Geschäftsbericht 2013. Zeichnung: kadawittfeldarchitektur

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Geschäftsbericht 2013 Zeichnung: kadawittfeldarchitektur

Geschäftsbericht 2013

Inhalt Beteiligungsübersicht Vertriebsregion Organe der Gesellschaft Bericht des Aufsichtsrats Vorwort der Geschäftsführung Bericht zur Geschäftsentwicklung des Konzerns 06 08 10 12 14 16 Konzernabschluss zum 31.12.2013 Konzernbilanz Konzerngewinn- und -verlustrechnung Konzernanhang Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel Bestätigungsvermerk 28 30 32 46 48 50 Titelmotiv: Auf dem Campus-Gelände der Hochschule Niederrhein entsteht etwas komplett Neues: das NEW-Blauhaus. Es symbolisiert die enge Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft in Mönchengladbach. Das moderne Energieeffizienz- Zentrum wird von der NEW und der Hochschule Niederrhein gemeinsam genutzt werden. Zeichnung: kadawittfeldarchitektur 04 05 Inhalt

NEW Kommunalholding GmbH Beteiligungsübersicht (Auszug) 5 % NEW mobil und aktiv Viersen GmbH West-Bus GmbH 64 % 17,8 % 100 % 100 % 100 % NEW mobil und aktiv Mönchengladbach GmbH Mönchengladbacher Freizeit- und Bäderwelt GmbH EMG Entwässerung Mönchengladbach GmbH Flughafengesellschaft 29,964 % Mönchengladbach GmbH KlickEnergie GmbH & Co. KG KlickEnergie Verwaltungs GmbH Biogas Wassenberg GmbH & Co. KG 65 % 65 % Eicken Biogas GbR 49 % GWG Kommunal GmbH 100 % 32,4 % Biogas Wassenberg Verwaltungs GmbH 32,4 %

55,61 % NEW AG NEW Netz GmbH 99,99 % 99,99 % NEW Viersen GmbH 100 % NEW Schwalm-Nette GmbH 100 % NEW Schwalm-Nette Netz GmbH ReEnergie Niederrhein Biogas Schwalmtal 63,79 % GmbH & Co. KG 50 % Erdgasversorgung Schwalmtal GmbH & Co. KG NEW Service GmbH 100 % Biogasanlage Schwalmtal GmbH 48 % 50 % Erdgasversorgung Schwalmtal Verwaltungs-GmbH NEW Niederrhein Energie und Wasser GmbH 100 % NEW Tönisvorst GmbH 95 % b_gas Eicken GmbH 100 % 33,33 % Niederrheinwerke Impuls GmbH 33,33 % 73 % NEW 27 % WLN Wasserlabor NiederrheinWasser 45 % Niederrhein GmbH GmbH 50 % WestEnergie und Verkehr GmbH 100 % West-Gleis GmbH Trinkwasserverbund Niederrhein 33,33 % TWN GmbH 12,3 % WGV Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich GmbH 100 % Kreisverkehrsgesellschaft Heinsberg mbh GWG Grevenbroich GmbH 60 % 20 % NEW Re GmbH 54,9 % 06 Beteiligungsübersicht 07

NEW-KundenCenter MAAS Nettetal-Lobberich An St. Sebastian 11, 41334 Nettetal Tönisvorst Ringstraße 1, 47918 Tönisvorst (St. Tönis) Viersen Stadthaus, Rathausmarkt 1, 41747 Viersen BRÜGGEN Schwalmtal St.-Michael-Passage, 41366 Schwalmtal Vertriebsregion Wegberg Bahnhofstraße 30-32, 41844 Wegberg Mönchengladbach Odenkirchener Straße 201, 41236 Mönchengladbach Heinsberg Apfelstraße 40-52, 52525 Heinsberg Erkelenz Mühlenstraße 30, 41812 Erkelenz Grevenbroich Am Markt 4, 41515 Grevenbroich Geilenkirchen Nikolaus-Becker-Straße 28-34, 52511 Geilenkirchen SELFKANT NIEDERLANDE WALD- FEUCHT WASSENBERG HEINSBERG NIEDERKRÜCHTEN HÜCKEL- HOVEN GANGELT GEILENKIRCHEN ÜBACH- PALENBERG

NIERS NETTETAL TÖNISVORST VIERSEN WILLICH SCHWALMTAL KAARST MÖNCHENGLADBACH KORSCHEN- BROICH WEGBERG JÜCHEN DORMAGEN ERKELENZ GREVENBROICH JACKERATH BEDBURG TITZ LINNICH NEW Schwalm-Nette GmbH NEW Tönisvorst GmbH NEW Viersen GmbH NEW AG GWG Grevenbroich GmbH WestEnergie und Verkehr GmbH NEW Niederrhein Energie und Wasser GmbH 08 Vertriebsregion 09

Organe der Gesellschaft AUFSICHTSRAT Norbert Bude Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach Vorsitzender Mitglied seit dem 17.12.2010 Thomas Gütgens Bankkaufmann Sparkasse Krefeld 1. stellvertretender Vorsitzender Mitglied seit dem 17.12.2010 Michael Jans Betriebsratsvorsitzender NEW AG/NEW mobil und aktiv Mönchengladbach GmbH 2. stellvertretender Vorsitzender Mitglied seit dem 17.12.2010 Lothar Beine Finanzbeamter i. R. Mitglied seit dem 17.12.2010 Rolf Besten selbstständiger Ingenieur Mitglied seit dem 17.12.2010 Volker Dörbandt EDV-Betriebswirt NEW Service GmbH Mitglied seit dem 17.12.2010 Jürgen Jansen Betriebsrat NEW AG/NEW mobil und aktiv Mönchengladbach GmbH Mitglied seit dem 17.12.2010 Burkhard Küpper Geschäftsführer Steuerberatungsgesellschaft Albers mbh Mitglied seit dem 17.12.2010 Frank Meurer kaufmännischer Angestellter NEW Netz GmbH Mitglied seit dem 17.12.2010 Karl Sasserath Diplomsozialarbeiter Mitglied seit dem 17.12.2010 Dr. Hans Peter Schlegelmilch Geschäftsführer imat uve GmbH Mitglied seit dem 17.12.2010 Günter Thönnessen Bürgermeister der Stadt Viersen Mitglied seit dem 17.12.2010

GESCHÄFTSFÜHRUNG Friedhelm Kirchhartz 10 Organe der Gesellschaft 11

Bericht des Aufsichtsrats Im Berichtsjahr 2013 hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben sorgfältig wahrgenommen. Mit der Lage des Unternehmens und des Konzerns hat er sich intensiv beschäftigt sowie die Geschäftsführung kontinuierlich beratend begleitet und in ihrer Geschäftstätigkeit stetig überwacht. Erkennbare Fehldispositionen und Unterlassungen als auch ungewöhnliche, risikoreiche oder nicht ordnungsgemäß abgewickelte Geschäftsvorfälle wurden nicht festgestellt. Der Aufsichtsrat wurde zugleich von der Geschäftsführung zeitnah, umfassend und regelmäßig über wesentliche Ereignisse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage informiert. Die Planungen des Unternehmens und der Beteiligungen, besonders in den Bereichen Finanzen, Investitionen und Personal, waren ebenfalls Gegenstand der Beratungen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr kam der Aufsichtsrat zu vier turnusmäßigen Sitzungen zusammen. Es wurden alle bedeutsamen Sachfragen des Unternehmens und der Beteiligungsgesellschaften sowie grundsätzliche Fragen der Unternehmens- und Konzern-Geschäftspolitik eingehend beraten und die erforderlichen Entscheidungen getroffen. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat auch außerhalb der Sitzungen des Aufsichtsrates in Gesprächen mit der Geschäftsführung wichtige Einzelvorgänge besprochen und Fragen der Unternehmensstrategie erörtert. Folgende Beratungsthemen sind hervorzuheben : Compliance-Richtlinie im NEW-Konzern Einbeziehung des Kreises Heinsberg in das bestehende Holdingmodell Einbringung und Zuordnung der NEW Umwelt Viersen in den NEW-Konzern Änderung von Gewinnabführungsverträgen Der von der Geschäftsführung nach den Regeln des Handelsgesetzbuches aufgestellte Einzel- und Konzernabschluss sowie die Berichte zur Lage der Gesellschaft bzw. des Konzerns sind durch die vom Aufsichtsrat vorgeschlagene und von der Gesellschafterversammlung bestellte PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft worden. Die Bestätigungsvermerke wurden ohne Einschränkungen erteilt. Die Abschlussunterlagen und die Berichte der Abschlussprüfer sind dem Aufsichtsrat rechtzeitig vor der Bilanzsitzung vorgelegt und am 05.06.2014 umfassend im Plenum erörtert worden. Die Abschlussprüfer nahmen an der Beratung teil und erläuterten die Ergebnisse ihrer Prüfung. Der Aufsichtsrat hat nach seiner eigenen Prüfung keine Einwendungen gegen die vorgelegten Abschlüsse, er billigt sie und nimmt die Lageberichte zustimmend zur Kenntnis. Dem Vorschlag der Geschäftsführung zur Ausschüttung an die Gesellschafter schließt er sich ebenso an, wie den Ergebnissen der Wirtschaftsprüfer. Der Aufsichtsrat empfiehlt der Gesellschafterversammlung den Jahresabschluss wie vorgelegt festzustellen, den Konzernabschluss und die Lageberichte zustimmend zur Kenntnis zu nehmen sowie den Jahresüberschuss in Höhe von 8.998.626,35 EUR an die Gesellschafter gemäß Gesellschaftsvertrag auszuschütten. Der Aufsichtsrat spricht der Geschäftsführung der NEW Kommunalholding, den Unternehmensleitungen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen der Beteiligungsgesell-

schaften seinen Dank und seine Anerkennung für das große Engagement und die erfolgreiche Arbeit im Geschäftsjahr aus. Mönchengladbach, im Juni 2014 Norbert Bude Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Bude 12 Bericht des Aufsichtsrats 13

Vorwort der Geschäftsführung Das Geschäftsjahr 2013 war erneut sehr erfolgreich. Die NEW Kommunalholding weist einen Jahresüberschuss von rund 9 Mio. EUR aus, der mit rund 4 Mio. EUR auf die Stadt Mönchengladbach (einschließlich EWMG) und mit 5 Mio. EUR auf die Stadt Viersen entfällt. Die Ergebnisse der defizitären Daseinsvorsorgebereiche (Verkehr und Bäder) der beiden Städte aus den Gesellschaften NEW mobil und aktiv Mönchengladbach und Viersen sind auf der Holding-Ebene mit dem jeweiligen Gewinnanteil der Städte aus den Versorgungsbereichen der NEW AG dabei schon verrechnet. Das Ergebnis der NEW Kommunalholding übertrifft unsere Erwartungen nach der Planung (7,0 Mio. EUR) um 2,0 Mio. EUR. Die NEW mobil und aktiv Viersen konnte ihren Verlust gegenüber der Planung um 1,5 Mio. EUR und die NEW mobil und aktiv Mönchengladbach um 1,2 Mio. EUR verringern. Erfreulicherweise trägt bei der NEW mobil und aktiv Viersen die Verkehrssparte mit einem Gewinn zu dem geringeren Verlust bei. Bei der NEW AG führen einmalige, nicht planbare außerordentliche Erträge im zweistelligen Millionenbereich zu einem gegenüber der Planung deutlich verbesserten Ergebnis. Durch steuerliche Mehrbelastungen wirkt sich dieser Effekt bei der Holding aber nur zum Teil aus. Innerhalb der NEW-Gruppe sind alle Versorgungsaktivitäten unter dem Dach der NEW AG gebündelt. Sie stellt sich mit ihren Töchtern den Herausforderungen der netzseitigen Regulierung und dem Wettbewerb im Energievertrieb. Und das ist im vergangenen Geschäftsjahr gut gelungen. Erstmalig seit Beginn der Liberalisierung haben wir mehr Kunden gewonnen als an Wettbewerber abgegeben. Dazu hat ganz besonders unser eigenes Online-Produkt NEWstrom Online beigetragen. Wir bieten dieses Produkt bundesweit an und haben auch außerhalb unserer Stammgebiete am Niederrhein zahlreiche neue Kunden gewinnen können. Unsere bundesweiten Vertriebsbemühungen mit unserem eigenen Online-Produkt werden seit Ende vergangenen Jahres noch ergänzt durch die Produkte von KlickEnergie, einer gemeinsamen Tochtergesellschaft mit der Stadtwerke Neuss GmbH. Ein ganz wesentlicher Vertriebskanal bei allen Online-Produkten sind die Vergleichsportale im Internet, bei denen unsere Stromund Gasprodukte im vorderen Bereich gelistet sind. Eine weitere energiewirtschaftliche Säule neben dem Vertriebsgeschäft ist das Netzgeschäft. Der Wettbewerb um Strom- und Gaskonzessionen wird seit einigen Jahren schon sehr intensiv geführt. Mit dem erfolgreichen Neuabschluss von acht Bestandskonzessionen konnten wir unsere Position im Netzbereich zukunftsfähig festigen. Wir mussten allerdings neben den zusätzlich gewonnenen Teilkonzessionen für Korschenbroich und Grevenbroich den Verlust der Stromkonzession in Titz-Jackerath hinnehmen. Etwas sehr Erfreuliches: Die Entscheidung für die Erweiterung der NEW Kommunalholding um den Kreis Heinsberg, die kreisangehörigen Kommunen und die Gemeinde Niederkrüchten ist Ende des vergangenen Jahres positiv gefallen. Ab 01.01.2015 werden die Kreiswerke Heinsberg GmbH neue Gesellschafterin der NEW Kommunalholding, die ab diesem Zeitpunkt mit der West Verkehr eine neue Tochtergesellschaft erhält. Die derzeit verpachtete Versorgung der west wird als Tochtergesellschaft zu 100 % (bisher 50 %) in die NEW AG integriert. Die Partnerschaft mit dem Kreis Heinsberg und den kreisangehörigen Kommunen wird damit für die Zukunft nochmals deutlich gestärkt. Unser im Aufbau befindliches neues Geschäft Glasfaser entwickelt sich mit derzeit rund 7.000 Kunden, die von uns Internetdienstleistungen beziehen, sehr positiv. Auch das Modell Stadtwerke Korschenbroich hat sich im Laufe des vergangenen Jahres weiter entwickelt. Die Stadtwerke Korschenbroich werden bis 31.12.2018 keinen eigenen Netzbetrieb aufnehmen. Die Stadt Korschenbroich hat jedoch die Option auf Übertragung des Netzes auf die Stadtwerke unter ihrer gleichzeitigen Beteiligung als Gesellschafterin. Im Bereich der NEW mobil und aktiv Mönchengladbach konnte im vergangenen Jahr die Umgestaltung der Bäderlandschaft und die Umsetzung des Bäderkonzeptes in Mönchengladbach abgeschlossen werden. Innerhalb der letzten zehn Jahre wurden rund 50 Mio. EUR investiert. Mönchengladbach verfügt über eine sehr moderne und attraktive Bäderstruktur, die für alle zukünftigen Herausforderungen gut gerüstet ist. Ein weiteres Highlight ist im Bereich der NEW mobil

Die Vorstände der NEW AG Friedhelm Kirchhartz, Dr. Rainer Hellekes und Frank Kindervatter und aktiv Mönchengladbach das NEW Blauhaus. Zusammen mit der Hochschule Niederrhein wird ab Frühjahr 2014 auf dem Hochschulcampus ein Nullemissionsgebäude nach Passivhausstandard mit einem Investitionsvolumen von 11 Mio. EUR errichtet. Das Gebäude wird zukünftig als Instituts- und Bibliotheksgebäude für die Hochschule sowie für die Energieberatung der NEW ab der voraussichtlichen Fertigstellung zum Wintersemester 2015 genutzt. Das Ergebnis der NEW mobil und aktiv Viersen GmbH hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr besonders gut entwickelt. Ursächlich für die positive Ergebnisentwicklung sind Sondereffekte in der Verkehrssparte, die sich nicht in vollem Umfang verstetigen lassen. 2013 wurde die Aufgabe des Baus und der Sanierung von Abwasseranlagen der Stadt Viersen auf die NEW mobil und aktiv Viersen GmbH übertragen. Mit zunehmendem Investitionsvolumen wird diese Sparte einen dauerhaften positiven Ergebnisbeitrag für die Gesellschaft leisten. Im Bereich der erneuerbaren Energien sind aufgrund von Standortdiskussionen und Bürgerbetroffenheiten Erfolge nicht so leicht zu erzielen. Daher freuen wir uns umso mehr, dass wir in Grevenbroich eine Windenergieanlage und in Tripsrath zwei Windenergieanlagen in 2013 errichten und in Betrieb nehmen konnten. Weitere Projekte sind in der Planung. Die Realisierung hängt aber letztlich entscheidend von der Akzeptanz an den geplanten Standorten und den künftigen Rahmenbedingungen der Förderungen nach dem EEG ab. Das Fundament des Erfolges sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die unbedingte Zielausrichtung auf unsere Kunden muss Tag für Tag unter Beweis gestellt werden. Die Motivation für dieses Engagement kann nur aus einer emotional geprägten Identifikation mit dem eigenen Unternehmen kommen. Bob Haas, ein amerikanischer Topmanager, hat es einmal so zum Ausdruck gebracht: Sie können Menschen nur in Schwung bringen oder ihre Unterstützung gewinnen, wenn das Unternehmen, dem sie sich verpflichten, Seele hat. In diesem Sinne wollen wir auch zukünftig weiter an uns arbeiten. Wir danken unseren Kunden und Partnern für das Vertrauen, die Verbundenheit und die Treue im vergangenen Jahr. Friedhelm Kirchhartz 14 Vorwort der Geschäftsführung 15

Bericht zur Geschäftsentwicklung des Konzerns GESELLSCHAFTSRECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN UND GRUNDLAGEN DES KONZERNS Der NEW-Konzern ist ein erfolgreiches kommunales Unternehmen mit einem großen Leistungsspektrum für die Region mittlerer Niederrhein. Das nachhaltige Angebot umfasst die Versorgung mit Strom, Gas, Fernwärme und Wasser, die Erbringung energienaher Dienstleistungen, die Betriebsführung der Abwasserbeseitigung, die Bereitstellung von Strom- und Gasnetzkapazitäten bis hin zum ÖPNV und zum Betrieb von Bädern sowie dem Halten und Verwalten von Beteiligungen zu diesem Zweck. Mit großen Investitionen adressieren wir unsere Verantwortung an die Zukunft, wie z.b. die Sicherung der Energieversorgung auch mit erneuerbaren Energien und die Bereitstellung weiterer Dienstleistungen in unserem Leistungsspektrum zu einem guten Preis- Leistungsverhältnis für unsere Kunden. Wir setzen insbesondere auch auf eine nachhaltige Erzeugung von erneuerbaren Energien wie Windkraft, Sonnenenergie, Biogas, Kraft-Wärme-Kopplung und Block-Heizkraftwerke. Umwelt- und Klimaschutz sind eine besondere Herausforderung für uns. Dabei sind wir uns auch unserer sozialen Verantwortung bewusst und setzen auf die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen, der Aus- und Weiterbildung, der Energieeinsparung sowie der Kultur- und Sportförderung. WIRTSCHAFTSBERICHT ALLGEMEINE WIRTSCHAFT LICHE ENTWICKLUNG Die deutsche Wirtschaft hat sich 2013 mit beachtlichem Erfolg unter schwierigen Rahmenbedingungen entwickelt. Hinter der verhaltenen Zunahme der gesamtwirtschaftlichen Leistung um 0,5 % verbergen sich eine Reihe bemerkenswerter Einzeleffekte. Ein wesentlicher Aspekt der gesamtvolkswirtschaftlichen Erfolgsbilanz des abgelaufenen Jahres ist das erneute Beschäftigungswachstum. Mit der Zunahme der Beschäftigungszahlen korrespondiert eine aufwärtsgerichtete Lohn- und Gehaltsentwicklung. Das verfügbare Einkommen wird dabei vermehrt für Konsumzwecke und Wohnungsbauinvestitionen verwendet. Verstärkt durch das niedrige Zinsniveau und eine gesamtgesellschaftlich deutlich gestiegene Anschaffungsneigung sinkt die Sparquote zugunsten steigender Konsumausgaben und Investitionen. Zudem nahmen die Verbraucherpreise im abgelaufenen Jahr mit etwa 1,5 % nur moderat zu. Leicht unterausgelastete Produktionskapazitäten und ein reichliches Energieangebot haben die Preise für Konsumgüter und Energie im Jahresverlauf deutlichem Druck ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass die Binnennachfrage und hier insbesondere der Konsum zu einem Träger des wirtschaftlichen Aufschwungs geworden ist. Die Konsumausgaben nahmen 2013 preisbereinigt um etwa 0,8 % zu. Die privaten Haushalte sind damit eine wesentlichen Stütze des Wirtschaftswachstums in Deutschland. Die Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen verzeichnete 2013 nur einen geringen Anstieg um 0,3 %. Die Wirtschaftskraft des Euro-Raumes schrumpfte 2013 nochmals um etwa 1 %. Mit einem Anteil von mehr als einem Drittel an den deutschen Gesamtexporten hat die gesunkene Nachfrage aus den Ländern des Euro- Raumes erhebliche Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Auch die Weltwirtschaft wird mit etwa 2,75 % etwas schwächer wachsen als in den Vorjahren. Gewichtet mit den wichtigen deutschen Absatzmärkten lag der Zuwachs sogar nur bei 1,25 %. Zusätzlich belastet wurde die wirtschaftliche Entwicklung im Berichtsjahr durch den langen Winter, die ungünstigen Witterungsbedingungen im Frühjahr sowie die Flutkatastrophe in weiten Teilen Ost- und

Süddeutschlands. Erst nach der Sommerpause zog die Industrieproduktion wieder merklich an. Insgesamt konnte die gewerbliche Wirtschaft im zweiten Halbjahr deutliche Zuwächse verbuchen. Allerdings liegen die Investitionen in energieintensiven oder exportabhängigen Branchen zum Teil unter der Höhe der Abschreibungen, so dass die betroffenen Unternehmen von der Substanz leben und mit Einschränkungen bei der Produktivität oder Wettbewerbsfähigkeit rechnen müssen. Braunkohle lag dagegen leicht im Plus, da mehrere neue Kraftwerksblöcke mit hohen Wirkungsgraden ans Netz gingen und weniger effiziente Altanlagen abgeschaltet wurden. Die Kernenergie verminderte ihren Beitrag zur Energiebilanz leicht um 3 % und deckte nur noch etwa 15 % des Stromverbrauchs. ERDGAS PROFITIERT VON NIEDRIGEN TEMPERATUREN Da ein großer Teil der Binnennachfrage durch Importwaren gedeckt wird, verminderte sich der Exportüberschuss in der Leistungsbilanz leicht gegenüber den Vorjahren. Dennoch startete die EU-Kommission eine Initiative, die darauf abzielt, den im Vergleich mit anderen EU-Ländern hohen Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands abzubauen. Energiemärkte Infolge der anhaltend kalten Witterung wurde vor allem in der ersten Jahreshälfte deutlich mehr Erdgas zur Wärmerzeugung eingesetzt. Insgesamt übertraf der Erdgasverbrauch im Jahresverlauf das Vorjahresniveau um rund 8 % und erreichte eine Gesamthöhe von knapp 109 Mio. t SKE. Temperaturbereinigt wäre der Erdgasverbrauch nur um etwa 2 % gestiegen. Der Anteil des Erdgases am Gesamtenergieverbrauch stieg von 21,9 % auf 23,1 %. ENERGIEVERBRAUCH GESTIEGEN Der Energieverbrauch in Deutschland stieg 2013 um etwas mehr als 2 % und erreichte eine Gesamthöhe von etwa 14.000 Petajoule (PJ) beziehungsweise rund 479 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (Mio. t SKE). Wichtigste Ursache für den Verbrauchsanstieg war der erhöhte Bedarf von Wärmeenergien im Zuge des langen Winters und eines kühlen und niederschlagsreichen Frühjahres. Von der wirtschaftlichen Entwicklung gingen dagegen kaum Impulse auf den Energieverbrauch aus. Auch Steigerungen der Energieeffizienz sind 2013 durch die Temperatureffekte überkompensiert worden. Erstmals seit 2008 hat der Ölverbrauch in Deutschland wieder zugenommen. Bei einer insgesamt stabilen Nachfrage nach Kraftstoffen war insbesondere der um über 10 % höhere Absatz an leichtem Heizöl für die Gesamtentwicklung verantwortlich. Bei einem Ölpreis von durchschnittlich 109 US-Dollar je Fass der Sorte Brent und einem Wechselkurs von 1,32 US-Dollar je Euro entspannten sich die Preise für Mineralölprodukte auf dem deutschen Markt etwas und erleichterten den Verbrauchern die Bevorratung. Deutliche Spuren hat der Weltmarkt auch beim Einsatz von Kohle in Deutschland hinterlassen. Die inländische Förderung wurde auf nur noch drei Bergwerke beschränkt und gegenüber dem Vorjahr um gut ein Drittel vermindert. Die Importe stiegen dagegen um etwa 13 %. Trotz zuletzt leicht angestiegener Frachtraten stehen derzeit weltweit beträchtliche Mengen preiswerter Kraftwerkskohle zur Verfügung. Bei der ausschließlich aus inländischem Tagebau geförderten Braunkohle gab es bei der Produktion ein leichtes Minus auf etwa 55 Mio. t SKE. Die Stromerzeugung aus Der Einsatz von Erdgas für die Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung in den Kraftwerken der Versorger ging deutlich zurück. Vor allem gegenüber der Kohle ist Erdgas derzeit in der Stromerzeugung nicht wettbewerbsfähig, was negative Auswirkungen auf den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und den Betrieb vieler Gaskraftwerke in Deutschland hat. Neben niedrigen Weltmarktpreisen für Kohle beeinträchtigen auch niedrige CO 2 -Preise innerhalb des europäischen Emissionshandels die Wettbewerbsfähigkeit des Erdgases in der Stromerzeugung. Auf dem Wärmemarkt blieb Erdgas dagegen voll wettbewerbsfähig. Die hohen Ölpreise der Vergangenheit haben sogar dafür gesorgt, dass sich die Zahl der Heizungsumstellungen und Neuanlagen auf Erdgasbasis deutlich positiv entwickelt hat. Bei der Deckung des Erdgasbedarfs war Deutschland verstärkt auf Importe angewiesen. Da die Inlandsförderung leicht abnahm, verzeichneten die Importe mit einem Plus von rund 9 % eine stärkere Zunahme als der Gesamtbedarf. Der Anteil der inländischen Erdgasproduktion am Gesamtaufkommen ging auf etwa 10 % zurück. Im Zuge des langen Winters kam es zu einer weitgehenden Entleerung der Erdgasspeicher. Die Füllstände der inländischen Speicher sanken bis Mitte April auf einen Wert von unter 20 % des Maximums ab. Ende Oktober waren wieder Füllstände von etwa 90 % erreicht. Den Erdgasspeichern wurde 2013 eine Gesamtmenge von rund 22,7 Mrd. Kubikmetern entnommen, gut 11 % mehr als 2012. Insgesamt erwies sich die Erdgasversorgung im Berichtsjahr als robust und leistungsfähig. ERNEUERBARE LEGEN WEITER ZU Die erneuerbaren Energien legten 2013 insgesamt um 6 % zu. Ihr Anteil am gesamten Energieverbrauch stieg auf knapp 11 %. Der Anteil der Erneuerbaren an der 16 Konzernlagebericht 17

Stromerzeugung erreichte über 23 %. Die Beiträge der einzelnen Energien waren allerdings unterschiedlich und wurden stark vom außergewöhnlichen Witterungsverlauf geprägt. Die Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) profitierte von hohen Niederschlagsmengen im Frühjahr und steigerte ihren Beitrag um rund 6 %. Die Windkraft verzeichnete dagegen ein Minus in der gleichen Größenordnung. Vor allem zum Jahresbeginn und im Hochsommer blieben die gemessenen Windstärken deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Der Beitrag der Photovoltaik lag um 5 % über dem Wert des Vorjahres, was dem weiteren starken Ausbau der Erzeugungskapazitäten entspricht. Die Sonnenscheindauer lag dagegen deutlich unter dem langjährigen Mittelwerten, lediglich der Juli und der August zeichneten sich durch eine hohe Sonnenscheindauer aus. Mit steigenden Anteilen der erneuerbaren Energien an der inländischen Stromerzeugung erhöhen sich die Volatilität der Einspeisungen, der Bedarf an Reservekapazität und schnell regelbaren Kraftwerken sowie die Risiken für die Netzstabilität. In den ersten beiden Monaten des Berichtsjahres lieferten die Erneuerbaren nur geringe Beiträge und die witterungs- und jahreszeitlich bedingte hohe Netzlast musste vorwiegend durch den konventionellen Kraftwerkspark gedeckt werden. Im weiteren Jahresverlauf kam es dagegen immer häufiger zu Situationen, in denen eine hohe Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom auf eine niedrige Netzlast stießen, vornehmlich an Wochenenden. Bei einer Netzlast zwischen 40 und 70 Gigawatt werden die Erneuerbaren in Zukunft immer häufiger größere Teile der Versorgung übernehmen. Die konventionellen Kraftwerke werden auf diese Entwicklung mit einer geringeren Zahl von Benutzungsstunden sowie höherer Flexibilität und deutlich beschleunigten Laständerungsgeschwindigkeiten reagieren. Damit steht das bisherige Geschäftsmodell der Großkraftwerksbetreiber zur Disposition. Es sah vor, dass sich die Erträge aus der Stromproduktion in der Grund-, Mittel- und Spitzenlast relativ zuverlässig planen und berechnen lassen. Zukünftig wird es nötig sein, neben den Erlösen aus dem Stromverkauf auch Prämien für die Leistungsbereitstellung und Gewährleistung der Netzsicherheit zu erwirtschaften. Ob dies ausreichen wird, Altanlagen durch moderne Kraftwerke zu ersetzen, ist derzeit zweifelhaft. ENERGIEMARKT UNTER STARKEM ANPASSUNGSDRUCK Der Umbau des deutschen Energiesystems zu einer kernenergiefreien, kohlenstoffarmen und effizienten Stromversorgung schreitet dynamisch voran. Der Transformationsprozess erzeugt aber auch neue Probleme und Herausforderungen. Das Berichtsjahr hat erneut deutlich gemacht, dass starre Ziele für die Höhe des Energieverbrauchs oder die Verbesserung der Energieeffizienz sich von Basisfaktoren wie dem Witterungsverlauf oder von Preis- sowie internationalen Marktentwicklungen nicht vollständig freimachen können. Außerdem sind die Auswirkungen politischer Ziele und Entscheidungen auf die inländische Wirtschaft und den europäischen Energiebinnenmarkt zu berücksichtigen. Als größtes Hindernis beim Umbau der Stromversorgung erweist sich der zunehmende Konflikt zwischen der witterungsbedingt schwankenden Stromerzeugung aus Wind und Sonne und der geringen Nachfrageelastizität des Strommarktes. Obwohl derzeit bereits rund 60 % des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland leistungsmessend erfasst wird, gibt es kaum Modelle der wirksamen Nachfragesteuerung. Selbst bei industriellen Großverbrauchern ist meist nur eine geringe zeitliche Verzögerung leistungsstarker Abnahmesituationen möglich. Nachfrageelastizität ist zum Kernproblem der Energiewende geworden. Einen Beitrag zur Lösung soll der Verordnungspakt Intelligente Netze leisten. Als Konsequenz des schnellen Ausbaus erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung müssen konventionelle Kraftwerke zwar als Reserve vorgehalten werden, können aber nur wenig Strom verkaufen. Geld können sie nur in Stunden großer Knappheit verdienen. Preis, Auslastungs- und Risikoeffekte schrecken Investoren ab. Die Versorgungssicherheit muss wieder in den Vordergrund gerückt werden. Daher ist ein wettbewerblich organisierter Markt für Kraftwerkskapazitäten nötig. Der kräftige Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen hat in Verbindung mit den gesunkenen Verkaufserlösen für Strom an den Börsen zum Jahresbeginn zu einer kräftigen Erhöhung der EEG-Umlage auf rund 5,3 Cent/kWh geführt. Nach der Prognose der Übertragungsnetzbetreiber musste die EEG-Umlage zum Jahresbeginn 2014 erneut um etwa einen Cent je Kilowattstunde angehoben werden. Viele Stromversorger haben erfolgreich versucht, diesen Anstieg zumindest teilweise über Vorteile beim Stromeinkauf auszugleichen. Dennoch müssen die nicht-privilegierten Stromverbraucher mit leicht steigenden Strompreisen rechnen. AUSBLICK UND AKTUELLE ENERGIE- POLITISCHE ENTWICKLUNGEN Das Ergebnis der Wahlen zum 18. Deutschen Bundestag führte zur Neuauflage einer Großen Koalition. Arbeitsgruppen haben im Herbst 2013 einen Koalitionsvertrag vorbereitet, welcher im Dezember 2013 unterzeichnet wurde. Für die gemeinsame Energie- und Klimapolitik der neuen Legislaturperiode zeichnet sich ein Rahmen

ab, der es erlaubt, die Energiewende erfolgreich fortzuführen. Dazu gehören ambitionierte Klimaziele. Daneben bleiben Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gleichwertige Ziele der nationalen Energiepolitik. Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien wird durch die Festlegung von Ausbaukorridoren einem besseren Planungs- und Steuerungsprozess unterworfen. Durch die vereinbarten Zielkorridore lassen sich Ausbaukosten stärker lenken und die Belastungen für die Verbraucher könnten sinken oder stabilisiert werden. Bei der Windenergie werden die Fördersätze sinken und die ehrgeizigen Planungen bei den Offshore-Windparks reduziert. Die Förderung der Photovoltaik wird fortgesetzt, allerdings unter Beibehaltung der bisherigen Obergrenzen. Eine grundlegende Veränderung des Fördersystems soll es nicht geben, um Planungssicherheit und Bestandsicherung für Anlagenbauer, Betreiber und Investoren zu gewährleisten. Für die Industrie sind weiterhin Erleichterungen und Ausgleichsregelungen geplant, sofern die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze konkret gefährdet sind und die Regelungen nicht gegen EU-Recht verstoßen. Die anstehende Entscheidung bleibt aber abzuwarten. Auch die neue Bundesregierung hält daran fest, dass der Strommarkt effiziente und flexible konventionelle Kraftwerke zur Sicherung der Versorgung benötigt. Dazu soll die Einführung eines Kapazitätsmechanismus geprüft und entwickelt werden. Zusätzlich sind Maßnahmen zur Stützung und zum weiteren Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung geplant. Die neue Bundesregierung ist zudem der Ansicht, dass die Dezentralisierung der Stromerzeugung mit einer grundlegenden Erneuerung der Verteilnetze einhergehen muss. Deshalb sollen investitionsfreundliche Rahmenbedingungen für den Verteilnetzbereich geschaffen werden. Daneben soll die Energieeffizienz als zweite Säule der Energiewende politisch und finanziell stärker gefördert werden. Das energie- und klimapolitische Programm der neuen Bundesregierung tangiert zahlreiche Handlungsfelder der regionalen und örtlichen Energieversorger und Netzbetreiber. Zusammen mit den investitionswilligen Verbrauchern und einem sich aufhellenden konjunkturellen Umfeld ergeben sich insgesamt positive Zukunftserwartungen für Unternehmen und Dienstleister der Energieversorgung sowie der Netzwirtschaft. Verkehrswirtschaftliche Rahmenbedingungen Zum 01.01.2013 ist ein novelliertes Personenbeförderungsgesetz (PBefG) in Kraft getreten. Das neue PBefG hält einerseits am Vorrang eigenwirtschaftlich finanzierter Verkehre fest. Darunter sind Verkehre zu verstehen, für die grundsätzlich keine Ausgleichsleistungen entsprechend der Verordnung (EG) 1370/2007 bezahlt werden. Andererseits sichert es die Direktvergabe von Verkehrsdienstleistungen an interne Betreiber im nationalen Recht eindeutig ab und schafft insoweit ein höheres Maß an Rechtssicherheit. Das Konzept des deutschen Gesetzgebers geht davon aus, dass Linienverkehrsgenehmigungen des PBefG keine ausschließlichen Rechte im Sinne der Verordnung 1370/2007 darstellen. Diese Auffassung dürfte in den kommenden Jahren zum Gegenstand zahlreicher gerichtlicher Verfahren werden. Auf europäischer Ebene werden inzwischen im Zusammenhang mit den Beratungen zur Verabschiedung eines sogenannten vierten Eisenbahnpakts zahlreiche Änderungen der Verordnung 1370/2007 diskutiert. Die aktuelle EU-Verordnung 1370/2007 räumt Kommunen unter bestimmten Voraussetzungen insbesondere die Möglichkeit ein, im Bereich des ÖPNV weiterhin auf Ausschreibungen von bezuschussten Verkehrsleistungen zu verzichten. Dieser Weg einer Direktvergabe droht künftig durch zusätzliche Bedingungen auf europäischer Ebene weiter erschwert zu werden. Soweit Kommunen bisher von dieser Option Gebrauch machten, waren solche Vorhaben häufig Gegenstand gerichtlicher Verfahren. Eine einheitliche und gesicherte Praxis der Rechtsprechung ist gegenwärtig hinsichtlich wesentlicher juristischer Fragestellungen noch nicht mit hinreichender Sicherheit erkennbar. Für ein kommunales Verkehrsunternehmen ist es notwendig, Verkehrsleistungen zu wettbewerbsfähigen Bedingungen zu erbringen. Diese Notwendigkeit resultiert nicht nur aus den Regelungen der Verordnung, sondern auch aus den politischen Rahmenbedingungen und ist nicht zuletzt der generellen Finanzierungssituation des ÖPNV geschuldet. Trotz hoher Steuereinnahmen stehen aufgrund der Schuldenbremse in den Verkehrshaushalten nicht genügend öffentliche Mittel für Ausbau und Unterhalt der Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung. Die Konkurrenz um die öffentlichen Mittel als solche wird weiter zunehmen. Insbesondere die Bundesfinanzhilfen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) wurden durch die Föderalismusreform I zum Auslaufmodell erklärt. Ein Ersatz dieser Mittel durch neue Finanzierungsinstrumente ist immer noch nicht in Sicht. Gleichzeitig steigt, dem Bundestrend folgend, auch in der Region der Erneuerungsbedarf bei bestehenden Infrastrukturen massiv an. Der ÖPNV steht zusätzlich vor der Herausforderung, die aus dem Bevölkerungs- und Pendlerwachstum resultierende steigende Nachfrage insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten quantitativ, qualitativ und ökonomisch zu bewältigen. In Anbetracht stetig steigender Kosten bei im Gegenzug weitestgehend ausgeschöpften Rationalisierungspotenzialen führt diese Entwicklung zu einer stetigen Verschärfung der Finanzierungsbedingungen. 18 Konzernlagebericht 19