Veranstaltung der SBK : Die Nutzung des tiefen Untergrundes

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Transkript:

armasuisse Kommunikation und Web Veranstaltung der SBK 7.11.13: Die Nutzung des tiefen Untergrundes Unsere Vision: Ein 3D-Eigentumskataster Zwischenbericht der Arbeitsgruppe 3D-Eigentum Die Umwelt verändert sich, wird komplexer changer L environnement change, devient de plus en plus complexe 1

die Bedürfnisse werden anspruchsvoller, les besoins se font plus exigeants,... neue Vermessungstechniken kommen hinzu, de nouvelles techniques de mesure sont disponibles,... 2

aber bis jetzt stellen wir sie 2D im Plan dar. mais jusqu'à maintenant, on ne le représente qu en deux dimensions dans le plan cadastral. Inhalt Die amtliche Vermessung der Schweiz Auftrag an die Arbeitsgruppe Internationale Übersicht Bedürfnisse der Praxis Lösungsansätze Nächste Schritte 3

Die amtliche Vermessung der Schweiz Die AV dient als Grundlage für die Anlage und Führung des Grundbuchs und der Sicherung des Eigentums. Durch das Schweizerische Katastersystem werden Hypotheken im Wert von über Fr. 850 Mia. gesichert. Wer macht was in der AV? (Organisation) Stufe Bund Stufe Kanton Stufe Gemeinde Eidgenössische Vermessungsdirektion Oberleitung / -aufsicht Strategische Führung Programmvereinbarungen Leistungsvereinbarungen Kantonale Vermessungsaufsichten Operative Führung Private Ingenieur-Geometerbüros Städtische Vermessungsämter Ausführung Werkverträge Intensive Zusammenarbeit! 4

Arbeitsgruppe 3D-Eigentum Auftrag der Kantone (KKVA) und der V+D: Prüfen, ob ein 3D-Kataster des Eigentums benötigt wird Vergleich der finanziellen und organisatorischen Konsequenzen der technischen Vorgehensvarianten Was sind die notwendigen Anpassungen im bestehenden Recht? Was machen andere? (Übersicht) Resultate der internationalen Umfrage zum Thema 3D-Eigentum inkl. Dokumentation: Weit verbreitet: separate Zeichnungen, welche mit den Urkunden abgelegt sind Weltweit noch kein einziger vollständiger 3D-(Liegenschafts-)Kataster Technisch in Reichweite Primär sind noch organisatorische und rechtliche Fragen zu klären Finanzierung kaum erwähnt 5

Was machen andere? (Bsp. 1) Holland Zeichnungen zum STWE sind im GB elektronisch, d.h. gescannt, vorhanden Plan für das GB: keine Details zum STWE Was machen andere? (Bsp. 2) Spanien Wird als das fortschrittlichste Beispiel für 3D-Cadastre aufgeführt Aber: nicht effektive Höhe, sondern Standardstockwerkhöhe von 3m 6

Was machen andere? (Bsp. 3) Schweden, 2008 revidiertes Recht: Definition Grundeigentum (Jordabalken) horizontal abgegrenzt oder horizontal und vertikal abgegrenzt Einige Voraussetzungen für Beschreibung Eigentum in 3D, u.a. Baute oder Baugenehmigung vorhanden Relative Höhen wird bisher selten genutzt Bedürfnisse der Praxis (aus Interviews) Klare vertikale Abgrenzung des Eigentums Offizielle, amtliche 3D-Daten Bessere Dokumentation von Dienstbarkeiten Offizielle, amtliche Daten von STWE Einheitlicher Standard Digital verfügbar Zentral zugänglich 7

Wie weit reicht das Eigentum? Zivilgesetzbuch ZGB, Art. 667: 1 Das Eigentum an Grund und Boden erstreckt sich nach oben und unten auf den Luftraum und das Erdreich, soweit für die Ausübung des Eigentums ein Interesse besteht. 2?? Heutiges Recht nicht mehr praxisgerecht «soweit das Interesse reicht.» Ist oft in der Praxis unklar oder sogar widersprüchlich! Bsp. Geothermie Eisenbahntunnel rechtliche Probleme Schwierigkeiten in der Raumplanung Die bauliche Praxis lässt sich rechtlich nur mit Hilfe von Dienstbarkeiten regeln. Lässt sich nicht in einem GIS abbilden. 8

Zu beantwortende Fragen Wo ist die vertikale Abgrenzung des Eigentums? Welche Art von 3D-Daten sollen es sein? Wie kann das STWE digital zugänglich gemacht werden? Lösungsansätze zur vertikalen Abgrenzung des Eigentums Säule x i, y i mit unbekannter vertikaler Ausdehnung (wie bisher) Säule x i, y i mit Eingrenzung auf ein ÖREB -Volumen (mit 3D-ÖREB-Kataster) Fixe vertikale Abgrenzung +h bzw. -t bezüglich Gelände x i, y i, Definition des Eigentums in x i, y i, z i 9

Lösungsansätze 3D-Daten Theorie unterscheidet drei Arten von 3D: Rechtssicherheit mit allen erhöht 3D-Visualiserungen und Analysen des Eigentums jedoch nur mit Variante C möglich! Lösungsansätze STWE Rasch digitale STWE-Pläne (Rasterplan und z.b. Stockwerknummer) STWE in 2D (Vektor (x i, y i ) und z.b. Stockwerknummer) 3D-Eigentumskataster des STWE (x i, y i, z i ) Je nachdem, ob der 3D-Eigentumskataster zustande kommt, wird die dritte Variante oder eine der beiden ersten gewählt werden. 10

Aus der Beurteilung Die technisch beste Variante reiner 3D-Kataster (Einsatzmöglichkeiten, zukunftsorientiert) ist zugleich die teuerste Lösung. Die hybride Variante bringt ein gutes Kosten/ Nutzen-Verhältnis, da das Eigentum in 3D nicht für viele Nutzer von Interesse ist, jedoch die physischen Objekte um so mehr. Bei der Ersterfassung müssen Prioritäten gesetzt werden. Die Ersterhebung könnte z.b. auch von (neuen) Datennutzern (Grosskunden) mitfinanziert werden. Fazit Eine eindeutige vertikale Abgrenzung des Eigentums, ist ein grosses Bedürfnis der Praxis. Reiner 3D-Kataster: grösster Zusatznutzen und zukunftsorientierte Lösung Lösung für STWE: stark abhängig davon, ob eine 3D-Dokumentation des Eigentums gewünscht wird. 11

Nächste Schritte Studie durch einen auf Sachenrecht spezialisierten Juristen Weiterhin Entwicklungen in anderen Ländern und in der Forschung verfolgen Diskussionen führen, auch mit potentiellen neuen Datennutzern Bei verschiedenen laufenden Projekten die Idee des 3D-Katasters mitberücksichtigen Die Vision: Ein 3D-Eigentumskataster (1) welcher nicht nur die räumliche Situation, 3D-Stadtmodell des Kantons Basel-Stadt 12

Die Vision: Ein 3D-Eigentumskataster (2) sondern auch die rechtlichen Verhältnisse dokumentiert (z.b. Stockwerkeigentum) Die Vision: Ein 3D-Eigentumskataster (3) sowohl über wie unter dem Boden. Beispielsweise: Durchleitungsrecht Liegenschaft Gebäude Erdsonde Tunnel 13

Definition und Dokumentation des Eigentums Stockwerkeigentum z.b. Tunnel Heute vorhanden Vertikale Abgrenzung Für die Zukunft Zur Gestaltung der immer komplexeren Umwelt benötigen wir neue technische, aber auch neue rechtliche Lösungen. 14