Das Freiburger Persönlichkeitsinventar FPI-R 7., überarbeitete und neu normierte Auflage, 2000 Gabriele Helga Franke HS MD-SDL (FH), Standort Stendal Rehabilitationspsychologie Diplom, B.Sc., M.Sc. Stendal 2007
Das FPI-R im Überblick 1 Titel Das Freiburger Persönlichkeitsinventar FPI-R Autoren Jochen Fahrenberg, Rainer Hampel, Herbert Selg Verlag Hogrefe Verlag, Göttingen Erscheinungsjahr 2000 (7., überarbeitete und neu normierte Auflage) Materialien Manual, Fragebogen mit 138 Items, Auswertungsschablonen, graphisches Auswertungsblatt
Das FPI-R im Überblick 2 Adressaten Erwachsene sowie Jugendliche ab 16 Jahren Zehn Standard- und zwei Zusatzskalen Lebenszufriedenheit, Soziale Orientierung, Leistungsorientierung, Gehemmtheit, Erregbarkeit, Aggressivität, Beanspruchung, Körperliche Beschwerden, Gesundheitssorgen, Offenheit Extraversion, Emotionalität Durchführung Einzeltest durch geschulte Testleiter
Das FPI-R im Überblick 3 Testdauer Ohne Zeitbegrenzung, durchschnittliche Testdauer 10-30 min. Auswertung Schablonen oder EDV-Auswertung Pro Skala ist eine fehlende Antwort möglich Normierung Stanine-Werte Bevölkerungsrepräsentative Daten (N=3740 Personen) Geschlecht (1743 Männer, 1997 Frauen) Alter: 16-19, 20-29, 30-39, 40-49, 50-59, 60-69, >=70 J.
Normierungsstichprobe (N=3740) Geschlecht Einwohnerzahl Alter Bundesland Schulabschluss Ost-West Berufstätigkeit Nord-Süd Berufsgruppe Kirchenmitglied Einkommen (Netto) Konfession Soziale Schicht Familienstand Kinder im Haushalt Gewerkschaftsmitgliedschaft Parteipräferenz
Das FPI-R im Überblick 4 Objektivität Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität gewährleistet Reliabilität Interne Konsistenz zwischen 0,73 (Soziale Orientierung) und 0,83 (Beanspruchung) Validität Befunde zur konvergenten, diskriminanten und differentiellen Validität liegen vor
FPI-R-Skala 1: Lebenszufriedenheit Stanine 7-9 Personen mit hohem Testwert betonen ihre allgemeine Lebenszufriedenheit, sie bezeichnen ihre Partnerbeziehung (Ehe) als gut und sind (waren) von ihrem Beruf voll befriedigt. Sie möchten rückblickend nicht anders gelebt haben, sehen zuversichtlich in die Zukunft und scheinen mit sich selbst in Frieden zu leben. Diese positive Lebensgrundstimmung äußert sich als gelassenes Selbstvertrauen, in Ausgeglichenheit und meist guter Laune
FPI-R-Skala 1: Lebenszufriedenheit Stanine 1-3 Personen mit niedrigem Testwert sind mit den gegenwärtigen und früheren Lebensbedingungen, Partnerbeziehungen und Beruf oft unzufrieden und meinen, dass sie das, was in ihnen steckt, kaum verwirklichen konnten. Deswegen grübeln sie viel über ihr Leben nach. Oft haben sie alles satt und äußern eine bedrückte, unglückliche Stimmung, Depressivität und negative Lebenseinstellung.
FPI-R-Skala 1: Lebenszufriedenheit Korrelative Einordnung der Skala I Höhere Testwerte der Skala Lebenszufriedenheit finden sich bei Ausgeprägter Leistungsorientierung Geringer Gehemmtheit Geringer Erregbarkeit Relativ geringer Beanspruchung Wenigen körperlichen Beschwerden Niedrigen Werten der Offenheit.
FPI-R-Skala 1: Lebenszufriedenheit Korrelative Einordnung der Skala II Höhere Testwerte finden sich eher bei / in Männern > Frauen Verheirateten > Ledige oder Geschiedene Berufstätigen > Arbeitslose Obere soziale Schichten > untere Parteipräferenz CDU / SPD > PDS Besserem subjektiven Gesundheitszustand, Nichtrauchern Personen mit weniger Krankenhausaufenthalten, Operationen, Kuren und Arztbesuchen Personen, die nicht in Psychotherapie sind (waren) Personen mit relativ niedrigem Tablettenindex und seltenem Gebrauch homöopathischer Mittel
FPI-R-Skala 1: Lebenszufriedenheit Kurzbeschreibung Mit dieser Skala werden die Grundstimmung und die eher positive oder eher negative Lebenseinstellung und Lebenserfahrung erfasst, die sich auch auf Leistungsmotivation und körperliches Befinden auswirken.
FPI-R-Skala 2: Soziale Orientierung Stanine 7-9 Personen mit hohen Testwerten fühlen eine soziale Verantwortung für andere Menschen und drücken ihre Hilfsbereitschaft aus. Sie gehen auf die Sorgen anderer ein und sind motiviert, zu helfen, zu trösten und zu pflegen. Sie empfinden auch ein schlechtes Gewissen über eigenen Wohlstand und Konsum im Vergleich zu anderen und sind zu Geldspenden und Mithilfe in sozialen Einrichtungen bereit.
FPI-R-Skala 2: Soziale Orientierung Stanine 1-3 Personen mit niedrigen Testwerten betonen einerseits die Verantwortung des Einzelnen für seine Lebensbedingungen, andererseits sehen sie für Sozialhilfe den Staat als zuständig an. Bitte um Geldspenden sind ihnen lästig, und bei karitativen Aufgaben würden sie sich wahrscheinlich nicht engagieren.
FPI-R-Skala 2: Soziale Orientierung Korrelative Einordnung der Skala I Die Skala Soziale Orientierung ist von allen übrigen Skalen praktisch unabhängig, wenn man von einer negativen und eher geringen Korrelation zur Aggressivität absieht. Bemerkenswert ist noch die niedrige negative Korrelation mit der Skala Offenheit, d.h. eine Tendenz, Normen einzuhalten und einen guten Eindruck zu machen.
FPI-R-Skala 2: Soziale Orientierung Korrelative Einordnung der Skala II Höhere Testwerte finden sich eher bei Frauen Personen mit höherer Schulbildung Personen in höherer sozialer Schicht Mitgliedern der Kirchen und bei relativ häufigem Kirchenbesuch Nichtrauchern Personen mit mehr Arztbesuchen und mehr psychotherapeutischen Behandlungen
FPI-R-Skala 2: Soziale Orientierung Kurzbeschreibung Die Skala Soziale Orientierung erfasst die mehr oder minder ausgeprägte Disposition zu mitmenschlichem Interesse und zu Hilfsbereitschaft.
FPI-R-Skala 3: Leistungsorientierung Stanine 7-9 Personen mit hohem Testwert sind leistungsorientiert und leistungsmotiviert. Sie sehen sich als Tatmenschen, die die wesentlichen Aufgaben energisch anpacken und dann schnell und effizient bewältigen. Es macht ihnen auch Spaß, mit anderen zu wetteifern, und sie lassen sich auch zu ernster Konkurrenz herausfordern. Berufliches Engagement ist ihnen deshalb of wichtiger als Freizeitbeschäftigungen.
FPI-R-Skala 3: Leistungsorientierung Stanine 1-3 Personen mit niedrigem Testwert zeigen wenig Ehrgeiz oder Konkurrenzverhalten. Sie lehnen diese Leistungsorientierung vielleicht grundsätzlich ab oder sind eher passiv und wenig leistungsmotivierte Menschen, für die beruflicher Erfolg und engagierte Arbeit nicht wesentlich sind.
FPI-R-Skala 3: Leistungsorientierung Korrelative Einordnung der Skala I Korrelativ besteht ein Zusammenhang zwischen der Skala Leistungsorientierung und Höherer Lebenszufriedenheit Geringerer Gehemmtheit.
FPI-R-Skala 3: Leistungsorientierung Korrelative Einordnung der Skala II Höhere Testwerte finden sich eher bei Männern Höherer Schulbildung Höherem Einkommen Höherer sozialer Schicht Selbständigen bzw. leitenden Berufstätigen Relativ gutem eigenen Gesundheitszustand
FPI-R-Skala 3: Leistungsorientierung Kurzbeschreibung Diese Skala erfasst individuelle Unterschiede der Leistungsorientierung im beruflichen und außerberuflichen Bereich, ohne jedoch Aussagen über direkte, aufgabenbezogene Leistungsmotivation oder die tatsächliche Leistungsfähigkeit zu gestatten.
FPI-R-Skala 4: Gehemmtheit Stanine 7-9 Personen mit hohem Testwert fühlen sich im sozialen Umgang gehemmt: sie scheuen sich, in einen Raum zu gehen, in dem bereits andere zusammensitzen, sie möchten bei Geselligkeiten lieber im Hintergrund bleiben, und es fällt ihnen schwer, vor einer Gruppe zu sprechen oder in Erscheinung zu treten. Sie sind leicht verlegen oder sogar ängstlich und erröten schnell. Mit Menschen, die sie nicht kennen, sind sie ungern zusammen; sie kommen dann kaum in ein Gespräch und schließen nur langsam Freundschaften.
FPI-R-Skala 4: Gehemmtheit Stanine 1-3 Personen mit niedrigem Testwert sind ungezwungen und kontaktbereit. Sie finden leicht Umgang, indem sie auf andere zugehen, sie ansprechen und sich selbstsicher in einer Gruppe bewegen.
FPI-R-Skala 4: Gehemmtheit Korrelative Einordnung der Skala I Die Testwerte der Skala Gehemmtheit korrelieren mit geringer Lebenszufriedenheit und geringer Leistungsorientierung. Kontaktscheue, eher ängstliche Personen erleben mehr körperliche Beschwerden und psychosomatische Störungen.
FPI-R-Skala 4: Gehemmtheit Korrelative Einordnung der Skala II Höhere Testwerte finden sich eher bei Frauen Hauptschulabschluss Mitgliedern einer Kirche und bei häufigem Kirchenbesuch Subjektiv schlechterem Gesundheitszustand Nichtrauchern
FPI-R-Skala 4: Gehemmtheit Kurzbeschreibung Diese Skala erfasst eine vielfältig bedingte Gehemmtheit, die vor allem als soziale Hemmung und Schüchternheit, aber auch als Selbstunsicherheit und Ängstlichkeit erlebt wird.
FPI-R-Skala 5: Erregbarkeit Stanine 7-9 Personen mit hohen Testwerten schildern sich als leicht erregbar und reizbar. Sie sind leicht aus der Ruhe gebracht und können oft ihren Ärger nicht recht beherrschen, werden dann auch aggressiv mit unbedachten Äußerungen und Drohungen. Sie können die Dinge nicht leicht nehmen, sondern reagieren empfindlich oder hastig, auch wenn es eigentlich nicht wichtig war.
FPI-R-Skala 5: Erregbarkeit Stanine 1-3 Personen mit niedrigem Testwert zeichnen sich durch Gelassenheit aus. Auch durch viele Ereignisse und Störungen sind sie nicht leicht aufzuregen, zu provozieren oder zu verärgern; sie bleiben geduldig, ruhig und lassen sich nicht hetzen.
FPI-R-Skala 5: Erregbarkeit Korrelative Einordnung der Skala I Der Testwert der Skala Erregbarkeit korreliert mit geringer Lebenszufriedenheit, hoher Aggressivität, Beanspruchung und vielen körperlichen Beschwerden. Bemerkenswert ist auch der Zusammenhang mit Offenheit, wobei sich eine ähnliche Interpretation wie bei der Skala Aggressivität anbietet: eine Tendenz zur Normverletzung und zugleich die Bereitschaft, offen und unbekümmert zu antworten.
FPI-R-Skala 5: Erregbarkeit Korrelative Einordnung der Skala II Höhere Testwerte finden sich eher bei Frauen Subjektiv schlechterem Gesundheitszustand Rauchern, Übergewicht, chronische Krankheit, mehr Krankenhausaufenthalten, Operationen und Kuren, psychotherapeutischer Behandlung, höherem Tablettenkonsum und häufigerem Gebrauch homöopathischer Mittel
FPI-R-Skala 5: Erregbarkeit Kurzbeschreibung Diese Skala erfasst die empfindlich-reizbare Komponente des Temperaments, die mit aggressiven Zügen und dem Gefühl der Überforderung und allgemeinen Unzufriedenheit verbunden sein kann.
FPI-R-Skala 6: Aggressivität Stanine 7-9 Personen mit hohem Testwert lassen die Bereitschaft zu aggressiver Durchsetzung erkennen. Dies kann sich sehr verschieden äußern, z.b. kann es ihnen Spaß machen, anderen Menschen Fehler nachzuweisen oder grobe Streiche auszuüben. Fühlen sie sich beleidigt oder in ihren Rechten betroffen, so setzen sie sich zur Wehr und wenden dabei vielleicht auch körperliche Gewalt an. Sie reagieren leicht wütend und unbeherrscht.
FPI-R-Skala 6: Aggressivität Stanine 1-3 Personen mit niedrigem Testwert schildern sich als wenig aggressiv in spontaner und reaktiver Hinsicht. Sie sind entweder mehr zurückhaltend, passiv und aggressiv gehemmt und können sich so kontrollieren, dass es nicht zu aggressiven Reaktionen kommt. Sie bedienen sich nicht körperlicher Gewalt und handfester Auseinandersetzungen zur Durchsetzung ihrer Rechte
FPI-R-Skala 6: Aggressivität Korrelative Einordnung der Skala I Der Testwert der Skala Aggressivität hängt mit der Skala Erregbarkeit zusammen. Außerdem ist nur noch die hohe Korrelation zur Skala Offenheit hervorzuheben.
FPI-R-Skala 6: Aggressivität Korrelative Einordnung der Skala II Höhere Testwerte finden sich eher bei Männern Geringer Schulbildung Rauchern Niedrige Testwerte finden sich eher bei Mitgliedern von Kirchen und häufigem Kirchenbesuch
FPI-R-Skala 6: Aggressivität Kurzbeschreibung Einerseits entsprechen sich aggressive Verhaltenstendenz, Verletzung gängiger Normen und ungeniertes Zugeben alltäglicher Fehler, andererseits könnte die geringe Anzahl aggressiver Aussagen bei zugleich niedriger Offenheit auch eine Folge der Antworttendenz sein, einen guten Eindruck machen zu wollen. Deshalb muss das Testwert-Profil möglichst auch auf zusätzliche Informationen gestützt im Zusammenhang vorsichtig interpretiert werden. Hohe Testwerte brauchen noch nicht manifeste Aggressivität zu bedeuten.
FPI-R-Skala 7: Beanspruchung Stanine 7-9 Personen mit hohem Testwert fühlen sich stark beansprucht: sie haben viele Aufgaben, erleben starke Anforderungen und Zeitdruck bei ihrer Arbeit. Sie arbeiten viel und möchten einigen dieser Verpflichtungen eigentlich entgehen und z.b. am Wochenende mehr Zeit für sich haben oder sich schonen. Die starke Anspannung kann zur Überforderung führen: Nervosität, Mattigkeit, Erschöpfung, zum Gefühl, oft im Stress zu sein, und zu anderen Klagen.
FPI-R-Skala 7: Beanspruchung Stanine 1-3 Personen mit niedrigem Testwert fühlen sich wenig beansprucht oder überarbeitet. Sie sind den Anforderungen, die an sie gestellt werden, gewachsen und können ihre Aufgaben, ohne in Hetze oder Nervosität zu geraten, bewältigen.
FPI-R-Skala 7: Beanspruchung Korrelative Einordnung der Skala I Der Testwert Beanspruchung korreliert mit geringer Lebenszufriedenheit, höherer Erregbarkeit und relativ vielen körperlichen Beschwerden.
FPI-R-Skala 7: Beanspruchung Korrelative Einordnung der Skala II Höhere Testwerte finden sich eher bei 20-29 Jahre > 17-19 Jahre 50-59 Jahre > 60-69 Jahre Verheiratete > Ledige Berufstätige > Arbeitslose Schlechter subjektiver Gesundheitszustand Rauchern, Übergewichtigen, chronisch Kranken, Krankenhausaufenthalten, Operationen, Kuren, Arztbesuchen, psychotherapeutischen Behandlungen, höherem Tablettenindex und häufiger Verwendung homöopathischer Mittel
FPI-R-Skala 7: Beanspruchung Kurzbeschreibung Die Skala erfasst die individuellen Unterschiede der subjektiv erlebten Beanspruchung und Überforderung, u.u. auch Klagsamkeit. Es ist eine markante Disposition, doch kann über die tatsächliche Belastung oder objektive Belastbarkeit nichts ausgesagt werden.
FPI-R-Skala 8: Körperliche Beschwerden, Stanine 7-9 Personen mit hohem Testwert haben ein gestörtes körperliches Allgemeinbefinden: Schlafstörungen, Wetterfühligkeit, Kopfschmerzen. Sie klagen außerdem über spezielle Beschwerden: Unregelmäßigkeiten der Herztätigkeit (Arrhythmien), Hitzewallungen, kalte Hände und Füße, empfindlichen Magen, Verstopfung, Engegefühl in der Brust, Kloß im Hals, nervöses Zucken (Tics) und zittrige Hände.
FPI-R-Skala 8: Körperliche Beschwerden, Stanine 1-3 Personen mit niedrigem Testwert klagen über wenige Befindensstörungen oder Beschwerden.
FPI-R-Skala 8: Körperliche Beschwerden, Korrelative Einordnung I Der Testwert Körperliche Beschwerden korreliert mit geringer Lebenszufriedenheit, stärkerer Gehemmtheit, Erregbarkeit und Beanspruchung.
FPI-R-Skala 8: Körperliche Beschwerden, Korrelative Einordnung II Höhere Testwerte finden sich eher bei Frauen Zunehmendem Alter Hauptschulabschluss Subjektiv schlechterem Gesundheitszustand, chronischer Krankheit, Anzahl von Krankenhausaufenthalten, Operationen, Kuren, Arztbesuchen, psychotherapeutischer Behandlung, häufiger Tabletteneinnahme sowie homöopathische Mittel
FPI-R-Skala 8: Körperliche Beschwerden, Kurzbeschreibung Die Skala erfasst die relative Häufigkeit typischer körperlicher Beschwerden. Einige dieser typischen Beschwerden können durch organische Krankheiten bedingt sein. Es sind aber auch typische Beschwerden, die das Bild der psychovegetativen Labilität bzw. eines allgemeinen körperlich-funktionellen Syndroms (somatoforme Gesundheitsstörung) ausmachen. Bei der Interpretation dieses Testwertes ist deshalb sowohl die mögliche symptomatische (medizinische) Bedeutung einer bestimmten Beschwerde als auch der Hinweis auf eine allgemeinere psychosomatische Störung oder allgemeine Klagsamkeit zu bedenken.
FPI-R-Skala 9: Gesundheitssorgen Stanine 7-9 Personen mit hohem Testwert schildern ein sehr gesundheitsbewußtes und gesundheitsbesorgtes Verhalten. Sie versuchen die Risiken einer möglichen Ansteckung oder Schädigung zu vermeiden und sich durch ihren Lebensstil zu schonen. Aus dieser besorgten und u.u. etwas hypochondrischen Tendenz haben sie sich um medizinisches Wissen bemüht und suchen, obwohl sie mißtrauisch bleiben, relativ oft ärztlichen Rat.
FPI-R-Skala 9: Gesundheitssorgen Stanine 1-3 Personen mit niedrigem Testwert machen sich weniger Sorgen um ihre Gesundheit. Sie gehen die alltäglichen Ansteckungsrisiken ein, sind in dieser Hinsicht unbekümmert, robust und schonen sich nicht besonders.
FPI-R-Skala 9: Gesundheitssorgen Korrelative Einordnung der Skala I Der Testwert Gesundheitssorgen korreliert nur mit der Skala Körperliche Beschwerden.
FPI-R-Skala 9: Gesundheitssorgen Korrelative Einordnung der Skala II Höhere Testwerte finden sich eher bei Frauen Zunehmendes Alter Raucher Mehr Kuraufenthalte Mehr Arztbesuche Häufige Verwendung homöopathischer Mittel
FPI-R-Skala 9: Gesundheitssorgen Kurzbeschreibung Diese Skala erfasst die relativ prägnante Tendenz, sich überdauernde Sorgen um Gesundheit, Ansteckung und andere Risiken zu machen. Ohne die objektiven Verhältnisse zu kennen, ist zwischen realistischen und übertriebenen bzw. hypochondrischen Gesundheitssorgen nur mit Vorbehalten zu unterscheiden.
FPI-R-Skala 10: Offenheit Stanine 7-9 Personen mit hohem Testwert räumen selbstkritisch eine Vielzahl kleiner Schwächen und Fehler, die vermutlich jeder hat, ein: Zuspätkommen, Aufschieben wichtiger Dinge, Schadenfreude, gelegentliches Lügen oder Angeben, hässliche Bemerkungen und Gedanken usw. Sie geben diese Abweichungen von der gängigen Norm und den guten Sitten offen und ungeniert zu oder sehen, da ihnen diese Konventionen unwichtig sind, in jenen Verhaltensweisen keine besonderen Normverletzungen.
FPI-R-Skala 10: Offenheit Stanine 1-3 Personen mit niedrigem Testwert orientieren sich entweder sehr stark an konventionellen Umgangsnormen (Konformität) oder sie sind auf einen guten Eindruck bedacht. Dies könnte verschiedene Motive haben: mangelnde Selbstkritik bzw. Selbstidealisierung, Verschlossenheit gegenüber solchen Fragen oder die Absicht, als sozial unerwünscht angesehene Verhaltensweisen zu leugnen.
FPI-R-Skala 10: Offenheit Korrelative Einordnung der Skala I Der Testwert Offenheit korreliert mit den Skalen Erregbarkeit und Aggressivität.
FPI-R-Skala 10: Offenheit Korrelative Einordnung der Skala II Höhere Testwerte finden sich eher bei Männern Westdeutschland Geschiedenen, getrennt Lebenden > Verheiratete Höherer sozialer Status Raucher, subjektiv Übergewichtigen Niedrige Testwerte finden sich eher bei Kirchenmitgliedern und Personen mit häufigem Kirchenbesuch
FPI-R-Skala 10: Offenheit Kurzbeschreibung Die speziellen Interpretationsprobleme dieser Skala, ergeben sich aus der Mehrdeutigkeit von Offenheit als Persönlichkeitsmerkmal sowie als Antworttendenz und Bereitschaft zur Nichteinhaltung üblicher Normen.
FPI-R-Zusatzskala: Extraversion Stanine 7-9 Personen mit hohem Testwert schildern sich als gesellig und impulsiv. Sie gehen abends gern aus, schätzen Abwechslung und Unterhaltung, schließen schnell Freundschaften, fühlen sich in Gesellschaft anderer wohl und können sich unbeschwert auslassen. Im Umgang mit anderen sind sie lebhaft, eher gesprächig und schlagfertig, aber auch zu Streichen aufgelegt. Unternehmungslustig und energisch sind sie bereit, Aufgaben zu übernehmen oder auch die Führung bei gemeinsamen Aktionen.
FPI-R-Zusatzskala: Extraversion Stanine 1-3 Personen mit niedrigem Testwert sind im sozialen Umgang zurückhaltend, lieber für sich allein als auf Geselligkeit aus. Sie sind ruhig und ernst, wenig unterhaltsam oder mitteilsam, beherrscht statt impulsiv, wenig unternehmungslustig.
FPI-R-Zusatzskala: Extraversion Korrelative Zusammenhänge I Der Testwert Extraversion korreliert mit hoher Leistungsorientierung (2 Items identisch) und geringer Gehemmtheit (3 Items identisch) sowie geringer ausgeprägt mit Aggressivität (1 Item identisch).
FPI-R-Zusatzskala: Extraversion Korrelative Zusammenhänge II Höhere Testwerte finden sich eher bei Männern Höherer Schulbildung Personen, die nie zur Kirche gehen Subjektiv gutem Gesundheitszustand Raucher
FPI-R-Zusatzskala: Extraversion Kurzbeschreibung Diese Skala erfasst wesentliche Komponenten der Persönlichkeitsdimension Extraversion- Introversion nach Eysenck.
FPI-R-Zusatzskala: Emotionalität Stanine 7-9 Personen mit hohem Testwert lassen viele Probleme und innere Konflikte erkennen. Einerseits sind sie reizbar und erregbar, andererseits fühlen sie sich abgespannt und matt oder auch teilnahmslos. Ihre Laune wechselt oft, ihre Stimmung ist überwiegend bedrückt oder ängstlich getönt. Sie grübeln viel über ihre Lebensbedingungen, neigen zu Tagträumereien, fühlen sich aber von Verwandten und Bekannten kaum richtig verstanden. Gesundheitlich machen sie sich oft Sorgen, denn sie fühlen sich oft im Stress, fühlen sich nervös und psychosomatisch gestört.
FPI-R-Zusatzskala: Emotionalität Stanine 1-3 Personen mit niedrigem Testwert sind mit sich und ihrem Leben relativ zufrieden. Sie sind gelassen, nehmen die Dinge leicht. Ihre Stimmung ist ausgeglichen, sie sind wenig ängstlich oder empfindlich. Sei haben wenig Sorgen oder innere Konflikte. Psychosomatische Störungen und Gesundheitssorgen fehlen weitgehend.
FPI-R-Zusatzskala: Emotionalität Korrelative Einordnung I Der Testwert Emotionalität hat substantielle Beziehungen zu geringer Lebensqualität (1 Item identisch), stärkerer Gehemmtheit, höherer Erregbarkeit (1 Item identisch), höherer Beanspruchung (3 Items identisch), mehr körperlichen Beschwerden und mehr Gesundheitssorgen.
FPI-R-Zusatzskala: Emotionalität Korrelative Einordnung II Höhere Testwerte finden sich eher bei Frauen Geringer Schulbildung Geschieden, getrennt Lebende > Verheiratete Arbeitslosen Unterster sozialer Schicht Parteipräferenz PDS > CDU Generell schlechtem Gesundheitszustand
FPI-R-Zusatzskala: Emotionalität Kurzbeschreibung Diese Skala erfasst wesentliche Komponenten der Persönlichkeitsdimension Neurotizismus bzw. Emotionale Labilität / Emotionalität nach Eysenck.
SE und KONF beim FPI-R, N=3740 Standardmessfehler (SE), Vertrauensgrenzen (KONF) bei einer zweiseitigen Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% der FPI-R Stanine-Werte SE = SD * SQRT (1-rel) KONF = 1,96 * SE SE bei allen Skalen = 1 KONF bei allen Skalen = 2
SEDIFF und RCI beim FPI-R, N=3740 Standardfehler einer Testwertedifferenz (SEDIFF) und kritische Differenz (RCI) bei einer zweiseitigen Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% der FPI-R-Stanine-Werte SEDIFF = SD * SQRT (2 * (1-rel)) RCI = 1,96 * SEDIFF SEDIFF bei allen Skalen = 1 RCI bei den ersten 10 Skalen = 3 RCI bei den zwei Zusatzskalen = 2