Praxishandbuch kids on bike

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Transkript:

Praxishandbuch kids on bike Ein Projekt der Bildung für nachhaltige Entwicklung rund ums Fahrrad für Schüler/innen der 7. Jahrgangsstufe an einer Mittelschule von Ökoprojekt MobilSpiel e.v. und der Mittelschule an der Cincinnatistraße München

Kontakt und Impressum: Praxishandbuch kids on bike Ein Projekt der Bildung für nachhaltige Entwicklung rund ums Fahrrad für Schüler/innen der 7. Jahrgangsstufe an einer Mittelschule Das Projekt und die Erstellung dieses Handbuchs wurde gefördert von: Heidehof Stiftung GmbH Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Herausgeber: Ökoprojekt MobilSpiel e.v. Welserstraße 23, 81373 München Tel 089/7696025 oekoprojekt@mobilspiel.de www.mobilspiel.de/oekoprojekt Text: Dr. Jutta Steigerwald und Maria Kolmeder Fotos: Stephan Rumpf und Ökoprojekt MobilSpiel e.v. München, 2013 2

Inhaltsangabe A Hintergrund 1. Projekthintergrund S. 6 2. Informationen zum Praxishandbuch S. 6 3. Konzept der Lernpartnerschaft Zukunft zur Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung S. 7 4. Projektbeschreibung kids on bike S. 8 5. Lehrplananalyse S. 10 5.1 Grundlagen und Leitlinien S. 10 5.2 Fächerübergreifende Unterrichts- und Erziehungsaufgaben S. 11 5.3 Besonderheiten der Jahrgangsstufe S. 12 5.4 Entwicklungspsychologische Aspekte S. 13 5.5 Pädagogische und unterrichtliche Schwerpunkte S. 13 B Übersicht Projektablauf 1. Projektübersicht und Zeitplan S. 21 2. Übersicht Checklisten und Zuständigkeiten der Projekteinheiten S. 25 2.1 Einheiten im Klassenverband 2.2 Fahrradparcours im Sportunterricht 2.3 Fahrrad und Technik im Technikunterricht 2.4 Projektwoche Fahrrad-AG 3. Kontaktdaten externer Kooperationspartner und Sponsoren S. 28 C Projekteinheiten 1. Einheiten im Klassenverband S. 32 1.1 Einführung mit Kopiervorlagen S. 32 1.2 Fahrrad und Gesundheit mit Kopiervorlagen S. 46 1.3 Planung einer Fahrradtour mit Kopiervorlagen S. 56 1.4 Durchführung einer Fahrradtour S. 63 3

2. Fahrradparcours mit Kopiervorlagen S. 65 3. Fahrrad und Technik S. 73 3.1 Das verkehrssichere Fahrrad mit Kopiervorlagen S. 74 3.2 Einen Schlauch wechseln mit Kopiervorlagen S. 78 3.3 Einen Schlauch flicken mit Kopiervorlagen S. 92 D Projektwoche Fahrrad-AG S. 112 E Literaturliste und Websites S. 114 F Kopiervorlagen auf beiliegender CD 4

Hintergrund

A Hintergrund 1. Projekthintergrund Ökoprojekt MobilSpiel e.v. führte das innovative Fahrradprojekt der Bildung für nachhaltige Entwicklung kids on bike in Zusammenarbeit mit dem stellvertretenden Schulleiter, den Lehrer/innen und der Schulsozialarbeit an der Mittelschule der Cincinnatistraße in München-Ramersdorf durch. Das auf drei Jahre angelegte Projekt fand im Rahmen der Lernpartnerschaft Zukunft statt und hatte zum Ziel, die Projektinhalte und -methoden zum Thema Fahrrad und Mobilität im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung mit der aktiven Einbeziehung der Partner an der Schule zu verankern. Ökoprojekt MobilSpiel e.v. ist ein freier Träger der Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit Kindern, Jugendlichen und Multiplikator/innen. Der Verein ist seit 1985 in der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung in München aktiv und seit 1995 eine anerkannte Umweltstation. Seit 2005 ist Ökoprojekt MobilSpiel e.v. Mitglied des bundesweiten Runden Tischs der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung und trägt in diesem Sinne dazu bei, den Gedanken der nachhaltigen Entwicklung in Bereiche der Bildung einzubringen. Die Mittelschule an der Cincinnatistraße befindet sich in Obergiesing an der Grenze zu Ramersdorf. Die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler wohnt in sozialen Brennpunkten in Ramersdorf. Die Randlage der Schule im Schulsprengel sorgt für lange Schulwege, teilweise über 3 km. Ca. 65% der Schülerinnen und Schüler haben Migrationshintergrund, viele Eltern stammen aus bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten. Viele Schüler/innen haben kein Fahrrad und auch wenig Bezug dazu. Ein Teil der Schüler/innen ist nur begrenzt mobil, d.h. Aktivitäten außerhalb des Stadtteils finden i.d.r. nicht statt. Die Schule möchte für ihre Kinder eine Lernheimat bieten, in der sie sich wohl fühlen und sich ernsthaft erprobend auf die Welt der Erwachsenen vorbereiten können. Die Schule begreift sich daher als eine Werkstatt fürs Leben. Der Ansatz der Bildung für nachhaltige Entwicklung passt somit gut zum Schulprofil. Unter Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verstehen wir, die Menschen zur aktiven Gestaltung einer ökologisch verträglichen, wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial gerechten Welt unter Berücksichtigung globaler und lokaler Aspekte zu befähigen. Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung ist dafür die Grundlage. Dies ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt, ohne zu riskieren, dass zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht mehr befriedigen können. (Hauff, Volker; 1987: Unsere gemeinsame Zukunft: Der Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. ) Nachhaltige Entwicklung ist ein normatives Leitbild, das auf Wertentscheidungen beruht. 2. Informationen zum Praxishandbuch Ziel des Handbuchs ist es, exemplarisch zu zeigen, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung an der Schule verankert werden kann. Zum Thema nachhaltige Mobilität am Beispiel Fahrrad haben wir erprobte Materialien und Methoden zusammengestellt, damit das Projekt kids on bike fächerübergreifend, interdisziplinär, spielerisch und spannend mit externen Kooperationspartnern in Federführung der Schule durchgeführt werden kann. 6

Mit dem Handbuch möchten wir: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) am Beispiel Fahrrad aufzeigen. dazu ermutigen, das Thema nachhaltige Mobilität am Beispiel Fahrrad im Unterricht aufzugreifen. Methoden der kreativen, partizipativen Projektarbeit vorstellen. Die folgenden Kapitel beinhalten wichtige Informationen zu den Zielsetzungen unseres Konzepts der Lernpartnerschaft Zukunft, eine Analyse des Lehrplans der 7. Jahrgangsstufe bezüglich des Projekts und eine Beschreibung und Auswertung des Fahrradprojekts kids on bike. Die einzelnen Projekteinheiten enthalten zu Beginn allgemeine Informationen zum Hintergrund und zu den Zuständigkeiten, wie auch Angaben zur Zielsetzung auf Ebene der Schüler/innen. Zudem wurden für jede Einheit ein detaillierter Ablaufplan und eine Checkliste verfasst. Die Kopiervorlagen befinden sich im Anschluss an die jeweiligen Projekteinheiten und als pdf- und doc-dateien auf der beiliegenden CD. Es ist zu beachten, dass sich Kooperationspartner und Kontaktadressen im vorliegenden Handbuch ausschließlich auf die Projektdurchführung mit der Mittelschule an der Cincinnatistraße beziehen. Für eine Durchführung des Projektes an anderen Schulen müssen passende Kooperationspartner im Umfeld der Schule gefunden werden. 3. Konzept der Lernpartnerschaft Zukunft zur Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Mit dem Konzept der Lernpartnerschaft Zukunft möchte Ökoprojekt MobilSpiel e.v. Bildung für nachhaltige Entwicklung sowohl in außerschulischen als auch in schulischen Einrichtungen verankern. Dies geschieht, indem wir gemeinsam mit Kooperationspartnern Projekte der Kinder- und Jugendarbeit zu komplexen Nachhaltigkeitsthemen konzipieren, durchführen und auswerten. Die Themen der Projekte orientieren sich an Umwelt- und Lebensstilfragen und werden gemeinsam mit den Partnern entsprechend den Anforderungen und Gegebenheiten vor Ort entwickelt. Projekte der Bildung für nachhaltige Entwicklung orientieren sich an ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Aspekten der Themen, zeigen globale Sichtweisen, vermitteln Schlüsselkompetenzen und entwickeln lokale Handlungsmöglichkeiten. Eine Lernpartnerschaft beinhaltet, dass ein Bildungsträger, für den Bildung für nachhaltige Entwicklung neu ist, zusammen mit einem Partner, der Bildung für nachhaltige Entwicklung praktiziert, in gemeinsamen Projekten den Ansatz erarbeitet und für sich übernimmt. Für diesen Ansatz wurde Ökoprojekt MobilSpiel e.v. wiederholt von der Deutschen UNESCO Kommission als offizielles Projekt der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Im Rahmen der Lernpartnerschaft Zukunft wurde auch das Projekt kids on bike von Ökoprojekt MobilSpiel e.v. in Kooperation mit der Mittelschule an der Cincinnatistraße 2011-2013 zur Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung an der Schule durchgeführt. Es passte ins Schulprofil und knüpfte an andere Projekte der Schule an. Hilfreich für das Projekt waren gute Kooperationsstrukturen mit dem stellvertretenden Schulleiter und dem Kollegium aus einem anderen gemeinsamen Projekt. Vorhandene Strukturen wie eine Fahrradwerkstatt und andere gute räumliche Voraussetzungen waren optimal. 7

4. Projektbeschreibung kids on bike Aufbauend auf die langjährige Kooperation von Ökoprojekt MobilSpiel e.v. mit der Mittelschule an der Cincinnatistraße begann im Frühjahr 2011 das gemeinsame Projekt der Bildung für nachhaltige Entwicklung kids on bike als Beispiel vernetzten Denkens. Im Vordergrund standen die Berufsorientierung der Schüler/innen in Richtung technischer Berufe, die Förderung handwerklicher Fähigkeiten und die Entdeckung des Fahrrades als Möglichkeit, gesund, umweltbewusst und günstig in der Radlhauptstadt München unterwegs zu sein. Themen wie Gesundheit und Fitness, Umwelt- und Klimaschutz, Freizeit & Geld wurden in den 7. Klassen interaktiv erforscht und bearbeitet: Was macht das Fahrradfahren mit meinem Körper? Wie reduziert es Umwelt- und Lärmbelastungen in der Stadt? Was gibt es für Möglichkeiten der günstigen Freizeitgestaltung mit dem Fahrrad? Im Schulfach Technik wurde in der schuleigenen Fahrradwerkstatt zusammen mit dem Techniklehrer und einem Mechanikermeister einer Zweiradwerkstatt Grundlagen des Fahrradreparierens und der -pflege gelegt. Ein Geschicklichkeitsparcours innerhalb der Sportstunden und Übungen zur Straßenverkehrsordnung vertieften die Inhalte. In der klassenübergreifenden Schulprojektwoche konnten Schülerinnen und Schüler der 5. bis 8. Klassen, unterstützt durch einen Mechanikermeister und einen Auszubildenden, ihre eigenen Räder oder ein günstig an der Schule Erworbenes fit machen. Neben dem Reparieren standen Ausflüge zu Freizeitzielen und Exkursionen zu Wohngebieten der Schüler/innen im Mittelpunkt. Das Besondere an der Lernpartnerschaft ist die fächerübergreifende, interdisziplinäre Ausgestaltung des Projekts, an dem viele Schüler/innen, Lehrkräfte, Schulsozialarbeit und externe Experten/innen beteiligt waren, wie der Mechanikermeister Martin Dinkel der Fahrradwerkstatt VELO, der Auszubildende Manuel Trautmann der Werkstätte für 2-Radmechanik und Gesundheitsexpertinnen vom Lehrstuhl für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der TU München. Im Folgenden sind die Projektziele auf Ebene der Schüler/innen und auf Ebene der Kooperationspartner aufgeführt. Ziele auf Ebene der Schüler/innen: Die zum Großteil nicht mit dem Fahrrad vertrauten Schüler/innen lernen das Fahrradfahren als nachhaltige Möglichkeit ihrer individuellen Mobilität kennen. Z. B. mit dem Fahrrad in die Schule zu fahren. Sie lernen die Vorteile des Radfahrens für Fitness und Gesundheit kennen. Sie erforschen und vergleichen die Umweltbelastung verschiedener Verkehrsmittel. Die Jugendlichen erproben das Fahrradfahren als Freizeitbeschäftigung und als Möglichkeit, günstig und schnell zu Freizeitzielen zu kommen. Sie lernen für sie neue Orte in der Radlhauptstadt München kennen, schulen ihre Orientierung und erweitern ihren Mobilitätsraum. Die Schüler/innen stärken ihre Berufswahlkompetenzen durch das Kennenlernen des Ausbildungsberufs Zweiradmechaniker. 8

Sie verbessern ihre technischen und handwerklichen Fähigkeiten, lernen die Funktionsweise eines Fahrrads kennen und führen kleine Reparaturen durch. Sie stärken ihr Selbstbewusstsein dadurch, dass sie ihr Fahrrad eigenständig funktionstüchtig machen und sich dabei ihrer Fähigkeiten vergewissern. Teamwork und gemeinsame Ausflüge fördern die Sozialkompetenz. Auch Mädchen haben Spaß am handwerklichen Arbeiten und werden für die freiwillige Teilnahme an der Projektwoche gewonnen. Alle Schüler/innen besitzen beim Abschlussausflug ein eigenes funktionstüchtiges Fahrrad. Die Schüler/innen erwerben viele für das Leben wertvolle Kompetenzen. Ziele auf Ebene der Kooperation: Das Projekt wird von beiden Kooperationspartnern gemeinsam geplant, durchgeführt und ausgewertet, Kompetenzen werden von beiden Seiten eingebracht. Themen, Inhalte und Methoden werden in der Schule verankert und selbstverantwortlich weitergeführt. 9

5. Lehrplananalyse In dieser Lehrplananalyse wurde der Lehrplan der Jahrgangsstufe 7 für die bayerische Mittelschule auf Anknüpfungspunkte zum Projekt kids on bike hin ausgewertet. Die für das Thema und das Projekt relevanten Ausschnitte wurden aus dem Lehrplan wörtlich übernommen und die bedeutsamen Stellen blau markiert. Diese beziehen sich sowohl auf Inhalte, die im Konzept des Projekts schon berücksichtigt werden als auch auf Inhalte, die darüber hinaus fächerübergreifend mit dem Projekt gekoppelt werden können. In kursiven Kommentaren wird erläutert, an welchen Stellen des Projekts die Lehrplaninhalte verfolgt werden. Interessierten Lehrerinnen und Lehrern gibt diese Analyse Anregungen, das Thema Fahrrad und nachhaltige Mobilität in verschiedenen Kontexten im Unterricht aufzugreifen. Der vollständige Lehrplan für die Mittelschule kann unter http://www.isb.bayern.de/mittelschule/lehrplan/ herunter geladen werden. 5.1 Grundlagen und Leitlinien Die Mittelschule als weiterführende Schule Die Mittelschule als weiterführende Schule setzt Schwerpunkte durch ihr spezifisches Angebot an praxisbezogenen Fächern und durch die verstärkte Berücksichtigung praktischer Inhalte. Mit ihren Abschlüssen eröffnet sie den unmittelbaren Zugang zur beruflichen Ausbildung wie auch zu weiteren Bildungsgängen und Berufszielen. Sie bietet Perspektiven im Handwerk, in der Industrie, in anderen Bereichen der Wirtschaft und in sozialen Berufen sowie Aufstiegsmöglichkeiten z.b. zum Meister oder Techniker. Auftrag der Mittelschule Wertorientierung Aufschließen für gesellschaftliche Grund- und Zeitfragen, Politische Bildung Umwelt Hilfe zur persönlichen Lebensgestaltung Sie hilft ihren Schülerinnen und Schülern, sich in der Vielfalt widersprüchlicher Werte zu orientieren. Sie stärkt das Vertrauen in die Zukunft. Die Schule setzt sich mit den Fragen und Herausforderungen der Zeit auseinander. Sie hat die Aufgabe, Verständnis für diese Anliegen zu schaffen und die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung zu wecken. Sie soll die Bereitschaft zur Mitverantwortung für die Erhaltung der Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen wecken. Fächerübergreifende Ziele hierbei sind: Gesundheit: Bereitschaft zur gesunden Ernährung und Lebensführung sowie zur körperlichen Bewegung. Verbrauchererziehung: verantwortlicher Umgang mit Geld, Gütern und Ressourcen Freizeit: Anregung und Befähigung zu sinnvoller, eigenverantwortlicher Freizeitgestaltung 10

Unterricht in der Mittelschule Verkehrserziehung: Anleitung zu einer situationsgerechten, verantwortungsbewussten Teilnahme am Straßenverkehr, Kenntnis und Beachtung einschlägiger Sicherheitsbestimmungen. Inhalte Fächerübergreifender Unterricht und fachliche Kooperation Lehr- und Lernformen Ausgangspunkt bei der Auswahl und Umsetzung der Bildungsinhalte ist zunächst deren gesellschaftliche und kulturelle Bedeutsamkeit. Der Unterricht in der Mittelschule vermittelt vorrangig Grundwissen und Kernkompetenzen. Projektorientiertes Arbeiten und themenübergreifende Projekte sollen das Bewusstsein für gesellschaftliche und persönliche Grund- und Zeitfragen entfalten. Fächerübergreifendes Arbeiten, das Aufsuchen außerschulischer Lernorte, das Einbeziehen außerschulischer Experten und Projektunterricht bedürfen der Kooperation. Schulleben, Schulentwicklung, Schulprofil Öffnung der Schule Öffentlichkeit Schule öffnet sich nach außen. Sie bezieht außerschulische Fachleute und Lernorte mit ein und kooperiert mit Gemeinde, Kirche, Vereinen und Betrieben. Die Mittelschule stellt ihre Bildungs- und Erziehungsarbeit der Öffentlichkeit vor. 5.2 Fächerübergreifende Unterrichts- und Erziehungsaufgaben Die erzieherische Aufgabe, das Bewusstsein für gesellschaftliche und persönliche Grund- und Zeitfragen zu entfalten und Hilfen zu deren Bewältigung zu geben, ist alleine über den gefächerten Unterricht nicht zu lösen. Im fächerübergreifenden Unterricht geht es daher darum, die Komplexität und Vernetzung wichtiger Lebensfragen zu verdeutlichen und die Schüler zum Denken in Zusammenhängen anzuleiten. Dies kann nur an exemplarischen Themen erfolgen. Als Auswahlkriterien bieten sich neben der grundsätzlichen Bedeutsamkeit die Aktualität, das Interesse und die Betroffenheit der Schüler/innen an. Da Einstellungen und Lösungsvorschläge zu Grundproblemen und Zeitfragen vielfach umstritten sind, muss der Unterricht das Für und Wider sichtbar machen. Die veröffentlichten Bestimmungen und Richtlinien zu einzelnen Aufgaben wie z.b. der Verkehrserziehung sind in die Fachlehrpläne eingearbeitet. 11

Umwelt Freizeit Gesundheit Verkehrserziehung, Sicherheitserziehung Berufliche Orientierung Der Mensch kann auf Dauer nur in Übereinstimmung mit Natur und kultureller Umwelt überleben. Dazu gehört auch die Bereitschaft, aus Mitverantwortung für eine lebenswerte Zukunft und mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung auf manche gewohnte Ausnutzung natürlicher Ressourcen zu verzichten. Am wirkungsvollsten ist der Beitrag der Schule, wenn sie den Schülerinnen und Schülern in den Unterrichtsfächern, in freien Arbeitsgemeinschaften und in außerschulischen Angeboten Erfahrungen ermöglicht, wenn sie Fertigkeiten einübt und durch das Tun Interessen weckt, die in entsprechenden Freizeitaktivitäten weitergeführt werden können. Die Schüler/innen sollen sich bewusst werden, dass körperliche und geistig-seelische Gesundheit ein hohes Gut ist. Sie werden zu einer vernünftigen Lebensgestaltung und aktiver Gesundheitsvorsorge angeleitet. Hierzu gehört unter anderem Anregung zu gesundheitsfördernder Bewegung, zur Vermeidung gesundheitsgefährdender Verhaltensweisen in Beruf, Freizeit und Verkehr. Heranwachsende Menschen betrachten die Mobilität und die durch sie ermöglichte zeitliche und örtliche Unabhängigkeit als einen bedeutsamen Teil ihrer individuellen Lebensqualität. Im Verkehr sollen sie sich partnerschaftlich verhalten, Risiken richtig einschätzen und die Auswirkungen des eigenen Verhaltens auf sich, auf andere und auf ihre Umwelt kennen. Sie sollen dazu Wahrnehmungsund Reaktionsfähigkeit entwickeln und sowohl verkehrskundliches als auch verkehrstechnisches Wissen erwerben. Darüber hinaus sollen sich die Schüler/innen kritisch mit den Auswirkungen des Verkehrs auf Mensch und Natur, seinen jetzigen und zukünftigen Folgen beschäftigen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Sie erhalten Einblick in Entwicklungstendenzen der Arbeits- und Wirtschaftswelt und erfahren, welche Anforderungen an Wissen und Können sowie an Einstellungen und Werthaltungen gestellt werden. Dabei ist es wichtig, dass sie ihre eigenen Wünsche, Fähigkeiten und Grenzen klären und lernen, sie realistisch einzuschätzen, um so eine verantwortliche Berufswahl treffen zu können. 5.3 Besonderheiten der Jahrgangsstufe Für die meisten Schüler/innen gilt es nun, die Kräfte dahingehend zu mobilisieren, dass der Einstieg in das Berufsleben gelingen kann. Möglicherweise wird eine neue Klasse gebildet oder sogar der Schulort gewechselt. Ein Schwerpunkt dieser Jahrgangsstufe wird deshalb sein, das Zusammenleben in einer neuen Klassengemeinschaft zu entwickeln. Die Schüler/innen eigenen sich Regeln und Umgangsformen sowie notwendige Arbeitsweisen an und üben sie ein. Sie sollen dabei in ihrem Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl gestärkt werden. 12

Das Projekt greift die Besonderheiten der 7. Klasse auf, indem es Möglichkeiten der Berufsorientierung im Bereich Technik eröffnet, durch gemeinsame Fahrradausflüge die Klassengemeinschaft stärkt und das Selbstwertgefühl der Schüler/innen durch erfolgreiche Reparaturen und Ausflugsfahrten steigert. 5.4 Entwicklungspsychologische Aspekte Die meisten Jugendlichen befinden sich nun in der Pubertät. In dieser Zeit der Sinnsuche gibt häufig die Gruppe oder die Clique Halt und Bestätigung. Aber auch in dieser schwierigen Phase bleiben die jungen Menschen offen für Zuwendung, Zuspruch und Lob, ebenso für das konsequente Ziehen von Grenzen, wenn sie sie menschlich taktvoll erfahren. Praktische Tätigkeiten, die Erfolge vermitteln, und handlungsorientierter Unterricht mit konkret anschaulichem Stoff kommen der Lernsituation dieser Klassen besonders entgegen. Im Projekt sind die Aufgaben und Aktionen so ausgewählt, dass sie von den Jugendlichen gut zu bewältigen sind. Durch die vielen praktischen Tätigkeiten und Erlebnisse werden immer wieder kleine Erfolge vermittelt (z.b. einen Fahrradausflug schaffen, einen Reifen wechseln), was die Selbstwirksamkeit der Jugendlichen fördert. 5.5 Pädagogische und unterrichtliche Schwerpunkte Nach wie vor gilt die Aufmerksamkeit den Arbeits- und Lerntechniken, die langsam nicht nur schulischen Zwecken dienen, sondern auf ein lebenslanges Lernen vorbereiten. Diese Arbeitsweisen wenden sie in offenen Unterrichtsformen und projektorientierten Vorhaben an. Im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung erschließen sich die Jugendlichen das komplexe Thema Mobilität in seinen ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Dimensionen und eignen sich Schlüsselkompetenzen an. Das beinhaltet die Berufsorientierung der Schüler/innen in Richtung technischer Berufe, die Förderung handwerklicher Fähigkeiten und die Entdeckung des Fahrrades als Möglichkeit, gesund, umweltbewusst und günstig unterwegs zu sein. Physik/Chemie/Biologie Die folgende Nummerierung bezieht sich auf den Lehrplan der 7. Jahrgansstufe 7.1 Luft Lebensgrundlage und Lebensraum Lernziele: Den Schülerinnen und Schülern soll bewusst werden, dass die Luft eine der Lebensgrundlagen ist. Sie lernen möglichst durch eigene Versuche Bestandteile der Luft und deren chemische Zeichen kennen. Sie gewinnen einen Überblick über Bestandteile des Blutes und über Atmung und Blutkreislauf beim Menschen. Daraus sollen sie Folgerungen für eine gesunde Lebensführung ziehen. Lerninhalte: 7.1.2 Atmung des Menschen S 7.1 Atemwege und Atmungsorgane: Bronchien, Lunge, Lungenbläschen Aufgabe der Atmung: Gasaustausch, Abgabe von Kohlenstoffdioxid, Aufnahme von Sauerstoff 7.1.1, 7.1.3 13

7.1.3 Blutkreislauf des Menschen S 7.1 Zusammenwirken von Atmung und Blutkreislauf; negative Einflüsse vor allem durch Lebensweise (Rauchen); Erkrankungen 7.1.2 In der Unterrichtseinheit Fahrrad und Gesundheit des Projektes in Kooperation mit der TU München wird die Wirkung des Fahrradfahrens auf die Körperfunktionen theoretisch erläutert und praktisch auf der Fahrradrolle getestet. Die gesundheitsorientierten Fitnessfaktoren sind auch im Fach Sport (7.1.1) Lehrplanthema. 7.3 Umgang mit Elektrizität GtB 7.4 Lernziele: Ausgehend von Fragestellungen aus Alltag und Technik erwerben die Schüler/innen handlungsorientiert Grundkenntnisse über den elektrischen Strom. Lerninhalte: 7.3.1 Elektrische Spannung und Stromstärke Wirkungen des elektrischen Stroms, z.b. Wärme und Licht, chemische Vorgänge, magnetische Wirkung Elektrischer Stromkreis; Spannungsquellen Da die Themen Stromkreis, Wirkungen des Stroms und Verbraucher (z.b. Licht) sowohl hier als auch in GtB Thema sind, können diese in den Technikeinheiten des Projektes am Beispiel Fahrrad durch praktische Versuche veranschaulicht werden (Stromkreis schließen, Strom messen...). 7.4 Grundlagen der Mechanik GtB 7.2 Lernziele: Ausgehend von Alltagserfahrungen lernen die Schüler/innen bei Experimenten den physikalischen Begriff der Kraft kennen. Am Phänomen des Hebels erfahren sie die goldene Regel der Mechanik. Lerninhalte: 7.4.1 Kräfte Unterschiedliche Kräfte, z.b. Gewichtskraft (Schwerkraft), Federkraft, Reibungskraft 7.4.2 Werkzeuge als Kraftwandler Hebel als Werkzeug Vor allem die Hebelwirkung von Werkzeugen (richtige Anwendung) und die Reibungskraft des Rades auf Untergrund können am Beispiel Fahrrad erläutert werden. Sport 7.1 Gesundheit ( Fairness, Kooperation, Umwelt, Leisten, Gestalten, Spielen) PH/CH/B 7.1.2, 7.1.3 Lernziele: Die Schüler/innen erweitern und vertiefen ihre Erfahrungen im gesundheitsorientierten Schulsport. Durch das Erleben und Üben gesundheitsbezogener sportlicher Inhalte sollen sie sensibler für den eigenen Körper werden. Sie vertiefen ihre Kenntnisse und erhalten darüber hinaus Anregungen für regelmäßiges Üben auch außerhalb des Sportunterrichts. 14

Lerninhalte: 7.1.1 Gesundheitsorientierte Fitnessfaktoren Allgemeine Ausdauer: Laufen, Schwimmen, Spiele, Skilanglauf unter Ausdaueraspekt üben; dem subjektiven Belastungsempfinden physiologische Kriterien zuordnen (z.b. Pulswerte und Atemfrequenz bestimmen sowie erläutern) 7.1.2 Bewegungserleben, Gewandtheit, Kreativität Komplexe koordinative und kreative Aufgaben, auch unter Einbeziehung von Geräten, erproben 7.1.3 Körpergefühl, Körperbewusstsein, Entspannungsfähigkeit Reaktionen des Körpers bei verschiedenen Belastungsformen, Sportarten und äußeren Bedingungen bewusst erleben (z.b. Steigerung des Atemzugvolumens bei Ausdauerbelastungen) 7.1.4 Sicherheit für Gesundheitsrisiken und Unfallgefahren bei verschiedenen Situationen, Sportarten, Belastungen, Übungsformen und Körperzustände sensibel werden (z.b. Risiko bei Ermüdung) die Kenntnisse über funktionelle Sportausrüstung erweitern In der Unterrichtseinheit Fahrrad und Gesundheit werden verschiedene Belastungszustände ausprobiert und die Körperreaktionen erfasst und festgehalten. Es wird vermittelt, dass die Ausdauer durch regelmäßiges Fahrradfahren verbessert werden kann und vorgebeugt, dass sich die Jugendlichen bei den Ausflügen überschätzen und Schaden nehmen. In der Einheit Fahrradparcours werden auf dem Fahrrad mehrere Aufgaben gleichzeitig abverlangt, was die Körperkoordination und die Geschicklichkeit trainiert und damit das Unfallrisiko auf der Straße verringert. Die gute Ausstattung der Schule mit Helmen, Fahrradtaschen und Regenjacken ermöglicht, die Funktionen und Vorteile dieser Ausrüstung in der Praxis auszuprobieren. 7.2 Fairness, Kooperation ( Gesundheit, Umwelt, Leisten, Gestalten, Spielen) Lernziele: Die Schüler/innen sollen zunehmend sensibel werden für Voraussetzungen und Bedingungen gemeinschaftlichen Sports. Sie lernen, Aktivitäten und Regeln mit Klassenkameraden unterschiedlichen Leistungsniveaus kooperativ zu gestalten und Verantwortung für ihren Partner zu übernehmen. Lerninhalte: 7.2.1 Regelgeleitetes Handeln Den Gestaltungsspielraum von Regeln erkennen und diese in spezifischen Situationen an die (z.b. körperlichen) Voraussetzungen der Mitspieler/innen anpassen 7.2.2 Handeln in der Gemeinschaft begrenzte Unterrichtsvorhaben mitplanen und Aufgaben mit fest umrissenem Verantwortungsbereich übernehmen die eigenen Interessen mit den Interessen der Gruppenmitglieder abstimmen In der Einheit Planung einer Fahrradtour wird gemeinsam in der Klasse das Ziel, die Länge und Schwierigkeit der Tour abgestimmt. Hier werden auch Regeln für die Tour aufgestellt und Aufgaben verteilt, um die sich die Schüler/innen selber kümmern. 15

7.3 Umwelt ( Gesundheit; Fairness, Kooperation; Leisten, Gestalten, Spielen) Lernziele: Die Schüler sollen sich zunehmend der Zusammenhänge zwischen ihren sportlichen Bedürfnissen und möglichen Gefährdungen der Umwelt bewusst werden. Beim Erschließen weiterer Bewegungsräume werden grundlegende Kenntnisse über die Bedeutungsvielfalt der Begriffe Sport" und Umwelt" sowie Grundsätze für umweltschonendes Verhalten bei sportlichen Aktivitäten vermittelt. Lerninhalte: 7.3.1 Umwelterfahrungen Möglichkeiten erfahren, die das Schul- und Wohnumfeld für sportliche Aktivitäten bietet (z.b. auch in Verbindung mit örtlichen Sportvereinen) und dabei die regionalen Besonderheiten der natürlichen Umgebung kennen lernen (z.b. Planung und Durchführung eines Orientierungslaufs) 7.3.3 Verantwortung und Handeln Vorschläge zur umweltverträglichen Gestaltung bewegungsfreundlicher und bewegungsanregender Umgebungen entwickeln (z.b. Geschicklichkeitsparcours im Pausenhof) In der Einheit Fahrradtour wird von der Schule zu einem Freizeitziel gefahren, was den Schülerinnen und Schülern neue Möglichkeiten eröffnet, ihren Mobilitätsraum selbständig zu erweitern. Sie lernen nahe Ziele für Sport und Freizeit und auch schöne Orte in der Natur (Perlacher Forst, Isar, Hinterbrühler See) kennen. Trotz Spaß und Ausgelassenheit sollen sie Rücksicht auf die Natur, Tiere und Mitmenschen nehmen (nicht querfeldein fahren, keine Tiere aufschrecken, Müll wieder mitnehmen...). Arbeit/Wirtschaft/Technik Arbeit und Beruf 7.1 Erster Zugang zu betrieblicher Erwerbsarbeit und Beruf Lernziele: Die Schüler/innen führen eine Arbeitsplatzerkundung an einem geeigneten betrieblichen Arbeitsplatz durch und verschaffen sich damit einen ersten eigenen Zugang zu betrieblicher Erwerbsarbeit und Beruf. Bei der gemeinsamen Auswertung der Arbeitsplatzerkundung stellen sie die Vielfalt von Arbeit an betrieblichen Arbeitsplätzen fest und versuchen diese zu ordnen. Ausgehend von persönlichen Wahrnehmungen und eigenen Zukunftsvorstellungen erkennen sie, dass die berufliche Orientierung in einem engen Zusammenhang mit der persönlichen Lebensplanung steht und sie beginnen mit ersten konkreten Schritten der Berufswahl. Lerninhalte: 7.1.1 Erwerbsarbeit am betrieblichen Arbeitsplatz Merkmale eines Arbeitsplatzes, z.b. Arbeitsaufgabe und Tätigkeiten, Arbeitsort, Arbeitsbedingungen, Maschinen, Arbeitsplatzanforderungen, Ergonomie Vielfältige Formen von Arbeit am Arbeitsplatz, z.b. körperliche, geistige Arbeit, Dienste leistende, verwaltende, Waren produzierende Arbeiten, gelernte und angelernte Arbeiten Zugangserkundung 16

7.1.2 Persönliche Sichtweisen von Arbeit und Beruf Persönliches Wahrnehmen von Arbeit und Beruf, z.b. Aussagen über Arbeit und Beruf; Sichtweisen von Mädchen und Jungen Sich mit der eigenen künftigen Lebensgestaltung befassen Der in den Einheiten Fahrrad und Technik einbezogene Zweiradmechaniker gibt hier Auskünfte über seinen Beruf, seinen Arbeitsplatz und seine Tätigkeiten. Darüber hinaus können interessierte Schüler/innen eine Arbeitsplatzerkundung in der Fahrradwerkstatt machen. In den Technikeinheiten wird darauf geachtet, dass sich auch Mädchen an die Aufgaben heran trauen, was durch die Anwesenheit von mind. einer weiblichen Pädagogin begünstigt wird. Gewerblich-technischer Bereich Es wird eigenständig oder in Kooperation mit anderen Fächern das Technikprojekt Rund ums Fahrrad ausgewählte Funktionseinheiten und technische Zusammenhänge durchgeführt. Hierbei ist insbesondere auf die Erfahrungen von Fachleuten außerhalb der Schule (z.b. Zweiradmechaniker, Verkehrswacht, Polizei) zurückzugreifen. Dieses Projekt kann auch in Blockform (z.b. Projektwoche) durchgeführt werden. 7.2 Projekt Rund um das Fahrrad ausgewählte Funktionseinheiten und technische Zusammenhänge Ph/Ch/B 7.4 Lernziele: Innerhalb eines Projektes setzen sich die Schüler/innen mit einem Lerngegenstand aus dem unmittelbaren Lebensbereich auseinander. Im handelnden Umgang lernen sie die Funktionseinheiten des Fahrrades und deren Wirkungsweisen kennen. Hierbei werden sie zur sachgerechten Wartung und Pflege angeleitet und lernen die Bedeutung der jeweiligen Funktionseinheiten kennen. Im Vergleich unterschiedlicher Konstruktionen bzw. Funktionen wird bei den Schülerinnen und Schülern technisches Interesse geweckt. Durch die handelnde Auseinandersetzung werden sie auch für werterhaltende und verkehrssichernde Fragen sensibel. Projektmethodische Lernziele: Die Schüler/innen erfahren, dass es sinnvoll und zielführend ist, ein Arbeitsvorhaben im Team zu planen, zu organisieren, zu strukturieren und durchzuführen. Bei der Durchführung des Projekts sollen die Schüler/innen ihren eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten entsprechend Aufgaben übernehmen. Dabei sollen sie Kenntnisse von Fachleuten einfließen lassen, die auch von außerhalb der Schule eingeladen werden können. Das Projekt kids on bike ist gekoppelt mit der schulinternen Projektwoche, in der sich interessierte Schüler/innen für die Fahrradgruppe melden können. Unter Einbezug von einem Zweiradmechaniker werden eigene und Schulräder verkehrstauglich gemacht, Ausflüge geplant und durchgeführt und dabei alle relevanten Themen (Sicherheit, Fitness, Umwelt, Fahrrad als Wertgegenstand...) behandelt. 7.4 Technisches Umfeld Elektrotechnik Lernziele: Die Schüler/innen wenden im Kleinspannungsbereich den Stromkreis für unterschiedliche Zwecke an. 17

Lerninhalte: Elektrotechnik Ph/Ch/B 7.3 Stromkreise und ihre Darstellung in Schaltplänen ( Technisches Zeichnen 7.1) Anwendungsbezogene Schalter und Verbraucher Einfache Werkaufgabe Stromkreise mit Hilfe von z.b. Steck-, Schraub- und Quetschverbindungen zusammenschalten Schalter anwendungsbezogen anordnen und einsetzen Verbraucher als Licht-, Signal- oder Antriebselement einsetzen (z.b. Beleuchtungsaufgaben) Siehe PH/Ch/B 7.3 Umgang mit Elektrizität Kommunikationstechnischer Bereich 7.4 Projekt Schüler/innen arbeiten und wirtschaften für einen Markt Erstellen eines Printproduktes AWT 7.3, HsB 7.9 Fachliche Lernziele: Die Schüler/innen erstellen mit einem Layoutprogramm auch unter Zuhilfenahme eines Assistenten einfache Printprodukte wie z.b. Glückwunschkarten, Visitenkarten, Tischkarten usw. Dabei sollen sie die mit einem Textverarbeitungsprogramm gewonnenen Kenntnisse und Fähigkeiten auf ein Layoutprogramm übertragen und sich der Wirkung eines ansprechend gestalteten Printproduktes bewusst werden. Projektmethodische Lernziele: In Abstimmung mit dem Leitfach Arbeit-Wirtschaft-Technik führen die Schüler ein Projekt durch. Dabei sollen sie die Projektmethode als Lernmethode kennen lernen. Die Schüler/innen erfahren, dass es sinnvoll und zielführend ist, ein Arbeitsvorhaben gemeinsam zu planen und zu organisieren. Die Erstellung des Printproduktes erfolgt nach konkreter Auftragslage. Die Schüler/innen erkennen, wie durch Werbemaßnahmen ein entsprechender Bedarf geweckt werden kann. In Abstimmung mit AWT können bei diesem Projekt Technikkarten entstehen. Die Schüler/innen dokumentieren mit Hilfe eines Fotografen verschiedene Reparaturvorgänge und gestalten grafisch ansprechende Karten mit Vorgangsbeschreibungen der Abläufe. Diese Karten können an der Schule oder darüber hinaus (an anderen Schulen, in Freizeitstätten...) beworben werden. Damit wird das selbständige Reparieren verschiedener Mängel erleichtert. Hauswirtschaftlich-sozialer Bereich 7.2 Gesunderhalten und Ernähren Lernziele: Die Schüler/innen gewinnen Einblick in den Zusammenhang zwischen Ernährung, Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Sie sollen alltägliche Ernährungssituationen im Hinblick auf eine gesunde Lebensweise vergleichen können. Die Schüler/innen verfügen über Kenntnisse einer ausgewogenen Ernährung und sie können diese mit ihrem eigenen Ernährungsverhalten und ihrer Lebensweise in Bezug setzen. 18

Lerninhalte: 7.2.1 Empfehlungen im Hinblick auf eine gesunde Lebensweise Sp 7.1.5 Faktoren für eine gesunde Lebensweise, z.b. Bewegung, Beschäftigung/Arbeit, Ernährung, Hygiene Hier kann aufgegriffen werden, wie Sport und Ernährung zusammenhängen. Z.B.: Radfahren als gelenkschonende und im Alltag gut umzusetzende Form der Bewegung/des Sports als Ausgleich häufigen Sitzens und ungesunder Ernährung Richtige Ernährung bei sportlichen Tätigkeiten 19

Übersicht Projektablauf 20

B Übersicht Projektablauf 1. Projektübersicht und Zeitplan Das Projekt kids on bike ist aufgegliedert in vier Einheiten: 1. Nachhaltige Mobilität (Jahrgangsstufen 7) 2. Technikeinheiten (Jahrgangsstufen 7) 3. Fahrradparcours (Jahrgangsstufen 7) 4. Projektwoche (Jahrgangsstufen 5-8) 1. Nachhaltige Mobilität Diese beinhaltet vier Bausteine: - Einführung in das Projekt - Thema Fahrrad und Gesundheit in Kooperation mit der TU München - Thema Tourenplanung und Kartenkunde - Klassentour in Kooperation mit den Klassenlehrer/innen und der Schulsozialarbeit 2. Technikeinheiten in der Fahrradwerkstatt Diese Einheit findet in Kooperation mit dem/der Techniklehrer/in der Schule und mit einem Mechanikermeister innerhalb der Technikstunden des Lehrplans statt. Jede/r Schüler/in nimmt drei Doppelstunden an der Technikeinheit teil. Die Einheiten beinhalten: - Das verkehrssichere Fahrrad und Fahrradchecks - Wie funktioniert ein Fahrrad?: technische Funktionen und Mechanik - Reifenwechsel (mit und ohne Hilfsmittel), Schlauch flicken - Bremsen, Kette, Licht - Die richtige Ausrüstung: Helm - Fahrradpflege Hier werden Räder für die Schule instandgesetzt. 3. Fahrradparcours im Sportunterricht Innerhalb der Sportstunden und in Kooperation mit dem/r Sportlehrer/in werden mit Hilfe eines ausgeliehenen ADAC-Parcours die verschiedenen Verkehrsregeln praktisch eingeübt. Außerdem üben die Schüler/innen typische Situationen im Straßenverkehr und verbessern ihre Geschicklichkeit. Als Motivation wird gewertet und ein Preis vergeben. 21

4. Projektwoche Am Ende der oben stehenden Einheiten können sich Schüler/innen der Jahrgangsstufen 5-8 für die Fahrrad-AG melden. Diese findet innerhalb der klassenübergreifenden Projektwoche der Schule statt. In der Fahrrad-AG machen alle Schüler/innen ihr eigenes Fahrrad (gespendet oder selber mitgebracht) verkehrstüchtig. Damit werden unterschiedliche Touren in Kleingruppen und als Gesamtgruppe unternommen. Der/Die Techniklehrer/in leitet die Projektgruppe in der Fahrradwerkstatt. Schulsozialarbeiter/innen und Lehrer/innen begleiten die Fahrradausflüge in Kleingruppen. Als Experte steht Martin Dinkel von Velo und ein Mechanikerlehrling der Werkstätte für 2-Radmechanik zur Verfügung. Die folgenden Tabellen verschaffen einen Überblick über die zeitliche Abfolge der jeweiligen Einheiten des Projekts kids on bike. Zudem werden in dieser Übersicht die Zuständigkeiten aller beteiligten Lehrkräfte und Kooperationspartner verdeutlicht. Die unterschiedlichen Einheiten des Projekts sind so entwickelt worden, dass sie aufeinander aufbauen. Daher ist es wichtig, dass die vorgegebene zeitliche Reihenfolge der Einheiten eingehalten wird. Die Tätigkeiten umfassen sowohl die organisatorische Vorbereitung der Einheit mit Terminabsprachen mit allen Beteiligten und Anfertigung des Materials, als auch die Sichtung der Ablaufpläne und der Checklisten. Die Vorbereitung für das Projekt beginnt bereits im Jahr davor mit der Beantragung von finanziellen Mitteln für den Zweiradmechanikermeister von Seiten der Schulleitung. Die Projekteinheiten mit den Schüler/innen beginnen Ende Januar bzw. Anfang Februar und enden im Juni/Juli mit der Fahrrad-AG in der Projektwoche. 22

Tätigkeiten Klasseneinheiten 7. Klassleitung Kontaktaufnahme mit TU München und Terminvereinbarung Jahr davor Dezember Januar Februar Aug Sep Okt Nov 1. W 2. W 3. W 4.W 1. W 2. W 3. W 4.W 1. W 2. W 3. W 4.W Vorabfragebogen an die Schüler/innen verteilen Vorbereitung und Durchführung der Einführung zum Projekt Kontakt zu Martin Dinkel/Vorbereitung und Durchführung der Einheit Radfahren und Gesundheit Technikeinheiten Schulleitung Antrag zur Finanzierung des Zweiradmechanikers Techniklehrer/in Anfrage Martin Dinkel und Terminabsprache Sichtung des Materials für die Fahrradreparatur Materialbesorgung/ Sponsoring Vorbereitungstreffen mit Martin Dinkel von Velo Vorbereitung und Durchführung der Technikeinheiten 1-3 23

Tätigkeiten Klasseneinheiten 7. Klassleitung Kontaktaufnahme und Terminabsprachen mit der Schulsozialarbeit März April Mai Juni Juli 1. W 2. W 3. W 4.W 1. W 2. W 3. W 4.W 1. W 2. W 3. W 4.W 1. W 2. W 3. W 4.W 1. W 2. W 3. W 4.W Vorbereitung und Durchführung der Tourenplanung Vorbereitung und Durchführung der Fahrradtour Fahrradparcours Sportlehrer/in Terminabsprache mit Klassleitung Kontaktaufnahme und Terminvereinbarung ADAC Vorbereitung und Durchführung des Parcours Projektwoche Schulsozialarbeit Terminabsprache mit Martin Dinkel Vorbereitung und Durchführung Projektwoche 24

2. Übersicht Checklisten und Zuständigkeiten der Projekteinheiten 2.1 Einheiten im Klassenverband Zuständigkeit: Klassleitungen der 7. Jahrgangsstufen Checkliste Einführung (s. S. 32) Show Box, Filmraum, Medienwagen für diesen Tag reservieren Ablaufplan anschauen Material / Kopiervorlagen vorbereiten Checkliste Fahrrad und Gesundheit (s. S. 46) Terminabsprache mit Schulsozialarbeit Terminabsprache mit Mitarbeiterinnen der TU München (s. Kontaktdaten) Projektwerkstatt für diesen Tag reservieren Martin Dinkel wegen Fahrradrolle und Rädern kontaktieren. Terminabsprache (s. Kontaktdaten) Ablaufplan anschauen Material / Kopiervorlagen vorbereiten Checkliste Planung einer Fahrradtour (s. S. 56) Ablaufplan anschauen Terminabsprache mit Schulsozialarbeit Fahrradkarten besorgen Kartenausschnitt anfertigen Material / Kopiervorlagen vorbereiten Checkliste Fahrradtour (s. S. 63) Terminabsprache mit Schulsozialarbeit Fahrräder checken Erlaubnis der Eltern für die Teilnahme an der Fahrradtour einholen Fahrradkarten besorgen Erste-Hilfe-Set checken und mitnehmen Reparatursets / Fahrradtaschen / Fahrradhelme / Regenjacken mitnehmen 25

2.2 Fahrradparcours im Sportunterricht Zuständigkeit: Sportlehrer/innen der 7. Jahrgangsstufen Checkliste (s. S. 65) Ablaufplan anschauen Terminabsprache mit Klassleitung für Mädchen und Jungen ADAC-Parcours buchen (s. Kontaktdaten) Material / Kopiervorlagen vorbereiten 2.3 Fahrrad und Technik im Technikunterricht Finanzen: Schulleitung Zuständigkeit: Techniklehrer/innen der 7. Jahrgangsstufen Checkliste Technikeinheit 1 (s. S. 73) Ablaufplan anschauen Lehrtafel verkehrssicheres Fahrrad (Bezug unter: http://www.verkehrswacht-medienservice.de/verkehrssicheres_fahrrad_gs.html für 68 Euro) Magnettafel / Flipchart und kleine Magnete Material / Kopiervorlagen vorbereiten Checkliste Technikeinheit 2 (s. S. 77) Ablaufplan anschauen Material / Kopiervorlagen vorbereiten Checkliste Technikeinheit 3 (s. S. 91) Ablaufplan anschauen Material / Kopiervorlagen vorbereiten Quiz von CD auf Laptop überspielen und Funktion testen 26

2.4 Projektwoche Fahrrad-AG Zuständigkeit: Schulsozialarbeit Checkliste (s. S. 112) Termin mit Zweiradmechaniker Martin Dinkel von Velo am Ostbahnhof abklären Projektwerkstatt für die Projektwoche reservieren Material für Reparaturen und Fahrradpflege besorgen Fahrradtouren überlegen Ausreichend Fahrradkarten besorgen Informationen zur Fahrradmitnahme in Gruppen bei der S-Bahn einholen Erste-Hilfe-Sets checken und mitnehmen Erlaubnis der Eltern für die Teilnahme an Fahrradtouren einholen 27

3. Kontaktdaten externer Kooperationspartner und Sponsoren Kooperationspartner TU München ADAC- Parcours Sponsoren Institution Person Kontakt/Adresse (mail/tel) Velo am Ostbahnhof Zweiradmechanikermeister Herr Martin Dinkel Werkstätte für Zweiradmechanik Zweiradmechanikermeister Herr Michael Grünberg Frau Dr. Monika Siegrist Frau Barbara Geilhof Frau Daniela Kirst Herr Oliver Kürschner werkstatt@velo-am-ostbahnhof.de m.dinkel@bergtec.de Tel: 089-44718116 (Werkstatt) Tel: 089-4484979 (Laden) VELO am Ostbahnhof Weißenburger Str. 44 81667 München Tel: 089-829217-2 WfZ - Werkstätte für 2-Radmechnik e.v. Planegger Str. 125 81241 München siegrist@sport.med.tum.de geilhof@sport.med.tum.de Präventive und Rehabilitative Sportmedizin Technische Universität München Dr. phil. Monika Siegrist Connollystr. 32 80809 München Daniela.Kirst@sby.adac.de Tel: 089-5195114 Oliver.kuerschner@sby.adac.de Tel: 089-5195114 ADAC Südbayern Ridlerstraße 35 80339 München Institution Person Kontakt/Adresse (mail/tel) REMA TIP TOP Flickzeug Herr Uwe Dohse Uwe.Dohse@tiptop-automotive.de Tel: 08121-707329 REMA TIP TOP GmbH Gruber Straße 65 D-85586 Poing 28

VAUDE Sponsoring ORTLIEB Regenjacken Fahrradtaschen UVEX Helme Schwalbe Mäntel, Schläuche Fundbüro KVR gebrauchte Fahrräder Frau Ina Rothmund Herr Philip Abel Frau Kerstin Engl Herr Stefan Weiler Frau Marie-Theres Osebold Frau Doris Klytta Frau Sabine Eisenhauer Herr Goekhan Yamanlar Sponsoring.Bike@vaude.com Tel: 07542-5306-0 VAUDE Sport GmbH & Co. KG Sponsoring Vaude Straße 2 88069 Tettnang ke@ortlieb.com Tel: 09872-800169 ORTLIEB Sportartikel GmbH Kerstin Engl Rainstrasse 691560 Heilsbronn S.Weiler@uvex.de Tel: 0911-97744380 UVEX SPORTS GmbH & Co. KG Stefan Weiler Würzburger Straße 154 90766 Fürth mt.osebold@schwalbe.com d.klytta@schwalbe.com Tel: 02265-109-961 SCHWALBE - Ralf Bohle GmbH Otto-Hahn-Straße 1 51580 Reichshof sabine.eisenhauer@muenchen.de Tel: 089-233-459 01 goekhan.yamanlar@muenchen.de Tel: 089-233-459 11 Internet: www.fundbuero-muenchen.de Landeshauptstadt München Kreisverwaltungsreferat HA I/23 Fundangelegenheiten Oetztaler Straße 19 81373 München 29

Projekteinheiten 30

Einheiten im Klassenverband Einführung 31

C Projekteinheiten 1. Einheiten im Klassenverband 1.1 Einführung Diese Einheit wird von der Klassleitung der 7. Jahrgangsstufe eigenständig durchgeführt. Die benötigten Materialien befinden sich im Anhang unter Kopiervorlagen Einführung. Zielsetzung der Einheit: - Die Schüler/innen beschäftigen sich mit ihrer persönlichen Einstellung zum Fahrradfahren. - Die Schüler/innen erfahren den Gesamtzusammenhang und den Ablauf des Projekts. - Die Schüler/innen bekommen einen ersten Eindruck von den Vorteilen des Fahrradfahrens in den Bereichen Gesundheit, Kosten, Umwelt- und Klimaschutz. - Bei den Schüler/innen wird die Vorfreude auf das Projekt geweckt. Ablauf: Zeit Inhalte/Methoden Material 15 min Vorbereitung Film-Vorführung Show Box Film 10 min Fotosession, von je zwei nebeneinander sitzenden Schüler/innen Digitale Kamera wird ein Foto gemacht. Alternativ: Die Schüler/innen bekommen ein paar Tage vor der Projekteinführung den Auftrag, ein schönes Foto von sich von zuhause mitzubringen. 10 min Vorabfragebogen Ihr habt zu Hause in Vorbereitung auf unser Projekt kids on bike einen Fragebogen zum Thema Wie bist du unterwegs? ausgefüllt. ausgefüllte Vorabfragebögen Folgende Fragen werden per Handzeichen abgefragt und die Anzahl der Schüler/innen an der Tafel notiert: Tafel/Tafelkreide - Bist du schon mal mit dem Fahrrad zur Schule gefahren? - Wie häufig fährst du Fahrrad? - Findest du, dass Fahrradfahren gesund ist? - Trägst du beim Fahrradfahren einen Helm? - Hast du schon einmal etwas an deinem Fahrrad repariert? Die anderen Fragen können frei in einem interaktiven Gespräch mit den Schüler/innen besprochen und diskutiert werden. 10 min Projektvorstellung Projektübersicht zeigen Bei unserem Projekt kids on bike habt ihr die Möglichkeit, mehr über den Beruf eines Zweiradmechanikers zu erfahren. Außerdem werdet ihr gemeinsam mit einem Zweiradmechaniker in den Technikstunden einfache Reparaturen am Fahrrad selbst durchführen. In einer Unterrichtseinheit erfahrt ihr, was beim Fahrradfahren mit eurem Körper passiert und warum Fahrradfahren so gesund ist. Projektübersicht 32

Außerdem erlebt ihr bei unserem Projekt, dass das Fahrrad für euch auf dem Schulweg aber auch in der Freizeit eine schnelle, billige und coole Möglichkeit sein kann, in der Stadt unterwegs zu sein. Gemeinsam werden wir einen Fahrradausflug planen und im Sommer eine gemeinsame Fahrradtour machen. Projektübersicht aufhängen 10 min Film BikerzZz http://video.filestube.com/3b053b02fcd6738503ea Jetzt werden wir uns gemeinsam einen kurzen Film zum Thema Fahrrad anschauen. Vor dem Film: Mit dem neuen Umweltbildungsprojekt Rückenwind klärt die Münchner Umweltorganisation Green City e.v. Erwachsene von Morgen über den Zusammenhang zwischen ihrem Mobilitätsverhalten und dem Klimawandel auf und regt sie an, sich dazu selbst eine Meinung zu bilden. Zusammen mit Schülerinnen und Schülern der 8. Jahrgangsstufe der Mittelschule an der Perlacher Straße sind sie hinaus auf die Straße gegangen. Ist dort nur Platz für Autos? Was wäre, wenn diese Flächen anders genutzt werden könnten? Was bedeutet für Jugendliche Lebensqualität in der Stadt und was können sie selbst dazu beitragen? Mit diesen Fragen setzten sich die Teilnehmer/innen auseinander und entwickelten eigene Ideen und einen Film. Film zeigen: Dazu in die Show-Box gehen oder einen Medienwagen im Klassenzimmer aufstellen. Nach dem Film: Diese Klasse zeigt, was am Radfahren toll ist und was die Vorteile des Radfahrens sind, nämlich z.b. keine unnötigen Wartezeiten auf den Bus, kein Benzinverbrauch und damit klimafreundlich und billig, man kann Tricks machen, Ausflüge machen usw. Jetzt seid ihr gefragt: Ich habe vier Fragen an euch, die ihr jetzt in einem Partnerinterview beantworten werdet. 30 min Partnerinterview und Plakaterstellung Im Dialog vorspielen, wie ein Partnerinterview aussehen könnte (Lehrer/in + Schüler/in). Die Schüler/innen bekommen nun einen Interviewbogen und befragen ihre Tischnachbarn. Die Antworten schreiben sie auf. Diejenigen, die fertig sind, schreiben die Antwort zur Frage Was braucht ein Fahrrad, damit es cool ist? auf die Sprechblasen. Währenddessen kann der/die Lehrer/in die Fotos der Schüler/innen am Fotodrucker ausdrucken. Die Schüler/innen stellen die Antworten der Partner/innen vor und geben die Sprechblasen nach vorne, wo sie aufgeklebt werden. Das Plakat wird im Anschluss aufgehängt. Film Beamer DVD-Player Show Box Plakat mit der Überschrift: Was braucht ein Fahrrad, damit es cool ist? Sprechblasen PC mit Drucker oder Fotodrucker Fotos Kleber Eddings 33

20 min Fahrrad-Quiz Die Schüler/innen teilen sich in zwei Gruppen auf, die in zwei Kreisen sitzen. Es werden 6-7 Fragen vorgelesen und abwechselnd Antworten gegeben. Die Gewinnergruppe bekommt einen Preis. Lehrer/in liest Fragen vor, macht Striche an der Tafel und zeigt Fotos zu den ersten beiden Fragen. Das Quiz (ohne die Markierung der richtigen Antworten) auch auf Overhead-Folie ausdrucken und die jeweilige Frage mit den drei Antwortmöglichkeiten über den Overheadprojektor für alle an die Wand projizieren. Quiz-Folie Quiz-Lösung Bilder zu Antworten Preise Variante: Ähnlich wie bei der Spielshow 1, 2 oder 3 werden zu den gestellten Fragen drei mögliche Antworten vorgegeben. Indem sich die Spieler/innen auf ein Feld (1, 2 oder 3) stellen, zeigen sie an, welche Antwort sie für richtig halten. Hierzu wird zum Beispiel die Tafel durch die drei Schilder (1, 2 bzw. 3) in drei Bereiche geteilt, vor denen sich die Spieler/innen entsprechend positionieren müssen. Der Spielleiter liest eine Frage und die drei Antwortmöglichkeiten vor. Die ausgedruckten Antwortmöglichkeiten werden unter die jeweilige Zahl gehängt. Während der Spielleiter nun langsam bis zehn zählt bzw. in Anlehnung an die Spielshow langsam 1, 2 oder 3 letzte Chance vorbei sagt, müssen sich die Spieler/innen auf ein Feld stellen. Die Auflösung der Antworten kann mit dem Satz erfolgen: Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht!. Jeder, der auf dem richtigen Feld steht, bekommt einen Punkt. Gewonnen hat der/die Spieler/in mit den meisten Punkten. 5 min Vorschau auf die nächste Projekteinheit: Gesundheit Checkliste Organisation und Material: Show Box/Filmraum/Medienwagen für diesen Tag reservieren Ablaufplan anschauen Material / Kopiervorlagen vorbereiten 34