1. Hintergrund des ILEK Burgenland-Weißenfels

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1. Hintergrund des ILEK Burgenland-Weißenfels Die Kreistage des Burgenlandkreises (BLK) und des Landkreises Weißenfels (WSF) haben im März 2006 in Anlehnung an den Förderzeitraum 2007 bis 2013 ein gemeinsames Konzept für die integrierte ländliche Entwicklung (ILEK) beschlossen. Das ILEK Burgenland- Weißenfels ist kein Förderprogramm sondern eine im breiten öffentlichen Konsens seit Mitte 2005 erarbeitete Entwicklungsstrategie, die in einem laufenden Prozess mit allen regionalen Akteuren umgesetzt und fortgeschrieben wird. Durch die Bündelung der verfügbaren Ressourcen auf ausgewählte Schwerpunkte für die ländliche Entwicklung in der Region Burgenland-Weißenfels sollen auch in Zeiten geringer werdender öffentlicher Mittel und neuer Herausforderungen infolge des demografischen Wandels eine ausgewogene Entwicklung der gesamten Region, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum erreicht werden. Eine wichtige Zielstellung ist die Motivation möglichst vieler Akteure im ländlichen Raum, um durch eigene Projekte einen Beitrag für die integrierte ländliche Entwicklung der Region Burgenland-Weißenfels zu leisten. Die große Bereitschaft der regionalen Akteure zur aktiven Mitwirkung an der integrierten ländlichen Entwicklung in der Region wurde durch das große Interesse an einer Mitarbeit in den Arbeitskreisen, die rege Teilnahme an den Regionalforen und die intensive öffentliche Diskussion in der Presse deutlich. 2. Leitbild und Entwicklungsstrategie der Region Burgenland- Weißenfels Das Leitbild für die Entwicklung der Region Burgenland-Weißenfels greift die bereits vorhandenen Leitbilder der verschiedenen regionalen Initiativen und die Visionen der regionalen Akteure auf, die in den zum ILEK geführten Interviews geäußert wurden. Im Mittelpunkt dieses Leitbilds stehen lebensfähige Kommunen für junge Familien und Bürger im 3. Lebensabschnitt, mit Arbeitsplätzen und ausreichender Infrastruktur in einer nachhaltig genutzten Kultur- und Naturlandschaft. Agro-Öko-Consult GmbH 1

Leitbild der Region Burgenland - Weißenfels 1. Die Region ist ein aufstrebender Wirtschaftsstandort und beliebter Wohnort für Familien und Jugendliche mit bedarfsgerechter Infrastruktur sowie guter Anbindung zu den Zentren. 2. Landwirtschaft, Weinbau, Tourismus, Handwerk und der Naturpark sind wichtige Lebensgrundlagen in den Dörfern. Neue Angebote für Familien, Jugendliche und Senioren unterstützen ein selbstbestimmtes Leben in der gesamten Region. 3. Die gezielte Investitionsförderung und die Lagegunst im mitteldeutschen Wirtschaftsraum schaffen neue Arbeitplätze im Ernährungsgewerbe, der industriellen Verwertung nachwachsender Rohstoffe und im Tourismus. Der Kurzzeittourismus aus den Zentren ist ein Wirtschaftsfaktor von zunehmender Bedeutung. 4. Die reiche Naturausstattung mit dem Naturpark Saale- Unstrut - Triasland und den Flusslandschaften, die alten und neuen Kulturlandschaften und die lange Tradition in der nachhaltigen Landschaftsnutzung durch Weinbau, Land- und Forstwirtschaft sichern den hohen Freizeitwert und gesunde Nahrungsmittel aus der Region. 5. Die Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen Wirtschaft und Verwaltung sowie über Branchengrenzen hinweg ist ein regionaler Wertschöpfungsfaktor von zunehmender Bedeutung. Die Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen verbessert die Innovationskraft der Unternehmen und führt zu neuen marktfähigen Produkten. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Strategie für die Region Burgenland - Weißenfels sind auf der Grundlage der Stärken und Entwicklungschancen so definiert, dass sie die wirtschaftliche Entwicklung befördern und bereits vorhandene Entwicklungen und Aktivitäten unterstützen. Die folgenden strategischen Leitlinien gewährleisten durch den längerfristigen Ansatz bis 2013 die eingeforderte Kontinuität in der Förderung der ländlichen Entwicklung. 1. Investitionen zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, insbesondere für Frauen und junge Menschen einschließlich Existenzgründungen und Qualifizierung sowie erforderlicher Infrastruktur 2. Sicherung der Daseinsvorsorge im demografischen Wandel durch familiengerechte Infrastruktur und Dienstleistungen einschließlich Altenbetreuung sowie zukunftsweisende Angebote für Familien und Jugendliche 3. Instrumente der Landentwicklung (Dorfentwicklung, Flurneuordnung, Wegebau u.a.) an ausgewählten Schwerpunkten zur Unterstützung der Entwicklung in den beiden vorgenannten strategischen Leitlinien. Diese in der Region unter Einbindung der Macher erarbeiteten strategischen Leitlinien bilden die längerfristige Grundlage für die Entwicklungsschwerpunkte, die in vier Handlungsfeldern zusammengefasst wurden und mit kurzfristig umsetzbaren Leitprojekten untersetzt sind. 2 Agro-Öko-Consult GmbH

3. Entwicklungsschwerpunkte und Leitprojekte in den Handlungsfeldern Handlungsfeld Tourismus Der Tourismus ist weiterhin ein wichtiger Entwicklungsschwerpunkt in der Region. Entwicklungsschwerpunkte 1 1. Ausbau der touristischen Achsen über Landesgrenzen und Vernetzung mit den Themen Kultur, Wein, Archäologie 2. Hochwertige Angebote im Landurlaub und für den Zukunftsmarkt Aktiv und gesund, einschließlich Gesundheits- und Wellness-Tourismus Leitprojekt im Handlungsfeld Tourismus Rad-8 Saale-Unstrut-Weiße Elster als erstes Kooperationsprojekt der gesamten Region Burgenland-Weißenfels Beispiele für Maßnahmen zur Umsetzung des Leitprojektes sind: - Wegabschnitte und Beschilderung zu Restaurants, Sehenswürdigkeiten, Hofläden - Existenzgründungen und zusätzliche Arbeitsplätze, z.b. radfahrerfreundliche Gastronomie und Beherbergung (ADFC-Kriterien) Handlungsfeld Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen Im Handlungsfeld Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen wird die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Kleinstunternehmen in den Entwicklungsschwerpunkten gefördert. Entwicklungsschwerpunkte 1. Förderung der Unternehmensentwicklung im Bestand der Bereiche Handwerk, Gewerbe, Dienstleistungen sowie Existenzgründungen einschließlich erforderlicher Infrastruktur 2. Vernetzung zwischen LuF und Ernährungsgewerbe sowie zur industriellen Verwertung nachwachsender Rohstoffe 3. Verstärkte Erschließung der Lagegunst im mitteldeutschen Wirtschaftsraum Leitprojekt im Handlungsfeld Weiterentwicklung der Wirtschaftsstandorte und vorhandener Unternehmen im ländlichen Raum Beispiele für Maßnahmen zur Umsetzung des Leitprojektes sind: - Förderung von Investitionen, Qualifizierung und Unternehmensnachfolge in Kleinstunternehmen des ländlichen Raumes - Umnutzung von Bausubstanz für wirtschaftliche Verwendung 1 Die fettgedruckten Entwicklungsschwerpunkte wurden im ILEK als vorrangig eingestuft. Agro-Öko-Consult GmbH 3

Handlungsfeld Landwirtschaft, Umwelt, Bergbau Die Landwirtschaft und die nachhaltige Nutzung der Kulturlandschaft bleiben die Lebensgrundlagen des ländlichen Raumes mit drei Entwicklungsschwerpunkten. Entwicklungsschwerpunkte 1. wettbewerbsfähige Land-, Forstwirtschaft und Weinbau durch Diversifizierung in neue Märkte und punktuelle Infrastrukturförderung 2. Herstellung und Vermarktung regionaler Erzeugnisse in verstärkter Zusammenarbeit mit dem Tourismus und in den Einwohnerzentren 3. Erhaltung der Kulturlandschaft durch: Nutzung für regionale Produkte und Pflege (z.b. Halbtrockenrasen, Streuobstwiesen, Steillagen, Restlöcher) Abriss nicht mehr nutzbarer Bausubstanz in der Regel mit Neubebauung innerhalb von Ortslagen bzw. ohne Neubebauung außerhalb von Ortslagen Schutz der Gewässer sowie des Grundwassers vor Einträgen und Hochwasserschutz in Verbindung mit der Wasserrahmenrichtlinie Leitprojekte im Handlungsfeld - Entwicklung/ Herstellung / Vermarktung regionaler Produkte für ausgewählte Zielgruppen (Touristen, Senioren, Jugendliche) - Aufbau eines Forums Bergbaulandschaften in Zusammenarbeit mit MIBRAG, LMBV, Kommunen und anderen Akteuren zur Bildung einer LEADER-Region ab 2007 Beispiele für Maßnahmen zur Umsetzung des ersten Leitprojektes sind: - Entwicklung neuer Produkte gemeinsam mit dem Ernährungsgewerbe - Vermarktung regionaler Produkte in den Einwohnerzentren, z.b. Verkauf durch Regionalläden und an Touristen Handlungsfeld Daseinsvorsorge und demografische Entwicklung Der demografische Wandel bietet auch Chancen für den ländlichen Raum durch ausgewählte Projekte in den Schwerpunktorten. Arbeitsplätze und neue Angebote sollen in den beiden Leitprojekten entstehen. Entwicklungsschwerpunkte 1. Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum durch Stärkung der familiennahen Infrastruktur und der Altenbetreuung (Schwerpunktorte) 2. zukunftsweisende Angebote für Familien und Jugendliche im ländlichen Raum durch regionale Initiativen Leitprojekte im Handlungsfeld - Projekte für familiennahe Infrastruktur im ländlichen Raum - Projekte für altersgerechte Angebote im ländlichen Raum Beispiele für Maßnahmen zur Umsetzung des ersten Leitprojekts sind: - familiengerechte Gestaltung des unmittelbaren Lebensumfelds - dezentrale Kinderbetreuung. 4 Agro-Öko-Consult GmbH

Beispiele für Maßnahmen zur Umsetzung des zweiten Leitprojekts sind: - Arbeitsplätze durch Wohnungsumbau zu altersgerechtem Wohnraum und Schaffung neuer Wohnformen im Bestand, z.b. Mehrgenerationenhäuser - Arbeitsplätze durch haushaltsnahe Hilfsleistungen 4. Umsetzung des ILEK Die Umsetzung des ILEK Burgenland- Weißenfels erfolgt unter Leitung der Koordinierungsgruppe mit Unterstützung durch das Regionalmanagement und in Abstimmung mit dem Bündnis für Innovation, Wirtschaft und Arbeit. Die Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Umsetzung des ILEK und die regionalen Arbeitsstrukturen verdeutlicht die nebenstehende Abbildung. Eine wichtige Aufgabe der Koordinierungsgruppe und des Regionalmanagements zur Umsetzung des ILEK wird in der Vernetzung vor Ort für die vielfältigen Förderprogramme der EU, des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt bestehen. 5. Verfahren für die Umsetzung der Leitprojekte Die Umsetzung der Leitprojekte erfolgt unter Leitung von Beauftragten der Koordinierungsgruppe mit Unterstützung durch das Regionalmanagement. Der Erfolg bei der Umsetzung der Leitprojekte zur schnellen Erreichung erster Ergebnisse ist wesentlich von der Motivation und Mitwirkung der regionalen Akteure (privat, Kommunen u.a.) abhängig. Meilensteine der Umsetzung der Leitprojekte sind: - Motivation der Akteure (private Akteure und Kommunen) im ländlichen Raum zur Einreichung von Maßnahmevorschlägen, - Bewertung und Auswahl der wirkungsvollsten Maßnahmen für die ländliche Entwicklung bei der Umsetzung des Leitprojekts, - Abstimmung der Maßnahmenfinanzierung mit den Projektträgern und Erstellung der erforderlichen, bewilligungsfähigen Förderanträge, - jährliche Berichterstattung zum Projektfortschritt, - Abschlussbericht zum Leitprojekt. 6. Projektauswahl Die Kriterien, die der Projektbewertung zur Auswahl der erfolgversprechendsten Projekte bei der Umsetzung des ILEK dienen, gliedern sich wie folgt: 1. Musskriterien, die durch jeden Projektträger zu erfüllen sind: - der Maßnahmeträger muss eine Projektskizze mit dem Entwurf eines Finanzierungskonzeptes vorlegen, - die Maßnahme muss einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Leitprojekts leisten; Regionalmanagement Regionalforum Koordinierungsgruppe mit ALFF Arbeitskreise und Projektleitung Öffentliche Diskussion und Information der regionalen Partnerschaft Entscheidung zur Auswahl der Förderprojekte Bewertung und Vorschlag der Förderprojekte Agro-Öko-Consult GmbH 5

2. ILEK-Kriterien, die durch alle Projekte nachzuweisen sind und zur Bildung einer Prioritätenliste dienen: - die Maßnahme schafft neue bzw. sichert vorhandene Arbeitsplätze, - die ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit der Maßnahme ist gesichert, - die Maßnahme leistet einen Beitrag zur regionalen Vernetzung, - die Maßnahme schafft bedarfsgerechte Infrastruktur bzw. Angebote; 3. Die Handlungsfeldkriterien sind auf die Umsetzung der einzelnen Handlungsfelder gerichtet. Handlungsfeldkriterien Kriterium Indikator Ergebnis Handlungsfeld Tourismus Projekt dient der Vernetzung Fernradwege, Blaues Band u.a. Achsen Projekt schafft Angebote im Markt Aktiv und Gesund begünstigte Unternehmen, Arbeitsplätze, Kommunen begünstigte Unternehmen, Arbeitsplätze, Kommunen Handlungsfeld Landwirtschaft, Bergbau, Umwelt Projekt dient der Erhaltung / Pflege der Kulturlandschaft Projekt dient Entwicklung, Herstellung, Vermarktung regionaler Produkte Projekt dient der Diversifizierung der Land- u, Forstwirtschaft, Weinbau nachhaltige Umweltwirkung des Projekts Art u. Anzahl neuer Produkte, Zielgruppe, erwarteter Umsatz begünstigte Landwirtschafts-, Forstunternehmen, Weinbauer Handlungsfeld Handwerk u. Gewerbe im ländlichen Raum Projekt dient der wirtschaftlichen Nutzung vorhandener Standorte / Gebäude Projekt verbessert die Wettbewerbsfähigkeit von Kleinstunternehmen Projekt sichert die Betriebsnachfolge in Kleinstunternehmen begünstigte Branchen, Unternehmen, Arbeitsplätze gesicherte Arbeitplätze, neue Arbeitsplätze gesicherte Arbeitplätze, neue Arbeitsplätze Handlungsfeld Wohnen, Infrastruktur, demografische Entwicklung Projekt schafft Infrastruktur zur Daseinsvorsorge Projekt fördert bürgerschaftliches Engagement Nachweis des Bedarfs und Tragfähigkeit Nachweis der Nachhaltigkeit des Trägers und generationsübergreifenden Wirkung Anzahl, Branchen und Beschreibung Anzahl, Branchen und Beschreibung Nachhaltigkeit ist beschrieben Anzahl, Einkommenseffekte Anzahl und Arbeitsplätze, Unternehmen Anzahl, davon Frauen u. Jugendliche; Branchen Anzahl, davon Frauen u. Jugendliche; Branchen Anzahl, davon Frauen u. Jugendliche; Branchen Beschreibung mit Quantifizierung Beschreibung und Quantifizierung, Anzahl Frauen u. Jugendliche 6 Agro-Öko-Consult GmbH

In Übereinstimmung mit der Strategie für die integrierte ländliche Entwicklung steht das Kriterium Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen an erster Stelle der Kriterien. Jedes Projekt muss auch nachweislich einen Beitrag zur Umsetzung des ILEK leisten und deshalb einem der Entwicklungsschwerpunkte in den vier Handlungsfeldern des ILEK zugeordnet werden können. Die verfügbaren materiellen und personellen Ressourcen sowie die verfügbaren Fördermittel für die Entwicklung des ländlichen Raumes sollen auf die Umsetzung der Entwicklungsschwerpunkte konzentriert werden. Außerhalb der Handlungsfelder und der Entwicklungsschwerpunkte sollte eine Förderung nur in begründeten Ausnahmefällen erfolgen. 7. Ansprechpartner Landratsamt Burgenlandkreis Wirtschaftsamt Herr Böhm Schönburger Str. 41 06618 Naumburg Tel.: 03445 731 306 Fax: 03445 731 105 e-mail: wirtschaftsamt@blk.de Landratsamt Weißenfels Wirtschaftsförderung Frau Frühwirth Am Stadtpark 6 06667 Weißenfels Tel.: 03443 372 249 Fax: 03443 372 251 e-mail: fruehwirth.ruth@landkreis-weissenfels.de Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Süd (ALFF Süd) Herr Dr. Hengstmann Müllnerstr. 59 06667 Weißenfels Tel.: 03443 280 407 Fax: 03443 280 80 e-mail: ALFWSF.poststelle@alf.mlu.lsa-net.de Weitere Informationen zur ILE in der Region Burgenland-Weißenfels sowie die Beschlussfassung des ILEK finden Sie unter: http://www.ile-burgenland-weissenfels.de Agro-Öko-Consult GmbH 7