Internationaler Hochhaus Preis 2014 Preisverleihung IHP 2014, Preisträger und Finalisten Photo Alexander Paul Englert Ort: Frankfurt am Main Themen: High-Rise, Wohnhochhaus, vertikaler Wald, Verdichtung Autor: Claudia Rinne Deutsch Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre in Frankfurt/Main für den innovativsten Hochhausneubau vergeben und ging dieses Jahr an zwei Wohntürme. Die Jury unter Vorsitz von Christoph Ingenhoven entschied für Bosco Verticale von Boeri Studio (Mailand/Italy 2014) als anschaulichem Beispiel einer Symbiose von Architektur und Natur. Bewaldete Wohntürme In den beiden Türmen von 19 und 27 Stockwerken (80 und 112 Meter Höhe) sind 113 Wohnungen, von denen jede Zugang zu einer Terrasse hat. Auf diesen stehen in tiefen Pflanztrögen ca. 800 Bäumchen, sie bilden den namensgebenden vertikalen Wald. Die Pionierarbeit, die für die Bepflanzung der Hochhausfassade notwendig war, wurde von Boeri Studio zusammen mit den Botanikern und Landschaftsplanern Laura Gatti und Emanuela Borio entwickelt. Die Jury erklärt das Projekt zu einem möglichen Vorbild für die Bebauung dichter Gebiete in anderen europäischen Staaten bei anhaltendem Trend zum Wohnhochhaus. Der Architekt Stefano Boeri (vormals Boeri Studio, heute Stefano Boeri Architetti) und Bauherr Manfredi Catella (Hines Italia SGR S.p.A.), nahmen die Preisstatuette und das Preisgeld am Abend des 19. November 2014 im Rahmen eines Festakts in der Frankfurter Paulskirche entgegen. 5 Finalisten Im Finale waren auch Office for Metropolitan Architecture (OMA) mit De Rotterdam (Rotterdam/The Netherlands 2013), Steven Holl Architects mit Sliced Porosity Block in Chengdu (China 2013) sowie Ateliers Jean Nouvel mit One Central Park in Sidney, Australien (2014) und dem Renaissance Barcelona Fira Hotel (zusammen mit RIBAS & RIBAS Arquitectos; Barcelona/Spain 2012). 800 Hochhäuser In den vergangenen zwei Jahren sind über 800 Hochhäuser fertiggestellt worden. 26 von ihnen hat das Deutsche Architekturmuseum DAM nominiert, eine internationale Expertenjury aus Architekten, Tragwerksplanern und Immobilienspezialisten wählte daraus die fünf Finalisten. Ausstellung im Deutsche Architekturmuseum Alle 26 nominierten Projekte sind vom 20. November 2014 bis zum 1. Februar 2015 in der Ausstellung Best Highrises 2014/2015 Internationaler Hochhaus Preis 2014, im Deutsche Architekturmuseum (DAM) zu sehen
»BOSCO VERTICALE«IN MAILAND GEWINNT DEN InternationaleN Hochhaus Preis 2014 Die Jury des Internationalen Hochhaus Preises (IHP) 2014 hat einstimmig entschieden: Die Wohnhochhäuser Bosco Verticale in Mailand/Italien gewinnen den mit 50.000 Euro dotierten Wettbewerb um das weltweit innovativste Hochhaus. Das Architekturbüro Boeri Studio (Stefano Boeri, Gianandrea Barreca, Giovanni La Varra), heute Stefano Boeri Architetti und Barreca & La Varra, und Bauherr Manfredi Catella (Hines Italia SGR S.p.A.), nahmen die Preisstatuette und das Preisgeld im Rahmen eines Festakts in der Frankfurter Paulskirche entgegen. Überreicht wurde der Preis von Prof. Dr. Felix Semmelroth, Dezernent für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main, und Dr. Matthias Danne, Immobilien- und Finanzvorstand der DekaBank. Mit Bosco Verticale wurde ein Projekt ausgezeichnet, das Pionierarbeit für die Bepflanzung von Hochhäusern geleistet hat und als Prototyp für die Städte von morgen gelten kann. BEST HIGH-RISES 2014\15. Internationaler Hochhaus Preis 2014 20. November 2014 bis 1. Februar 2015, 1. OG Eröffnung: Mi, 19. November 2014, 20 Uhr Führungen: Sa+So, 16 Uhr Am 19. November 2014 wurde der Internationale Hochhaus Preis von der Stadt Frankfurt am Main in Kooperation mit dem DAM und der DekaBank zum sechsten Mal in der Frankfurter Paulskirche vergeben und feiert somit sein 10jähriges Bestehen. Aus über 800 Hochhäusern weltweit nominierte das DAM 26 herausragende Gebäude aus 17 Ländern, die binnen der letzten zwei Jahre fertiggestellt wurden. Eine internationale Experten-Jury aus Architekten, Immobilienfachleuten und Tragwerksplanern entschied sich für fünf Finalisten inklusive des Gewinnerprojekts: die Wohnhochhäuser Bosco Verticale in Mailand/Italien, ein Projekt, das Pionierarbeit für die Bepflanzung von Hochhäusern geleistet hat und als Prototyp für die Städte von morgen gelten kann. Es überzeugte die Jury auf mehreren Ebenen: Die beiden begrünten Wohnhochhäuser basieren auf einfachen rechteckigen Grundrissen und sind mit 19 bzw. 27 Stockwerken (80 Meter und 112 Meter) unterschiedlich hoch. Jede der 113 Wohnungen hat Zugang zu mindestens einer Terrasse, die einem kleinen Garten oder einem kleinen Waldstück gleicht: Mehrere hundert Bäume, durchmischt mit Stauden, Sträuchern und Bodendeckern wachsen an den Fassaden. Die Pflanzen sorgen für eine natürliche Klimatisierung der Wohnungen und bieten den Bewohnern eine außergewöhnliche Wohnqualität. Die Pionierarbeit, die für die Bepflanzung einer Hochhausfassade in Europa notwendig war, wurde von Boeri Studio zusammen mit den Botanikern und Landschaftsplanern Laura Gatti und Emanuela Borio entwickelt. In der Ausstellung BEST HIGH-RISES 2014\15 werden alle nominierten Bauten vorgestellt. Die Gewinner- Hochhäuser sowie die vier Finalisten werden anhand von Modellen, großformatigen Fotos, Zeichnungen, Texten und Filmen in der Ausstellung umfassend dokumentiert.
Deutsche Architekturmuseum (DAM) zu sehen.
FINALIST ONE CENTRAL PARK Architekten: Ateliers Jean Nouvel (Entwurfsarchitekten), Paris, und PTW Architects (verantwortliche Kontaktarchitekten), Sydney Bauherr: Frasers Property Australia; Sekisui House Australia Funktion: Mischnutzung aus Wohnen und Einzelhandel Höhe: 116 m und 64,5 m Fertigstellung: Januar 2014 Standort: Sydney, Australien
Das begrünte Wohnhochhaus steht auf dem Gelände der ehemaligen Carlton and United-Brauerei, einem städtischen Revitalisierungsgebiet nahe dem Hauptbahnhof von Sydney. Das aus zwei Türmen bestehende Gebäude basiert auf einem trapezförmigen Grundriss. Die beiden 65 und 116 Meter hohen Baukörper stehen auf einem gemeinsamen Sockelbau und werden durch einen Zwischenraum getrennt. Dieser liegt weitgehend im Schatten und kann mit Hilfe einer ausgefeilten Tageslichttechnik natürlich belichtet werden. Auf der Dachfläche des niedrigen Baublocks befinden sich 42 Sonnenreflektorschirme (heliostats), die Sonnenlicht auf einen mit Reflektoren bestückten Ausleger an der 29. Etage des höheren Gebäudeteils werfen. Dieser reflektiert das Licht nach unten in den Zwischenraum und gleichzeitig auf einen nördlich des Gebäudes gelegenen Park, der ansonsten durch das Hochhaus weitgehend verschattet würde. Das besondere Merkmal des Gebäudes ist seine umlaufende Begrünung. Entlang der Etagen sind bepflanzte Balkone angelegt und an den Fassadenflächen gibt es Pflanzenwände, die der natürlichen Verschattung und Kühlung der dahinter liegenden Wohnungen dienen. Besonders während der heißen Sommermonate können dadurch Energieeinsparungen von bis zu 30% erreicht werden. In seiner Konzeption orientiert sich das Projekt an den hohen Standards des Australian Green Star für umweltverträglichen und energieeffizienten Wohnungsbau.