Landvolk Mittelweser Mitteilungen aus dem Landvolk Niedersachsen - Kreisverband Mittelweser e. V.

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Transkript:

Landvolk Mittelweser Mitteilungen aus dem Landvolk Niedersachsen - Kreisverband Mittelweser e. V. April 2019 14. Jahrgang Ausgabe 4 1,30 Euro :: Einfallsreich Nicht von schlechten Eltern: Andre Mahlstedt rannte mit seiner Idee, Patenschaften für Blühflächen zu verkaufen, bei vielen Interessenten offene Türen ein. Seite 4 :: Gemeinsam stark Diese vier Köhrmänner ziehen an einem Strang: Alle gemeinsam bewirtschaften ihren Milchviehbetrieb in Schrlingborstel. Und eine Troch full GbR gibt es dort auch. Seite 5 :: Erwischt Der Strukturwandel in der Landwirtschaft erwischte jetzt die GFS-Station in Rohrsen, die ihre Spermaproduktion einstellte und ab sofort noch als Quarantäne-Stall fungiert. Seite 7 Aktuelles Mähtod vermeiden Mittelweser (lv). Am 1. April hat die Brut- und Setzzeit begonnen am 15. Juli endet. Wenn Ende April die erste Mahd auf Grünland ansteht, ist es unbedingt erforderlich die Flächen ausgiebig nach Wildtieren insbesondere Rehkitzen abzusuchen. Mithilfe von Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, ist es möglich, Tiere im Schutz des hohen Grases ausfindig zu machen. Mehrere Anbieter übernehmen mit geschulten Piloten den Überflug. Aber auch andere Warnsysteme oder das Absuchen mit Jagdhunden haben sich bewährt. So gibt es z. B. Wildretter, die die Tiere durch akustische Signale aufscheuchen, und am Abend vor der Mahd auf den Flächen platziert werden. Auch Vorrichtungen an den Mähmaschinen erfüllen den Zweck, den Mähtod von Jungtieren ohne Fluchtreflex zu verhindern. Das Mähen von innen nach außen sollte in jedem Fall beherzigt werden, was zumindest erwachsene und kleinere Tiere aufschreckt. Der Mähtod von 13 Rehkitzen hatte jetzt für einen Landwirt aus Gifhorn ein juristisches Nachspiel, zudem können Kadaver die Silage durch Botulinumtoxin vergiften. Das Mähen und Mulchen von Wegeseitenrändern ist während der gesamten Brut- und Setzzeit verboten. www.facebook.com/ landvolk.mittelweser LV MEDIEN Verlag LV Medien GmbH Hauptstr. 36-38, 28857 Syke Redaktion und Anzeigen: Tel.: 04242 595-55 Fax: 04242 595-80 Mail: presse@landvolk-mittelweser.de Lautstarker Protest in Hannover Bauern übergeben Resolution an Bundesministerin Hannover (tb). Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) blies dieser Tage ein regelrechter Orkan der Entrüstung entgegen, nachdem sie eigenmächtig eine weitere Verschärfung der erst 2017 novellierten Düngeverordnung an die EU-Kommission nach Brüssel meldete. Bei einem Treffen mit EU- Agrarkommissar Phil Hogan und der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) in Hannover versammelten sich rund 1.000 Landwirte vor dem Herrenhäuser Schloss um lautstark gegen die geforderte Düngung unter Bedarf zu protestieren. Das war mit rund 70 Landwirten vertreten, um mit Berufskollegen aus der Region Hannover, aus Peine, Celle und Braunschweig ein Zeichen zu setzen gegen die staatliche Anordnung zur Misswirtschaft, gegen Humusabbau und Mangelernährung von Nutzpflanzen, wie es in der Resolution des Landvolks Niedersachsen für sauberes Wasser, hochwertige Nahrungsmittel und leistungsfähige Bauernhöfe an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (siehe Seite 2) heißt. Den belasteten Messstellen wird überhaupt keine Zeit gelassen auf die gravierenden Änderungen der neuen Düngeverordnung zu reagieren. Der Stickstoffdüngerverbrauch und die abnehmenden Tierzahlen beweisen, die Landwirte tun bereits ihren Teil. Die meisten Nitrat-Messstellen in Niedersachsen sind unbelastet. Die Datenbasis, die in Brüssel gemeldet wurde, ist veraltet und nicht repräsentativ. Wir sind dabei, wenn es darum geht, jede einzelne belastete Messstelle zu verbessern, die von Landwirtschaft beeinträchtigt wird, wenn es die Geologie und Nitrateinträge von Dritten erlauben, sagt Landvolk-Vorsitzender Tobias Göckeritz. Pauschale Düngeverbote sind purer Populismus, schaden der Humusbilanz, treiben Raubbau am Boden und vernichten die bäuerlichen Familienbetriebe. Die sogenannten roten Bereiche, die aufgrund stellenweise erhöhter Nitratwerte ausgewiesen wurden, und in denen ein Düngeverbot herrscht, machen eine Fläche von 60 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Niedersachsen aus. Dass die Messwerte geologische Ursachen haben können und Politik, wo ist euer Fachverstand geblieben? Volker Hahn, Vorsitzender Landvolkkreisverband Hannover auch auf marode Abwassersysteme in den Städten zurückzuführen sind, wird dabei nicht berücksichtigt. Volker Hahn, Vorsitzender des Landvolkkreisverbandes Hannover, brachte es in seiner wütenden Rede auf den Punkt: Auch wir Landwirte holen uns Berater auf den Hof. Warum verdammt nochmal fragen die Politiker nicht bei Fachleuten nach? Hahn forderte Lösungen und keine neuen Zielkonflikte. Spontan versperrten Landwirte auch den zweiten Ausgang des Schlosshofes, um Julia Klöckner zur Rede zu stellen. Sie verschwand schließlich durch einen Notausgang. Fotos: Backhaus Landvolk Präsident Albert Schulte to Brinke, der Julia Klöckner die Resolution persönlich überreichte, berichtete anschließend von dem Treffen. Sie versucht einen Keil zwischen Ackerbauern und Viehhalter zu treiben. Das dürfen wir nicht zulassen! Dass es bei der aktuellen Düngeverordnung Dinge zu verbessern gebe, wo man nachsteuern müsse, wolle er gelten lassen, aber: Was sie da jetzt vor hat, geht auf keinen Fall, so Schulte to Brinke. Sie lässt sich eindeutig vom Umweltministerium am Nasenring durch die Manege ziehen. Man sei sich einig, dass Landwirtschaft Verantwortung für den Schutz von Grund- und Oberflächengewässern trage, doch mit den geplanten Verschärfung werde Tausenden Betrieben die wirtschaftliche Basis entzogen, führte Schulte to Brinke aus. Und das, obwohl die erst im Jahr 2017 novellierte und derzeit von den Landwirten umgesetzte Düngeverordnung bereits erste positive Entwicklungen bewirke. 2019 wurden im Vergleich zum Vorjahr 13 Prozent weniger Stickstoffmineraldünger eingekauft, gegenüber 2016 ging der Mineraldüngereinkauf sogar um mehr als 23 Prozent zurück, führte Schulte to Brinke als Beispiel an. Zusätzlich wurden Tierbestände in der Schweine- und in der Rindviehhaltung reduziert, und Landwirte optimierten die Verwertung wirtschaftseigener Düngung, indem sie Gülle immissionsarm ausbringen und in Ackerbauregionen verbringen. Die Stellschrauben jetzt noch weiter anzuziehen, sei schlichtweg kontraproduktiv, meinte der Präsident. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast habe sich geweigert, den Sieben-Punkte-Plan von Julia Klöckner zu unterschreiben, berichtete Schulte to Brinke und fasste zusammen: Man hat es in Berlin verbockt und nicht in Hannover! Kommentar Liebe Mitglieder, das Leben als Landvolk-Vorsitzender ist ja nicht leicht (stöhn!), aber wenn man die Unterstützung der jungen Landwirte und so vieler Kollegen erfährt, wie auf der Demo in Hannover, dann macht das Spaß. Das fing am Morgen an, als der Landesverband auf die Schnelle noch Junglandwirte für sein Foto-Happening mit Schlauchboot (siehe Bilder auf Seite 2) brauchte und Mittelweser mit mehreren Autos voller Junglandwirte zur Stelle war. Die Junglandwirte bereiteten Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner den ersten Empfang. Wir anderen sind dann mit Bus, Bahn und Auto angereist und haben uns mit unseren Westen zu einem grünen Mittelweser-Block formiert. Gut organisiert durch unser Hauptamt in Syke, gestärkt mit Brötchen und Getränken, wurden zunächst unsere Plakate getextet und zusammen getackert, dann Megafon- und Trillerpfeifen-Test und eine schlagkräftige Truppe machte sich auf den Weg... Derweil hat Christoph Klomburg (wie gut, dass wir zwei Vorsitzende sind) die Stellung im Herrenhäuser Schloss bei den Ehrengästen bezogen. Er berichtete uns, was drinnen vorgegangen war: Landvolk-Vizepräsident Dr. Holger Hennies äußerte sich über die Nachmeldung zur Düngeverordnung Ende Januar: daher gibt es von uns die rote Karte! Das Publikum zeigte daraufhin vorab verteilte rote Karten. Darauf hin bekam Klöckner Farbe ins Gesicht. Ihre Aussagen ohne Presse gehen in die Richtung, dass Ackerbauern und Viehhalter sich gegenseitig die Schuld zuweisen und die Bundesländer untereinander Schuldzuweisungen speziell auch in Richtung Niedersachsen machen würden. Frau Klöckner versucht die Bauern zu spalten, damit wir uns mit internen Diskussionen beschäftigen. Vor dem Schloss wurden derweil einige Reden gehalten und dann wurde ich gebeten, ob Mittelweser nicht den anderen Ausgang des Schlosshofes besuchen könne. Und Mittelweser konnte! Ein gutes Gefühl, geschlossen und stark. Die Polizisten, die den Ausgang bewachen sollten, waren leicht von unserem Trillerpfeifenkonzert überfordert. Als Klöckner dann heraus kam, um durch unser Tor davon zu fahren, wurde nichts daraus. Einige Kollegen testeten sogar, wie es wohl mit Sitzstreik geht. Klöckner hat sich dann durch den Notausgang über einen Grünstreifen dem Gespräch entzogen. Gemeinsam sind wir stark! Volker Hahn (Foto links) sprach in Hannover zu den protestierenden Landwirten, die mit Schildern ihren Unmut deutlich machten. Tobias Göckeritz Vorsitzender

2 Aus dem Kreisverband Für sauberes Wasser, hochwertige Nahrungsmittel und leistungsfähige Bauernhöfe Resolution des Landvolks Niedersachsen an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner Das Landvolk Niedersachsen fordert Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner auf, die Ende Januar in Brüssel eingereichten Vorschläge zur erneuten Verschärfung der Düngeverordnung zurückzuziehen. Das Landvolk akzeptiert weder die Inhalte noch die Vorgehensweise der Ministerinnen Schulze und Klöckner. Nachdem Bundesländer, Fraktionen und Berufsstand zuletzt komplett übergangen wurden, appellieren wir an die Ministerinnen: Keine agrarpolitischen Entscheidungen in Brüssel ohne vorherige Einbeziehung der Landwirtschaft! Die erneute Verschärfung der Düngeverordnung und insbesondere die in weiten Bereichen geforderte Düngung unter Bedarf...ist eine staatliche Anordnung zur Misswirtschaft,...zementiert eine Mangelernährung unserer Nutzpflanzen und führt zum Humusabbau, Uchte (tb). Gemeinsam mit der Bezirksstelle Nienburg der Landwirtschaftskammer Nienburg informierte das an zwei Terminen über die Neuerungen der Agrarförderung 2019. Für die kommende Antragstellung der Agrarförderung ist erstmals ein komplett webbasiertes Programm vorgesehen. Ein Breitbandanschluss ist hierfür Voraussetzung, um den Antragsvorgang im Internetbrowser komplett abschließen zu können. Derjenige könne sich glücklich schätzen, der einen Internetanschluss hat oder jemanden kennt, der einen hat, konstatierte Landvolk-Vorsitzender Tobias Göckeritz in seiner Begrüßung in Anspielung auf die immer noch unvollständige Breitbandabdeckung im ländlichen Raum. Dirk Kleemeyer gab in Uchte einen Überblick über aktuelle Zahlungsansprüche und wagte einen Blick in die GAP nach 2020. Der Gleitflug ist abgeschlossen, sagte Kleemeyer. Damit hat jeder Zahlungsanspruch den gleichen Wert von 175,95 Euro. Jeder Zahlungsanspruch kann demnach mit jeder beihilfefähigen Fläche aktiviert werden, sodass nun auch der länderübergreifende Handel Annekatrin Schöne-Warnefeld, Henrich Meyer zu Vilsendorf, Tobias Göckeritz, Nils-Joachim Meinheit und Dirk Kleemeyer (von links) begrüßten über 100 Landwirte im Hof Frien zur GAP-Infoveranstaltung. Foto: Backhaus...schwächt den ländlichen Raum und ruiniert viele landwirtschaftliche Betriebe: Tierhalter, Ackerbauern, Gemüseanbauer und Bewirtschafter von Grünland unabhängig davon, ob sie konventionell oder ökologisch wirtschaften. Das Landvolk fordert stattdessen Zeit Die Resolution übergab Landvolk-Präsident Albert Schulte to Brinke an Julia Klöckner.... die 2017 geänderte Düngeverordnung muss weiterwirken können. Positive Entwicklungen anerkennen... zum Beispiel: weniger Mineraldüngereinsatz zeichnet sich bereits heute ab. Gezielte Maßnahmen an belasteten Messstellen...statt flächendeckende Düngeverbote. Kooperationen vor Ordnungsrecht....gemeinsames Handeln hat sich im Trinkwasserschutz bewährt. Wir brauchen keine weitere Verschärfung der Düngeverordnung, sondern wollen die bereits bestehende weiterhin konsequent umsetzen! Hannover, 2. April 2019 Gleitflug ist abgeschlossen und Landwirtschaftskammer informieren zur GAP 2019 möglich ist. Sie können ab sofort einen Zahlungsanspruch von einem bayerischen Bauern erwerben, sagte der Agrarberater. Zahlungsansprüche, die zwei Jahre lang nicht aktiviert wurden, werden eingezogen und fließen in die nationale Reserve. Der Einzug erfolgte für 2018 bereits am 11. März 2019 rückwirkend zum 31. Mai 2018. Für die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2020 teilte Dirk Kleemeyer den rund 120 Zuhörern im Hof Frien mit, dass die Direktzahlungen für Deutschland und 15 andere EU-Staaten um 3,9 Prozent gekürzt werden. Diese sollen künftig ausgewogener werden, indem auf der Ebene der einzelnen landwirtschaftlichen Betriebe eine Kappung vorgeschrieben wird oder degressive Zahlungen geleistet werden, die mit steigender Betriebsgröße abnehmen. Neu ist der Begriff der Ökologisierung, der das Greening und andere Agrarumweltmaßnahmen zusammenfassen soll. Hier wird künftig ein gezielteres, ehrgeizigeres und gleichzeitig flexibleres Konzept verfolgt. Rund 60 Landwirte aus der Mittelweser-Region machten sich auf den Weg zum Herrenhäuser Schloss. DIe Botschaft der Bauern: Umweltministerin Svenja Schulze und Agrarministerin Julia Klöckner sollen mit ihrem Boot DüVO II zurückrudern. Foto: LPD Nils-Joachim Meinheit gab anschließend einen Überblick der Betriebsstruktur in den Landkreisen Diepholz und Nienburg. Erstmals ist die Zahl der antragstellenden Betriebe über 100 Hektar (700) größer als die Betriebe mit einer Größe zwischen 50 und 100 Hektar (666). Zahlenmäßig sind die Betrieb unter 50 Hektar (2.227) nach wie vor am meisten in der Region vertreten, woraus sich eine durchschnittliche Betriebsgröße von 59 Hektar ergibt. Die 19,5 Prozent der Betriebe, die auf mehr als 100 Hektar wirtschaften, tun dies auf 62 Prozent der Fläche, führte Meinheit aus. Im Bereich der Greening-Maßnahmen machte Meinheit auf das Verbot des Pflanzenschutzmitteleinsatzes auf ökologischen Vorrangflächen aufmerksam. Bei Leguminosen seien Pflanzenschutzmaßnahmen lediglich bis einen Tag vor der Aussaat möglich. Für Feldrandund Pufferstreifen gelte eine maximale Breite von 20 Metern. Beweidung und Schnittnutzung sind erlaubt. Neu ist, dass mehrjährige Honigpflanzen in Kombination mit anderen Agrarumweltmaßnahmen nicht mehr möglich sind. Als weitere Neuerung berichtete der Leiter der Fachgruppe Betrieb/Tier der Bezirksstelle, dass Bejagungsschneisen und Biodiversitätsstreifen 2019 in allen Kulturen möglich seien. Niedersachsen hat die Möglichkeit geschaffen, für Blühund Biodiversitätsstreifen marginaler Größe auf die gesonderte Ausweisung dieser Streifen im Sammelantrag zu verzichten, so Meinheit. Das Anlegen einer Bejagungsschneise muss lediglich unter den Hauptangaben zum Schlag gesondert markiert werden, ist aber optional. Die grafische Einzeichnung der Schneise im Programm ist nicht erforderlich, Ihre Ansprechpartner: Kristina Steuer Leiterin der Agrarberatung M: k.steuer@landvolk-mittelweser.de T: 04242 59511 F: 04242 59580 solange das Element eine Größe von 20 Prozent des Gesamtschlages nicht überschreitet. Für Agrarumweltmaßnahmen rechnet Meinheit wieder mit einer erheblichen Zahl von Erstanträgen, da der Verpflichtungszeitraum von fünf Jahren seit der Antragstellung 2014 mit einem insgesamt überdurchschnittlichen Antragsvolumen in diesem Jahr endet. Im Anschluss erläuterte Annekatrin Schöne-Warnefeld denn Zuhörern das neue ANDI-Programm. Mitte März ging den Landwirten ein Infoschreiben mit der Internetadresse zu. Für die Benutzung ist die Betriebsnummer mit der entsprechenden PIN sowie ein Internetbrowser erforderlich. Schöne-Warnefeld wies ausdrücklich darauf hin, dass der Internet Explorer von Microsoft nicht geeignet ist. Empfohlen werden Chrome von Google oder Firefox von Mozilla, sagte sie. Die Antragsteller hätten bis 15. Mai Zeit, Ihre Angaben zu machen. Bis 31. Mai ist die Nachmeldung von Flächen möglich. Für spätere Nachmeldungen gibt es Abzüge bei der Auszahlung. Neu ist in der Antragssoftware, dass bereits eingezeichnete Flächen bei Betriebsübergaben vom Vorbewirtschafter übernommen werden können. Thomas Wagenfeld Agrarberatung M: t.wagenfeld@landvolk-mittelweser.de T: 04242 59526 F: 04242 59580 Dirk Kleemeyer Agrarberatung M: d.kleemeyer@landvolk-mittelweser.de T: 04242 59520 F: 04242 59580 Larena Gleiminger Agrarberatung M: l.gleiminger@landvolk-mittelweser.de T: 05021 9686612 F: 05021 9686619

Aus dem Kreisverband 3 Pflanzenschutz ist notwendig Imkerrunde bringt Landwirte und Imker in den Dialog / Raps für Landwirte zunehmend unattraktiv Graue (tb). Konstruktiver Austausch zwischen Imkern und Landwirten, das ist der Zweck der Landvolk-Imkerrunde, die stets von Dr. Joachim Wendt vom Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer-Bezirksstelle Nienburg fachlich bereichert wird. Dr. Wendt erläuterte den rund 40 Teilnehmern in Steimke s Landhotel diesmal aktuelle Entwicklungen im Pflanzenund Bienenschutz. Laut Pflanzenschutzgesetz müssten Kulturpflanzen vor Schadorganismen geschützt werden, wobei so wenig wie möglich Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden sollten. Dr. Wendt erörterte die langwierigen Zulassungsverfahren zugunsten des Verbraucher- und Umweltschutzes, die über das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erfolgt. Dabei werde das Umweltbundesamt bezüglich der Auswirkungen auf den Naturhaushalt und die Umwelt einbezogen, sowie das Julius-Kühn-Institut hinsichtlich der Wirksamkeit, Nutzen und Bienen- und Pflanzenverträglichkeit. Das Bundesamt für Risikobewertung schließlich teste Auswirkungen auf Mensch und Tier sowie die Rückstandshöchstgehalte. Die Zahl der zugelassenen Präparate wird künftig deutlich abnehmen, ist sich der Pflanzenschutzexperte sicher. Viele Wirkstoffe und Pflanzenschutzmittel stehen 2020 zur Wiederzulassung an, sagte Dr. Wendt. Viele würden dann keine oder eine stark eingeschränkte Zulassung bekommen. Das sieht der Referent allerdings dahingehend problematisch, als dass weniger Wirkstoffe zu mehr Resistenzen führten. Den Imkern fehlt der Ertrag, wenn Landwirte nicht wirkungsvoll ihre Pflanzen schützen, sagte Dr. Wendt und macht dies am Beispiel des Rapsglanzkäfers deutlich. Der Schädling schädige die Strukturwandel wird weiter angekurbelt Pflanzen bereits an der Knospe, sodass die Blüte bei Starkbefall komplett ausfalle und Bienen keine Nahrung fänden. Das Verbot von Neonikotinoiden als Saatgutbeize mache eine höhere Anwendungshäufigkeit von Insektiziden gegen Rübenschädlinge durch Flächenspritzungen wahrscheinlich. Dies erhöhe die Produktionskosten, senke die Ertragssicherheit und könne gleichzeitig aufgrund von Fehlanwendungen zu mehr Bienenschäden führen. Dr. Joachim Wendt erläuterte weiter, dass der Anteil von zugelassenen Insektiziden im Pflanzenschutz im Vergleich zu Fungiziden und Herbiziden einen eher geringen Anteil habe. Im Jahr 2017 wurden dem Julius-Kühn-Institut insgesamt 19 Fälle von Bienenschäden gemeldet, von denen nur drei eindeutig auf Pflanzenschutzmittel zurückzuführen seien. Die Bienenschutzauflagen von Pflanzenschutzmitteln von B1 bienengefährlich Interview über die Verschärfung der Düngeverordnung Syke (ine). Die Düngeverordnung soll erneut eine Verschärfung erfahren, die 2020 in Kraft gesetzt werden soll. Damit möchte Deutschland künftig die EU-Nitratrichtlinie einhalten. Grund für die Einschnitte ist das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gegen Deutschland aus 2018 wegen Nichteinhaltung der EG-Nitratrichtlinie von 1991. Das bezog sich allerdings auf die alte Düngeverordnung von 2006. Doch auch die Verschärfung der Düngeverordnung aus 2017 reicht der EU- Kommission nicht Deutschland muss liefern. Denn um eine Strafzahlung von 861.000 Euro pro Tag zu vermeiden, mussten Bundeslandwirtschaftsministerium und Bundesumweltministerium bis Ende Januar 2019 gegenüber der EU-Kommission verbindliche Zusagen machen. Welche Konsequenzen das für die Arbeit der Landwirte hat und warum dadurch der Strukturwandel im negativen Sinne noch stärker befördert werden könnte, erklärten Dirk Kleemeyer und Thomas Wagenfeld aus der Agrarberatung des im Interview mit der Landvolk-Zeitung. Was sind die gravierendsten Änderungen? Kommentar Dirk Kleemeyer: Bei der Düngebedarfsermittlung darf der ermittelte Düngebedarf bei nachträglich eintretenden Umständen nur um zehn Prozent überschritten werden. Die Mindestanrechenbarkeit für Stickstoff bei Gülle und flüssigen Gärresten wird um weitere zehn Prozent erhöht. Die zulässige Stickstoff-Düngung im Herbst zu Wintergerste und Winterraps muss bei der Düngebedarfsermittlung im Folgeführjahr zu 100 Prozent abgezogen werden. Und bei der Ermittlung der 170 Kilogramm-Stickstoff-Obergrenze pro Betriebsdurchschnitts-Hektar müssen Flächen mit Stickstoff-Düngeeinschränkungen (zum Beispiel in Naturschutzgebieten) vor der Berechnung des Flächendurchschnitts abgezogen werden. Der Nährstoffvergleich fällt komplett weg; die Bilanz soll dann komplett Null sein. Denn Düngebilanzen gibt es sonst nirgends in der Europäischen Union. Die Bilanz wird über den kompletten Betrieb gesehen. Mit der verschärften Düngeverordnung wird es noch mehr Gülle-Lkw auf den Straßen geben: Denn wenn in sogenannten gefährdeten Gebieten nur noch mit 130 statt mit 170 Kilogramm Stickstoff gedüngt werden kann, müssen Betriebe Wirtschaftsdünger abgeben. Gleichzeitig wird die Düngebedarfsermittlung scharf geschaltet, das heißt, man darf nicht mehr überdüngen, vielmehr ist eine schlagbezogene Düngung notwendig. Was heißt das für tierhaltende Betriebe? Dirk Kleemeyer: Sie können die eigene Gülle nicht mehr auf dem eigenen Betrieb verwenden. Sie müssen diesen Wirtschaftsdünger gegen Geld an aufnehmende Betriebe abgeben. Gleichzeitig müssen sie Mineraldünger kaufen, um den Pflanzen die fehlenden Nährstoffe zu liefern. Und oftmals noch einen größeren Güllebehälter bauen. Was müssen Betriebe angesichts der verschärften DüV beachten? Dirk Kleemeyer: Man muss mehr tun und das zu einem bestimmten Zeitpunkt zum Beispiel die Online- Meldung der schlagbezogenen Aufzeichnungspflicht der tatsächlichen Düngung und das innerhalb von zwei Tagen. Thomas Wagenfeld: Da kommt viel Arbeit auf die Betriebe und auch auf uns zu. Welche Konsequenzen hat diese Verschärfung für die Landwirtschaft insgesamt? Dirk Kleemeyer: Das wird heftig. Damit wird der Strukturwandel nochmal angekurbelt. Und der Druck wird noch größer, Wirtschaftsdünger zu verbringen. Da stellen sich tierhaltende Betriebe sicher die Frage, was ihnen die Tierhaltung eigentlich noch wert ist. bis B4 bienenungefährlich stünden ständig auf dem Prüfstand, sagte Dr. Wendt. Jeder Landwirt sei zudem vor dem Ausbringen von Insektiziden angehalten, das Ende des Bienenflugs zu überprüfen, sodass der direkte Kontakt der Insekten mit diesen Mitteln vermieden werden kann. Wir vermitteln den Landwirten auf Infoveranstaltungen, dass sie auch bienenungefährliche Mittel erst nach dem täglichen Bienenflug anwenden, sagte Dr. Wendt. Auch ein B4-Mittel sollte nicht mittags um 12 Uhr ausgebracht werden. Grundsätzlich sollten keine Pflanzenschutzmaßnahmen in Kulturen erfolgen, wenn Bienen dort aufgrund blühender Pflanzen oder Honigtau als Tracht aktiv sind, so die Empfehlung des Pflanzenschutzdienstes. Anschließend erklärte Dr. Wendt das neuartige sogenannte Dropleg -Technologie zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln, bei dem durch verlängerte Düsen eine Unterblütenspritzung möglich ist, sodass die obere Blütenzone größtenteils ausgespart wird. Versuche mit der neuen Technologie zeigten, dass die Methode ertraglich kaum einen Unterschied mache. Dr. Wendt zeigte außerdem die Möglichkeit biologischen Pflanzenschutzes auf. So sei es heutzutage möglich, Nützlinge wie z. B. Schlupfwespen gegen Maiszünsler per Drohne über der zu behandelnden Fläche zu verteilen. Die Diskussion im Anschluss an den Vortrag zeigte, dass Imker und Landwirte durchaus zusammenarbeiten wollen. Wirtschaftliche Belange machten es den Landwirten aber nicht immer leicht, im Interesse der Imker zu handeln. So habe die miserable Rapsernte der letzten zwei Jahre dafür gesorgt, dass die Frucht immer weniger berücksichtigt werde, obwohl der Raps bei der Honigernte mit rund 75 Prozent zur Hauptnahrungsquelle der Bienen gehört. Landvolk-Vorsitzender Tobias Göckeritz brachte es auf den Punkt: Raps ist auf dem absteigenden Ast. Bei den Genossenschaften ist nach der letzten Ernte 50 Prozent weniger Raps angeliefert worden. Es wurde deutlich: sollte sich die Witterung weiter so entwickeln, ist Mais für die Landwirte die wirtschaftlich interessanteste Ackerfrucht. Mais benötigt wenig Pflanzenschutzmittel, Mais ist robust, Mais ist ertragreich, sagte Göckeritz. Das mag man nicht schön finden, aber so sieht es nun mal aus. Große Kritik äußerten die Imker am zunehmenden Anbau von Obst und Sonderkulturen in großen Tunneln. Anders als im Alten Land, seien die Tunnel hier bis zu 400 Meter lang, sodass die Bienen den Weg nicht wieder hinaus fänden. Den zunehmenden Anbau von Blühstreifen und Bienenweiden bewerten die Imker positiv. Diese füllten zwar nicht die Honigtöpfe, aber es sei wichtig von Februar bis Oktober ein ausreichendes Nahrungsangebot für die Insekten bereitzuhalten. Einmal mehr zeigte die Imkerrunde wie Landwirte und Imker aufeinander angewiesen sind. Auf einem globalen Markt, wo Rapsöl zugunsten von Palmöl immer mehr an Bedeutung verliert, aber eben auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden müssen, um landwirtschaftliche Betriebe am Leben zu halten. Das muss man nicht verstehen: Wirtschaftsdünger wird durch die Republik gekarrt; dafür werden fossile Energien verbrannt. Obwohl er gut vor der eigenen Haustür genutzt werden könnte. Dafür wird Mineraldünger hergestellt, das kostet ebenfalls jede Menge Energie, Transport und belastet noch dazu die Abbaugebiete in Regionen der Welt, die es ohnehin schon nicht leicht haben. Denn beispielweise die Phosphor-Vorräte schwinden. Anstatt diese Nährstoffe über den Wirtschaftsdünger direkt und vor Ort im Kreislauf zu halten, forcieren Bundesumwelt- und landwirtschaftsministerin wegen der EU-Vorgaben den Gülletourismus. Der kostet die Bauern jede Menge Geld fürs Transportieren und Verbringen. Gleichzeitig müssten sie noch Mineraldünger kaufen, um ihre Pflanzen bedarfsgerecht zu ernähren. Und das alles nur, weil Deutschland seinerzeit die besonders belasteten Messstellen nach Brüssel gemeldet hat, anstatt wie offenkundig alle anderen EU-Staaten einen Querschnitt aus allen Messstellen zu bilden. Ökologisch und ökonomisch ist die Verschärfung der Düngeverordnung eine echte Milchmädchenrechnung. Eine Rechnung, die auf Kosten der Bauern aufgemacht wird. Regine Suling

4 Aus dem Kreisverband Patenschaften für Blühflächen André Mahlstedt startet Projekt für die Biodiversität André Mahlstedt will Blühflächen anlegen, für die Verbraucher Patenschaften übernehmen können. Foto: Backhaus Stuhr-Varrel (tb). Die Idee kam André Mahlstedt auf einem Treffen mit anderen Landwirten in Bayern, als er für den CERES-Award als Landwirt des Jahres nominiert war. Zu der Zeit war das Volksbegehren zum Bienensterben in Bayern gerade Thema, erinnert sich der 31-Jährige. Ein bayerischer Berufskollege macht ihm den Vorschlag, Patenschaften für Blühflächen zu verkaufen. Schön öfter sei er mit Kunden seiner Milchtankstelle in Diskussionen zum Thema Artenvielfalt und Insektensterben verwickelt gewesen. Häufig werde ich gefragt, was ich als Landwirt für die Artenvielfalt mache, sagt er. Nun können auch die Verbraucher etwas dafür tun. Die 1,5 Hektar direkt neben der Milchtankstelle an der Grünen Straße in Stuhr-Varrel eigneten sich optimal dafür. So startete André Mahlstedt im Februar mit einer Anzeige auf dem Portal ebay-kleinanzeigen. Für 25 Euro, die auf seinem Konto eingehen, sät er 50 Quadratmeter Blühfläche an. 100 Quadratmeter kosten 45 Euro. Die Paten können namentlich auf einer Feldrandtafel aufgeführt werden und ihre Fläche natürlich jederzeit besuchen. So kann jeder aktiv etwas gegen das Insektensterben tun und die Artenvielfalt auf unseren Feldern fördern, sagt Mahlstedt. Warum sollen immer nur wir Landwirte die Welt retten, fragt er mit einem Augenzwinkern. Auf Dünger und chemischen Pflanzenschutz will der Landwirt auf den Blühflächen verzichten, die neben Insekten auch Rebhuhn, Fasan und Hase ein Zuhause bieten sollen. Eine Nachbarin aus dem Ort plant außerdem ihre Bienenvölker in der Nähe der Fläche aufzustellen. Mit der Aussaat plant André Mahlstedt um Ostern herum zu starten. Dann ist die Gefahr der Spätfröste nicht mehr gegeben, erklärt er. Rund 3.000 Quadratmeter hat Mahlstedt schon durch Patenschaften finanziert, also das Saatgut, den Flächenausgleich und den Arbeitsaufwand. Wer mitmachen möchte, sendet für weitere Informationen eine E-Mail an andremahlstedt@web.de oder meldet sich telefonisch unter 0174 1841317. Mehr Milch, weniger Betriebe Molkerei Grafschaft Hoya eg zahlte 36,54 Cent Milchgeld Asendorf (ine). Innerhalb von zehn Jahren sei die Menge der angelieferten Milch um 51 Prozent gestiegen, im selben Zeitraum sei die Zahl der Landwirte um 38 Prozent zurückgegangen. Mit diesen statistischen Daten wartete Geschäftsführer Heinrich Steinbeck auf, als sich die Genossen der Molkerei Grafschaft Hoya eg zu ihrer Generalversammlung trafen. Unser Ziel ist es nicht, einen hohen Gewinn auszuweisen, sondern einen guten Milchpreis auszuzahlen, unterstrich Steinbeck. Dieser lag 2018 bei durchschnittlich 36,54 Cent pro Kilogramm. Zum 31.12.2018 zählte die Genossenschaft 72 Mitglieder. Der Kuhbestand aller Lieferbetriebe liegt bei 6.385 Tieren, das macht einen Durchschnitt von 108 Miteinander ist einfach. ksk-syke.de Tieren pro Betrieb. Im Vorstand wurde Holger Siemers bestätigt, in den Vorstand zogen erneut Thomas Bückmann und Christoph Grimmelmann ein. Aufsichtsratsvorsitzender Henning Brümmer fand zum Abschluss deutliche Worte: Wir müssen uns von Leuten mit vollen Bäuchen vor vollen Regalen mit null Sachverstand alles erklären lassen. Das kann so nicht weitergehen. Wenn man neben der Familie auch auf einen starken Finanzpartner setzen kann. Die Landwirtschaft in unserer Region hat Tradition und Zukunft. Mit unserer Beratung und Förderung unterstützen wir die Landwirte der Region, damit ihre Betriebe weiterhin auf festen Beinen stehen. Sprechen Sie uns an. Arbeitszeitkonto Arbeitgeber sollte Klarheit schaffen Mittelweser (lv). Immer wieder gibt es Unklarheiten, welche Rechte und Pflichten der Arbeitgeber im Umgang mit einem Jahresstundenkonto hat. Grundsätzlich gibt es keine Probleme, so lange Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich einig sind. Was passiert, wenn ein Arbeitnehmer, wie vereinbart, in den Wintermonaten betrieblich veranlasste Minusstunden aufbaut, monatlich einen festen Lohn erhält und dann vor der Saison kündigt? Der Arbeitgeber bleibt auf den Minusstunden sitzen darf diese weder vom letzten Gehalt abziehen, noch mit Urlaub verrechnen, da es in der Verantwortung des Arbeitgebers liegt, für ausreichend Beschäftigung zu sorgen. Um dieser Gefahr ein wenig vorzubeugen, hat die Lohnabteilung beim Landvolk Mittelweser in Zusammenarbeit mit Rechtsabteilung eine Zusatzvereinbarung zum Arbeitsvertrag entwickelt. In dieser Vereinbarung werden Höchstgrenzen für Plus- und Minusstunden festgelegt. Sollte der Arbeitnehmer die hier festgelegten Minusstunden überschreiten, wird dem Arbeitgeber Geschenke an Mitarbeiter Steuerfreiheit bei Sachgeschenken Mittelweser (lv). Es gibt viele Anlässe, Mitarbeitern ein Geschenk als Anerkennung und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Das Lohnsteuerecht bietet bei Sachgeschenken zahlreiche Möglichkeiten für eine steuergünstige Gestaltung. Geldgeschenke sind immer in vollem Umfang steuerpflichtig und somit als Lohn abzurechnen! Bei Nichtbeachtung kann es bei der nächsten Überprüfung der Deutschen Rentenversicherung zu Nachforderungen kommen! Werden Geschenke an Mitarbeiter verteilt, kommt die monatliche Sachbezugsfreigrenze von 44 Euro in Betracht. Ausgleich der Lohnfortzahlung Arbeitgeberaufwendungen erstatten lassen Mittelweser (lv). Durch das Erstattungsverfahren U1 werden Leistungen erstattet, die der Arbeitgeber nach dem Gesetz an arbeitsunfähig erkrankte Arbeiternehmer und Auszubildende zu erbringen hat. Dies gilt auch für Mini-Jobber. Eine Besonderheit gibt es bei mitarbeitenden Familienangehörigen: Die Regelungen des Aufwendungsausgleichsgesetzes für bei der Landwirtschaftlichen Krankenkasse pflichtversicherte mitarbeitende Familienangehörige von landwirtschaftlichen Unternehmern sind grundsätzlich nicht anzuwenden. Daher besteht auch kein Erstattungsanspruch. Ausnahme: Nur für LKK-versicherte Nebenerwerbslandwirte können wahlweise Umlagen an eine andere Krankenkasse gezahlt werden. Diese erstattet dann im Krankheitsfall. Grundlage für die Berechnung der Erstattung bildet stets das fortgezahlte Bruttoarbeitsentgelt bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Voraussetzungen: Beschäftigung des Arbeitnehmers über vier Wochen (Die durch 3 Abs. 3 Entgeltfortzahlungsgesetz (EntgFG) vorgeschriebene vierwöchige Wartefrist, ist bei der Erstattung der Arbeitgeberaufwendungen zu berücksichtigen) empfohlen, eine schriftliche Änderung des Arbeitsvertrages zu erwägen und ggf. den Lohn herabzusetzen. Des Weiteren wird an dieser Stellen noch einmal darauf hingewiesen, dass Plusstunden innerhalb von zwölf Monaten abgegolten werden müssen. Arbeitszeitkonto: Was ist zu regeln? Monatsdurchschnittliche Arbeitszeit oder Jahresarbeitszeit Vorbehalt von Plus- und Minusstunden Grenze des monatlichen Zuflusses an Plusstunden (max. 50 Prozent der monatlichen Arbeitszeit) Verstetigung des Monatslohns auf der Basis der regelmäßigen Arbeitszeit Kontenausgleich Zeitpunkt Abgeltung von Plusstunden (innerhalb von 12 Monaten ) Umgang mit betrieblich veranlassten Minusstunden (Lohnabzug/ Verrechnung mit Urlaubstagen ist unzulässig) Sofern diese Grenze noch nicht für andere Sachleistungen an die Mitarbeiter genutzt wird, können bis zu diesem Wert Sachgeschenke steuer- und sozialversicherungsfrei überlassen werden. Die Steuerbefreiung für sogenannte Aufmerksamkeiten in Höhe von 60 Euro inkl. Umsatzsteuer kommt an Weihnachten nicht in Betracht. Diese Begünstigung gilt nur für persönliche Ereignisse, wie beispielsweise Geburtstage und Hochzeiten. Weihnachten ist kein derartiges persönliches Ereignis. Dies wurde auch vom Finanzgericht Hessen in einem Urteil vom 22. Februar 2018 (4 K 1408/17) bestätigt. Monatliche Zahlung der Umlage U1 an die Krankenkasse (Die Übermittlung erfolgt mit dem monatlichen Beitragsnachweis). Ein Anspruch auf Erstattung der Arbeitgeberaufwendungen besteht für längstens sechs Wochen (42 Kalendertage) Zeitraum der Lohnfortzahlung an den Arbeitnehmer. Der Arbeitgeber muss einen Antrag auf Erstattung seiner Aufwendungen stellen (AAG-Erstattungsantrag). Erinnerung: Die Lohnabteilung beim benötigt die Arbeitgeberausfertigung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (in Kopie), um die Erstattungen zu beantragen. Die Erstattung beträgt i. d. R. 60 bis 80 Prozent der Lohnfortzahlung (normaler Umlagesatz gewählt). Die Verjährungsfrist beträgt vier Jahre. Somit können alle noch nicht erstatteten Gelben Scheine ab März 2015 in der Lohnabteilung eingereicht werden. Liegen diese nicht mehr vor, kann der Mitarbeiter, eine Aufstellung seiner Krankheitszeiten bei seiner Krankenkasse beantragen. Aus Datenschutzgründen kann dies nur vom Versicherten beantragt werden. Hat der Mitarbeiter seine Ausfertigungen noch vorliegen, reicht eine Kopie oder Aufstellung um die Erstattungen zu beantragen. Für weitere Fragen steht die Lohnabteilung beim unter Telefon 04242 59559 zur Verfügung!

Betriebsporträt 5 Hier zu melken, ist Entspannung Familie Köhrmann aus Schorlingborstel setzt auf eine gute Arbeitsteilung Schorlingborstel (ine). Ich habe nicht überlegt, das war immer klar, erzählt Ingo Köhrmann (30), dass es für ihn selbstverständlich war, nach seiner Ausbildung und der ein- und zweijährigen Fachschule in den elterlichen Milchviehbetrieb einzusteigen. Genauso selbstverständlich ist es für seine Frau Laura (25), die als Berufsschullehrerin an den Berufsbildenden Schulen Syke unterrichtet, nach ihrem Feierabend auf dem Betrieb mit anzupacken. Mir macht das Spaß, sagt Laura Köhrmann voller Überzeugung. Berührungsängste habe sie nie gehabt, auch wenn sie selbst aus keiner landwirtschaftlich geprägten Familie stamme. Die Kälber der Familie Köhrmann im neuen Kälberstall. Fotos: Suling Die Chemie stimmt offenkundig nicht nur zwischen den beiden, sondern auch in Kombination mit Ingos Eltern: Der 30-Jährige kann bei der täglichen Arbeit auf Imke (58) und Hartwig (62) zählen, die sich ums Melken der 140 Milchkühe kümmern. Überdies legen alle die nötige Portion Spaß an den Tag, die man für die gemeinsame Arbeit ebenso braucht. Das zeigt auch die Wahl der Kuhnamen, die Laura Köhrmann zusammen mit ihrem Mann aussucht. Die dürfen nämlich durchaus ungewöhnlich sein: Wir haben schon eine Erdbeere, eine Kiwi und einen Dussel im Stall. Und Mariechen eine besondere Kuh, die gleich ins Auge fällt. Sie ist viel kleiner als alle anderen und hat einen schiefen Kopf, schmunzelt die Familie mit Blick auf die trockenstehende Kuh, die trotz ihres etwas anderen Aussehens leistungsfähig ist: Sie hat eine gute Milchleistung, sagt Hartwig Köhmann über die Kuh, die zudem gerade ihr zweites Kalb erwartet. Sie steht aktuell im Stall, den er 1981 neu baute damals für 60 Kühe und 25 Jungvieh-Tiere. 2012 errichtete die Familie einen neuen Boxenlaufstall, in dem die mittlerweile 140 Milchkühe Platz haben. Dafür musste jede Menge Sand aufgefahren werden, um den Höhenunterschied von zwei Metern auszugleichen. Hier zu melken ist Entspannung, berichtet Hartwig Köhrmann beim Gang durch den Boxenlaufstall. Ganz bewusst entschied sich die Familie für eine ungewöhnliche Aufteilung: Der Doppel-12er-Fischgrät-Melkstand befindet sich mitten im Stall. Wir wollten kein Extra-Melkhaus bauen, begründet Ingo Köhrmann diese Entscheidung. Das ist schön luftig beim Melken, findet er. Im Sommer ist es herrlich. Nur im Winter müsse man sich zum Melken eben etwas wärmer anziehen. Wir mussten auch schon mal zehn Zentimeter Schnee wegschippen, erinnert sich die Familie. Pro Stunde schafft die Melkmaschine in vier Durchgängen 96 Kühe, das heißt, dass der Melkprozess zwei Mal täglich eineinhalb Stunden in Anspruch nimmt. Optimal sei auch der Schnellaustrieb, bei dem alle Kühe den Melkstand gleichzeitig verlassen: Das ist eine ganz schöne Zeitersparnis, findet Imke Köhrmann. Die Technik sitzt im Keller, die Milch wird über ein unterirdisches Rohr in den 10.000 Liter fassenden Tank gepumpt, der in einem kleinen Anbau neben dem Stall seinen Platz hat. Die Milch wird alle zwei Tage vom Deutschen Milch-Kontor abgeholt. Gehalten werden die Kühe im Stall in zwei Gruppen, die über einen Laufhof miteinander verbunden sind. Die Kühe wissen genau, wo sie hingehören, erzählt Hartwig Köhrmann. Beim Melken wechseln sich seine Frau und Ein starkes Team: Laura, Ingo, Imke und Hartwig Köhrmann (von links). Sohn Ingo und Gattin Laura am Wochenende ab. So kann man auch mal wegfahren, sagt Imke Köhrmann. Dass die Kühe sich wohlfühlen, zeigt die gute Milchleistung. Und die Langlebigkeit der Tiere. Unsere älteste Kuh ist elf Jahre alt und kalbt bald zum neunten Mal, sagt Ingo Köhrmann. In dem Alter haben wir einige. Gefüttert werden die Kühe mit einem selbstfahrenden Futtermischwagen, den sich die Familie mit den beiden benachbarten Milchviehbetrieben teilt und eigens dafür die Troch Full GbR gegründet hat. Das Futter für die Kühe und die 40 bis 50 Kälber umfassende weibliche Nachzucht wächst auf rund 100 Hektar: Wir haben 40 Hektar Grünland und 60 Hektar Ackerland, auf dem wir Mais, Weizen, Gerste und Raps anbauen, berichtet Ingo Köhrmann. 2015 bekamen die Kälber eine neue Heimat: Eine alte Scheune musste weichen, stattdessen entstand dort ein Kälberstall. Das ist optimal, da läuft man immer durch, erzählt Ingo Köhrmann. So könne man stets im Auge behalten, wie es den Tieren gehe. Einige der Kälber sind keine klassischen Holsteiner: Wir besamen etwa ein Drittel der Kühe mit einer Fleischrasse wie Uckermärker oder Blau-Weiße Belgier, berichtet Ingo Köhrmann. Die sehen anders aus, das ist wirklich interessant, findet seine Frau Laura. Sämtliche dieser Kälber vermarkten Köhrmanns weiter. Zudem haben sie einige Kälber im Stall, die sie nicht mehr enthornen müssen, weil sie bereits genetisch hornlos sind. Bis sie ein halbes Jahr alt sind, stehen die Kälber in dem Stall, der in Kürze noch von einer Seite geschlossen wird, um einen ständigen Durchzug zu vermeiden. Den Kälberstall ziert übrigens ein von Malermeisterin Laura Köhrmann selbst gemaltes Schild, das die Besucher des Hofes empfängt: Das habe ich Ingo geschenkt, erzählt die 25-Jährige. Sprechzeiten der Geschäftsstellen Geschäftsstelle Syke Hauptstr. 36-38 Telefon: 04242 595-0 Beratungstermine nach Vereinbarung in den Abteilungen Steuern und Buchführung Recht Betriebswirtschaft Baugenehmigungsmanagement Soziales allgemeine Agrarberatung während der Geschäftszeiten montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 16 Uhr. Vorsitzende Tobias Göckeritz und Christoph Klomburg: Termine nach Vereinbarung. Steuererklärungen für nicht buchführungspflichtige Landwirte, Verpächter und Altenteiler: Termine nur nach Vereinbarung während der Geschäftszeiten. Geschäftsstelle Nienburg Vor dem Zoll 2 Telefon: 05021 968 66-0 Beratungstermine nach Vereinbarung in allen Abteilungen Rechtsberatung durch den Justiziar des Verbandes an jedem Dienstag nach vorheriger Terminvereinbarung. Sozial- und Rentenberatung der Geschäftsstelle Nienburg: 14-täglich mittwochs von 9.30 bis 12 Uhr in der Gemeindeverwaltung Warmsen (Am Bahnhof 4) nach vorheriger Terminvereinbarung. Steuer-Außensprechtage: An jedem zweiten Montag im Monat von 8 bis 12 Uhr im Rathaus Hoya nach vorheriger Terminvereinbarung. 14-täglich dienstags in der Gemeindeverwaltung Warmsen (Am Bahnhof 4) nach vorheriger Terminvereinbarung. Versicherungsberatung: Kostenlose Beratung durch die Landvolk Service GmbH bei Ihnen auf dem Hof oder in der Landvolk-Geschäftsstelle Syke. Ralf Dieckmann Telefon: 04242 59526 Mobil: 0160 886 3412 Landwirtschaftskammer Niedersachsen Bezirksstelle Nienburg Telefon: 05021 9740-0 Die nächsten Sprechtage finden am 24. April und am 8. Mai von 8.30 bis 12 Uhr in der Gemeindeverwaltung Warmsen (Am Bahnhof 4) statt. Dorfhelferinnen Station Mittelweser: Anke Blume Telefon: 05763 3325 Station Bruchhausen-Vilsen: Elsbeth Garbers Telefon: 04240 408 Station Diepholz: Heike Schlamann Telefon: 04274 9640 035

6 Aus dem Kreisverband Wir müssen zeigen, wie Landwirtschaft geht Zwölf staatlich geprüfte Betriebswirte verabschiedet Die Lehrkräfte verabschiedeten die Absolventen der zweijährigen Fachschule Agrarwirtschaft als staatlich geprüfte Betriebswirte und waren stolz auf ihre Leistungen - so gute Abschlussarbeiten habe es noch nicht gegeben. Foto: Suling Nienburg (ine). Ich habe noch nie so gute Jahresarbeiten bekommen wie diesmal, freute sich Klassenlehrerin Silke Pflume, als sie ihre zwölf Schützlinge jetzt mit den Zeugnissen in der Hand aus der zweijährigen Fachschule Agrarwirtschaft der Berufsbildenden Schulen Nienburg entließ. Sie sind auf dem Arbeitsmarkt gesucht, gab sie den Absolventen mit auf den Weg und betonte: Die vielen, vielen Betriebsbesichtigungen werden mir in Erinnerung bleiben. Das Besondere an diesem Jahrgang: Die Fachschule wurde so organisiert, dass sie in Teilzeit über zwei Winterhalbjahre ging und die Schüler im Sommer auf ihren Betrieben arbeiten konnten. Sie sind in dieser Zeit gereift, hat Silke Pflume beobachtet. Dass die Kombination aus Arbeit und Schule begeistert und längst nicht überall angeboten wird, zeigt sich auch daran, dass vier Schüler aus Schleswig-Holstein an der Winterschule an der BBS Nienburg teilnahmen. Die Absolventen haben jetzt nicht nur den Abschluss als staatlich geprüfte Betriebswirte in der Tasche, sondern auch die Ausbildereignungsprüfung. Dass sie künftig auf ihren Betrieben auch Azubis und damit den landwirtschaftlichen Nachwuchs ausbilden würden, daraus machten die Landwirte keinen Hehl. Denn wir haben eine Verantwortung nicht nur gegenüber unserer Branche, sondern auch einer wachsenden Weltbevölkerung gegenüber, sagte Klassensprecher Dirk Leseberg, der seine ehemaligen Mitschüler in einer flammenden Rede dazu ermunterte, für ihren Berufsstand einzustehen. Wir haben es gelernt, wir wissen, was wir machen. Wir müssen auf die Menschen zugehen und ihnen zeigen, wie Landwirtschaft geht, erklärte der Klassensprecher. Wir haben die Chance, das Ansehen von uns Landwirten, Welternährern und Tierschützern wieder in ein rechtes Licht zu rücken, sagte Dirk Leseberg. Daneben soll die Arbeit aber vor allem eines machen: Spaß. Das betonte Klassenlehrerin Silke Pflume genauso wie Harald Fleetjer, der stellvertretende Schulleiter: Sie haben einen anspruchsvollen und vielseitigen Beruf. Ich wünsche Ihnen Spaß und dass Sie alle Herausforderungen meistern. Die Absolventen der zweijährigen Berufsfachschule Landwirtschaft heißen Philip Deecken, Sven Bormann, Martin Meinecke, Florian Busch, Martin Jarms, Jannes Lange, Dirk Leseberg, Dennis Brockmann, Henner Windheim, Christian Payer, Hauke Mues und Marvin Riekmann. Berufswettbewerb: Sieger ermittelt Landesentscheid in Nienburg Nienburg (lpd). Einst waren es über 3.000 Teilnehmer, die beim diesjährigen Berufswettbewerb der Landjugend auf Kreisebene antraten. Nun wurden im Beisein von Landwirtschaftsministerin Barbara Otte- Kinast und Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke die zwölf Sieger des Landesentscheids in Nienburg ermittelt, die beim Finale des Bundesentscheids im Juni in Bayern vertreten werden. Zwei Tage lang mussten die 61 Auszubildenden aus Land-, Haus- und Forstwirtschaft sowie die 24 landwirtschaftlichen Fachschüler ihr Können theoretisch als auch praktisch unter Beweis stellen. Allgemein- und Fachwissen wurden im theoretischen Teil des Wettbewerbs abgefragt. Praktisch mussten die Teilnehmer den sicheren und geschickten Umgang mit ihren Maschinen und Werkzeugen demonstrieren. Je nach Sparte musste der Baum präzise gefällt, Kleingebäck gebacken, Kühe und Jungsauen beurteilt, der Pflanzenbestand der Getreidefläche bewertet oder Auszubildende an der Pflanzenschutzspritze unterwiesen werden. Bei den Auszubildenden in der Landwirtschaft überzeugten Malte Messerschmidt aus Eimen (Ausbildungsbetrieb: Agrasus GbR/Lüerdissen), Janno Rieckmann aus Winsen/ Luhe (Bauer Schutge Gbr/Uelzen) und Karoline Vorlop aus Gielde (Hans-Jürgen Werner/Dieste) die Jury. Bei den Fachschülern kamen Christoph Meier- Oetjen aus Brest (BBS Bremervörde), Mirco Peper aus Ostereistedt (BBS Bremervörde), Matthias Botterschulte aus Emsbüren (BBS Lingen) und Niklas Pott aus Herzlake (BBS Lingen) weiter. Ausbildung in drei Monaten Freisprechung der Quereinsteiger in die Landwirtschaft 3D-Achsvermessung für Pkw & Transporter Frühjahrsangebote auf Landwirtschaftsreifen Beschaffung - Montage - Lagerung www.rwg-leese.de für Pkw, Lkw & Landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge Werkstatt & Reifenhandel Raiffeisenstr. 1-2 31633 Leese 05761 / 9211 64 Nienburg (tb). Buchbindermeisterin, Mechatroniker, Bankkauffrau, Wirtschaftsjurist oder Hausarzt. Ein Blick auf die Teilnehmerliste offenbart, wie vielfältig die ausgeübten Wir liefern FERKEL: Bis zu 2000 Tiere aus einem Herkunftsbetrieb! DIREKTLADUNG beim dänischen Ferkelerzeuger! Ferkelerzeuger! Feste Ankopplung an einen öglich! Betrieb möglich! Wir suchen kontinuierlich SCHLACHTSCHWEINE: Individuelle Vermarktungsmöglichkeiten! Schnelle, korrekte Abrechnung, Bezahlung nach 7 Tagen Rufen Sie uns unverbindlich an! Kneheimer Weg 60. 49696 Molbergen. Tel. 0 44 75 / 918 34-0. Fax 918 34-69 www.viehhandlung-burk e.de Berufe derer sind, die sich gemäß Paragraph 45 (2) Berufsbildungsgesetz als Quereinsteiger zum Landwirt bzw. zur Landwirtin haben ausbilden lassen. Im Blattpavillon der DEULA Nienburg fand jetzt die Freisprechung der 18 Absolventinnen und Absolventen statt, die die Lerninhalte einer gleichwertigen dreijährigen Berufsschulausbildung innerhalb von zwölf Wochen in einem straffen Programm verinnerlichten. Voraussetzung ist eine mindestens fünfjährige berufliche Praxis in der Landwirtschaft. Kreislandwirt Tobias Göckeritz forderte die neuen Berufskollegen zu eifrigem Engagement für den Berufsstand und den ländlichen Raum auf. Wir sind eine abnehmende Minderheit, die den Großteil der Fläche in diesem Land bewirtschaftet. Ob im Gemeinderat oder im Landvolk-Verband, wichtig sei, der Bevölkerung wieder einfache naturwissenschaftliche Sachverhalte näher zu bringen. Auch viele Bewohner auf dem Land haben keine Ahnung mehr, was wir eigentlich tun, sagte Göckeritz. Sein Appell: Öffentlichkeitsarbeit betreiben und beispielsweise auch mal vom Trecker steigen und Passanten erklären, warum man mit der Pflanzenschutzspritze unterwegs ist. Zeigt und erklärt, was Ihr macht! Martin Hogrefe lobte als Vertreter der Landwirtschaftskammer den kompakten Aufbau des Lehrgangs für den vielfältigen Beruf. Ich wünsche Ihnen erfolgreiches Arbeiten, egal ob als Mitarbeiter oder Betriebsleiter, sagte er und riet den Absolventen: Bringen Sie stets Ihre frischen Ideen in Ihren Betrieben ein. Jahrgangssprecher Björn Mieschel lobte den Zusammenhalt der Gruppe, dankte den Prüfern, Prüfungsbetrieben, Organisatoren und Lehrbeauftragten für eine unvergessliche Zeit und erinnerte in seiner kurzen Ansprache ans Enthornen der Rinder und die geselligen Abende während des zwölfwöchigen Vorbereitungskurses. Wir haben alle einen unterschiedlichen Hintergrund, aber wir haben eines gemein, und zwar den Acker, der uns nicht egal ist. Die Vorbereitungskurse für Bewerber gemäß Paragraf 45 (2) Berufsbildungsgesetz starten jedes Jahr Ende November. Für den im November 2019 beginnenden Kurs gibt es noch freie Plätze. Weitere Informationen erteilt Ralph Werfelmann per E-Mail (ralph.werfelmann@lwk-niedersachsen.de). Die Absolventen: Steffen Backmann (Stuhr), Anja Biermann (Adelheidsdorf), Hauke Brümmerhoff (Barnstedt), Johannes Brüwer (Merzen), Angela Buschkotte-Twelkemeier (Bad Laer), Björn Dammeier (Stolzenau), Philipp Freese (Visbek), Phillip Größl (Apelern), Karin Harms (Twistringen), Malte Hasselbring (Neustadt a. R.), Ferdinand Johann to Büren (Münster), Stefan Kalkmann (Dohren), Martina Kehlbeck (Diepenau), Tobias Meyer (Uelzen), Björn Mieschel (Thomasburg), Lennart Neupert (Gleichen), Volker Plump (Ritterhude), Johannes Schorling (Hanstedt), Benedikt van Werde (Lingen), Rabea von Hofe (Bad Fallingbostel).

Aus dem Kreisverband 7 Genaues Hinschauen gefragt Tierbeurteilungswettbewerb in Rohrsen Rohrsen (ine). Fundamenttechnisch ist er so, wie wir ihn uns vorstellen, sagte Ludger Brinkmann, während der Zuchteber Versmold neugierig seine Nase an der Glasscheibe rieb, durch die er von den landwirtschaftlichen Auszubildenden im dritten Ausbildungsjahr aus den Landkreisen Diepholz und Nienburg genau beäugt wurde. Beim Tierbeurteilungswettbewerb Zuchtschwein mussten die Azubis den Körperbau von Ebern beurteilen, auch den des stattlichen German Pietrain-Ebers Versmold. Dafür lieferte ihnen Ludger Brinkmann, der Experte der Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung eg (GFS) auf der GFS-Eberstation in Rohrsen, das nötige Wissen und vermittelte ihnen zudem viele Details rund um Rohrsen (ine). Am 31. März wurde zum letzten Mal Sperma auf der Eberstation der GFS Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung eg in Rohrsen gewonnen. In einem Schreiben an ihre Kunden nimmt die GFS Bezug auf den Strukturwandel und die damit einhergehenden Betriebsaufgaben in den Kundengebieten. Rohrsen ist unsere kleinste Station, hier waren bis zum Schluss 100 Eber in der Produktion, berichtet Stationsleiter Gerd Eilering auf Nachfrage. Die Eber sind Anfang April auf die Stationen in Saerbeck und Ascheberg gefahren worden. Der Stall in Rohrsen bleibt aber nach wie vor in Betrieb: Den nutzen wir jetzt als Quarantäne-Stall. Hierher kommen die Eber, nachdem wir sie gekauft haben und bevor sie auf die Stationen verteilt werden, erläutert Gerd Eilering. Für die Landwirte ändert sich an den bisherigen Ansprechpartnern nichts. Auch die hier regelmäßig stattfindenden Tierbeurteilungswettbewerbe soll es weiterhin geben. Durch die Einstellung der Spermaproduktion Rohrsen mussten sich insgesamt vier Mitarbeiter einen neuen Arbeitsplatz suchen. Am letzten Tag sind schon die Eberzucht. Diese neuen Kenntnisse wandten sie direkt bei der von der Landwirtschaftskammer organisierten Tierbeurteilung an und bereiteten sich damit auf ihre anstehende Abschlussprüfung vor. Nach Eber Versmold betrat sein Kollege Dudley den Schauraum. Das ist ein ganz anderer Typ, sagte Ludger Brinkmann und wollte GFS-Station stellte Produktion ein Station beherbergt Quarantäne-Eber Die Azubis des dritten Lehrjahrs testeten ihr Wissen beim Tierbeurteilungswettbewerb Zuchtschwein. Fotos: Suling ein paar Tränen geflossen, das war ein harter Tag, sagt Gerd Eilering. Denn wir hatten eine gute Gemeinschaft in Rohrsen. Doch der Strukturwandel in der Landwirtschaft fordere seine Tribute, weiß auch der Stationsleiter nur zu gut. Dabei hat sich in den vergangenen Jahren alles so toll entwickelt. Nur der Verbraucher hat das eben nicht so mitbekommen, nimmt Eilering Bezug auf die vielen positiven Veränderungen in der Tierhaltung. Er hat auch beobachtet, dass die Hemmschwelle, als landwirtschaftlicher Familienbetrieb aufzuhören, stetig sinke. Im letzten halben Jahr hatten wir im Schnitt in jeder Woche zwei Betriebe, die aufgehört haben, bilanziert Gerd Eilering. IMPRESSUM Herausgeber: Landvolk Niedersachsen Kreisverband Mittelweser e. V. Geschäftsführer: Olaf Miermeister (V.i.S.d.P.) Redaktion: Tim Backhaus Anschrift: Hauptstraße 36-38, 28857 Syke Tel.: 04242 595-0, Fax: 04242 595-80 E-Mail: lv-zeitung@landvolk-mittelweser.de Verlag, Satz und Layout: Verlag LV Medien GmbH Hauptstraße 36-38, 28857 Syke Druck: Brune-Mettcker Druck- und Verlagsgesellschaft, Wilhelmshaven Erscheinungsweise: monatlich Für Mitglieder des Landvolks Mittelweser kostenlos. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder und nicht unbedingt der Redaktion, die sich Sinn wahrende Kürzungen von Manuskripten und Leserbriefen vorbehält. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Die Leseranschriften sind computergespeichert. Im Falle höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Entschädigung. von den Azubis wissen, ob der PIC 408-Eber eher einen feinen oder einen speckigen Kopf habe. Bauch, Rippe, Hinderhand und Schinken: Die Azubis mussten den Eber anhand eines Kriterienkatalogs beurteilen. Er läuft nicht so frei wie der Vorgänger, er ist etwas tapsiger, befand Brinkmann. Zugleich aber sei das Tier auch wesentlich jünger und sei gerade einmal eineinhalb Jahre alt: Das muss man auch berücksichtigen. Wer die Beurteilung der Eber am genauesten vornahm, gewann den Tierbeurteilungswettbewerb: Das gelang am Ende Fritz-Leonard Meyer (Ausbildungsbetrieb: Heinrich Bartels, Heemsen). Platz zwei teilen sich Janek Matthies (Klaus Seevers, Stuhr), Bastian Twietmeyer (Heiko Allhusen, Engeln) und Jakob Mahler (Jürgen Langhorst, Diepholz). Platz drei ging an Henrike Geffert (Ulf Wegener, Hassel). Thorsten Glatthor (links) und Olaf Miermeister gratulierten Astrid Klöcker zu ihrem zenhjährigen Arbeitsjubiläum bei der LACO GmbH D.B.P.. Foto: Backhaus Zehn Jahre dabei Astrid Klöcker feiert LACO-Jubiläum Syke (ine). Ich bearbeite in Vollmacht verschiedener Energieunternehmen mit den betroffenen Grundstückseigentümern Fragen der angemessenen Entschädigung für die Bewilligung von Grunddienstbarkeiten, sagt Astrid Klöcker, die jetzt seit zehn Jahren bei der LACO GmbH D.B.P. tätig ist. Beim Energiepartner in bester Hand sein Unsere Rahmenvertragsbetreuung macht s möglich. Wir kümmern uns um die optimale Energieversorgung für Ihren Hof: von der Strom- und Gaslieferung bis hin zur Erzeugung und Speicherung von Energie. Damit Sie sich ganz auf Ihr Geschäft konzentrieren können. Die Diplom-Ingenieurin für Vermessungswesen nimmt außerdem Recherchen im Grundbuch und im Liegenschaftskataster zum Abgleich von Grundstücksdaten mit den geografischen Informationssystemen (GIS) und den Liegenschaftsinformationssystemen (LIS) der Energieunternehmen vor. Eine Tätigkeit, die der Mutter zweier erwachsener Kinder Freude bereitet. Bevor sie bei der LACO zunächst mit einem Minijob einstieg, war sie in einem Ingenieurbüro und beim Katasteramt tätig. Zu ihrem runden Arbeitsgeburtstag gratulierten ihr die Geschäftsführer Thorsten Glatthor und Olaf Miermeister. Immobilien-Vermittlung Volksbank eg - Hafenstraße 4-6 - 31582 Nienburg Für Landwirte/vorgemerkte Käufer: Acker-, Grünland und Resthöfe gesucht! (05021) 986-0 immobilien@vbnienburg.de www.vbnienburg.de

8 Aus dem Kreisverband Sie haben im Stiftspark am Montagmorgen dieser Woche ein Kräuterdreieck zum Wohle der Bienen bepflanzt: Birgit Meyer- Borchers und Gisela Buschmann, Vorsitzende der Bassumer Landfrauen, mit Unterstützung von Anni Wöhler-Pajenkamp und Detlev Block (von links) von der Agend-21-Arbeitsgruppe Stiftspark. Fotos: LandFrauen Ein Zierapfelbaum für die Bienen LandFrauen bepflanzen Kräuterdreieck im Stiftspark Bassum (lf). Mit Unterstützung von Anni Wöhler-Pajenkamp und Detlev Block von der Agenda-21-Arbeitsgruppe Stiftspark haben die beiden Vorsitzenden der Bassumer LandFrauen, Gisela Buschmann und Birgit Meyer- Borchers, im Stiftspark ein Kräuterdreieck bepflanzt. Mittelpunkt der kleinen Scholle ist ein Zierapfelbaum. Viel Einfluss genommen Elisabeth Meyer nach 16 Jahren Ehrenamt verabschiedet Wrissenberg (ih). Nach 16-jähriger Tätigkeit im Vorstand des LandFrauenvereins Hoya wurde Elisabeth Meyer aus Wrissenberg aus ihrem Amt verabschiedet. Seit 2003 war sie Beisitzerin für den Bezirk 6, zu dem die Ortschaften Engeln, Ochtmannien, Oerdinghausen, Scholen und Weseloh gehören. In dieser Aufgabe organisierte sie Veranstaltungen, Ausflüge und Radtouren mit ihrem Bezirk. Die Gemeinschaft stand an erster Stelle, das betonte die überzeugte LandFrau, und verwies dabei auf das letzte gemeinsame Projekt mit Frauen aus ihrem Zuverlässigkeit ist unsere Stärke Initiiert vom Landfrauen-Kreisverband Diepholz sind zuvor auf dem Erdbeerhof Nüstedt in Nordwohlde-Döhren diverse Weiden und Obstbäume an die LandFrauen-Vereine der Grafschaft Hoya verteilt worden. Einen Zierapfelbaum hat der Landfrauen-Verein Freudenberg-Bassum abbekommen, der nun zusammen mit Bezirk: das Basteln der Dekoration für die Weihnachtsfeier des LandFauenvereins im Gasthaus Okelmann. Aber auch über ihren Bezirk hinaus engagierte sich Elisabeth Meyer im Verein. Seit 2011 nahm sie das Amt der zweiten stellvertretenden Vorsitzenden und seit 2017 als erste stellvertretende Vorsitzende wahr. Dabei stand das Organisieren der Seminare auf ihrer Agenda. Darüber hinaus begleitete sie die eine oder andere Reise oder Tagestour und brachte sich auf vielfältige und verantwortungsvolle Weise in die Belange des Vorstands im Sinne der LandFrauenbewegung ein. Der alte und neue Vorstand: erste Reihe: 2. von links: Marlene- Grafe Schröder als neue erste Stellvertreterin, daneben: Heide Ehlers als neue Beisitzerin des Bezirks 6, daneben: Elisabeth Meyer Der genossenschaftliche Partner für die erfolgreiche Vermarktung Ihrer Tiere Fetten Hennen, Schnittlauch und Katzenminze im Stiftspark blühen und den Insekten helfen soll. Auch wenn es nur ein kleiner Schritt ist, den Bienen ihre Lebensumstände zu verbessern, auf ihre große Bedeutung für den Menschen hinzuweisen, ist es doch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, so die Pflanzgruppe. Die Jahreshauptversammlung 2019 war ein angemessener Rahmen, um Elisabeth Meyer Dank zu zollen und ihre Arbeit zu honorieren. Vor rund 170 LandFrauen sprachen die erste Vorsitzende des LandFrauen-Vereins Hoya, Imke Wicke, und Jutta Hohnholz, Vorsitzende des Kreisverband der LandFrauen-Vereine Grafschaft Hoya, in einer kurzen Laudatio ihren Dank aus: Du hast viel Einfluss auf das Geschehen bei den LandFrauen genommen und unsere Arbeit mitgeprägt. Passend zur derzeitigen Aktion des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Den Bienen zuliebe überreichte Imke Wicke der ausscheidenden Vorstandsfrau eine Felsenbirne, die zu den frühblühenden, bienenfreundlichen Gehölzen gehört. Die Felsenbirne war geschmückt mit guten Wünschen und Dankesworten der Mitstreiterinnen aus dem Vorstand. Zum Abschluss gab es noch ein gemeinsames Foto mit dem alten und dem neuen Vorstand. Das Amt der ersten Stellvertreterin hat nun Marlene Grafe-Schröder aus Hoya und das Amt der Beisitzerin des Bezirks 6 Heide Ehlers aus Schaapsen übernommen. Top Kompetenz in der Vermarktung Geprüfte Ferkelherkünfte Moderner, QSzertifizierter Fuhrpark Beheizte LKW- Waschhalle Erzeugergemeinschaft für Qualitätstiere Syke-Bassum eg Siemensstraße 5 28857 Syke Tel.: 04242 9585-0 FAX: 04242-958560 www.efq-syke.de info@efq-syke.de Weserstadion und Mercedes besucht Bassumer LandFrauen in Bremen Bassum (lf). Der Bus nach Bremen war mit 50 gut gelaunten Damen und Herren, Mitglieder und Förderer des Land- Frauenvereins Freudenberg Bassum, gut besetzt. Im Weserstadion konnte die Gruppe live erleben, wie der zerspielte Rasen von vielen Greenkeepern wieder hergestellt wurde. Ein Gästeführer erzählte, dass der Rasen 2017 für 600.000 Euro erneuert wurde. Das Betreten des Hybridrasens, 50 Prozent Kunstrasen und 50 Prozent Naturrasen, war allerdings verboten. Weiter ging es zu den Umkleidekabinen der Spieler, zum Zimmer des Schiedsrichters und zu dem Raum, wo die Pressekonferenzen abgehalten werden. Diese erfolgen immer zwei Tage vor jedem Heimspiel und dauern Garten für die Seele Diavortrag bei den Landfrauen in Uchte Uchte (lf). Der LandFrauen-Verein Uchte hatte zu seiner letzten Frühjahrsveranstaltung 2019 in den Hof Frien in Höfen eingeladen. Die Vorsitzende Gabi Lübber begrüßte 105 Landfrauen, Gäste sowie die Kreisvorsitzende Annegreth Dierking, die zur Veranstaltung aus Nienburg gekommen war. Nach der Stärkung am reichhaltigen Frühstücksbüfett stellte sich die Referentin, Landschaftsgärtnermeisterin Hanna Diekmann, vor. Anhand von Dias zeigte sie Gärten mit Hecken und Blumenrabatten, die farblich abgestimmt und pflegeleicht angelegt waren. Rundum beraten Informationen zum Pflegestützpunkt Hoya (ih). Über die Aufgaben und Angebote des Senioren- und Pflegestützpunktes des Landkreises Nienburg berichteten die Mitarbeiterinnen Silke Grelle und Andrea Mänz bei der Jahreshauptversammlung des Land- Frauenvereins Hoya. Der Senioren- und Pflegestützpunkt ist Ansprechpartner für alle Lebens- und Wirkungsbereiche rund um Senioren. Senioren für ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu beraten, das hat sich diese Einrichtung des Landkreises Nienburg/Weser auf die Fahnen geschrieben, und das trägerunabhängig und neutral. Es geht dabei sowohl um die Beratung zu Rechten und Pflichten nach dem Sozialgesetzbuch als auch um Auskunft und Beratung zur Auswahl und Inanspruchnahme von Leistungen entsprechend der Pflegegrade. ca. 15 Minuten. Das waren nur einige von vielen Informationen, die nicht nur von den anwesenden Männern begeistert aufgenommen wurden. Nach der Besichtigung des Weserstadions ging es weiter zum zweiten Besichtigungstermin des Tages. Im Bremer Mercedes-Werk wurde die Gruppe ebenso herzlich empfangen. Nach einer Filmvorführung ging es mit dem Bus über das Betriebsgelände. In Halle 93, wo die Endmontage der Fahrzeuge stattfindet, erlebte die Besuchergruppe hautnah, wie ein Auto zusammengesetzt wird. 1.700 Autos werden täglich gebaut. Elf verschiedene Typen werden alleine in Bremen hergestellt. Für die komplette Herstellung eines Autos benötigt Daimler ca. viereinhalb Tage. Alle Dinge, die ich im Garten mache, spiegeln mich wieder und können mich weiterentwickeln, davon ist Hanna Diekmann überzeugt. Ein locker gestaltetes Beet, in dem auch Unkraut wachse, deute auf eine recht unkomplizierte Persönlichkeit hin. Sei alles ganz akkurat, könne dies auf Perfektionismus hindeuten. Bei der Bepflanzung der Gartenbeete mit blühenden Stauden sollte man unbedingt darauf achten, dass sie auch bienenfreundlich sind. Sehr viele Wildstauden sind dafür gut geeignet. Ein Garten ist ein vom Menschen gestaltetes Stück Natur, die nicht von Menschenhand kaputt gemacht werden darf. Hanna Diekmann und Gabi Lübber. Silke Grelle, Andrea Mänz und Imke Wicke (von links). Insbesondere würden sie Hilfestellung anbieten, wenn sich der Medizinische Dienst der Krankenkassen wegen der Einstufung in die Pflegegrade angekündigt habe. Aber auch dann, wenn es um praktische Hilfen im Alltag ankomme, stellten die beiden Mitarbeiterinnen ihre Dienste zur Verfügung, das versicherte Andrea Mänz anhand vieler praktischer Beispiele. Grelle und Mänz betonten, dass sie in ihren Aufgaben für den gesamten Landkreis Nienburg zuständig seien und sich auch über Anfragen außerhalb des Stadtgebietes Nienburg freuen würden. Die beiden Ansprechpartnerinnen sind zu erreichen unter Telefon 05021 967201 oder 05021 967341 sowie per E-Mail unter senioren@kreis-ni.de.