ISBN: Herstellung Bachelor + Master Publishing, ein Imprint der Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2012

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Staatsexamensarbeit Maik Hillbrunner Turnen mit Style Le Parkour als Möglichkeit, um das Turnen für Schüler im Schulsport ansprechender zu gestalten Bachelor + Master Publishing

Maik Hillbrunner Turnen mit Style Le Parkour als Möglichkeit, um das Turnen für Schüler im Schulsport ansprechender zu gestalten Originaltitel der Abschlussarbeit: Le Parkour Macht die Durchführung einer Trendsportart das Thema Turnen im Sportunterricht attraktiver? ISBN: 978-3-86341-772-7 Herstellung Bachelor + Master Publishing, ein Imprint der Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2012 Zugl. Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen, Deutschland, Staatsexamensarbeit, Januar 2012 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden, und die Diplomarbeiten Agentur, die Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Bachelor + Master Publishing, ein Imprint der Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2012 http://www.diplom.de, Hamburg 2012 Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis 1 Ziel der Arbeit... 1 2 Theoretische Grundlagen... 2 2.1 Turnen... 2 2.1.1 Geschichte des Turnens... 2 2.1.2 Turnen im Sportunterricht... 3 2.2 Le Parkour: Warum gerade diese Trendsportart?... 4 2.2.1 Sinn und Ziele von Le Parkour : Die Philosophie... 4 2.2.2 Entstehung von Le Parkour und seine Aktualität... 5 2.2.3 Bewegungselemente und ihre Funktion... 7 3 Präsentation der Einheit... 10 3.1 Überblick zur durchgeführten Einheit... 10 3.2 Lernvoraussetzungen der Schüler und Schülerinnen... 11 3.3 Übergeordnete Lernziele... 12 3.4 Sportdidaktische Überlegungen zur Einheit: Modell nach Kurz... 14 3.4.1 Bedeutung des mehrperspektivischen Unterrichtens... 14 3.4.2 Sinnperspektiven... 14 3.5 Übergeordnete methodische Überlegungen... 15 3.6 Ausgewählte Doppelstunden... 17 3.6.1 Fünfte und Sechste Stunde: Differenzierung und Sicherheit... 17 3.6.2 Siebte und Achte Stunde: Verschiedene Bewegungsformen an eigenen Stationen. 22 4 Gesamtreflexion der Einheit... 27 5. Anhang... 32 6. Literatur... 37

1 Ziel der Arbeit In meiner anderthalbjährigen Tätigkeit als Referendar und auch in den Gesprächen mit Kollegen, musste ich feststellen, dass im Bereich Sport vor allem Probleme mit dem Schulturnen bestehen. In Gesprächen und auch aus Eigenerfahrung hört man immer wieder Kommentare der Schüler/innen 1 wie: Turnen ist langweilig, Wir müssen immer dasselbe machen, oder auch Turnen ist mir zu schwer. Das spiegelt eine gewisse ablehnende Haltung der Schüler zum Turnen wieder und macht es schwierig für den Lehrer, das Turnen den Schülern schmackhaft zu machen. Die fachdidaktischen Stellungnahmen zum Schulsport der Zukunft stimmen darin überein, dass eine Antwort auf den ständigen Wandel des Sports erforderlich ist: die allgemeinen Kompetenzen gewinnen an Bedeutung, sie können durch die traditionellen, wie auch durch die Trendsportarten vermittelt werden(laßleben, 2009, S.9). Es soll zum Ziel gemacht werden, den Jugendlichen die Aneignungsstrategie zu vermitteln, die sie für jede Sportart verwenden können (Batôt, 2010, S.16), wobei eine regelkonforme Ausführung nicht höchste Priorität hat. Es geht darum den Jugendlichen ein gewisses Lebensgefühl zu vermitteln. Sollten wir also das Turnen im Schulunterricht anders - nämlich entsprechend der Jugendkultur - verpacken? Ausgehend von dieser Frage, versuche ich mit der Planung und Umsetzung einer Unterrichtseinheit zur Trendsportart Le Parkour, die Voraussetzung zu schaffen, das Turnen für die Schüler in meinem Unterricht attraktiver zu gestalten. Im Verlauf der Arbeit gehe ich dabei zunächst auf die Geschichte des Turnens und seine Stellung im Sportunterricht ein. Daran schließt sich die Darlegung der Begründungen an, warum sich gerade die Trendsportart Le Parkour anbietet, den Schülern einen anderen Weg zum Turnen zu zeigen. In der dann folgenden Unterrichtseinheit habe ich versucht, das Turnen durch Le Parkour für die Schüler attraktiver und für die Jugendlichen ansprechender zu gestalten, als es mir mit dem klassischen Turnunterricht in der Schule gelungen ist. Mit der Präsentation einzelner Stunden soll deutlich werden, welche Inhalte von Le Parkour als besonders attraktiv und motivierend von den Schülern wahrgenommen werden. Durch eine zu Beginn und am Ende der Einheit durchgeführte Befragung mit Hilfe eines Fragebogens, stelle ich abschließend in der Gesamtreflexion der Einheit das Ergebnis meiner Unterrichtseinheit vor. Ziel der Arbeit soll es nicht sein, den Wert des Geräteturnens für die Schüler zu verringern, sondern im Gegenteil, andere, neue Methoden und Möglichkeiten, die die Trendsportart Le Parkour für das Turnen bietet, aufzuzeigen. 1 Im folgenden verwende ich den Begriff Schüler, für Schüler als auch Schülerinnen. 1

2 Theoretische Grundlagen 2.1 Turnen 2.1.1 Geschichte des Turnens Von Beginn an musste der Mensch um sich ernähren und überleben zu können, schnell oder ausdauernd laufen und geschickt natürliche Barrieren überwinden. Bestandteil dieser Bewegungs- und Überlebenskünste waren schon sehr früh kunstfertige, kultische Bewegungen. So lassen sich zum Beispiel in Felszeichnungen aus der Jungsteinzeit Saltoschläger, Gaukler und Tänzer entdecken (vgl. Rothert, 1952). Aus den Wurzeln Jagd, Kampf und Kult entstanden im Laufe der Zeit vielfältige Leibesübungen. So traten schon in der Antike, spezialisierte saltoschlagende Akrobaten und Römische Soldaten, die übend am Holzpferd sprangen, auf(vgl. Euler, 1895, S. 742). Aufzeichnungen aus dem Mittelalter von Tuccaro (1599) zeigen, dass akrobatische Schausteller dem Publikum verschiede Sprung- und Voltigierübungen vorführten. Mit Beginn der modernen Leibeserziehung im 18. Jahrhundert wurden durch die Philanthropen alte Bewegungskünste wiedererweckt und gleichzeitig neue, als pädagogisches Bildungsgut, entwickelt(vgl. Schmitt-Sinns, 2010, S.23). Zu dieser Zeit war das Turnen nur den Jungen vorbehalten. So beschreibt GutsMuths bereits in dieser frühen Zeit einen gymnastischen Cursus der zur Übung des Gleichgewichts einen langen, runden, festliegenden Baumstamm, eine Reihe Balancierpfähle, ein Balancierbrett und einen Balken aufweist. Es folgen Kletterstangen und ein Sprunggraben, ein Querbalken für Stützübungen, ein Schwungseil zum Durchlaufen und dann wieder Sprunggelegenheiten zur Weiten- und Höhengewinnung. GutsMuths schreibt dazu: Man sieht von selbst, wohin dieß führe; zu einem vollständigen Cursus der Körperübungen, den man nach und nach und endlich flüchtig täglich ganz durchliefe (GutsMuths, 1804, S.80). Dieser Aufbau erinnert an die heutigen Geräteparcours, die als Grundlage zum vielfältigen Turnen dienen und zeigt, dass bereits damals eine große Gerätevielfalt herrschte. Diese Geräte boten vor allem der Stadtjugend die Möglichkeit, eine umfangreiche Körpererfahrung zu sammeln, wie z.b. in Berlin auf der Hasenheide. Dort konnten sie Geräte ausprobierten und eigene Bewegungsabläufe entwickeln. Dieses pädagogische Konzept die freie Eigentümlichkeit des Einzelnen durch Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit als Teil der Gesamtbildung an der Schule zu fördern(vgl. Eiselen, 1816, S. 219), hatte jedoch nicht lange Bestand. So wurde aus reaktionären politische Gründen das öffentliche Turnen ab 1819 bis 1842 zum Teil verboten und in geschlossene Räume verlagert. Als Folge wurde das jugendgemäße und freie Spielen und Turnen durch eine disziplinierende, 2