Konzept Schulsozialarbeit

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Transkript:

Konzept Schulsozialarbeit an der Verbundenen Regionalen Schule und Gymnasium Tisa von der Schulenburg Dorf Mecklenburg Stand April 2010

2 Vorbemerkung Schulsozialarbeit ist eine Instrument der Jugendhilfe. Sie wird als ein spezifischer Zugang der Jugendhilfe zur Lebenswelt Schule verstanden. Auf der Grundlage des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG), speziell der 11 und 13 hat die Schulsozialarbeit das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe zu gewährleisten. Sie ist ein eigenständiges, an Kinder und Jugendliche und deren Familien gerichtetes pädagogisches Angebot in der Institution Schule und dem direkten Gemeinwesen. 1 Grundsatzziele Die Schulsozialarbeit soll helfen, das Recht junger Menschen auf Förderung ihrer Entwicklung und auf Erziehung zu verwirklichen. Dazu gehört, dass Schulsozialarbeit Hilfeleistungen beim Aufbau und der Stabilisierung von - Eigenverantwortung - Selbständigkeit - sozialer Kompetenz - Konfliktfähigkeit - demokratischer Strukturen gibt, die es ermöglichen, dass alle am Schulleben beteiligten voneinander lernen können. Dabei fungiert die Schulsozialarbeit als Bindeglied zwischen Schule, Jugendhilfe und Elternhaus mit dem Ziel der Integration junger Menschen in den Sozialraum. 2 Zielgruppe Die Zielgruppe an der Verbundenen Regionalen und Gymnasium Tisa von der Schulenburg Schule setzt sich wie folgt zusammen: - Schüler der Orientierungsstufe, des regionalen Zweiges, des gymnasialen Zweiges - deren Eltern - LehrerInnen Die Schule hat ein weites Einzugsgebiet in ländlichen Strukturen. Der Zugang zu Angeboten der Jugendarbeit/ -hilfe ist dadurch teilweise erschwert. Die Schule muss sich zunehmend mit den vielfältigen Belastungssituationen der Schüler auseinandersetzen. Dazu sind die steigende Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen, Mobbing aber auch schwierige Familienverhältnisse und psychische Belastungen unter denen sie leiden zu zählen.

3 3 Arbeitsfelder und Methoden der Schulsozialarbeit Die Auswahl und Schwerpunktsetzung der pädagogischen Angebote und Methoden obliegt der Schulsozialarbeit. Dies erfolgt in enger Kooperation mit der Schulleitung, den LehrerInnen, dem Arbeitskreis Schulsozialarbeit des Landkreises Nordwestmecklenburg und den Einrichtungen der Jugendhilfe. Die Schulsozialarbeiterin nimmt grundsätzlich an allen Sitzungen der schulischen Gremien teil, sobald thematisch ihre Arbeitsfelder berührt sind. Einmal wöchentlich erfolgt ein Austausch zwischen Schulleitung und Schulsozialarbeiterin. Mit den LehrerInnen finden Einzelfallbesprechungen dem Bedarf entsprechend statt. Die Schwerpunkte sind dem Schulträger zur Rechenschaftslegung vorzulegen. Zum Ende eines jeden Schuljahres erhält er einen Tätigkeitsbericht. Grundsätzlich lassen sich folgende Methoden und Arbeitsfelder für die Sozialarbeit in der Schule benennen: 3.1 Arbeitsfelder Die Schwerpunkte der Schulsozialarbeit beschrieben. werden im folgenden 3.1.1 Beratungs- und Förderangebote bei individuellen Problemen im Elternhaus, in der Schule und im sozialen Umfeld Hierzu zählen beratende, begleitende und unterstützende Angebote bei Problemlagen wie: o Probleme in der schulischen Lernarbeit o Konflikte im Verhältnis zu Schülern und Mitschülern o Konfliktlagen im Elternhaus und der Familie o Individuelle soziale, emotionale oder Leistungsprobleme 3.1.2 Gewalt und Suchtprävention Insbesondere sind unter diesen Punkt zu nennen, die o Schaffung von Möglichkeiten zur Teilnahmen an Trainingsprogrammen zur Konfliktbewältigung und gewaltfreien Konfliktlösung o Gesprächsangebote für von Gewalt und Sucht Betroffene sowie Zusammenarbeit mit Sucht- Konflikt- und Schlichtungsberatungsstellen o Ausbildung und Begleitung Schülerstreitschlichtergruppe der Schule o Aufklärungs- und Präventionsarbeit

4 3.1.3 Stärkung der sozialen Lernmöglichkeiten am Lernort Schule und im schulischen Umfeld Die Schulsozialarbeit leistet Unterstützung zur Partizipation am Schulalltag und bei der Erweiterung der Freizeitmöglichkeiten. o Entwicklung realer Teilhabemöglichkeiten der Schüler an der Mitgestaltung des schulischen Alltags durch die Unterstützung der Arbeit der Schülergremien o Unterstützung und Begleitung der Arbeit des Schulclubs o Unterstützung von Interessengemeinschaften und kulturellen Aktivitäten an der Schule sowie schulspezifischer Höhepunkte und Traditionen o Unterstützung der Öffnung der Schule für das soziale Umfeld und der Einbeziehung sozio-kultureller Aktivitäten in den Schulalltag o Unterstützung kooperativer Zusammenarbeit zwischen LehrerInnen, SchülerInnen und deren gewählten Gremien in der Schule o Mitarbeit in der Schulentwicklung/ Steuergruppe o Mitarbeit im Förderverein der Schule 3.2 Methoden Die Auswahl der Methode richtet sich nach der Problemlage und den strukturellen Gegebenheiten. 3.2.1 Einzelfallhilfe Ursachen für soziale Auffälligkeiten oder schulische Leistungsdefizite liegen oftmals in persönlichen Krisen und/oder Konflikten im familiären Bereich. In Einzel- und/oder Elterngesprächen wird das Ziel verfolgt, solche Ursachen zu analysieren und ganzheitlich zu bearbeiten. Grundsätzlich ist für die Einzelfallhilfe das Jugendamt des Landkreises Nordwestmecklenburg zuständig. Soweit notwendig übernimmt die Schulsozialarbeit eine kurzfristige Krisenintervention im direkten Zuständigkeitsfeld der Schule und vermittelt bei Bedarf an andere Beratungsstellen weiter. Zu nennen sind hier das Jugendamt des Landkreises Nordwestmecklenburg, die Beratungsstellen des Landkreises und der Stadt Wismar.

5 3.2.2 Sozialpädagogische Gruppenarbeit Je nach Klassenstufe unterscheidet sich die Gewichtung der Angebote, z.b. o sozialpädagogische Arbeit mit gemischtgeschlechtlichen und geschlechtsspezifischen Gruppen (Hausaufgabengruppe, Schulclub, Busengel, u.ä.) o unterrichtsbegleitende Angebote zur Verbesserung der sozialen Kompetenz in Abstimmung mit den LehrerInnen ggf. den Eltern o ggf. Unterrichtsgestaltung mit Lehrern o Unterstützung und Mitwirkung bei sozialpädagogisch orientierten Konzepten, die in der Schule umgesetzt werden (Streitschlichter u.ä.) 3.2.3 Elternarbeit Die Elternarbeit ist elementarer Bestandteil der Schulsozialarbeit. Der Kontakt zur SchulsozialarbeiterIn kann durch die Eltern jederzeit hergestellt werden. Zusätzlich werden regelmäßige Elternsprechzeiten angeboten. Beratungsanlässe können Erziehungsfragen und schulische/familiäre Probleme sein. Bei Bedarf können auch Hausbesuche durchgeführt werden. Die Schulsozialarbeit präsentiert sich am Tag der offenen Tür und nimmt auf Nachfrage an Elternversammlungen teil. Ein enger Kontakt mit dem Elternbeirat und dem Förderverein der Schule soll aufgebaut und gepflegt werden. 3.2.4 Schulorientierte Gemeinwesenarbeit Ziel ist es, die Kontakte und die Vernetzung von Institutionen, Vereinen und Verbänden im Einzugsgebiet der Schule auf- und auszubauen, um neue und vielfältige Integrationsfelder zu öffnen und gewünschte Synergieeffekte zu erzeugen. 3.2.5 Berufsfrühorientierung und Übergang Schule/Arbeitswelt Die Schulsozialarbeit unterstützt in Zusammenarbeit mit den zuständigen Lehrkräften und dem Berufsinformationszentrum des Arbeitsamtes die Jugendlichen beim Übergang von der Schule in Arbeitswelt.

6 3.3 Sozialpädagogische Grundsätze der Schulsozialarbeit Die Angebote der Schulsozialarbeit unterliegen den fachlichen Standards wie der Freiwilligkeit der Inanspruchnahme und der Vertraulichkeit gegenüber Ratsuchenden. 4 Angliederung und fachliche Begleitung/Weiterbildung Die SchulsozialarbeiterIn ist Angestellte der Gemeinde Dorf Mecklenburg. Die Stelle wird in Teilzeit mit 30 Wochenstunden von einer Diplom SozialpädagogIn/ SozialarbeiterIn ausgeübt. Sie nutzt regionale und überregionale Angebote zur Weiterbildung und nimmt regelmäßig am Arbeitskreis Schulsozialarbeit des Jugendamtes Nordwestmecklenburg teil. Dorf Mecklenburg, 25.04.2010