Mischrationen für Milchkühe



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Transkript:

Mischrationen für Milchkühe Officia poreium quiatus aut fuga. Nimagnam voluptatem sum. SEITE XX MISCHRATIONEN Welcher Mix darf es sein? SEITE 44 VORRATSMISCHSILAGE Alternative auch für Einsteiger SEITE 45 BETRIEBSWIRTSCHAFT Wann rechnet sich ein Umstieg? SEITE 48 REPORTAGE GRASSMANN Die Futteraufnahme ist gestiegen SEITE 46 VORTEILE, HERAUSFORDERUNGEN UND EINSCHRÄNKUNGEN Was bringen Mischrationen? Pansenmikroben wollen gleichmäßig und bestmöglich mit Nährstoffen versorgt werden. Warum gerade Mischrationen diese Aufgabe besser erledigen können und welchen Stolpersteinen man dabei unbedingt ausweichen sollte, weiß LK-Experte Gerald Stögmüller. Vermischt man Grundfutter mit Kraftfutter, liefert diese Mischration die Nährstoffe gleichmäßig an die Pansenmikroben. Dadurch wächst die Mikrobenmasse, die dann im Dünndarm zur Verfügung steht. Durch das Einmischen von Kraftfutter in das Grundfutter verringern sich ph- Wert-Schwankungen im Pansen. Das schont das Pansenmilieu und den Stoffwechsel der Kuh, weil sie mit jedem Bissen das Grund- und Kraftfutter im gleichen Verhältnis aufnimmt. In Futtermischungen kann man auch weniger schmackhafte, aber physiologisch wertvolle Futtermittel einbringen, wie zum Beispiel industrielle Nebenerzeugnisse oder Stroh. Das Einmischen von Stroh als strukturwirksame Komponente ist leicht möglich. Zu geringe Strukturwirkung bei hochwertigen Grassilagen und hohen Maissilage- und Kraftfutteranteilen kann man durch Zugabe von 0,5 Kilogramm Stroh kompensieren. Stroh in kleinen Mengen erhöht bei knappen Strukturgehalten sogar die Grundfutteraufnahme. Herausforderungen und Einschränkungen Je nach Kraftfutteranteil in der Ration unterscheidet man zwischen einer totalen oder einer aufgewerteten Grundfutterration (AGR) Bei der TMR wird die ganze Gruppe mit einer Einheitsration auf dem gleichem Niveau mit Energie und Nährstoffen versorgt. Dadurch kommt es zur Über- und Unterversorgung vieler Tiere. Bei der AGR kann man durch zusätzliche Kraftfuttergaben per Hand oder über einen RICHTIG GEMISCHT Bei der Mischration profitieren Tiere von der gleichmäßigen Grund- und Kraftfutteraufnahme. Der ph-wert im Pansen schwankt weniger, und die Mikrobenmasse kann sich optimal entwickeln. MISCHGENAUIGKEIT UND STRUKTURWIRKUNG Auf die Zusammenstellung kommt es an. SEITE 50 ERBSENTEST UND SCHÜTTELBOX So kann man die Mischgenauigkeit überprüfen. SEITE 51 BAUARTEN VON FUTTERMISCHERN Die Technik für jeden Arbeitsschritt zwischen Silo und Barren SEITE 51

44 Die Landwirtschaft Mischrationen für Milchkühe Dezember 2015 DIE HOHEN Anschaffungs- und Betriebskosten muss man durch Mehrleistung an Milch und durch gesündere Tiere abdecken. bereits vorhandenen Transponder jedes Tier individuell füttern, es entsteht aber ein zusätzlicher Aufwand mit weiteren Kosten. Teurere Spezialfuttermittel für frisch laktierende Kühe kann man nicht individuell nach Bedarf geben. Mischt man sie ein, verfüttert man sie verschwenderisch an Kühe ohne Bedarf. Für die meisten Betriebe ist eine Gruppenbildung aufgrund der Herdengröße, dem Bauwerk oder aus arbeitswirtschaftlichen Gründen nicht möglich. Werden aber alle laktierenden Kühe mit einer Ration versorgt, so kann man bei frischmelkenden Kühen die Vorteile der Mischration kaum nützen, die altmelkenden Kühe neigen gleichzeitig zu Verfettung. Die Mischration wird meist nur einmal pro Tag vorgelegt. Die Schmackhaftigkeit nimmt über den Tag rasch ab und im Sommer besteht das Risiko von Futtererwärmung und Verderb im Barren. Die hohen Anschaffungs- und Betriebskosten muss man durch Mehrleistung an Milch und durch gesündere Tiere mit verbesserter Fruchtbarkeit abdecken. In kleineren Betrieben übersteigt der Zeitbedarf bei täglicher Mischung die Fütterungszeit vergleichbarer Vorlagesysteme, wie Blockfütterung und Silokamm. Die körperliche Belastung verringert sich, die Arbeitszeit aber nicht immer. DI GERALD STÖGMÜLLER Futtermittellabor Rosenau Tel. 05 0259 23601 gerald.stoegmueller@ lk-noe.at Jeder Bissen bringt mehr Leistung Hohe Milchleistungen fordern eine bestmögliche und vor allem gleichmäßige Versorgung der Pansenmikroben. Eine ideale Futterzusammensetzung mit gleich bleibendem Mischungsverhältnis maximiert die Futterverwertung und Mikrobenleistung. Ein gesunder Stoffwechsel erhöht schlussendlich den Betriebserfolg. Bei getrennter Futtervorlage schwankt die Aufnahme der einzelnen Grundfutterkomponenten. Die Rinder nehmen Grassilage und Maissilage nicht immer im gleichen Verhältnis auf. So kann es dazu kommen, dass einzelne Tiere bevorzugt Maissilage fressen oder dass sie bei der Futtervorlage zuerst die Maissilage aufnehmen und Grassilage und Stroh übrig lassen. Ebenso fressen sie bei getrennter Vorlage weniger schmackhafte Komponenten nur bedingt. Im Gegensatz zum Grundfutter wird Kraftfutter bei Transponderfütterung meist konstant aufgenommen. Schwankungen im Grundfutter-Kraftfutterverhältnis sind die Folge. Die portionierten Kraftfuttergaben bei der Hand- oder Transponderfütterung beeinträchtigen im Pansen das Mikrobenwachstums durch zeitliche Nährstoffüber- oder -unterversorgung und ph-wert-schwankungen. Die zumindest teilweise Einmischung von Kraftfutter in das Grundfutter bringt Vorteile in der Schmackhaftigkeit. Dadurch nehmen die Tiere mehr Grundfutter auf und man kann die Kraftfutterergänzung verringern. Durch eine homogene Vermischung aller oder zumindest einem Großteil der Futterkomponenten wird mit jedem Bissen ein breiteres Spektrum an Nährstoffen aufgenommen. Einem kurzfristigen Mangel oder einer Überversorgung an bestimmten Nährstoffen beugt man somit vor. ARTEN VON MISCHRATIONEN AGR, TMR ODER BEIDE KOMBINIERT Welcher Mix darf es sein? Hier erfahren Sie, welche Arten von Mischrationen es gibt und wie sie optimal einzusetzen sind. ph 6,7 Aufgewertete Grundfutterration AGR Eine aufgewertete Mischration ist einer totalen Mischration (TMR) generell vorzuziehen, weil die Tiere individuell versorgt werden können. Die Grundfutterkomponenten, ausgenommen Heu, werden vermischt und mit einem Teil des Kraftfutters auf eine bestimmte Milchleistung nach Energie- und Eiweiß ausgeglichen. Die theoretische Milchleistung dieser aufgewerteten Silage soll etwa zwei bis vier Liter unter dem Herdendurchschnitt liegen. Durch das Einmischen von Kraftfutter verbessert man die Schmackhaftigkeit der Mischung. Dadurch erhöht sich die Gesamtfutteraufnahme. Der Restbedarf an Kraftfutter sowie Spezialfuttermittel ergänzt man individuell über den Transponder oder per Hand auf den Barren. Diese, dem Bedarf ange- 5,6 Zeit 2-malige Fütterung ohne Pansenpuffer. TM-Aufnahme: 3,2 % der LM 2-malige Fütterung mit Zugabe von Na-Bicarbonat TM-Aufnahme: 3,4 % der LM 4-malige Fütterung mit Zugabe von Na-Bicarbonat TM-Aufnahme: 3,6 % der LM 4-malige Fütterung ohne Pansenpuffer TM-Aufnahme: 3,7 % der LM PH-WERT SCHWANKUNGEN entstehen durch Kraftfutterschwankungen. Quelle: Data Service Paretz

Dezember 2015 Mischrationen für Milchkühe Die Landwirtschaft 45 passten Kraftfutter-Restmengen verursachen durch die geringe Portionsgröße nur mehr sehr geringe Säureanflutungen im Pansen. Dadurch verringern sich die ph-wert-schwankungen (siehe Grafik Seite 44). Bei dieser Methode ist keine Gruppenbildung notwendig, ausgenommen Trockensteher. Man kann damit die Vorteile der Mischration in abgeschwächter Form nutzen, wie keine Futterselektion, optimales Nährstoffverhältnis und geringe Pansen-pH-Schwankungen. Die leistungsgerechte Versorgung ist trotzdem weitestgehend möglich. Totale Mischration TMR Bei einer totalen Mischration werden alle Futterkomponenten zusammengemischt ohne jede weitere Ergänzung von Kraftfutter. Man erreicht damit eine gleichbleibende Versorgung der Pansenmikroben. ph-schwankungen durch portionierte Kraftfuttergaben sowie schwankende Verhältnisse von Grund- zu Kraftfutter kann man ausschließen, sofern die Tiere das Futter nicht selektieren können. Eine TMR ist generell nur bei sehr hohem Leistungsniveau mit einer Milchleistung von mehr als 10.000 Kilogramm, flachen Laktationskurven und bester Tierbeobachtung zu empfehlen. Bei einer TMR muss man das Kraftfutterniveau und die Kraftfutterwahl entsprechend den Hochleistungstieren wählen, um diese bestmöglich zu versorgen. Bei Kühen mit niedrigerem Leistungsniveau ergibt sich dadurch eine Überversorgung. Aus diesem Grund ist bei einer TMR eine Trennung der laktierenden Kühe in mindestens zwei Gruppen notwendig. Somit kann man für die Frischmelkergruppe eine eigene Mischung erstellen oder durch Zugabe von Kraftfutter die Basismischung der leistungsschwächeren Gruppe aufwerten. Kombination aus AGR und TMR Eine weitere Möglichkeit der Rationsgestaltung ist die Kombination von AGR und TMR. Die leistungsschwächeren Tiere im zweiten und dritten Laktationsdrittel erhalten eine AGR und über den Transponder die Kraftfutterergänzung. Die Hochleistungsgruppe wird mit einer TMR bestmöglich versorgt. Mit dieser Variante bietet man den Hochleistungstieren eine pansenschonende Ration an und vermeidet gleichzeitig eine Verfettung der leistungsschwächeren Tieren. DI GERALD STÖGMÜLLER Futtermittellabor Rosenau Tel. 05 0259 23601 gerald.stoegmueller@lk-noe.at Vorratsmischsilage auch für Neueinsteiger Neben dem täglichen Mischwageneinsatz ist die Mischung im Voraus, also die Vorratsmischsilage, eine Alternative für kleinere und größere Betriebe und Neueinsteiger in die Fütterung von Mischration. Grund- und Kraftfuttermittel können auch auf Vorrat vermischt und siliert werden. Es werden bereits vergorene Silagen mit Kraftfutter und auch industriellen Nebenprodukten (Maiskornsilage, Biertreber, Pressschnitzel, Kartoffelpülpe) vermischt, in einen freien Fahrsilo oder auf einer Siloplatte wieder entladen, verteilt und erneut verdichtet. Ein schlagkräftiger Mischwagen stellt dabei drei bis vier Mischungen pro Stunde her. Die Anlage solcher Vorratsmischungen ist für zwei bis drei Monate möglich. Der Landwirt entnimmt mit seinem herkömmlichen Entnahmegerät und kann dabei die Vorteile der Mischsilage nützen. Die Gärverluste sind gering (ca. 5%). Die Vorratsmischsilage wird bevorzugt als aufgewertete Ration mit nur einem Teil der Kraftfuttermenge angelegt. Eine totale Mischration ist ungeeignet. Interessant ist die Vorratsmischsilage für Betriebe, die sich aus baulichen Gründen oder aufgrund kleiner Bestandesgrößen keinen Mischwagen kaufen können. Diese Form ist aber auch interessant für Betriebe, die arbeitswirtschaftlich ausgelastet oder überlastet sind, da der hohe Zeitaufwand für das tägliche Mischen entfällt. Die ideale Ergänzung zur Vorratsmischung ist ein Silokamm, mit dem die Silage entnommen und am Futterbarren aufgeteilt wird. Hierbei spart man täglich Arbeitszeit und schwere körperliche Arbeit im Gegensatz zur Blockfütterung. Viele Versuche von Forschungsanstalten ergaben keine wesentlichen Unterschiede in Zusammenhang der Nährstoffe zur täglichen Mischung. Ebenso gab es keine signifikanten Unterschiede in der Milchleistung zur täglichen Mischung. Nachteilig sind die entstehenden zusätzlichen Kosten durch den Siliervorgang. Diese müssen durch erhöhte Milchleistung, Arbeitsentlastung und gesündere Kühe abgegolten werden. Die Flexibilität in der Rationsgestaltung ist verringert, da die Mischung für eine längere Zeit angelegt wird. Die Kosten pro Tonne Silage liegen etwa bei 6-8, das entspricht etwa 25-35 Cent pro Kuh und Tag oder ca. 1-2 Cent pro kg Milch. WIRD DAS GRUNDFUTTER mit einem Teil des Kraftfutters aufgewertet, spricht man von der aufgewerteten Grundfutterration. Für die Mischung müssen eventuell einzumischende Nebenprodukte, wie Biertreber, auf den Betrieb termingerecht geliefert werden.

46 Die Landwirtschaft Mischrationen für Milchkühe Dezember 2015 CHRISTOPH GRASSMANN IST BEGEISTERT VON HÄCKSELSILAGE FÜR DIE MISCHRATION Futteraufnahme und Milchleistung sind gestiegen SELEKTIEREN WAR GESTERN Christoph Grassmann mischt seit gut einem Jahr Häckselsilage in die Mischration. Die gleichmäßig kurze Struktur der Häckselsilage macht es den Kühen unmöglich, beim Fressen zu selektieren. Sie nehmen nun täglich rund vier Kilogramm mehr Futter auf, Milchmenge sowie Inhaltsstoffe sind gestiegen. Einmal pro Woche prüft er mit der Schüttelbox, ob er die Ration auch richtig gemischt hat. Die Methode ist auf Seite 51 beschrieben. Fotos: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel Seit dem Frühjahr 2014 füttert Christoph Grassmann seine Kühe nicht mehr mit dem Silokamm. Warum er auf einen gezogenen Vertikalmischer umgestiegen ist und welche Erfahrungen er dabei gesammelt hat, verrät der ehemalige LK-Fütterungsberater vor seiner satten und zufriedenen Kuhherde. Der reparaturbedürftige Silokamm war der Auslöser dafür, dass Familie Grassmann auf einen Futtermischwagen und eine aufgewertete Mischration umgestiegen ist. Wir haben einen elf Kubikmeter fassenden Vertikalmischer ausprobiert, erinnert sich Jungbauer Christoph Grassmann. Er hat sich so bewährt, dass wir die gebrauchte Maschine im Frühjahr 2014 um rund 15.000 Euro gekauft haben. Der Vertikalmischer mischt mit wenig Kraftaufwand die Ration aus Grund- und Kraftfutter für 50 Kühe täglich in rund 15 Minuten, in zehn Minuten hat er den Mischbehälter befüllt. Er fasst bis zu drei Tonnen Futter mit 45 Prozent Trockenmasse. Das Mischen schafft beim Vertikalgerät sogar der 70 PS Traktor, so Christoph. Das vertikale Mischwerk kann Rundballensilage gut auflösen, die Grassmanns den Kalbinnen und Trockenstehern füttern. Trockensteher und Kalbinnen Die Mischration für Trockensteher und Kalbinnen besteht aus 1,5 bis zwei Kilogramm Stroh je Kuh Vollgas und verhalten Die weiblichen Kälber erhalten bis drei Wochen nach der Geburt Milch ad libitum. Danach fressen sie eine eigens gemischte Kälber- Trockenmischration, die nach wenigen Wochen durch die aufgewertete Mischration der laktierenden Kühe ersetzt wird. In dieser Wachstumsphase brauchen sie die hohe Nährstoffdichte, argumentiert Christoph. Danach bremst er die Nährstoffversorgung stark ein. Acht Wochen lang erhalten die Kalbinnen in einer Übergangsbox Futter von beiden Mischungen, anschließend nur mehr die Trockensteherration, damit sie nicht zu fett werden. Wir haben bemerkt, dass die Kalbinnen mit der Mischration wesentlich mehr Futter und damit auch mehr Stroh aufnehmen, zieht Christoph Bilanz. Auch haund Tag, Mineralstoffen, rohfaserreicher Rundballengrassilage und energiereicher Sandwichsilage aus 70 Prozent jungem, gehäckseltem Gras und 30 Prozent Maissilage. Die rohfaserreiche Grassilage ernten wir auf Flächen, die wir nur wenig mit Gülle düngen. Zuviel Kalium durch Gülledüngung wäre gefährlich fürs Festliegen nach der Geburt, begründet Christoph. Er füllt zuerst Stroh und Mineralstoffe in den Mischwagen. Dann folgt rohfaserreiche Grassilage und zum Schluss die Sandwichsilage. Nachdem er die Trockensteher gefüttert hat, mischt er für die Kalbinnen noch Salzkalk dazu. Satt und vollgefressen Vor der Mischration haben wir den Trockenstehern trockene Rundballensilage angeboten. Da sie deshalb zu wenig gefressen haben, hatten wir Probleme mit Ketose, so Christoph. Das ist mit der Mischration nur mehr vereinzelt der Fall, die Kühe sind jetzt satt und vollgefressen mit einer schmackhaften, aber nährstoffarmen Ration. Um die Pansenflora auf die Zeit nach der Geburt vorzubereiten, werden möglichst viele Komponenten aus der AGR auch in die Ration der Trockensteher eingebaut. Die energiereiche Sandwichsilage sorgt für eine problemlose Futterumstellung nach dem Abkalben. ben sie mit dem gegenseitigen Besaugen aufgehört, weil ständig Futter im Barren liegt und sie mit dem Fressen beschäftigt sind. Aufgewertete Mischration für laktierende Kühe Laktierenden Kühen füttert er eine Mischration, die für 30 Kilogramm Milch ausgelegt ist und damit den Großteil des Kraftfutters schon enthält. Bis zu drei Kilogramm Kraftfutter kann sich jedes Tier noch zusätzlich mit dem Transponder bei der Kraftfutterstation abholen, erklärt Christoph. Den Transponder setzten wir schon vor dem Mischwagen ein und nutzen ihn auch weiterhin. Für den Futtermix kippt er zuerst mit der Frontladerschaufel Trockenschnitte, Getreideschrot, Maisschrot, Soja, Raps, Mineralstoffe und Melasse in den Mischwagen. Die Melasse muss die Silage komplett befeuchten können. Dann folgt ein halbes Kilogramm Luzerneheu je Kuh und Tag. Luzerneheu enthält mehr Strukturkohlenhydrate als Stroh. Damit bremse ich die Passagerate im

Dezember 2015 Mischrationen für Milchkühe Die Landwirtschaft 47 Pansen, weiß Christoph. Die gleiche Wirkung würde ich nur mit der doppelten Strohmenge erzielen. Die Luzernemenge hat er fein austariert. Die Kühe misteten trotz ausreichend Rohfaser und 0,3 Kilogramm Luzerneheu zu dünn, erinnert sich der Jungbauer. Aber bei 0,8 Kilogramm Luzerneheu ging die Futteraufnahme wieder zurück. Mit 0,5 Kilogramm je Tier und Tag erziele ich nun die gewünschte Wirkung. Nach dem Luzerneheu mischt er, wie bei der Ration für Trockensteher und Kalbinnen, die energiereiche Sandwichsilage aus jungem Gras und Mais dazu. Ladewagen- und Häckselsilage Bei der trockenen Ladewagensilage haben die Tiere trotz Melasse das Kraftfutter selektiert, erinnert sich der Jungbauer. Mit der Zugabe von hundert Liter Wasser pro Füllung hat das Selektieren abgenommen. Aber am besten funktionieren hoch aufgewertete Mischrationen und vor allem Totalmischrationen mit Häckselsilage, betont Christoph. Ich bin überzeugt davon, dass sie sogar die Voraussetzung dafür ist, weil die Tiere aufgrund der gleichmäßigen, kurzen Struktur nicht mehr selektieren können. Ob die Struktur der Ration noch passt, überprüft er wöchentlich mit der Schüttelbox. Untersuchen und fein justieren Jede Grundfuttercharge lässt Christoph mit der NIRS-Schätzmethode im Futtermittellabor Rosenau analysieren. Das ist mit 45 Euro eine preiswerte und gute Futteranalyse, die mir über Zuckerund Stärkegehalt sowie Strukturkohlenhydrate Auskunft gibt, begründet Christoph. Entsprechend den Analyseergebnissen passt er die Kraftfuttermenge und Zusammensetzung an, wobei er mit dem LKV-Programm nach Milchleistung und Inhaltsstoffen fein justiert und sich eine Mischliste ausdruckt. Die Liste liegt im Traktor. Nach ihr befülle ich den Mischwagen, der mit einer Waage ausgestattet ist, erklärt Christoph. Listen- und Waagenwerte müssen bei den einzelnen Komponenten übereinstimmen. Es ist extrem wichtig, dass die Nährstoffdichte gleich bleibt, wenn zum Beispiel drei Kühe kalben, kommen statt 50 jetzt 55 Kilogramm Getreide in die Mischration. Kuh regelt Bedarf über die Mischration selbst Christoph schreibt täglich mit, wie viel er füttert. Bei den laktierenden Kühen will ich vor dem nächsten Einfüttern noch zwei Scheibtruhen voll altem Futter wegräumen, dann weiß ich, dass sie genug gefressen haben, argumentiert er. Bei den Kalbinnen ist es nicht so genau, aber bei den Kühen in Milch will ich, dass alles exakt passt. Da das Verhältnis von Grund- und Kraftfutter in der Mischration immer gleich bleibt, kann die Kuh die Milchleistung über die Futteraufnahme selbst regeln. Diese Möglichkeit habe ich eigentlich nur mit der Mischration. Hier habe ich mit dem Futtermischwagen total umgelernt, erklärt Christoph. Bei Grassmanns ist die Futteraufnahme um rund zwei Kilogramm Trockenmasse je Kuh und Tag gestiegen, das sind in etwa täglich vier Kilogramm Mischration mehr. Parallel dazu sind Milchmenge und Milchinhaltsstoffe gestiegen. Die Laktationskurve ist flacher geworden und damit haben auch Stoffwechselprobleme abgenommen. Die Kühe setzen mit 40 Kilogramm ein und werden mit 25 bis 30 Kilogramm trocken gestellt. Die LKV-Daten bestätigen diese Veränderungen. Mit Futtermischwagen nicht automatisch gesündere Kühe Ein Futtermischwagen ist kein Garant dafür, dass die Kühe mehr leisten und gesünder sind. Ursache dafür können Fehler sein, wie zum Beispiel zu viel Kraftfutter, Betriebsspiegel Betriebsleiter Johann (50), Brigitta (47) und Hofübernehmer Christoph (28) Familienmitglieder am Betrieb Großeltern Johann (84) und Stefanie (75) Flächenbewirtschaftung 25 ha Grünland fünfschnittig, 18 ha Acker mit 8 ha Silomais Tierhaltung 55 FV-Milchkühe mit Nachzucht, Stalldurchschnitt 10.500 kg Milch Vermarktung über MGN an NÖM AG, Direktvermarktung der Milch als Wilhelmburger Hoflieferanten TGD-Mitglied; seit 15 Jahren Mitglied im Arbeitskreis Milch die falsche Mischreihenfolge und zu lange Mischdauer. Christoph kann jedem nur empfehlen, an den Mischwagenseminaren der LK NÖ teilzunehmen. Hier erklären Spezialisten, wie man Mischdauer und Gegenschneiden am besten einstellt. Selber braucht man meist lange dazu oder man kommt gar nicht drauf, welche Einstellung die richtige ist, so Christoph Grassmann. PAULA PÖCHLAUER-KOZEL Hygiene gut - alles gut Stabilisieren Sie Ihre TMR mit den innovativen SCHAUMASIL-Produkten von SCHAUMANN. www.schaumann.at SCHAUMANN 2345 Brunn/Gebirge, Jakob Fuchs-Gasse 25-27 Tel. 0 22 36 / 3 16 41

48 Die Landwirtschaft Mischrationen für Milchkühe Dezember 2015 SYSTEMWECHSEL AM FUTTERTISCH EIN VERGLEICH ERLEICHTERT DIE ENTSCHEIDUNG Wann rechnet sich ein Umstieg auf Mischrationen? Der Umstieg auf eine aufgewertete oder totale Mischration bedeutet meist einen Wechsel der Futtervorlagetechnik. Häufig setzen Milchviehbetriebe auf Systeme wie Silozange, Blockschneider und Silokamm. Beim Systemwechsel werden neben gezogenen Futtermischwägen immer häufiger auch voll automatisierte Fütterungssysteme in die Überlegungen miteinbezogen. LK-Experten haben für Sie gängige Systeme durchgerechnet. Für gleiche Verfahren gibt es von Betrieb zu Betrieb starke Unterschiede, sowohl die Kosten als auch die nötige Arbeitszeit betreffend. Die Tabelle zeigt die getroffenen Annahmen der folgenden Berechnungen. Neben den Investitionskosten für die Technik, wurden in den Berechnungen alle Investitionen, die mit der Umstellung auf das Fütterungssystem getätigt werden müssen, zum Beispiel eine Lagerhalle für Vorratsbehälter, die laufenden Kosten und die Kosten für die Arbeitszeit mit elf Euro je Stunde) berücksichtigt. Der Arbeitszeitbedarf der einzelnen Varianten beinhaltet außer dem Füttern auch das Futternachschieben und die Reinigung von Futtertisch und Silo. Bei den Verfahren Futtermischwagen und Roboter wurde bei den Investitionskosten zusätzlich ein Frontlader mit Siloschneidzange berücksichtigt. Da sich die Maschinen- und die Arbeitskosten nicht linear verhalten, wurden die Kosten der unterschiedlichen Futtervorlagesysteme für 30, 50 und 80 GVE berechnet. Blockvorlage am günstigsten Das günstigste System ist bei allen berechneten Betriebsgrößen die Blockvorlage mit der Silozange. Die Blöcke werden dabei direkt in den Futterbarren gestellt. Teilweise schiebt ein automatischer Nachschieber die Blöcke im Intervall zum Fressgitter. Dadurch entfällt das händische Nachgabeln. Der Nachschieber ist in den Berechnungen nicht berücksichtigt. Zu den Nachteilen des Verfahrens zählen eine möglicherweise niedrigere Futteraufnahme und die Gefahr von Nacherwärmung, insbesondere bei Maissilage. Silokamm und Mischwagen Bei der mechanisierten täglichen Vorlage weist der Silokamm die geringsten Kosten auf. Dabei ist die Technik relativ einfach. Da das Volumen, verglichen mit Futtermischwägen deutlich geringer ist, verursacht das mehrmalige Befüllen bei größeren Beständen höhere Arbeitskosten. Beim Silokamm geht der Trend Richtung Selbstfahrer. Er verursacht etwas höhere Kosten, weist aber aus Sicht der Arbeitsergonomie Vorteile aufweist, weil das ständige Nachhintensehen entfällt. Bei den Mischsystemen ist der Mischwagen in Gemeinschaft die günstigste Variante. Durch die Gemeinschaft wäre die Technik eines Selbstfahrers auch für Betriebe mit kleineren und mittleren Viehbeständen erschwinglich. Die schwierige Voraussetzung ist aber, gewillte Partner in räumlicher Nähe zu finden. Für große Betriebe ist die Arbeitseinsparung hoch, für kleinere Betriebe bietet die Gemeinschaft zusätzliche Einkommensmöglichkeiten als Fahrer der Maschine. SILOKAMM Bei der mechanisierten täglichen Vorlage weist der Silokamm die geringsten Kosten auf. Futtermischwagen und Fütterungsroboter Die beiden Varianten mit den höchsten Kosten sind der Futtermischwagen und der Fütterungsroboter. Dafür erhalten die Rinder, ebenso wie bei der Gemeinschaftsvariante, die im Schwerpunkt erläuterte Mischration. Es ist nicht möglich, aus der vorhandenen Literatur gesicherte betriebswirtschaftliche Effekte 700 600 500 400 300 200 100 0 30 GVE 50 GVE 80 GVE der Umstellung auf die Mischration abzuleiten. Eine Leistungssteigerung sowie ein geringerer Kraftfutterverbrauch kann nicht generell festgestellt werden. Hier gibt es gerade bei der aufgewerteten Mischration auch Stimmen, die von einem höheren Kraftfutteraufwand sprechen. Dieser ist häufig auf eine Überversorgung altmelkender Tiere zurückzuführen. Jährliche Kosten der Futtervorlage pro GVE Blockvorlage Silokamm gezogen Mischwagen (Fremdbefüller) Gemeinschaft (Selbstfahrer) Fütterungsroboter

Dezember 2015 Mischrationen für Milchkühe Die Landwirtschaft 49 Systeme im Vergleich Folgende Systeme im betriebswirtschaftlichen Vergleich Traktor mit Silozange Vorlage ganzer Blöcke) Traktor mit gezogenem Silokamm Traktor mit Mischwagen (Fremdbefüller) Gemeinschaftsmaschine (selbstfahrender Futtermischwagen bei vier Betrieben) Fütterungsroboter Erforderliche Leistungssteigerung zum Ausgleich der Zusatzkosten in kg Milch je GVE und Jahr Wechsel von zu Fütterungs roboter Gemeinschaft Mischwagen Silokamm Blockvorlage 2.320 552 1.504 289 30 GVE Silokamm 2.031 262 1.214 0 Mischwagen 816-952 0-1.214 Gemeinschaft 1.768 0 952-262 Blockvorlage 1.459 492 1.008 175 50 GVE Silokamm 1.285 317 834 0 Mischwagen 451-516 0-834 Gemeinschaft 967 0 516-317 Blockvorlage 1.005 503 704 116 80 GVE Silokamm 889 387 588 0 Mischwagen 301-201 0-588 Gemeinschaft 502 0 201-387 Nur Systemkostenvergleich Aus Sicht der Tiergesundheit wird bei den Systemen mit Mischrationen mit weniger Stoffwechselbelastung und geringeren Tierarztkosten argumentiert. Aus diesen Gründen werden im Artikel nur die Kosten der Systeme verglichen und keine Überlegungen zur Auswirkung auf die Leistungen und Kosten in der Tierhaltung aufgestellt. Die einzelnen Kosten- und Arbeitszeitpositionen der Kalkulation können einzelbetrieblich sehr stark variieren. Deshalb können die vorliegenden Berechnungen nur eine grobe Einschätzung der Kosten aufzeigen. Für betriebsindividuelle Entscheidungen sind einzelbetriebliche Erhebungen für Berechnungen heranzuziehen. Teurere Technik verlangt höhere Leistungen Eine teurere Technik verlangt höhere Leistung zum Abdecken der 30 GVE 50 GVE 80 GVE Kosten. Wie hoch der Leistungssprung durch den jeweiligen Technikeinsatz tatsächlich ist, hängt von vielen einzelbetrieblichen Faktoren ab. In Tabelle 2 ist am Beispiel der Milchviehhaltung ersichtlich, welche Leistungssteigerung notwendig ist, um die höheren Kosten auszugleichen. Die Berechnung erfolgte annäherungsweise mit einem einheitlichen Deckungsbeitrag von 20 Cent je Liter Milch. Die notwendige Leistungssteigerung zum Ausgleich von höherem Technikeinsatz nimmt bei zunehmender Betriebsgröße ab. Ist bei einem Wechsel vom Silokamm zum Mischwagen bei 30 GVE eine Leistungssteigerung von 1.214 Kilogramm Milch je GVE notwendig, reicht bei 80 GVE eine Steigerung von 588 Kilogramm. Auf Basis der Berechnungen ist ersichtlich, dass die Kapazitäten der Technik ausgelastet werden müssen, um zu realistisch erreichbaren Leistungssteigerungen zu kommen. Leistungssteigerung abrufen Damit die Investitionen in die Fütterungstechnik wirtschaftlich bleiben, muss man die Leistungssteigerung, die die neue Technik ermöglicht, auch abrufen. Bei reiner Grünlandfütterung mit Heu und Grassilage ist in diesem Zusammenhang zu hinterfragen, ob eine Mischtechnik die notwendige Leistungssteigerung erbringt, insbesondere wenn auch bei den meisten Betrieben mit Mischtechnik in Österreich zusätzlich Kraftfutterstationen eingesetzt werden. Zuerst eine Kooperation ins Auge fassen Für Betriebe, die Silomais und Industrienebenprodukte in der Fütterung einsetzen, ist bei entsprechender Betriebsgröße die erforderliche Leistungssteigerung durch Mischtechnik realistisch. Blockvorlage Silokamm Futtermischwagen Gemeinschaft Roboter Investitionskosten 7.000 10.000 30.000 35.000 130.000 Nutzungsdauer 17 Jahre 17 Jahre 17 Jahre 12 Jahre 17 Jahre Arbeitszeit 36 min 49 min 67 min 18 min 39 min Investitionskosten 8.000 13.000 35.000 35.000 135.000 Nutzungsdauer 15 Jahre 15 Jahre 15 Jahre 10 Jahre 15 Jahre Arbeitszeit 53 min 68 min 88 min 30 min 52 min Investitionskosten 9.000 26.000 40.000 35.000 140.000 Nutzungsdauer 10 Jahre 10 Jahre 10 Jahre 7 Jahre 12 Jahre Arbeitszeit 69 min 94 min 113 min 48 min 67 min Die Berechnungen zeigen aber, dass es aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll wäre, zuerst eine Kooperation ins Auge zu fassen. Ist diese Variante nicht möglich oder nicht gewollt, muss man gründlich zwischen Futtermischwagen und Fütterungsroboter abwägen. Beim Fütterungsroboter ist aufgrund der hohen Investitionskosten und der niedrigen GVEabhängigen Arbeitszeit eine sehr starke Fixkostendegression bei zunehmender Größe erkennbar. Der Mischwagen vereint hohe Investitionskosten und hohen Arbeitszeitanspruch, dafür liefert er bewährte Technik, gute Mischqualität und ist flexibel einsetzbar. Der Einbau eines Fütterungsroboters verursacht Kosten die bei einem Systemwechsel verloren wären. Finanzierbarkeit prüfen Durch die hohen Investitionskosten beim Fütterungsroboter gegenüber alternativen Systemen ist neben der Wirtschaftlichkeit auch die Finanzierbarkeit zu prüfen. Die Berater der Bezirksbauernkammern und der Landwirtschaftskammer stehen Ihnen dafür gerne zur Verfügung. DI GERALD BIEDERMANN Ref. Betriebswirtschaft Tel. 05 0259 25104 gerald.biedermann@lknoe.at

50 Die Landwirtschaft Mischrationen für Milchkühe Dezember 2015 Die Mischreihenfolge vom kleinsten zum größten Gewichtsanteil von der trockenen zur feuchten Komponente vom langen zum kurzen Gut Beispiel: 1. Kraftfutter und Stroh, 2. Grassilage, 3. Biertrebern und 4. Maissilage OPTIMALE MISCHGENAUIGKEIT UND STRUKTURWIRKUNG Es kommt auf die Zusammenstellung an GEHÄCKSELTE SILAGE lässt sich sehr schnell und mühelos einmischen. Sie wird nach dem Kraftfutter und einer Flüssigkomponente, wie zum Beispiel Melasse, eingefüllt. Fotos: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel Beim Zusammenstellen der Mischration sollte man nicht nur Zeit und Treibstoff sparen. Wie man dabei gleichzeitig eine optimale Mischgenauigkeit und Strukturwirkung schafft, weiß LK-Experte Gerald Stögmüller. Vier bis sechs Zentimeter Raufutter soll nicht länger als vier bis sechs Zentimeter sein. Gehäckselte Silage und gehäckseltes Stroh lassen sich sehr schnell und mühelos mischen. Lange Grassilage oder Stroh können mit einem Vertikalmischer nur sehr zeitaufwändig und mit mäßigem Erfolg geschnitten werden. Will man langes Futter mit einem Futtermischer schneiden, ist ein Horizontalmischer mit einer oder mehreren liegenden Walzen besser geeignet. Die Schneckendrehzahl ist laut Herstellerangaben einzustellen, sonst bestehen Vermusungsgefahr, Erwärmungsrisiko und erhöhter Verschleiß. Stechen in der Hand Die Ration soll in der Hand etwas stechen, dies dient der Aktivierung der Pansenmotorik. Durch Strohzugabe und einen exakten Schnitt mit scharfen Messern bei Ladewagen, Häcksler und Mischwagen ist dies sichergestellt. Gutes Heu bleibt draußen Hochwertiges Heu soll man nicht in den Futtermischer ge- ZUERST kommen Kraftfutter und Stroh in den Mischwagen, erst danach Grassilage und Maissilage. ben. Es wird dort zerrieben und erhält einen faden Silagegeruch. Gleichzeitig erhöht sich der Trockenmassegehalt, wodurch die Schmackhaftigkeit leidet und die Futteraufnahme sinkt. Die Futterselektion wird begünstigt. Einzig sehr grobes Heu als Strohersatz oder Strukturlieferant kann man in kleinen Mengen einmischen. Hochwertiges Heu sollte man besser über eine Futterraufe oder an einigen Fressplätzen anbieten, wobei man eine Vermischung mit Silage und der Mischration vermeiden sollte. Optimaler Trockenmassegehalt von 35 bis 40 Prozent. Das Beimischen von Stroh und Kraftfutter erhöht den Trockenmassegehalt der Gesamtration. Steigt der Trockenmassegehalt über 40 Prozent, geht dies auf Kosten der Futteraufnahme, und eine Futterselektion wird möglich. Durch Zugabe von Wasser oder Melasse kann man die Kraftfutterselektion vermeiden oder einschränken. Kraftfutter schroten statt quetschen Der Sinn von Mischrationen ist die gleichzeitige Aufnahme von Grund- und Kraftfutter mit jedem Bissen. Damit dies sowohl bei der Futtervorlage, als auch noch nach 20 Stunden so ist, muss verhindert werden, dass Kraftfutter durchrieselt. Einerseits wird dies durch einen ausreichend hohen Wasseranteil bzw. niedrigen TM- Gehalt der lk-beratung Ration erreicht, zusätzlich Beratung, spielt auch die Werte die Feinheit schafft des Kraftfutters eine entscheidende Rolle. Geschrotetes Kraftfutter klebt leichter und besser an der Silage als gequetschtes oder pelletiertes Kraftfutter. DI GERALD STÖGMÜLLER Futtermittellabor Rosenau Tel. 05 0259 23601 gerald.stoegmueller@ lk-noe.at Einstellung des Futtermischwagens lk-beratung Ihre Situation: Umstellung auf Mischwagen Beratung, die Werte schafft erfordert genaue Kenntnisse der Einstellung, Befüllreihenfolge, Mischdauer, Mischgenauigkeit, Futtervorlage. Unser Angebot für Sie: Analyse der vorgelegten Ration, Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen, gemeinsame Erstellung einer Futtermischung mit anschließender Kontrolle. Ihr Nutzen: Verbesserung der Futteraufnahme, des Pansenmilieus und der Tiergesundheit, Beseitigung von Fütterungsfehlern Kostenbeitrag: 90 Euro, 30 Euro Hofpauschale Beratungsort: am Hof Ihr Ansprechpartner: Tierhaltungsberater Ihrer Bezirksbauernkammer oder DI Gerald Stögmüller, Tel. 05 0259 23601 gerald.stoegmueller@lk-noe.at Mehr Beratungsangebote unter: www.noe.lko.at/beratung 30105

Dezember 2015 Mischrationen für Milchkühe Die Landwirtschaft 51 Überprüfung der Mischgenauigkeit Mischrationen kann man mit dem Auge auf Homogenität, Futterselektion und Futterrest prüfen. Es gibt aber auch einfache Hilfsmittel zur Einstellung der Ration. Besonders bei der Mischdauer kann damit man viel erreichen. Erbsentest Mit dem Erbsentest kann man die Einmischgenauigkeit des Kraftfutters einfach ermitteln. Man mischt dazu zwei Prozent des Mischungsgewichtes an Erbsen in das Kraftfutter und füllt sie dann gemeinsam mit den Futterkomponenten in den Mischwagen. Vor der Entladung stellt man fünf bis zehn Schüsseln auf dem Futterbarren auf, die beim Entleeren des Mischwagens von der Mischration zugedeckt werden. Dann gräbt man die Schüsseln aus und zählt die Erbsen. Jede Schüssel sollte (fast) die gleiche Anzahl an Erbsen enthalten. DIE MITTLEREN SIEBE sollten den größten Anteil enthalten. In diesem Fall ist die Mischration optimal zusammengestellt. Fotos: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel Schüttelbox Mit einer Schüttelbox kann man die Partikelgrößenverteilung und damit die Strukturwirkung sowie die Mischgenauigkeit überprüfen. Man nimmt von mehreren Stellen von Beginn bis zum Ende der Entladung jeweils zirka 250 Gramm Futter und gibt die Proben in die Schüttelbox und schüttelt sie nach einem definierten Plan. Darauf aufbauend können die Mischdauer, die Einstellung der Gegenschneide und auch die Mischreihenfolge optimiert werden. FÜR DIE SCHÜTTELBOX nimmt man von mehreren Stellen Futter und leert sie in die Schüttelbox. KRÄFTIG UND RASCH schüttelt man die Proben nach einem genau definierten Plan. Das Ergebnis zeigt das obere Bild. BAUARTEN VON FUTTERMISCHERN BEFÜLLUNG, MISCHTECHNIK, FUTTERVORLAGE Technik vom Silo zum Barren Für jeden Arbeitsschritt zwischen Silo und Barren gibt es rund um die Mischration mehrere technische Möglichkeiten. Einen kurzen Überblick gibt LK-Experte Gerald Stögmüller. Prinzipiell kann man die Mischer in zwei Bauarten unterteilen in Horizontal- und in Vertikalmischer. Sie können an ein Zugfahrzeug angehängt, selbstfahrend von einer Person bedient werden oder als Fütterungsroboter selbstständig mehrmals am Tag die Mischungen vorlegen. Horizontalmischer Horizontalmischer haben eine oder mehrere liegende Schnecken eingebaut. Dieser Mischertyp verarbeitet trockene und strukturreiche Futtermittel schnell zu einer gleichmäßigen Ration. Durch die hohe Messerzahl und die Bauform kann er damit lange Futtermittel wie Stroh und lange Ladewagensilagen gut zerkleinern. Eine spezielle Bauform ist der Paddelmischer, der sehr strukturschonend mischt und auch Rundballen auflösen kann. Vertikalmischer Vertikalmischer haben eine oder mehrere stehende Schnecken. DER FRÄSMISCHWAGEN befüllt sich mit einer freischneidenden Hochleistungsfräse selbst.

52 Die Landwirtschaft Mischrationen für Milchkühe Dezember 2015 Anforderungen an Mischwagen und Futtermischer DER FÜTTERUNGSROBOTER befüllt sich automatisch und legt das Futter in den zeitlich programmierten Intervallen frisch vor. Fotos: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel Dieser Mischertyp ist sehr leichtgängig und ist für gehäckselte Silagen sehr gut geeignet. Hier erreicht man mit einer sehr kurzen Mischzeit strukturschonend eine homogene Mischung. Fütterungsroboter Fütterungsroboter gewinnen immer mehr an Bedeutung bei der Futtervorlage. Durch die mehrmals tägliche Futtervorlage erreicht man eine immer gleich schmackhafte Ration mit einem gewissen Lockeffekt. Zusätzlich werden bei der Futtervorlage weniger Rangkämpfe beobachtet. Mischwagen befüllen Der Mischwagen kann mit einer eigenen Befülleinrichtung ausgestattet sein oder fremd befüllt werden. Ein Mischwagen mit Eigenbefüllung ist in der Anschaffung teurer, dafür ist kein zusätzliches Befüllfahrzeug notwendig. Zu beachten sind die Wartung der Schneideinrichtung und das ausreichende Einmischen von Futter im Bereich des Schneidschildes. Ein Mischer mit Fremdbefüllung ist wesentlich günstiger in der Anschaffung. Im Gegensatz zum Eigenbefüller ist er schneller befüllt, braucht dann aber länger beim Mischen. Entnahmewerkzeuge Fräse, Schneidmesser oder Reißzange stehen zur Entnahme vom Fahrsilo zur Verfügung. Eine Fräse verringert die Länge des Futters deutlich, es leidet darunter aber die Struktur. Schneidmesser hinterlassen eine saubere und gut verdichtete Anschnittsfläche, die Entnahme Die Erhaltung der Struktur des Grobfutters kann neben der Auswahl des Mischertyps auch beim Mischvorgang negativ beeinflusst werden. Die meist niedrigen Strukturgehalte sehr guter Silagen sollen unbedingt erhalten bleiben. Ein Mischwagen soll eine homogene Mischung erzeugen. Dabei sollen auch Komponenten in geringen Mengen gut untergemischt werden, wie Kraft- und Mineralfutter. Der Mischwagen soll möglichst rasch mischen und so den Zeitaufwand in Grenzen halten. Ein niedriger Kraftbedarf beim Mischen soll Treibstoff sparen. Leistungssteigerung, verbesserte Tiergesundheit und Einsparung von Arbeitszeit sollen die finanzielle Mehrbelastung abgelten und zur Verbesserung des Betriebserfolges beitragen. dauert hier aber sehr lange und die Wartung und der Verschleiß sind beträchtlich. Eine Reißzange ist bei gehäckselten Silagen zur Entnahme möglich. Durch das Auflockern der Anschnittfläche erhöht sich aber das Risiko für Nacherwärmung. DI GERALD STÖGMÜLLER Futtermittellabor Rosenau Tel. 05 0259 23601 gerald.stoegmueller@ lk-noe.at Mischwagenseminar Jährlich werden zusammen mit den BBKn Mischwagenseminare organisiert. Bei diesen Seminaren werden oben beschriebene Inhalte noch vertieft und diskutiert. In einem praktischen Teil wird die aktuelle Ration am Betrieb überprüft und in einem weiteren Schritt optimiert. Dabei wird mit der Schüttelbox die notwendige Mischdauer erklärt. MIT SILOBLOCKSCHNEIDEZANGE und Teleskoplader wird der Futtermischwagen befüllt. DER SELBSTFAHRER mit Selbstbefüller kommt ganz ohne Zusatzgeräte und Traktor aus.