HHL Leipzig Graduate School of Management. Logistik-Weiterbildungsbedarf der Wirtschaft im Raum Leipzig. Prof. Dr. Iris Hausladen



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Transkript:

HHL Leipzig Graduate School of Management Logistik-Weiterbildungsbedarf der Wirtschaft im Raum Leipzig Prof. Dr. Iris Hausladen Nicole Porzig I Hauke Santel Copyright 2008 Jede Form der Weitergabe und Vervielfältigung bedarf der Genehmigung des Herausgebers

- 2-1 Einführung Die Logistik ist eine der Wachstumsbranchen der deutschen Wirtschaft. Mit einem Bruttoumsatz von 210 Milliarden Euro hat sich nach Angaben der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.v. die Logistik zum drittgrößten Wirtschaftsbereich, nach Automobilwirtschaft und Gesundheitswesen in Deutschland, entwickelt. Die Zahl der Logistik-Beschäftigten in Deutschland wird auf ca. 2,7 Millionen geschätzt. 1 Und es sollen mehr werden. Sowohl Internationalisierung als auch der steigende Grad an logistischen Outsourcing-Aktivitäten durch Industrie und Handel treiben die Entwicklung der Logistik voran und verlangen zunehmend neuartige Qualifikationen und Anpassungsbereitschaft seitens der Unternehmen. Für den Aufbau entsprechender Strukturen besteht ein erheblicher Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern. Allein im Bereich der akademisch ausgebildeten Fachkräfte werden, laut einer gemeinsamen Studie der TU Berlin und der BVL, bereits heute 5000 zusätzliche Mitarbeiter benötigt. 2 Die Qualifikation der eigenen Mitarbeiter sowie der Aufbau spezifischen Logistik Know-hows wird zu einer unverzichtbaren Wettbewerbsstrategie für die Unternehmen insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und dem bestehenden Fachkräftemangel. Diesen Prozess will das CITLOG gemeinsam mit dem Logistik Lehrstuhl der Handelshochschule Leipzig und dem LSB-Kompetenzzentrum der Universität Leipzig am Fachbereich Wirtschaftsinformatik unterstützen und entwickelt hierzu ein modulares Weiterbildungsprogramm für die Schnittstelle IT und Logistik. Die interdisziplinäre Verbindung von Logistik und IT stellt für die Unternehmen zukünftig eine Schlüsselkompetenz dar. Die Forderung nach immer kürzeren Reaktionszeiten (Echtzeit-Logistik-Systemen), die Verwaltung großer Datenmengen (Internet der Dinge), sowie die Beherrschung einer steigenden Zahl von Netzwerkmitgliedern führen zu einer zunehmenden Komplexität und Dynamik in internationalen Liefer- und Wertschöpfungsketten. Die Kombination von Methoden und Technologien aus Logistik und IT scheint im Umgang mit diesen Herausforderungen besonders zielführend. 1 Vgl. BVL (2008), Themenheft Logistik 2008. 2 Vgl. BVL (2007), Boomende Logistik bietet Akademikern interessante Perspektiven, Pressemitteilung. Rund 12.000 Fachkräfte pro Jahr benötigt die Logistik, um bei einem jährlichen Wachstum von sechs Prozent die vielfältigen Logistikleistungen in der Wirtschaft bewältigen zu können. Die etwa 50 Universitäten und Fachhochschulen bilden derzeit rund 3.000 Logistik-Akademiker aus; die Unternehmen versuchen ferner, ihren Bedarf durch interne Umsetzungen von rund 4.000 Mitarbeitern aufzufangen. Dies bedeutet: die Logistik bietet jährlich immer noch weiteren 5.000 akademisch ausgebildeten Fachkräften interessante Perspektiven. Dieses Ergebnis einer aktuellen Bedarfsanalyse der TU Berlin gemeinsam mit der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e. V. bestätigt damit die Daten der jüngsten OECD-Studie.

- 3-2 Bedarfsanalyse Zur Sicherung der Praxisrelevanz des Weiterbildungsprogramms erfolgte, der inhaltlichen Modulentwicklung vorangehend, eine Trendbefragung mit explorativem Charakter. Hierzu wurden durch das CITLOG und das LSB-Kompetenzzentrum der Universität Leipzig am Fachbereich Wirtschaftsinformatik 27 Unternehmen aus dem Raum Leipzig telefonisch bzw. schriftlich kontaktiert und zu ihrem Weiterbildungsbedarf im Bereich der Logistik befragt. Dabei gliedert sich die Branchenstruktur der befragten Unternehmen wie folgt: Logistikdienstleister 44 %, Industrie 39 % sowie IT-Provider/Entwickler 17 %. Kontaktierte Unternehmen Statusbericht per August 2008 30 Anzahl Unternehmen 25 20 15 10 5 0 Kontaktierte Unternehmen Unternehmen mit Weiterbildungsbedarf Unternehmen ohne Weiterbildungsbedarf Rücklauf noch offen Ausw ertung I 27 14 5 8 Kategorie Abbildung 1: Kontaktierte Unternehmen. Nach Angaben der befragten Unternehmen besteht bei 51 % der im Raum Leipzig ansässigen Unternehmen Bedarf an fachlicher Weiterbildung im Bereich Logistik. Die Rücklaufquote der Befragung von über 74 % zeigt zudem die Brisanz und die Aktualität der Thematik für die Wirtschaft. Zu dieser Einschätzung kommt auch die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern im Freistaat Sachsen und die Arbeitsgemeinschaft der Sächsischen Handwerkskammern, die einen deutlich erhöhten Weiterbildungsbedarf der sächsischen Wirtschaft, insbesondere bei Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten, bestätigt. 3 3 Vgl. Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern im Freistaat Sachsen, Arbeitsgemeinschaft der Sächsischen Handwerkskammern (2008), Fachkräfte Monitoring 2007.

- 4 - Als Themenschwerpunkte wurden von den Unternehmen mit Weiterbildungsbedarf Supply Chain Management (SCM) mit 64 %, Schnittstellenmanagement und Prozessgestaltung mit jeweils 43 %, Radio Frequency Identification Technologie (RFID) mit 29 % sowie Customer Relationship Management (CRM) mit 21 % identifiziert. Deutlich geringere Bedeutung haben momentan die Themen Service Engineering, Serviceorientierte Architekturen (SOA) sowie Webtechnologie und Telematik (siehe Anhang Anlage 1). Themenschwerpunkte Logistischer Weiterbildungsbedarfe 70% Bedeutung für Unternehmen 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% CRM SCM RFID Service Engineering SOA Schnittstellenmanagement Prozessgestaltung Webtechnologien Telematik Ausw ertung II 21% 64% 29% 43% 43% 14% 7% 0% 0% Themen Abbildung 2: Themenschwerpunkte Logistischer Weiterbildungsbedarfe. Qualifizierungsbedarf wird von den Unternehmen sowohl für die Managementebene als auch für die operative Ebene (Experten, Spezialisten, Fachkräfte) angegeben. Zwar ist aktuell die Zahl der Mitarbeiter mit Qualifizierungsbedarf in der operativen Ebene höher, jedoch führte die Entwicklung der Logistik zur Managementfunktion auch zu einem deutlich gestiegenen Qualifizierungsbedarf auf der Ebene der Führungskräfte. Bestätigt werden diese Ergebnisse durch eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), welche die Bedeutung der logistischen Qualifikation für die mittlere Fach- und Führungskräfteebene untersucht. Die Studie kommt zum dem Schluss, dass es auch für Branchen, in denen Logistik-Aktivitäten weitreichend ausgelagert werden, von hoher Bedeutung ist logistische Kenntnisse und Fähigkeiten im Unternehmen zu bündeln, um deren Potenziale unternehmensstrategisch, effizienz- und wertschöpfungssteigernd nutzen zu können. 4 Die Ansprüche hinsichtlich der Organisation von Weiterbildungsveranstaltungen sind sehr unterschiedlich. So setzen größere Unternehmen Qualifizierungsmaßnahmen vornehmlich als Inhouse-Veranstaltungen um. Die inhaltliche Gestaltung des Weiterbildungsprogramms 4 BIBB (2005), Untersuchung und Empfehlung des BIBB zum Ordnungsbedarf in der Logistikweiterbildung.

- 5 - ist dabei direkt auf die Problemstellung des einzelnen Unternehmens und deren Mitarbeiter abgestimmt. Kleine und mittelständische Unternehmen bevorzugen hingegen die Entsendung der Mitarbeiter zu Seminaren sowie den Besuch von Messen als Qualifizierungsmaßnahme. Hinsichtlich der Anforderungen an ein Weiterbildungsprogramm legen die Unternehmen besonderen Wert auf die Vertiefung von Spezialwissen, die Integration von Praxisberichten (Best-Practice-Unternehmen) und Fallstudien sowie den Einbezug von Simulationen (bspw. RFID Labor). Durch die Kooperation des CITLOG mit dem Logistik Lehrstuhl der Handelshochschule Leipzig auf der einen Seite und dem LSB-Kompetenzzentrum der Universität Leipzig am Fachbereich Wirtschaftsinformatik auf der anderen kann ein fachlich fundiertes Logistik-Weiterbildungsprogramm angeboten werden, welches sowohl die theoretische als auch die praktische Qualität sicherstellt. 3 Weiterbildungsprogramm Das Qualifizierungsprogramm wird zunächst in Form eines Zertifikatsprogramms angeboten, eine spätere Weiterentwicklung zum Masterprogramm ist möglich. Ab Herbst 2008 soll das Weiterbildungsprogramm im Rahmen der HHL Open School Initiative / Executive Education vorgestellt werden. Basierend auf der vorliegenden Trendbefragung erfolgt inhaltlich zunächst die Schwerpunktsetzung auf die Themenfelder Supply Chain Management, Prozessmanagement, Schnittstellenmanagement sowie Radio Frequency Identification (RFID). Modul RFID Theorie und Praxis RFID Technologie RFID Einsatzfelder RFID und Prozessgestaltung Einführungsstrategien und Implementierungskonzepte Aufwand- / Nutzenbetrachtung Modul Schnittstellenmanagement Total Quality Management Lean Management Schnittstellenanalyse und -management Enterprise Application Integration (EAI) Harmonisierung von heterogenen IT-Systemen Virtuelle Unternehmen Topic Maps / Ontology und Wissensmanagement Modul Supply Chain Management Supply Chain Design Supply Chain Collaboration Nachhaltiges Supply Chain Management Supply Chain Operations Reference Models (SCOR) Supply Chain Controlling Supply Chain Event Management Electronic Supply Chain Management Modul Prozessgestaltung Analyse von Geschäftsprozessen Prozessdokumentation, Prozesswertanalyse Geschäftsprozessoptimierung (Redesign, Design / Innovation, Integration) Wertstromdesign Referenzprozessmodelle Geschäftsprozessmodellierung Abbildung 3: Weiterbildungsprogramm Logistikmanagement Themenschwerpunkte. Die Teilnehmer erhalten dabei einen Überblick über aktuelle fachliche Inhalte, die durch Diskussionen, Fallstudien, Praxisberichte sowie Labor Simulationen vertieft werden. Die An-

- 6 - wendung des erlernten Wissens auf den eigenen Arbeitsbereich stellt den Kerngedanken des Programms und somit den individuellen Mehrwert für jedes Unternehmen dar. Die Weiterentwicklung der Themenfelder sowie die individuelle und bedarfsgerechte Ausgestaltung des Weiterbildungsprogramms für einzelne Unternehmen sind zudem im Rahmen der HHL Executive Education möglich. 4 Zusammenfassung Die Herausforderungen der Logistik von morgen liegen in der Realisierung von Echtzeit- Logistik-Systemen, der nachhaltigen Erbringung von Logistikdienstleistungen sowie der Internationalisierung des Wettbewerbs. Logistikdienstleister sind verstärkt auf die Unterstützung durch flexible und dynamische Logistiksysteme angewiesen. In diesem Zusammenhang gewinnt auch die Mitarbeiterqualifizierung im Sinne des Lebenslangen Lernens, insbesondere unter dem Aspekt der demografischen Gesellschaftsentwicklung und dem bestehenden Fachkräftemangel, zunehmend an Bedeutung. An dieser Stelle setzt das CITLOG gemeinsam mit dem Logistik Lehrstuhl der Handelshochschule Leipzig und dem LSB- Kompetenzzentrum der Universität Leipzig am Fachbereich Wirtschaftsinformatik an. Die Entwicklung eines bedarfsorientierten Weiterbildungsprogramms an der Schnittstelle IT und Logistik eröffnet den Unternehmen einerseits die Möglichkeit ihren Mitarbeitern Anreize durch gezielte Zusatzqualifikationen zu bieten und andererseits die benötigten Kompetenzen für die Professionalisierung ihres Geschäftes weiterzuentwickeln.

- 7 - Quellenverzeichnis Bundesinstituts für Berufsbildung (2005): Untersuchung und Empfehlung des BIBB zum Ordnungsbedarf in der Logistikweiterbildung, Februar 2005, (Abruf 4. August 2008), [http://www.bibb.de/dokumente/pdf/logistik_untersuchung_und_empfehlungen_des_ BIBB_fuer_ein_systematisches_Weiterbildungsangebot.pdf]. Bundesvereinigung Logistik e.v. (2008): Themenheft Logistik 2008, in: Verlagsbeilage im journalist, Mai 2008. Bundesvereinigung Logistik e.v. (2007): Boomende Logistik bietet Akademikern interessante Perspektiven, Pressemitteilung September 2007, (Abruf 4. August 2008), [http://www.bvl.de/4660_1]. Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern im Freistaat Sachsen/Arbeitsgemeinschaft der Sächsischen Handwerkskammern (2008): Fachkräfte Monitoring 2007 - Fachkräftebedarf der sächsischen Wirtschaf, Januar 2008.

Anhang - 8 -

- 9 - Anlage 1 - Glossar Customer Relationship Management Der Begriff steht für eine bereichsübergreifende, IT-unterstützte Managementstrategie, welche auf die systematische Dokumentation und Verwaltung langfristiger und profitabler Kundenbeziehungen ausgerichtet ist. Enterprise Application Integration (EAI) EAI ist ein Konzept zur unternehmensweiten Integration von Geschäftsfunktionen entlang der Wertschöpfungskette. Prozessmanagement Das Prozessmanagement ist ein methodischer Ansatz zur Identifikation und Optimierung relevanter Prozesse und stellt somit ein umfassendes Verfahren zur Gestaltung und Steuerung logistischer Systeme / Wertschöpfungsketten dar. Radio Frequency Identification Radio Frequency Identification ist ein Verfahren zur automatischen, berührungslosen Identifikation und Lokalisierung von Gegenständen und Lebewesen. Schnittstellenmanagement Das Schnittstellenmanagement versucht, die durch die Arbeitsteilung zerlegten Wertschöpfungsprozesse zu koordinieren und somit einen möglichst optimalen Ablauf der Prozesse zu gewährleisten. Neben der Prozessoptimierung gewinnt die Harmonisierung heterogener IT-Systeme zunehmend an Bedeutung. Supply Chain Management Supply Chain Management (SCM) zielt auf die organisatorische und informationstechnische Planung, Steuerung und Kontrolle logistischer Netzwerke. SCM koordiniert den Material-, Finanz- und Informationsfluss von allen Unternehmen der Wertschöpfungskette, vom Lieferanten über die Fertigung und Produktion bis hin zum Endkunden und zurück. Service Engineering Service-Engineering ist eine systematische Herangehensweise zur Entwicklung neuer bzw. zur qualitativen Verbesserung bereits bestehender Dienstleistungen. Logistikdienstleister sind aufgrund steigender Outsourcing-Aktivitäten seitens der Unternehmen angehalten neue Logistik-Services zu entwickeln und in ihren Geschäftsprozess zu integrieren. Serviceorientierte Architektur Eine Serviceorientierte Architektur (SOA) stellt die Infrastruktur für ein erfolgreiches Geschäftsprozessmanagement dar. SOA ist eine spezielle Softwarearchitektur, die

- 10 - Elemente aus dem Geschäftsprozessmanagement, der Enterprise Application Integration und dem World Wide Web kombiniert. Telematik Der Begriff Telematik setzt sich aus den Begriffen Telekommunikation und Informatik zusammen. Die kommunikative Vernetzung unterschiedlichster EDV-Systeme (PCs, Handys, PDAs, Navigationsgeräte usw.) stellt den Mehrwert der Telematik dar. Im Bereich der Logistik bietet die Telematik insbesondere im Bereich Flottenmanagement, Sendungsverfolgung sowie Navigation Vorteile. Webtechnologien Die Webtechnologie bildet die Grundlage / Technik für benutzerfreundliche, vernetzte Anwendungen im World Wide Web.

- 11 - Anlage 2 - Fragebogen Weiterbildungsbedarf im Bereich der Logistik Unternehmensdaten: Unternehmen: Ansprechpartner: Kontaktmöglichkeit: Besteht in Ihrem Unternehmen derzeit Weiterbildungsbedarf im Bereich der Logistik? ja nein Wenn Ja, benennen Sie bitte die Anzahl der Mitarbeiter mit Qualifizierungsbedarf: Management (strategische Ebene) Experten / Spezialisten / Fachkräfte (operative Ebene) Worin sehen Sie mittelfristig den/die Themenschwerpunkte/e logistischer Weiterbildungsbedarfe? (Mehrfachnennung möglich) CRM-Systeme Schnittstellenmanagement Service orientierte Architekturen SCM-Systeme Prozessgestaltung Webtechnologien in der Logistik RFID Service Engineering Telematik Sonstige... Welche Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter präferieren Sie? Entsendung zu Seminaren Training on the Job Inhouseseminare Besuch von Messen Deligation von Mitarbeitern in andere Unternehmen Welche Anforderungen stellen Sie an ein Weiterbildungsprogramm? Überblick über aktuellen Trends vermitteln Vertiefung von Spezialwissen Einbezug von Praktikern (Unternehmensbesichtigungen / Praxisvorträge) Individuelle Ausgestaltung des Seminars, direkt auf mein Unternehmen abgestimmt Einbezug von Planspielen / Fallstudien Einbezug von Simulationen, bspw. RFID Labor