Die reichsten Länder im Vergleich: «So schneidet die Schweiz punkto Kinderbetreuung ab»

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41 R Korea, Rep. 48,7. 42 W Österreich 48,2. 43 T Slowenien 48,1. 44 R Italien 48,0. 45 W Russland 48,0. 46 U Bulgarien 47,5.

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Transkript:

Die reichsten Länder im Vergleich: «So schneidet die Schweiz punkto Kinderbetreuung ab» Zu teuer und im Kindergarten zu wenig Personal: Eine neue Unicef-Studie stellt dem Schweizer Betreuungsangebot ein schlechtes Zeugnis aus. Alexandra Kedves Publiziert: 18.06.2021, 19:40 Ein Kindergartenbub trainiert seine Kräfte auf dem Spielplatz. Foto: Getty Images, istockphoto Die Schweiz befindet sich nicht auf dem ersten Platz, auch nicht auf dem zweiten. Nein, in der aktuell von der Unicef publizierten Studie «Where do rich countries stand on childcare?» («Wo stehen reiche Länder in Sachen Kinderbetreuung?») von Anna Gromada und Dominic Richardson, die OECD- und EU-Länder betrachtet, belegt die Schweiz Platz 38 von 41. Sie ist also nicht nur teuer, sondern auch schlecht. An der Spitze liegen: Luxemburg, Island, Schweden, Norwegen und Deutschland. Die Länder, die speziell hinsichtlich der Betreuungsqualität obenaus schwingen, sind Island, Lettland, Neuseeland, Finnland und Dänemark. Wo hakt es bei uns? Die Studie nahm vier Kategorien ins Visier: Job-geschützter, voll bezahlter Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub

Man verglich 2018 die Zahl der Urlaubswochen nach der Geburt. Klar, dass die Schweiz hier nicht punktet. Dabei, so die Unicef, sei für die Bindungsförderung, für die Senkung des Risikos einer Wochenbettdepression und die Gleichheit der Geschlechter eine längere bezahlte Elternzeit entscheidend. Bezahlbarkeit der Kinderbetreuung Hier zeigte sich, unter Berücksichtigung der Subventionen, in der Schweiz 2020 ein differenziertes Bild: Während Single-Elternteile mit tiefem Einkommen bei zwei Kindern 10,4 Prozent ihres Verdienstes für die Krippenbetreuung aufwenden mussten, gingen bei doppelverdienenden Mittelschichtseltern mit zwei Krippenkindern 46,0 Prozent des Verdienstes an die Betreuung im Ländervergleich ein Höchstwert. Dies widerspiegelt sich in der Nutzung der Krippen: Schweizer mit hohem Einkommen schicken ihre Kinder von 0 bis 2 Jahren zu rund 64 Prozent in zertifizierte Betreuungseinrichtungen, jene mit tiefen Einkommen nur zu rund 25 Prozent (2017); bei mittleren Einkommen zu rund 40 Prozent. In Dänemark etwa fällt die Differenz zwischen hohen und niedrigen Einkommen signifikant kleiner aus rund 77 Prozent der gut situierten Kleinen gingen 2017 in die Krippe versus 70 Prozent der Low-Income-Kinder. Zugang zur frühkindlichen Förderung, Bildung und Betreuung Schweizer Eltern nutzen im Ländervergleich eher weniger Kitas für die unter Dreijährigen: 2019 waren es 33,9 Prozent; in den Niederlanden zum Beispiel 64,8 Prozent. Allgemein ist in den nordischen Ländern die Betreuung durch «informal care», also durch Verwandte, Freunde, Nachbarn, quasi inexistent. In der Schweiz hingegen war diese Betreuungsform 2019 weit verbreitet. Die Unicef betont, dass der Zugang zu professionellen fördernden Lernerlebnissen ausserhalb des familiären Rahmens einen ausgleichenden Effekt in Sachen Entwicklung und Chancengerechtigkeit habe.

Altersdurchmischte Gruppen in einer Krippe fördern die Entwicklung der Kinder. Foto: Therese Winberg (Plainpicture) Ungünstig wirke sich zudem eine Kultur aus, in der arbeitende Mütter immer noch als Problem angesehen würden. In Dänemark glauben rund 9 Prozent, dass eine arbeitende Mutter dem Kind schadet; in der Schweiz sind es etwa 38 Prozent (2020). Qualität in der organisierten, öffentlichen Kinderbetreuung (Kindergarten) Der Bericht beschäftigt sich mit dem Betreuungsschlüssel, den angebotenen Betreuungszeiten und der Minimalqualifikation der Lehrperson (2018). Die meisten Länder bieten ab 3 Jahren Zugang zu einer öffentlichen Kinderinstitution wie Kindergarten. Die Schweiz nicht (Kindergarten: 4 5 Jahre). Zudem liegt sie bezüglich der Stundenanzahl pro Woche an letzter Stelle im Ländervergleich (gleichauf mit Australien). Die Schweiz hat im Vergleich den fünftschlechtesten Kinder-Lehrer-Betreuungsschlüssel im Kindergarten: 18,2 Kinder pro Lehrperson, im Länderschnitt sind es 14. Schlechter stehen Israel, Chile, Frankreich und Mexiko da. Beim Klassenprimus Island sind es 5 Kinder pro Pre- Primary-Lehrer, in Neuseeland zwischen 6 und 7, in Dänemark 7.

Frühes, spielerisches Lernen auf dem Schulhof. Foto: Getty Images Als Qualifikationsnachweis der Kindergarten-/Vorschullehrpersonen verlangt das Gros der Länder, so weit bekannt, von seinen Kindergarten- beziehungsweise Vorschullehrpersonen eine Art BA, auch die Schweiz. Vier Länder erwarten einen MA, etwa Frankreich. Die Anerkennung des Berufs lasse in vielen Ländern zu wünschen übrig. Nicht so in Norwegen und Dänemark, wo sich 58 Prozent respektive 61 Prozent der Lehrpersonen wertgeschätzt fühlen. Bettina Junker, Geschäftsleiterin der Unicef Schweiz und Liechtenstein, resümiert in einer Medienmitteilung: «Die Pandemie hat die Systemrelevanz der Kinderbetreuung aufgezeigt. Diese muss hochwertig, bezahlbar und leicht zugänglich sein.» Dass die Schweiz als einer der reichsten Staaten der Welt nicht genug für die externe Kinderbetreuung tue, dürfe nicht sein. Stellungnahmen von Schweizer Experten Prisca Mattanza, Verband Kinderbetreuung Schweiz Kibesuisse, sieht es ähnlich: In der Schweiz brauche es dringend grundlegende strukturelle Anpassungen. «Unter den heutigen Rahmenbedingungen kann die angestrebte pädagogische Qualität noch nicht zufriedenstellend erreicht werden. Es fehlt an substanziellen Investitionen durch die öffentliche Hand.» Sie fordert zusätzliches und besser ausgebildetes Fachpersonal. Die Relevanz von qualitativ guter frühkindlicher Bildung und Betreuung für die Bildungschancen der Kinder wie für die Volkswirtschaft sei mittlerweile unbestritten.

Wichtig dafür seien auch ein besserer Betreuungsschlüssel sowie erschwingliche Bildungs- und Betreuungsangebote für alle. Prisca Mattanza vom Verband Kinderbetreuung Schweiz Kibesuisse. Foto: Kibesuisse Heidi Simoni, Leiterin Marie-Meierhofer-Institut für das Kind, begrüsst, dass «Fragen der Qualität in den letzten Jahren in Kitas und im Kindergarten auf den Radar gekommen» seien. Beim Kindergarten gehe es weniger um mehr Lektionen als um eine gute Einbettung in altersgerechte ergänzende Strukturen. «Unser Kindergarten ist Teil des Schulsystems. Das ist prima, weil er so als Bildungsort anerkannt wird.

Das Schüler-Lehrperson-Verhältnis muss im Kindergarten jedoch dringend endlich angepasst werden.» Grundsätzlich fehle vielerorts eine Politik der frühen Kindheit. «Bildung beginnt mit der Geburt und nicht erst beim Eintritt in die Schule.», sagt Simoni: «Für mehr Chancengerechtigkeit sollten wir Kinder und Familien mit unterschiedlichen Voraussetzungen mehr mischen.» Eine andere Frage sei die der Anerkennung der Betreuungspersonen: «Warum eigentlich verdienen Leiterinnen von Kitas und Kindergartenlehrpersonen so viel weniger als Gymnasiallehrer?» Als Grundausbildung erachtet Simoni einen BA als ausreichend für den Kindergarten. Im Kitabereich hingegen benötige es Teams mit mehr Personen mit einer höheren Berufsbildung. «Da ist die Deutschschweiz gegenüber der Romandie und dem Tessin arg im Hintertreffen.» Heidi Simoni leitet das Marie-Meierhofer-Institut für das Kind. Foto: Marie-Meierhofer-Institut

In eine ähnliche Richtung wie Simoni geht Gabriela Kohler-Steinhauser, Präsidentin Verband der Elterngremien im Kanton Zürich. Sie verweist auf die essenzielle Bedeutung der frühen Jahre für die Schullaufbahn. «Dabei sind die Kinder im Kindergarten immer jünger und haben immer mehr Förderbedarf. Es gibt Kinder mit wenig oder keinen Deutschkenntnissen.» Der Kindergarten benötige deshalb dringend mehr Ressourcen, um seiner Aufgabe gerecht zu werden. Philippe Klein, Bildungsdirektion Kanton Zürich, hält dagegen, dass die ausführende Verwaltung keinen Spielraum habe. Im Rahmen des demokratischen Einigungsprozesses der Kantone habe Harmos das Schuleintrittsalter auf 4 Jahre festgelegt. Und die Volksschulverordnung bestimme für den Kindergarten ein Maximum von 21 Kindern pro Klasse. «Diese kann nur auf dem demokratischen Weg angepasst werden.» Publiziert: 18.06.2021, 19:40 Fehler gefunden? Jetzt melden. Alexandra Kedves M. St. Lit., Oxon. Kulturredaktorin / culture editor Tamedia, Tagesanzeiger Werdstr.21 CH - 8021 Zürich phone + 41 44 248 44 09 mobile: +41 78 764 28 23