Das Thema Hand als Aufgabenfeld bei Kindergartenkindern und Schülern, durchgeführt mit angehenden Erzieherinnen (Berufskolleg und Fachschule für Sozialpädagogik) an der Anna-Haag-Schule Backnang. Die Hand als Form Bei den folgenden Aufgaben soll die Hand weder als Instrument des Machens noch ihre Gestaltung in Zeichnung, Malerei oder Plastik untersucht werden. Die Form der Hand selbst oder Teile der Hand werden unmittelbar zu Gestaltungselementen. I. Handabdruck / Die Hand als Druckstock, Stempel Die Hand ist ein Stempel, der ohne Vorbereitungen ständig zur Verfügung steht. Ihr Abdruck ist das Zeichen der Person und zugleich ein formal höchst kompliziertes Gebilde, das ganz unterschiedliche Gestalten annehmen kann,( z. B. geschlossene Hand, gespreizte Finger, Fingerkuppe, Faust ). In der Gestaltung mit Handabdrücken sollen Ordnungen gefunden werden, die zu Ornamenten und/oder komplexeren Gestalten führen. a) Abdruck der ganzen Hand: -Lineare Ordnung: Reihung, Überschneidungen, Spiegelungen -Von einem Zentrum ausgehend: Sterne, Blüten, usw b) Abdruck von Handkante, Finger, Faust, Fingerkuppe, gebogene/ gekrümmte Hand.
Formen -erkennen -unterscheiden -ordnen -kombinieren -koordinieren Förderung von kreativem Denken im Kindergarten = Grundlage für eine Förderung im Gestaltungsbereich
Aufgaben: 1. Pflanzen / Blüten Drucken auf weißes saugfähiges Papier, Format DINA 2 Handabdrucke / Fingerabdrucke werden zu größeren Einheiten zusammengesetzt. Ausgehend von einem Zentrum oder entlang von Geraden entstehen Blüten und Pflanzen. 2. Türme Drucken auf unbedrucktes Zeitungspapier von der Rolle Abdrücke von Händen, Fingern in verschiedenen Farben wachsen zu einem phantastischen Turm empor. Regel: Die einzelnen Handbausteine sollen sich berühren. Dabei sollen konstruktive Gesichtspunkte des additiven Bauens / Aufeinanderbauens Grundprinzip der Ordnung sein, neben organischen Strukturen. Zur Präzisierung der Bauelemente werden die Handabdrücke z.t. noch linear umfahren.
Die mit der Hand aufgedruckte Farbe zeigt sich meist durch die unterschiedliche Intensität des Drucks differenziert, im Helldunkel vielfältig, reich in seiner nicht ganz lenkbaren Erscheinung. Dies führt zur Sensibilisierung im Umgang mit und Erleben von Farben. Zusätzlich zum Handabdruck wurden durch schwarze Linien und Flächen Kontraste eingesetzt,welche die Wirkungen des Abdrucks verstärken. Ziele: 1. Der direkte Einsatz der Hand als Druckstock ist die intensivste Verbindung des Machenden mit dem Herstellungsmaterial und dem Gestalteten. Es erfordert den ganzen Körpereinsatz und schafft sinnlichsten Kontakt, ist unmittelbare Körper spur und ermöglicht so lustvolles Gestalten. 2. Der variable Druckstock (z.b. geschlossene-gespreizte Finger) schafft unterschiedliche Bedingungen für Ordnungsmöglichkeiten. 3. Der gegenständliche Bezug soll sich aus dem Vorgang des Machens ergeben (Erprobungsphase)und daraus zu einer Themenfindung führen. 4. Kreativität und Kombinationsfähigkeit werden angeregt durch freies Kombinieren eingeschränkter Möglichkeiten
Beispiele für Gruppenarbeiten mit unterschiedlichen Ordnungsprinzipien a) Baum im Frühling mit Vögeln, Blumen b) Riesenschlange: Lineares Ansetzen der Hand c) Mandala, Blüte : Kreisförmiges Ansetzen der druckenden Hand ausgehend vom Zentrum
3. Tiere
II. Die Hand als Schablone Kombinationen von Umrisszeichnungen der Hand ergeben vielfältige Motive mit interessanten Überschneidungen, die zusätzlich farbig gestaltet werden können. Themen: - Blüten - Mandalas - Freundeskreis - Alle Kinder dieser Welt - Freie Komposition
III. Die bemalte Hand Hand, Vogel, Schlange Gestalten einer vielfach beweglichen Spielfigur: Kopf eines Tieres oder eines ganzen Tieres (z.b. Insekt). Durch die Farbe erfährt die entsprechende Handhaltung eine illusionistisch überzeugende Präzisierung auf eine gewünschte Tiergestalt hin. Das Spiel mit Händen erfährt so eine kindgerechte Bereicherung an Ausdrucksmöglichkeiten.