Franz Rueß. Taschenatlas. Resistente und robuste. Obstsorten. 152 Farbfotos 14 Zeichnungen



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Franz Rueß Taschenatlas Resistente und robuste Obstsorten 152 Farbfotos 14 Zeichnungen

2 Vorwort Obst aus dem eigenen Garten schmeckt immer am besten. Selbst erzeugt und frisch vom Baum oder Strauch ist es ein Genuss für jeden Gartenbesitzer. Wenn der Anbau im eigenen Garten gelingen soll, muss man sich allerdings schon vor der Pflanzung Gedanken über die Anbaubedingungen und die Sortenwahl machen. Die Gartengrundstücke sind heute bedeutend kleiner als früher. Der Standraum und die Baumformen für Obstgehölze müssen deshalb an den Garten angepasst sein. Im Streuobstanbau möchte man dagegen möglichst große und landschaftsprägende Obstbäume erzielen. Ein weiteres Problemfeld im Garten ist der Pflanzenschutz. Es gibt keine Obstart, die nicht von Schaderregern befallen wird. Viele Gärtner wollen aber aus verschiedenen Gründen keinen oder nur einen begrenzten Pflanzenschutz betreiben. Daher ist es umso wichtiger, bei der Sortenwahl auf Robustheit gegenüber den wichtigsten Schaderregern zu achten. Im vorliegenden Buch werden nur solche Obstsorten aufgeführt, die Resistenz- oder Toleranzeigenschaften aufweisen und sich unter den Praxisbedingungen des Mittleren Neckarraumes bewährt haben. Resistente und robuste Obstsorten richtet sich an alle Obstgärtner, die ihren Obstgarten oder die Obstwiese attraktiv gestalten und zugleich aber auch nutzen wollen, ohne allzu viel Zeit in Pflege- oder Pflanzenschutzmaßnahmen investieren zu müssen. Franz Rueß, Januar 2016 Vollblüte bei der Birnensorte Novembra.

3 Inhaltsverzeichnis Erläuterungen zu den Sortenbeschreibungen 4 Anbauhinweise zu den Kulturen 8 Obstart Hinweise Sortiment Äpfel 8 36 Säulenäpfel 12 101 Birnen 13 109 Kirschen 15 117 Pflaumen 17 127 Pfirsiche/Aprikosen 19 135 Tafeltrauben 20 139 Erdbeeren 22 146 Stachelbeeren 24 154 Himbeeren 25 158 Brombeeren 27 165 Johannisbeeren 28 167 Heidelbeeren 30 177 Nüsse 31 179 Service 185 Morphologische Fruchtmerkmale bei Apfel 185 Stärketabelle zur Bestimmung des optimalen Erntetermins bei Apfel 187 Bezugsquellen 188 Sortenregister 190

4 Erläuterungen zu den Sortenbeschreibungen Alle hier vorgestellten Sorten wurden auf dem Staatlichen Obstversuchsgut bei Bad Friedrichshall in der mittleren Neckarregion angebaut und hinsichtlich ihrer obstbaulichen Eignung geprüft. Der Anbau erfolgte je nach Kultur auf einheitlichen Unterlagen mit einem einheitlichen Erziehungssystem sowie einheitlichem Baumschnitt. Die Daten und Ergebnisse sind daher von Sorte zu Sorte vergleichbar. Speziell bei Apfel wurden ab dem Zeitpunkt der Nachblüte keine Fungizide mehr eingesetzt. Die gewonnenen Daten sind vor dem Hintergrund dieses Standorts zu beurteilen und gegebenenfalls für den eigenen Standort abzuändern. Herkunft Hier werden die Elternsorten der jeweiligen Sorte aufgeführt. Die Muttersorte steht dabei immer an erster Stelle. Ebenso sind die durchführende Institution und das Herkunftsland erwähnt. Da die meisten Neuzüchtungen heute unter Sortenschutz stehen, wurde ein bestehender oder beantragter Sortenschutz hier vermerkt (Stand 2015). Dies kann eine hilfreiche Information beim Bezug der Sorte sein. Baum/Pflanze Das Wachstum der Bäume oder Pflanzen wurde in die drei Kategorien schwach, mittel und stark unterteilt. Bei den Obstgehölzen sind die Anzahl der Verzweigungen und der Astabgang von Bedeutung. Weniger steile oder gar waagerechte Astabgänge bewirken ein schnelles und regelmäßiges Fruchten. Ziel ist dabei ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Fruchtung und Wachstum ( physiologisches Gleichgewicht oder ruhige Bäume ), was wenig Schnittaufwand verursacht. Bei den Strauch- und Erdbeeren wurden ebenfalls Erfassungen zur Wuchsstärke und zum Wuchstyp der Pflanzen gemacht. Beurteilung Zusammenfassend sind hier die wichtigsten Merkmale der Sorte noch einmal aufgeführt. Ebenso wird hier eine Aussage darüber getroffen, für welche Anbauform oder Verwendungsmöglichkeit die Sorte nach Ansicht des Verfassers am besten geeignet erscheint. Fruchtbeschreibung Die Fruchtbeschreibung soll neben der Abbildung der Sorte dazu dienen, im Falle der Ungewissheit über eine Sortenidentität eine Sortenbestimmung vornehmen zu können (siehe Morphologische Fruchtmerkmale bei Apfel im Serviceteil, Seite 185). Die geschmackliche Bewertung beruht sowohl auf den Ergebnissen von Verkostungen, als auch auf einer per-

Erläuterungen zu den Sorten beschreibungen 5 sönlichen Einschätzung des Verfassers. Krankheiten/Schaderreger Wie bereits erwähnt, erfolgte der Anbau der Sorten speziell bei Apfel weitestgehend ohne den Einsatz von Fungiziden. Auf diese Weise konnte umfangreiches Datenmaterial über die Krankheitsanfälligkeit gewonnen werden. Begleitende Erhebungen wurden zu allen anderen Schaderregern durchgeführt. Die anderen Kulturen wurden unter den Bedingungen der integrierten Produktion oder des ökologischen Anbaus kultiviert. Auch bei dieser Anbauweise sind detaillierte Aussagen zur Krankheitsanfälligkeit möglich. Ertrag/Lagereignung Die Aussagen zum Ertragsniveau einer Sorte beruhen auf den Erfahrungen von mehreren Anbaujahren (bei Apfel und Birne mindestens sechs Jahre) mit dieser Sorte. Auf eine absolute Darstellung in Form von Kilogramm je Baum wurde verzichtet, da diese Aussage von vielen Anbaufaktoren (Standort, Unterlage, Baumform) abhängt. Die relative Einteilung in die Kategorien gering, mittel und hoch beruht auf dem Vergleich zu Standardsorten bei dieser Kultur (z. B. Topaz bei Apfel, Elsanta bei Erdbeere etc.), deren Leistungsvermögen allgemein bekannt ist und die deshalb in jedem Sortenversuch als Vergleichssorten mit aufgepflanzt werden. Die Aussagen zur Lagerfähigkeit der Sorten beruhen auf Erfahrungen mit der Haltbarkeit der beschriebenen Sorten in einem normalen Kühllager mit einer Lagertemperatur zwischen 2 und 5 C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 85 %. Fruchteigenschaften Zusätzlich zur Fruchtbeschreibung wurde bewusst eine Rubrik Fruchteigenschaften in den Taschenatlas aufgenommen, da diese absoluten Zahlen dem Gartenliebhaber eine genaue Bewertung der Sorten ermöglichen. Mithilfe der Kriterien Fruchtgewicht und Sortiergröße lässt sich die optische Erscheinung einschätzen. Die Eigenschaften Festigkeit, Zucker- und Säuregehalt sowie das errechnete Verhältnis daraus, erlauben eine geschmackliche Bewertung. Bei Apfel dient der Stärkewert der exakten Bestimmung des optimalen Erntetermins. Das Fruchtgewicht in Gramm wurde als ertragsgewichteter Mittelwert aus allen Versuchsjahren ermittelt. Bei Apfel und Birne ist der Sortieranteil in der Sortierklasse 70 85 mm Fruchtdurchmesser eine Maßgröße für die optimale Fruchtgröße. Diese Sortierung wird vom Verbraucher als ideal angesehen und an den Märkten am besten bezahlt. Je höher dieser Wert ist, desto mehr Früchte besitzen die ideale Fruchtgröße. Die Werte Festigkeit (kg/cm 2 ), Zucker (% Brix) und Säure (g/l) wurden jeweils zum Zeitpunkt der Ernte ermittelt. Sie dienen zur geschmacklichen Bewertung der Früchte. Die optimale Bissfestigkeit einer Apfelfrucht liegt bei 5 8 kg/cm 2. Werte unter 4 kg/cm 2 kennzeichnen eine weiche, vielleicht sogar schon als musig empfundene Frucht. Werte über 10 kg/ cm 2 stehen für zu harte Früchte.