Schweizerisches Rechnungslegungsgremium für den öffentlichen Sektor SRS CSPCP Harmonisierte Rechnungslegungsgrundsätze in den EU-Mitgliedstaaten Bern, 6. Juni 2013
Agenda Hintergrundinformation zum Bericht Wichtigste Erkenntnisse Potenzielle Kosten der Harmonisierung IPSAS als Basis zur Hamonisierung der RL im öffentlichen Sektor? Wie kommt man zu harmonisierten EPSAS? Ausblick Page 2
Hintergrundinformation zum Bericht Ausgangslage Staatsschuldenkrise und Griechenlandkrise als Auslöser Nachweis der Finanzstabilität durch die Regierungen und Erfordernis nach mehr Stringenz und Transparenz in der Berichterstattung über die öffentlichen Finanzen Maastricht Vertrag zusammen mit dem Stabilitäts- und Wachstumspakt als zentrale finanzrechtliche Grundlage für EU-Mitgliedsstaaten Verhinderung übermässige öffentliche Verschuldung Richtlinie 2011/85/EU hat grosse Bedeutung für öffentliches Haushalts- und Rechnungswesen neue Definition der Anforderungen an den haushaltspolitischen Rahmen (Doppik als Voraussetzung für die Erstellung von Statistiken von hoher Qualität ) Page 3
Hintergrundinformation zum Bericht (2) Ausgangslage Kommission beauftragt Eurostat bis 31.12.2012 eine Bewertung vorzunehmen, ob die IPSAS als Ausgangspunkt geeignet sind ( Bedarf einer harmonisierten Rechnungslegung in Europa) Flächendeckende Einführung von IPSAS realistisch? Verschiedene Erhebungen: Untersuchung von Ernst & Young bzgl. Accounting- und Auditing-Praxis in den Mitgliedsstaaten Öffentliche Konsultation hinsichtlich möglicher IPSAS-Adaption in den EU-Staaten Page 4
Wichtigste Erkenntnisse Keine Unterstützung für eine direkte Einführung der IPSASs Rechnungslegung nach dem Kassenprinzip (Cash basis) ist nicht (mehr) adäquat Periodenrechnung (Accrual basis) ist das einzige allgemein akzeptierte Informationssystem, das ein vollständiges und zuverlässiges Bild der Finanz- und Wirtschaftslage sowie der Leistungskraft des Sektors Staat in einem Land liefert Periodenrechnung soll jedoch Rechnungslegung nach Kassenprinzip nicht abschaffen oder ersetzen, sondern ergänzen Deutliche Vorteile, wenn in der gesamten EU ein einheitliches System mit Periodenabgrenzung besteht (auf allen Ebenen des Staates) Erhöhung von Transparenz, Rechenschaftspflicht und Vergleichbarkeit Page 5
Wichtigste Erkenntnisse (2) Die meisten EU-Mitgliedstaaten haben die Periodenrechnung gemäss einzelstaatlichen Grundsätzen bereits eingeführt Harmonisierter Ansatz fehlt noch, aber die (nicht einhellige) Anerkennung der Notwendigkeit der Periodenrechnung in der EU steigt IPSAS, als einzige international anerkannte Zusammenstellung von Rechnungslegungsgrundsätzen für den öffentlichen Sektor, als Basis Page 6
Potenzielle Kosten der Harmonisierung Vorerst ist nur eine sehr grobe Kostenschätzung möglich (auf Basis der Daten aus den verschiedenen Mitgliedstaaten) Kosten sind stark von Ausmass und Tempo der Einführung von Accrual Accounting, dem Umfang und Komplexität des Staatssektors sowie der Vollständigkeit und Zuverlässigkeit bestehender Systeme beeinflusst Mögliche Kosten für ein mittleres EU-Land, um von einem Cash Basis System zu Accrual Accounting zu wechseln (auf Ebene Zentralstaat) dürfte ca. 50 Mio. EUR sein Kosten für ein grosses Land können aber wesentlich höher sein (z.b. Frankreich 1.5 Mia. EUR für eine Dekade) Aber: Harmonisierung sollte zu Abbau von Bürokratie und Kostensenkung führen Page 7
IPSAS als Basis zur Hamonisierung der RL im öffentlichen Sektor? IPSAS können in der gegenwärtigen Form nicht direkt von den EU- Ländern übernommen werden Kritikpunkte an IPSAS: Wahlrecht bei Buchungsverfahren nur begrenzt hilfreich bei der Harmonisierung Zu wenig präzis hinsichtlich Bedürfnissen, Merkmalen und Interessen der öffentlichen Rechnungslegung (z.b. bei Steuern oder Sozialleistungen) Die IPSAS sind noch nicht stabil genug, da Vorschriften nach Abschluss des Rahmenkonzepts wohl aktualisiert werden müssen Governance des IPSASB Aber: Allgemeine Anerkennung, dass IPSAS Ausgangspunkt für eine mögliche harmonisierte Rechnungsführung für den öffentlichen Sektor in der EU darstellt Page 8
Wie kommt man zu harmonisierten EPSAS? (erste Annahmen) Erster Schritt: Festlegung von Verwaltungsstrukturen für dieses Projekt auf Ebene der EU (Klärung konzeptioneller Rahmen) Bildung eines Grundstocks von EPSAS durch Annahme einiger Grundprinzipien der IPSAS Übernahme der IPSAS für die EPSAS, auf welche sich die Mitgliedstaaten verständigt haben Bestehende IPSAS sollten jedoch der Entwicklung eigener europäischer Normen nicht im Wege stehen Harmonisierter Satz europäischer Rechnungslegungsgrundsätze ist noch keine Garantie zeitnahe und hochwertige öffentliche RL-Daten (u.a. Voraussetzungen: politische Entschlossenheit; Verwaltungen, die in der Lage sind komplexe Projekte durchzuführen; integrierte IT- Systeme; zeitnahe Berichterstattung; Verfügbarkeiten von Ressourcen) Page 9
Wie kommt man zu harmonisierten EPSAS? (2) (erste Annahmen) Einführung einer EPSAS-Rechnungslegung (mit Periodenabgrenzung) bedeutet eine grosse Reform (v.a. für Länder mit Kassenprinzip) Aufbau Kontakte von EPSAS-Verantwortlichen zum IPSASB (z.b. auch um unnötige Abweichungen zu vermeiden) Minimierung von Unterschieden zum ESVG Schrittweise Entwicklung, Annahme und Umsetzung der EPSAS auf mittlere Sicht Grundsatz der Wesentlichkeit; Festlegung von Prioritäten Page 10
Ausblick Eurostat conference on implementing EPSAS : 29. und 30. Mai 2013 in Brüssel Grundsätzliche Zustimmung zu EPSAS (und IPSAS als Ausgangspunkt) Bis Ende 2013 unverbindliches Kommunikationspapier der Europäischen Kommission bzgl. EPSAS in Aussicht gestellt Ende 2014 / anfangs 2015 Richtlinie zu EPSAS Entscheidend ist die Unterstützung/Mitarbeit der Mitgliedstaaten Assessment bzgl. Kosten und notwendigen Ressourcen wird beauftragt Vorschlag: Bildung eines EPSAS Committees (und Working Groups) Momentum weiterhin vorhanden Weitere Informationen unter: www.epsas.eu Page 11
Referent Robin Braun MSc BA Senior Telefon +41 58 286 33 32 Mobil +41 58 289 33 32 robin.braun@ch.ey.com www.ey.com/ch Ernst & Young AG Maagplatz 1 Postfach CH-8010 Zürich Robin Braun, Senior bei der Ernst & Young AG in Zürich, wirkt in der IPSAS Sector Group von Ernst & Young mit. Er weist mehrjährige Erfahrung im Bereich der IPSAS und der öffentlichen Finanzen auf. Page 12
Ernst & Young Assurance Tax Transactions Advisory About Ernst & Young Ernst & Young is a global leader in assurance, tax, transaction and advisory services. Worldwide, our 152,000 people are united by our shared values and an unwavering commitment to quality. We make a difference by helping our people, our clients and our wider communities achieve their potential. Ernst & Young refers to the global organization of member firms of Ernst & Young Global Limited, each of which is a separate legal entity. Ernst & Young Global Limited, a UK company limited by guarantee, does not provide services to clients. For more information about our organization, please visit ww.ey.com. How Ernst & Young's Global Government & Public Sector Center can help your organization Around the world, governments and not-for-profit organizations are continually seeking innovative answers to complex challenges. They are striving to provide better services at lower costs and to ensure sustainable economic development, a safe environment, more transparency and increased accountability. Ernst & Young combines private sector leading practices with an understanding of the public sector's diverse needs, focusing on building organizations' capability to deliver improved public services. Drawing on many years of experience, we can work with you to help strengthen your organization, deliver value for money and achieve lasting improvement. Our Global Government & Public Sector Center brings together teams of highly skilled professionals from our assurance, tax, transaction and advisory services. We are inspired by a deep commitment to help you meet your goals, achieve your potential and enhance public value, today and tomorrow. 2013 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft All Rights Reserved. Page 13