Unterführungen für Fuss und Velo!

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Transkript:

Unterführungen für Fuss und Velo! Grundlagen und das Beispiel Winkelunterführung! Daniel Grob! GrobPlanung GmbH Langenthal!

Mögen hätten wir schon wollen, aber dürfen haben wir uns nicht getraut!! (Karl Valentin)!

Übersicht Referat! Gehts überhaupt? Fachliche Grundlage! Mit Wenn und Abers; Aspekte! Der Fall Winkelunterführung! Situation und Bedeutung! Was es so schwierig macht! Hinweise aber kein Patentrezept!... und die ganze Stadt.!

Fuss- und Veloverkehr in gemeinsamer Unterführung Geht das?! Normen: Ja, wenn...! Fachgrundlagen: Noch etwas...! Auszug EAHV! Beispiele: Dies und das...!

Im Folgenden einige wichtige Eckpunkte/Grundsätze! Die Betriebsform! Trennen?! Mischen? Aspekte:! punktuell trennen? = nur Konfliktpunkte klären, z.b. Markierung, Belag! generell trennen? Das heisst baulich, aber nicht mit Geländer!! Mischen nicht durch Markierungslinien oder bauliche Trennelemente verunklären, aber:! - seitliche Nutzungen/Einrichtungen markieren, ev. separate Flächen! - Verkehrsbereiche mit Pictogrammen verdeutlichen!

Zufahrten/Zugänge! Aspekte:! in der Regel Kombi Rampen/Treppen! seitlich Böschungen besser als Mauern! Treppen vor unabsichtlichem Befahren schützen! möglichst geradlinig, Radien mind. 20m! falls Sicht eingeschränkt: Für langsame Fahrt sorgen! oder nötigenfalls Trennung! SEHEN ist oberstes Gebot!!

Betriebsabläufe! Grundsatz: Kreuzen und Überschneiden von Velofahrlinien und Gehlinien möglichst vermeiden!!

Von Breiten und Höhen! Weitere Aspekte:! weitere Hinweise zu Breiten in Abhängigkeit von Begegnungsfall und Menge! grundsätzliche Angaben aus Geometrischem Normalprofil! zusätzliche Breiten für Einrichtungen, Installationen. Diese ausserhalb Verkehrsfläche! verwinkelte Führungen oder ortogonale Rampen benötigen Zuschläge! Höhe nimmt mit der Länge zu! Bedarf bei langer Unterführung: 3.5m!

Seitliche Nutzungen und Zugänge! Aspekte:! Fahrrad muss Zugang sehen! Podest vor der Treppe! seitliche Nutzungen / Zugänge möglichst auf Fussverkehrsseite! allenfalls Zufahrtstempo reduzieren mit Massnahme! Sicht von und zu Zugängen, Nutzungen immer gewährleisten! Grundsätzlich offene Gestaltung ohne Ecken und verborgene Winkel anstreben - Sicht ist alles!!

Es werde Licht!! Aspekte:! Portalbereich gut erkennbar und offen! möglichst oft Durchblicke! Vermeiden von Verstecken, Nischen u.ä.! helle Materialien für Weg und Mauern! gute visuelle Orientierung im Bauwerk! wo immer möglich Tageslicht verwenden! Beleuchtung hell aber nicht blendend! Übergang aussen/unterführung beachten! Tageslicht wo immer möglich!!

Zusammenfassung, Fazit! Sicht ist alles!! Gegenseitig sehen und Helligkeit zu jeder Zeit!!

Der Fall Winkelunterführung! Ein bisschen Diagnose und ein paar Denkanstösse! Die besondere Situation von Olten macht die Winkelunterführung so besonders!!

Überblick-Analyse Gesamtsituation! Nur teilweise verbindend:! Bahn-Unterführung nicht veloattraktiv! Auf-/Abfahrten ungünstig! Mischverkehr mit MIV, ungünstig! LSA-Regelungen! Potentiell durchgehend verbindend:! Kombi mit MIV ungünstig! ausserhalb Unterführung komplizierte Linienführung! LSA-Regelungen, ungünstige Wartezeiten! Zufahrten in Uʻführung günstig, direkte Anbindung! Unterführung lang, Licht/Sicht ungünstig! Nur teilweise verbindend:! Keine Bahn-/Strassen-Unterführung! nicht ganz in den Wunschlinien! Topographie teilw. ungünstig!

Analyse Winkelunterführung! Am Anfang: Die Zugänge! Späte Sicht auf Treppe, zügige Zufahrtsgeometrie (Ost)! Keine Warnung vor Treppen-Podest (West)! Grosse Fahrflächen ohne Hinweise (beide Seiten)! Licht-Übergänge hart (Tag)! Möblierung in der Verkehrsfläche (Ost)! Problemlose Befahrbarkeit für Velos!

In der Unterführung! Unter der Bahn! Winkel! Boden dunkel! Wände farblich ungünstig! Schaukästen beidseitig bzw. im Fahrraum drin! Beleuchtung teilw. dynamisierend angeordnet! stellenweise Längsgefälle! sehr lange Röhre! wenig/unattraktive Geschäftsnutzung! ungeordnete Depots/Abstellflächen! Unter der Strasse!

Seitliche Zugänge und Nutzungen! seitliche Nutzungen! Mobiliar! unnötiges! falsche Signale! kaum sichtbar! wenige, kaum belebende! versteckt (Säulen), abgeschottet! Aussenmobiliar ungeordnet! kaum erkennbar! Bauten! Abzweigungen! Verdeckt/verdeckend! nicht selbsterklärend! keine Lichtnutzung! verwinkelt! Sichthindernisse! Verstecke! Schatten! Sichtverwirrend!

Das heisst:! Viele kaum sichtbare Hindernisse! keine minimale Führung und Flächenzuordnung! bauliche Sichtverdeckungen! Lichtverhältnisse ungünstig; wechselhaft! Nutzung bescheiden und wenig belebend! Niveauverhältnisse teilw. ungünstig! Dunkle Materialien und Beläge! Sehr lange Röhre ohne Tageslicht!

Vorhandene Nutzungen und Möblierungen sichtbar machen!! Den Bodenbelag differenzieren! Bauliche Ecken und Nischen! reduzieren oder deutlich machen!! Entfernen, ausgleichen wo möglich, farblich und lichttechnisch nutzen wo bleibend.! Attraktive Nutzungen!! Gewerbliche Nutzungen sollen beleben und sich zeigen - ev. ist der Standort nicht attraktiv?! Hinweise! Licht reinbringen! Tageslicht!! Vorhandene Öffnungen zeigen und nutzbarer machen - spiegeln?! Abläufe klären!! Bewegungsabläufe der Verkehrsarten beobachten und subtil beeinflussen! Helle Materialien!! Helle und mit Licht kombinierte Verkleidungen und Flächen! Vgl. Bahnhof!!

Und die Alternativen?! Oben - Unten im Wechsel! Attraktive Langsamverkehrsverbindungen sind direkt, kohärent, Hindernisfrei...! Wartendes Queren?! Eine zweiphasige Querung ist nicht nur unattraktiv sondern höchst gefährlich!! Es führt kein Langsamverkehrsweg an der Winkelunterführung vorbei!! Lösungen sind möglich!!

Wo ein Wille ist, ist auch ein! (Langsamverkehrs-) Weg!!