Tagfalter in Bingen Das Tagpfauenauge -lat. Nymphalis io- Inhalt



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Transkript:

Tagfalter in Bingen Das Tagpfauenauge -lat. Nymphalis io- Inhalt Kurzporträt... 2 Falter... 2 Eier... 3 Raupe... 4 Puppe... 5 Besonderheiten... 6 Beobachten / Nachweis... 6 Zucht / Umweltbildung... 6 Artenschutz / Gartengestaltung... 6 Literaturverzeichnis... 7 W. Düring, Tagfalter in Bingen Tagpfauenauge (lat. Nymphalis io) Seite 1 / 7

Tagfalter in Bingen das Tagpfauenauge Autor: Wolfgang Düring Letzte Aktualisierung: 12. September 2013 Kurzporträt Das Tagpfauenauge ist in allen Regionen in Rheinland-Pfalz vertreten und fast immer auch einer der häufigsten Tagfalter (vgl. dazu [1] und [2]). Auch in Bingen und Umgebung zählt das Tagpfauenauge zu den häufigsten Tagfaltern. Das Tagpfauenauge besiedelt alle Offenlandbiotope. Die Falter überwintern in Schuppen und Scheunen, sowie in Röhren und Höhlen. Das Tagpfauenauge erscheint als einer der ersten Falter im März. Es fliegt in zwei Generationen, in klimatisch günstigen Jahren in drei Generationen, pro Jahr. Die Falter fliegen manchmal an noch warmen Tagen im Oktober. Falter Das Tagpfauenauge gehört zur Familie der Edelfalter. Der Falter ist rotbraun mit vier namensgebenden blauen Augenflecken mit gelben Ringen, je einer auf jedem Flügel. Das Tagpfauenauge ist auf intensiv bewirtschafteten Wiesen ebenso zu finden, wie auf nährstoffarmen Waldwiesen. Der Falter fliegt im Siedlungsbereich ebenso wie an Waldrändern. Das Tagpfauenauge zählt zu den Ubiquisten, also Falter, die keine besonderen Ansprüche an Ihren Lebensraum haben, einzig die Raupennahrungspflanze, die Große Brennnessel, darf nicht fehlen. Feuchtere, und Standorte, die auch über schattige Stellen verfügen, werden aber bevorzugt. Die Überwinterung erfolgt als Falter oft in Garagen, Kellern, Schuppen, Dachböden, Gartenhäuschen, Holzhaufen, aber auch Höhlen, Tunneln und Röhren. Abbildung 2: Überwinterung eines Tagpfauenauges in der eigenen Garage in Bingen-Dromersheim am 19.2.2005 Abbildung 1: Tagpfauenauge im Binger Wald bei Dichtelbach am 9.10.2009 Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Ei Raupe Puppe Falter Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Abbildung 3: Tagpfauenauge nach der Überwinterung am 4.4.2009 in Bingen-Dromersheim beim Sonnenbaden auf einem Feldweg W. Düring, Tagfalter in Bingen Tagpfauenauge (lat. Nymphalis io) Seite 2 / 7

Die jahreszeitlich frühste eigene Beobachtung stammt von einem Männchen beim Sonnenbaden am 12.3.2007 in Bingen- Dromersheim. Die Falter der zweiten Generation erscheinen Anfang Juli, nur in warmen Jahren schon früher, weshalb dann auch, zumindest partiell, eine dritte Generation fliegen kann. Die jahreszeitlich späteste eigene Beobachtung erfolgte im Binger Wald bei Dichtelbach am 9.10.2009. Violette Blüten haben eine hohe Attraktivität auf das Tagpfauenauge, aber auch die Kätzchen von Weiden und Löwenzahn im Frühling werden gerne zum Saugen genutzt. Abbildung 4: Tagpfauenauge auf Löwenzahn am 20.4.2003 in Bingen-Dromersheim Im Sommer spielt Rotklee und Luzerne neben Disteln, und Sommerflieder im Garten eine wichtige Rolle. Abbildung 6: Männchen des Tagpfauenauges bei der Werbung um ein Weibchen des Kleinen Fuchses in Bingen-Dromersheim am 28.6.2008 Nach der Paarung beginnt fast immer an den ersten feucht heißen Tagen im Mai die Eiablage der Weibchen fast gleichzeitig. Eier Die Weibchen legen die Eier auf ältere im Halbschatten stehende Brennnesseln ab. Die Eier werden in Haufen von ca. 50 bis 70 Eiern an die Unterseite von Blättern der Großen Brennnessel, knapp unterhalb der Triebspitze, geklebt. Der Autor konnte Eiablagen in ca. 20 cm über dem Boden, ebenso wie solche in 120 cm Höhe beobachten. Besonders interessant ist das Eiablageverhalten der zweiten Generation des Tagpfauenauges. Hier wurde in Bingen mehrfach eine Gemeinschaftsbrut beobachtet. Die Weibchen der zweiten Generation legen dabei ihre Eier gemeinsam am gleichen Blatt einer Brennnessel ab. So entstehen Haufen von mehreren Hundert Eiern am gleichen Blatt. Abbildung 5: Tagpfauenauge in einem Luzernefeld am 29.8.2008 in Bingen Zur Partnerfindung besetzen die Männchen Reviere auf Wegen und warten dort auf vorbeifliegende Weibchen. Dabei werden selten auch die falschen Weibchen umgarnt. Abbildung 7: Drei Weibchen des Tagpfauenauges bei gemeinsamer Eiablage in Bingen-Dromersheim am 7.7.2007 in Bingen-Dromersheim ein viertes Weibchen war aufgrund der Störung durch das Fotografieren weggeflogen W. Düring, Tagfalter in Bingen Tagpfauenauge (lat. Nymphalis io) Seite 3 / 7

Dieses Verhalten steht im Gegensatz zu dem Verhalten von Streubrütern (z.b. Segelfalter, Schwalbenschwanz, C-Falter). Dieses Verhalten ist offensichtlich für häufige Arten wie dem Tagpfauenauge für die Bestanderhaltung günstig, während Arten mit geringer Bestandsdichte als Streubrüter (Verteilung der Eier einzeln auf große Flächen) erfolgreicher sind. Neben der gleichzeitigen gemeinsamen Ablage, konnten auch Eispiegel des Tagpfauenauges beobachtet werden, die zu unterschiedlichen Zeiten (von vermutlich unterschiedlichen Weibchen?) unter das gleiche Blatt abgelegt wurden. Sieben bis zwölf Tag nach der Eiablage schlüpfen die Raupen (Literaturangabe: 5-14 Tage vgl. dazu [3]). Raupe Die Raupen sind zunächst hell und transparent mit schwarzen Köpfchen. Abbildung 10: Schlüpfende Raupen des Tagpfauenauges am 11.8.2002 (Zuchtfoto ex ovo) Abbildung 8: Zwei Eispiegel mit unterschiedlichem Entwicklungsstand unter einem Brennnesselblatt am 26.7.2005 in Bingen-Dromersheim Die Eier sind oval und mit Längsrippen versehen. Sie sind zunächst hellgrün, ähnlich wie Stachelbeeren, verfärben sich nach einigen Tagen im oberen Bereich dunkel, hier schimmern die Köpfchen der Raupen bereits schwarz durch. Abbildung 11: Schlüpfende Raupen des Tagpfauenauges: Vergrößerter Ausschnitt Abb. 10 Bald nach dem Schlüpfen wandern die Raupen den Stängel entlang in Richtung Triebspitze. Abbildung 9: Eispiegel des Tagpfauenauges 11 Tage nach der Eiablage am 10.8.2002 in Bingen- Dromersheim Abbildung 12: Eintagsraupen des Tagpfauenauges am 12.8.2002 (Zuchtfoto ex ovo) Die Raupen leben zunächst gesellig in einem gemeinsamen Gespinst. W. Düring, Tagfalter in Bingen Tagpfauenauge (lat. Nymphalis io) Seite 4 / 7

(Literaturangabe: 15-30 Tage: vgl. [3]). Vor der Verpuppung beginnen die Raupen, verursacht durch hormonelle Einflüsse, auf den Brennnesseln zu wandern und verlassen dann auch bald die Fraßpflanzen. Sie suchen nach dunkelen Orten in einer Umgebung von einigen Metern und überqueren dabei manchmal auch Teerstraßen (bis zu 50m). Abbildung 13: Jungraupen des Tagpfauenauges in einem Gespinst am 27.7.2002 Schon nach der zweiten Häutung werden sie schwarz und haben jetzt bereits kurze Dornen. Puppe Die Raupen befestigen ein Spinnpolster an einer Pflanze und hängen sich fest verhakt kopfüber auf. Abbildung 14: L3-Raupen des Tagpfauenauges 9.8.2009 in Bingen-Dromersheim Nach zwei weiteren Häutungen haben sie ihre glänzend-schwarze Farbe mit weißen Pünktchen angenommen. Abbildung 16: Raupen des Tagpfauenauges bei der Verpuppung am 5.9.2002 Durch zuckende Bewegungen wird die alte Haut abgestreift und fällt herunter. Die Stürzpuppe ist zunächst blassgrün. Abbildung 15: Erwachsene Raupe (L5) des Tagpfauenauges am 15.6.2006 in Bingen- Dromersheim Die L5-Raupen vereinzeln sich jetzt. Ungefähr vier Wochen (23 bis 28 Tage) nach dem Schlüpfen verpuppt sich die Raupe Abbildung 17: Puppe des Tagpfauenauges mit Parasit am 16.8.2005 (Zuchtfoto ex ovo) Die Puppen sind direkt nach der Verpuppung stark gefährdet durch Parasiten, die ihre Eier in ihnen ablegen. W. Düring, Tagfalter in Bingen Tagpfauenauge (lat. Nymphalis io) Seite 5 / 7

Abbildung 18: Freilandpuppe an Kräutern neben einem Kornfeld am 25.6.2006 in Bingen-Dromersheim Die Puppen verfügen über Dornen und verfärben sich später oft braungrau. Ungefähr drei Wochen (15 bis 23 Tage) nach der Verpuppung schlüpfen die wunderschönen Falter (Literatur: 10-16 Tage? vgl. [3]). Sommerflieder zu beobachten. Zur gleichen Zeit sind die Falter auch auf Luzerne- und Kleefeldern gut zu beobachten, da sie kurz vor der Überwinterung noch viel Energie benötigen. Die schwarzen Raupen des Tagpfauenauges sind an Waldrändern im Halbschatten auf Brennnesselbeständen im August als große Herden leicht zu finden. Die Brennnesseln sind teilweise kahl abgefressen und die Gespinste mit den alten Raupenhäuten sind kaum zu übersehen. Zucht / Umweltbildung Das Tagpfauenauge eignet sich gut für die Zucht in Umweltbildungsprojekten. Die Raupennahrungspflanze kann einfach in Blumentöpfen oder im Schulgarten angepflanzt werden. Mit Insektenschutzgittern können dann die Raupen vor Vögeln und räuberischen, sowie parasitierenden Insekten, geschützt werden. Abbildung 19: Frisch geschlüpftes Tagpfauenauge im eigenen Garten am 15.9.2008 (Zuchtfoto ex larva) Besonderheiten Das Tagpfauenauge ist trotz mancher Bestandsschwankungen einer der häufigsten Tagfalter in Rheinland-Pfalz. Dieser Falter profitiert von der für die meisten Tagfalter lebensbedrohenden, immer weiter zunehmenden Düngung in der Landwirtschaft, da seine Raupennahrungspflanze davon profitiert. Die zweite Generation des Tagpfauenauges ist ein Gemeinschaftsbrüter (siehe Abschnitt über Eier). Beobachten / Nachweis Das Tagpfauenauge ist ab Mitte August und im September sehr einfach im Garten an Abbildung 20: Frisch geschlüpftes Tagpfauenauge auf dem Finger eines Kindes in einem Umweltbildungsprojekt am 1.9.2002 in Bingen Artenschutz / Gartengestaltung Das Tagpfauenauge ist in Rheinland-Pfalz aktuell nicht gefährdet. Im Garten kann man durch Einrichten einer halbschattigen Brennesselecke den Raupen ein geeignetes Habitat zur Verfügung stellen. Durch Sommerflieder, Fetthenne und Dahlien kann man den Faltern insbesondere kurz vor der Überwinterung ein wichtiges Nektarangebot bieten. W. Düring, Tagfalter in Bingen Tagpfauenauge (lat. Nymphalis io) Seite 6 / 7

Literaturverzeichnis [1] T. Schulte, O. Eller, N. M. und E. Rennwald, Die Tagfalter der Pfalz, Band 1, - Flora und Fauna in Rheinland-Pfalz Beiheft 37, Landau: Gnor-Eigenverlag, 2007. [2] POLLICHIA - Verein für Naturforschung und Landespflege e.v., Datenbank Schmetterlinge Rheinland-Pfalz, [Online]. Available: http://rlp.schmetterlinge-bw.de/. [3] J. Settele, R. Feldmann und R. Reinhardt, Die Tagfalter Deutschlands, Stuttgart: Ulmer Verlag, 1999. [4] G. Ebert und E. Rennwald, Die Schmetterlinge Baden-Würtenbergs. Band 1: Tagfalter 1, Karlsruhe: Ulmer Verlag, 1991. [5] J. Settele, R. Steiner, R. Reinhardt und R. Feldmann, Schmetterlinge; Die Tagfalter Deutschlands, Stuttgart: Ulmer Verlag, 2005. [6] M. Bräu, R. Bolz, H. Kolbeck, A. Nunner, J. Voith und W. Wolf, Tagfalter in Bayern, Stuttgart: Eugen Ulmer Verlag, 2013. [7] H. Bellmann, Der neue Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterling, Raupen und Futterpflanzen, Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co., 2003. [8] Schweizerischer Bund für Naturschutz, Lepidopterologen- Arbeitsgruppe, Tagfalter und ihre Lebensräume - Arten - Gefährdung - Schutz - Band 1 - Schweiz und angrenzende Gebiete, Egg/ZH: K. Hollinger, Fotorotar AG, 1987. [9] W. Schön, Portal für Schmetterlinge / Raupen, [Online]. Available: http://www.schmetterling-raupe.de/. [10] W. Düring, BUND Rheinland-Pfalz - Wissenswertes über Schmetterlinge, [Online]. Available: http://schmetterlinge.bundrlp.de/wissenswertes/. W. Düring, Tagfalter in Bingen Tagpfauenauge (lat. Nymphalis io) Seite 7 / 7