Zufüttern in den ersten Lebenstagen Indikationen & Auswirkungen. Dr. med. Julia Gottschalk IBCLC Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin

Ähnliche Dokumente
Medizinische Gründe für das Zufüttern

Energiesupplement für die ersten Lebenstage.

THEMENKATALOG BASISSCHULUNG FÜR GEBURTSKLINIKEN

Bedeutung der einzelnen Spalten und Ausfüllhilfe

Hypoglykämie bei reifen gestillten Neugeborenen

Stillinformation für schwangere Frauen St. Anna-Klinik

Stillstatistik für Geburtskliniken

Baby-friendly Hospitals. die ONGKG-Sektion zur. WHO und UNICEF Initiative. Baby-friendly Hospital Initiative BFHI

Richtlinien für das Zufüttern von gesunden, reifen Neugeborenen im Krankenhaus

B.E.St. -Richtlinien für schwangere Frauen

MITARBEITERMOTIVATION IN DER STILLBERATUNG

S"llen und S"llförderung Folienvorschläge zur Basisfortbildung

B.E.St. -Statistik für Neonatalstationen Anleitung zum Ausfüllen

istockphoto/shawn Gearhart

Kinderheilkunde. Monatsschrift. Elektronischer Sonderdruck für N. Haiden

Gesundheitskompetenz im BFH

Alles ganz einfach oder etwa nicht? 4 Im Überblick: Ernährung des Babys 6

Ingrid Lohmann, Hebamme, Dozentin, Autorin, Bad Gandersheim

NEUES für zertifizierte Kliniken Stand:

B.E.St -Richtlinien der WHO/UNICEF-Initiative Babyfreundlich für das Heilig Geist-Krankenhaus

Stillen. Basis für das Leben. Katja König, IBCLC Weltstillwoche 2018

Betreuung von Neugeborenen mit Hypoglykämie oder erhöhtem Hypoglykämierisiko

Hinweis: Aus Datenschutzgründen befinden sich im Handout keine Bilder! 1

Liebe Eltern, liebe Besucher, Sie können sich hier über die B.E.St -Stillrichtlinien der Universitäts-Frauenklinik Tübingen informieren

Stillen und Beikost endlich klare Empfehlungen für f r Eltern?!

Vorwort von Anya Lothrop Vorwort von Hannah Lothrop... 13

Liebe Eltern, liebe Besucher, Sie können sich hier über die B.E.St -Richtlinien der Universitäts-Frauenklinik Tübingen informieren

Stillinformationen für schwangere Frauen

Rund um die Brust Stillen und Vorsorge Elien Rouw, Ärztin, Im Wasserbett 7, Bühl Tel: , fax

Die Bedeutung der Selbstwirksamkeit für den Stillerfolg. Silvia Honigmann Dozentin BFH Ernährung und Diätetik Still- und Laktationsberaterin IBCLC

Mütterwissen kompakt. Praxistipps für den Start ins Leben. Stillen von Frühgeborenen

Ein erfolgreicher Stillbeginn. Tipps für einen guten Start

Baby-friendly Hospitals: Informationen für Mütter und Eltern. Quelle: Fotolia

WHO/UNICEF Babyfriendly Hospital Initiative. Anne-Marie Kern, IBCLC

Die Babyfreundliche Geburtsklinik. Gliederung. - Was bedeutet das für den Kinderarzt? - Kinderärzte und Stillen.

Erfolgreicher Stillbeginn Leipzig, 28. März Gitte Nicklisch, IBCLC Stillbeauftragte Vivantes Humboldt-Klinikum Berlin

Stillmonitoring mit Schuleingangsdaten

NEUES für zertifizierte Kliniken Stand:

VORWORTE GESCHICHTE DES BUCHES Willkommen! Kleiner Mensch - noch nicht ganz fertig Durchschnittsbabys gibt es nicht!

Hypoglykämie bei reifen gestillten Neugeborenen Betreuung von Neugeborenen diabetischer Mütter

Neugeborenes: von 37. vollendeten weniger als 42. Schwangerschaftswoche. Säugling: bis zur Vollendung des ersten Lebensjahr

Öffentliches B.E.St. -Symposium am 26. November 2015 im MediaPark Köln

GRN-Klinik Weinheim. Stillinformationen für Schwangere. GESUNDHEITSZENTREN RHEIN-NECKAR ggmbh

BABYFREUNDLICHES KRANKENHAUS

Ikterus Neonatorum. Bayerische Hebammen- Landestagung

Milch in der Säuglingsernährung

Nur für die LLL-interne Nutzung

Ancel Keys. Hungerstoffwechsel.

Stillberatung diabetischer Mütter vor und nach der Geburt Unterstützung durch frühzeitige Kolostrumgewinnung. Fachtagung München 2016

Stillen... weil der Anfang zählt

Bekommt mein Baby genug Muttermilch?

Die Visite der Hebamme und des Facharztes findet im Laufe des ersten Tages auch statt.

Geleitwort... Vorwort...

Informationsbroschüre Stillen

Infoblatt. Ein Stillkind betreuen.

Muttermilch das Nahrungsmittel, das der Menschheit das Überleben sicherte

Das A und O des Stillens

Stillen unterstützen gemeinsam!

1. Allergien 2. Ankyloglossie 3. Lippen- und Gaumenspalte 4. Angeborene Fehlbildungen (z.b. gastrointestinal, kardial)

MEIN ENTWICKLUNGS KALENDER BEGLEITHEFT FÜR DAS ERSTE JAHR. Mein Name

Department für Frauengesundheit Mutter-Kind-Zentrum. Informationsbroschüre Stillen

Rebonding bei Stillschwierigkeiten. Dr. med. Michael Scheele Mitglied der Nationalen Stillkommission SAFE-Mentor

DR. VON HAUNERSCHES KINDERSPITAL LMU MÜNCHEN STOFFWECHSELNOTFÄLLE. Michael Staudigl

Rede der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast

HELIOS Klinikum Niederberg. Abstillen und Flaschenernährung

Kommentar zur Erhebung Neonatologie 2010

Essen Lust und Frust. Dr. med. Gian Bischoff Verein Pro Kinderklinik 5. November 2007

25. Deutscher Kongress für Perinatale Medizin

Veranstaltungen PROGRAMMHEFT 2019 KLINIK FÜR FRAUENHEILKUNDE UND GEBURTSHILFE

Salzige Folgen ein Leben lang

Ernährung des gesunden Säuglings und Kindes

stieß auf Unverständnis und wurde sogar vom Krankenhauspersonal gemobbt. Ich machte weiter. Sobald das Baby wach wurde und sich meldete, legte ich es

Stillrichtlinien des Kantonsspitals St. Gallen

WHO/UNICEF-Initiative

Stillempfehlungen der Österreichischen Stillkommission des Obersten Sanitätsrates

Stillen. Das Beste für Mutter und Kind

Heute für morgen. Informationen zu Aptamil AR Produkten. Ratgeber Reflux Rat und Hilfe bei vermehrtem Aufstoßen und Spucken von Säuglingen

Stillen Eine einzigartige, wunderschöne Zeit beginnt.

Zufütterungstechniken für gestillte Säuglinge

HELIOS Klinikum Niederberg. Abpumpen und sammeln von Muttermilch für frühgeborene oder kranke Säuglinge

Facharbeit. Laktationsberaterin. Lehrgang 2015/2016. Brigitte Grahn

GRN-Klinik Sinsheim Mutter-Kind-Zentrum. Stillinformationen für Mütter. GESUNDHEITSZENTREN RHEIN-NECKAR ggmbh

Gestationsdiabetes. Diagnostik

Stillen in Bildern für die ersten Wochen. Das Stillen beginnen

Gesund und glücklich durchs 1. Jahr

Stillen von Frühgeborenen

Gudrun von der Ohe, Ärztin und IBCLC

Definitionen. Grundlagen und Definitionen der Neonatologie. Definitionen. Säuglingssterblichkeit. Neugeborenenperiode. Lebendgeburt 2008.

8. Schwangerschaftswoche

Natürlich stillen. Informationen zum erfolgreichen Stillen

Ethische und praktische Aspekte bei der Betreuung von nicht (mehr) gestillten Kindern. Elizabeth Hormann, Dipl. Päd, IBCLC. Elizabeth Hormann 2012

Stillstatistik. Anleitung zum Ausfüllen. Allgemein

WIE HORMONE UNSER GEWICHT BEEINFLUSSEN

Transkript:

Zufüttern in den ersten Lebenstagen Indikationen & Auswirkungen Dr. med. Julia Gottschalk IBCLC Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin

mein sohn wurde zugefüttert! ohne mich zu fragen! er bekam HA Pre in einem Fläschchen. Ich find es im nachhinein total scheiße, denn da er drei tage lang zugefüttert wurde weils mit dem stillen nicht klappte - trinkt er jetzt nur aus der flasche (ich pumpe ab). beim nächsten kind möchte ich das definitiv nicht mit dem zufüttern, wenns halt net sein muss. Irgendwie bin ich wohl eine der wenigen, die das Zufüttern in den ersten 3 Tagen als echte Erlösung empfunden haben! Ich hab mich wegen des Stillens so dermaßen unter Druck gesetzt, dass ich fast in eine Depri abgerutscht wäre. Mein Sohn hat das aber von Anfang an sooo sooo sooo super gemacht! Aber es kam eben nix, egal wie lange und wie doll er gesogen hat. Ich hatte 5 Tropfen Vormilch und dann 3 Tage lang nix mehr - der Kleine wäre echt verhungert. Als der Einschuss dann da war gings von jetzt auf gleich ohne Probleme!!

Ja, nach dem Kaiserschnitt schon ca. 2 Std. später. Die Schwester meinte, das müsste sein. Ich sagte, dass wir gelernt hätten, dass das nicht stimmt, und ich das nicht will. Sie redete dann so lange auf mich ein (das arme Kind, der Kleine hat Hunger, Wir haben es nicht geschafft ihn anzulegen, da müssen wir doch was tun...), bis ich schließlich ja sagte... ich war eh so fertig nach der Vollnarkose. habe in einer stillfreundlichen / babyfreundlichen antroposophenklinik entbunden. da wäre nie einer auf die idee gekommen zuzufüttern! stillen ist dort das a und o! da es mein erstes kind ist, bin ich einfach davon ausgegangen dass das normal sei, von daher bin ich teilweise richtig erschrocken was hier für antworten kommen

Wikipedia: Säuglingsernährung Honig Ghee Pflanzensaft Goldstaub Fett Butter Sahne Süße Molken (Milch & Ei) gesüßter Wein Honig Zerstampfte Walnüsse & Wasser Sirup Reis, Reismehl Reisbrei Reis und Zucker Kuhmilch Tiermilch Bananen Gesüßtes Wasser Kondensmilch Kräutertee

Was und Wie? Wasser Tee Glucose Maltodextrin Primergen Fertignahrung Stutenmilch Frauenmilch Muttermilch Flasche routinemäßig nicht routinemäßig alternativ

Medizinisch nicht indiziert Medizinisch indiziert

Zufüttern medizinisch indiziert stillfreundlich mütterfreundlich

Kleiner Exkurs in die Physiologie Energiehaushalt Energiebedarf in den ersten 3 Lebenstagen 35-50kcal pro kg und Tag danach 120kcal pro kg Wachstum Aktivität Grundumsatz Voraussetzung Kein O 2 -Mangel Wärme Kein Trennungsstress (!)

Kleiner Exkurs in die Physiologie Energiehaushalt Postnataler Anstieg des Energieumsatzes kann verlangsamt sein kann beschleunigt ablaufen Eine einmal erfolgte Umsatzzunahme lässt sich nur schwer wieder reduzieren

Kleiner Exkurs in die Physiologie Nahrungsmenge

Kleiner Exkurs in die Physiologie Gewichtsabnahme Extrazellularraum Dehydratation Zusätzliche Flüssigkeitszufuhr verzögert diesen Prozess zwar aber verhindert ihn nicht

Kleiner Exkurs in die Physiologie Gewichtsabnahme Normale Gewichtsabnahme: 5-7% des Geburtsgewichtes maximal 10% Energie nachschub aus Fett und Glykogen wenig aus Kolostrum

Kleiner Exkurs in die Physiologie Stoffwechsel Abfall Insulin IGF-1 Anstieg Glukagon Cortisol TSH Beginn Glukoneogenese Glykogenolyse Lipolyse Anstieg Glucose Freien Fettsäuren Ketonkörpern

Glykogen Substrate Fettgewebe Glukoneogenese Glykogenolyse Lipolyse Glucose Freie Fettsäuren Ketonkörper

Kleiner Exkurs in die Physiologie Stoffwechsel Energiegewinnung v.a. aus Fettabbau Hirn kann auch Lactat und Ketonkörper nutzen alle notwendigen Enzyme steigen p.n. schnell an Stickstoffbilanz kaum negativ, also fallen kaum harnpflichtige Substanzen an

Kleiner Exkurs in die Physiologie Stoffwechsel Orale Glucosegabe BZ steigt an Insulin steigt an Hemmung Lipolyse Destabilisierung reaktive Hypoglykämie

Glykogen Substrate Fettgewebe Gluconeogenese Lipolyse Glykogenolyse Glucose Freie Fettsäuren Insulin Ketonkörper

Kleiner Exkurs in die Physiologie Blutzucker Vorübergehende asymptomatischen Hypoglykämien in der unmittelbaren Postnatalperiode sind alltäglich Bei gesunden reifen NG ist das Phänomen selbstlimitierend

Kleiner Exkurs in die Physiologie Blutzucker Definition von Hypoglykämie: Alter: 0-3 Std. < 35 mg/dl (< 2,0 mmol/l) 3-24 Std. < 40 mg/dl (< 2,2 mmol/l) >24 Std. < 45 mg/dl (< 2,5 mmol/l) (Cornblath M, Hawdorn JM, SC; Controversies regardingdefinition of neonatal hypoglycemia: Suggested operational thresholds; Pediatrics 2000; 105(5); 1141-1145) Alkalay, 2006 1-2h 1,6mmol/l 27mg/dl 3-47h 2,2mol/l 41mg/dl 48-72h 2,7mmol/l 49mg/dl (als 5. Perzentile)

Kleiner Exkurs in die Physiologie Blutzucker keine schädliche BZ-Grenze definiert; aber auch keine Studie, die zeigt, dass Behandlung vorübergehender Hypoglykämien bessere Ergebnisse erreicht Kovisto: neurologisches Outcome asymptomatischer Hypoglykämie nicht schlechter als bei Normoglykämie

Fazit Zufüttern in den ersten Lebenstagen ist bei einem gesunden Neugeborenen ohne Risikofaktoren medizinisch nicht nötig und kann die normalen Stoffwechsel- Vorgänge unumkehrbar beeinflussen also sehr wohl schädlich sein Aber: Risikokinder müssen identifiziert werden manchmal ist Zufüttern notwendig

Zufüttern und Stillen

und für die Mutter Meine Milch reicht nicht Vorbildfunktion Selbstwertgefühl Lernt Flasche und Fertignahrung in der Klinik kennen stillt weniger Milch reicht dann später tatsächlich nicht Wunde BW Stillprobleme

Studien Viele Studien zeigen einen negativen Einfluss von Zufütterung auf den Stillerfolg Einige Studien fanden keinen nachteiligen Effekt Blomquist 1994 Nylander 1991 Feinstein 1986 Riva 1999 Hill 1997 Erkkola 2010 Bannert 1995 Cronenwett 1992 Folkens 1997

Empfehlungen Nationale Stillkommission Der Ablauf des physiologischen Adaptationsprozesses des NG spricht ( ) eindeutig gegen eine routinemäßige Zufütterung bei gestillten Kindern. American Academy of Pediatrics Healthy newborns do not need supplemental feedings for poor feeding for the first 24-48 hours, but babies who are too sick to breastfeed or whose mothers are too sick to allow breastfeeding are likely to require supplemental feedings ILCA Leitlinien WHO/Unicef Den Gebrauch von ( ) Saugern und Zufütterung vermeiden, es sei denn er ist medizinisch indiziert.

Risikokinder Frühgeborene (alle) Hypotrophe NG Hypertrophe NG Kinder diabetischer Mütter Übertragene Kinder der kleinere Zwilling

Hypoglykämie - Risikokinder SSW Jungen Mädchen 10. P 90.P 10.P 90.P 37 2551 3640 2438 3510 38 2773 3862 2656 3714 39 2963 4052 2840 3886 40 3104 4204 2977 4024 41 3183 4311 3050 4124 42 3183 4369 3050 4186 Perzentilenwerte für die Körpermaße von Neugeborenen, M. Voigt, Zeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie 2010

Risikokinder

Risikokinder?

Zustand nach Asphyxie Kranke Neugeborene schwache, schläfrige NG Unterkühlung Trennungsstress

Risikokinder

Prävention

Prävention Frühfütterung reduziert die Rate an Zufütterung Interdisziplinäre Zusammenarbeit!

Prävention Information Realistische Vorstellung der Milchmenge in den ersten Tagen Realistische Vorstellung des Nahrungsbedarfs in den ersten Lebenstagen Bedeutung von Kolostrum Schreien / Unruhe / waches Baby bedeuten nicht immer Hunger Bedarf nach Nähe, Rebonding Gefahren des unkritischen Zufütterns

Indikationen bitte nicht vergessen: Muttermilch ist immer Mittel der ersten Wahl

Indikationen Medizinische Gründe für Zufüttern BFHI Es ist zu unterscheiden zwischen: Säuglingen, die nicht an der Brust gestillt werden können, für die aber Muttermilch/Frauenmilch die Nahrung der Wahl bleibt Säuglingen, die keine Muttermilch oder irgendeine andere Milchnahrung einschließlich der üblichen künstlichen Säuglingsnahrungen bekommen sollten, sondern eine Spezialformulanahrung erhalten müssen Säuglingen, für die keine Muttermilch/Frauenmilch zur Verfügung steht Mütterlichen Konditionen, die die Stillempfehlung beeinträchtigen können

Säuglinge, die (vorübergehend) nicht an der Brust gestillt werden können Schwache Babys Orale Auffälligkeiten Saugprobleme Von der Mutter getrennte Neugeborene können abgepumpte MM mit Löffel, Becher, Sonde oder Fingerfütterung erhalten

Säuglinge, die nicht an der Brust gestillt werden können Gefahr übermäßiger Gewichtsabnahme Schlechte Gewichtszunahme Gefahr von Hypoglykämien Phototherapiepflichtiger Ikterus Schläfrigkeit Frustration Wunde Brustwarzen Ungenügende Stimulation der Brust Überschießender Milcheinschuss Verspäteter Milcheinschuss Zu wenig Muttermilch

Säuglinge, die nicht an der Brust gestillt werden können

Säuglinge, die keine Muttermilch erhalten sollen Seltene Stoffwechselerkrankungen Galaktosämie Glucose-Galaktose-Malabsorption PKU (teilweises Stillen möglich) Fettstoffwechselstörungen brauchen evtl. Glykogenosen zusätzliche Nahrung Harnstoffzyklusdefekte

Säuglinge, für die keine Muttermilch/Frauenmilch zur Verfügung steht Räumliche Trennung Logistische Probleme Mutter postnatal in schlechtem AZ Verstorbene Mutter

mütterliche Konditionen bestimmte mütterliche Medikation www.embryotox.de einige mütterliche chron. Infektionen akute Infektionen: Herpes simplex an der Brustwarze beidseitige Mastitis Mutter in Narkose/ während OP Substanzmissbrauch: Alkoholikerinnen, Drogenkonsum

Indikationen ggf. zusätzliche Nahrung Säuglinge, die aufgrund medizinischer Probleme einem Risiko zu niedriger Blutzuckerwerteausgesetzt sind, wenn Muttermilch nicht sofort verfügbar ist Risikokinder Hypoglykämie Medizinische Gründe für Zufüttern BFHI

Indikationen ggf. zusätzliche Nahrung Säuglinge mit sehr niedrigem Geburtsgewicht oder sehr früh geborene Babys <1500 g oder <32 Schwangerschaftswochen Aber Kolostrum ist besser! Hypos durch Infusion vermeiden

Indikationen ggf. zusätzliche Nahrung Säuglinge, die dehydriert oder fehl-/unterernährt sind, und Muttermilch/ Frauenmilch allein den Mangel nicht beheben kann

Indikationen ggf. zusätzliche Nahrung Säuglinge mit starkem Flüssigkeits- bzw. Gewichtsverlust >10%, falls es nicht möglich ist, eine ausreichende Flüssigkeits- bzw. Nahrungsversorgung durch häufigeres Anlegen/Abpumpen von Muttermilch und deren Zufütterung mit Alternativ-Methoden zu gewährleisten. Turgorreduktion Polyglobulie Durstfieber

Übertragene Kinder Clifford Kinder unter Phototherapie Sehr schwere Neugeborene Sehr leichte Neugeborene Späte Frühgeborene Später Milcheinschuss Suboptimales Stillmanagement (Z.n. Zufüttern!) Mütterlicher Blutverlust Hypothyreose Schlechte Saugstimulation Saugprobleme Zungenbändchen Müdes Neugeborenes Krankes Neugeborenes

Der Hunger des Neugeborenen ist größer als das aktuelle Muttermilchangebot trotz optimalen Stillmanagements zufüttern medizinisch nicht indiziert aber zur Beruhigung der Situation??

Checkliste medizinisch nicht indiziertes Zufüttern Stillmanagement wirklich optimal? andere Gründe für Unruhe? Rebonding, Tragen probiert? sind Risiken der Zufütterung bekannt? will die Mutter überhaupt zufüttern? wann wird der Milcheinschuss kommen? wie angespannt ist die Situation? Dokumentation

Zufüttern Indikation klären was? Muttermilch, Frauenmilch, Formula Wie viel? normale Gewichtszunahme, normaler BZ Wann? nach dem Stillen, beim Stillen, jede Mahlzeit? Wie? alternative Zufüttermethoden, Flasche? Wie lange? zeitlich begrenzt

Zufüttern an der Brust

Zufüttern an der Brust

Zufüttern per Spritze

Zufüttern mit Löffel oder Becher Bild: Handbuch der stillenden Mutter, LLL

Zufüttern - Fingerfütterung

Zufüttern - Risiken n n n n n Unumkehrbare Beeinflussung des Stoffwechsels Pädagogisch psychologischer Aspekt ( meine Milch reicht nicht aus ) Unzureichende Stimulierung der Milchbildung zu wenig MM Saugstörungen Frühes Abstillen

Schlussfolgerung Bitte kein Fläschchen mal einfach so kann Stoffwechsel unumkehrbar beeinflussen kann Stillen negativ beeinflussen frustriert Mutter ist medizinisch völlig unnötig Warum macht man es trotzdem??