Beobachten Analysieren Fördern - Sonderschule -
Das Projekt Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen wird gefördert: aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit Folie 2, 12. Januar 2011
Veränderungen in der Lebenssituation von Jugendlichen Umfangreiche Veränderungen in der Lebenssituation von Jugendlichen erfordern eine zunehmende Individualisierung und Subjektorientierung von Lehr- und Lernprozessen. Ziel: Kein Abschluss ohne Anschluss! - angestrebt wird eine Kontinuität in der schulischen Förderung junger Menschen. Die Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen bietet einen Ausgangspunkt, beide Intentionen stärker ins Blickfeld zu rücken. Folie 3, 12. Januar 2011
Grundlagen der Kompetenzanalyse Sozial kompetenz Der Mensch Kulturtechnische Kompetenz Methodenkompetenz mit seinem Potenzial (physischen, psychischen und emotionalen Voraussetzungen) mit seiner Werteorientierung Berufsspezifische Kompetenz Personale Kompetenz Handlungskompetenz Folie 4, 12. Januar 2011
Kompetenzfelder und ihre Merkmale Sozialkompetenz Kommunikationsfähigkeit Kritikfähigkeit Teamfähigkeit Methodenkompetenz Planungsfähigkeit Problemlösefähigkeit Präsentationsfähigkeit Informationstechnische Fähigkeit Personale Kompetenz Durchhaltevermögen Selbstständigkeit Ordentlichkeit Konzentrationsfähigkeit Berufsspezifische Kompetenz (allgemeinbildende Schulen) Feinmotorische Fähigkeit Räumliches Vorstellungsvermögen Arbeitsgenauigkeit Arbeitstempo Kulturtechnische Kompetenz (optional) Umgang mit Schriftsprache Umgang mit Rechenoperationen Folie 5, 12. Januar 2011
AC = Assessment-Center Assessment Center sind systematische und flexible Verfahren zur kontrollierten und qualifizierten Feststellung von Verhaltensleistungen. Mehrere Beobachterinnen bzw. Beobachter beobachten mehrere Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer in vorher festgelegten Aufgaben bzw. Beobachtungssituationen. Das beobachtete Verhalten wird dann beurteilt. Profil AC an Schulen ist ein Verfahren zur Kompetenzanalyse mit dem Ziel der Feststellung des individuellen Förderbedarfs. Folie 6, 12. Januar 2011
Prinzipien der Kompetenzanalyse Ganzheitlichkeit Mit der Beobachtung verschiedener Kompetenzbereiche wird ein ganzheitliches Bild der Schülerin bzw. des Schülers erreicht. Beobachtungsvielfalt Schülerinnen und Schüler werden über verschiedene Beobachtungssituationen und zu mehreren Beobachtungszeitpunkten beobachtet, um ein breites Verhaltensspektrum zu erhalten. Kontrollierte Subjektivität/Beobachtervielfalt Jede Schülerin bzw. jeder Schüler wird von mehreren Beobachtern beobachtet und beurteilt, um Beobachtungsfehler gering zu halten und sich dadurch einer möglichst objektiven Beurteilung anzunähern. Verhaltensnähe/Verhaltensorientierung Ausgangspunkt ist das beobachtbare Verhalten Trennung von Beobachtung und Beurteilung. Folie 7, 12. Januar 2011
Beobachtung: 3-schrittiges Vorgehen beurteilen zuordnen beschreiben Folie 8, 12. Januar 2011
Nutzen der Beobachtung Das Verhalten kann ganz unmittelbar von der Beobachterin bzw. dem Beobachter erfasst werden. Der Zugang zum Verhalten ist dementsprechend ungefiltert und konkret. Der Einsatz mehrerer Beobachterinnen und Beobachter stellt die Bewertung des Verhaltens auf eine objektivere Basis. Die Wahrnehmungen der Schülerinnen und Schüler beziehen sich auf unterschiedliche Situationen und Handlungskontexte, durch unterschiedliche Beobachterinnen und Beobachter. Das Bild der Schülerin bzw. des Schülers erhält so neue Facetten. Folie 9, 12. Januar 2011
Checkliste zur Vorbereitung und Durchführung der Kompetenzanalyse (I) Information des Kollegiums: - Vorstellung des Verfahrens im Rahmen einer Gesamtlehrerkonferenz - Rahmenbedingungen/Vertretungsregelungen Information der Eltern/Erziehungsberechtigten: - Schriftliche Information (Elternbrief) und/oder Elternabend bzw. Elterngespräche Information und Einführung der Schülerinnen und Schüler: - Informationen zum Ablauf - Geplanter Durchführungszeitraum - Instruktion zur Selbsteinschätzung für Lehrkräfte - Fördergespräche terminieren Folie 10, 12. Januar 2011
Checkliste zur Vorbereitung und Durchführung der Kompetenzanalyse (II) Vorbereitende Aufgaben: - Durchführungszeitraum festlegen und Raumplanung - Beteiligte Beobachterinnen und Beobachter zuordnen - Aufgabenauswahl - Download der Aufgaben im Internet und Ausdrucken der entsprechenden Dokumente - Stammdaten der Schülerinnen und Schüler am KISS-Rechner eingeben - Gruppeneinteilung der Schülerinnen und Schüler für die Aufgaben festlegen - Ablaufplan für Schülerinnen und Schüler erstellen Folie 11, 12. Januar 2011
Durchführung des Assessment-Centers Das Assessment Center sollte in einem Zeitraum von ein bis drei Wochen in einer Klasse 7 durchgeführt werden. z.b. Beispiel AC mit 9 Aufgaben (Einzel- und Gruppenaufgaben) Eine geschulte Beobachterin bzw. ein geschulter Beobachter beobachtet max. 4 Schülerinnen und Schüler. Nach der Beobachtung ordnen die Beobachterinnen und Beobachter ihre Beobachtungen den Merkmalen zu und führen dann ihre Beurteilungen durch. Im Anschluss kommen sie dann in der Beobachterkonferenz zu einem gemeinsamen Ergebnis. Nach der Durchführung der Aufgaben füllen die Schülerinnen und Schüler den Selbsteinschätzungsbogen (auch erst in Papierform möglich) am Computer aus. Folie 12, 12. Januar 2011
Aufgabenstruktur Jede Aufgabe ist in drei Teile gegliedert: - Beschreibung für Lehrkräfte (ist unterteilt in : Aufgabe Planung Material Durchführung Instruktion für Schüler/innen) - Arbeitsanleitung für Schüler/innen - Material Folie 13, 12. Januar 2011
Einsatz standardisierter Instrumente Der Weg zum Kompetenzprofil Beobachtungsbogen (Lehrkräfte) Wichtig: Trennung von Beobachtung und Beurteilung Beurteilungsbogen (Lehrkräfte) Beobachterkonferenz und Ausfüllen des Beobachterkonferenzbogens (Lehrkräfte) Eingabe für jede einzelne Schülerin bzw. jeden einzelnen Schüler in die Software 1. Zusammenführung / Abgleich der Beurteilungsbögen 2. Einigung bei unterschiedlichen Einschätzungen 3. Begründete Beurteilung 4. Übertrag des Gesamtergebnisses Selbsteinschätzungsbogen (Schülerin bzw. Schüler) Eingabe am PC Individuelles Kompetenzprofil der Schülerin bzw. des Schülers (dieses Profil wird mithilfe einer Software generiert grafische Darstellung der Ergebnisse mittels Balkendiagramm) Folie 14, 12. Januar 2011
Der Weg zum Kompetenzprofil Beobachtung in vorher festgelegten Beobachtungssituationen Fremdeinschätzung (Ergebnis/Konsens der Beobachterkonferenz) Selbsteinschätzung (Schülerinnen und Schüler) Rückmeldung an die Schülerin bzw. den Schüler Fördergespräch: Rückmeldung des Kompetenzprofils und Fördervereinbarungen - Einbinden der Erziehungsberechtigten - Folie 15, 12. Januar 2011
Das Kompetenzprofil (I) ist differenziert und veranschaulicht die Ausprägung der überfachlichen Kompetenzmerkmale der Schülerinnen und Schüler. umfasst 15 Merkmale ohne die Kulturtechnische Kompetenz und 17 Merkmale inklusive der Kulturtechnischen Kompetenz. stellt die Ausprägung der einzelnen Kompetenzmerkmale der Schülerinnen und Schüler auf einer 5-stufigen Skala anschaulich dar. stellt die Fremdeinschätzung der Lehrkräfte und die Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler nebeneinander. erhöht bei den Schülerinnen und Schülern durch die Möglichkeit der Selbsteinschätzung die Akzeptanz für das Verfahren und die Motivation, sich weiterzuentwickeln. Folie 16, 12. Januar 2011
Das Kompetenzprofil (II) wird der Schülerin bzw. dem Schüler im persönlichen Gespräch ausgehändigt und besprochen. stellt eine gemeinsame Kommunikationsgrundlage für alle an der Förderung beteiligten Personen (auch die Erziehungsberechtigten) dar, um ein abgestimmtes Förderhandeln zu entwickeln.... unterstützt die Prozesse der schülerbezogenen Selbstreflexion und Selbstbewertung und das Ziel der realistischen Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler. ermöglicht die Überprüfung der arbeits- und berufsrelevanten Kompetenzbereiche und eröffnet so einen breiteren Berufswahlhorizont. Daran orientiert soll eine individuelle Förderplanung ausgearbeitet werden. Prinzip: Stärken stärken und Schwächen schwächen! Folie 17, 12. Januar 2011
Beispiel: Das Kompetenzprofil Folie 18, 12. Januar 2011
Wissenschaftliche Absicherung Wissenschaftliche Güteprüfung des Verfahrens: - Erfassung und statistische Auswertung der Ergebnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer - Analyse von Gütewerten - Erstellen von Normtabellen Prozessbegleitende Evaluation des Verfahrens: - Befragung der Anwenderinnen und Anwender anhand von Fragebögen und strukturierten Interviews - Strukturierte Beobachtung bei einer Stichprobe der durchgeführten ACs - Befragung der Schülerinnen und Schüler anhand von Fragebögen Folie 19, 12. Januar 2011