pkn Tagung Psychotherapeutische Behandlung schizophren erkrankter Patienten

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Transkript:

pkn Tagung Psychotherapeutische Behandlung schizophren erkrankter Patienten 22. Februar 2013 in Hannover Kontinuität in den therapeutischen Beziehungen durch Verzahnung stationärer, teilstationärer und ambulanter Behandlungen Dr. phil. Dipl.-Psych. Karsten Schützmann Asklepios Klinik Nord Ochsenzoll Klinik für Akutpsychiatrie und Psychosen Langenhorner Chaussee 560, 22143 Hamburg Sylt St. Georg (Hamburg) Falkenstein Ini Hannover Bad Griesbach

Einführendes Fallbeispiel 14. März 2013 Vortrag 22.2.13 2

Behandlungseinheit Schizophrenie (BES) Behandlungskontinuität durch Behandlungsmodule Stationäres Modul Teilstationäres Modul Ambulantes Modul 25 stationäre Behandlungsplätze 6 teilstationäre Behandlungsplätze überleitend mittelfristig Langzeittherapie Abschluss der Behandlung 14. März 2013 Vortrag 22.2.13 3

Persönlicher Therapiebegleiter (PTB) Behandlungskontinuität durch festen Ansprechpartner Ansprechpartner für den Patienten Behandlungs- und Therapieplanung Diagnostik Beziehungsentwicklung Diagnostik Beziehungssituation Diagnostik Auslöser der aktuellen Krise PTB Kontaktaufnahme zur Bezugsgruppe Familie; Betreuung; Wohneinrichtung; Aufsuchende Interventionen Wohnumfeld; Arbeitsumfeld; 14. März 2013 PowerPoint Vorlagen 4

Alanen (2001, 2000) Konzepte Turku Schizophrenie-Projekt Pharmakotherapie wurde von uns als eine zusätzliche Behandlungsform angesehen, die Psychotherapie unterstützen kann, wenn sie in niedriger oder zumindest mittlerer Dosierung Anwendung findet. (Alanen, 2000, S. 215) 14. März 2013 Vortrag 22.2.13 5

Ätiologische Faktoren 14. März 2013 Vortrag 22.2.13 6

Ätiologische Faktoren 14. März 2013 Vortrag 22.2.13 7

Trauma und Psychose 14. März 2013 Vortrag 22.2.13 8

Psychodynamische Psychotherapie Besonderheiten in der Therapie der Psychosen Therapeutische Aufgaben und Ziele (Lempa & Haebler, 2012, S. 499) Problembereich Aufgaben 1 Enormes Angstniveau Angst in der Gegenübertragung zu erkennen und diese zu überwinden 2 Interpersonelles Identitätsdilemma a) Auf die Störung der Interpersonalität fokussieren. 3 Störung der Realitätsverarbeitung, der subjektiven Zeit und der Symbolisierung. b) Patholgische Muster erkennen/korrigieren/vermeiden. c) Neuerfahrung in der therapeutischen Beziehung ermöglichen. Die subjektive Zeit und die Symbolisierung wieder zu etablieren. 4 Störung in der Affektregulation und Modulation. Unverbundene Selbstanteile und Affekte stehen sich antagonistisch gegenüber. 5 Störung in der Vermittlung zwischen dem unmittelbaren Erleben und der Repräsentanz der Erfahrung oder zwischen Wort und Ding. a) Entwicklung von Zwischenstufen und einer besseren Kontrolle der Intensitäten. b) Ermöglichung von Kontakt zwischen unverbundenen Selbstanteilen. Die Verbindung zwischen Wort und Ding möglich zu machen und/oder zu intensivieren. 14. März 2013 Vortrag 22.2.13 9

Psychotherapie der Psychosen Schwierigkeiten und Komplikationen: -Psychosen und die Folgen von Traumatisierungen -Substanzmissbrauch und Substanzabhängigkeit -Suizidalität und Suizidgefahr bei Menschen mit Psychosen 14. März 2013 Vortrag 22.2.13 10

Psychotherapie der Psychosen Schwierigkeiten und Komplikationen Psychische Erkrankungen bei Suizid (Metaanalyse: Bertolote et al., 2004): Erkrankung Gesamtgruppe Stationäre Patienten Allgemeinbevölkerung (n = 15.629) (n = 7.424) (n = 1.835) Affektive Störung 30.2% 20.8% 44.4% Substanzbezogene Störungen 17.6% 9.8% 19.2% Schizophrenie 14.1% 19.9% 7.5% Persönlichkeitsstörung 13.0% 15.2% 3.2% Hinorganische Störung 6.3% 15.0% 2.1% Andere psychotische Störungen Angst- und somatoforme Störungen 4.1% 10.4% 2.3% 4.8% 2.5% 2.7% Anpassungsstörung 2.3% 0.0% 4.0% Andere Achse-I-Störung 5.5% 6.2% 2.7% Keine Diagnose 2.0% 0.1% 12.0% 14. März 2013 PowerPoint Vorlagen 11

Psychotherapie der Psychosen Schwierigkeiten und Komplikationen: -Psychosen und die Folgen von Traumatisierungen -Substanzmissbrauch und Substanzabhängigkeit -Suizidalität und Suizidgefahr bei Menschen mit Psychosen -Medikation -Fragilität der psychischen Situation -Gewaltpotenzial 14. März 2013 Vortrag 22.2.13 12

Vielen Dank für r Ihre Aufmerksamkeit! Dr. phil. Dipl.-Psych. Karsten Schützmann Tel. 040/18 18-87 2789 Fax 040/18 18-87 2458 k.schuetzmann@asklepios.com Sylt St. Georg (Hamburg) Falkenstein Ini Hannover Bad Griesbach