Beschulung von berufsschulpflichtigen Asylbewerbern und Flüchtlingen (BAF)
Teil 1: Grundsätzliches zur BAF Beschulung Voraussetzungen Die Schulpflicht: Wer die altersmäßigen Voraussetzungen erfüllt und in Bayern seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, unterliegt der Schulpflicht. Schulpflichtig ist auch, wer 1. eine Aufenthaltsgestattung besitzt, 2. eine Aufenthaltserlaubnis besitzt, 3. eine Duldung besitzt, 4. vollziehbar ausreisepflichtig ist (Artikel 35 BayEUG)
Teil 1: Grundsätzliches zur BAF Beschulung Rechtliche Hürden kein Zugang zu regelgeförderten Deutschkursen Einschränkungen beim Arbeitsmarktzugang Leistungseinschränkungen bei Ausbildungsbegleitenden Hilfen (abh) Berufsvorbereitenden Maßnahmen (BvB) Außerbetrieblichen Berufsausbildungen (BaE) Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) BAFöG
Teil 1: Grundsätzliches zur BAF Beschulung Ausbildungsverhältnisse bei Flüchtlingen Jedes Ausbildungsverhältnis muss von der Ausländerbehörde genehmigt werden. Auch während der Duldung ist eine Ausbildung möglich. Leistungen wie abh, BvB, BaE oder REHA sind erst nach 48 Monaten (ab 01.08.2016 15 Monate) Aufenthalt in Deutschland möglich.
Die Beschulung erfolgt prinzipiell in einem 2-stufigen System: 1. Jahr: Berufsintegrationsjahr Vorklasse (BIJ-V) intensive sprachliche Vorbereitung berufliche Orientierung sozialpädagogische Betreuung Die BIJ-V Klassen werden vom Kultusministerium finanziert.
2. Jahr: Berufsintegrationsjahr (BIJ) fortgeführte allgemein- und berufssprachliche Ausbildung verstärkte Berufsvorbereitung (v.a. Betriebspraktika) sozialpädagogische Betreuung allgemeinbildender Abschluss Die BIJ-Klassen werden über den Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Die Einteilung der Schülerinnen und Schüler erfolgt auf der Basis von Eingangstests zu Beginn des Schuljahres.
Anschlussperspektiven Ausbildung (duale Ausbildung oder Berufsfachschule) weiterführende Schule Durchlässigkeit ist gegeben
Aktuell unterrichten wir fünf Klassen mit Berufsschulpflichtigen Asylbewerbern und Flüchtlingen (BAF) und zwar ein BIJ-V und ein BIJ an der Berufsschule I Mühldorf und zwei BIJ-V und 1 BIJ in Räumen des BBW in Waldwinkel die Schüler kommen aus den unterschiedlichsten Ländern, wie z. B. aus Afghanistan, Ägypten, Burkina Faso, Eritrea, Ghana, Iran, Kamerun, Kenia, Nigeria, Palästina, Pakistan, Somalia, Sierra Leone, Syrien, Uganda.
Aufnahmekriterien: Berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge und EU-Migranten zwischen 16 und 21 Jahren alt mangelnde Kenntnisse der deutschen Sprache Wohnort im Landkreis Mühldorf und Altötting Aktueller Stand: BIJ-V Mü 22 Schüler BIJ Mü 20 Schüler BIJ-V WW 34 Schüler BIJ WW 22 Schüler
Organisation des Unterrichts: Die Staatliche Berufsschule I Mühldorf a. Inn und der Kooperationspartner, in unserem Fall das Berufsbildungswerk Don Bosco teilen sich die Aufgaben. Berufsintegrationsjahr-Vorklasse: Die Schülerinnen und Schüler sind täglich im Unterricht mit den Schwerpunkten: Erwerb der deutschen Sprache Zurechtfinden in unserer Gesellschaft je nach Lernfortschritt und Klassenart die Berufsorientierung durch Praktika
Organisation des Unterrichts: Es werden 25 Stunden pro Woche unterrichtet. Von diesen 25 Stunden sind 16 geteilt, um in kleineren Gruppen differenzierten Unterricht anbieten zu können. Die sozialpädagogischen Betreuungsstunden sind flexibel und abhängig vom Bedarf. Berufsintegrationsjahr: Die Schülerinnen und Schüler sind drei Tage im Unterricht und zwei Tage im Praktikum. Deutschkenntnisse verbessern Berufserfahrungen sammeln Erwerb des Hauptschulabschlusses sich für einen Berufsausbildungsvertrag zu empfehlen
Umsetzung in Waldwinkel Unterrichtet werden die Schüler im 14-tägigen Wechsel zwischen Berufsschule und dem Träger Don Bosco. in der Berufsschule Deutsch Mathematik GSE PCB
in den Werkstätten des Berufsbildungswerks praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufen sammeln und nebenbei mit deutschen Ausbildern und Schülern in Kontakt treten.
Ziel dieser Maßnahme ist, die Jugendlichen ausbildungsfähig zu machen und für den bayerischen Arbeitsmarkt zu Facharbeitern auszubilden, da in diesem Bereich der Mangel immer größer wird.
Teil 4: Erfahrungen bei der BAF Beschulung Unsere Erfahrungen Alle unsere Schüler sind sehr anständig und größtenteils lernwillig. Durch das intensive Lernen machen sie schon in kurzer Zeit große Fortschritte. Wir gehen davon aus, dass wir künftig pro Jahrgang ein Potential von etwa 40 jungen Menschen dem Ausbildungsbzw. Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen können. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!