CURRICULUM für die nationalen Seminare Train the trainer 2 EQ-Train Train the trainer for Equal Pay Institut Sofia 1
Ziele der 3-tägigen Seminare Das Ziel der nationalen 3tägigen Train-the-trainer Seminare ist es, MultiplikatorInnen für Berufsorientierung in den 5 Ländern der Partnerorganisationen weiterzubilden. Sie sollen für das Thema Equal Pay sensibilisiert werden durch grundlegende Informationen und Übungen. Diese Instrumente und Modelle können sie danach in ihren eigenen Tätigkeitsfeldern weiter verbreiten, um eine gender- und einkommenssensible Berufsorientierung zu fördern. Das Curriculum für das 3tägige Seminar wird von den LeiterInnen der verschiedenen Trainthe-trainer-Seminare je nach ihren nationalen Gegebenheiten und Zielgruppen abgewandelt. Themen Überblick 1. Tag: Thema 1: Thema 2: Start Kennenlernen der SeminarteilnehmerInnen und Einführung in das Thema Equal Pay Grundlegende Informationen zu Equal Pay 2. Tag: Thema 3: Thema 4: Rechtliche Grundlagen Frauen und Geld 3. Tag: Fortsetzung Thema 4: Frauen und Geld Thema 5: Verhandeln ums Geld Thema 6: Abschluss Didaktik Bei der Wissensvermittlung sollen verschiedene didaktische Methoden angewendet werden, um den Lernprozess zu fördern: Vortrag mit Diskussion, Powerpoint-Präsentation, Kleingruppenarbeit, Rollenspiel, Fantasieübung, Video, Arbeit mit Symbolen, Checkliste, Arbeitsblätter, Textübungen etc. Da es sich um ein Train-the-trainer Seminar handelt, sind nach den inhaltlichen Einheiten auch Reflexionsphasen eingeplant. Hier werden die verwendeten Methoden in Hinblick auf verschiedene Zielgruppen der MultiplikatorInnen reflektiert. 2
Schriftliche Unterlagen - Trainingsmappe Den LeiterInnen der Train-the-trainer-Seminar steht das detailliert aufbereitete Skriptum - die Trainingsmappe - des transnationalen Seminars Train-the-trainer 1 zur Verfügung sowie die Dokumentation des transnationalen Seminars mit Veränderungsvorschlägen. Die Mappe beinhaltet die Grundinformationen zu jedem Thema, die dann jede/r TrainerIn in Vorträgen für ihre/seine Zielgruppe adaptieren kann. Methodenblätter beschreiben die einzelnen Übungen, die von den Leiterinnen ebenfalls je nach Zielgruppe ausgewählt und adaptiert werden können. Beschreibung von Zielen und Inhalten des Curriculums Ziele: Sensibilisierung von MultiplikatorInnen der Berufsorientierung für das Thema Equal Pay durch Informationen zu statistischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und psychologischen Aspekten Methoden und Übungen zur Vermittlung der Inhalte kennen lernen Anwendungen und Adaptionen für die spezifischen Zielgruppen diskutieren 1. TAG Thema 1: Start Kennenlernen und Einführung in das Thema Kennenlernen und niederschwelliger Einstieg in das Thema erste Kontaktaufnahme durch die Vorstellung von Persönlichkeitsaspekten Vorstellung des individuellen beruflichen Hintergrundes, der Motivation für die Teilnahme und der Erwartungen an das Seminar Sichtbarmachen des Diversity- Potentials innerhalb der Teilnehmerinnengruppe Einführung des Themas (bei Bingo-Fragen und den Freecards zu Equal Pay Kampagnen) Austausch in ersten Zweiergesprächen Bingo (Icebreaker Übung) Partnerinterview (z.b. mittels Wahl von Karten) und Vorstellung des/r Partners/in 1,5 Std 3
Erwartungen in Verbindung mit den Zielen und Inhalten des Seminars bringen Sammeln und Zusammenfassung der Erwartungen der TeilnehmerInnen Vorstellen des Programms, der Ziele und der Zeitplanung Flip chart oder Kärtchen mit den Erwartungen der TeilnehmerInnen vorbereitetes Flipchart mit dem Programm und den Zielen 15 Min Bildung einer kooperativen Seminargruppe Verbindliche Regeln im Umgang miteinander (Vertraulichkeit, Verbindlichkeit der Teilnahme, Pünktlichkeit, Selbstverantwortung, wertschätzender Umgang) Sammeln der Vorschläge der TeilnehmerInnen, gegebenenfalls ergänzen 15 Min Thema 2: Grundlegende Informationen zu Equal Pay Überblick über Daten und Fakten zur Einkommensschere gewinnen gemeinsame Ausgangslage bilden Aktuelle Gender-Daten zur Einkommensschere Kurze Erklärung zu statistischen Grundlagen der Daten (z.b. Bruttostundenlohn) Herausarbeiten von Komponenten, die einen Teil des Gender-Gaps erklären (Teilzeitarbeit, horizontale und vertikale Segregation am Arbeitsmarkt, Zeit- und Arbeitsverteilung zwischen den Geschlechtern) Quiz 2 Std Hintergründe zur Einkommensschere: Hindernisse und Strategien zur Überwindung erfahren Weitere Komponenten, die die Einkommensunterschiede bewirken: Sozialisation, Rollenklischees, psychologische Faktoren Benachteiligungen und Diskriminierung durch ArbeitgeberInnen Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik Gesetzgebung Kleingruppen-arbeit zu Hindernissen und Strategien zu Equal Pay (3 Gruppen zu: politische Ebene, betriebliche Ebene und individuelle Ebene) Ergänzen, evt. mit Vortrag (Powerpoint) 2 Std 4
Strategien für Equal Pay: Psychosoziale Maßnahmen Maßnahmen im Bereich Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Innerbetriebliche Maßnahmen Gesetzliche Maßnahmen PR- Maßnahmen Überblick über die nationalen Besonderheiten (Studien, Zahlen) gewinnen Nationale Zahlen und Studien über Einkommensdifferenz Präsentation des nationalen Informations- Materials (Studien, Zahlen) 0,5 Std Kampagnen und Material sowie positive internationale Beispiele kennenlernen Kampagnen zu Equal Pay oder ähnlichen Themen Präsentation von Materialien Internet-Seiten Material aus KLARA (z.b.film, Freecards), EU- Kampagne, You tube videos 0,5 Std 2. TAG Thema 3: Rechtliche Grundlagen Überblick des legistischen Rahmens Equality-Gesetzgebung (International, Europäisch, National) Was ist Equal Pay? Beweislast Direkte und indirekte Diskriminierung Nationale Equality Bodies Vortrag Powerpoint Präsentation 2 Std Anwendung des Wissens über Diskriminierung Fallstudien (Reale Fälle des EuGh und der nationalen Rechtssprechung) um zu bestimmen: in welchen Fällen findet Diskriminerung statt (direkte oder indirekte)? Kleingruppenarbeit zu Fällen Präsentation, Diskussion und Ergebnisse der Rechtssprechung 5
Anwendung des Rechts im nationalen Kontext Was kann eine Frau tun, wenn sie sich diskriminiert fühlt? Welche unterstützenden Institutionen gibt es? Präsentation von Informationsmaterial 0,5 Std Thema 4: Frauen und Geld Wissensgrundlage schaffen zu geschlechtsspezifischen Mustern im Umgang und im Zugang zu Geld Soziologische Muster, etwa Frauen als effiziente Verwalterinnen knapper Budgets Formen finanzieller Gewalt gegen Frauen Gegenstrategien Stärken von Frauen im Umgang mit Geld Vortrag (Powerpoint) Diskussion Herausarbeiten der Auswirkung geschlechtsspezifischer Sozialisation auf die Einkommenssituation Mentale Muster Einstellung zu Frauen und Geld, Gender- Stereotypen Berufswahl von Mädchen und Burschen und die Einkommenssituation in typischen Frauen- oder Männerberufen Zusammenhang von Einkommen und Lebenshaltungskosten Übungen: Fantasiereise (nur für entsprechend ausgebildete TrainerInnen) sowie die 3 Übungen: Genderstereo -typen, Finanzkompetenz und Wohin mit all dem Geld? in parallellen Kleingruppen 1,5 Std Präsentation der Kleingruppenergebnisse und Diskussion in Gesamtgruppe Reflexion und Anpassung der Übungen an den Reflexion der durchgeführten Übungen: Verständlichkeit? Interessant? Diskussion in Gesamtgruppe 6
Kontext der Tätigkeitsbereiche der TeilnehmerInnen Lerneffekte? Vorschläge für Adaptionen an die jeweiligen Zielgruppen 3. TAG: Fortsetzung Thema 4: Frauen und Geld Herausarbeiten der Auswirkung geschlechtsspezifisch er Sozialisation auf die Einkommenssituation Innerfamiliäre Arbeitsteilung (bezahlte und unbezahlte Arbeit) Fehlende Transparenz über Gehaltsstrukturen Know-How für BerufseinsteigerInnen 3 Übungen: Lohntransparenz, Bezahlte und unbezahlte Arbeit und Checkliste für den Berufsbeginn - in parallellen Kleingruppen 1,5 Std Präsentation der Ergebnisse Diskussion in der Gesamtgruppe Reflexion und Anpassung der Übungen an den Kontext der Tätigkeitsbereiche der TeilnehmerInnen Reflexion der durchgeführten Übungen: Verständlichkeit? Interessant? Lerneffekte? Vorschläge für Adaptionen an Zielgruppen der TeilnehmerInnen Diskussion in Gesamtgruppe Thema 5: Verhandeln ums Geld Stärkung der Verhandlungskompetenz ums Geld als Teil einer Intervention auf In der Berufsorientierung können Frauen und Mädchen auf verschiedenen Ebenen unterstützt werden: Emotional-psychologisch: Stärkung Vortrag Powerpoint Diskussion 7
individueller Ebene des Selbstbewusstseins Kognitiv-intellektuell: Entwicklung von Plan und Strategie für die Verhandlung Physisch-körperlich: Üben von Auftritt und Selbstpräsentation Bewusstmachen und Transferieren von erfolgreichen Verhandlungsmustern Individuelle Reflexion einer erfolgreichen Verhandlung (unabhängig vom Thema): Verwendete Strategien Hilfreiche und hinderliche Faktoren Was kann auf Gehaltsverhandlungen übertragen werden? Checkliste: erfolgreiche Verhandlungen ums Geld Übung: Eine erfolgreiche Verhandlung Oder: Rollenspiel 2 Std Thema 6: Abschluss Planung des Einbaus von Instrumenten, Informationen und Modellen in den eigenen Tätigkeitsbereich Überblick und Zusammenfassung des Seminars. Welche Inhalte wollen wir im nationalen Training verwenden? Welche Übungen können wir verwenden? Welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit und weiteren Vernetzung haben wir? Offene Fragen Kleingruppen Präsentation in Großgruppe Evaluation des Trainings Individuelle Reflexion: Highlights? Lernerlebnis? Wurden meine Erwartungen erfüllt? Ausfüllen der Evaluationsbögen Individuelle Überlegungen Alle geben ein Abschlussstatement Vorbereitete Evaluationsbögen 0,5 Std 8