Verwendung alkalischer Gesteinsmehle. zur Blattdüngung und zur Desinfektion von Boden und Pflanzen

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Transkript:

Verwendung alkalischer Gesteinsmehle zur Blattdüngung und zur Desinfektion von Boden und Pflanzen

Was sind alkalische Gesteinsmehle? Kalkgestein und Magnesiumgestein wird beim Brennen entsäuert. Es entstehen Branntkalk und Magnesiumbranntkalk. Beim Ablöschen mit Wasser entsteht Löschkalk.

Düngemittel mit besonderer Wirkung Erster menschlicher Kontakt mit alkalischen Düngemitteln. Asche besteht größtenteils aus Calciumoxid, Kaliumoxid und Magnesiumoxid, Phosphorpentoxid und Natriumoxid. Asche ist ein Mehrnährstoffdünger.

Düngemittel mit besonderer Wirkung Metalloxide reagieren mit Wasser zu Hydroxiden. Hydroxide sind stark alkalisch Calciumoxid, Magnesiumoxid, Kaliumoxid + Wasser = Lauge

Risiken beim Umgang mit Düngemitteln Branntkalk darf aufgrund seiner ätzenden Wirkung nicht in die Augen gelangen! Branntkalk kann zur Erblindung führen!

Risiken beim Umgang mit Düngemitteln Gefahrenhinweise Löschkalk: Verursacht Hautreizungen. Verursacht schwere Augenschäden. Kann die Atemwege reizen.

Sicherheitshinweise Schutzhandschuhe und Augenschutz tragen BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.

Sicherheitshinweise Einatmen von Staub vermeiden. Bei Einatmen: An die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen erleichtert. Bei Hautreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.

Wirkung von Calciumhydroxid auf Zellen von Mikroorganismen Calciumhydroxid setzt in wässriger Umgebung Hydroxylionen frei. Hydroxylionen sind stark oxidierend wirkende freie Radikale, die mit organischen Stoffen reagieren. Wirkung auf Mikroorganismen: - Zerstörung der Zellmembran - Denaturierung struktureller Proteine und Enzyme - Schädigung der DNA Hydroxylionen werden durch Pufferung (BiCarbonate Phosphate, Proteine, Säuren, (Co2) neutralisisert.

Lauge desinfiziert Kalkanstriche sind aufgrund ihrer stark basischen Wirkung keimtötend. Kalkmilch dient zur Desinfektion von Tierställen. Calciumhydroxid wird in der Zahnmedizin zur Desinfektion der Wurzelkanäle verwendet. Calciumhydroxid ist ungiftig.

Kalzium und Magnesium als Blattdünger Ertragssorten nehmen andere Hauptnährstoffe schneller auf als Kalzium und Magnesium. Nitrat, Phosphat, Kalium - schnelle Aufnahme Kalzium, Magnesium langsame Aufnahme Folge: Unterversorgung - Krankheitsanfälligkeit

Kalzium und Magnesium als Blattdünger Eine ausgeglichene Ernährung von Ertragssorten kann besser mit Hilfe von alkalischen Gesteinsmehlen erzielt werden. Aufnahme über die Wurzel: Nitrat (++), Phosphat (+), Kalium(++) Kalzium (-) Magnesium (-) Ausgleich über das Blatt: Kalzium (++) Magnesium (++)

Blattdüngung mit Calcium Calcium steuert die Signalübertragung bei der Immunabwehr von Pflanzen Ca stärkt die Kutikula Ca ist Baustoff der Zellwand und regelt mit Kalium den Quellungszustand, bspw. der Schließzellen.

Blattdüngung mit Magnesium Magnesium ist zentraler Baustein des Chlorophylls. Mg fördert die Bildung von Eiweiß, Zucker und Vitaminen.

Vertragen Pflanzen alkalische Dünger? Rhododendron und Citrus mögen keinen Löschkalk im Boden. Auf dem Blatt schadet er nicht. Bei Tomatenpflanzen werden insbesondere bei den ersten Blattdüngungen Alkaloide von den Blättern gewaschen.

Vertragen Pflanzen alkalische Dünger? In Verbindung mit Sonnenlicht können Verbrennungen auftreten. Schäden an jungen Apfel- und Walnussblättern durch alkalische Blattdüngung bei sonnigem Wetter.

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine alkalische Blattdüngung? Blattdüngungen sollten in den Abendstunden oder früh am Morgen erfolgen. Tau hält die Blattoberfläche lange feucht und fördert dadurch die Aufnahme von Nährstoffen sowie die Dauer der desinfizierenden Nebenwirkung.

Boden- & Blattdesinfektion Durch gezielte Düngung erreicht man günstige Nebenwirkungen! Löschkalk tötet Pilze, Bakterien, Viren und Gelege von Schadinsekten ab. Bodenausgleichskalkung = > 6 kg / 100 m² / Jahr mit Branntkalk, Löschkalk Kalk gesplittet ausbringen Fixierung von Humus.

Was nützt eine Bodendesinfektion? Bakterien und Viren gelangen durch Mist oder Mäusekot, aber auch mit Hilfe von Wind und Regen in den Garten. E-Coli, Salmonellen, Typhus, Leptospirose, Vogelgrippe, Esbl, Hantavirus u.v.m. Eine gesplittete Ausgleichskalkung mit Löschkalk desinfiziert die obere Bodenschicht und fördert die Einlagerung von Humus.

Anwendungsbeispiel Erdbeeren

Anwendungsbeispiel Erdbeeren Probleme: Grauschimmel, Blattfleckenkrankheit, Spinnmilben Düngeanwendungen: - Vor der Blüte - zeitnah nach jedem Regenereignis - in Trockenperioden 1 mal / Woche - Blatt und Bodenoberfläche müssen feucht sein! Dosierung: - bis zum Fruchtansatz 15 gr./l. - ab Fruchansatz 7 gr./ l.

Löschkalk unter Beachtung der Sicherheitshinweise in Wasser auflösen. Dosierung: 5 15 gr. / Liter Mit der Gieskanne gleichmäßig ausbringen. Blätter und Boden sollten ausreichend benässt sein

Anwendungsbeispiel Kartoffeln

Anwendungsbeispiel Kartoffeln Probleme: Krautfäule, Kartoffelkäfer, Drahtwürmer Alkalische Blattdüngung mit desinfizierender Nebenwirkung auf Pilzsporen und Bakterien Vergrämung von Schadinsekten durch gezielte Bodendüngung mit Magnesiumbranntkalk Aufwertung des Bodens Humuseinlagerung durch gesplittete Düngemengen

Anwendungsbeispiel Kartoffeln Vorbereitung des Bodens Boden 20 cm tief ausheben. Von unten nach oben: - Magnesiumbranntkalk - Erdschicht > 5 cm - Bio-Dünger - Erdschicht > 3 cm - Saatkartoffel - Erde als Deckschicht Der Branntkalk wird einige Wochen von Drahtwürmern gemieden!

Anwendungsbeispiel Kartoffeln Großzügiges Stäuben bei Regenereignissen Durch Regen und Tau gelangen Pilzsporen auf die Blattoberfläche. Je dicker die Gesteinsmehlschicht, umso länger hält die desinfizierende Nebenwirkung an. Kartoffelkäfer beißen nicht in Gesteinsmehl!

Schutzbrille tragen Beim Ausbringen alkalischer Blattdünger sollte zur Vermeidung von Augenschäden eine Schutzbrille getragen werden!

Pflanzenbau - Pflanzenschutz Pflanzenbau: Pflanzenschutz: präventiv nach Befall kulturtechnische Maßnahmen Überschreitung der Schadensschwelle Düngung Pflanzenschutzmittel keine Anwendungsverbote! Anwendungsrichtlinien laut Pflanzenschutzgesetz

Blattdüngung wieviel Kalk? Die Düngelösung sollte einen ph-wert von 12,4 haben und 30 min. einwirken. Bei der Blattdüngung nicht mehr als 10 g CaO / l Wasser verwenden, um Kalkflecken auf den Blattoberflächen zu vermeiden. Magnesiumbranntkalk ist ideal zur Düngung von Weintrauben und zur Magnesiumversorgung bei Gurken.

Stäuben Nur bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit wirksam Nachts nach Unterschreitung des Taupunktes Viel Abdrift durch Thermodynamik! Gut bei Behandlung großer Flächen, bspw, Weinberge, Obstplantagen Achtung: Kalkstaub tötet auch Nutzinsekten! Einsatz nach dem Nutzinsektenflug.

p.s Die meisten Menschen (auch erfahrene Gärtner) verstehen unser Verfahren als ein Pflanzenschutzverfahren mit Düngemitteln. Aufgrund der Wirkung ist das naheliegend, jedoch nicht unser primäres Anliegen. Tatsächlich ist die Ernährung der Kulturpflanzen und daher insbesondere die Nährstoffverfügung und Verteilung im Boden die erste Stellschraube für gesundes Pflanzenwachstum. Insbesondere unsere auf Stickstoff, Phosphor und Kalium gierig gezüchteten Ertragssorten fehlen die Kationen Calcium und Magnesium, um sich vor Pilz/Bakterienkrankheiten und Insekten zu schützen. Die Aufnahme von Ca und Mg benötigt Zeit, aber diese lässt man den Ertragssorten nicht mehr. Also düngen wir sie über das Blatt hinzu, weil wir wissen, dass sie dort schnell aufgenommen werden und auf diese Weise den Mangel kompensieren. Der Nebeneffekt ist eine Pflanzenoberfläche, auf der die kritische Masse von Schaderregern nicht zustande kommt. Ein weiterer Nebeneffekt ist die gestärkte Immunabwehr sowie ein höherer Gehalt dieser Kationen in unseren Lebensmitteln, inklusive der Vorteile des Magnesiums bzgl. Zucker, Vitamin und Proteinbildung.

Diesen Vortrag und mehr,

finden Sie im Internet unter:

www.bienenwabe.de

Danke für Ihre Aufmerksamkeit und viel Erfolg!