STARKE KINDER Richtig Rollern Spielfahrzeuge in der Kindertageseinrichtung Günter Fuchs, Peter Frömel
Inhaltsverzeichnis Verkehrserziehung für Kindergartenkinder.................................. 1 Warum sind Kinder in der Verkehrswirklichkeit besonders gefährdet?........... 1 Wie lernen Kinder am besten?............................................ 2 Was bedeutet das für die Verkehrserziehung?............................... 3 Richtiges Fahrzeug passende Ausrüstung................................. 5 Welches Fahrzeug für welches Alter?....................................... 5 Qualitätsmerkmale bei Spielfahrzeugen.................................... 6 Optimale Rollerkleidung................................................. 7 Der Schutzhelm oder Kopf und Kragen riskieren?.......................... 8 Spielfahrzeuge in der Kindertageseinrichtung............................... 10 Bobbycar, Dreirad...................................................... 10 Roller................................................................. 11 Laufrad............................................................... 12 In die Praxis auf zum Rollern!........................................... 15 Spielfahrzeug-Checkliste für die Erzieherin.................................. 14 Übung macht den Meister............................................... 15 Übungen mit dem Dreirad............................................... 16 Kennenlernen des Dreirades............................................. 16 Lenken, bremsen und ausrollen........................................... 17 Kurvenfahren für Profis, Rückwärtsfahren................................... 18 Übungen mit dem Roller................................................ 20 Heben, tragen und abstellen.............................................. 20 Wenden auf der Stelle................................................... 21 Bremsen.............................................................. 22 Bremsen und Beschleunigen für Profis..................................... 23 Kurvenfahren.......................................................... 25 Kurvenfahren für Profis.................................................. 26 Übungen mit dem Laufrad............................................... 28 Unebener Untergrund Umsehen während der Fahrt......................... 28 Staffel................................................................ 29 Abschlussparcours für das Kindergartenfest................................ 30
Richtiges Fahrzeug passende Ausrüstung Richtiges Fahrzeug passende Ausrüstung Welches Fahrzeug für welches Alter? Untersuchungen belegen, dass Kinder, die frühzeitig lernen, mit altersgerechten Fahrzeugen im Verkehr umzugehen, auch später weniger unfallgefährdet sind (vgl. Hebenstreit & Pühn). Angesichts der neuesten Entwicklungen im Angebot verschiedener Spielfahrzeughersteller wird Eltern verstärkt vor Augen geführt, dass das Einstiegsfahrzeug nicht das Kinderrad sein kann. Die mittlerweile breite Palette von Spielfahrzeugen bedarf vor dem Kauf einer umfassenden Sichtung und dann einer Auswahl, die dem Entwicklungsstand des Kindes entspricht. Hier kann der Kindergarten wesentliche Überzeugungsarbeit leisten, indem er nicht nur einen breiten Fahrzeugpark anbietet, sondern auch gezielt auf den altersgemäßen Einsatz der einzelnen Fahrzeuge hinweist. Dreirad Bobby-Car Ab etwa 1 ½ Jahren Laufrad Roller Ab etwa 2 Jahren Kinderfahrrad Ab etwa 4 Jahren 5
Spielfahrzeuge in der Kindertageseinrichtung Spielfahrzeuge in der Kindertageseinrichtung Bewegung ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern unerlässlich. Vernachlässigt man die Bewegungsbedürfnisse von Kindern, stört man kindliche Entwicklungsprozesse (BEB, S.354). Erhalten Kinder verschiedenartige Bewegungsangebote, kann es helfen, sie in ihrer gesamten Entwicklung zu unterstützen. In diesem Zusammenhang kann man sich einer breiten Palette von Fahrzeugen bedienen, um Bewegungsarten im Kindergartenalltag noch abwechslungsreicher zu gestalten. Der Einsatz eines mobilen Gefährtes macht Kindern nicht nur Spaß, sondern schult auch deren Gleichgewichtsvermögen, Geschicklichkeit und Ausdauer. Bobbycar, Dreirad Generell gilt der Grundsatz: Je jünger das Kind, umso mehr Räder sollte das Fahrzeug haben. Aus diesem Grund bieten sich Bobbycar oder Dreirad als Einstiegsfahrzeuge an. Denn Kinder werden damit langsam an den Umgang mit Spielfahrzeugen herangeführt und lernen: ihre Konzentration auf mehrere Dinge gleichzeitig zu richten (z. B. treten, lenken, Umgebung wahrnehmen), geradeaus zu fahren, ihre motorischen Fähigkeiten zu erweitern, Lenkbewegungen zu vollziehen, Geschwindigkeiten selbst zu bestimmen (abstoßen und treten), ausrollen lassen und bremsen. 10
Spielfahrzeuge in der Kindertageseinrichtung Viele Kinder steigen dann aber zu früh auf das Fahrrad mit Stützrädern um und überspringen dabei die möglichen Vorteile, die ein vorausgehendes Rollerfahren bieten kann. Der Roller Weil der Roller langsamer fortbewegt wird, als das Kinderrad, sind die Kleinen weniger stark gefährdet. Weiterhin stellt die geringe Absprunghöhe sicher, dass man bei einem Sturz das Fahrzeug leichter loslassen und sich besser abfangen kann. Beim Rollerfahren sind Bewegungsabläufe weitaus einfacher, das Kind kann jedoch ähnliche Erfahrungen sammeln wie beim Radfahren. Es lernt: das Gleichgewicht zu halten, verschiedene Geschwindigkeiten zu fahren, gezielt zu bremsen und Geschwindigkeiten einzuschätzen, Kurven zu fahren, den Körper besser zu koordinieren, auf Situationen schnell zu reagieren. 11
Übungen mit dem Roller 4. Bremsen und beschleunigen für Profis Anzahl der Kinder: Alter der Kinder: Material: Ziele: Beliebig Ab 3 Jahren Roller, Bodenfliesen, Pappscheiben, Seile, alte Fahrradschläuche Auf Situationen schnell reagieren, gezielt bremsen und Geschwindigkeiten einschätzen, Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer nehmen Aufbau: Ein Parcours mit Beschleunigungsstrecken und Bremslinien gemäß Abbildung wird aufgebaut. Erste Übung: Die Kinder üben das Bremsen mit unterschiedlichen Anforderungen. Sie bremsen auf einer Bodenplatte (Teppichfliese). Dann halten sie zwischen zwei quer zur Fahrbahn ausgelegten Seilen. Anschließend bremsen sie in einem Fahrradreifen (alternativ: aufgezeichneter Kreis), zum Abschluss halten sie vor einer Latte und können dann ihren Roller über das Hindernis hinweg in das Ziel hineintragen. 23