50 Jahre Deutschen Marine Auszug aus dem Tagesbefehl des Inspekteurs der Marine

Ähnliche Dokumente
Ausgabe 2/2007 März 2007

Wichtige Termine 2007

2015 Ausbildung Reservisten 15 Stand: kw Beginn Ende Vorhaben Ort Bemerkungen

2015 Ausbildung Reservisten 15 Stand: kw Beginn Ende Vorhaben Ort Bemerkungen

2014 Ausbildung Reservisten 14 Stand: kw Beginn Ende Vorhaben Ort Bemerkungen NCAGS Basic Course Oostende fällt aus

Leistungsabzeichen der Bundeswehr

Deutsche Marine I / News. Inhalt. Der Berater für Reservistenangelegenheiten Marine Kapitän zur See d.r. Andreas Quitte

Rede der Bundesministerin der Verteidigung Dr. Ursula von der Leyen. anlässlich des Beförderungsappells. an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg

Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.v.

Grundsätze für Aufgabenzuordnung, Organisation und Verfahren im Bereich der militärischen Spitzengliederung

Die Rolle der Bundeswehr in der ersten Phase der Operation Enduring Freedom

Die moderne Piraterie hat dabei nichts mit dem romantischen Bild vom Freibeuter zu tun, wie wir ihn aus dem Kino oder aus dem Fernsehen kennen.

B-2630/4. Zentralerlass

Rede des Bundesministers der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, anlässlich des Feierlichen Gelöbnisses am 20. Juli 2008 in Berlin

StreitkräftebeiderUnterstützungdergemeinsamenReaktionaufterroristischeAngriffegegendieUSAüberden15.November2008hinausfür

ISSM Mission Statement & Qualitätspolitik. Februar 2018

Die Deutsche Marine im Übergang

Selbstverständnis des Sanitätsdienstes der Bundeswehr

Verband Deutscher Reeder. Hamburg

1. Die führenden Flaggenstaaten 2. Schiffstypen der 3. Tankschiffsflotten Welthandelsflotte

1. Einleitung Methodik Fragestellung/en und Aufbau der Arbeit Forschungsstand...23

06 / Sicherheit in der Schweiz. Die Armee. Inhaltsverzeichnis

Deutscher Bundestag Drucksache 18/5252. Beschlussempfehlung und Bericht. 18. Wahlperiode des Auswärtigen Ausschusses (3.

Rede beim feierlichen Gelöbnis in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne, Hagenow, Es gilt das gesprochene Wort

Verband Deutscher Reeder Harnburg

EUROBAROMETER 71 Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union

Daten der deutschen Seeschifffahrt. Ausgabe 2007

Messestand des Bundesministeriums der Verteidigung begeistert Besucher zur Augsburger Frühjahrsausstellung Marine im Einsatz

Erste Teilnehmer finden sich im Clubraum der Wissener Reservisten in ihrem Vereinsheim ein. Foto: Axel Wienand

Doppelte Solidarität im Nahost-Konflikt

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie erkennt Ausbildungen, Befähigungen und Tätigkeiten im nachfolgenden Umfang regelmäßig an.

Feierliches Gelöbnis der Bundeswehr. 19. Februar Ansprache Bürgermeisterin Andrea Hansen

1. Rechtslage. Planung und Durchführung von besonderen Auslandsverwendungen richten sich nach der Zentralen Dienstvorschrift (ZDv) 20/3.

News letter. Editorial. Die Zivil-militärische Zusammenarbeit an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz

Deutscher Bundestag Drucksache 18/8762. Beschlussempfehlung und Bericht. 18. Wahlperiode des Auswärtigen Ausschusses (3.

Richtlinie über die Beantragung und Verleihung von Ehrungen und Auszeichnungen. Regelung über Abzeichen. der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg

Studium. Studium der Geophysik an der Ludwig-Maximilians- Universität München. Diplomarbeit zum Thema Mineralphysiksimulation (noch nicht bewertet)

Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenstellen. Zum 1. Oktober 2012 wurden folgende Personalveränderungen wirksam:

EU Globalstrategie: Nach Brexit und US Wahlen der Militarisierungsschub?

Wir bei Hausengel. Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liebe Hausengel,

Wir. Dienen. Deutschland. Das Selbstverständnis der Bundeswehr. Bundeswehr

Mit der Aufstellung eines bundeswehrgemeinsamen Fachdienstes zur Bearbeitung geowissenschaftlicher Inhalte im Geschäftsbereich des Bundesministeriums

Das 7. Schnellbootgeschwader stellt sich vor

Apollo - Ein Pfeil in die gemeinsame Zukunft

Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr. Landesgruppe Rheinland Pfalz

Dienstreglement der Schweizerischen Armee

Deutscher Bundestag Drucksache 18/4964. Beschlussempfehlung und Bericht. 18. Wahlperiode des Auswärtigen Ausschusses (3.

Rede des Leiters Studentenbereich. anlässlich des Beförderungsappells am 29. Juni ( es gilt das gesprochene Wort )

Eine Veteranenpolitik für die Bundeswehr. - Diskussionspapier -

Vorwort 7. Inhaltsverzeichnis 9. Abkürzungsverzeichnis 15. Einleitung 21. Erstes Kapitel: Definition der Piraterie 31

er sich seit fünf Jahren mit Aufenthaltstitel im Bundesgebiet aufhält,

Verband Deutscher Reeder Hamburg

Sicherheitsstrategien

CIR, Weißbuch und Sicherheitsstrategie - Planung der Bundeswehr für den Cyberspace

Die Denkfabrik und ihre Produkte Beispiele eines Output orientierten Selbstverständnisses

Hochschulgruppe für Außen- und Sicherheitspolitik an der Universität Trier (HSG Trier) gegründet am Mittwoch, dem 29. Juni 2011 zu Trier

Vor 50 Jahren: Streit über den "Frexit"

Fragen und Antworten zu Trident Juncture 2018

Der Seekrieg. 1. Ausgangslage 2. Kriegsbeginn 3. Schlacht um Norwegen 4. Die Atlantikschlachten Nach der Kapitulation

Alice Greyer-Wieninger erhält Hermann-Kunst- Medaille

Leitbild. der Verwaltung der Universität zu Köln

AGENDA BUNDESWEHR IN FÜHRUNG AKTIV. ATTRAKTIV. ANDERS.

Ansprache zum Bundeswehr-Gelöbnis

Neuer Einsatzgruppenversorger auf den Namen Bonn getauft

FREIHEIT FÜR WEN UND FÜR WAS? Oder: Erste Thesen zum Freihandelsabkommen zwischen EU und USA... 26

Grußwort eines Bürgermeisters: Öffentliches Gelöbnis von Rekruten / Vereidigung von Zeitsoldaten, August 2010 [verfremdete und gekürzte Fassung]

19 Sanitätsdienst Bundeswehr: Organisation der physiotherapeutischen Versorgung nur zögerlich verbessert (Kapitel 1403 Titel )

Das Jahr 1968 in der Tschechoslowakischen Geschichte

An der Seite unserer Soldatinnen und Soldaten die Bundeswehr weiter stärken.

Deutscher Bundestag Drucksache 18/1067. Beschlussempfehlung und Bericht. 18. Wahlperiode des Auswärtigen Ausschusses (3.

175 Jahre Gymnasium Schramberg Schulfest am Samstag, 25. Juli 2015 um Uhr auf dem Schulhof des Gymnasiums Grußwort OB

Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten

U N D I N E 34 Jahre im Einsatz

BULLETIN DER BUNDESREGIERUNG

Befragung zum Reservistendienst beorderter Reservistinnen / Reservisten

Leitbild von der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld e. V.

Frage 29 Anlage 1. Zeitraum der. Ausbildungsort. (von-bis)

46. Historisch- Taktische Tagung der Flotte 2006

Jahre trug die Jugendhochschule am Bogensee den Namen Wilhelm Pieck

Vorabfassung - wird durch die lektorierte Fassung ersetzt.

Zukunft der Allgemeinen Wehrpflicht. Gemeinsamer Beschluss der Präsidien von CDU und CSU

BULLETIN DER BUNDESREGIERUNG

Satzung über die Einrichtung einer Pflichtfeuerwehr der Gemeinde Nordseeheilbad Wangerooge

VI. Moderne wertorientierte Volkspartei

Schriftliche Kleine Anfrage

Grundwissen Geschichte an der RsaJ

Deutsche Islam Konferenz Arbeitsausschuss Sitzung am 27. April 2016

Satzung der Offiziermesse Nordholz e.v.

Die. Das Unternehmensleitbild von Niedersachsen Ports. Unsere Häfen. Ihre Zukunft.

Richtlinie über die Beantragung und Verleihung von Ehrungen und Auszeichnungen. Regelung über Abzeichen. der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg

Stephan Steinlein. Staatssekretär. Eröffnung des. 4. Symposiums des Weltverbandes Deutscher. Auslandsschulen. Berlin-Brandenburgische Akademie der

13. BUNDESPARTEITAG '"D'Ü^S'S'ErD'Ö^RF" März 1966

Praxis der Militärseelsorge aus evangelischer Perspektive

Vorbemerkung zur 2. Auflage 1 Einleitung 2. Kapitel 1 - Historischer Rückblick 10

Appell Heeresführungskommando Koblenz Falckenstein - Kaserne 8. März 2012 Ansprache Befehlshaber

Statement des Landesjugendringes RLP zu einem neu zu gründenden Landesnetzwerk Ehrenamt am

Hausordnung Kasino Laupheim e.v.

Kreuz der Aufopferung Schild des Imperiums

A400M liefert Hilfsgüter nach Saint Martin

Die d eutsche deutsche UNO UNO-P - o P litik in Mittelost

Transkript:

Februar 2007 Berichte und Informationen zur M arineschifffahrtleitung Die deutsche Marineschifffahrtleitorganisation In eigener Sache Das Dezernat M33 wird in 2007 die Berichte und Informationen zur Marineschifffahrtleitung wieder aufnehmen und regelmäßig über Angelegenheiten MSLtg/NCAGS, die Marine und wesentliche Änderungen im dienstlichen Umfeld berichten, die auch und gearde für Reservisten interessant sind. Im Mittelpunkt der Info-MSLtg I/07 stehen die Jubiläen im letzten Jahr zu 50 Jahre Deutsche Marine und 45 Jahre Deutsche MSLtOrg sowie die wichstigsten organisatorischen Änderungen im FlottenKdo und in der MSLtOrg. Die Redaktion der Info MSLtg im Dezernat M33 freut sich auf Ihre Reaktion und Ihre Meinung. Ich bitte Sie, Anregungen und Kommentare, evt. auch Textbeiträge, per Fax (04631-666-4505) oder per Email an msltorgflotte@bundeswehr.org zu senden. Mit kameradschaftlichen Güßen W. Janiak Freagttenkapitän 50 Jahre Deutschen Marine Auszug aus dem Tagesbefehl des Inspekteurs der Marine (Der) 02. Januar 2006, (ist) der 50. Geburtstag der Deutschen Marine. Sie dienen damit in der langlebigsten, international anerkanntesten und traditionsreichsten Marine, die wir in der Geschichte Deutschlands jemals hatten. Wir können somit zu Recht auf das bisher Erreichte stolz sein und haben allen Grund, uns miteinander zu freuen. Am 02. Januar 1956 rückten die ersten Rekruten in die Marinekaserne in Wilhelmshaven- Ebkeriege ein. Das Ende des Zweiten Weltkrieges lag kaum mehr als ein Jahrzehnt zurück und über die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland wurde innerhalb der deutschen Nachkriegsgesellschaft heftig gestritten. Der damals eingeschlagene Weg (die Idee des Staatsbürgers in Uniform und die Führungsphilosophie der Inneren Führung) war innerhalb der Streitkräfte ebenfalls zunächst nicht unumstritten. Doch die Entscheidung dafür legte nachweislich den Grundstein für unsere Akzeptanz in der Gesellschaft, für ein vertrauensvolles Miteinander und damit letztlich auch für die gewährte Anerkennung und Wertschätzung unseres Verteidigungsbeitrages im Bündnis. Seit 50 Jahren hat diese Marine als unverzichtbarer Bestandteil der Bundeswehr ihren gewichtigen Beitrag zu einem Leben in Frieden, Freiheit und Recht, für die Menschen in unserem Land, in Europa und in der Welt geleistet. Anders als viele ihrer Vorgänger kam und kommt diese Marine dabei auch weiterhin ohne Auf einen Blick In eigener Sache Seite 1 02.01.2006-50 Jahre Deutsche Marine Seite 1-2 01.04.2006-45 Jahre deutschen MSLtOrg Seite 2-4 Die MSLtOrg zum Jahrswechsel 2006/2007 Seite 4-5 Die Organisation der deutschen MSLtOrg zum 01.04.2006 Seite 5-6 Die Bedeutung Deutschlands als Schifffahrts- Standort Seite 6 Tätigkeitsabzeichen Allgemeiner Marinedienst Seite 6-7 Voraussetzung für Zuerkennung ATN MSLtStOffz Seite 8 14.07.07 Jahrestreffen MSLtOrg Seite 7-8 Übersicht wichtige Übungen/Wehrübungen Seite 8 Wir über uns Seite 9 Seite 1 von 9

Feindbilder aus. Vielmehr beruht unser Selbstverständnis seit nunmehr fünf Jahrzehnten auf auch heute wieder bedrohten, zutiefst positiven Werten. Die Achtung der Menschenwürde, der Schutz des Rechts, das Gebot der Toleranz - dies sind Werte, die für das friedliche Funktionieren eines demokratischen Gemeinwesens vollkommen unerlässlich sind. Der Schutz dieser Werte ist unsere Mission, der wir uns täglich mit großer Glaubwürdigkeit und Engagement stellen. Unsere Deutsche Marine handelt dauerhaft gemeinsam mit anderen Marinen der westlichen Staatengemeinschaft innerhalb etablierter Bündnisse. Die Deutsche Marine ist von ihrem Selbstverständnis her zutiefst weltoffen, sie i- dentifiziert sich mit ihrer Rolle als Botschafter in Blau und transportiert glaubhaft die Ideale unserer pluralistischen und freien Gesellschaft. Das solide politische, rechtliche und gesellschaftliche Fundament, auf dem unsere Deutsche Marine steht, bildet denkbar beste Voraussetzungen für ihr vitales Fortbestehen in der Zukunft unseres Landes. Darauf aufbauend garantiert die fortlaufende Weiterentwicklung im Rahmen der Transformation, dass unser Beitrag als Deutsche Marine innerhalb der Bundeswehr, der NATO und der EU relevant und unverzichtbar bleiben wird. 50 Jahre für Frieden, Freiheit und Recht - für ihren ganz persönlichen, innerhalb dieser Zeitspanne geleisteten Beitrag möchte ich Ihnen herzlich danken. Mein Dank gilt insbesondere auch all den Offizieren und Unteroffizieren, die am 02. Januar 1956 noch einmal einen neuen Anfang gewagt, die die Generationen der ihnen Nachfolgenden ausgebildet und diese Marine in das westliche Bündnis der NATO geführt haben. Wir treffen somit die besten Voraussetzungen an, um auf dem Erbe der Vergangenen fünf Jahrzehnte aufbauend gemeinsam mit Selbstbewusstsein und Zuversicht in die Zukunft zu gehen. gez. Lutz Feldt Vizeadmiral (02.01.2006) 45 Jahre deutsche Marineschifffahrtleitorganisation Auszug aus einer Rede KptzS der Reserve Rasch (20.10.2006)... Um einem Gegner seine Kampfkraft zu nehmen, wurden die Handelsschiffe zu einem wichtigen Ziel, da auf diese Weise die Wirtschaft und der Nachschub des Feindes getroffen wurde es war eindeutig ein Handelskrieg. Der Angriff auf gegnerische Frachtschiffe wurde so wichtig, dass manche Nationen die Piraterie in Form von Freibeutern beziehungsweise Korsaren duldeten. Denken Sie an die Spanier, die mit Konvois ihre Flota" mit bis zu 150 Seglern -, das Silber aus den Kolonien in Südamerika und Mexiko nach Europa brachten. Denken Sie an die Hanse, die ihren Schutz mit Hilfe von Koggen organisierte, die zur Verteidigung aufgerüstet waren. Denken Sie an die vom Seehandel abhängigen alliierten Mächte, die im Ersten Weltkrieg versuchten ihre Handelsschiffe im organisierten Verband durch besonders bedrohte Gewässer zu bringen. Denken Sie an den Zweiten Weltkrieg. In den 30er Jahren hatte Großbritannien die größte Handelsflotte der Welt mit 6700 Schiffen. Die Abhängigkeit von den auf den Schiffen transportierten Gütern wurde in den Kriegszeiten für England zum großen Problem, denn die Versorgung musste unbedingt aufrecht erhalten bleiben. 1940 lag der Importbedarf von Großbritannien bei 43 Mio. Tonnen. Nur mit Hilfe von den uns bekannten Viktoryships konnte die Versorgung im Konvoi für die Alliierten und England aufrechterhalten werden. 1943 war die USA in der Lage, monatlich auf amerikanischen Werften 140 Schiffe zu bauen. Es existierten über 200 Konvoirouten. Zeitweise überquerten 12 Konvois mit über 20.000 Mann Besatzung den Atlantik, die Geschwindigkeit der Konvois lag bei 7-8 kn. Es gab große Konvoischlachten, in Wolfsrudeln griffen deutsche U-Boote diese Geleitzüge an. Im Nordatlantik starben auf beiden Seiten ca. 80.000 Seeleute auf Handels- und Kriegsschiffen. Für das Commonwealth starben für Deutschland war es sicherlich nicht andersjeder 26. Infanterist, jeder 12. Marinesoldat, jeder 8. Airforce Man, jeder 3. Handelsschiffer. Nach dem II. Weltkrieg und nach Gründung der NATO verpflichteten sich die NATO- Staaten im Jahre 1950 die Bundesrepublik erst 1955 nach ihrem Beitritt auch weiterhin für den Schutz ihrer Handelsschiffe Sorge, vor allem Vorsorge zu tragen. Diese Verpflichtung wurde im Military Committee Document 12/1 niedergelegt und trug den Titel: Naval Control of Merchant Shipping and Fishing Vessels (NCS). Die Einleitung dieses Dokumentes enthielt die Seite 2 von 9

konkrete Forderung an die NATO-Partner, den Schutz der Handelsschifffahrt sowohl im nationalen Bereich als auch im Bündnis-, im Spannungs- und im Verteidigungsfall zu gewährleisten. Ende 1958 wurde diskutiert, wie man die Aufgaben NCS innerhalb der Bundesmarine am besten organisieren kann und man entschied sich für die nächsten 25 Jahre für die Zweiteilung: administrative Verantwortung beim damaligen Kommando Flotte und operative Leitung durch den Seebefehlshaber. Schon 1959 versuchte die Nato, Konzepte für Einzelfahrer, das Für und Wider von Konvois, die richtige U-Bootabwehr, den Einsatz von Flugzeugen, die Fernmeldeanbindung an die Handelsschiffe zu entwickeln. 1960 traf man sich beim Channel Command und sprach über Sicherung von Konvois, Sailing Instructions usw. Diese Sitzung war offenkundig die Geburtstunde der heute noch existierenden Shipping Working Group. Ab 1961 wird beim BSN in Senkwarden ein Admiralstabsoffizier für Handelsschifffahrt geführt und NCSO Elbe in Cuxhaven besetzt. 1961 fand der erste Reserveoffizierslehrgang für HSO in Mürwik statt. Somit erhielten wir Reservisten 1961 in der Bundesmarine unser militärisches Zuhause: dies war die Geburtsstunde der deutschen MSLtOrg vor 45 Jahren. Aufgabe und Auftrag war NAVAL CONTROL OF SHIPPING (NCS), also die Leitung der Handelsschiffe. Nach damaliger Vorstellung sollten in einer Krise bzw. einem Krisengebiet die Handelsschiffe solange wie irgend möglich ihre friedensmäßige Transportleistung erbringen und auf ihren durch den Handel bestimmten Routen weiterfahren. In einer Krise wäre der normale Friedensverkehr durch geplante Reinforcementbewegungen und zusätzliche, unkalkulierbare Verstärkungs- und Bevorratungstransporte verstärkt worden. Um auf alle vorstellbaren Entwicklungen einer Bedrohung bzw. Gefährdung der Handelsschifffahrt angemessen reagieren zu können, wurden zwei Verfahren entwickelt: Voluntary Naval Control of Shipping (VNCS) = Freiwillige Marineschifffahrtleitung für eine sich entwickelnde Krise und begrenzte Aggression mit - Phase I: Beratung und Melden - und Phase II: Merchant Ship Control Zone (MERZONE), Leitung, Umleitung, Routenanweisung; und Full Naval Control of Shipping (Full NCS) für den konventionellen Krieg - ausgelöst durch eine vorgezogene Reinforcement Alarm Maßnahme oder - bei Auslösung von Reinforced Alert/ General Alert. Das Konzept NCS zur Kontrolle und Schutz der Handelsschifffahrt galt, wie gesagt, nur für den Bündnisfall und konnte nicht so ohne Weiteres auf Krisenoperationen in Spannungsund Konfliktsituationen und auf Operationen der NATO unter UN-Mandat übertragen werden und dieser Situation waren wir mit Beendigung des Kalten Krieges ausgesetzt. Dies wurde gerade in den 90iger Jahren um so wichtiger und auch erkannt, je mehr Konflikte und Krisen sich in allen Weltgegenden entwickelten, die unmittelbaren Einfluss auf die internationale Lage, den Seeverkehr, die Weltwirtschaft und die internationalen Seeverbindungslinien hatten. Diese Überlegungen führten zur Entwicklung von Regional NCS als Ersatz für Voluntary NCS. Dabei wurde das bisherige Standardverfahren so modifiziert, dass es in einem geografisch eingegrenzten Gebiet weltweit angewandt werden konnte. Für uns bedeutete es komplettes Umdenken und andere Verantwortlichkeiten zu übernehmen. Die Erfahrungen in den Jahren nach 1993 zeigten, dass das Konzept für Regional NCS zwar schon sehr taugliche Handlungsinstrumente für die Zusammenarbeit mit der Handelsschifffahrt in einer Krisensituation enthielt. Mit seiner ausschließlich auf das NATO-Gebiet beschränkten Bindung konnte es jedoch dem zunehmenden Wandel in der Seeschifffahrt nicht gerecht werden, denn die Bedrohung der Handelsschifffahrt in der Asymmetrie von Krisen und Konflikten nahm zunehmend globale Züge an. Ende der 90iger Jahre verabschiedete die NATO dann eine neue Shipping Policy, um besser auf die vielfältigen Bedrohungen, z.b. die asymmetrische Bedrohung durch den Terrorismus reagieren zu können. RNCS wurde mit dem neuen Schwerpunkt Kooperation zu NCAGS Naval Cooperation and Guidance for Shipping weiter entwickelt, insbesondere für Einsätze in Friedens-, Krisen- und Spannungszeiten und im Konfliktfall, für den Bündnisfall und für Einsätze unter UN-Mandat. Seite 3 von 9

NCAGS ersetzte NCS und damit auch die Einsatzkonzepte für Regional NCS und die militärischen Aspekte von Full NCS. Mit NCAGS haben wir das strategische Ziel der Nato, eines zu jeder Zeit möglichst reibungslosen und ununterbrochenen freien Seeverkehrs durch Kooperation der maritimen Kräfte mit der Handelsschifffahrt zu garantieren, erreicht. Wenn NCAGS funktioniert, gewährleistet unser Information- und Koordinierungssystem eine möglichst störungsfreie militärische Operationsführung. Meine Kameraden, der Kreis schließt sich; das ist der Sachstand nach 45 Jahren. Zusammenarbeit, gegenseitige Achtung und Anerkennung im Austausch menschlicher und beruflicher Erfahrungen sowie kameradschaftliches Füreinanderstehen waren die Grundlagen der gemeinsamen Leistung und Aufgaben, denen wir uns verpflichtet haben und die bis heute zum Erfolg geführt haben. Lassen Sie uns dieses erhalten. Ich wünsche Ihnen stets aktive, militärische Vorgesetzte, die mit Spaß, Freude und Verantwortung daran denken, wie viele hunderttausend Handelsschiffer täglich unterwegs sind zum Wohle aller Menschen. Ich wünsche Ihnen auch Befehlshaber und Inspekteure, wie wir sie jetzt haben, die zu uns halten und motivieren. Ich habe in den 30 Jahren Zugehörigkeit zur MSLtOrg und Marine viel gelernt, aber auch erhalten und hoffentlich auch viel gegeben. Dem Stammpersonal und den aktiven Soldaten wünsche ich eine glückliche Hand bei der Aufgabe Schutz der Handelschifffahrt. Ich wünsche mir, dass Sie Ihren Einsatz und Ihre Übungstätigkeit fortsetzen, denn die Geschichte zeigt, dass wir Sie irgendwann brauchen. Wir Handelsschiffskapitäne helfen gerne und stellen unsere Expertise zur Verfügung, denn auch wir wissen, dass die Marine uns irgendwann wieder schützen wird. (Auszüge aus der Rede KptzS dr Rasch beim Jahrestreffen 2006 in Hamburg) Die MSLtOrg zum Jahreswechsel 2006/07 Der Schutz der deutschen Schifffahrt bleibt eine ständige nationale Aufgabe. Schutz und Sicherheit der Schifffahrt und der Seehäfen gewinnen vor dem Hintergrund einer anhaltend prosperierenden maritimen Wirtschaft und vor dem Hintergrund möglicher terroristischer Bedrohungen eine besondere Bedeutung. Die Marine leistet im Rahmen ihrer Ressortzuständigkeit dazu ihren Beitrag. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Marineschifffahrtleitorganisation zu, die sich bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben auf die Fachexpertise von Reserveoffizieren aus der Handelsschifffahrt stützt (vgl. InspM Einsatz- und Ausbildungskonzept für die deutsche MSLtOrg vom 26.04.2005 www.marine.de (Über uns/das Flottenkommando/Über das Flottenkommando/ Handelsschifffahrt und Marineschifffahrtleitung/ Marineschifffahrtleitung). 329 DP in der Ergänzungsreserve stehen für diesen Einsatz zur Verfügung, davon allein 260 DP für Reserveoffiziere aus der Handelsschifffahrt. Trotz ihrer hohen beruflichen Belastung finden sie immer noch Zeit, ihre Erfahrungen und Kenntnisse in Wehrübungen der MSLtOrg gewinnbringend einzubringen. 2.900 Wehrübungstage stehen im Jahr für die Einsatzausbildung, Teilnahme an Übungen und Manöver sowie für den Einsatz selbst zur Verfügung. Insgesamt 114 Reserveoffiziere und 10 Reserveunteroffiziere konnten in 2006 zu zwei- bis drei-wöchigen Wehrübungen herangezogen werden. Durchschnittlich wurden je Reservist mindestens 12 WÜ-Tage geleistet mit Spitzenbelastungen bei Ausbildung und Manöverplanung von bis 90 WÜ-Tagen im Jahr. FlottenKdo und die MSLtOrg sind damit der größte Beorderungstruppenteil der Marine, der regelmäßig Fachleute aus der Wirtschaft als Reserveoffiziere beübt und einsetzt. Highlights in 2006 waren die Teilnahme von durchschnittlich 20 Reserveoffizieren und 8 Reserveunteroffizieren bei den Manövern Free Fairway06 und Bold Master06, von 8 Reserveoffiziere als ECLO (Embargo Control Liaison Officer) in der Operationen Enduring Freedom und bei UNIFIL, als Verbindungsoffiziere im JFHQ Neapel und bei UNIFIL. 24 Reserveoffiziere wurden zum neuen Dienstgrad ernannt, darunter 2 Stabsoffiziere zum Kapitän zur See der Reserve. 3 Stabsoffiziere wurden vom Befehlshaber der Flotte zu Konvoikommodores ernannt. 4 Stabsoffiziere wurden mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr ausgezeichnet (1x Silber, 3x Gold). Seite 4 von 9

16 Reserveoffiziere wurden ausgeplant, darunter 2 Kapitäne zur See und 2 Fregattenkapitäne nach Erreichen der besonderen Altersgrenze. Herausragende Leistung der MSLtOrg ist die Teilnahme von Reserveoffizieren als ECLO in den Boarding Teams der Einsatzverbände. Neben den körperlichen Herausforderungen beim Boarding-Einsatz stellt der ECLO im Team die Expertise über Schiff, Ladung und Schiffs-/ Ladungspapiere sicher und berät qualifiziert den Boarding-Offizier bei der Untersuchung von Handelsschiffen. Highlights in 2007 werden Manöverteilnahmen von Reservisten der MSLtOrg in den Übungen Multinational NCAGS Exercise, Northern Coasts und bei GECONVEX sein. Ausbildungsmodule und Seminare der MSLtOrg werden darüber hinaus zunehmend auch für ausländische Partner geöffnet. Einen besonderen Schwerpunkt bildet dabei die Konvoiausbildung von US-amerikanischen Reserveoffizieren, die zusammen mit der Marineschule Mürwik durch geführt wird. Die Organisation der deutschen MSLtOrg ab 01.04.2006 Am 26. August 2005 wurden die Haushaltsverhandlungen über die neue STAN des Flottenkommandos abgeschlossen. Die Einnahme der neuen Struktur erfolgte ab 01.04.2006. Mit Stabsbefehl 50/06 hat der Stellvertreter Befehlshaber der Flotte und Chef des Stabes FlottenKdo die Einnahme der neuen Struktur des Stabes Flottenkommando zum 01.04.2006 befohlen. Im Rahmen dieser Umgliederung der Marine wurden im Wesentlichen nachfolgende Organisationsmaßnahmen zur Einnahme der neuen Struktur des Stabes Flottenkommando durchgeführt (in Auszügen): - Auflösung des Stabes Flottille der Marineflieger zum 01.07.2006 - Unterstellung der MFg 3 und 5 unter den Bea MFlgKräfte im Stab FlottenKdo ab 01.07.2006 - Direkte Unterstellung der Marineschifffahrtleitstellen Hamburg und Bremerhaven unter M 33 Flottenkommando Abt Operation zum 01.04.2006 - Aufstellung der Führungsunterstützungszentren Marine A, B und C beim Flottenkommando zum 01.04.2006. Im nachgeordneten Bereich der Abteilung Operation Flottenkommando wurden auf Weisung BMVg InspM FüM I3 folgende Dienststellen zum 01.04.2006 umgegliedert, hierfür wurden folgende Änderungen der Aufstellungsbefehle in Kraft gesetzt: - Org-Änderungsweisung Nr. 1/06 (Marine) für den Aufstellungsbefehl Nr. 213 Marine - Marineschifffahrtleitstelle Hamburg (MSLtSt Hamburg) vom 31.03.06 - und Org-Änderungsweisung Nr. 1/06 (Marine) für den Aufstellungsbefehl Nr. 214 Marine - Marineschifffahrtleitstelle Bremerhaven (MSLtSt Bremerhaven) vom 31.03.06. Darin heißt es jeweils: Mit Wirkung vom 01. April 2006 wird die Marineschifffahrtleitstelle Hamburg (bzw. Bremerhaven) dem Flottenkommando Abteilung Operation Dezernat M 33 Handelsschifffahrt, Marineschifffahrtleitung truppendienstlich unterstellt. Als Ergebnis dieser organisatorischen Änderungen bleibt das Dezernat M33 Handelsschifffahrt, Marineschifffahrtleitung unverändert fachlich verantwortlich für die Aufgabenbereiche Handelsschifffahrt und Steuerung der nationalen Marineschifffahrtleitorganisation (MSLtOrg). Neu ist, dass dem Dezernatsleiter M33 die beiden MSLtSt Hamburg und Bremerhaven truppendienstlich direkt unterstellt werden und der Dezernatsleiter M33 damit Disziplinarvorgesetzter (Disziplinarstufe 1) aller Soldaten, auch aller Reservisten, der beiden Marineschifffahrtleitstellen Hamburg und Bremerhaven ist. Im Bereich Handelsschifffahrt ist es Aufgabe des Dezernates M33, ständige und gesicherte Kontakte und Verbindungen zu zivilen und öffentlichen Stellen des Seeverkehrsbereichs und Seeverkehrswirtschaft zu halten. Die Erkenntnisse aus diesen Kontakten und aus der Analyse der aktuellen Entwicklung in der Handelsschifffahrt werden in der monatlichen Information über Seeschifffahrt und Seeverkehrswirtschaft veröffentlicht. Der vom Dezernat veröffentlichte Jahresbericht zu Fakten und Zahlen zur maritimen Abhängigkeit der Bundesrepublik Deutschland gibt dazu einen zusammenfassenden Gesamtüberblick über die Schifffahrt, den Seeverkehrsbereich und die maritime Wirtschaft. Das Dezernat steuert verantwortlich den Einsatz der Marineschifffahrtleitorganisation. Die Seite 5 von 9

MSLtOrg ist das operative Instrument des Befehlshabers der Flotte für den Schutz und die Zusammenarbeit mit der Handelsschifffahrt. Die MSLtOrg schließt gewissermaßen die Lücke zwischen den Seestreitkräften und der Handelsschifffahrt durch eine koordinierte Zusammenarbeit bei Seekriegsoperationen. Sie stützt sich dabei auf die Fachexpertise von Schiffsoffizieren aus der Handelsschifffahrt, die freiwillig als Reserveoffiziere in der Marine Dienst leisten. Die Bedeutung Deutschlands als Schifffahrtsstandort Jahresbericht 2006 des Flottenkommandos Schifffahrt und Maritime Wirtschaft sind in den letzten Jahren überproportional gewachsen. Schifffahrt und Häfen spielen im internationalen Handel eine wesentliche Rolle. 95% des Ferngütertransports im Welthandel werden über den Schiffsverkehr abgewickelt. Ein Drittel der weltweiten Schiffsbewegungen haben ihren Ziel- oder Abfahrtshafen in der Europäischen Union. 90% des Außenhandels und über 40% des Binnenhandels der EU-25 erfolgen auf dem Seeweg. Mit 40% der Welthandelsflotte ist die Führungsposition Europas in dieser globalen Wirtschaft unumstritten. Deutschland ist Schifffahrtsnation Nr. 3, bei Containerschiffen sogar weltweit führend. Hamburg, unser größter internationaler Seehafen, schlägt aktuell pro Jahr mehr als 9 Mio. TEU Container um, in Deutschland sind es mehr als 12 Mio. TEU insgesamt. Für das Jahr 2015 wird ein Anstieg des Containerumschlags in Hamburg auf gut 18 Mio. TEU erwartet und bis 2030 sogar auf 30 Mio. TEU. Deutschland mit seinen Seehäfen und seiner maritimen Wirtschaft profitiert auf allen Ebenen von dieser Entwicklung. Sie wird im FlottenKdo aufmerksam verfolgt und findet ihren Niederschlag im Jahresbericht zu Fakten und Zahlen der maritimen Abhängigkeit der Bundesrepublik Deutschland, einem anerkannten aktuellen Standardwerk über Daten zur Schifffahrt und zur Maritime Wirtschaft. www.marine.de (Service/Downloads/Fakten und Zahlen Maritimer Abhängigkeit) Highlight im Jahr 2007 ist die Teilnahme der Marine am 32. Deutschen Seeschifffahrtstag des Deutschen Nautischen Vereins vom 06. 08. Juni 2007 in Emden sein. Mit Inspekteur der Marine, Fregatte Lübeck und Marinemusikkorps Nordsee sowie ihren Männern und Frauen in Uniform wird die Marine auf der Veranstaltung präsent sein und die Interessen der Marine im Schaufenster der Schifffahrt und der Maritimen Wirtschaft in Deutschland vertreten. Ausbildungs- und Verwendungsvoraussetzungen für die Aushändigung von Tätigkeitsabzeichen (ZDv 37/10 Anlage 7/1 (Nr. 546)) (In Auszügen) Allgemeine Voraussetzung für die Aushändigung eines Tätigkeitsabzeichens ist die Zuerkennung mindestens der Tätigkeitsstufe/Ausbildungshöhe 7 und eine fachbezogene Verwendung in der Bundeswehr. Dieser Dienst umfasst die Verwendung in einer Fachtätigkeit in der Truppe, in Ausbildungseinrichtungen, Stäben, Ämtern oder sonstigen Dienststellen sowie im BMVg. Als fachbezogene Verwendung zählt auch die Zeit der Ausbildung für die Fachtätigkeit, nicht jedoch Hochschul-/ Fachhochschulstudium. Bei einer Ausbildung am Arbeitsplatz (AAP)/Fachausbildung bestätigt der nächsthöhere Disziplinarvorgesetzte den Erwerb der erforderlichen Ausbildungshöhe. Das Abzeichen ist dem Soldaten mit einem Besitzzeugnis nach folgenden Zeiten auszuhändigen: Stufe I, Bronze, nach 6 Monaten Dienstzeit in fachbezogener Verwendung; Stufe II, Silber, nach 5 Jahren fachbezogener Verwendung; Stufe III, Gold, nach 10 Jahren fachbezogener Verwendung. Seite 6 von 9

Für Angehörige der Reserve gelten die gleichen Bedingungen. Als Zeiten werden neben der aktiven Dienstzeit Wehrübungen angerechnet. Dabei werden zwei oder mehr Wochen Wehrübungszeit im Kalenderjahr ohne Rücksicht auf die Dauer der einzelnen Wehrübung als 1 Jahr gewertet. Gleiches gilt für Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit, die in ihren Mob-Verwendungen andere Tätigkeiten ausführen und entsprechende Übungen abgeleistet haben. Verwendungen außerhalb der Bundeswehr werden nicht anerkannt. Angehörige der Reserve ohne Vordienstzeit können das Abzeichen der Stufe I/Bronze nach acht Wochen Wehrübungszeit ausgehändigt bekommen. Ergänzend dazu bestimmt ZDv 37/10, dass die Stufe I durch die zuständige Dienststelle automatisch verliehen wird, alle übrigen Stufen nur auf Antrag des Soldaten und Nachweis der Dauer fachbezogener Verwendung. Darüber hinaus legt die Dienstvorschrift fest, dass maximal zwei verschiedene Tätigkeitsabzeichen gleichzeitig getragen werden dürfen. Der Stellvertreter Befehlshaber der Flotte und Chef des Stabes FlottenKdo hat dem Dezernatsleiter M33 die Befugnis übertragen, abweichend von den Bestimmungen der ZDv 37/10 alle Stufen der Tätigkeitsabzeichen zu verleihen und die Besitzzeugnisse auszuhändigen. Personalinformation: Ausbildung und Voraussetzung für die Zuerkennung der ATN MSLt-Stabsoffizier Der sog. HSO-Erlass (InspM FüM I1 Richtlinien für die Auswahl und Ausbildung von Schiffsoffizieren der Handelsschifffahrt als Offiziere der Reserve des Truppendienstes der Marine ) beinhaltet die Grundlagen für die Einstellung und die militärfachliche Aus- und Weiterbildung der Reserveoffiziere der MSLtOrg und legt auch die Voraussetzungen für die Verwendung auf einem Stabsoffizier-Dienstposten in der MSLtOrg fest: Die militärfachliche Aus- und Weiterbildung der Reserveoffiziere der Marineschifffahrtleitorganisation erfolgt in Wehrübungen/Übungen lehrgangsgebunden an Schulen der Marine oder im Rahmen der Einsatzausbildung im Bereich der Marineschifffahrtleitorganisation. Einzelheiten der lehrgangsgebundenen militärfachlichen Weiterbildung werden durch das Marineamt in Ausbildungsweisungen festgelegt. Das Flottenkommando erlässt für die Einsatzausbildung bei den Marineschifffahrtleitstellen die erforderlichen Ausbildungsanordnungen. Die Verwendung auf einem Marineschifffahrtleitstabsoffizier(MSLtStOffz)-Dienstposten setzt die Zuerkennung der entsprechenden ATN voraus. Die Teilnahme am Stabsoffizierfortbildungslehrgang Reserve (SFL Res) an der Führungsakademie der Bundeswehr ist anzustreben. Die Zuerkennung der ATN MSLtStOffz erfolgt nach erfolgreicher Teilnahme am B- Lehrgang MSLtg. Das bedeutet, dass für alle Reserveoffiziere der MSLtOrg im Dienstgrad Kapitänleutnant die Teilnahme am B- Lehrgang MSLtg Pflicht und zwingende Voraussetzung ist für die Zuerkennung der ATN MSLtStOffz und eine spätere Förderung zum Stabsoffizier. Die Zuerkennung der ATN setzt darüber hinaus ausreichende Fremdsprachenkenntnisse in Englisch voraus, vergleichbar einem Sprachleistungsprofil 3332 für aktive Offiziere (Einzelheiten dazu sind bei den Ltr MSLtSt zu erfragen). Weitere Voraussetzung ist ebenso die Teilnahme am Stabsoffizierfortbildungslehrgang Reserve (SFL Res) an der FüAkBw, in den die Reserveoffiziere vom PersABw rechtzeitig eingesteuert werden. Ein B-Lehrgang MSLtg findet alle zwei Jahre statt, der nächste B-Lehrgang MSLtg im Sommer 2008. Die dafür infrage kommenden Reserveoffiziere werden rechtzeitig durch ihre zuständigen Vorgesetzten bereits in diesem Jahr 2007 über die Einplanungsabsicht informiert, so dass eine rechtzeitige individuelle Wehrübungsplanung sichergestellt ist. Lehrgänge SFL Res finden zweimal jährlich im Januar und Mai statt. Die Personalauswahl trifft PersABw. Seite 7 von 9

14. Juni 2007 Jahrestreffen und Kameradschaftsabend der MSLtOrg Nach der Geburtstagsfeier zum 45. Jahrestag der MSLtOrg beim Jahrestreffen im Oktober 2006 kehren wir in 2007 wieder auf den traditionellen Juni-Termin zurück. Ich lade Sie alle, die aktiven und bereits ausgeplanten Reservisten der MSLtOrg, zum Jahrestreffen am Donnerstag, 14. Juni 2007, um 19.00 Uhr an die Führungsakademie der Bundeswehr nach Hamburg ein. Unterkünfte stehen ausreichend zur Verfügung. Die persönlichen Einladungen werden im Februar versandt werden. Ich bitte Sie, sich den Termin vorzumerken, und hoffe auf eine rege Teilnahme. Wir mussten wieder auf den Donnerstag mit Jahrestreffen und Kameradschaftsabend zurückkehren, weil die FüAkBw, wie andere Bw- Dienststellen auch, am Wochenende keine Betreuung und keinen Service mehr anbietet. Die Küche bleibt kalt und Frühstück wird nicht mehr angeboten. Aus diesem Grund war es zwangsläufig notwendig, mit der Veranstaltung wieder auf einen Wochentag auszuweichen. Übersicht wichtiger Übungen/Wehrübungen der MSLtOrg in 2007 Vorhaben Zeitraum Personalbedarf Kontakt A-Lehrgang I MSLtg A-Lehrgang II MSLtg (BHV) SCP-Org I (HAM) SCP-Org II (HAM) CPTM II CPTM III FREE FAIRWAY 08 Konvoioperation I Konvoioperation II (MSM) NATO Noble Mariner 07 Führungsseminar MSLtg (HAM) 05.03. 23.03.07 11.06.-29.06.07 19.03. 30.03.07 17.09.-28.09.07 26.03. 30.03.07 19.11.- 23.11.07 10.04. 20.04.07 12.11.-23.11.07 3 TrpFachlehrer 12 LT 1 PUO Admin 3 TrpFachlehrer 12 LT 1 PUO Admin MSLtSt BHV MSLtSt HAM FlottenKdo FlottenKdo MSLtSt BHV 11.05.-24.05.07 Flottenkommando 29.05.-01.06.07 Flottenkommando MSLtSt HAM Taktikwoche MSLtg ivm GECONVEX 07 (in Northern Coasts 07) NATO Multinational 15.10. 26.10.07 FlottenKdo MSLtSt BHV 05.11.-14.11.07 Flottenkommando NCAGS EX 07 Für diese wichtigen Wehrübungen/Vorhaben benötigen wir noch die Meldungen weiterer Reserveoffiziere, damit sichergestellt werden kann, dass die Übungen stattfinden können. Dies gilt ganz besonders für die Lehrgänge Konvoioperation als Voraussetzung für GECONVEX und GECONVEX selbst, die einzige Übung der MSLtOrg, bei der ResOffz der MSLtOrg an Bord eingeschifft werden. Snow Master 23.04.-27.04.07 FlottenKdo Aquaint Course HMS Collingwood C2 OIC HMS Colling wood 23.07.-27.07.07 FlottenKdo 15.10.-26.10.07 FlottenKdo Seite 8 von 9

Neue Vorschriften MSLtg/NCAGS ATP-2(B) Volume I Naval Co-operation and Guidance for Shipping (NCAGS) in Kraft seit 01.05.2005. www.marine.de (Über uns/das Flottenkommando/Über das Flottenkommando/ Handelsschifffahrt und Marineschifffahrtleitung/ Marineschifffahrtleitung) Wir über uns: Personalveränderungen im FlottenKdo und in der MSLtOrg FlottenKdo Im Sommer 2006 wechselte der bisherige Gruppenleiter M3 Einsatz, Kapitän zur See von Buttlar, zum Marineamt nach Rostock als Abteilungsleiter Personal. Sein Nachfolger wurde Kapitän zur See Martens, der sich bereits auf dem Jahrestreffen der MSLtOrg im Oktober 2006 im Kreis der Reservisten der MSLtOrg vorgestellt hat. MSLtSt Bremerhaven Im Sommer 2006 wechselte Herr Gausemeier nach 16 1 / 2 Jahren Zugehörigkeit zur MSLtSt Bremerhaven auf einen DP bei der Standortverwaltung Bremerhaven. Sein Nachfolger als Personalbearbeiter in Bremerhaven wurde Herr RHS Lüttke. MSLtSt Hamburg Zum 01.07.2006 wechselte der FmO Hamburg, Herr Oberleutnant zur See Danilow, zum 7. Schnellbootgeschwader nach Warnemünde. Sein Nachfolger wurde Herr Oberleutnant zur See Kopowski, der von der MOS zur MSLtSt Hamburg versetzt wurde. Seite 9 von 9