Zusammenhalten und miteinander leben Lebacher Erklärung in Leichter Sprache
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Zusammenhalten und miteinander leben Lebacher Erklärung 3.März 2015 Vor-Wort: Dieses Jahr im März haben sich wichtige Leute aus dem Saarland getroffen. Diese Leute gehören zu großen Einrichtungen und Gruppen. Alle zusammen haben überlegt: Wie sollen Menschen im Saarland gut miteinander leben Was müssen wir tun, damit alle zusammen-halten Was können wir tun: damit Menschen aus anderen Ländern auch dazu gehören Die Leute haben zusammen etwas aufgeschrieben. Der Text heißt: Lebacher Erklärung. Lebach ist ein Ort im Saarland. Die Erklärung heißt Lebacher Erklärung: weil dort ein großes Flüchtlings-Lager ist. Seite 4
Es machen immer mehr Leute bei der Lebacher Erklärung mit. In allen Dörfern und Städten im Saarland passiert etwas. Die Lebacher Erklärung liegt dort aus als Papier. Alle Menschen im Ort können sie dort lesen. Alle Menschen im Ort können unterschreiben: wenn sie genau so denken. Wie es in der Lebacher Erklärung steht. Jeder, der zusammen-halten und gut miteinander leben will: soll unterschreiben. Wir haben die Lebacher Erklärung in Leichte Sprache übersetzt. Wir haben sie in einem einfachen Deutsch geschrieben. Damit alle Menschen im Saarland sie gut verstehen können. Das ist uns wichtig. Seite 5
Zusammenhalten und miteinander leben- Lebacher Erklärung Nach Deutschland kommen viele Menschen aus anderen Ländern. Diese Menschen kommen aus unterschiedlichen Gründen zu uns. Die Menschen sind verschieden. Es gibt Unterschiede bei: den Sitten und Bräuchen dem Glauben der Sprache der Haut-Farbe Menschen können ohne Streit miteinander leben: auch wenn sie verschieden sind. Unser Land und unsere Gesetze sagen: Verschieden sein ist gut. Alle Menschen sind gleich viel wert. Keiner soll schlecht behandelt werden. Darum sind wir freundlich zu allen Menschen. Auch zu denen, die neu zu uns kommen. Seite 6
Wir sagen zu Ihnen: Willkommen. Das bedeutet: Wir werden gut mit Euch umgehen. Zum Willkommen-Sagen gehört für uns dazu: Zusammen dafür sorgen, dass Menschen aus anderen Ländern überall dazu gehören. Beispiele: Menschen aus anderen Ländern machen im Alltag überall mit - bei Festen - in der Kirche - im Sport-Verein - in der Schule Menschen aus anderen Ländern finden hier einen Arbeits-Platz Alle Menschen, die die Lebacher Erklärung unterschreiben: denken so über Deutschland denken so über Menschen aus anderen Ländern helfen mit Seite 7
1. Unser Bundes-Land ist das Saarland. Das Saarland liegt mitten in Europa. Europa ist der Name von unserem Erd-Teil. Andere Erd-Teile sind zum Beispiel: Afrika, Asien, Amerika, Australien Andere Länder in Europa sind zum Beispiel: Frankreich, Schweden, Spanien, Niederlande. Es gibt noch viel mehr Länder in Europa. Wir haben im Saarland schon viel erlebt. Wir sind offen für Neues. Wir fühlen uns als Einwohner von Europa. Wir sind freundlich zu allen Menschen. Seite 8
2. Uns sind bestimmte Dinge in unserem Land besonders wichtig: Alle Menschen sollen frei leben. Kein Mensch soll unter-drückt werden. Alle Menschen haben Rechte. Jeder Mensch ist vor dem Gesetz gleich. Jeder Mensch ist kost-bar. Menschen sind verschieden. Das ist normal. Verschieden sein finden wir gut. Jeder kann vom anderen lernen. Wir wollen Vertrauen in andere Menschen haben. Wir wollen, dass Menschen sich kennen-lernen. Wir wollen, dass die Menschen sich verstehen. Seite 9
3. In unserem Land darf jeder seine Meinung frei sagen. In unserem Land darf jeder selbst bestimmen: will ich an einen Gott glauben an welchen Gott will ich glauben Keiner wird schlecht behandelt: weil er einen anderen Glauben hat. Keiner wird schlecht behandelt: weil er seine Meinung offen sagt. 4. Jeder Mensch ist genau so viel wert wie andere. Keiner wird schlechter behandelt als andere. Jeder Mensch ist gleich wert-voll. Egal, aus welchem Land der Mensch kommt Egal, an welchen Gott dieser Mensch glaubt Egal, ob der Mensch eine Behinderung hat. Egal, welche Haut-Farbe der Mensch hat. Egal, ob dieser Mensch schwul ist oder lesbisch. Frauen sind genau so viel wert wie Männer. Seite 10
5. Wir sagen Nein zu Gewalt. Wir wollen ein friedliches Leben. Keiner darf dem anderen weh tun. Keiner darf fremde Sachen kaputt machen. Wir wenden uns dagegen. Mit aller Kraft. In unserem Land ist kein Platz für böse Taten: Wir sind freundlich. Auch zu Fremden. Wir stehen zu unseren Gesetzen. Unsere Gesetze geben uns Freiheit und Gleichheit. Wir mögen es nicht: wenn jemand sagt: er ist mehr wert als andere Menschen. Seite 11
6. Wir wissen: Nach dem letzten Krieg in Deutschland kamen fremde Menschen. Sie kamen um hier zu arbeiten. Man nannte sie: Gast-Arbeiter Sehr viele sind hier geblieben. Diesen Menschen haben wir viel zu verdanken. Deutschland ist ein gutes Land geworden. Es geht uns besser als nach dem Krieg. Dabei haben auch die Gast-Arbeiter geholfen. Ohne sie hätten wir es weniger gut geschafft. 7. Für die Zukunft wollen wir: Unser Land bleibt friedlich. Wir leben gut miteinander. Die Menschen in unserem Land halten zusammen. Seite 12
Die Menschen in unserem Land helfen sich gegen-seitig. Darum wollen wir gut mit Menschen umgehen. Auch mit Menschen, die neu zu uns kommen. Mit Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen. Jeder Mensch ist einzig-artig. Jeder Mensch soll in der Gemeinschaft mitmachen. Jeder Mensch kann etwas für andere tun. Zusammen sind wir stark. Es gibt Regeln, die für alle gelten. Diese Regeln stehen in unserem Grund-Gesetz. Das Grund-Gesetz ist das wichtigste Gesetz in unserem Land. 8. Manche Menschen müssen aus ihrem Heimat-Land fliehen. Diese Menschen nennt man: Flüchtlinge Keiner verlässt gerne seine Heimat. Seite 13
Aber in manchen Ländern gibt es: Krieg Zerstörung Verfolgung Viele Flüchtlinge suchen Schutz in Deutschland. Wir sagen im Saarland: Willkommen! Für uns ist es ganz klar: wir helfen Menschen in Not. Wir haben ein warmes Herz. Das heißt: wir behandeln die Menschen gut wir helfen und teilen 9. Die Menschen in unserem Land sind sehr verschieden. Das finden wir schön. Das macht unser Land spannend. Das macht unser Land bunt. Seite 14
Aber es gibt auch Menschen mit Vor-Urteilen. Diese Menschen denken schlecht über Fremde. Sie denken schlecht über Menschen, die anders sind. Vor-Urteile haben meistens folgende Gründe: Die Menschen wissen nicht viel über den Anderen. Jemand hat den Menschen etwas Falsches erzählt. Die Leute haben Angst vor Unbekanntem. Dagegen kann man etwas tun: Sich informieren hilft gegen Vor-Urteile Aufklären hilft gegen Vor-Urteile Sich kennen-lernen hilft gegen Vor-Urteile Miteinander reden hilft gegen Vor-Urteile Jeder kann in der Gemeinschaft etwas tun: Vor-Urteile ab-bauen. Seite 15
Das kann an vielen Orten sein. Beispiele: auf der Arbeit in der Schule im Jugend-Club im Verein in einer Behörde beim Stamm-Tisch in der Kneipe 10. Manche Menschen in unserem Land haben Angst. Sie sehen für sich keine gute Zukunft. Vielleicht haben sie keine Arbeit. Oder sie haben keine Ausbildung. Manche von diesen Menschen sind auch wütend. Sie denken: Mir geht es schlecht: weil so viele Fremde kommen. Manchmal lernen sie die falschen Leute kennen. Sie kommen in schlechte Gesellschaft. Seite 16
Sie haben schlechten Umgang. Dann machen sie böse Sachen. Uns ist wichtig: Wir wollen auch diese Menschen erreichen. Wir wollen Sie nicht am Rand stehen lassen. Wir wollen Ihnen zeigen: So kann auch Dein Leben besser werden. Wir wollen zeigen: Die Fremden sind nicht schuld. Seite 17
Dieser Text wurde übersetzt vom: Kompetenz-Zentrum Leichte Sprache PARITÄTISCHES Zentrum Neustr.34 56457 Westerburg Fon: 0 26 63/91 96 71 Fax: 0 26 63/26 67 Mail: info@leicht-sprechen.de HP: www.leicht-sprechen.de Der Text wurde gemäß den Bestimmungen des Netzwerks Leichte Sprache von Menschen aus der Zielgruppe geprüft. Leitung: Träger: Vera Apel-Jösch, (ass.jur.) DER PARITÄTISCHE, Landesverband Rheinland- Pfalz/Saarland e.v. Feldmannstr.92 66119 Saarbrücken 1.Vors.: Prof. Reiner Feth Landesgeschäftsführer: Wolfgang Krause Vereinsregister: Amtsgericht Saarbrücken VR 2490 Steuernr.: Finanzamt Saarbrücken 040/140/06120 Seite 18
Mitglied im Netzwerk Leichte Sprache Übersetzerin: Vera Apel-Jösch (Kompetenz-Zentrum) 1. Prüfer: Anna Lea Wagner (Kompetenz-Zentrum) 2. Prüfer: Prüflesergruppe (Lebenshilfe Altenkirchen) Julia Jungk Peter Schmallenbach Bilderlizenz: Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.v., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013 Logolizenz: Europäisches Logo für einfaches Lesen: Inclusion Europe Weitere Informationen unter www.leicht-lesbar.eu Seite 19
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Franz-Josef-Röder-Straße 23 66119 Saarbrücken Telefon: (0681) 501-30 97 presse@soziales.saarland.de www.soziales.saarland.de /MSGFF.Saarland Saarbrücken 2015 Seite 20