Photosynthese im Vgl. m. anderen RedOx Reaktionen

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Transkript:

Photosynthese im Vgl. m. anderen Redx Reaktionen Übergänge von Substanzen zwischen oxidierten und reduzierten Formen in unterschiedlichen Umgebungen. Beachte: C-Quellen Modifiziert nach Schlesinger (1989) Reduziert xidiert xidiert H 2 / 2 C N S H 2 / 2 Atmung C C 2 2 H 2 C Photosynthese C 2 C H 2 2 Chemoautotrophie z.b. Nitrifikation C 2 C NH 4 N 3 C 2 C S S 4 Reduziert N S Anaerobe Atmung C C 2 N - 3 N 2 S -- 4 H 2 S Photonen-Transfer in den Antennen-Pigmenten von Blaualgen: Eingehendes Licht Chlorophyll b Carotinoide Phycoerythrin Phycocyanin Chlorophyll a Energieverluste (Wärme/Fluoreszenz) Akzessorische Pigmente der Blaualgen: Photonen-Transfer von einem Pigment auf das andere: Carotinoide absorbieren blaues Licht, geben die Energie an Phycoerethrin weiter diese Energie wird zusammen mit der Grünlicht-Energie vom Phycoerythrin absorbiert und.. an Phycocyanin weitergegeben Phycocyanin absorbiert oranges Licht, und gibt die Energie ans Chlorophyll a weiter Bei jedem Übergang geht Energie durch Wärme und Fluoreszenz verloren Chlorophyll b trägt direkt zum Energiefluß auf Chlorophyll a Moleküle bei. 1

Chlorophylle Mg Porphyrin- Ring DC- Dünnschicht- Chromatogramm Kohlehydrat- Rest hydrophob (z.b.:phytol) Carotinoide: Lutein und Xanthopylle: Violaxanthin und Zeaxanthin Xanthophylle: = Antennenpigmente, auch Funktion als Schutzpigmente vor überhöhter Lichteinstrahlung, Abbildungen verändert nach: RICHTER, Stoffwechselphysiologie der Pflanzen. da sie die Chl a- Fluoreszenz quenchen und damit zu erhöhtem thermischen Verlust von Anregungsenergie beitragen. Absorbierte Wellenlängen Gamma Röntgen UV Infrarot Mikrowellen Radiowellen 100 80 100 80 Absorptions spektren der Pigmente Relative Absorption 60 40 20 Chlorophyll a β-carotin Chlorophyll b 60 40 20 Rel. Absorption 0 400 500 600 700 0 Wellenlänge (nm 2

Struktur der Chloroplasten Chloroplasten Umgeben von einer Doppelmembran Enthält zusätzliche innere Membranen sog. Thylakoiden die gestapelt sein können (Grana) Innere Region =Stroma Stroma (flüssiges Inneres) 2 äußerste Membranen Inneres Membransystem Granum Struktur von Chloroplasten 2 Membranen außen und innen Innere Membran ist in Säcke gefaltet = Thylakoide Thylakoid-Außenraum = Stroma. Struktur ähnlich, aber nicht identisch zu Mitochondrien. Beide rganellen enthalten: DNA und Ribosomen eigenständige Protein- (Enzym-) Synthese 3

Eigene Zeichung Chemiosmose.. Thylakoid Photonen PS II H + H + (Protonenverlagerung) PS I Hohe H H + H + + Konzentration innen H + H + H+ H + H + ATP Synthase Thylakoid- Raum ADP + P H + ATP geringe H + Konzentration aussen 4

Elektronen-Transport der Lichtreaktion 1. Chlorophyll v.a. im Light Harvesting Complex = LHC 2. Sonnenlicht wird im LHC absorbiert und von Pigment zu Pigment weitergereicht 3. Die Photonenenergie landet in einem Paar spezieller Chlorophyll a Moleküle: P680 4. Die e - im P680 Chl a werden auf einen angeregten Zustand gehoben und es erfolgt eine Ladungstrennung 5. Quinon = Q als primärer e - Akzeptor nimmt die hoch-energiegeladenen e - auf. 6. Q wird reduziert; P680 Chl a wird oxidiert; xidation durch Licht = Photo-xidation 7. Das angeregte e - gelangt in die Elektronentransport- Kette 8. Der 2 -erzeugende Komplex + Chl a + entziehen dem H 2 e - und reduzieren Chl a + 9. Das Reaktionszentrum wird in den Ausgangszustand zurückversetzt und ist für die nächste Reaktion bereit. a. Plastochinon Q nimmt 2 e - von P680 und entzieht dem Stroma 2 H + b. Q gibt e - an den Cytochrom b/f Komplex u. pumpt die 2H + ins Thylakoid-Lumen c. Während die e - durch den b/f-komplex wandern, werden mehr H + ins Lumen gepumpt 10. Das e- landet beim Plastocyanin: PC = ein wasserlöslicher Elektronen- Carrier im Lumen (Zentralatom: Cu) 11. Plastocyanin dient als e - Donor für das PS-I Reaktionszentrum Chl a 12. Ladungstrennung u. Photo-xidation ähnlich wie in PSII (opt. Wellenlänge: 700nm) 13. Plastocyanin wirkt als reduzierendes Agens für das Chl a des P700 a. Ferredoxin erhält ein e - von P700* b. Das e - durchläuft FAD (FlavinAdeninDinukleotid) c. Das e - und H + im Stroma dienen der Reduktion des NADP + zu NADPH ENDprodukt d. Ferredoxin erhält die Nachlieferung der e - durch Photosystem I Detailliert : e- Transport Fd PQ Pool PC Ferreira et al., (2004; T. elongatus PSII; Cyanobacterien), Liu et al., (2004; Spinat LHCII), Stroebel et al., (2003; Chlamydomonas Cyt b6f; Grünalgen), Jordan et al., (2001; T. elongatus PSI; Cyanobact.) und Ben-Shem et al., (2003) 5

Elektronen-Transport: Z -Schema Potential der Elektronenübertragung (e-volt) Elektronen Transportsystem Elektronen Transportsystem Cyclischer Elektronentransfer 2 PS II 2H 2 Q QH 2 Cyt bf 4H + PC Lumen PSI Fd NADP + NADPH NADP + NADPH Stroma CF o CF 1 ADP + P i ATP ATP Die Protonenpumpe Plastochinon Quinon-vermittelte Protonenpumpe des photosynthetischen Elektronen-Transports Stroma Außen Matrix Innenraum http://bio.winona.msus.edu/berg/animtns/pq-an.gif 6

Herbizide: Verdrängung des Plastochinon Hemmung des Elektronentransportes am PS II durch einige Herbizide: Grundgerüst der Triazine und DCMU Dichlorophenyldimethyl Urea = Diuron Harnstoff-Derivate, Anilide Biscarbamate Uracile Die Hemmung beruht auf einer Verdrängung des Plastochinon QB von seiner spezifischen Untereinheit D1 durch diese Substanzen [Hock und Elstner, 1995]. e- Transport: Cytochrome Beispiel Cytochrome: Elektronentransport und Redoxreaktion durch Cyt C Cyt c 1 + e - Cyt c e - Cyt c ox + Cyt c 1 e - Cyt c + e - Cyt c ox S N Fe Cytochrom c 7

Plastocyanin Cu Plastocyanin wasserlöslich HiLL -Versuch e- Transport: Ferredoxin Ferredoxine sind an Elektronentransfer-Reaktionen beteiligt, z.b. in: Photosynthese, Glucose-xidation Stickstoff-Fixierung Teilstruktur: Ferredoxin-Cluster. S Fe Die Eisen-Schwefel-Cluster fungieren als Einelektronen- Überträger. 8

Reduktionsäquivalente: NAD(P) Das Nicotinamid-Adenin-DinukleotidPhosphat Nicotinamid DiNucleotid Adenin P Protonierung des NADP NADPH Essentielle Elemente der Photosynthese-Reaktion (grün/grau markiert) N: Bestandteil aller Aminosäuren und damit von Proteinen und von Purin- und Pyrimidinbasen in Nukleinsäuren und Coenzymen. P: Als P 4 -Gruppe für eine hohe Zahl phosphorylierter Verbindungen im Stoffwechsel wichtig. Bestandteil der Nukleinsäuren und Phospholipide. K: Hohe K + -Konzentrationen im Cytoplasma (mindestens 50 mm) sind Voraussetzung für Enzymfunktionen; wichtig für smoregulation (Streckungswachstum), smotikum bei nastischen Turgorbewegungen. Mg: Bestandteil von Chlorophyll. Wichtig für ATP-abhängige Reaktionen, da ATP nur in Form des Mg-ATP-Komplexes reagiert. Gegenion von -C - -Gruppen der Zellwand-Pectine. B: Wichtig für das Wachstum von Meristemen. (rientierung von Proteinen in Membranen). S: Bestandteil bestimmter Aminosäuren (Met, Cys) und damit von Proteinen und von Coenzymen (Coenzym A, Biotin, Liponsäure, Ferredoxin) und Sulfolipiden. Ca: Gegenion von -C - -Gruppen der Zellwandpectine; wichtig für die Integrität von Membranen und damit für die Zellorganisation. Regulation zellphysiologischer Vorgänge. Mn: Cofaktor von Enzymen des Zitronensäure-Zyklus und bei der photosynthetischen 2 -Entwicklung. Fe: Bestandteil von Porphyrinen, den prosthetischen Gruppen verschiedener Enzyme (Häm-Eisen: Cytochrome, Katalase, Peroxidase, Leghämoglobin) und anderer Enzymproteine (Nicht-Häm-Eisen: Ferredoxin, Nitrogenase). Wichtig für die Chlorophyllsynthese. Cu: Bestandteil von Enzymen: Cytochromoxidase und des Plastocyanins als Redoxsystem der Thylakoide. Zn: Bestandteil einer großen Zahl von Enzymen. Mo: Bestandteil von Enzymen des N-Stoffwechsels: N 3 -Reduktase, Nitrogenase. (Lüttge et al., 2002) 9

Test e- Transport 7. 8. 4. 2. 3. e - 6. 1. 5. 9. + 10. 11. Produkte der Photosynthese: Lichtreaktionen rgan. Moleküle 10

Das Hill-Experiment Experimentelle Fragestellung: Stammt der 2 bei der Photosynthese tatsächlich aus der Spaltung des H 2? Abzentrifugieren der Chloroplasten, Isolation von Thylakoiden Entfernung d. natürlichen Elektronenakzeptoren: NADP+ sowie das wasserlösliche Plastocyanin Künstlicher Ersatz: DCPIP (auch mit Fe möglich). hne C 2 : entweder N 2 -Atmosphäre oder mittels KH: KH + C 2 -> K 2 C 3 + H 2 isolierte Chloroplasten bei Zusatz von reduzierendem Fe 3+ setzen nach Belichtung 2 frei. Funktionstüchtige, belichtete Thylakoide: Photosynthese Reduktion des Elektronenakzeptors DCPIP (od. Fe 3+ Fe2 + ). Photometrische Messung Beweis für Elektronenfluss Umwandlung von Sonnenenergie in chem. Energie) Diesen Teilschritt der Photosynthese können nicht betreiben: Zerstörte Thylakoide Abgedunkelte Thylakoide Die HILL-Reaktion Verdeutlicht, dass 2 auch in C 2 -Abwesenheit freigesetzt wird, der gebildete 2 aus der H 2 -Spaltung stammt in isolierten Chloroplasten Teilschritte der Photosynthese ablaufen können 2 H 2 + 2 A (Licht, Chloroplasten) 2 AH 2 + 2 (A = Elektronenakzeptor) z.b.: 2 H 2 + 4 Fe 3+ (Licht, Chloroplasten) 4 Fe 2+ + 2 + 4 H + Zuerst: photolytische Wasserspaltung, Dann Reduktion des Fe 3+ Hill-Reaktion 0,7 Laborbedingungen: Normalerw. mit KH, um C 2 zu binden Entfärbung des Akzeptors: Photometrische Messung der Reaktion: Extinktion (nm) 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 belichtete Thylakoide y = -0,018x + 0,5193 zerstörte Thylakoide verdunkelte Thylakoide reduzierte Lösung 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 2 0 2 1 2 2 2 3 2 4 2 5 2 6 2 7 Zeit (Minuten) 11

Abstimmung zw. Licht und Dunkelreaktion Abb.: ptima von Photosynthese- Lichtreaktion und Calvin Cyclus Ergebnis der Photosynthese: 6 C 2 + 6 H 2 6 2 + C 6 H 12 6 (Zucker) Einstiegsreaktion im Calvin Zyklus Das Enzym RuBisCo (=RibuloseBisphosphatCarboxylasexigenase) fügt an den 5C Zucker (RuBP) das C 2 an: C 2 + (5C) RuBP sehr instabiles Intermediat Dies resultiert : Durch schnellen Zerfall in: 2 x (3C) Phosphoglycerat (3PG) Molekülen Durch Reduktion mittels ATP und NADPH: 2 x (3C) Glycerin3phosphat (G3P) Moleküle - Als ATP und NADPH gespeicherte Energie wird verwendet für die C 2 Fixierung zu Kohlehydraten (KH). - ist unabhängig von Licht, sofern genug ATP und NADPH vorhanden ist - benötigt ein Molekül RibuloseBisphosphat zur C 2 Fixierung 12

Calvin Zyklus: Summierung Phosphoglycerat (3PG) Glycerinaldehyd 3- Phosphat (G3P) Ein Anteil G3P geht in die Wiederherstellung von RuBP Ein Überschuß an G3P dient der Glucosesynthese: 6 Durchläufe des Zyklus führen zu einer C6 Verbindung wie z.b. Glucose Erythrose Xylulose, etc.. Verbrauch: 18 ATP + 12 NADPH Glucose, weitere Kohlehydrate Phosphat-Translokatoren und PPP Wie erfolgt der Stoffaustausch zw. den rganellen? Photorespiration: Glycolsäure entsteht Glycolat-Transport aus den Plastiden PPP = xidativer Pentose- Phosphatweg (Path) TPT =Triose-P XPT =Xylose-P GPT =Glucose-P PPT = PEP Translok. 13

Phosphat-Translokation Rolle des P bei der Stärkesynthese und Kohlenhydrat-Transport TP = Triosephosphate GAP = Glycerinaldehyd-3-Phosphat DHAP = Dihydroxiaceton-Phosphat F 6 P = Fructose-6-Phosphat G 6 P = Glucose-6-Phosphat (1) ADP-Glucose Pyrophosphorylase reguliert Rate der Stärkesynthese, gehemmt durch P i (Produkthemmung) und stimuliert durch GAP. (2) Phosphat-Translokator regelt Freisetzung d. Photosynthese-Produkte aus Chloroplasten gefördert durch P i. Bedeutung bei Stärke- vs. Speisekartoffel.. Phosphattranslokation in Chloroplasten Anstieg der externen P i -Konz. bis 1 mm stimuliert die Nettophotosynthese, reduziert aber drastisch die Stärke-Synthese (ab 5 mm P i ) Diese Hemmung der Stärkesynthese bei hoher Pi-Konz ist bedingt durch zwei Vorgänge: 1. Die ADP-Glucose-Pyrophosphorylase, (Schlüsselenzym der Stärkesynthese), wird stimuliert: durch Triose-Phosphate (TP) und gehemmt (allosterisch): durch P i Verhältnis von P i zu TP steuert Rate der Stärkesynthese. 2. Durch den Phosphat-Translokator, (= PPT = Carrier) Export von Triosephosphaten (GAP und DHAP) aus dem Chloroplasten. Antiport von P i Triosephosphate. Der Phosphat-Translokator (2) reguliert die Freisetzung von Photosynthese-Produkten aus den Chloroplasten: Hohe P i -Konzentrationen im Cytosol entleeren das Stroma an C3-Körpern, die als Substrat und Aktivatoren für die Stärkesynthese dienen. Die Hemmung der Stärkesynthese bei zu hoher P i -Konzentration ist auch Ergebnis der Substrat-Entleerung. Erhöhte P i -Konzentrationen führen zu starkem Export von Triose-Phosphaten. So verringert eine hohe P i -Konz die Regeneration des Ribulosebisphosphat! P-Mangel Große Mengen an Stärke akkumulieren im Chloroplasten. Diese Stärke wird beim reproduktiven Wachstum nur unzureichend mobilisiert. Sproßwachstum eingeschränkt. 14

Starrtracht P-Mangel bei Mais, Bild: K+S, Kassel P-Mangel an Reben Bild: Schweizerischer Informationsdienst der Thomasmehlproduzenten, Sursee Der P-Mangel bei Pflanzen führt zu einer Akkumulation von Stärke in den Chloroplasten So kommt es häufig zur Starrtracht = eine starre Haltung der Blätter. Ansonsten bleiben bei P-Mangel die Pflanzen klein und zeigen einen kümmerlichen Wuchs. Warum sind bei P-Mangel die Blätter oft violett gefärbt? Sekundärstoffwechsel: Anthocyane.. Photosynthetische Pigmente Frühljahr, Sommer Chlorophylle Sommer, Herbst Anthocyane Herbst Carotine Herbst Xanthophylle H H Nach Abbau der Chlorophylle bestimmen v.a. Carotinoide und Anthocyan die Färbung 15

Primär- u Sekundär- Stoffwechsel Bildung der. Kohlenhydrate Calvin- Cyclus xidat. Pentose Phosphat Cyclus Shikimisäure Pyruvat Aromat. Aminosäuren Aliphat. Aminosäuren Proteine Alkaloide Glycerin Fettsäuren Fet -te Phenole Acetyl-CoA Malonyl-CoA Mevalonsäure Terpenoide Bildung der Carotinoide aus Tetraterpenen Citrat- Cyclus Porphyrine MVA Isoprenoide Terpene C 5 Isopren C10 Terpenoide (Monoterpene) Komponenten von: volatilen Essenzen, von essentiellen Fettsäuren C15 (Sesquiterpene) via MVA Komponenten: v. Ölen, von Essenz. Fettsäuren, Phytoalexine (Pathogenabwehr) C20 (Diterpene) Gibberelline, Resin-Säuren, Phytol (Chlorophyll-Seitenkette) C30 (Triterpene) via MVA Phytosterole, Brassinosteroide C40 (Tetraterpene) Carotinoide WIE entstehen Isoprene, Terpene? Entweder via MVA PP IPP Isopentenyl Diphosphat PP = Phosphat PP DMAPP Dimethylallyl-Diphosphat 16

2 Isoprenoid (IPP) Synthesewege 2 x Acetyl CoA Pyruvat Glyceraldehyd 3-phosphat ß-Hydroxy-ß- Methyl- Glutaryl CoA Thiolase Deoxy Xylulose 5-phosphat HMG CoA Methyl Erythritol 4-Phosphat Mevalon-Säure (=Mevalonic acid = MVA) Nicht-Mevalonat- Weg (Plastiden) IPP Mevalonat Weg (im Cytoplasma) Terpenoid-Biosynthese Chloroplast Cytosol: Isopentenyl Pyrophosphat (IPP) Dimethylallylpyrophosphat (DMAPP) Geranylgeranyl Pyrophosphat (GGPP) DiacylGlycerol Pyrophosphat (DGPP) 17

Monoterpene Acyclische Monoterpene Cyclische Monoterpene SesquiTerpene C15 Triterpene C30 Sterole Jasmin 18

Carotinoid-Biosynthese Nach Cunningham und Gantt (1998): IPP = IsopentenylPyrophosphat DMAPP = Dimethylallyl-pyrophosphat GGPP = GeranylgeranylPyrophosphat Chlorophyll Gibberellin DGPP =DiacylGlycerolPyrophosphat PDS = Phytoen-Desaturase ZDS = z-carotin-desaturase ZEP = Zeaxanthin-Epoxidase VDE = Violaxanthin-Deepoxidase Sekundäre Pflanzenstoffe: Z.B.: Carotinoide = Carotine + Xanthophylle = Isoprenoide Pigmente: Xanthophyll-Zyklus Violaxanthin H H De-Epoxidierung in Minuten H Starklicht Starklicht Antheraxanthin Zeaxanthin Schwachlicht Schwachlicht H H Epoxidierung Stunden - Tage H im Starklicht: Violaxanthin (Vx) Zeaxanthin (Zx) Zwischenprodukt dieser zweifachen Deepoxidierung von Vx : Mono-Epoxid Antheraxanthin (Ax) Der Vorgang wird als Xanthophyllzyklus oder Vx-Zyklus bezeichnet, da er im Licht reversibel abläuft und Vx zyklisch umgewandelt wird durch Deepoxidierung und Epoxidierung 19

Biosynthese der Abscisinsäure 9-cis- Violaxanthin H H CH Xanthoxin 2 CH H CH Abscisinaldehyd H C 25 Epoxy apo-aldehyd H H CH Abscisinsäure Carotinoid-Biosynthese aus Isoprenoiden Geranylgeranyl-Diphosphat (GGPP) Dimerisierung P P Phytoen Dehydrogenierung =Lycopen (ψ, ψ-carotin) Zyklisierung β-carotin (β, β-carotin) 20

β-carotin Provitamin A Retinol - Vitamin A β-carotin Vitamin A = Retinol ist ein fettlösliches Vitamin. Sehpurpur der Netzhaut im Auge (Retina) In Pflanzen: Als Vorstufe = β-carotin im rganismus: Weiterverarbeitung zu Vitamin A. β-carotin wird deshalb auch als Provitamin A bezeichnet. Retinol: Vitamin-A-Mangel: ein globales Problem Vitamin-A-Mangel bedingt: 250.000.000 Menschen mit Vitamin-A-Mangel Risiko 13.000.000 * pro Jahr: Neue Fälle von Nachtblindheit 300.000 500.000 Kinder pro Jahr erblinden 100.000-200.000 pro Jahr: Kindstod durch geschwächte Immunabwehr Nachtblindheit, permanente Blindheit Reduzierte Immun-Funktion Erhöhte Sterblichkeit Anämien Lungenetzündungen Schlimmere Diarrhöen Erhöhte Kindersterblichkeit 21

β- Carotin in Pflanzen Vitamin A-Mangel: Problem in 118 Ländern ca. 1,25-3,5 Mio. der ca. 8 Mio. Todesfälle unter Kindern vermeidbar Reis-Endosperm enthält kein β Carotin, aber Geranylgeranylpyrophosphat (GGPP) Notwendige Enzyme: IPP Geranylgeranyl-Pyrophosphat Phytoen Phytoen Synthase Gt1 Promoter - Phytoen Synthase (psy) 35S Promoter- Phytoen Desaturase (crti) Gt1 Promoter - Lycopen β-cyclase (lcy) Gt1 = Endosperm spezifisches Glutenin Reis hat diese Enzyme nicht Lycopen Phytoen Desaturase ξ-carotin Desaturase Lycopen -beta-cyclase β -Carotin Selektionsmarker Hygromycin-Resistenz (35S Promoter - aphiv) =Vitamin A Vorläufer Pigmente Frühljahr, Sommer Chlorophylle Sommer, Herbst Anthocyane Herbst Carotine Herbst Xanthophylle H H Nach Abbau der Chlorophylle bestimmen v.a. Carotinoide und Anthocyan die Färbung 22

Anthocyan-Bildung Wann? Was passiert, wenn die Metaboliten ATP + NADPH der Lichtreaktion nicht in die Dunkelreaktion eingehen können? Normalerweise: ATP + NADPH + C 2 + RuBP ADP + P + NADP + Zucker Nährstoffmangel: v.a.: P N Mg (Co-Faktor RuBisC) P -Mangel Kälte (Herbst): Verringerte Aktivität der RuBisC Trockenheit C 2 -Mangel durch Spaltenschluß Anthocyan - Modell Licht- Reaktion + Mg ++ Rubisco ADP + P i NADPH RuBp C 2 ATP Was passiert bei: Nährstoffmangel: v.a.: P N Mg (Co-Faktor RuBisC) Kälte Trockenheit Calvin zyklus Quercetin NADPH NADP Anthocyanidine 23

Anormale Farbstoffbildung bei NADPH-Überschuß Phenylalanin trans-zimtsäure p-cumarsäure Chalkon- Synthase Quercetin Symptomatik bei P-Mangel, Kälte, Trockenheit: NADPH NADP keine Nutzung des NADPH im Calvin-Zyklus sondern Anthocyanidin-Bildung Cyanidin: R1,R3=H; R2=H Malividin: R1, R2=CH3; R3=H Biosynthesewege wichtiger Sekundärer Inhaltstoffe = Sekundär- Stoffwechsel 24