Metallverteilung Elektrolytleitfähigkeit Polarisationswiderstand 4 R Pa R el R Pk 35 % R Pa R el R Pk 19 % schlechtere und bessere Metallverteilung I/mA 160 120 80 40 Stromspannungskurven, 20 mv/s, rotierende Au-Scheibenelektrode, 0,196 cm 2, 1600 U/min, cyanidfreier alkalischer Elektrolyt (10 g/l Zn, 120 g/l NaOH) neuer Grundzusatz SurTec 704 I ohne Zusatz U SHE /mv 0-1700 -1500-1300 -1100-900 -40

Metallverteilung auf Hullzellenblechen im Vergleich 5

Verzögerte Flitterbildung Schichttextur Rekristallisation 6 Röntgendiffraktogramme zeigen, daß die Zinkkristallite bei der alkalischen Verzinkung im Gegensatz zur sauren Verzinkung in Feldrichtung sehr stark geordnet aufwachsen Raumtemperatur reicht aus, um die starke Ordnung nach und nach aufzubrechen. Zinkkristalle in beliebiger Orientierung Die Kristallite benötigen mehr Platz, und in der Schicht wird eine Druckspannung erzeugt, die letztlich zur Flitterbildung führen kann. sauer Zink und Zn-Pulver alkalisch cyanidisch Zink alkalisch cyanidfrei Zink

Natrium oder Kaliumelektrolyt 7 Der Natriumzinkatelektrolyt ist von der Ansatzkosten her günstiger Der Kaliumzinkatelektrolyt hat eine bessere Elektrolytleitfähigkeit daher: bessere Metallverteilung höhere Stromausbeute (ca. 80 % bei 30-35 C) höhere Anbrennungsgrenze höhere Abscheidungsrate duktilere und weißere Zinkschichten um 0,5 bis 0,75 V niedrigere Zellspannung: Beispiel: Gestellanlage mit 10000 A, 10 Takten je Stunde und 0,5 l Verschleppung je Takt 10 g/l Zink, 120 g/l NaOH, 40 g/l Na2CO3 im Vergleich zu 10 g/l Zink, 170 g/l KOH, 50 g/l K2CO3 Chemiekosten Na-Elektrolyt: 10/h 0,5 l (0,12 + 0,03) kg/l 0,51 DM/kg = 0,38 DM/h K-Elektrolyt 10/h 0,5 l (0,17 + 0,04) kg/l 1,00 DM/kg = 1,05 DM/h = 0,67 DM/h Energiekosteneinsparung K-Elektrolyt: 0,5 V 10kAh/h 0,15 DM/kWh = 0,75 DM/h Kaliumzinkatelektrolyt für Gestellanlagen, Natriumzinkatelektrolyt für Trommelanlagen

Natrium oder Kaliumelektrolyt 8 SurTec 704 Natriumzinkatelektrolyt, 10 g/l Zink, 120 g/l NaOH, 0 bis 100 g/l Na2CO3

Natrium oder Kaliumelektrolyt 9 SurTec 704 Kaliumzinkatelektrolyt, 10 g/l Zink, 170 g/l KOH, 0 bis 180 g/l K2CO3

Arbeiten mit löslischen Zinkanoden 10 Die anodische Stromausbeute für die Zinkauflösung liegt bis zu einer Stromdichte von ca. 3 A/dm2 bei 100 % Oberhalb von 3 A/dm 2 belegt sich die Zinkanode mit einer halbleitenden Sperrschicht aus Zinkoxid (passiert auch im organikfreien reinen Zinkatelektrolyt) die Zellspannung steigt schlagartig um 3 bis 4 V die Anode wird schwarz die anodische Stromausbeute sinkt auf 2-5 %, zugunsten von 95-98 % O 2 -Entwicklung Mit löslichen Zinkanoden ist es deshalb schwierig, den Zinkgehalt im Bad durch Kontrolle der Anodenfläche konstant zu halten. Die Anoden müssen häufig aus- und eingehängt werden. Die Stromverteilung im Bad ist deshalb naturgemäß nicht optimal. Gemischte Fahrweise mit Zink- und inerten Anoden ist ausgesprochen problematisch und für Gestellbäder nicht sinnvoll.

Warum werden löslische Zinkanoden schwarz? 13 Körperfarbe entsteht durch Absorption von Licht bestimmter Wellenlängen. Bestimmte Wellenlängen werden absorbiert durch Elektronenübergänge zwischen zwei diskreten Energieniveaus. Zinkoxid ist weiß, weil es für den sichtbaren Wellenlängenbereich keinen passenden Abstand seiner besetzten Energieniveaus zum nächsten freien Niveau besitzt. Das Zinkoxid auf einer passiv gewordenen Zinkanode ist jedoch an Elektronen verarmt, also ein p-halbleiter (Lochleitung). Diese Löcher stellen nun statistisch verteilte, leere Zwischen-Energieniveaus dar. Das führt zur Lichtabsorption auf allen Wellenlängen schwarz!

Arbeitsweise mit inerte Anoden 14 Üblicherweise kommen für die cyanidfreie alkalische Verzinkung inerte Anoden zum Einsatz und der Zinknachschub erfolgt über ein separates Zinklöseabteil. Häufig werden inerte Anoden aus Stahl verwendet. Stahlanoden sind im Gegensatz zur landläufigen Meinung jedoch nicht 100%ig stabil. Das heißt, es geht Eisen in Lösung! Es gibt cyanidfreie alkalische Zinkelektrolyte, die mehr Eisen enthalten als gängige Zink/Eisenelektrolyte. Natürlich wird gelöstes Eisen in die Zinkschicht eingebaut. Je nach Menge führt dies zu den bekannten Fehlfarben bei den Chromatierungen. Stahlanoden sind für die cyanidfreie alkalische Verzinkung demnach eher ungeeignet. Bei weitem besser sind beschichtete Stahlanoden. Edelstahlanoden sind total ungeeignet, denn durch diese würde sogar Chrom(VI) in den Elektrolyt eingetragen.

Vergleichende Untersuchung von inerten Anoden 15 Cyanidfreier alkalischer Zinkelektrolyt: Zellspannung in der Hullzelle bei 1 A: (frischer Elektrolyt, neue Anoden) 10 g/l Zn, 120 g/l NaOH mit SurTec 702 (alter Typ) 3,21 V (Stahlanode) 3,39 V (beschichtete Anode) Eisengehalt der Zinkbäder (1,8 l, 1 A, 25 C) in mg/l Start 16 h 40 h 64 h 88 h Stahl < 0,5 2,5 5,0 6,0 7,1 Beschichtete Anode < 0,5 < 0,5 < 0,5 < 0,5 < 0,5 Zellspannung bei 1 A: (alter Elektrolyt, alte Anoden) 3,39 V (Stahl, braun-schwarz) 3,32 V (beschichtete Anode, blank)

Anodendesign 16 Minimalforderung: Besser: dick vernickelte Stahlanoden vernickelte und mit SurTec-Katalysator beschichtete Anoden Die katalytische Beschichtung senkt die Sauerstoffüberspannung, daher verbesserte Stromverteilung niedrigere Zellspannung geringerer Organikverbrauch Optimal: Anoden aus mit 15 µm matt vernickeltem und mit SurTec-Katalysator beschichteten Streckmetall aus Normalstahl, Piccolo-Masche 30 8, Stegbreite 6, Materialstärke 2 (alle Maße in mm). Führung der Gasentwicklung bei korrektem Einbau der Streckmetallanoden Das Streckmetall wird vorzugsweise mit den Lamellen horizontal eingebaut, so daß die Gasentwicklung nach hinten abgeleitet wird. Anodische Stromdichte bis 20 A/dm2.

Zinklöseabteil 17 Zinklöseabteile sind häufig nicht effektiv genug, woran liegt das? Zink steht in der Spannungsreihe der Elemente negativ vom Wasserstoff, und Zink ist ein amphoteres Element: Zn + 2 H 2 O + 2 OH [Zn(OH) 4 ] 2 + H 2 Dabei handelt es sich um eine Redoxreaktion mit einem kathodischen und einem anodischen Teilschritt: anodische Oxidation Zn + 4 OH [Zn(OH) 4 ] 2 + 2 e kathodische Reduktion 2 H 2 O + 2 e H 2 + 2 OH Beide Teilreaktionen bedingen einander, beide Reaktionen müssen gleichzeitig mit gleicher Geschwindigkeit ablaufen, d. h. die Zinkauflösung kann nicht schneller sein als die Wasserstoffentwicklung.

Zinklöseabteil 18 Zink ist ein Element mit hoher Wasserstoffüberspannung, d. h. die kathodische Wasserstoffentwicklung ist an Zink gehemmt, und also auch die anodische Zinkauflösung. Wird Zink mit einem Metall mit mittlerer oder niedriger Wasserstoffüberspannung in Kontakt gebracht, so kann die Wasserstoffentwicklung an diesem Metall erheblich schneller stattfinden. In herkömmlichen Zinklöseabteilen wird das Zink in Lösekörben aus Eisen in den alkalischen Elektrolyten eingehängt. Wasserstoffkatalysatoren sind als Korbmaterial bei weitem besser geeignet als Eisen, das eine nur mittlere Wasserstoffüberspannung aufweist.

Zinklöseabteil 21 A Ampèremeter Katalysatoro. Stahlblech Zinkanoden Zinkelektrolyt Magnetrührer Am SurTec-Wasserstoffkatalysator löst sich das Zink mit im Schnitt 1,5 A/dm 2 (Katalysatorfläche) außenstromlos auf. Die Löserate ist mindestens 10fach höher als an Stahl.

Zinklöseabteil 22

Elektrochemische Prozeßregelung 25 Die Leistungsmerkmale und ihre Einflußgrößen sind: Merkmale Beziehungen Einflußgrößen Metallverteilung Grundzusatz C Glanz Glanzzusatz C Glanztiefenstreuung Zinkgehalt C Duktilität Natriumhydroxidgehalt C Haftfestigkeit/Flitterbildung Natriumcarbonatgehalt S Abscheidungsrate Fremdmetalle (Eisen) S Stromausbeute Stromdichte P Chromatierbarkeit Temperatur P Bewegung P C = chemischer Parameter P = physikalischer Parameter S = Störfaktor

Elektrochemische Prozeßregelung 26 Die physikalischen Prozeßparameter Stromdichte, Temperatur, Bewegung und Zeit lassen sich relativ einfach durch die Anlagentechnik konstant halten. Der Störfaktor Fremdmetall wird durch die Verwendung von wirklich inerten Anoden (keine Stahlanoden!) in Verbindung mit einem Zinklöseabteil ausgeschaltet. Natriumcarbonat ist erst oberhalb von 70-80 g/l ein Störfaktor. Dieser Wert wird bei konventionellen cyanidfreien alkalischen Zinkverfahren ohne Spülwasserrückführung nur selten erreicht. Durch geeignete Ausfriereinrichtungen kann er in jedem Fall unterhalb der Störgrenzkonzentration gehalten werden.

Elektrochemische Prozeßregelung: Meßmethoden 27 Der Natriumhydroxidgehalt könnte durch Titration automatisch bestimmt werden. Natriumhydroxid geht durch Ausschleppung und Carbonatbildung verloren und wird zur Aufrechterhaltung der Elektrolytleitfähigkeit nachdosiert. Der Zinkgehalt könnte durch Titration automatisch bestimmt werden. Zink geht durch Ausschleppung und hauptsächlich durch die gewünschte Zinkabscheidung verloren und wird vorzugsweise mittels Zinklöseabteil nachdosiert. Grundzusatz und Glanzzusatz werden allgemein über ihre Auswirkung auf die Abscheidung (z. B. anhand von Hullzellentests) eingestellt. Hullzellentests sind jedoch nicht automatisierbar. Bis auf die organischen Additive lassen sich alle Prozeßparameter mit konventioneller Technik automatisch erfassen. Zur Einstellung der organischen Additive müssen neue Methoden gefunden werden.

Elektrochemische Prozeßregelung: Elektronisches Hullzellenblech 28 I/mA 200 Rotierende Scheibenelektrode Arbeitselektrode Bezugselektrode Gegenelektrode Bezugsspannung Zellspannung Strom 150 100 50 U SHE /mv 0-1700 -1500-1300 -1100-900 -700 mit organischem Zusatz ohne Zusatz Stromspannungskurven, 20 mv/s, rotierende Au-Scheibenelektrode, 0,196 cm 2, 1600 U/min, cyanidfreier alkalischer Elektrolyt (10 g/l Zn, 120 g/l NaOH) -50

Elektrochemische Prozeßregelung: Automatisierung 29 Stromspannungskurven sind ein direktes Maß für die Abscheidungsbedingungen in einem Elektrolyten und ein indirektes Maß für die Konzentration der Badbestandteile Zielgröße sind die Abscheidungsbedingungen und nicht die Konzentrationen Eine Badkontrolle auf der Basis von Stromspannungskurven wäre demnach möglich. Die Idee ist, Stromspannungskurven, die den jeweiligen Badzustand charakterisieren, aufzunehmen und mit einer Sollstromspannungskurve zu vergleichen Durch Testeinspritzungen der Additive in die Meßzelle kann man sich dann schrittweise an den Sollzustand annähern.

Automatisierung: Vergleich zwischen Ist- und Sollstromspannungskurve 30

Automatisierung: Testeinspritzungen in eine Meßzelle 31 Elektrolyteinlaß, Ausnutzung des Gefälles, Steuerung über Magnetventil RSE BE AE GE Potentiostat Elektrolytauslaß Zusatz 1 Zusatz 2 Zusatz 3 Zusatz 4

Automatisierung: Bestimmung des Zinkgehaltes, Steuerung des Löseabteils 32 Durch Auswertung des vergrößerten Peaks läßt sich der Zinkgehalt bestimmen. Das Gerät regelt den Durchfluß zwischen Zinkbad und Lösabteil

Automatisierung: Bestimmung des NaOH- bzw. KOH-Gehaltes 33 Natrium- oder Kaliumhydroxid tragen maßgeblich zur Elektrolytleitfähigkeit bei. Die Elektrolytleitfähigkeit ist die Zielgröße für die Badeinstellung Das Gerät dosiert konz. Natron- bzw. Kalilauge zur Aufrechterhaltung des Leitwertes.

Automatische Elektrochemische Prozeßregelung: ZinkOperator 34 Stromspannungskurven sind ein direktes Maß für die Abscheidungs bedingun gen in einem Elektrolyten und ein indirektes Maß für die Konzentration der Badbestandteile. Wichtig sind jedoch die Abscheidungsbedingungen und nicht die Konzentrationen. SurTec 704 ZinkOperator kontrolliert den Badzustand insgesamt, nicht nur einzelne Faktoren dosiert alle organischen Additive steuert das Zinklöseabteil und kontrolliert die Alkalität dokumentiert

Zusammenfassung 35 Das 4x-Konzept für die cyanidfreie alkalische Verzinkung umfaßt: ein optimiertes Zusatzsystem für eine ausgezeichnete Metallverteilung und eine geringe Flitterneigung mit an die jeweilige Aufgabenstellung angepaßter Elektrolytzusammensetzung wirklich inerte Anoden mit zusätzlicher katalytischer Beschichtung kleine hocheffektive Zinklöseabteile durch den SurTec Wasserstoffkatalysator ZinkOperator - automatische elektrochemische Prozeßregelung