Ikterus Neonatorum. Bayerische Hebammen- Landestagung
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- Maria Becker
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1 Ikterus Neonatorum Bayerische Hebammen- Landestagung 17. und 18.Mai 2017 Ingolstadt 60% aller Neugeborenen haben einen Ikterus 2 7 Kernikterus-Fälle in Deutschland Studie mit 11 Fällen, davon 2 Fälle nach Hausgeburten 1
2 Ikterus Risikofaktoren Diagnose Qualitätsmanagement Risikobewertung Vorgehensweise AWMF-Leitlinie Hyperbilirubinämie des Neugeborenen Diagnostik und Therapie Stand 8/2015 Die rechtzeitige Erkennung und Behandlung einer extremen Hyperbilirubinämie gehört zu den gemeinsamen Aufgaben aller an der Betreuung eines Neugeborenen beteiligten Einrichtungen und Berufsgruppen und kann als Prüfstein für die Qualität ihrer Zusammenarbeit gelten. S. 3 2
3 Ikterus Neugeborene haben...eine erhöhte Hämoglobinkonzentration...eine verminderte Aktivität der Glukuronyltransferase einen verstärkten enterohepatischen Kreislauf 3
4 Ikterus Symptome Akute Bilirubin-Enzephalopathie/ Schwere Hyperbilirubinämie > 25 mg/dl Phase I Schläfrigkeit, Lethargie, Trinkschwäche, Phase II Stupor, Irritabilität, schrilles Schreien, Hypertonie, Phase III Stupor, Koma, Krämpfe, Fieber, Retrocollis Ikterus Symptome Chronische Bilirubin-Enzephalopathie/ Schwere Hyperbilirubinämie > 25 mg/dl Irreversible zentralnervöse Schädigung Zerebralparese, Seh- und Hörstörungen, verzögerte Entwicklung, verminderte Intelligenz 4
5 Risikofaktoren Rhesusinkompatibilität ABO-Blutgruppenkonstellation Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase Mangel (G6PD- Mangel) Späte Fühgeborene (Late Preterm, Early Term, SSW) Familiäre Belastung (Anamnese!) Großer Gewichtsverlust, geringe Nahrungsaufnahme (Stillen) Risikofaktoren Rhesusinkompatibilität ABO-Blutgruppenkonstellation Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase Mangel (G6PD- Mangel) Späte Fühgeborene (Late Preterm, Early Term, SSW) Familiäre Belastung (Anamnese!) Großer Gewichtsverlust, geringe Nahrungsaufnahme (Stillen) 5
6 Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase Mangel (G6PD-Mangel) Favismus, Favabohnenkrankheit Genetisch bedingt, verbreitet in ehemaligen Malariagebieten: Risikofaktoren Iran, Israel, arabische Länder, Pakistan, Afghanistan Schwere Hyperbilirubinämien ohne Hämolyseanzeichen Bei Eltern mit entsprechendem Migrationshintergrund beachten! Risikofaktoren Großer Gewichtsverlust, geringe Nahrungsaufnahme Nicht-Still-Ikterus Zu geringe Nahrungsaufnahme (< 8 12 x mind.) Dadurch unphysiologische Gewichtsabnahme Besonders gefährdet: Late Preterm/ Early Term 6
7 Diagnose Die einzig wirksame Maßnahme, um Neugeborene ( ) zu identifizieren und einer Therapie zuzuführen : Bei ikterischen Neugeborenen: TcB-Messung zusammen mit Stoffwechselscreening Eintragung in Nomogramm Kontrolluntersuchung entsprechend Leitlinie Dokumentation der Messungen in Nomogramm Einlage des Nomogramm in Kinder-U-Heft AWMF-Leitlinie Hyperbilirubinämie des Neugeborenen Diagnostik und Therapie Stand 8/2015 Diagnose Die einzig wirksame Maßnahme, um Neugeborene ( ) zu identifizieren und einer Therapie zuzuführen : Körperliche Untersuchung (hohe Abweichungen) Systematisch durchgeführte Bilirubinmessung Bewertung mit lebensalterbezogenen Perzentilen Konkrete Festlegung von Folgemessung AWMF-Leitlinie Hyperbilirubinämie des Neugeborenen Diagnostik und Therapie Stand 8/2015 7
8 8
9 9
10 Qualitätsmanagement Welche Bedeutung hat die Hyperbilirubinämie in der Hebammenpraxis? Risikobewertung: Wie wahrscheinlich ist, dass das Ereignis eintritt? Wie hoch ist das mögliche Schadensausmaß? Qualitätsmanagement- Risikomanagement X Risiko Phototherapie Risiko Kernikterus X Handlungsbedarf! 10
11 Qualitätsmanagement-Risikomanagement Qualität nicht dem Zufall überlassen. Standards festlegen in Ihrem QM-System Leitlinie Hyperbilirubinämie einbeziehen olostrum füttern! 11
12 Qualitätsmanagement-Risikomanagement Anamnese Risikofaktoren berücksichtigen Stillförderung, Nahrungsaufnahme Zahl der Mahlzeiten > 8x/ 24 Std. Kolostrum füttern bei < 8x/ 24 Std. Formula füttern bei unzureichender MM- Menge Gewicht und Ausscheidungen beobachten Wärme(Skin-to-Skin), Stressvermeidung Qualitätsmanagement-Risikomanagement TcB-Kontrolle beim Screening bei ikterischem Kind Weitere Kontrollen entsprechend Leitlinie Dokumentation im Nomogramm Kontakt Klinik Niedergelassene Kinderäzte 12
13 Betreuungslücken entstehen, wenn Neugeborene nach früher Entlassung nur durch Hebammen betreut werden Chefarzt Pädiatrie M. Obladen, Virchow Charité Berlin Hebammen schließen Versorgungslücken, die durch die frühe Entlassung entstehen, durch gute Qualität und Zusammenarbeit. Haben Sie Fragen oder Anmerkungen? Yvonne Bovermann, MSc. BA Health Care Education MSc Management in Einrichtungen des Gesundheitswesens Mitglied des Präsidiums und Beirätin für den Bildungsbereich des DHV Mobil
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