Spielkonzept für Wahrnehmungsspiele

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Transkript:

Spielkonzept für Wahrnehmungsspiele Definition: Wahrnehmungsspiele möchten auf spielerische Weise Sinne schärfen, Eindrücke sammeln, Natur und Umwelt bewusst erleben, Menschen bewusst erleben (Quelle: www.praxisjugendarbeit.de/spielesammlung/spiele-wahrnehmungsspiele.html). Die bewusste Wahrnehmung aller sensorischen Eindrücke wird gefördert. bekanntes Beispiel: Ich sehe was, was du nicht siehst Strukturelemente: Wahrnehmungsspiele sind darauf ausgelegt, dass man einen der Sinne (Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten, Hören) weglässt oder verstärkt. So z.b. bei dem oben genannten Spiel. Hier wird speziell der Sehsinn eingesetzt um damit bewusst Dinge in der Umwelt wahrzunehmen. Wenn andere Sinne angesprochen werden, z.b. Tasten, kommt es darauf an, Gegenstände zu erkennen ohne dass das Gehirn vorher das Signal des Auges interpretieren kann. Zum Ausschalten eines Sinnes werden verschiedene Hilfsmittel benötigt. Zum Verstärken ist ein hohes Konzentrationsvermögen notwendig. Typisierter Verlauf: - Schärfung des Sinnes - Abstecken des Handlungsraumes - Einsetzen des Sinnes um zum Ziel zu gelangen Durch die verschiedenen Sinne gibt es keinen allgemeingültigen Ablauf. Didaktische Potentiale: Wahrnehmungsspiele können vielseitig eingesetzt werden. Sie können als - Kennlernspiel - Annäherung an den Lerngegenstand - Perspektivwechsel - Entwicklung und Förderung der psychosozialer Kompetenzen - Ausbildung und Schulung der Sinne

Spielidee für Grundstufe (6 bis 12 Jahre) Anwendungsbeispiel: 2. Klasse Eingangsspiel für Lernbereich 4: Wir in der Welt: Sich positionieren im Umgang mit der Natur Definition: Abenteuerreise der Sinne Es handelt sich bei diesem Spiel um eine Kombination aus den Wahrnehmungsspielen Barfußpark, Geräusche erkennen und Gegenstände erfühlen. Es soll hierbei um die Selbsterfahrung eingeschränkter Sinneswahrnehmung gehen. Durchführung: Vom Lehrenden werden insgesamt drei Stationen aufgebaut. Begonnen wird mit einem Parcours, der aus verschiedenen Materialien besteht. Ein Teil des Parcours ist aus natürlichen Materialien (Kieselsteine, Sand, Heu, Zweige) und der andere aus Materialien, die man so nicht in der Natur findet (Wolle, Murmel, Katzenstreu, Watte). Sie werden in verschiedenen Schuhkartons hintereinander aufgestellt. Die zweite Station besteht aus je zwei Beuteln, in denen sich zwei Materialien des jeweiligen Parcours wieder finden und die wieder erkannt werden sollen. An der dritten Station befinden sich ein Kopfhörer und ein Gerät zum Abspielen von Audiodateien (z.b. Laptop). Hier wird die Augenbinde abgenommen. Die Regeln und der Sinn des Spiels werden in einem Stuhlkreis erklärt. Zum ersten werden die Schuhe und Strümpfe ausgezogen (oder man organisiert vorher, dass alle Wechselsocken mitbringen). Die Regeln lauten wie folgt: - Der Führende ist das Auge des Blinden. Er muss dafür sorgen, dass der Blinde sich nicht weh tut. - Der Führende darf nur Anweisung geben, aber nicht vorsagen. - Der Führende notiert die Ergebnisse. - Die Mitspieler werden im Spielverlauf nicht beeinträchtigt. Das Spiel beginnt mit einer Gruppenfindung, da Zweiergruppen gebraucht werden. Natürlich gäbe es die Möglichkeit der Selbstfindung, da das Spiel aber für die Grundstufe angelegt ist und es dort sehr lange dauern kann, wird ein Gruppenfindungsspiel empfohlen. Hier wird folgende Variante gewählt: jeder bekommt vom Lehrenden einen farbigen Punkt (rot, blau, grün, gelb) auf den Rücken geklebt. Um sich zu finden müssen die Lernenden ohne zu sprechen sich gegenseitig zu Gruppen zusammenschieben. Jetzt werden die Lernenden in ihren Farben jeweils in einer Reihe aufgestellt, so dass vier parallele Reihen entstehen. Von den zwei nebeneinander stehenden Reihen z.b. rot + grün, werden nun die Partner gefunden, also 1. grün und 1. gelb, 2. grün und 2. gelb usw. So hat man nun willkürlich zusammen gesetzte Paare und das eigentliche Spiel kann beginnen.

Nun bekommt jede Gruppe zwei Arbeitsblätter, für die jeweilige Person eins (siehe Anhang). Dabei ist darauf zu achten, dass das Spiel hier für die zweite Klasse gedacht ist, also das Arbeitsblatt leicht und am besten nur mit Symbolen verständlich ist. je höher die Klasse, desto mehr kann hier natürlich mit Schrift gearbeitet werden. Der Lehrende muss hier notieren, welche Farbe welchem Parcours zugeordnet ist. Der Parcours wird immer nur von einem Lernenden durchlaufen. Der Führende bietet zur Sicherheit seine Hand, da dem Blinden die Augen verbunden werden. Nun durchläuft der Erste des Paares blind diesen Parcours und sagt seinem Partner an, über was er denkt, dass er da läuft. Am Ende des Parcours steht die Station des Tastens, bei der er in zwei Beutel nacheinander hineingreift und wieder seinem Partner ansagt, was er fühlt. Auf dem Arbeitsblatt füllt der Partner nun ein, ob es richtig oder falsch erkannt wurde, wobei beim Tasten ein Bild vorgeben sein muss, was sich in Beutel 1 und 2 befindet. Sind Parcours und Taststation bewältigt, kommen sie an die Station mit den Kopfhörern, wo nacheinander Geräusche abgespielt werden. Die Augenbinde wird nun abgenommen. Hier funktioniert die Auswahl durch Multiple Choice, der Lernende muss das richtige Ankreuzen (bei 1. und 2. Klasse wieder Bilder). Die Lernenden müssen hier Geräusche erkennen, die entsprechend des Parcours Natur als Gegensatz Alltagsgeräusche wie ein Auto, Straßenbahnklingel, Martinshorn erkennen. Die Lernenden, die den Parcours Unnatürliches durchlaufen haben, hören das Gebrüll eines Löwen, eine Vogel und Meeresrauschen. Nun wird die Augenbinde gewechselt. Der Parcours mit den jeweils anderen Materialien ist räumlich so abzuschirmen, dass der Lernende, der zuerst führt, den zweiten Parcours noch nicht sehen kann. Denn nun ist er der Blinde und er durchläuft Station 1, 2 und 3 wie im vorigen Abschnitt beschrieben. Wenn alle durch das Spiel durch sind, wird wieder im Stuhlkreis verglichen und auch Eindrücke gesammelt. Um für jeden die richtigen Ergebnisse zu finden, muss sich der Lehrende notieren, welche Farben welche Parcours durchlaufen, z.b. rot und grün Naturmaterialien, blau und gelb Nichtnaturmaterialien. Dabei muss auf das vorherige Gruppenfindungsspiel geachtet werden (welche Farbe mit welcher arbeitet). Zu beachten: Je nach Größe der Klasse und Alter der Lernenden müssen 45 bis 60 Minuten für das Spiel veranschlagt werden. Ziel des Spieles ist die Wahrnehmung für die Umgebung zu erhöhen. Die Lernenden sollen sich mit dem Begriff Natur Umwelt auseinandersetzen um für den Naturbegriff zu sensibilisieren. Erst dadurch ist eine Positionierung möglich.

Spielidee für die Oberstufe (ab 13 Jahren): Der/die Andere Lehrplan berufliches Gymnasium, 11. Klasse Lernbereich 1: Werte, Normen und Konflikte- Übertragen von Kenntnissen über Werte und Normen bei der Beurteilung einer Handlung Lernziel: Einfühlen in Menschen mit eingeschränkten Sinneswahrnehmungen Definition/ bekanntes Spiel: Der/ die Andere ist eine Kombination verschiedener, abgewandelter Wahrnehmungsspiele ( Was schmeckst du?, Riech- Memory, Blind schmecken und selbst ausgedachten Spielelementen), bei der alle Spielteilnehmer gleichermaßen die Möglichkeit haben, sich in Selbsterfahrung im Umgang mit Sinneseinschränkungen zu testen. Hierbei werden fünf unterschiedliche Stationen durchlaufen, an denen verschiedene Aufgaben abgearbeitet werden. Die Schwierigkeit in der Bearbeitung der Aufgaben besteht darin, dass durch verschiedene Hilfsmittel Sinneseinschränkungen simuliert werden. Strukturelemente: Das Wahrnehmungsspiel Der/ die Andere spricht verschiedene Sinne an. So müssen die Schüler mit verbundenen Augen unterschiedliche Geschmacks- und Geruchsnuancen erkennen. Eine weitere Aufgabe fordert den Gehörsinn im besonderen Maße heraus, indem die Schüler mit zugehaltenen Ohren vorgetragene Sätze hören und aufschreiben. Die Schüler werden mit dem eingeschränkten Tastsinn konfrontiert, indem sie mit sehr dicken Handschuhen Schnürsenkel zusammenbinden. Mit verbundenen Augen ertasten und erraten die Schüler verschiedene Gegenstände und zeichnen diese auf ein Blatt Papier.

Spielregeln: Fairness (nicht vorsagen) der Führende ist das Auge des Blinden Stationen werden so verlassen, wie sie vorgefunden wurden Mitschüler im Spielverlauf nicht beeinträchtigen (Rücksichtnahme) Spielmaterialien: Kärtchen zur Gruppenfindung (Rot, Blau, Gelb, Rot), abhängig von der Schülerzahl 2 Paar dicke Handschuhe Schnürsenkel Wecker 20 verschiedene Papierstreifen mit vorgefertigten Sätzen 4 Joghurtsorten (Erdbeere, Himbeere, Pfirsich, Mango) in Plastikbecher Löffel (abhängig von der Schülerzahl) Becher mit drei verschiedenen Gerüchen (Anis, Orange, Badezusatz) Taschentücher 4 verschiedene Gegenstände (Gabel, Geldstück, Auto, Schlüssel) 1 Decke Arbeitsblatt Lehreruhr Klingel Spielverlauf: 1. Vorbereitung: Tische für fünf Stationen frei räumen Materialien auf Tischen verteilen (1. Tisch: 2 Paar Handschuhe, 2. Tisch: 5 verschiedene Gegenstände unter einer Decke verstecken, 3. Tisch: 20 verschiedene Sätze umgedreht auf Tisch verteilen, 4. Tisch: Joghurtsorten in Plastikbecher, Löffel, 5. Tisch: unterschiedlich Gläschen zum Riechen) Spielablauf und Spielregeln vom Lehrer formuliert Arbeitsblätter austeilen und erklären

2. Durchführung: Gruppenfindung nach Farben (jedem Schüler wird vom Lehrer ein Kärtchen an den Rücken geheftet, die Schüler müssen sich wortlos in Gruppen zusammenfinden, indem sie sie sich gegenseitig nach Farben ordnen und sich zusammenschieben ) die Schüler teilen sich nach den Farben an den verschiedenen (Bsp. die Farben Gelb und Rot bzw. die Farben Blau und Grün finden sich jeweils in einer Gruppe zusammen) zwei Schüler aus der jeweiligen Gruppe bilden ein Paar, ein Schüler aus jeder Partnergruppe notiert die Ergebnisse an den Stationen seines Partners auf dem Arbeitsblatt Schüler haben pro Station fünf Minuten Zeit Stationswechsel werden durch ein Signal des Lehrers angekündigt (Klingel) Erste Station: Schnürsenkel binden mit Tücken zuerst werden die Schnürsenkel ohne Handschuhe zugebunden und dabei die Zeit gestoppt dann werden die Schnürsenkel mit dicken Handschuhen zugebunden und dabei die Zeit gestoppt die Ergebnisse werden notiert Variante: Falls Schüler mit langen Haaren anwesend: Zopf flechten mit Handschuhe Zweite Station: Ertasten, Erraten und blind zeichnen Die Schüler müssen unter einer Decke liegende Gegenstände ertasten, erraten und diese mit verbundenen Augen auf der Rückseite ihres Arbeitsblattes aufzeichnen. Dritte Station: Hör zu! Jeweils ein Schüler aus der Partnergruppe hält sich die Ohren zu und der Partner liest den Satz auf dem Zettel vor Der Zuhörer notiert den Satz Dann wird gewechselt

Vierte Station: Probier mal? einem Schüler werden die Augen verbunden dieser muss zwei verschiedene Joghurtsorten probieren und die Sorte erraten der Partner passt auf, dass der Blinde den Löffel richtig führt der Partner notiert das Ergebnis dann wird gewechselt, der Partner muss die beiden anderen Joghurtsorten probieren Fünfte Station: Schnupperkurs drei verschiedene Geruchsnuancen müssen mit verbundenen Augen erkannt werden Ergebnisse werden vom Partner notiert führende Person achtet darauf, dass Blinder den Becher mit Gerüchen richtig führt dann wird gewechselt 3. Auswertung: Die Ergebnisse werden im Plenum ausgetauscht Auswertungsgespräch: der Lehrer erkundigt sich bei den Schülern, wie sie sich während der Durchführung dieser alltäglichen Aufgaben mit einer eingeschränkten Sinneswahrnehmung gefühlt haben. Anschlussdiskussion mit Bezug zum Bildtitel möglich Didaktische Potentiale: Vielseitig einsetzbar zum Beispiel: Medizinethik, Euthanasie alle Sinne werden angesprochen Förderung und Schulung psychosozialer Kompetenz (insbesondere Empathie durch Perspektivwechsel) Grundlage für Diskussion zum Thema Menschen mit Behinderungen Sich selbst und andere bewusst wahrnehmen